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Nr. 103.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

46 23. Jahrg.

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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1983.

Die Jahresberichte der kgl. preußischen Regierungs- und Gewerberäte und Berg­behörden für 1905.

Die preußischen Inspektionsberichte sind in diesem Jahre etwas früher als sonst erschienen und haben in dieser Be­ziehung die Berichte der badischen, württembergischen und sächsischen Gewerbeaufsichtsbeamten überflügelt. Auch ist der Preis der Berichte auf 2,80 m. herabgesetzt worden. Auf diesem Wege sollte weiter fortgeschritten werden. Die Be­richte müßten unmittelbar nach dem Jahresschluß gedruckt und verschickt, und der Preis noch mehr verbilligt werden. Ferner sollten die Einzelberichte entweder unentgeltlich oder zum Selbstkostenpreis abgegeben werden, damit alle Arbeiter, die ein Interesse dafür haben, sich mindestens den Bericht ihres Bezirkes verschaffen können.

Der Gewerbeaufsicht in Preußen waren nach den Auf­zeichnungen der Beamten unterstellt: Fabriken und diesen gleichgestellte Anlagen

gegen

129 823

124 580

mit 2 888 925 Arbeitern im Jahre 1905 1904.

2 704 945

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Mithin vom Jahre 1904 auf 1905 eine Zunahme von mit 133 980 Arbeitern.

5248

Jm Gewerbeaufsichtsdienst standen am Schlusse des Jahres 1905 im ganzen 252 Beamte gegen 245 im Vorjahre. ( Seitdem sind am 1. April 1906- noch 4 weitere Beamte hinzugekommen.) Von den Aufsichtsbeamten wurden 64 352 Fabriken und diesen gleichgestellte Anlagen= 49,6 Proz. der Gesamtzahl dieser Betriebe revidiert. Gegen das Vorjahr ist zwar eine kleine Befferung eingetreten, da damals nur 47,5 Proz. der Betriebe revidiert worden sind; troßdem ist die Zahl der vorgenommenen Revisionen noch immer viel zu, gering. Jeder revisionspflichtige Betrieb müßte mindestens einmal jährlich besichtigt werden. Dasselbe gilt für die Kontrolle derjenigen Anlagen, die zwar nicht zu den Fabriken gerechnet iverden, für die aber vom Bundesrat besondere Arbeiterschutz­bestimmungen erlassen sind. Die Zahl dieser Anlagen ist allerdings in jedem Bericht für den einzelnen Bezirk an­gegeben, aber nicht für ganz Preußen zusammengerechnet. Macht man sich die Mühe, dies nachzuholen, so findet man, daß im ganzen zirka 27 000 derartige Anlagen aufgeführt find, von denen nur zirka 8000 revidiert wurden. Dieses ungünstige Verhältnis bestätigt, daß in Preußen viel zu wenig Gewerbeaufsichtsbeamte tätig sind.

einmal. zweimal

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"

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drei oder mehrmals 6129 Die Zunahme in der Zahl der einmaligen Revisionen ist verhältnismäßig größer als die in der Zahl der zwei- und dreimaligen Revisionen. Hoffentlich werden nicht die mehr­maligen Revisionen, obgleich sie notwendig wären, deshalb unterlassen, um mit der größeren Zahl der einmaligen Revi­fionen den Prozentsatz der revidierten Anlagen zu vergrößern. Von den Revisionen wurden 2190 in der Nacht und 3851 an Sonn- und Festtagen vorgenommen, gegen 2204 bezw. 3602 im Vorjahre. Die Revisionen in der Nacht sind also im letzten Jahre etwas feltener vorgenommen als im Vorjahre; die Zahl der Revisionen an Sonn- und Festtagen weist aber eine Zunahme auf, die der Zunahme in der Zahl der einmal revidierten Anlagen entspricht.-

Sonnabend, den 5. Mai 1906.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.

