bag tvir, two bie Gelegenheit sich bietet, die Erwählung intelligenter, ehrlicher, ernster Gewerkschaftler, die eine flare, unbefledte, boll bezahlte Verbandskarte in ihrem Besitz haben, sichern wollen."
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Weiter wird das Wünschenswerte des Referendums und der Initiative erörtert und vorgeschlagen, diese Neuerungen mit Hülfe ber Farmer durchzusehen! Damit aber jeder Zweifel über die Richtung seiner Politit behoben werde. betont Gompers noch aus. drücklich:" Die Gewerkschaften wollen nicht etwa eine Arbeiterpartei etablieren."
Es bleibt also alles beim alten, und es wird auch fernerhin, wie bisher, Sache der Sozialisten in den Gewerkschaften sein, für ihre Partei zu wirken und den sozialistischen Geist in die Gewerkschaften zu tragen, der die alte konservative Richtung schließlich befiegen wird.
Gewerkschaftliches.
Maifeier- Nachklänge.
Sannover, Braunschweig , Dresden , Breslau , Firmen, welche die Forderungen anerkannt haben, werden durch Frankfurt a. M. und Ostfriesland durch Arbeiter Blafate fenntlich gemacht. aussperrungen zu unterstüben. Sofern die Arbeiter der an- Verband deutscher Barbier, Friseur- und Perrückenmacher- Gehülfen gegriffenen Verbände innerhalb einer in den nächsten Tagen Berlins . festzusetzenden Frist die Arbeit nicht wieder aufnehmen, ist dem Bureau: Schillingstr. 15/16; Bureauzeit: 9-1 und 2-4 Uhr. gemäß mit Entlassung von Arbeitern der Metallindustrie in Die Situation im Streit der Charlottenburger Schuhmacher ist großem Umfange zu rechnen. Eine Kommission des Gesamt- unverändert. Die Streifenden haben sehr über den Terrorismus der verbandes hat vor der Versammlung die Arbeitsbedingungen, fich unter dem Schutze von Polizei und Unternehmertum ficher insbesondere auch die Löhne und Arbeitszeiten geprüft und ge- fühlenden Arbeitswilligen" zu leiden. So bedroht der funden, daß sie keinen berechtigten Anlaß zu den Ausständen in Schuhmacher Bräuer, der bei der Firma W. 8emlin, Sophieden oben genannten Verbänden gegeben haben." Charlottenstr. 24, Arbeitswilligendienste verrichtet, die Streifposten mit einem Gummischlauch.
Die Herren Metallindustriellen mögen es sich wohl über legen, daß das keine Kriegserklärung an den Metallarbeiterberband, sondern an die Gesamtarbeiterschaft Deutschlands ist! Die deutschen Arbeiter werden nicht Gewehr bei Fuß stehen, wenn man sich anschickt, eines ihrer stärksten Bataillone niederzumetzeln!
Deutfches Reich.
einer Lohnbewegung und bitten um Fernhaltung des Zuzuges. Die Ziegeleiarbeiter in Halbe( Kreis Teltow) befinden sich in
Bergarbeiterstreif. Die Belegschaft der„ Grube am naffen Fled" bei Guben , Herrn Hugo Lehmann gehörend, hat am Montag Die wegen der Maifeier ausgesperrten Berliner Buchbinder be= Verfehlte Spekulation der Berliner Schlossermeister. infolge Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Die Belegschaft fchäftigten sich am Donnerstag in einer von etwa 1200 Personen Vor einigen Tagen teilten wir mit, daß sich die Zunftmeister fordert eine 15 prozentige Lohnzulage bei Beibehaltung des jetzigen besuchten Versammlung mit der gegenwärtigen Situation. Der der Schlofferinnung wegen Beilegung des gegenwärtigen Schloffers nsums, Abänderung der Arbeitsordnung, deren Annahme die Referent Iar wies nach, daß die Auffassung der Unternehmer, streits zu Verhandlungen vor dem Einigungsamt bereit erklärt Belegschaft seinerzeit verweigert hat, Regelung