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ber Vorwärts" die Maifeier der badischen Genossen ausdrücklich würdigte mit den Worten:

In den großen Städten des Landes gestaltet sich die Festlich feit immer erhebender: die Zahl der am 1. Mai Feiernden nimmt von Jahr zu Jahr eine größere Ausdehnung an.

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Achtung! Rohrleger und Helfer!

In der gestrigen Versammlung der Etreifenden empfahl die Lohnkommission diese Vorlage zur Annahme. Nach längerer Debatte wurde dieselbe auch mit einer größeren Majorität angenommen. Ueber den Tag der Wiederaufnahme der Arbeit sind sich die beider feitigen Kommissionen noch nicht schlüssig geworden. Verein Wir können uns dem Schlußfake des" Bollsfreund"-Artikels, barungen darüber werden noch in einer besonderen Sigung getroffen. daß schließlich eine Mai Na dh feier immer noch besser ist als teine Maifeier" aus Gründen der Achtung vor der sozial demokratischen Maifeier- Idee nicht anschließen. Nach demselben Grundsay dürfen wir dem Bollsfreund" darin nicht beipflichten, Säferte und Zentralheizungswerte Diejenigen Kollegen, welche für die Firmen Gebrüder Körting , Hannover daß eine kritische Beurteilung der Maifeier im Lande Baden nicht Montagen und sonstige Arbeiten hier in Berlin ausführen, werden Sache des Zentralorgans, sondern nur der Provinzialpreffe sein ersucht, sich in unserem Bureau zu melden. fann. Dagegen freuen wir uns über die korrespondenz aus Mörsch, derzufolge die dortigen Arbeiter fünftig statt der bis­herigen Nachfeier grundsäglich die demonstrative Feier am ersten Mai zu begehen wünschen.

Totenlifte. Zu Leipzig Mödern starb, 55 Jahre alt, der Genosse Bigarrenmacher Eduard Langrod, der schon vor dem Sozialisten gesetz als Arbeitervertreter im Gemeinderat von Mödern jaß und unter dem Sozialistengesetz der Ausweisung verfiel. Er hat bis zu feinem Tode treu und unermüdlich für die Partei gewirkt.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Eine buddistische" Gemeindebehörde. Die Gemeindebehörde von eimar verbietet nach des verstorbenen Eisenbahnministers Budde schönem Muster den Verkauf sozialistischer Blätter in den Zeitungs­fiosten, die eine Bremer Firma fürzlich in Weimar errichtet hat. Eine würdige Maßregel für die Stadt, wo Schiller und Goethe gelebt haben!

Eine Staatsrettung. Einem Erfurter Kaufmann ist folgendes amtliche Schreiben bon der Polizeibehörde zu Erfurt zu gegangen:

Sie haben am 1. Mai d. J. vormittags gegen 10 Uhr 50 Minuten gelegentlich der Maifeier einen und mit einem roten 8ylinderhut auf der Straße umherlaufen lassen, da­durch bei dem Bublifum Aufsehen erregt und somit groben lnfug verübt.

Infolgebessen verfügen wir von Amtswegen 5 M. Strafe oder einen Tag Haft."

Die Tribüne" hält die Verfügung für unhaltbar, denn sie habe erfahren, daß der Hund sich den Zylinder selber aufgefeßt hat und höchft eigenbeinig spazieren ging. Darum hat sich die Polizei in der Adresse geirrt. Vor Gericht wird der Köter die Sache geiviß gerne bestätigen".

Bon 9 Mark auf 30 Mart brachte es ein Genoffe aus Nelling hausen, indem er gegen ein Strafmandat, das er wegen Ver breitung von beschlagnahmten Wahlrechtsflugblättern erhielt, an das Schöffengericht zu Essen appellierte. Der Vorsigende ärgerte sich in der Verhandlung über den roten Schlips des Angeklagten.

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Straffonto der Presse. Wegen Beleidigung eines scharfmachenden Schneidermeisters wurde Gen. v. 2ojewsti von der Tribüne" zu Erfurt durch das Schöffengericht Erfurt zu 10 M. Geldstrafe berurteilt. Die Straffammer erhöhte am Freitag die Strafe auf 50 M.

