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Die Frau Biatrets richtete einige Tage nach der Verhaftung| nicht von der Sozialdemokratie über den Haufen gerannt wird! Die]

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Grenzberlegung durch beutsche Truppen. res Mannes eine schriftliche Bitte an den militärischen General- Redner des Liberalismus sagten das nicht gerade mit diesen Worten, Bei der Verfolgung Morengas   hat eine Verlegung der Grenze gouverneur in Petrilau um Freilassung ihres unschuldigen Mannes. aber ihrer Rede Sinn lief darauf hinaus. Die Einigung muß der britischen Stapkolonie stattgefunden. Wie Reuters   Bureau meldet, Darauf erschien der älteste Ortspolizist bei der Frau, beschimpfte sie kommen" und, wird kommen", die Einigung der Liberalen gegen hat das am 4. Mai zwischen der deutschen   Schußtruppe und Morenga laubnis der Ortspolizei an den Gouverneur zu schreiben und schlug bürgerlichen Demokratie, die dann dem Ansturm der Sozial- hoben, der deutsche Befehlshaber jedoch nicht darauf geachtet. in gemeiner Weise, weil sie es gewagt habe, ohne Wissen und Er- die Reaktion auf daß der Liberalismus erstarte zu einer fräftigen stattgehabte Gefecht sich auf britischem Gebiete, der Grenze der Kap­folonie, abgespielt. Die Kapkolonie   habe heftigen Widerspruch er­sie darauf derart mit der Knute, daß die schwangere Frau zu demokratie erfolgreich begegnen kann. Darauf erwidert das Wolffiche Telegraphenbureau: Boden stürzte. Den Anlaß zu dieser Aussprache bildete die Wahlin Darm- Nach unseren Erkundigungen ist es richtig, daß das letzte Ge­Drei Wochen nach der Inhaftierung Wiatreks wurde in Grodziec st a bt und die von den dortigen Liberalen ausgegebene Stich- fecht mit Morenga auf britischem Gebiet stattgefunden hat. Von der ein Polizist von mehreren Männern erschossen, ohne daß es gelang, wa hIparole. Die bürgerliche Presse von den reaktionärsten deutschen   Abteilung Bech verfolgt, hatte Morenga die Grenze mit diese zu ergreifen. Sofort wurde zunächst der 14jährige Sohn Wiatrets, Drganen des Junkertums bis hinein in die Reihen der liberalen bewaffneten Orlogleuten überschritten und, da die Kappolizei ihn am nächsten Tage auch seine Frau verhaftet, die während der Tat Börsenblätter hat wütend darüber gelärmt, daß in der Darmstädter   nicht entwaffnete und Wbrengas Rückkehr auf deutsches Gebiet an in ihrem zwei Kilometer vom Tatort entfernten Hause bei ihren Kindern Wahl der Liberalismus den Sozialdemokraten geholfen" habe. Am einem anderen Punkte der Grenze zu erwarten war, so dehnte die gewesen war. Beide sollten um die Mordtat wissen und die Freitag wurden die Unzufriedenen belehrt, daß die Liberalen von beutsche Regierung hat den Botschafter in London   angewiesen, zu er Abteilung Bech die Verfolgung auf britisches Gebiet aus. Die Namen der Mörder kennen. Der arme Junge wurde neun Tage Darmstadt   mit dieser Hülfe" den richtigen Weg gezeigt haben, der klären, daß sie jedes llebertreten deutscher   Truppen auf britisches lang im Gefängnis festgehalten und täglich schwer geschlagen, weil zu dem oben genannten Endziel führt, zur Ueber- Gebiet mißbilligt und die in diesem Sinne bereits bei Beginn des er die Namen der Täter nicht nannte, die ihm ganz unbekannt windung der Sozialdemokratie durch den ge- Feldzuges dem Truppenkommando erteilten Weisungen wieder­waren. Da auch die Frau die Namen nicht nennen konnte, blieb sie einten Liberalismus. Nur ein ein Kurzsichtiger konnte holt hat. im Gefängnis, wo sie infolge der Behandlung, wie des Kummers das verkennen. In einem einleitenden Referat über die Darmstädter um das Schicksal des Mannes und Sohnes und ihrer hülflos zu Wahl versicherte Herr Dr. Breitscheid, gegen die Reaktion sei ein Straffammer verurteilte den dreizehnjährigen Schultnaben Schulz Kinder zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Die Beuthener Hause zurückgebliebenen vier kleinen Kinder schwer erkrankte, so daß erfolgreicher Kampf erst vom Liberalismus zu erwarten. In der und dessen zwölfjährige Schwester für einen Dummenjungenstreich fie schließlich in die Krankenanstalt gebracht werden mußte. Stichwahlparole der Darmstädter   Liberalen, die sich gegen den zu je einem Jahre Gefängnis, weil sie unweit der Myslowingrube Der in Bendzin.  ( Russisch Polen) lebende Bruder Wiatrets Nationalliberalen richtete und zum Eintreten für den Sozial- Steine auf die Straßenbahngleise gelegt hatten, wodurch die Ent­wandte sich in einem Schreiben um Hülfe an das deutsche General demokraten aufrief, weil ein Sieg des Nationalliberalen der Reaktion gleisung eines elektrischen Wagens herbeigeführt wurde.- konsulat in Warschau  , worauf er unterm 22. März cr. diese Antwort nur eine neue Stärkung gebracht hätte, sieht Breitscheid   ein gutes erhielt: Zeichen für die Möglichkeit einer Weiterentwickelung des Nach Auskunft des militärischen Generalgouverneurs in Petrikau   Liberalismus. Breitscheid   und seine geeinigten Liberalen wollen nicht ist Ihr Bruder Wilhelm Wiatret, weil er einer revolutionären der Realtion helfen einen Damm zu errichten, hinter dem die Sozial­Partei angehört und die Namen der Mörder eines ermordeten Schußmannes nicht angeben wollte, zu einer dreimonatlichen Ge- Demokratie sich nur stauen würde, bis sie ihn schließlich um so fängnisstrafe verurteilt worden. Der Straftermin läuft am stürmischer durchbräche. Sie wollen vielmehr die Quellen ver 19. April ab und es soll Ihr Bruder sodann nach Deutschland   stopfen, aus denen der Sozialdemokratie ihre ausgewiesen werden.