Immerhin sei bemerkenswert, daß allein bei einer Gewerbe- Interesse der Arbeiter leisten, ist es mit dem Wohlwollen der inspektion 17 Borstandsmitglieder von Organisationen er- chriftlichen" Unternehmer gegenüber den christlichen" Ge­werkschaften zu Ende,-

schienen waren.

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So wie hier in Berlin  , liegen freilich die Verhältnisse nicht überall. Dort, wo die Gewerkschaften es erst zu schwachen Anfängen gebracht haben, ist auch der Verkehr zwischen ihnen und den Gewerbeaufsichtsbeamten ein ge­ringerer. Aber fast überall scheinen die Beamten in der letzten Beit mehr als früher die Bemühungen der Gewerkschaften im Intereffe eines wirksamen Arbeiterschußes anzuerkennen. Auch unterlassen sie jetzt meistens iene törichten Ausfälle gegen die sozialdemokratischen" Gewerkschaften, durch die früher mancher Beamte seine gute" Gesinnung bekunden zu müssen glaubte. Dagegen versäumen es die Herren auch jetzt noch nicht, wenn sie berichten, daß sie in Gewerkschaften Bor­träge gehalten haben, ausdrücklich hinzuzufügen, daß es sich nur um Hirsch- Dunckersche oder chriftliche" Gewerkschaften gehandelt habe! Mit der Zeit werden die Herren wohl auch das noch begreifen, daß sie durch Vorträge in den freien Gewerkschaften sich nicht nur nichts vergeben, sondern fich vielmehr die Möglichkeit einer wirksameren Tätigkeit er­schließen.­

Maifeier.

Die Maifeier in der Schweiz   hat dieses Jahr sowohl in bezug auf die Zahl der Drte, an denen sie begangen wurde, als auch bezüglich der Zahl der Teilnehmer einen weiteren Aufschwung erfahren, wodurch der von den Gegnern beliebte Schwindel der Ver= leinerung und Schwächung der Maifeier der Arbeiter am besten widerlegt ist; die Zahl der ersteren dürfte sich bald auf 100 erhöhen. In Zürich   ist mit 10 000 Bugteilnehmern und über 12 000 Personen auf dem Festplate das bisherige Maximum der Beteiligung erreicht worden. Die Feftrede am Vormittag hielt Genoffe Schneeberger­Bern, Sekretär des Schweizerischen Metallarbeiter- Verbandes, am Nachmittag Genosse Wullschleger- Basel.

In Winterthur   ist mit 2500 Personen im Zuge und 4000 auf dem Festplaze ebenfalls das bisherige Maximum erreicht worden, desgleichen in Bern   und Basel   mit je über 4000 Personen. In Genf  , St. Gallen  , Schaffhausen   und Lausanne   beteiligten fich je 2000, in Luzern   1700, in Neuenburg 1000 Personen usw. Wie in Zürich  , so ist mehrfach auch an anderen Orten der ganze Tag durch Arbeitsruhe gefeiert worden. Bemerkenswert ist die von Jahr au Jahr zunehmende Beteiligung der Frauen und Kinder, die in der italienischen   Arbeiter. An den meisten Orten wurden neben deutschen   oder französischen   Festreden auch solche in italienischer Sprache gehalten.