der Lohnzahlung, die Maifeier sei ein„ Tarifbruch", eine vollständig irrige ist. hatten. Dem war auch tatsächlich so, denn eine Generalversammlung Zurichtung des zu verbauenden Holzes und Anerkennung der OrDarüber zu entscheiden haben die Unternehmer nicht allein, sondern der Meister hatte in diesem Sinne beschloffen. Doch die General ganisation. Herr Lehmann bewilligte die letzten drei Punkte, lehnte in erster Linie das Berliner Tarifschiedsgericht und in letter Linie versammlung beschließt, und und der Innungsvorstand pfeift auf dagegen die Lohnerhöhung und die Abänderung der Arbeitsordnung das Tarifamt in Leipzig . Diese Institute sind von den die Beschlüsse. Jedenfalls ist den Herren Oberzünftlern schroff ab. Die Belegschaft hat das Einigungsamt angerufen. Die von außenstehender Seite" eingeflüstert worden, daß es Stimmung der Belegschaft ist gut, und da dieselbe bis 95 Pros. Unternehmern, die sich hier als Hüter des Tarifs aufspielen wollen, in der Metallindustrie wegen der Maifeier zu großen Aus- organisiert ist, hoffen die Arbeiter, ihre Forderungen durchzudrücken. nicht angerufen. Die Aussperrung hat schon weitere Kreise gesperrungen kommen werde, wodurch dem Schlofferstreit dann das Kampf in der Stolper Holzindustrie. In Stolp i. P. werden zogen. Bei den Firmen, die nicht aussperrten und von den aus- Genick gebrochen würde. Infolgedessen beeilte fich der Obermeister bis zum 12. b. M. zirka 300 bis 325 Bau- und Möbeltischler die sperrenden Firmen Arbeit übernahmen, legte auch dort das be- Heinrich, der Ortsverwaltung des Metallarbeiter- Berbandes per Arbeit niedergelegt haben, da bis zu dieser Zeit die eingereichten schäftigte Personal die Arbeit nieber. Rohrpostbrief mitzuteilen, daß die Meisterkommission am 26. April be- Sündigungen abgelaufen sind. Beteiligt an diesem Kampfe find Am Freitagvormittag fand bei Feind eine öffentliche Verschlossen habe, hinsichtlich eines( angeblichen) Antrags des Verbandes vom der Deutsche Holzarbeiterverband mit zirka 250 Mann und der sammlung der ausgesperrten Kupferschmiede statt, welche fich mit 28. April die Verhandlungen unter Leitung des Herrn Ortsverein der Tischler und Drechsler( H.-D.) mit ungefähr 75 der Maiaussperrung befaßte. In der Versammlung, welche von Schulz definitiv abzulehnen. Das Schreiben enthielt weiter Mann. Die Forderungen der Arbeiter sind Erhöhung des Afforddie Erklärung, daß die Meister bereit feien, mit der Gesellen- lohnes um 15 Proz. sowie Anerkennung des Tarifes. Der neuzirka 100 Kupferschmieden besucht war, wurde bekannt gegeben, daß kommission in Berhandlungen direkt neu einzutreten, wenn Herr gegründete Arbeitgeberbund hat bis jetzt die Arbeiter einer Werkfolgende Firmen ausgesperrt haben: Borsig, Union , Daimler, Cohen( der Bevollmächtigte des Metallarbeiter- Verbandes) von der stätte ausgesperrt. Die 3 immerer Stolps, zirka 75 Mann, find Kabelwerk Oberspree, Automobilfabrit, Edison- Werke, Lind, Berg- Gefellenkommission ausgeschlossen und ein Erfagmann für bereits seit ungefähr 5 Wochen im Streik. Hier handelt es sich um mann u. Comp., Schulte, Beck u. Friede, Maschinenfabrik Orenstein denselben gewählt wird, und wenn vor neuen Verhandlungen von Erringung eines Minimal- Stundenlohnes und Anerkennung des und Koppel in Drewig. Die heutige Versammlung beschloß, alle der Gefellenfommission die§§ 1-4 des Meister- Tarifentwurfes( be- Tarifes. Der Arbeitgeberbund verhindert die Unterhandlungen