Einzelbild herunterladen
 
  

Blatt aus Breslau . Sie lautet:

-

-

Es erscheint uns höchst feltfam, daß es der Breslauer Polizei- urteilte war auf eine igenartige Weise zu der Anklage gekommen. folidarisch, von der er parasitisch zehrt. Charakteristisch für die Behörde bis heute noch nicht gelungen ist, den Täter zu ermitteln. Er hatte nämlich an einem Tanzvergnügen, das ein bürgerlicher materielle Bafis wie für die Psychologie diefer Schicht ist die Tats Db eine Konfrontation sämtlicher Polizeibeamter mit dem Opfer Turnverein veranstaltet hatte, teilgenommen. Nach Mitternacht , fache, daß am 1. Mai die Prostitution von den Straßen fast voll­Unter den 200 Millionen, die als alles zum Aufbruch rüstete und die meisten der Anwesenden des ständig verschwunden war! und den vom Justizrat Mamroth erwähnten unbeteiligten und glaub- Guten zu viel getan, berspürte auf einmal ein Vorstandsmitglied wie die verschiedenen Blätter jammern- durch den 1. Mai würdigen Zeugen" so völlig ergebnislos geblieben wäre? einen Drang in sich, eine patriotische Rede von Stapel zu lassen, Paris " d. H. den Händlern aller Art verloren gegangen Eine noch befremdendere Nachricht erhält ein anderes Berliner die natürlich mit einem Hoch auf Wilhelm II. endete. Der Färber sein sollen, steht sicher die Einbuße des Straßenhandels protestierte gegen ein derartiges unqualifizierbares Verhalten. Er der Liebe" mit an erster Stelle. Die Zuhälter waren Breslau , 3. Mai. Gegen den gelegentlich des Aprilfrawalls gab der Meinung Ausdruck, daß, wenn ein Kaiserhoch ausgebracht also begreiflicherweise auf die Arbeiter gar nicht gut zu sprechen. am Striegauer Platz von einem Schußmann zum Krüppel ge- werden sollte, man das am frühen Abend hätte tun sollen, aber Jch hörte einen von dieser Zunft, der seine Abendstunden mit dem schlagenen, ganz unbeteiligten Arbeiter Biewald ist ein Straf- nicht in einer solchen Situation und rief zweimal Pfui!" Ein Verlauf des Intransigent" ausfüllt, zu seinem Stollegen sagen: anwesender Polizeibeamter, der Mitglied des Vereins ist, erstattete Ich werde es morgen Rochefort schon sagen, wie die Zeitunge verfahren eingeleitet worden. Anzeige und wurde der Färber in Untersuchungshaft genommen. lügen, die immer sagen, wir machen die Manifestationen. Auf der Das Gericht schenkte seiner Aussage, daß seine Pfuirufe dem Redner Place de la République hat man lauter Bylinder" und nur drei gegolten hätten und er gar nicht beabsichtigt habe, den Kaiser zu casquelles"( Ballonmügen) arretiert..." Der Apache" ist beleidigen, feinen Glauben und kam zu der Verurteilung. Nationalist wie der Polizist. Preußisches Schulelend. Seit Anfang vorigen Jahres macht

Diese Nachricht klingt denn doch ganz unglaublich. Denn ein Strafverfahren gegen das Opfer des ungeheuerlichen Roheitsaktes setzte wirklich selbst den Breslauer Polizei- und Justizaktionen die Krone auf! Dagegen läge es um so näher, dem unbekannten Täter dadurch auf die Spur zu kommen, daß man schleunigst ein Ver­fahren gegen Unbekannt eröffnete ein bei Verfolgungen gegen die sozialdemokratische Presse ganz gebräuchliches Verfahren und Biewald und die übrigen Gewährspersonen als Zeugen ver­nähme! Wir sind überzeugt, daß bei einem solchen Vorgehen der Täter gar bald ermittelt werden würde. Unterbleiben diese Maß­nahmen, so setzen sich die in Frage kommenden Behörden dem Ver­dacht aus, daß man den Täter nicht habe ermitteln wollen!

-

-

Die abgehauene Hand. In unserem gestrigen Auszug aus der Veröffentlichung des Justizrats Mamroth in der Breslauer Zeitung", die wir nach einer unvollständigen Wiedergabe der Boffischen Zeitung" zitiert hatten, sind noch folgende Aeußerungen des Herrn Mamroth über die Rechtslage nachzutragen:

Strafrechtlich käme die Verfolgung des Schußmanns aus § 224 St.-G.-B. in Frage. Schritte nach dieser Richtung können erst getan werden, wenn die Person des Schutzmannes festgestellt ist. Recherchen darüber sind im Gange.

