Bemerkenswert war, daß bei der Beratung dieses Gesetzes die bürgerlichen Parteien nur gezwungenermaßen auf die Angriffe reagierten, die wegen ihrer Haltung zu diesem in das Geschäftsleben der Nation so tief eingreifenden und es schwer schädigenden Gesetz gegen sie gerichtet wurden.
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Der englisch - türkische Grenzstreit. Verhältnissen( Fall Cramer); er ist errungen gegen einen mit London , 5. Mai. ( Eig. Ber.)" allen Mitteln der Berleumdung und Berdächtigung fämpfenden Gegner und er ist errungen wir behaupten nicht zu viel- faft Unmittelbar nach dem vor wenigen Wochen zwischen England gänzlich aus eigener Kraft. Zwar hatten die„ bereinigten Liberalen" und der Türkei an der Sinaihalbinsel ausgebrochenen Grenzstreit die Wahlparole für Berthold ausgegeben. Aber diese Parole wurde lenkten wir die Aufmerksamkeit unserer Leser auf dieses Ereignis. durch die flammenden Entrüftungsausbrüche, die die Vossische Eine längere sozialpolitische Debatte rief der sozial- Der Streit ist an sich unbedeutend; er betrifft einen ganz schmalen 3eitung", das„ Berliner Tageblatt" und andere edle demokratische Antrag hervor, der eine Entschädigung für Wüstenstreifen zwischen dem Roten Meer ( Golf von Akaba ) und Gazetten der Freifinnigen Volkspartei ob dieser Entscheidung vom die infolge des Gesetzes arbeitslos werdenden dem südöstlichen Winkel des Mittelmeeres( zwischen El Rafah und Stapel ließen, und mit denen die Darmstädter Reaktionäre Arbeiter gesetzlich stipuliert wissen will. Der Schatzsekretär El Arisch ). Aber die Folgen dieses Streites können unter Um- nicht ungeschicht operierten, fast völlig außer Wirkung gesezt. v. Stengel und der Abg. Jäger( 3.) bekämpften diesen ständen so umfassend sein, daß jede Meinungsverschiedenheit, die Auch aus dem eigenen Lager der Darmstadt - Großgerauer Antrag, der von Molkenbuhr eingehend begründet wurde. Er jetzt zwischen England und der Türkei oder zwischen Rußland und vereinigten Liberalen" wurde mit Macht gegen den Beschluß des geißelte die Rücksichtslosigkeit und Schäbigkeit des Fiskus der Türkeit ausbricht, tatsächlich eine weltpolitische Bedeutung hat. Wahlausschusses Sturm gelaufen und für die Kandidatur Stein Propaganda gemacht. Der Suffurs, der uns also von den gegenüber den Arbeitern, der ihre Eristenz untergrabe und Schon in den ersten Monaten des russisch - japanischen Krieges 5808 Stimmen des nationalsozialen Pastor Korell zugekommen, ist vernichte, ohne den Ruinierten im mindesten beizustehen. also im Frühjahr 1904 wurde es zur großen Wahrschein- infolge dessen unzweifelhaft nur ein verschwindender gewesen. Wir Nur der Pole Graf Mielzinsky trat neben Moltenbuhr lichkeit, daß der Abschluß dieses Krieges auch der Abschluß der hegen sogar die feste Ueberzeugung, daß, wenn die Parole der und b. Elm für unseren Antrag ein, der von der Kompromiß- 50jährigen englisch - russischen Feindschaft sein würde. Ferner Korellianer auch gegen die Sozialdemokratie gelautet hätte, die mehrheit Konservative, Zentrum, Nationalliberale ab wurde es wahrscheinlich, daß die Kosten dieses Ausgleiches auf die wenigen Stimmen aus jenem Lager uns doch zugefallen wären. gelehnt wurde. Was fümmern sich diese Vertreter des Kapi- Türkei fallen werden! Dieser Gedanke wurde in den letzten liberalen Wahlausschusses in Zweifel stellen; der Wahlausgang hat Wir wollen indessen durchaus nicht den guten Willen des talismus um die durch die Steuer brotlos werdenden Jahren in der sozialistischen Presse Deutschlands mehrmals aus eben bewiesen, daß die Sozialdemokratie im Ernstfalle feinerlei Zigarettenarbeiterinnen? gesprochen. Die Rechnung war sehr einfach: Sah sich die russische ernstliche Hülfe von dem„ entschiedenen Liberalismus“ zu erwarten Diplomatie außerstande, ihre Seemachtspläne am Stillen Ozean hat. Die wenigen ehrlichen bürgerlichen Demokraten und Nationalzu verwirklichen, so mußte sie sich