mit Firmen, welche Aussperrungen vorgenommen haben, als gesperrt treffend das Lohnangebot) inkl. Ablehnung der Baulohnzulage den einzelnen Meistern und ist zu keinem Entgegenkommen zu bezu betrachten. Betreffs weiterer Heerschau über die nach dem borbehaltlos angenommen werden". Unter diesen Be- wegen. Es wird ersucht, Zuzug von Bau- und Möbeltischlern und 7. Mai noch ausgesperrt bleibenden findet am Montag, den 7. Mai, dingungen" also wollte sich die ehrenwerte Meisterkommission groß Bimmerern nach Stolp mit allen gesetzlichen Mitteln fernzuhalten. abends 8½ Uhr, im Gewerkschaftshaus, Saal 7, eine weitere Ber- Obermeister noch ausdrücklich bemerkt, daß vor Abschluß eines mütig zu Verhandlungen mit den Gesellen herbeilassen, wobei der sammlung statt. Ausgesperrt sind in Berlin und Drewiz 102 Mann. neuen Tarifs auf keinen Fall die Aussperrungen aufgehoben werden Wie im Vorjahre, haben auch in diesem Jahre wegen der Mai- dürfen". feier die der Vereinigung der Goldleistenfabrikanten Berlins und der Vororte welche unter der Leitung des bekannten Landtags abgeordneten und Stadtverordneten 2. Rosenow steht- angehörenden Fabrikanten die bei ihnen beschäftigten Golbleiftenarbeiter resp. Arbeiterinnen, zirka 250 an der Bahl, auf zwei Tage ausgesperrt. Die nicht der Vereinigung angehörigen Goldleistenfabrikanten haben anstandslos den 1. Mai freigegeben. Ebenso hat die Kunstanstalt von B. Groß in Leipzig 83 Arbeiter wegen der Maifeier ausgesperrt, darunter 37 Vergolder.
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In Altenburg hat der Metallwarenfabrikant Otto Seyffart feine 13 Ciseleure und Graveure am 2. Mai entlassen, weil fie den 1. Mai feierten. In Eisenberg sind 150 Tischler, 100 Tertilarbeiter und 350 Porzellanarbeiter ausgesperrt worden. Die Tischler und Porzellanarbeiter sind für einen Tag, die Textilarbeiter für 7 Tage ausgesperrt. In Meuselwitz hat die Maschinenfabrik Hehmer u. Pilz ihre Gießer und Former auf eine Woche ausgesperrt. In Ronneburg haben die Textilproßen dasselbe mit den feiernden Tertilsflaben getan. Doch ist deren Zahl nicht besonders groß. In Eisenberg tragen sich die Unternehmer mit dem Gedanken, die Maifeier abzuschaffen.
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In der Maschinenfabrik von Theodor Mongen in Mülheim am Rhein wurden sämtliche Former und Gießereiarbeiter bis Montag ausgesperrt, weil sie den 1. Mai durch Arbeitsruhe gefeiert haben.
Bei der Aussperrung wegen Beteiligung an der Maifeier in
Hamburg marschiert die Hamburg- Amerika- Linie an der Spize. Ihre" Arbeiter sollen bis zum 11. Mai nicht beschäftigt werden. Für diese Linie trafen gestern, von Essen kommend, 150 Mann ein, die Schauermannsarbeiten verrichten sollten. Als die Leute in Er fahrung brachten, zu welchem Zweck fie mißbraucht werden sollten, machte die Hälfte davon kehrt. Dann versuchte man, 250 Auswanderer zur Arbeit zu bewegen. Nachdem sie aufgeklärt worden war, um was es sich handelte, verließen sie in großer Erregung den Dampfer, der sie an die Arbeitsplätze befördern sollte. Mit allen Mitteln des Terrorismus, der Verrufserklärung usw. arbeiten die Aussperrungswüteriche, um die widerhaarigen Reedereien zum Anschluß an die Aussperrung zu bewegen. Die Unternehmer dürfen sich bekanntlich alles das erlauben, was den Arbeitern verboten ist. Auch in Hamburg gilt der bekannte„ Rechtsgrundsatz":" Wenn zivei dasselbe tun, so ist es nicht dasselbe."