Gewerkschaftliches.

Ein Standal für die englische Arbeiterbewegung! Wie schon mitgeteilt, haben die Reederprozen Hamburgs den auf zehn Tage Aussperrung lautenden Beschluß voll zur Durchführung gebracht, um so den Hafenarbeitern ,, ein für alle­mal" die Maigedanken" auszutreiben. Mit ungeheuren Opfern haben die Seekapitalisten Streifbrecher aus dem Aus­lande herbeigeschafft und dabei die gefeglichen Bestimmungen über das Wohnen und die Verpflegung im Freihafen mit Füßen treten dürfen.

Nach Wiederaufnahme der Arbeit seitens der Ausgesperrten ist das internationale Streifbrechergesindel zum größten Teil bereits nach allen Richtungen der Windrose abgeschoben worden. Man ist froh, daß man diese nüßlichen" Ausländer, die hier sehr selbstbewußt unter dem Schuße der Polizeimacht auftraten, wieder los ist. Am Sonnabend lagen auf dem Rafernendampfer noch 500 Engländer, die aber von den Stauern nicht mehr beschäftigt wurden.

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Interessant dürfte es sein, zu erfahren, welches Land das größte Streitbrecher- Kontingent gestellt hat. Es ist England(!), das Land der Gewerkschaften", das über drei Viertel aller Stabs gestellt hat, nämlich 3000 von etwa 3800! Der Rest berteilt sich auf die anderen Nationen und Rassen.

Deutscher Metallarbeiter Verband. Ortsverwaltung Berlin .

Lohnbewegungen im Steinbeudgewerbe. In Breslau , Chent nih, Hannover , Kiel , Leipzig und Saalfeld stehen die Lithographen und Steindruder im Streif. Die Arbeitgeber in Braunschweig , Bremen und Stuttgart kündigten deshalb den Lithographen und Steindrudern, und kam es in diesen Städten zu allgemeinen Aus­Sperrungen. Zurzeit sind 800 im Streit, weitere Aussperrungen find angekündigt, doch herrscht unter den Beteiligten starke Kampfes stimmung. In Hannover und Breslau wird bereits die 5. Woche gestreift, aber Streifbrecher haben sich nicht gefunden. In Defter reich und Holland werden durch große Annoncen und Agenten ver­geblich Etreitbrecher gesucht. In Heilbronn ist nach 10tägigem Streif derselbe mit vollem Erfolg für die Arbeiter beendet. In Lübed, Mannheim , Karlsruhe usw. fanden ohne Streif Bewegungen zugunsten der Arbeiter statt. In einer Reihe weiterer Städte rüsten die Lithographen und Steindrucker sich zur Betvegung. Die Arbeit. geber gründeten einen Schuhverband a la Metallindustriellen und stehen somit auch in diesem Gewerbe größere Stämpfe bevor.

Die Arbeiter der Firma Mig n. Genest, Telephon- Apparaten­fabrit, hatten jüngst den Beschluß gefaßt, die Ueberstunden im Be­trieb zu verweigern. Von den Meistern des Werts ist daraufhin mit Maßregelungen und Entlassungen einer Anzahl beliebig Der Streit im mitteldeutschen Braunkohlenrevier. eine start besuchte Betriebsversammlung statt, in der das Verhalten abgehaltenen Versammlungen der ausständigen Braunkohlen­herausgegriffener Arbeiter geantwortet worden. Gestern fand nun Weißenfels , 14. Mai. Die gestern int hiesigen Streitgebiete der Meister erneut einer scharfen Kritit unterzogen wurde. In arbeiter haben die Fortsetzung des Streits beschlossen, bis die Zu­der Versammlung kam die hochgradige Erregung der Arbeiter und fage der Grubenverwaltungen schriftlich festgelegt ist. Die Ver= Arbeiterinnen über diese Vorfälle sehr markant zum Ausdrud. waltungen dagegen wollen erst, wie das Weißenfelser Tageblatt" Es wurde sodann beschlossen, erstmals eine Kommission zu wählen, meldet, nach Wiederaufnahme der Arbeit eine bindende Zusage welche sowohl wegen der maglosen Ueberstundenwirtschaft wie auch geben. Die Zahl der Streikenden hat wieder zugenommen. des sonstigen Benehmens der Meister bei der Direktion vorstellig werden soll.