entweder nach dem Persischen sozialen bleiben Prediger in der Wüste gegenüber den„ Liberalen " Meerbusen oder nach dem Bosporus wenden. Jede dieser Alter- Richterscher Observanz, die sich stets als Schrittmacher der Reaktion nativen bedingte aber eine verschiedene Politik. Entschied sich Ruß - bewährt haben. land für den Persischen Meerbusen, so mußte es sich nach einem Unsere Genossen im Wahlkreise Darmstadt - Großgerau haben sich Bündnis mit Deutschland umsehen; denn der britische Minister des von vornherein nicht auf bürgerliche Wahlhülfe verlassen, sondern Aeußeren hatte vor genau drei Jahren erklärt, daß England es haben ihre Agitation hauptsächlich auf die Säumigen gerichtet, die teiner fremden Macht gestatten könne, am Persischen Meerbusen stande haben sie sicherlich auch den Sieg zu verdanken. Unsere bei der Hauptwahl der Wahlurne fernblieben. Und diesem UmHäfen zu erwerben! Rußland konnte also nicht allein handeln. Genossen haben der Wühlarbeit, die die Gegner unter der glorwenn es in Südperfien Kompensationen für die Südmandschurei reichen Führung des Reichsverbandes" vollführten, eine suchen wollte. Der beste Bundesgenosse war unter solchen Um verdoppelte Agitation entgegengesetzt. In der kurzen Zeit von der ständen das Deutsche Reich, das ein Interesse daran hat, Rußland Hauptwahl bis zur Stichwahl fanden noch zirka 50 Versammlungen vom Bosporus fern- und gleichzeitig den russisch- englischen Gegen- statt und drei Flugblätter kamen zur Verteilung. fazz in Asien aufrecht zu erhalten. Aber aus dieser Erwägung So darf man wohl annehmen, daß die weitaus größte Zahl ergab sich, daß ein solches Bündnis notwendigerweise eine Eng- der 2888 bei der Stichwahl abgegebenen Reservestimmen auf unser land feindliche Spize haben mußte. Schon die Möglichkeit Konto zu sehen sind. Einen Beweis für die Heftigkeit, mit der eines russisch- deutschen Bündnisses mußte England veranlassen, die der Wahlkampf geführt wurde, bietet die Tatsache, daß in der Stichwahl 2388 Wähler mehr zur Wahlurne gingen als bei der HauptPetersburger Diplomatie für sich zu gewinnen und ihr den alt- wahl. Während von den 37 857 Wahlberechtigten des Wahlkreises slawischen Weg nach Konstantinopel zu zeigen. Womit England bei der Hauptwahl 29 999= 79,2 Proz. von ihrem Wahlrecht Gezwei Ziele erreichen konnte: Erstens die Ablenkung Rußlands von brauch machten, betrug die Zahl der Abstimmenden bei der Stichbritischen Gebieten, zweitens die Verdrängung Deutschlands aus wahl 32 38785 Broz. Konstantinopel , wo es einen so überragenden Einfluß gewonnen hat. Ein Bündnis mit Rußland hätte Deutschland erstens KleinDie britische Regierung beobachtete den Gang der Dinge und asien in die Hände gespielt und zweitens die Bagdadbahn gesichert. bahnte sich einen Weg via Paris nach Petersburg. ( Wie tief diese weltpolitischen Vorgänge in die innere Politik Rußlands eingriffen, kann sich der Leser selbst denken, wenn er sich an die finanzielle Hülfe erinnert, die die Westmächte Rußland gewährten. Aber hier handelt es sich um äußere Politik.)
Eine kleine Verbesserung der Kommissionsvorschläge wurde durch Einfügung einer Bestimmung im§ 33 vorgenommen, die gestattet, daß drei Monate nach Inkrafttreten des Gesezes die angemeldeten Vorräte ohne Entrichtung der Zigarettensteuer verkauft werden dürfen. Dann wurde das Gesetz von der bezeichneten Kompromißmehrheit angenommen. Darauf wurde in die zweite Beratung des Entwurfs zum Reichsstempelgesetz eingetreten, und zwar gelangte zuerst der Abschnitt Frachturkunden zur Besprechung. Die Kommissionsbeschlüsse wurden sehr lebhaft angegriffen von den Abgg. Lipinski( Soz.) und den Freisinnigen Gothein, Wiemer und Dove. Gothein beantragte, den Abschnitt betreffs der Belastung des Binnenschiffahrtsverkehrs an die Kommission zurückzuverweisen, da derselbe mit§ 54 der Reichsverfassung kollidiere. Der Antrag wurde abgelehnt, da gegen die Frachturkundensteuer angenommen.