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Die ausgesperrten Arbeiter und Arbeiterinnen der SiemensSchudertwerke in Nürnberg erschienen am Donnerstag früh 6 Uhr geschlossen vor den Toren, wurden aber nicht eingelaffen. Werkmeister hatten sich mit Liſten aufgestellt, in die sich die Arbeiter einzeichnen sollten. Anscheinend wollte man die auswählen, die wieder eingestellt werden sollten. Darauf zogen sie geschlossen wieder ab und versammelten sich auf einer in der Nähe gelegenen Wiese, wo beschlossen wurde, nicht eher die Arbeit aufzunehmen, als bis sie sicher wissen, daß jede Maßregelung ausgeschlossen sei. Es wurde eine Kommission gewählt und mit diesem Ultimatum zur Direktion geschickt. Während die Unterhandlungen stattfanden, marschierten die Ausgesperrten in einem 3000 Personen starten Zuge von der Vorstadt Steinbühl durch die ganze Altstadt nach dem Bedengarten, wo bald darauf auch die Kommission erschien, um über die Verhandlungen Bericht zu erstatten. Die Direktion hatte er flärt, daß sie teine Maßregelungen beabsichtige, jeder Arbeiter fomme wieder an seinen alten Plak. Darauf wurde beschlossen, um 9 Uhr die Arbeit wieder aufzunehmen. Im Zuge ging es dann wieder durch die Altstadt nach Steinbühl zurüd. Der Zug bewegte sich am Rathause und an den Lokalen des freisinnigen Fränt. Cur." und des parteilofen„ Gen.- Anz." vorbei, die das Maifest der Arbeiter zu verkleinern und als eine mißlungene Veranstaltung hinzustellen versucht hatten. Die Polizei behelligte den Zug in Zeiner Weise, sondern ging ihm aus dem Wege.
Der Gesamtverband deutscher Metallindustrieller hat in den letzten Tagen in Berlin einen Schlachtplan gegen den Metallarbeiterverband beraten und veröffentlicht folgenden Beschluß:
Wie nicht anders zu erwarten, rief dieser obermeisterliche Erguß in der gestrigen Streitbersammlung der Schloffer eine ausgelaffene Heiterkeit hervor, die sich noch steigerte, als Cohen mitteilte, daß der Obermeister auch bereits den Vorfizenden des Einigungsamts dahin benachrichtigt habe, daß sich Verhandlungen vor dem Einigungsamt erübrigen, weil die Meister sich schon mit der Gesellenkommission verständigt hätten!
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in Kleinsteinberg traten am 30. April die gesamten Steinarbeiter Achtung, Steinarbeiter! Bei der Firma Bruno Preißer in den Streit. Am 2. Mai sperrten die Arbeitgeber im Granitgebiet Beucha- Brandis sämtliche Arbeiter aus, weil diese einhellig den 1. Mai feierten. Die Firma Bruno Preißer sucht seit längerer Beit überall, im Auslande sowohl wie im Inlande, billige Arbeitsfräfte anzuwerben. Darum werden alle Arbeiterblätter um Warnung vor Zuzug ersucht.
Die Streifleitung hat dem Herrn Obermeister denn auch prompt die entsprechende Antwort erteilt. In derselben heißt es:„ Wir Troß der demagogischen Agitation des Reichsverbandes finden es eigentümlich, wenn Sie auf unseren angeblichen oder vielleicht besser gesagt, durch das wüste Gebahren der Antrag vom 28. April mit einem Beschluß der Meisterkommission auf den Mann dressierten Wanderapostel ist in der gestrigen bom 26. April antworten. Doch abgesehen davon haben wir Ihnen Stichwahl uns der Sieg geworden. Das Frohlocken der namens der Kommission und der Streikenden zu erklären, daß wir Gegner über die Niederlage, die wir uns bei der Stichwahl auf Ihre Bedingungen“ nicht eingehen tönnen. Von allen Ihren holen würden, war etwas verfrüht. Wie uns ein PrivatBedingungen fönnen wir nur eine akzeptieren, nämlich die, daß Sie telegramm aus Darmstadt meldet, hat Genosse Berthold vor Abschluß der Verhandlungen die Aussperrung" nicht aufheben 16 656 Stimmen erhalten, während der Nationalliberale wollen." Es wäre auch wirklich unbillig, wenn die Streifleitung die Aufhebung einer solchen Aussperrung verlangen würde. Der Stein es auf 15 921 Stimmen brachte. Stand der Bewegung ist für die Streikenden ein durchaus guter, Bei der Vorwahl am 25. April erhielt unser Genosse und wird dieselbe durch die Maiaussperrungen in keiner Weise 13 855 Stimmen, der Nationalliberale 10 320 Stimmen und beeinflußt. Alle diesbezüglichen Spekulationen der Meister werden der Freifinnige 5828 Stimmen. Wir können wohl an sich als verfehlt erweisen. nehmen, daß unser Zuwachs sich aus den Reserven, die uns noch zur Verfügung standen, rekrutiert. Die übergroße Anzahl der Freisinnigen" hat ihre Stimme dem Kandidaten der Nationalliberalen gegeben. Gegen die Wahl im Jahre 1903 haben wir einen Zuwachs von 2512 Stimmen zu verzeichnen; ein Resultat, das uns mit stolzer Freude erfüllen Haben fann!