Deutfches Reich.

Die Bewegung der Former.

Der Verband bayerischer Metallindstrieller hat fich endlich zu einer Tat gegen die Arbeiterschaft aufgeschwungen. Er hat ihnen nämlich mit der Post folgendes Birkular zugehen lassen: In den Bezirken Hannover , Braunschweig , Dresden , Breslau usw. bestehen infolge der feitens der sozialdemokratischen Gewerkschaften gestellten Forderungen Ausstände.

Der Gesamtverband deutscher Metallindustrieller hat zur Fest stellung der Arbeitsbedingungen in feinen Bezirksverbänden ein gehende Erhebungen über Löhne, Arbeitszeit, Affordwesen usw. angestellt und diese Erhebungen durch eine Kommission prüfen laffen. Die Kommission stellte fest, daß die Arbeitsbedingungen, insbesondere Löhne und Arbeitszeiten in den vom Streit be­troffenen Verbänden berechtigten Anlaß zu den Ausständen nicht geben, daß die Ausstände vielmehr nur durch die Aufwerfung und Festhaltung von Machtfragen von den Führern aus agitatorischen Gründen nicht beendet werden.

Der Gesamtverband deutscher Metallindustrieller nimmt des­halb eine Hülfeleistung für die vom Ausstande betroffenen Verbände in Aussicht, falls nicht bis zu einem gewiffen, noch bekanntzugebenden Zeitpunkt der Friede hergestellt ist. Die Hülfe leistung soll erfolgen durch die Aussperrung von Mitgliedern fozial­demokratischer Gewerkschaften und zivar deshalb, weil diese erwiesenermaßen nur Kampforganisationen find, als welche sie sich in ihren Drganen selbst bezeichnen.

Das Bekanntiverden dieser Abficht gab den Führern der fozialdemokratischen Organisation Veranlassung zu den heftigsten Angriffen, zu absichtlichen Entstellungen und Verdächtigungen, unternommen lediglich zum Zwed, Unruhe unter die Arbeiterschaft zu tragen und sie dadurch zum Anschluß an die Organisation zu atvingen. Ünfrieden zu fäen, Unfriede in jedem Betriebe um jeden Breis zu schaffen, daß find die Lebensbedingungen der sozial demokratischen Organisation und deren Führer.

Wo Ruhe herrscht, haben die Führer der sozialdemokratischen Gewerkschaft ihre Bedeutung verloren; deshalb sorgen sie für dauernden Kampf; deshalb müssen die nichtigsten Vorwände zu großer Bedeutung aufgebauscht werden; deshalb aber auch müssen Die Bestrebungen dieser gewissenlosen Agitatoren aufs schärfste bekämpft werden.

An alle Arbeiter, die nicht der sozialdemokratischen Organis fation angehören, auch an diejenigen, welche der ständigen Be­unruhigung und Bevormundung durch deren Führer sowie der großen Opfer, die ihnen zugemutet werden, milde find, ergeht die Aufforderung, uns im Kampfe um die Ruhe zu unterstützen und damit zur friedlichen Entwickelung des Verhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beizutragen.

Textilarbeiter- Aussperrung.

Neumünster , 14, Mai. Der Textilfabrikantenverein hat einen Anschlag in sämtlichen Fabriken berteilen laffen, demzufolge, falls nicht aufgenommen haben, die Aussperrung sämtlicher in den die Ausständigen der Firma Mehrens bis Mittwoch die Arbeit hiesigen Fabriten beschäftigten Arbeiter vor sich gehen soll, und zwar dergestalt, daß am Mittwoch in acht Tagen fämtliche hiesigen Tegtilfabriken still gelegt find. Es kommen dabei mehrere tausend Arbeiter in Frage.