Unter den Unternehmern gibt es noch immer solche, die, wie in dem Casseler Bericht gefagt wird, die Tätigkeit der Ge- ben Feitzügen besondere hübsche Gruppen bildeten, und ferner die werbeaufsichtsbeamten teils der entstehenden Kosten wegen, teils aus dem Grunde völlig verkennen, weil sie nicht ein sehen, daß die auf ihre Betriebe angewendeten Vorschriften, die in ihrer Jugendzeit nicht bestanden haben, jezt notwendig sein sollen. Der Berichterstatter für den Regierungsbezirk In Ungarn   wurde der 1. Mai bislang noch nie in folchem Wiesbaden   sieht es als selbstverständlich an, daß unter den Maße gefeiert wie dies Jahr. Die Arbeit hat fast im ganzen Lande Tausenden von Arbeitgebern immer einige sind, welche in geruht. Die Feier wurde überall im Zeichen des allgemeinen Wahl­jeder Ausgabe zum Schuße ihrer Arbeiter lediglich eine uner- rechts abgehalten. Zu Ruheftörungen tam es nirgends. In wünschte und unnötige Belastung ersehen, der sie sich mit Debreczin   wollte die Behörde, daß Blut fließe; doch die mächtige allen Mitteln zu entziehen suchen. Diesen gegenüber, heißt Arbeitermenge hat die fanatischen Koalitionskosaken in die Flucht es in dem Bericht dann weiter, bleibt nur der polizeiliche Budapest  : Seit dem 15. September 1905, als 100 000 role= Swang übrig. Manche Unternehmer versprechen auch bei den tarier vor den Pforten des Klassenparlaments standen, hat kein Revisionen bereitwillig die Erfüllung der gegebenen An- Demonstrationszug unserer Genossen so viele Teilnehmer auf­regungen und antworten auf spätere schriftliche Anfragen gewiesen wie jetzt am 1. Mai. Sogar die bürgerliche Presse schätzt fogar, daß alles erledigt ist, während sich bei einer Nach- ben Bug auf 60 000! Die Zahl der Neugierigen, die in den Straßen revision herausstellt, daß es nicht oder wenigstens nur ganz den Vorbeimarsch der Proletarier besichtigten, zählte beinahe eben­unvollständig geschehen ist. Derartige Erfahrungen hätten fobiel. Als der mächtige Bug in das Stadtwäldchen gelangte, waren dazu geführt, daß die Beamten zur Erreichung ihrer Biele die 4 Sommerlokale, in denen die Festversammlungen stattfinden häufiger die Mitwirkung der Polizeibehörden in Anspruch sollten, bereits überfüllt! Es mußten daher noch 3 Sommerlokale dazugenommen werden. genommen haben. Nach unserer Beobachtung ist die Mit­wirkung der Gewerkschaften in solchen Fällen am besten angebracht.

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In mehreren Berichten wird angeführt, daß polizeiliche Verfügungen notwendig waren, um Unternehmer zu zwingen, Daneben darf auch nicht versäumt werden, diejenigen den Anordnungen der Gewerbeaufsichtsbeamten nachzukom­Betriebe öfters zu revidieren, bei denen sich dies als not- men. Im Regierungsbezirk Minden   mußte in 2 Fällen, wendig herausstellt. Nun wurden im Laufe des letzten in denen es sich um die Beseitigung erheblicher, das Leben Jahres revidiert: und die Gesundheit der Arbeiter gefährdender Mißstände 57 133 Betriebe gegen 52 536 im Vorjahre handelte, den Betriebsinhabern schon bei Erlaß der polizei­10 701 10 085" lichen Verfügung angedroht werden, daß die zwangsweise 5 944 Schließung der in Frage stehenden Teile ihrer Betriebe er­folgen werde, sofern nach Ablauf der gestellten Frist nicht der geforderte gefahrlose Zustand hergestellt sei. In den Re gierungsbezirken Hildesheim   und Coblenz nahmen es sich Unternehmer heraus, den Aufsichtsbeamten den Eintritt zu ihren Betrieben zu verweigern. Im letzten Falle ließ sich der Unternehmer auch noch dazu hinreißen, den Beamten zu be­leidigen. Er wurde angezeigt und mit einer Geldstrafe von 30 m. bestraft. Hier merkt man nichts von der Schärfe, welche manche Gerichte gegen streifende Arbeiter betätigen.- Im Regierungsbezirk Potsdam hatte ein Gewerbeinspektor die Bestrafung des Betriebsleiters einer Ziegelei wegen ber­schiedener Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen der Gewerbeordnung beranlaßt. Als er am Tage nach der Ver­urteilung eine Revision der Ziegelei vornehmen wollte, wurde er von dem Betriebsleiter und dessen Ehefrau beleidigt und von den Arbeitern bedroht, so daß er polizeiliche Hülfe in Anspruch nehmen mußte. Gegen die schuldigen Personen ist das Strafverfahren wegen Beleidigung und Bedrohung ein geleitet worden. Ganz besonders bedauerlich ist es, daß es noch so unaufgeklärte Arbeiter gibt, die in einer solchen Weise gegen ihr eigenes Interesse handeln.