Bon der Lohnbewegung der Barbiere berichtete 2iere in einer Versammlung des Verbandes der Friseurgehülfen. Wenn man von denjenigen Bewilligungen absehe, die ebenso schnell wieder zurüd gezogen werden, wie sie gegeben, so find bis jetzt 300 reelle BeBugeständnisse nicht größer find, ist zu begreifen. willigungen eingelaufen. Daß diese ohne Kampf gemachten doch die Arbeitgeber in allen Stadtteilen beschlossen, der Gehülfen abzulehnen. In ihren Beftrebungen würden fie unterſtügt einmal burd) den total- Letzte Nachrichten und Depefchen. trebuigenben burdenofal verband deutscher Barbiergehülfen, welcher sich nicht dazu verstehen kann, die Beseitigung des Logiswesens zu fordern, sondern durch seine Tätigkeit dazu beiträgt, die Bewegung illusorisch zu Breslau , 4. Mai. ( W. T. B.) Der deutsche Metallindustriemachen. Auf der anderen Seite gefellen sich die sogenannten verband hat die Generalaussperrung auf den 10. Mai festgesetzt, Innungsgehülfen als Bundesgenossen hinzu. Von denselben wird für den Fall, daß die Arbeiter in den Streitorten nicht bis dahin folgendes Schriftstück, wahrscheinlich mit Zustimmung des Ober- die Arbeit wieder aufgenommen haben. meisters, versandt:
An die Jnnungsgehülfen Berlins ! Werte Kollegen!
Von feiten einer politifchen fleinen Gehülfenvereinigung Berlins werden wiederum unsere Innungsmeister mit Forderungen belästigt, welchen wir nicht in allen Sachen zustimmen fönnen, wir geben vielmehr die Erklärung ab,
baß wir mit diesen politischen Gehülfen nichts zu tun haben. Wir stehen nach wie vor auf feiten der Innungsmeister und bitten auch Sie, sich nicht den Bestrebungen jener Gehülfen, welche viel versprechen und wenig halten, anzuschließen, sondern die Innungsmeister weiter zu unterstützen, welche bis jetzt stets getan haben, was in ihren Sträften steht, um
1. die Innungsgehülfen in jeder Weise zu unterstügen und
2. die geschäftlichen Prinzipien hochzuhalten und die Wege zu ebnen, einstmals eine bessere Existenz zu erringen, damit wir fpäter nicht gezwungen sind, für 10 Pf. und 5 f. zu rasieren!, Junungsgehilfen! Unsere Pflicht ist es, die Meister zu unterstützen und hiermit zu erklären, daß wir uns mit diesen fogenannten Organisierten, welche bei
5 und 10 Pf.- Barbieren arbeiten, nicht identisch erklären. Der Jnnungs- Gehülfenausschuß
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Aussperrungsgelüfte!
Dynamit- Explosion.
Halle a. S., 4. Mai. ( W. T. B.) Auf dem Bohrturm der internationalen Bohrgesellschaft bei Pfaffendorf explodierte heute nach mittag bei Sprengarbeiten Dynamit, wodurch von anwesenden Personen vier getötet und drei sehr schwer ver letzt wurden. Unter den Getöteten befindet sich Bergwerksdirektor Merkel aus Teutschental und unter den Schwerverlegten der Bergrevierbeamte Bergrat Deide aus Halle.