Ein großer wirtschaftlicher Kampf in Königsberg vermieden. Der Streik bei der Firma Albrecht u. Lewandowski ist beendet; dadurch wird die Aussperrung in der gesamten Holz­industrie verhindert. Die Arbeiter haben wesentliche Vorteile er rungen. Die Abschaffung der Affordarbeit ist zwar nicht gelungen, doch sind die Akkordsäge wesentlich erhöht worden. Die Stunden­Die Arbeitszeit ist vont löhne sind um 25-30 Broz. gestiegen. 11 auf 10 Stunden herabgesetzt worden. Ferner ist Mehrbezahlung für die Ueberstunden, Nacht und Sonntagsarbeit erreicht worden. Der Erfolg ist un so höher anzuschlagen, da es sich um eine Mil­lionenfirma handelte und das gesamte Unternehmertum hinter ihr stand. Die Arbeiter sind gut organisiert. Deshalb magte man auch einen längeren Kampf nicht. Gestern wurde die Arbeit auf­genommen.

Eine anarchistische Verdächtigung gegen den Kassierer der Bahlstelle Köln des Verbandes der Bauhülfsarbeiter war der Gegenstand einer Verhandlung vor dem dortigen Schöffengericht. Es handelt sich um zwei Artikel des anarchistischen Wochenblattes Der freie Arbeiter", die wir damals besprochen haben, und worin der Kassierer fälschlich beschuldigt war, einen wandernden Arbeiter der Polizei überliefert und ferner die Kaffe der Kölner Zahlstelle des Bauhülfsarbeiterverbandes bestohlen zu haben. Der Kassierer war in dem zweiten Artikel als affenmarder bezeichnet die einen Etat von vielen Tausend Mart aufweist, ein Manto von worden. Die gerichtliche Beweisaufnahme ergab, daß in der Kasse, 39 M. vorhanden war, das durch das dem Kassierer zustehende Mankogeld von 80 M. mehr als doppelt gebedt war und ver= Beruntreuung kann gar nicht die Rede sein. Der Redakteur des mutlich durch verloren gegangene Belege entstanden ist. Von einer M. Freien Arbeiter", Desterreich) aus Berlin , wurde zu 100 m. Gelde strafe berurteilt. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.

Bestrafter Nebermut. In München wurden bekanntlich die Gerüstbauarbeiter, weil sie am 1. Mai nicht zur Arbeit antraten, ausgesperrt. Die Unternehmer, die den Arbeitern ihren Herrenstandpunkt fühlen laffen wollten, versuchten, eine entsprechende Ausmusterung unter den Arbeitern vorzunehmen, was ihnen aber vollständig mißlang. Die Unternehmer hoben die Aussperrung wieder auf, die ausgesperrten Arbeiter weigerten sich aber, die Arbeit bedingungslos aufzunehmen, so daß die Unternehmer ge­zivungen waren, für ihre Willfür die Bedje zu bezahlen. Nach wiederholten Unterhandlungen erreichten die Arbeiter eine wöchent liche Arbeitszeitberkürzung bon 1 Stunden, eine Lohn. erhöhung von 8 Pf. pro Stunde und außer anderen Begünstigungen prozentuale Zuschläge für Ueberstunden und

Allen, die uns in der Lösung dieser Aufgabe zur Seite stehen, sichern wir unseren weitgehendsten Schutz zu; wir werden Bes läftigungen, die von Seite der Kampfesorganisation ausgehen, auf leinen Fall bulben und alle uns zu Gebote stehenden Mittel ana wenden, um endlich wieder zu einem friedlichen Zusammenarbeiten zu gelangen. Verband Bayerischer Metallindustrieller. Die Versendung dieses Birkulars, das alle die bekannten Arbeiten außerhalb des Burgfriedens. Scharfmacherphrafen wiederfaut, ist alles, wozu die Metallindustriellen bisher fich überhaupt aufschwingen konnten.