Zivilrechtlich ist natürlich der Schuhmann gleichfalls ver­antwortlich, wenn festgestellt wird, daß er eine strafbare schwere Körperverlegung begangen hat. Db eventuell eine Haftung des Polizeipräsidiums aus dem Verschulden seines Beamten zu be. gründen ist, erscheint außerordentlich zweifelhaft. Es folgt dann die gestern von uns wiedergegebene Bezugnahme

auf die Haftpflicht der Gemeinde.

Die amputierte Wahrheit.

"

Die abgehackte Arbeiterhand in Breslau ist ein so furcht bares Beweisstück sinnlosen Polizeiwütens, daß der Eifer der Scharfmacherpresse, eine solche aufregende Tatsache hinweg zufügen, nur zu begreiflich ist. Die Erklärung des Justizrats Mamroth hat diesem frechen Scharfmacherschwindel auch noch keineswegs ein Ende gemacht. Lesen wir doch in der Tägl. Rundschau": Nochmals die abgehauene Hand". Justizrat Dr. Mamro th beröffentlicht über den bedauerlichen Vorgang in Breslau , bei dem einem Arbeiter die Hand durch den Säbel eines Schutzmanns so verletzt wurde, daß sie abgenommen werden mußte, ausführliche Mitteilungen, die mit anderen Berichten nicht übereinstimmen. Danach soll der Vorgang sich in einem Hause ereignet haben, in das der Verlegte geflohen sei. Justizrat Mamroth gibt an, daß feine Mitteilungen auf den Aussagen des Verletzten felbst und einer Anzahl von unbeteiligten und vertrauens­würdigen Personen beruhten. Man wird nunmehr die ge richtliche Klarstellung des wahren Sachverhaltes abzu­warten haben."

Das Blatt für das gebildete Bürgertum und Achtgroschen­jungen- Halluzinationen besitzt also die Unverfrorenheit, trotz ber Feststellung Mamroths, daß die Hand des ganz Unbe­teiligten glatt abgehauen wurde, noch immer von einer berlegten und später amputierten Hand zu fprechen!-

-

GO

Die Polizei hat sich schmachvoll benommen. Die Pariser fich der Mangel an Lehrern im schlesischen Kreise Striegau wie am 1. Mai hat man hier noch nicht gefehen. Leute, die nicht Schuyleute sind lange berüchtigt, aber derlei entsetzliche Brutalitäten fühlbar. In Järischau hatten in der katholischen Schule zwei Lehrer das geringste verübt hatten, wurden zu Boden geschlagen, die Schutz­mehrere Monate etwa 260 Kinder zu unterrichten. Jetzt sind alle drei Stellen besetzt, die 2. Stelle verwaltet eine Lehrerin. Die leute traten ihnen auf dem Bauch, ja, auf dem Kopf herum! Eingeweihte Leute versichern, Clémenceau sei mit dem Bes einzige Lehrerstelle an der dortigen evangelischen Schule war Oftober 1905 hindurch unbesetzt, so daß die Herbstferien von drei lagerungszustande, der jetzt tatsächlich über Paris verhängt ist, nicht auf fünf Wochen verlängert wurden. In Ober- Streit war die einverstanden gewesen, er habe aber der Majorität im Ministerium zweite Stelle an der evangelischen Schule ebenfalls mehrere Monate nachgegeben. Aber wenn ihm nicht die Urheberschaft zufällt, fo frei, so daß 160 Kinder von einem Lehrer in drei Klassen zu unter- hätte er eben in einem solchen Ministerium nicht bleiben dürfen. richten waren. Da der zweite Lehrer aus Damsdorf die zweite der notorischen Unbedeutendheit Sarriens. Der Deffentlichkeit erscheint er verantwortlich, besonders angesichts Eine schöne Rolle spielt Damsdorf 220 Kinder in engen Schulräumen zum Unterrichten. Lehrerstelle in Ober- Streit übernahm, blieben dem ersten Lehrer in auch Briand , der Generalstreifprediger a. D. In Lüssen ist der alleinige Lehrer an der evangelischen Schule wegen évy, sind noch immer in Haft, weil das Komplott- Märchen noch Die Leiter der Arbeitskonföderation, Griffue lhes und Stranfheit auf längere Zeit beurlaubt. Da die Regierung einen für die Wahlen herhalten soll. Andere Gewerkschaftsleiter teilen das Vertreter nicht senden konnte, unterrichtet jetzt der zweite Lehrer aus Schidial der beiden. Die Regierung hat telegraphische Anfragen von Gabersdorf täglich drei Stunden. Provinzgewerkschaften an die Konföderation wegen deren Haltung angesichts der Verhaftungen einen Tag lang zurüdgehalten! Gestern und heute wurden eine Menge Demonstranten vom Dienstag ab­geurteilt. Ein einziger wurde freigesprochen. Die Strafen lauteten auf ziemlich hohe Geldbußen und haft bis zu sechs Monaten. Strafe aufschub wurde fast nicht zugebilligt! Genoise Marie, der Gewerkschaftssekretär der Buchdrucker, bekam vier Monate! Anzahl Ausländer, Spanier und Russen, wurden bereits an die Grenze gebracht.