Dienstag: Namentliche Abstimmung über§ 2 Bigarettensteuergesetzes, dann Fortsetzung der Beratung Stempelgesetzes.
Abgeordnetenhaus.
des
des
Das Abgeordnetenhaus überwies am Montag die Sekundärbahnvorlage an die Budgetkommission und beriet im übrigen nur einige bei der Etatsberatung zurüdgestellte Anträge und Petitionen. Mehrkosten beim Bau des königlichen Schauspielhauses auf der TagesAm Dienstag steht die freifinnige Interpellation betreffend die ordnung. Daran schließt sich die zweite Beratung der Novelle aur Einkommmensteuergesetz.
Bruderpart
Gegen Ende des russisch - japanischen Krieges war die politische Page ungemein interessant. Die Neugruppierung der Mächte stand vor der Kristallisation: Schließt sich Rußland dem Deutschen Reiche an und geht es nach Südpersien, oder schließt es sich England an und geht nach dem Bosporus ?
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Dem früheren britischen Botschafter in Petersburg , Sir Charles Hardinge , ge= lang es, eine russisch - englische Annäherung anzubahnen, die bald perfekt wurde. In Algeciras gingen England und Rußland zusammen.
Der Ansturm des Klerikalismus und Nationalismus ist bei den gestrigen Wahlen in Frankreich glänzend abgeschlagen. Ale strupellosen Machinationen, alle Verdächtigungen der Sozialisten, alle Heze gegen die revolutionäre Arbeiterklasse hat ichts gengt; weit stärker, als sie im legten Parlament vertreten Paren, kehren die radikalen Parteien und vor allem die sozialiste Partei zurück. Das Arbeiten mit dem roten Gespenst hat sich als erfolglos erwiesen. Nur in einigen ländlichen Gegenden haben die Klerikalen und Nationalisten neue Eroberungen gemacht; in Paris und fast allen sonstigen größeren Städten erlitten fie Niderlagen. Und größer noch als die Erfolge der Radikalen und sozialistischen Radikalen erscheinen nach den bisher eingelaufenen Meldungen diejenigen unserer französischen In dem Maße, wie sich die neue Lage klärte, richteten sich die c. Die Häupter der früher getrennten, jetzt vereinigten Blicke aller denkenden Politiker auf Konstantinopel . Man sagte sozialistischen Richtungen werden vollzählig im neuen Parlament fich: Berlin ist konfus; was wird jetzt in Konstantinopel geschehen? vertreten sein. Jaurès , Vaillant, Guesde, Brousse sind gewählt, und Allemane steht in einer so aussichtsreichen Stichwahl, daß an feiner Wiederwahl taum zu zweifeln ist. Teils ist das für unsere Partei so günstige Ergebnis auf Rechnung der Einigung, teils auch auf den frischen vom Often herüberwehenden revolutionären zug zu setzen, doch das meiste dazu hat jedenfalls die unermüdliche, von Begeisterung getragene Wahlarbeit beigetragen, die unsere Genossen in der letzten Zeit geleistet haben. Selten ist in Frankreich von unserer Partei so emfig agitiert und nie mit so offenem Visier gekämpft worden. So zählt der Erfolg doppelt.
Im ganzen sind in Frankreich und seinen Kolonien 591 De putierte zu wählen. Von diesen Wahlen sind nach telegraphischer Meldung bisher aus 574 Kreisen die Ergebnisse bekannt. Danach sind entschieden 421 Wahlen, während 153 Stichwahlen stattzufinden haben. Von den Gewählten sind 76 Konservative, 28 Nationalisten, 56 Progressisten, 63 von der republikanischen Linken, 83 Radikale, 73 sozialistische Radikale, 32 bereinigte Sozialisten, 10 unabhängige Sozialisten.