Der kaiserliche Generalkonsul.

J. B.: W. v. Lerchenfeld.

Kraft zuström t.

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Landesverratsprozeß. Der bereinigte zweite und dritte Straf= senat des Reichsgerichts begann heute früh 9 Uhr mit der Ver­handlung des Spionageprozesses gegen den am 11. April 1879 ge= borenen Händler Johann Kempgens aus Essen an der Ruhr. Nach dem Eröffnungsbeschluß machte der Angeklagte 1905 und 1906 den Versuch, sich in den Besitz von Schriften und anderen Gegenständen erforderlich ist, um davon einen für das Deutsche Reich   nachteiligen zu sehen, deren Geheimhaltung im Interesse der Landesverteidigung Gebrauch zu machen. Namentlich soll er versucht haben, die in Vers wahrung des Bezirkskommandos Essen befindlichen Bestimmungen, Bläne und Aften über die Mobilmachung sowie Zeichnungen von Ge­schüßen und Zeitzündern zu erlangen. Auf Antrag des Oberreichs­anwalts wird für die ganze Dauer des Prozesses die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit ausgeschlossen. Das Urteil unter Polizeiaufsicht. In der Urteilsbegründung heißt es: Der lautete auf 3 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ghrverlust und Stellung Angeklagte hat den Versuch gemacht, sich die fraglichen Gegenstände durch zwei Soldaten des Bezirkskommandos Essen zu verschaffen, um fie der russischen Regierung zu verraten. Mit Rücksicht auf die Energie des verbrecherischen Willens und darauf, daß der Angeklagte gerade Soldaten zum Verrat zu bestimmen versucht hat, wurde von

In der Diskussion wurde dieser Faden weitergesponnen von Herrn Dr. Barth. Fast in einem und demselben Atemzuge beteuerte Das zum Schuße eines schwer mißhandelten Deutschen   um Hülfe Barth: Die Sozialdemokratie ist in ihrem Kampf gegen die angerufene deutsche Generalfonsulat hatte sich danach seine Aufgabe Reaktion immer angewiesen auf große Teile der bürgerlichen sehr leicht gemacht, indem es einfach bei dem Mißhandelnden anfrug, Parteien"; und: Niemals wird der Sozialdemokratie erfolgreich ent­wie sich die Sache verhalte und ohne weitere Ermittelung anzu- gegengetreten werden können, wenn nicht eine starke bürgerliche stellen, die erlogene Antwort des russischen Militärgouverneurs Demokratie vorhanden ist." dem um Hülfe rufenden Bruder des Wiatret zum Bescheide Von der Hülfe", die ein kleiner Teil der bürgerlichen De­gab. Aber es sollte noch besser kommen. Auf ein motraten" von Darmstadt   der Sozialdemokratie geleistet hat, zweites Schreiben des Bruders, in welchem der wahre behauptete Barth wie Breitscheid  , daß ohne sie der Sozialdemokrat Sachverhalt eingehend geschildert und besonders auch daranf unterlegen wäre. Den Versuch eines zahlenmäßigen Nachweises er­hingewiesen wurde, daß Wiatrek die Namen der Mörder doch schon sparten sie sich. Sie hatten aber die Genugtuung, daß ihnen nachher einer Gefängnisstrafe abgesehen. deshalb nicht nennen konnte, weil die Mordtat erst geschah, als auch ein Sozialdemokrat, der Genosse Dr. Heinrich Braun  , bei­Wiatret schon lange zu drei Monaten verurteilt" war, erhielt der stimmte. Es war nett, daß wenigstens niemand forderte, für die Beschwerdeführer folgende Antwort: " Hülfe" solle die Sozialdemokratie dankbar" sein. Die Liberalen tun's- im Hinblick auf die fünftige, leberwindung", bon der sie träumen.

Der Militärische Generalgouverneur in Petrifau hat dem Generalkonsulat mitgeteilt, daß die Verhaftung Ihres Bruders wegen Aufbewahrung und und Verbreitung regierungsfeindlicher Schriften erfolgt ist und daß er als eifriger Agitator aus Rußland  ausgewiesen wird. Der Verheimlichung der Namen der Mörder des ermordeten Schutzmanns wird nicht Ihr Bruder, sondern seine Familie beschuldigt.

Der taiserliche Generalfonful.

J. V.: W. v. Lerchenfeld. Der ruffische Militärgouverneur hat also in seiner zweiten Aus­funft" über den Fall Wiatrek an den deutschen   Generalkonsul die erste Auskunft selbst preisgegeben. Das Generalkonsulat hätte daher alle Veranlassung gehabt, wenigstens diese zweite Auskunft mit Miß­trauen aufzunehmen und weitere Schritte zur Aufhellung der Sache und eventuell zur Befreiung des seinem Schuge empfohlenen Un­glücklichen zu tun. Statt deffen akzeptiert es wiederum einfach die wiederum erlogenen Mitteilungen des russischen   Gouverneurs und überläßt Wiatret seinem Schicksal.

Ausland. Frankreich  .

Das amtliche Wahlresultat.

Das Ministerium veröffentlicht auf Grund der Feststellungen der Wahlkomitees folgendes Resultat der Haupttvahlen: Gewählt sind Es fehlen noch die Resultate aus 4 Stolonieen. 76 Reaktionäre, 28 Nationalisten, 59 Progressisten, zusammen also 163 Oppofitionelle. Ferner 65 Linksrepublikaner, 83 Radikale, 75 Radikalsozialisten, 32 geeinigte Sozialisten, 12 unabhängige Sozialisten, zusammen 267 ministerielle Kandidaten. Es finden noch 150 Stichwahlen statt.

Die württembergische Verfassungsrevision gefährdet! Stuttgart  , 11. Mai.  ( Eig. Ber.) Welchen Ausgang die Beratungen der Kommission der Ersten Kammer über die Verfassungsreform genommen hat, ist bisher in der Oeffentlichkeit nicht bekannt geworden. Sowohl die Kommissionsmitglieder wie die Regierungsvertreter haben strengstes Stillschweigen darüber bewahrt; nur das eine erzählte man sich, daß die Minister zu den Beschlüssen der Standesherren keine er­Die Stichwahlparole unserer Genossen. freuten Gefichter gemacht haben sollen. Nach den Mitteilungen, Paris  , 12. Mai.  ( W. T. B.) Der Ausschuß der geeinigten die heute verbreitet wurden, wäre das kein Wunder; denn wenn Sozialisten des Seine- Departements beschloß, daß die zur diese Mitteilungen richtig sind, kann man die Verfassungsreform Stichwahl gelangenden Kammerkandidaten es ablehnen sollen, als gescheitert ansehen.

Italien  .

Die Reform sah bekanntlich eine Umgestaltung der Ersten mit den Klerikalen und Konservativen Wahlbündnisse einzu­Rammer in der Weise vor, daß zu den jeßigen Mitgliedern noch gehen, daß sie vielmehr alles aufbieten müssen, um den Sieg die Privilegierten aus der Zweiten Kammer, die Vertreter der ber raditalen Kandidaten zu sichern. In denjenigen Bezirken, Am 19. April wurde der Mann entlassen und von russischen Kirche und des ritterschaftlichen Adels, sowie in der Hauptsache wo, Dissidenten( unabhängige Sozialisten) zur Stichwahl ge­Am 19. April wurde der Mann entlassen und von russischen Vertreter der einzelnen Berufsgruppen, Industrie, Handel und langen, müssen die geeinigten Sozialisten ihre Kandidaturen Polizisten an die preußische Grenze gebracht; seine Bitten, doch noch Landwirtschaft, dazu tamen. Durch diese Vermehrung hätten sich zurückziehen, ohne ausdrücklich zugunsten des Dissidenten ein­einmal nach Frau und Kindern und seinem Befigtum, der Arbeit natürlich die Mehrheitsverhältnisse in der Ersten Kammer wesent- zutreten. feines Lebens, fehen zu dürfen, bleiben unberücksichtigt. Er nimmt lich verschoben, und der katholische Teil der Standesherren hätte Wohnung in seinem Heimatort Laurahütte und wagt es darauf, mit nicht mehr, wie das bisher der Fall war, die ganze württembergische Aus Rom   erhalten wir folgendes Privat- Telegramm: einem Halbpaß nach Bendzin zu fahren, um seine schwerkranke Frau Gefeßgebung, namentlich betreffend die Schule, nach seinem resp. im Krankenhause zu besuchen und dann nach seinem bisherigen des Bischofs Gutdünten beherrschen können. An diesem Teil der Die von den Drganisationen beschlossene Wiederaufnahme Wohnort zu gehen, wo die Kinder ohne Aufsicht Hausten. Reform, so heißt es, hat die Kommission der Ersten Kammer nun der Arbeit erfolgt überall ordnungsmäßig. Maßregelungen schwerwiegende Aenderungen", also solche, die den ganzen Zwed sind nicht zu verzeichnen. Auf Bitten seiner Frau und Warnung durch den Arzt Die Mandatsniederlegung der des Krankenhauses, der ihm die sofortige Verhaftung voraus- des ganzen Gesezes in Frage stellen, vorgenommen. Des weiteren sah die von der Zweiten Kammer beschloffene Gesamtfraktion macht in Parteitreisen einen vorzüglichen fagt, gibt Wiatret den Besuch in Grodziec auf und Eindruck. Reform eine Ersehung der aus der Zweiten Kammer ausscheiden­tehrt zunächst nach Laurahütte zurück. Der Kattowiger Landrat den Privilegierten durch Abgeordnete vor, die auf Grund des all- Die Kammer hat inzwischen eingesehen, daß ihre theo­verschafft ihm dann einen Vollpaß, als er diesen jedoch dann in gemeinen und gleichen Wahlrechts auf dem Wege des Landes- retischen Bedenken gegenüber der Entschlossenheit der sozia­Bendzin dem dortigen russischen Landrat, Baron von Mirbach, laut proporzes gewählt werden sollten. Dieser Bestimmung lag die listischen Abgeordneten, sich dem grandiosen Protest der Ar­Vorschrift vorlegt, bedroht dieser ihn mit sofortiger Verhaftung und berechtigte Forderung zugrunde, nicht zu gleicher Zeit, wo die Mit- beiterschaft, durch Niederlegung ihrer Mandate anzuschließen, Abführung nach Warschau  . Um diesem Schicksal zu entgehen, gliederzahl der Ersten Kammer verdoppelt und ihre Arbeitstraft nichts fruchten. mußte Wiatret sofort wieder nach Preußen zurückfahren. badurch gestärkt wurde, die Zweite Stammer um 20 Mitglieder zu vermindern und ihre Position gegenüber dem anderen Hause auf diese Weise zu schwächen. Diese Bestimmung sollen die Standes­herren in der Kommission nun einfach gestrichen haben.

Obstruktion im Rudolstädter   Landtag. In der heutigen Landtags­sitzung wurde der Wahlantrag unserer Genossen, daß die Landtags­Da das Plenum der Ersten Kammer kaum anders entscheiden wahl an einem Sonntag abgehalten werden solle, und daß die Re- wird als die Kommission, tann man die Verfassungs. gierung gleichmäßige Stimmzettel Herstellen lassen solle, mit 9 gegen reform beinahe als wiederum gescheitert be. 7 Stimmen abgelehnt. Hierauf verließen unsere Abgeordneten bis 3eichnen. Die nächsten Tage werden hierüber volle Klarheit auf einen den Saal, so daß der Landtag bei der nun folgenden Ab- bringen. Sollten aber die obigen Angaben sich bestätigen, dann stimmung über den Antrag der Rechten, betreffend Erhöhung des wird das wüttembergische Volt bald vor einer frisch- fröhlichen Wahlzensus für die Höchstbesteuerten auf 200 W., beschlußunfähig Wahlbewegung stehen, die sich unter der Parole abspielen wird: der war. Der Präsident beraumte die nächste Sigung auf 12 Uhr für Demokratie und gleiches Recht gegen alle Privilegien und an. Auch diese Sigung war beschlußunfähig, da die sozialdemo- Sondervorrechte, die, des Adels, der Kirche und des Geldsads!- fratischen Abgeordneten den Sigungssaal wieder verlassen hatten.

Objektiver Hochverrat."

Diese hat

So meldet Wolffs Bureau aus Rom   vom 12. Mai:

( Deputiertenkammer). Der Präsident verliest ein Schreiben der 15 sozialistischen Abgeordneten, in dem diese auf ihrer Man­datsniederlegung bestehen. Die Kammer genehmigt sodann die Mandatsniederlegungen und erklärt die betreffenden Size für er­

ledigt.

Türkei  .

Frieden in Sicht.

Auch das Reutersche Bureau teilt nun mit, es läge Grund zu Hoffnung vor, daß die Erreichung einer Verständigung in dem Streitfalle zwischen England und der Türkei   nahe bevorstehe.

Gewerkschaftliches.

In dieser Auffassung muß man bestärkt werden, wenn man hört, daß die Pforte am Freitag abend an den englischen Botschafter eine Aufforderung zum Austritt aus der Landeskirche Beschimpfung Note gerichtet und erklärt hat, daß sie nie beabsichtigt habe, den Am 10. März erschien im Vorwärts" eine Notiz über ein so richtungen Deutschlands   ist der Aufruf des Bundes freier religiöser Aegypten die strittigen Buntte zu besegen nicht beabsichtige, habe die einer Religionsgesellschaft. In der Presse der verschiedensten Partei- status quo auf der Sinaihalbinsel zu ändern, sondern nur ihre Rechte zu wahren. Nachdem offiziell versichert worden, daß auch genanntes objektives Verfahren", das von der Staatsanwaltschaft Gemeinden Deutschlands   und des deutschen   Freidenferbundes zum in Glatz gegen das bekannte Wahlrechtsflugblatt vom 21. Januar Austritt aus der Landeskirche anstandslos gebracht worden. Nirgends Pforte beschlossen, ihre Truppen zurückzuziehen. Sie habe davon eingeleitet war. Die Notiz enthielt eine Aufzählung der angeblich hat man in dem Aufruf ein strafbares Bergehen erblickt. Das blieb dem Khedive Mitteilung gemacht, damit die ägyptischen Behörden mit den türkischen Behörden und den türkischen Generalstabsoffi­begangenen Frebeltaten( Hochverrat, Verächtlichmachung von Staats- der Staatsanwaltschaft in Schiveidnitz vorbehalten. einrichtungen, Anreizung zu Gewalttätigkeiten). Das Verfahren selbst gegen den Redakteur Genossen Franz Feldmann das Verfahren zieren über Feststellung und Sicherung des status quo in Ber­war als sehr wenig objektiv aber gegen die Reichsverfassung und wegen Verächtlichmachung kirchlicher Einrichtungen eingeleitet, weil bindung treten. F. den Aufruf auch im Proletarier aus dem Eulengebirge" zum gegen das Strafgesetzbuch verstoßend kritisiert worden. Der größte Abbrud gebracht hatte. Teil der Parteipresse und ein gut Teil der bürgerlichen Presse über- Schlesische Behörden scheinen es trefflich zu verstehen, sozial­nahm die Notiz. Wegen dieser der Wahrheit voll entsprechenden demokratische Zeitungen zu genieren und dadurch zu ihrem Gedeihen Notiz mußte der Genosse Franz Feldmann  , der Redakteur des beizutragen. Das Verfahren gegen Genossen Feldmann wird wohl in Langenbielau erscheinenden Proletarier aus dem Eulengebirge" schon vor einer Hauptverhandlung sterben. fich einem hochnotpeinlichen Verhör bei Gericht unterziehen, weil Abgeblikt. Um dem Reichsverband zur Bekämpfung der durch die Notiz der§ 17 des Preßgesezes( vorzeitige Bekanntgabe Sozialdemokratie" Mitglieder zuzuführen, so berichtet die von Gerichtsalten) verlegt sein sollte. Jetzt hat auch die Staats- Magdeburger Boltsstimme", unterbreitete die Firma B. Rührmeher, anwaltschaft sich von der Jrrigkeit ihrer Anschauung überzeugt und Dachpappenfabrik, Nachtweide bei Magdeburg  , ihren Arbeitern das Verfahren eingestellt. Der objektive Hochverrat" selbst schwebt Statuten und Listen dieses Verbandes mit dem Wunsche, sich in die zurzeit beim Reichsgericht. Listen zahlreich einzuzeichnen. Da aber die hier in Frage kommenden Arbeiter zu den politisch aufgeklärten gehören, hatte das Mitglieder­werben der Firma teinen Erfolg. Nicht ein einziger Arbeiter benutte die Gelegenheit, Mitglied des berüchtigten Verbandes zu werden; unbenußt mußte das teure" Material wieder von der Firma in Empfang genommen werden.-

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Unsere Helfer" und leberwinder".

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Ueber die Einigung der Liberalen" unterhielt man sich am Freitag wieder einmal in einer Versammlung, die der Sozialliberale Verein" nach den Arminhallen ein­berufen hatte. An der Erörterung dieses Lieblingsthemas derer um Gegen Volksverdummung! Dem Genossen Breezang ist jetzt ein Barth beteiligten sich nicht nur Liberale, sondern auch Sozialdemo- Beschluß des Landgerichts I   vom 24. April zugestellt, in dem die fraten und ein Reichsverbändler. Geredet wurde bis nach Mitternacht  . Aufhebung der Beschlagnahme der Broschüre Gegen Bolts­Das Ergebnis der mit löblichem Eifer geführten Debatte war die verdummung" ausdrücklich ausgesprochen ist, weil das den Genossen Feststellung, daß die Einigung des Liberalismus kommen muß" und Breczang von der Anklage der Aufreizung zu Gewalttätigkeiten frei­tommen wird". Und warum? Damit die bürgerliche Gesellschaft sprechende Urteil Rechtstraft erlangt hat.

Allzu scharf macht schartig!

Der Verband der Metallindustriellen weicht anscheinend mutig zurück. Obgleich die auch von uns gestern gebrachten Veröffentlichungen des Berliner Tageblatt" den Stempel der Autentizität an der Stirn tragen, muß die Arbeitgeberzeitung" heute folgende kaltblütige Lüge in die Welt setzen:

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In demjenigen Teil der Tagespresse, welcher vor allem Sensation hringen muß, will man sich nicht mit den Erklärungen in den offiziellen Organen der Parteien zufrieden geben, sondern sucht durch fleißige Reporter auf Hintertreppen weiteres in Er­fahrung zu bringen, und verbreitet auch schlankweg aus der Luft gegriffene unwahre Mitteilungen, wie z. B. die von dem angeba lichen Beschluß einer Generalaussperrung zum 10. Mai.

Es lohnt sich nicht, sich mit diesen Zeitungsenten zu bes schäftigen, wir begnügen uns damit, zu erklären, daß alle Breß­nachrichten über die Streits und die Aussperrungen in der Metallindustrie, welche sich mit Beschlüssen und Borgängen im Gesamtverband Deutscher   Metallindustrieller beschäftigen und nicht in diesen Blättern erscheinen, als unwahre anzusehen sind."