Eine

jetzt die Losung der herrschenden Clique. Krieg gegen die Arbeiterklasse anf der ganzen Linie! das ist

England.

Ultimatum!

Dant

Die volle Kompottschüssel in einem Reichsbetriebe. Vor einiger Zeit wurde auf der kaiserlichen Werft in Danzig etwa 100 im Schiffsbau beschäftigten Arbeitern wegen Arbeitsmangel gekündigt. Es wurden Leute aufs Straßenpflaster gefeßt, die schon fünt bis sechs bis acht Jahre auf der Werft tätig gewesen waren. Die Arbeiterentlassungen fanden statt, trotzdem der Reichstag viele Millionen Mark für Schiffsbauten bewilligt hatte. Jetzt hatte man brei Arbeitern gekündigt, die schon 11 bis 13 bis 18 Jahre im Be­Und unter solchen Um­triebe beschäftigt gewesen sind. Aufs Pflaster sind die Leute aber ständen appelliert man an die republikanische Disziplin der Arbeiterschaft nicht geworfen worden. Man hat ihnen nämlich in Aussicht gestellt, zugunsten der Regierungskandidaten! Die politische Situation ist fie weiter zu beschäftigen, wenn sie sich einen Lohnabzug ganz unglücklich verworren, zur Freude der Reaktionäre flaven haben in den sauern Apfel beißen und die Erklärung von 2 Pf. pro Stunde gefallen laffen. Die alten Staats- ber Unfähigkeit und Skrupellosigkeit der Regierung. flaven haben in den sauern Apfel beißen und die Erklärung Paris , 4. Mai. ( B. S.) Die vier Schwurgerichtskammern von abgeben müssen, daß sie mit dem Lohnabzug einverstanden find. Ebenso hat man sieben älteren Arbeitern aus dem Schiffsbau- Paris verurteilten gestern wiederum zirka 60 Personen, welche am reffort den Lohn um 2 Pf. pro Stunde gekürzt. Anderen Arbeitern 1 Mai wegen Beleidigung von Polizisten oder Tragen verbotener ist dieses Verfahren in Aussicht gestellt worden. Und das in einer Waffen verhaftet worden waren, zu Gefängnisstrafen von vier Tagen bis zu einem Monat. Zeit, wo in der Privatindustrie die Arbeiter mehr Lohn berlangen und nötigenfalls erkämpfen, weil der neue Zolltarif die Lebens­mittelpreise in die Höhe getrieben hat! Den Staatsarbeitern werden keine Lohnerhöhungen gewährt, sondern Abzüge gemacht. So London , 4. Mai. Das Reutersche Bureau" erfährt: Die gab es bis zum Jahre 1904 bei einer fiebenstündigen Arbeitszeit englische Regierung hat gestern an die Pforte eine Note ge­50 Pf., bei einer achtstündigen Arbeitszeit 30 Pf. und bei einer richtet, die dem Inhalte nach gleichbedeutend mit einem Ulti­neunstündigen Arbeitszeit 20 Pf. pro Tag Lohnzulage. Vom Jahre matum ist und das letzte Wort Englands zu den türkischen 1904 wurden die Säße auf 60-40-20 Pf. erhöht. Die bürgerlichen Uebergriffen auf der Halbinsel Sinai darstellt. Sie ver­Blätter priesen mit warmen Worten die Fürsorge für die langt die Zurückziehung der türkischen Truppen von dem staatlichen Werftarbeiter. man Jetzt hat die Säge auf ägyptischen Grund und Boden. Der französische und der 50-30-10 Bf. Herabgesetzt und die Bürgerlichen Blätter find gänzlich russische Botschafter in Sonstantinopel unterstützen die Vor­stumm geblieben. Die Lohn- und Arbeitsbedingungen auf der stellungen des englischen Botschafters O'Conor betreffend die Danziger Werft sind erheblich schlechter als auf der Kieler Werft. Besetzung von Aegypten gehörigen Gebietes durch die Türkei . Ebenso ist die Krankheitsziffer bedeutend höher. Im Jahre 1904 waren in Danzig von 100 Arbeiter 62 frant, während es in Kiel Die Gewerkschaftsvorlage. auf 100 Arbeiter nur 42 Kranke gab. Vor einigen Tagen sind die London , 2. Mai. ( Eig. Ber.) Wenn auch etwas verspätet, so Werftarbeiter übrigens vom Gericht in Danzig als zufriedene dürfte das Folgende doch von Wichtigkeit sein. Arbeiter erklärt worden. Drei Genossen hatten nämlich Straf- Wie bekannt, lagen dem Unterhause zwei Gewerkschaftsvorlagen mandate von je 106,50 mt. erhalten, weil sie vor der kaiserlichen vor: Eine war von der Regierung eingebracht, die andere von der Freie Deutsche Preise", das Werft Einladungen zur Märzseier verteilt hatten. Sie wurden zu Arbeiterpartei. Der Premierminister schloß sich im Prinzip der führende Organ der Freifinnigen Volkspartei" liefert täglich durch je 30 m. verurteilt mit der Begründung, daß die Strafmandate zu Gewerkschaftsvorlage der Arbeiter an. Da aber eine von der hämische Beschimpfungen und niederträchtige Denunziationen den hoch bemessen waren, weil die, zufriedenen Arbeiter der Regierung eingebrachte Borlage bessere und schnellere Aussicht Beweis, daß sie seit dem Ausscheiden Eugen Richters aus der Re- taiserlichen Werft" die Flugschriften gar nicht lesen hat, Gesetzestraft zu erhalten, so kamen die Regierung und die daktion auf ein noch tieferes politisches Niveau herabgefunken ist, so wollten.- Arbeiterpartei überein, die Regierungsvorlage zur Basis der parla­wenig glaubhaft das auch dem erscheinen mag, der die früheren mentarischen Verhandlungen zu machen und die strittigen Punkte polemischen Gepflogenheiten dieses Blattes kannte. So müht sich Ein Sabbatgläubiger, so berichtet man uns unter dem 3. Mai ganz im Sinne der Arbeiter zu amendieren. Die Regierung gab im heute das Organ des Herrn Müller- Sagan, in einem Leitartikel aus Halle a. S., stand heute in der Person des Reservisten Friedrich Parlamente das Versprechen ab, das alte, vor dem Taff- Vale- Entscheid Aus dem Lager der Roten ", die Breslauer Justiz gegen die be- Scior vor dem Kriegsgericht der 8. Division, um sich wegen Un fanntlich vollzählig inhaftierte Redaktion unseres Breslauer Bruder gehorsams und Beharrens im Ungehorsam zu verantworten. Als geltende Recht wieder herzustellen. organs vollends scharf zu machen. Das ungeheuerliche Urteil, das am Morgen des 21. April auf dem Truppenübungsplay in Alten­ grabow , wo der Angeklagte zu einer Uebung eingezogen war, in der seinerzeit gegen den Redakteur Löbe gefällt wurde, erklärt das kompagnie des Infanterie- Regiments Nr. 66 der Befehl erging: freifinnige" Zentralorgan damit, daß der inkriminirte Artikel in Fertigmachen zum Dienst", erklärte Scior, er tue Sonn Am 30. April legte Finanzminister Asquith den Etat für das der Tat manches aufreizend" gewesen sei. Ferner behauptet abends unter feinen Umständen Dienst, denn er fei kommende Finanzjahr vor. Seine Aufgabe war angenehm, da er es, daß seit dem 19. April, dem Tage des letzten Polizeimaffakers, Adventist bom siebenten Tage. Den Sabbat müsse mit leberschüssen operieren und Steuerberabſegungen vornehmen kann. die Volkswacht" wahre Orgien der Aufreizung" ge- er heiligen und wenn es ihm das Leben foste. Der Etat für das verflossene Finanzjahr( 1905/06) stellte sich folgender­feiert habe. Solches Denunziantengeschmeiß nennt sich freifinnig"! Der Unteroffizier, der Feldwebel, der Leutnant, der Haupt- maßen: Selbstverständlich erfordert es auch das Hausknechtsverhältnis, mann und der Major gaben sich vergebliche Mühe, den Mann von in dem das führende Freisinnsblatt zum Unternehmertum steht, die feiner Ansicht abzubringen. Der Angeklagte ließ sich auch durch die Kriegsrichter nicht irre machen". Er gilt als guter Soldat und diesjährige Maifeier in der findischsten Weise herabzusetzen. Mit Kamerad, wurde aber wegen seines fanatischen Verhaltens zu zwei Behagen schwatzt es der Boff. 3tg." die unfäglich alberne Be- Monaten Gefängnis verurteilt. hauptung nach, daß die Berliner Vormittagsversammlungen am 1. Mai von noch nicht 20 000 Personen besucht gewesen seien! Auch habe der Vorwärts" schon deshalb nicht von einem Triumph der Maifeier" sprechen sollen, da er es ja selbst getadelt habe, daß in Baden in den kleineren Drten! die Maifeier verspätet und verzettelt stattfinde. Man sieht, es läßt sich die Preisfrage auf werfen, worin die Freie Deutsche Presse" Hervorragenderes leistet: in der Dummheit oder der Niedertracht!