Versteht Abdul Hamid die Wendung der Dinge? Sieht er, daß die alten Feinde: England und Rußland , durch deren Feindschaft die Türkei bis jetzt aufrechterhalten wurde, nunmehr ihre Streitagt begraben und Freundschaft schließen? Wird er vom glänzend isolierten" Deutschland abrücken und sich dem Bunde Ost- und Westeuropas nähern? Oder wird er sich blindlings ins Verderben
stürzen?
Als man über diese Fragen spekulierte, zeigte Abdul Hamid , daß er- wie alle untergehenden Despotenbockbeinig und phantastisch ist. Wegen eines Feßens Wünstenland an der ägyptischtürkischen Grenze fordert er gerade jetzt das britische Reich in die Schranken! Dem britischen Reiche stehen gegenwärtig Frankreich und Rußland zur Seite selbstverständlich auch Italien und die Balianvölkerschaften, während Abdul Hamid diesen Moment nicht anders zu nußen weiß, als den jüngsten Söhnen des deutschen Raisers Geschenke zu schicken!
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Nicht unerwähnt darf übrigens ein ergögliches Ereignis bleiben, das sich im higigen Wahlkampfe zutrug. Das führende Drgan der Storellianer, dabei entschlüpfte der edlen nationalliberalen Darmstädter Nationalliberalen, der„ Darmstädter Tägliche geiger" bettelte in allen Tonarten um die Wahlhülfe der Preßfeele folgendes schöne Bekenntnis:
Die armen Nationalsozialen, die so sicher auf einen Sieg rechneten, haben sich wieder einmal vergeblich Unkosten und Hoffnungen gemacht und haben wieder einmal erfahren müssen, daß für die Jdeen des Liberalismus, ob er nun getrennt oder ob er geeint vorgeht, kein Resonanzboden im deutschen Volke vorhanden ist. Die großen Massen der Mitläufer, die früher aus politischer Unreife dem Liberalismus Gefolgschaft leisteten, find politisch reifer geworden und sind zum Nachdenken über die Endziele des Liberalismus veranlaßt, allerdings meist erst durch Sie harte, bittere Not, die sie die Binde von den Augen nehmen und flar erkennen ließ, wie Schwarmgeister und unklare Köpfe, gemeinsam mit bewußt unehrlichen Elementen es immer wieder verstanden, die Wähler in der schlimmsten Weise hinters Licht zu führen.
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Was hier über den Liberalismus gesagt wird, ist jedenfalls richtig, daß aber ein nationalliberales Blatt ein solch' vernichtendes Urteil fällt, verdient besonders hervorgehoben zu werden. Leider brachte das Blatt den Erguß erst in der letzten Nummer vor der Wahl und aus diesem Grunde konnte nicht mehr für die nötige Publizierung dieser Selbstkritik in den Wählerkreisen gesorgt werden. Jedenfalls aber verdient die Aeußerung festgehalten zu werden.
Leider ist aber
Die, Frankfurter Zeitung ", fast das einzige liberale Tageblatt, das die Parole für Berthold" unterstützt hat, gibt in ihrer Betrachtung über die Wahl zu, daß ein Teil der Korellschen Wähler für Stein gestimmt und ein anderer Teil sich der Wahl ents halten habe. Sie meint entschuldigend:„ Daß die Korellschen wähler geschlossen für Berthold stimmen würden, war angesichts des Mangels einer Organisation und der wüsten Heze, die von rechtsstehenden und leider auch freisinnigen Blättern in diesen Tagen betrieben wurde, von vornherein ausgeschlossen." Und fährt dann fort: Erfreulich ist aber, daß fast die Hälfte der ausgegebenen role gefolgt ist und damit den Sieg entschieden hat, der ohne dieses Eintreten unmöglich gewesen wäre. diese Rechnung noch zu günstig für die vereinigten Liberalen. Wie unsere hessischen Parteiblätter feststellen, zeigen die Einzelrefultate aus den lokalen Wahlbezirken, daß die Korellwähler fast überall in überNach einigen Wochen diplomatischer Unterhandlungen sandte wiegender Mehrzahl nach rechts abgeschwenkt sind. In Arheilgen , vorgestern Sir Edward Grey , der wie vorausgesagt die Eberstadt , Oberrammstadt usw., überall wuchs die Stimmenzahl der Politik Lord Landsdownes befolgt, ein Ultimatum an die türkische Rechtskandidatur Stein bei der Stichwahl fast mathematisch genau Demnach sind bisher 160 Gegner der Regierung gewählt, denen Regierung, der anheimgegeben wird, die besetzten Gebiete auf der um diejenige der Korellianer. Zur Sozialdemokratie tamen nur falls man die Sozialisten hinzurechnet, die zwar nicht zum Block Sinaihalbinsel bis zum 14. Mai zu räumen, die niedergerissenen einige wenige dieser bürgerlichen„ Linken" an vereinzelten Orten. Auch gehören, aber doch in den meisten Fällen mit ihm gegen den Kleri Grenzpfähle bei El Arisch , wieder herzustellen und eine Kom- in der Stadt Darmstadt versagte das Gros der Korellwähler dem Aufruf falismus stimmen- 261 Deputierte gegenüberstehen, welche die mission zu ernennen, um die türkisch - ägyptische Grenze abzusteden. die Gefolgschaft. Regierung unterstützen. Dazu kommt, daß die nötig werdenden Die englische Presse bespricht heute das Ultimatum in ruhiger, 153 Stichwahlen zu ungefähr zwei Dritteln für die Regierungs - ernster Weise. Sie gibt sich der Hoffnung hin, daß der Sultan parteien und unsere Bruderpartei sehr günstig stehen, so daß diese nachgeben wird, sobald er sich überzeugt, daß England Ernst macht. mit ziemlicher Sicherheit auf einen weiteren Zuwachs von 100 Man- Mit Sicherheit läßt sich indes das Vorgehen des Sultans nicht
baten rechnen können.
Die Linke hat keinen ihrer bekannteren Führer verloren. Auch Jaurès , dessen Niederlage in Albi heute morgen gemeldet wurde, ist noch nach einem neueren Telegramm gewählt. Wiele Deputierte der Linken, die 1902 in Stichwahl tamen, find Diesmal glatt gewählt worden, so Briffon, Rauanet usw. Dagegen beklagen die Progreffisten( Gruppe Meline- Ribot) bisher die Niederlage zweier ihrer Häupter: Motte wurde in Lille von Jules Guesde geschlagen, und Renault Morliere unterlag in Mayenne . Ferner unterlagen bisher die Progreffisten de Roubre, Stanislas de Castellane, Noche, Flourens, Grosjean usw. Zu diesen Verlusten der Nationadie Nationalisten Berthoulat( Chefredakteur der„ Liberté"), Ernest listen werden voraussichtlich in den Stichwahlen viele andere kommen. Die Nationalisten Tournadre, Lepelletier, Ober, Marchand, Auffray und Congh dürften unterliegen, auch der vielgenannte Nationalist Guyot de Billeneuve, der die freimaurerischen Denunziationslisten enthüllt hat. ersten Wahlgange 14 Konservative und Nationalisten, 5 Sozialisten Sehr günstig hat Paris gewählt. Vor fünf Jahren wurden im und Radikalsozialisten gewählt; diesmal nach telegraphischer Meldung des„ Berl. Tagebl.": 15 Konservative und Nationalisten, 13 SoziaLiſten und Radikalsozialisten. Von den 15 Sigen der Nationalisten und Klerikalen ist keiner neu erobert. Alle 15 sind seit langen Jahren oder wenigstens seit 1902 Eigentum der Rechten. Von den 13 Sizen der Linken sind zwei der Reaktion abgenommen; nämlich der Sitz des Nationalisten Flourens, den der Radikal- Sozialist Desplas mit 2600 Stimmen Majorität eroberte, und den Sitz des Nationalisten Ernst Roche, den der Sozialist Brousse mit 1500 Stimmen Majorität gewonnen hat.
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voraussagen, da man nicht alle Einflüsse kennt, die ihn zu ſeiner starren Haltung veranlaßt haben.
Uebrigens", schreibt das„ Offenbacher Abendblatt", zeigt sich bei Betrachtung der Ergebnisse aus den einzelnen Orten, daß auch diesmal im ersten Wahlgange der Sieg unser war, wenn nicht äffigteit in Arbeitertreisen sich gezeigt hätte. Diese lässigkeit, die vielleicht dem Unmut über Parteivorgänge der letzten Jahre und über die Vorgänge, die die Wahl nötig machten, entſpcang, hat uns mehr geschädigt, wie der Abgang von Mitläufern, gerade in Arbeiterkreisen trat sie in Erscheinung.-
Freisinu und Maifeier.
Sollte Abdul Hamid wagen, auf die pan- islamische Bewegung zu rechnen und dem britischen Ultimatum kein Gehör schenken, so ist es sicher, daß das Ende der orientalischen Frage gekommen ist und daß die Teilung des türkischen Reiches nahe bevorsteht. Eng- wieder einmal dessen kapitalistisches Hausknechtstum und absolute Die Stellungnahme des Freisinns zur Maifeier offenbart land, das sich seit 70 Jahren den russischen Plänen auf Non- politische Verständnislosigkeit. Für die freisinnige Bresse von stantinopel widersetzte, würde jetzt das meiste dazu beitragen, die politische Verständnislosigkeit. Für die freisinnige Presse von beiden Couleuren ist die Maifeier nichts als eine protzige altrussischen Träume zu verwirklichen und den Banslawisten die beiden Couleuren ist die Maifeier nichts als eine prokige Tore Barigrads zu öffnen. Die Opposition Englands und Frank- breifter Eingriff in die geheiligten Ausbeuter- und Herrenrechte Machtprobe der übermütig gewordenen Arbeitnehmer, ein Machtprobe der übermütig gewordenen Arbeitnehmer, ein Kriegszug Englands und Frankreichs nach der Krim im Jahre die Maifeier in Deutschland gleichzeitig zu einer kraftvollen reichs gegen den Frieden von Untiar- Estelessi im Jahre 1833, der dreiſter Eingriff in die geheiligten Ausbeuter- und Herrenrechte des Unternehmertums. Daß das Proletariat in diesem Jahre 1854 und 1855, Englands Kriegsdrohung im Jahre 1878, Eng- Wahlrechtsdemonstration gestaltete, das erregt vollends den lands Protefte gegen den Durchzug russischer Kriegsschiffe durch die Dardanellen haben ihre Aufgabe erfüllt und werden nunmehr als Ingrimm der freisinnigen Komödianten, die immer wieder zu behaupten wagen, auch sie nähmen es mit dem Kampfe gegen Unsinn verworfen! Die 70 Jahre des westeuropäischen Schutzes behaupten wagen, auch sie nähmen es mit dem Kampfe gegen reformiert; Abdul Hamid hat jede Reform- und Volksbewegung haben der Türkei nichts genügt. Das türkische Reich hat sich nicht die Dreiklassenschmach ernst! Daß die Arbeiterklasse auf den Hohn, den und Parlamentsmehrheit ihr Regierung blutig unterbrüdt. Schließlich und dies ist die Hauptsache mit der preußischen Wahlreformflickerei antaten, unbedingt mit glauben England und Frankreich , daß es besser für sie ist, den einer nachdrücklichen Demonſtration antworten mußte, deutschen Einfluß in Konstantinopel durch den russischen au geht offenbar nicht in das Hirn eines politischen Hausknechts ersehen! Vom Himalaya bis zum Atlas- in der ganzen sich auf- vom Schlage der Müller- Sagan hinein. Lesen wir doch in lösenden islamischen Welt- sollen Russen, Briten und Lateiner einem Leitartikel der Freien Deutschen Presse": Wie diese Entwickelung beweist, kann man den 1. Mai nicht walten und den Panislamismus mit seinen verrückten Mullahs einen Arbeiterfeiertag, sondern nur einen Feiertag der sozialund Mahdis im Zügel halten.- demokratischen Klassenpartei nennen. Durch ihn ist die Sozial sie demokratie im Begriff, ein Klassenprivileg für die Arbeiter zu schaffen, und es entbehrt nicht der Komit, wenn ihr Organ den Leitartikel der Maifeftnummer mit den Worten schließt:„ Nieder mit allen lassenprivilegien!" Grimmiger kann man sich nicht selbst verspotten."
Deutfches Reich.
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Bon bekannteren Sozialisten sind bisher gewählt: Guesde , Vaillant, Jaurès , Sembat, Dejeante, Viviani, de Pressensé, Chauvière, Coutant, Brousse, Rouanet, Rozier, Grousset; Burch. schrieben: Das Berl. Tageblatt", das Drgan der FreiAuch Millerand , den man jedoch nicht mehr einen Sozialisten nennen Die Sozialdemokratie hat alle Ursache auf diesen Sieg stolz zu sinnigen Vereinigung, übertrumpft noch das scharfmacherische fann, ist gewählt, dagegen ist Delville unterlegen. sein, denn er ist errungen unter den denkbar schwierigsten Gefeife des wasserstieflerischen Blattes. Der als Chefredakteur