Inzwischen hat in Dresden das Verhandlungsspiel wieder die Arbeiter

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Zur Ehre der deutschen Arbeiter set gesagt, daß unter ben Streitbrechern nur einige Hundert Deutsch­sprechende waren. Die Dampfer Pennsylvania ", begonnen. Lutterworth"," Nerissa", Ophelia" und" Cressida" haben Die Unternehmer haben am Sonnabend erneut bereits in der vorigen Woche mit 900 beziv. 953, 100, 138 hatten die Verhandlungen abgebrochen Vorschläge gemacht, die und 195 englischen Streifbrechern an Bord den Hamburger wesentliche Werbefferungen enthielten. Später famen Hafen verlassen; der aus etwa 800 Mann bestehende Rest ist sie aber noch mit einem weiteren Vorschlag, der betreffs der Wieder­am Montag, den 14. Mai, gefolgt. aufnahme der Arbeiter in den Betrieben, der Arbeits­Die englischen Streitbrecher find hier sehr forsch auf willigen, den Bestimmungen über die Affordarbeit wieder getreten, haben mit unsäglicher Geringschäßung auf die wesentliche Verschlechterungen enthielt. Die Unternehmer behaupteten, ,, Dutchmens" herabgesehen, diese mit Messern und Instrumenten die ersteren Vorschläge seien unverbindlich von einzelnen anderer Art angegriffen und wunderten sich schließlich, daß mitgliedern der Arbeitgeberkommission gemacht worden, die Dutchmens" den bevorzugten Söhnen Albions " ge- während der letzte ungünstigere Vorschlag offiziell fei. In hörig das Fell durchgerbten. Selbst die bürgerliche Preise gesteht jetzt ein, daß das internationale Streitbrecher gesindel der provozierende Teil gewesen ist. Auch im Lande der Gewerkschaften gibt es noch viel Auf­tlärungsarbeit zu verrichten.

Berlin und Umgegend.

einer gestern vormittag im Trianon" abgehaltenen, von 2000 Formern besuchten Versammlung wurde Stellung dazu genommen. Es wurden zu den legten Vorschlägen der Unternehmer Abänderungs­vorschläge gemacht und einer engeren Kommiffion die Bollmacht er­teilt, mit den Unternehmern eine Einigung vorbehaltlich der Zustimmung einer noch einzuberufenden Former bersammlung abzuschließen.

Es dürfte also wohl im Laufe diefer Woche zum Frieden fommen. Die Unternehmer haben, so viel ist schon jetzt sicher, in einer Reihe von Punkten nachgeben müssen. Von der Bernichtung der Organisation, von der sie vielleicht geträumt haben, ist nicht die Rede. Im Gegenteil: Die Organisation wird aus den Kämpfen stärker und gefestigter hervorgehen wie vor dem Konflikt, vor der Machtprobe der Unternehmer.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Wieber ein Attentat.

Warschau , 14. Mai,( W. T. B.) Von einem Privat towskastraße der Polizeikommissar Konstantin und drei andere forrespondenten. Heute abend wurde hier in der Marschal= Personen durch eine Bombe getötet. Soldaten gaben eine Salve ab, durch die 8 Personen verwundet wurden.

Zusammenstoß von Streifenden und Gendarmen. Serajewo, 14. Mai. ( M. T. B.) In dem Kohlen- und Eisen. werk in Zenica ist ein Ausstand ausgebrochen. Die Ausständigen bewarfen die Gendarmen mit Steinen und schoffen mit Revolvern. Die Gendarmen gaben darauf Feuer, wodurch drei Personen ge tötet und fünf verwundet wurden. Auch ein Gendarm wurde ver. wundet. Von hier wurden zwei Kompagnien nach Zenica ent sendet.

Proporz in Schweden .

Stockholm , 14. Mai. ( W. T. B.) Die erste Kammer des Reichstages verwarf mit 126 gegen 18 Stimmen den Wahlrechts­entwurf der Regierung und nahm mit 118 gegen 26 Stimmen einen Antrag betreffend das allgemeine Wahlrecht mit Pro= einen Antrag betreffend das allgemeine Wahlrecht mit Bro portionalwahlen zu beiden Kammern, und Herabiehung der Wahl. veriode der ersten Kammer von neuem auf sechs Jahre an

Ter franke Mann" gibt nadh.