"

"

Mugbanesisches. Die

-

Seifenpulvers ein

"

-

"

"

-

-

"

Husland. Frankreich .

"

Eine Bomben- Explosion ist im Bois de Vincennes erfolgt, bei ber ein Russe namens Sokoloff oder Suwarow schwer verwundet, Die Polizei haussucht ein zweiter namens Stryga, getötet wurde. bei allen Bekannten und Verwandten der beiden. Man wittert einen verunglückten Attentats- Bersuch auf den

Der Etat für das Finanzjahr 1906/07. London , 2. Mai. ( Eig. Ber.)

Einnahmen

"

Ausgaben Ueberschuß

Der Voranschlag für 1906/07 Einnahmen: Zölle

Einkommensteuer. Berzehrungssteuer

Erbschaftssteuer( für Reichs­zwede)

Stempel

Grund- und Haussteuer Post 2c. 2c.

143 978 000 Pfund Sterling 140 512 000"

3 466 000 Pfund Sterling ist wie folgt:

34 230 000 fund Sterling

31 500 000 30 200 000

"

"

13 200 000

"

8 150 000 2 650 000 24 930 000

"

e

"

Zusammen 144 860 000 Pfund Sterling 141 786 000

.

#

Ueberschuß 3 074 000 Pfund Sterling Der Ueberschuß wird benutzt zur Abschaffung des Kohlenausfuhra zolles, zur Herabsetzung des Teezolles sowie zu anderen kleineren

Erleichterungen.

Für lofale Becke werden noch etwa 10 Millionen Pfund Sterling aus der Reichseinnahme verwendet.

Amerika.

Russische Zollchemie. Die Leipziger Neuesten Nachrichten" brachten im November vorigen Jahres in ihrem Handelsteil einen Artikel, Präsidenten der Republik oder dergleichen. Der Grund foll sein: Ausgaben worin das Erlebnis einer Leipziger Exportfirma mit der russischen Daß ein Teil der russischen Anleihe in Paris untergebracht wurde!! Zollbehörde in Alexandrowo geführt wurde. Der Firma war von In der geheimnisvollen Angelegenheit wird sich erst flarer der Zollbehörde mitgeteilt worden, daß ihre nach Minst adreffierte bliden laffen, wenn die ungeheure Aufregung, die im Augenblick Seifenpulversendung nicht mehr zwei, sondern elf Rubel Zoll tofte. noch in Paris herrscht, sich gelegt hat.- Unter diesen Umständen verzichtete die Firma auf das Geschäft und verlangte die Rücksendung von der Zollbehörde. Nach fünfmaliger Die absolutistische Demokratie. Reklamation erhielt sie die Sendung acht Monate später endlich Paris , 3. Mai. ( Eig. Ber.) wieder. Gewicht und Plomben waren in Ordnung. Aber nicht Die demokratische" Regierung hat sich in den Augen aller frei­gering war ihr Erstaunen, als ſtatt des abgesandten heitlichen Menschen unheilbar fompromittiert. Sie hat sich mit der Ueber die neue Taftif, welche der Amerikanische Arbeiterbund dreißig Pfund schwerer Feldstein zum albernen Stomplottgefchichte überall lächerlich und durch die skandalöfe in der Politik einschlagen will, hat Samuel Gompers , der Präsident Vorschein fam. In dem Artikel war nun die Vermutung ausgesprochen worden, daß die russischen Zollbehörden bei der Ver- Vergewaltigung der Gewerkschaften bei der Arbeiterschaft verhaßt des Bundes, der Presse ein Dokument zugestellt, um weit ver­wandlung des Seifenpulvers in einen Stein als Chemiker mitgewirkt gemacht. Paris und alle Industrieorte sind seit einer Woche unter breitete irrige Meinungen richtig zu stellen. Man hatte vielfach an­einer wahren Schreckensherrschaft. Noch immer steht Infanterie auf genommen, daß die American Federation of Labor" dem englischen hätten. Darauf erhielt der Zolldirektor Beschansky von der russischen allen strategisch wichtigen Punkten der Stadt, noch immer reitet Beispiel folgen und selbständige Arbeiterpolitik treiben wolle. Das Regierung den Auftrag, die Neuesten Nachrichten" wegen Beleidigung moffee zu verklagen. In der Berhandlung vor dem Leipziger Schöffengericht republikanische Garde und Kavallerie durch die Straßen. Und dabei auch an alle Gewerkschaften des Landes, an die Kongreßmitglieder gingen nun die Nachrichten einen Vergleich ein, der ihre Charakter- war Baris nie so ruhig wie gerade jetzt! Wohl stehen gegen 50 000 und andere hervorragende Personen versandte Schriftstück stellt jetzt Arbeiter verschiedener Gewerbe im Streit, aber die gewvert die Sachlage flar. Es handelt sich demnach im Prinzip um die Forts festigkeit selbst russischen Behörden im richtigen Lichte zeigt. Obwohl schaftliche Aktion vollzieht sich in vollster Ordnung. Man konnte es fegung der alten Taktik und nur um neue Drohungen gegen die in der Verhandlung der chemische Prozeß, den das Seifenpulver an verstehen, daß die Regierung am 1. Mai Schußmaßregeln in Republikaner und die Demokraten, um neue Phrasen, um neue der russischen Grenze durchgemacht hat, unaufgeflärt blieb, ver­pflichteten sich die Nachrichten doch, in ihrem Handelsteil zu erklären, manchen Stadtteilen für nötig gehalten hatte. In einer Stadt, wo Proben, denen die Kandidaten für die öffentlichen Aemter unter­50 000 Prostituierte und nicht viel weniger gewerbsmäßige Zuhälter worfen werden sollen und die sie immer gut bestehen werden. daß sie die ausgesprochene Vermutung, die russischen Zollbehörden wohnen und wo täglich Roheitserzeffe in Menge begangen werden, Die Kandidaten sollen Versprechungen machen, und das tun sie ja könnten als Chemiker mitgewirkt haben, nicht mehr aufrecht erhalten ist die Gefahr nie ausgeschlossen, daß das Lumpenproletariat für stets mit Vergnügen. Den alten Parteien untreu zu werden, daran sich zu operieren beginnt. So war es diesmal auch an den Stellen, denkt der Arbeiterbund nicht. In der Einleitung jagt Gompers : Wegen Majestätsbeleidigung hatte sich dieser Tage vor der ivo es am blutigsten zuging und die Polizisten wirklich Gefahr Verkündet das ermutigende Losungswort, daß wir treu 31 Er liefen. Aber diese Gesellschaft vermischte sich fast nirgends mit den unseren Freunden stehen und den Männern oder Parteien Straflammer in Krefeld ein Färbergeselle zu verantworten. wurde zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt unter Anrechnung der Arbeitern. Der Apache", wie sich der Pariser Zuhälter stolz nennt, einen scharfen Tabel ausdrüden wollen, welche unseren Interessen Untersuchungshaft von etwas mehr als einem Monat. Der Ver- fühlt sich nicht mit dem Broletariat. sondern mit der Bourgeoisklasse gegenüber gleichgültig, nachlässig oder feindselig sich verhalten, und

wollten.

-