Für den Achtstundentag.
Paris , 4. Mai. ( W. T. B.) Die hiesigen Druder, Zimmerleute, Klempner und Tischler haben den Entschluß gefaßt, bis zur Erfüllung ihrer Forderung der achtständigen Arbeitszeit die Arbeit ruhen zu lassen.
Attentat auf einen Eisenbahndirektor.
Warschau , 4. Mai. ( W. T. B.) Als heute abend der Betriebs direktor der Weichselbahnen, Prosturjakow, mit zwei Beamten in eine Droschte einstieg, wurde eine Bombe gegen ihn geworfen. Durch die Explosion wurde Broskurjatow verwundet, seine beiden Begleiter getötet, außerdem acht in der Nähe befindliche Personen schwer verletzt.
Riga , 4. Mai. ( Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur.) Der Arbeiterausstand ist heute beendet worden. Generalstreit.
der Barbier, Friseur- und Perrückenmacher- Junung zu Berlin . J. A.: Fritz Thiel, stellvertr. Altgeselle. Hierzu ist zu bemerken, daß die Jnnungsgehülfen nur in zwei fleinen Vergnügungsvereinen bereinigt find. Dagegen hat der Zweig Serajewo, 4. Mai. ( B. H. ) Gestern abend fand eine Ausammlung berein vom Zentralverband von den ungefähr 1300 beschäftigten Gestreifender Tabatarbeiterinnen und sonstiger Arbeiter statt, welche hülften 668 Mitglieder. Die Behauptung, daß die gewerkschaftlich organi- die Freilassung zweier wegen Verhinderung Arbeitswilliger fierten Gehülfen nur bei Fünfpfennig- Barbieren arbeiten, ist unwahr. verhafteten Tabalarbeiterinnen verlangten. Es tam zu äußerst er Vielmehr ist es gerade die sogenannte Altdeutsche Barbier Jmmung, regten Szenen. Die einschreitende Gendarmie wurde mit welche solche Geschäfte unterhält, und find es demnach Innungseinem Steinhagel überschüttet. Als gegen dieselbe aus dem gehülfen, die bei diefen arbeiten. Gang abgesehen davon, daß Publikum ein Revolverschuß fiel, gaben die Gendarmen eine Salve die Gehülfenschaft überhaupt keinen Einfluß auf die Preisfestsetzungen ab, wodurch zwei Personen getötet und vier verwundet wurden. hat, noch auch wünscht. Angesichts dieser Sachlagewird der Kampf ein Mehrere Gendarmen wurden durch Steinwürfe mehr oder minder ernster werden und es ist nicht ausgeschlossen, daß es auch zum Streif schwer verletzt. Heute wurde der Generalftreit proklamiert, dem sich tommt. Beschlossen wurde, die neuen Bedingungen mit dem alle Arbeiter angeschlossen haben. Die Zeitungen konnten nicht er14. d. M. in Straft treten zu laffen und die bewilligten Geschäfte seinen, der Straßenbahnverkehr ist unterbrochen. burch Plakate tenntlich zu machen.
Flottenbemonstration gegen den kranken Mann". London , 4. Mai. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Dic Blättermeldung, daß das an die Türkei gerichtete Ultimatum in zehn Tagen abläuft, wird amtlich bestätigt.
Achtung, Barbiere! Der unterzeichnete Verband hat den Arbeitgebern Berlins und Umgegend seine Forderungen unterbreitet und sind dieselben so entgegenkommend, daß ihre Bewilligung jedem Arbeitgeber möglich ist. Die Forderungen müssen bis 8. Mai in " In der Versammlung des Gesamtverbandes deutscher unserem Bureau, Schillingstr. 15/16, unterschriftlich anerkannt sein. Metallindustrieller vom 2. Mai haben bon den 28 vertretenen Sollten die Forderungen einige Arbeitgeber nicht erreichen, so liegen Verbänden 26 mit 320 000 Arbeitern beschlossen, die Verbände dieselben noch in unserem Bureau zur Unterschrift aus. Die Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glede, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt