Nr. 110. 23. Jahrgang. 4. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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Berlin, 12. Mai 1906. Scharfmacherwind, Preise, Anleihen!

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wundern.

Sonntag, 13. Mai 1906.

Sebung der Getreidepreise. Jezt können bereits Abschlagszahlungen Wenn das so weiter geht, werden wir als Gemeindeschuldner uns aus dem großen Zolraube in Empfang genommen werden und die selbst den Rang als Staatsschuldner strittig machen. Die jähr Junker glauben wieder an die Göttlichkeit unserer Gesellschafts- lichen Amortisationen und der Zinsendienst für kommunale ordnung. Bis zu 14 M. pro Tonne find die Weizenpreise seit Anleihen in Deutschland   erfordern jetzt schon jährlich dem 1. Februar respektive 1. März gestiegen. Aber erst ein fleiner zirka 300 Millionen. Mark, oder auf den Kopf der Bruchteil der Einfuhr ist zu den höheren Säßen verzollt. Es ist Bevölkerung rund 5 M. Mancher Deutsche   hat noch nie so viel bar deshalb auch nicht zu erwarten, daß die Preissteigerung schon zum Still Geld Vermögen besessen, als auf seinen Kopf Reichs-, Staats- und Die letzte Woche war Zeugin eines schier unverwüstlichen Opti- stand tommt. Ziemlich kräftig sind dagegen die Viehpreise gefunten. Kommunalschulden entfallen. Auch ein erhebendes Bewußtsein. mismus an der Börse. Der Aussperrungsbluff der Unternehmer in Allerdings im Kleinhandel merkt man davon noch nichts. So geht der Metallindustrie ging ziemlich spurlos an ihr vorüber. 06 es gewöhnlich! Der Preissteigerurg im Großhandel folgt der Klein- Produktions- und Lohnverhältnisse im Bergbau Niederschlesiens. die Industriellen sich durch tosendes Geschrei selbst nur Mut einflößen Handel, der Fleischer und Bäcker möglichst schnell, er ist aber sehr Die industriellen Verhältnisse in Niederschlesien   haben sich für wollten, oder ob der bessere Teil der Tapferkeit erst dann in ihnen konservativ, wenn die Preise im Großhandel wieder nachlassen. Wir das Unternehmertum im Jahre 1905 günstig entwickelt. Bei 26 649 start wurde, als der Termin zur Tat heranrückte, kann ganz uner- glauben auch nicht, daß der Konsum von der jegt eingetretenen Arbeitern wurden auf den niederschlesischen Gruben rund 51 Millionen örtert bleiben, sie haben der Arbeiterbewegung wider willen einen Breisschwächung viel Vorteil ziehen wird, denn wenn die ersten Tonnen Kohlen gefördert, 647 722 Tonnen Kots und 27 015 Tonnen guten Dienst erwiesen. Sie unterließen zwar, durch Massenaus- Würste zu den billigeren Einstandspreisen im Fleischerladen zum Briketts hergestellt. Der Wert der Tonnen- Förderung stieg nach der Sperrung den Drganisationen direkt viele tausende Mitglieder zuzu Verkauf tommen, haben die Viehpreise jedenfalls schon wieder an amtlichen Statistik um 15 Pfennig. Auch die Leistung der treiben, dafür haben sie bewiesen, daß die Scharfmacherbäume doch gezogen und dann hat das taufende Publifum nicht lange mehr Ge- Arbeiter hat sich gehoben. Die Zahl der Beschäftigten nicht in den Himmel wachsen. Die Arbeiter wissen: eine Grenze legenheit über zögernde Anpassung der Fleischpreise an die Groß- stieg um 377, gleich 1,28 Prozent. Die Kohlenförderung hat auch Scharfmachermacht! Sie zerschellt an der Arbeiter Ent­handelspreise sich zu pro Kopf der Beschäftigten stieg von 189,5 Tonnen auf 199 Tonnen, schlossenheit, sich durch Drohungen nicht mehr schreden zu lassen. Und Die Katastrophe an der Pacificküste hat an den Geldmarkt dazu trat eine Produktionssteigerung von 11,82 Proz. bei Kots und das fühlt die Masse instinktiv: jede Aussetzung der Produktion bringt größere Ansprüche gestellt, als man anfänglich erwartete. Allein die von 16,14 Proz. bei der Brikettherstellung. Es springt mithin eine der Gesamtbewegung Vorteil. Daher auch die ruhige Gelassenheit New Yorker Banten   haben bis zum 1. Mai 22 Millionen Dollar nach ganz ansehnliche Steigerung der Leistung heraus, dazu tritt die den Aussperrungsanfündigungen gegenüber. Unter gleichen dort abgestoßen. Die Ansprüche sollen aber, wenn erst die Wertsteigerung der Produktion. Nicht in gleicher Weise haben sich Konjunktur Verhältnissen ist eine Produktionsausfeßimg, fei Nur für die unterirdisch beschäftigten eigent­es durch Streit oder Aussperrung, auch gleich im Effekt. Banten in San Francisco   die Tätigkeit wieder aufnehmen, viel um die Löhne entwickelt. Die Man schätzt die Beträge, die allein für den lichen Bergarbeiter trat eine Erhöhung des Tagelohnes um 15 Pf. Etikettierung einer Sache übt feine Qualitätsveränderung aus. fangreicher werden. Solche Erwägungen bestimmten allerdings nicht den Gleichmut der Wiederaufbau flüssig gemacht werden müssen, auf weit über 200 Mill. ein; für die sonstig unterirdisch Beschäftigten beträgt das Mehr mur Börse, auch hat sie die angekündigte diesenaussperrung kaum als Dollar. In Deutschland   treten jezt viele Städte mit großen An- 7 Pf., für die Tagearbeiter auch nur 7 Pf., für weibliche Arbeiter sprüchen an den Geldmarkt hervor. Man hatte wohl für diese Zeit 9 Pf. und für jugendliche 5 Pf. Die Fleischteuerung, welche be­Bluff bewertet. So langhörig und weitängig die durch alle Schulen eine Erleichterung des Geldmarktes erwartet, aber die Berechnung hat fonders in Schlesien   sich außerordentlich fühlbar macht, in gegangenen Börsenkutscher sich meist erweisen, auch an der Börse ist sich als irrig erwiesen. Da die Industrie immer noch günstigere Chancen Verbindung mit der Verteuerung der übrigen Lebensmittel der große Troß mur Herdenvieh. Und die Preissteigerungen in der Großindustrie zwingen die Masse mit magischer zu bieten scheint, ist für städtische Anleihen gerade keine große Neigung hat die Lohnerhöhung vollständig absorbiert, sodaß von auch borhanden. Die Submission auf eine 8 Millionen betragende nur einer minimalen Verbesserung der fozialen Lage Gewalt in slavischen Optimismus. Ein paar geschickte Stimmungs­macher können die Magenunstimmigkeiten irgend eines„ Handlangers" 3 prozentige Anleihe der Stadt Wiesbaden   hatte sogar ein so der Arbeiter gar keine Rede sein kann. Und das niederschlesische zu einer Baisse benutzen, wie sie auch aus ähnlichen weltbewegenden schlechtes Ergebnis, das die Stadtverwaltung nicht akzeptieren Bergmagnatentum scheint mit Konservierung der bestehenden Ver­Gerade so erging es fürzlich der Stadt Mannheim  . Das hältnisse der Lohn der bestbezahlten Arbeiter betrug 1905 3,15 M., Ereignissen die schönste Hausse herauswachsen lassen können; aber auf noch lange Zeit angesichts der Stimmungsmarktberichte aus der Großindustrie einzige Gebot, das ihr auf eine 16 Millionen 3½ prozentige Arbeiterinnen entlohnte man mit 1,54 m. Anleihe gemacht wurde, mußte fie als zu ungünstig ab- zu rechnen. Der Jahresbericht des Unternehmervereins konstatiert den Optimismus der Börsenherde auch nur um einen Grad ab- Tehnen. Dabei ist das Anleihebedürfnis der Gemeinden mit Genugtuung, daß von den Sympathien und der Parteinahme, wilden Preistreibereien die ersten Anzeichen des Rückschlages. 300 Millionen untergebracht werden. Für dieses Jahr rechnete man Bürgertum Und doch sind die außerordentlich groß. Im vorigen Jahr konnten nur der angesprochenen die die Ruhrbergleute während des vorjährigen Streits beim 2/3 fanden, in Niederschlesien   nicht einmal ein Optimismus ist auch wieder bei den Brauern eingekehrt. Sie haben auf mindestens den doppelten Betrag, aber es sind erst zirka 150 Will. schwacher Abglanz bemerkt worden sei. Diese Konstatierung anscheinend ihre Rechnung aufgestellt und finden, daß es ihnen auf Mark plaziert. Die großen Ansprüche der Gemeinden an den sollten die Arbeiter sich gründlich merken! Die fräftigste jeden Fall gut gehen werde. Tritt die angekündigte neue Steuer Geldmarkt fönnen in wirtschaftlicher Beziehung als günstiges Mo- Stüße findet das Unternehmertum in den reichstreuen Berg­belastung in Kraft, werden die Kosten in irgend einer Form und ment betrachtet werden, insofern, als ihnen vorwiegend Bauprojekte arbeitervereinen. Das ist das Beschämendste für die Arbeiter­jebenfalls in einer„ vornehmen" Abrundung nach oben auf die Kon­Die Anlage von Schuztruppen findet. Hier find es die gelben Reichstreuen, an Zusammenkünfte von Brauereivertretern. Und daß man ziemlich Straßenbahnen, Neuanschaffung von Maschinen usw., versprechen anderen Stellen sind es die gelben Christlichen, welche der Arbeiter­forglos in die Zukunft schaut, ergeben verschiedene Ankündigungen eine Verstärkung des Arbeiterstockes verschiedener Industrien. solidarität Hohn sprechen, dem Klasseninteresse des Unternehmertums, fiber geplante Betriebserweiterungen, und die Geschäftsberichte Teilweise erweitern sich mit den Anlagen ja auch die Einnahme- dem Stapital freiwillige Dienste leisten, das eigene Wohl, das finden vielfach gute Ergebnisse für das laufende Jahr an. quellen der Gemeinden, aber auch die Schuldenlast steigt, der Zinsen- Interesse ihrer eigenen Klasse mit Füßen treten. Rom   Lebensmittelmarkt sind zwei Erscheinungen zu erwähnen: dienst wird drückender. Die Anleiheschulden der Gemeinden sind be­Steigerung der Getreidepreise und Sinten der Viehpreise. Vor wenigen reits auf 5 Milliarden M. angewachsen. Als Gemeinde-, Staats­Wochen verlangten die Agrarier noch Zwangsmaßnahmen zur schnelleren und Reichsschuldner haben wir eine anständige Last zu schleppen.

tühlen zu tvollen, wäre nugloses Bemühen.

fonnte.

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fumenten abgewälzt. Das ist das Fazit der Beschlüsse verschiedener noch die Elektrizitätsindustrie in Betracht. zugrunde liegen. Neben der Bauindustrie kommt hauptsächlich schaft, daß das Unternehmertum aus Arbeiterkreisen immer noch

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