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geschlagen.

Brassó( Kronstadt  ): Sämtliche Geschäfte waren geschlossen. Der Demonstrationszug zählte biele Tausende. Das Versammlungslokal konnte die Anwesenden nicht fassen.

Debreczin. Den Demonstrationszug hat sowohl der Stadthaupt­mann wie der Stadtmagistrat verboten. Der Minister hingegen genehmigte ihn! Diese Blamage paßte jedoch der Polizei nicht in ben tram, und als der Zug bereits in Bewegung war, brangen aus einer Nebenstraße 6 Polizisten mit gezogenen Säbeln hervor und schlugen den Zug führenden Genossen blutig. Die Arbeiter setzten fich zur Wehr, und die Kosatenbrüder suchten ihr Heil in der Flucht. Den Demonstrationszug fchäßt man auf 10 000 Personen.

Temesvár  : Auch hier hatten die Stadtbehörden den Demon­ftrationszug verboten, doch der Minister genehmigte ihn. Der Zug zählte mindestens 10 000 Teilnehmer.

In den skandinavischen Länderm wurde der 1. Mai, wie schon feit einer Reihe von Jahren, durch große Demonstrationszüge gefeiert, die größtenteils furz nach Mittag durch die Straßen mar schierten, nach einem Versammlungslokal oder auch hinaus ins Freie, wo Reben über die Bedeutung des Tages und die wichtigsten Forderungen der Arbeiterschaft des Landes wie des internationalen Proletariats gehalten wurden.

In der schwedischen Hauptstadt zählte der Zug diesmal, obwohl das Wetter nicht günstig war, über 30 000 Teilnehmer, Fast 150 Organisationen waren bertreten. Viele Fahnen und Stana darten wurden im Zuge getragen, darunter die alte Wahlrechts­fahne, daneben eine Standarte mit der Aufschrift: Gerechtigkeit und Wahlrecht für die Frauen!" Auf anderen Standarten las man: Nieder mit der Klaffenherrschaft!"" Nieder mit den Klassen­gesetzen!"" Auf zum Kampf gegen den Militarismus!" usw. Die Polizei verhielt sich ruhig, einige" Geheime" notierten jedoch Namen und Adressen der Standartenträger und-Trägerinnen was meist nicht ohne energijchen Widerspruch abging.

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bon

Der Verkehr der Gewerbeaufsichtsbeamten ist noch immer mit den Unternehmern viel lebhafter als mit den Ar­beitern. Im Landespolizeibezirk Berlin   z. B. sind die Be­amten von über 2600 Arbeitgebern und sonstigen Gewerbe­unternehmern aufgesucht worden, in etwa 150 Fällen öfter In Göteborg  , in Malmö   und selbst in Norrköping   nahmen über als im Vorjahre. Die überwiegende Mehrzahl der In­dustriellen erscheint, um sich in irgend welchen Angelegen 10 000 Personen an den Demonstrationszügen teil. Ueber das ganze Land und bis hinauf in den höchsten Norden Schwedens  heiten Rat zu holen. Der einzelne Arbeiter dagegen, heißt es in dem Berliner   Bericht weiter, bermeide nach wie vor Wie berechtigt die Scheu vieler Arbeiter ist, direkt mit wurde die Maifeier in ähnlicher Weise unter gewaltiger Teilnahme begangen. den Besuch auf dem Amtszimmer. Es sind im letzten Jahre den Gewerbeaufsichtsbeamten in Verbindung zu treten, In der norwegischen Hauptstadt ruhte die Arbeit- nur 192 Besucher( im Vorjahre 210) zu verzeichnen. Auf mußten sogar ein Meister und christliche" Arbeiter erfahren. Mittag ab. Der Demonstrationszug umfaßte über 6000 Teil schriftlichem Wege haben sich 339 Arbeiter an die Gewerbe- Der Gewerbeinspektor in Schwelm   wurde von dem Meister nehmer. Borangetragen wurden 2 weiße Fahnen mit roten In­infpeftoren gewandt. Von größerer Bedeutung für die eines Eisenwerts ersucht, ihm schriftlich zu bescheinigen, daß schriften: Acht Stunden Arbeitstag!"" Auf zur Wahl!"" Nieder Zühlung mit den Arbeiterkreisen sei der Verkehr mit den er feine Fühlung mit dem Beamten gehabt habe. Dem mit der Reaktion!" In Bergen zählte der Zug 2400 Teilnehmer, Organisationen. Bevorzugt werde auch hier bisher der Meister waren nämlich, als er nach Erkrankung und Ablauf in Trondhjem 3000, in Sarpsborg   2000, in Aalesund   700. In Dänemark   haben Maidemonstrationen in ungefähr schriftliche Verkehr. Es seien 154 Schreiben von Organi  - der erfolgten Kündigung den Rest seines Lohnes erheben fationen eingegangen, wovon allein 99 auf die Berliner   Ge- wollte, von dem Besitzer und dem Direktor des Werkes heftige, 60 Städten und Orten stattgefunden. Am großartigsten war selbst­verständlich der Demonstrationszug in Kopenhagen  . Er bewegte werkschaftskommission entfallen; der Rest berteile sich auf aber ungerechtfertigte Vorwürfe darüber gemacht worden, daß sich am Nachmittag vom Rathausplatz hinaus nach dem Rosenborg­Arbeiterverbände und Gewerkvereine verschiedenster Art und er sich mit dem Gewerbeinspektor in Berbindung gesezt Bart. Im Zuge wurden viele Banner und Standarten mit In­politischer Richtung sowie auf sogenannte Vertrauenspersonen. und demselben Betriebsmängel mitgeteilt habe. Der Be- fchriften getragen, die unter anderem auch auf die bevorstehenden Die Mehrzahl der Schreiben betreffe Beschwerden, die in richt für den Regierungsbezirk Köln   teilt mit, daß es auf Foltethingswahlen hinwiesen. Die Jungsozialisten trugen ein Form von vorgedruckten und ausgefüllten Fragebogen ein- Grund einiger Anzeigen zu gerichtlichen Bestrafungen von Banner mit der Inschrift:" Nieder mit den organisierten Maffen­gehen. Doch würden auch andere Fragen erörtert und Aus- Unternehmern wegen ungesetzlicher Beschäftigung von Ar- mördern der herrschenden Klassen: dem Militarismus!" Dice Fünfte eingeholt. Die meisten Beschwerden erwiesen sich als beitern gekommen sei. Durch die Zeugenvernehmung, be- Banner wurde von der Polizei fonfisziert. Die Jungsozialisten begründet. Sie behandelten gewöhnlich Mißstände in merkt dazu der Berichterstatter, sei den Arbeitgebern der machten sich sofort ein Blafat mit der Inschrift:" Die Polizei hat Fabriken und Werkstätten und berücksichtigten erschöpfend alle eigentliche Ursprung der Maßnahmen nicht immer verborgen unser Banner gestohlen!" Dies wurde nun an Stelle des Banners getragen. Berhältnisse des Betriebes. Doch würden öfters auch unzu geblieben, und sei hieraus leider in Unternehmerfreisen eine In dem schönen Bark am alten Schloß Rosenborg   waren zwei treffende Dinge vorgetragen, oder es werde stark übertrieben. ziemlich gereizte Stimmung gegen die christlichen" Verbände Rednertribünen errichtet. Unter den Festrednern war auch der Der mündliche Verfehr stehe hinter dem schriftlichen aurüd, I entstanden. Ja, sobald die Christlichen  " das mindeste im Bürgermeister Jensen