Der Schlofferstreik geht seinem Ende entgegen, und zwar einem für die Arbeiter ruhmboller Ende. Sechs Wochen lang haben fich die Schlossermeister gesträubt, die berechtigten Forderungen der Arbeiter in ihren wesentlichen Zeilen anzuerkennen. Sie machten anfangs Lohnangebote, die unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht afzeptiert werden konnten. Als daraufhin die Schlosser in einen partiellen Streit traten, antworteten die Meister mit einer teilweisen Aussperrung, die allerdings wirkungslos verlief. Nach sechswöchentlichem Kampfe mußten sich dann die Schlossermeister wohl Chemniz. Bu imposanten Kundgebungen gegen die Aus­ober übel zu Verhandlungen bereit erklären und wesentliche Zu- sperrungsgelüfte der Metallindustriellen gestalteten sich acht große London , 14. Mai. ( W. T. B.) Unterhaus. Sir Edward geständnisse machen. Die beiderseitigen Kommissionen einigten sich Metallarbeiterversammlungen, die in verschiedenen Teilen von Greh macht unter Beifallskundgebungen des Hauses Mitteilung, am Sonnabend auf eine Tarifvorlage mit folgenden Haupt- Chemnitz in den größten zur Verfügung stehenden Sälen abgehalten daß von der Pforte eine befriedigende Antwortnote eingegangen bestimmungen: Die Arbeitszeit beträgt 9 Stunden. Ileber wurden. 10 000 bis 12 000 Besucher wieſen die Versammlungen Konstantinopel , Sir N. O'Conor, zur Kenntnis gebracht, daß sei und führt dann aus: Die Pforte hat dem Botschafter in it un ben werden mit 25 Bro3., Nacht und Sonntagsarbeit mit auf und die Teilnehmer beherrschte eine fröhliche, kampfesmutige Tabah und alle anderen Bläge in der Nähe, die neuerdings von 50 Proz. Lohnauffchlag entschädigt. Der Mindestlohn beträgt und fiegeszuversichtliche Stimmung. 47% Bf. pro Stunde.( Gefordert wurden anfänglich 50 Pf., im Bei den in der Metall- türtischen Truppen bescht worden waren, geräumt seien. Später alten Tarif war der Mindestlohn auf 35 resp. 40 Bf. festgefeßt.) induſtrie in Chemnitz bezahlten nicht allzuhohen Löhnen ist hin ist eine Note eingegangen, in der erklärt wird, daß die Pforte Affordüberschüsse werden der Lohnhöhe und der Stundenzahl ent- befonders hervorzuheben, daß der vom Vorstande eingeführte das Telegramm vom 8. April 1892 nicht in Abrede ftelle, sprechend verteilt. Es folgen dann eine Reihe von Spezialbestim- Extrabeitrag auf teinen Widerstand fließ, diese Maßregel vielmehr daß ferner eine gemischte Kommission zur Ausführung einer mungen, fo u. a. auch über Fahrgeld- und Fahrzeitentschädigung, als der gegenwärtigen Situation entsprechend verteitigt wurde. topographischen Aufnahme und Herstellung einer Starte ernannt bei denen sich die Meister zu erheblichen Zugeständnissen verstehen Durch Annahme einer Nesolution sprachen die Versammelten den werden solle, um bei der Grenzfestſegung den Status quo auf ber mußten. Es ist auch vorgesehen, daß sich die Schlichtungskommission Streifenden bez. Ausgesperrten ihre Sympathie aus, versprachen Grundlage besagten Telegramms zu wahren, und daß die Grenz ihren Vorsitzenden felbst wählt und dieses Amt nicht ohne weiteres ihnen moralische und petuniäre Unterstützung und billigten den Be- einer Entfernung von nicht unter drei Meilen von Ataba laufen linie von Bufeh in südöstlicher Richtung nach einem Punkt in dem Obermeister der Schlofferinnung zufällt, wie es die Meister schluß des Zentralvorstandes, ab 12. Mai eine Extraftener von folle. Die Regierung hat diese Antwort auf ihre Note ange anfangs wollten. Der neue Tarif foll bom 1. Juli d. J. bis zum 30. Juni 1909 gelten unter gegenseitiger Anerkennung der Arbeit- 25 Pfennig pro Woche von den männlichen Mitgliedern zu erheben", genommen, und sie berechtigt zu der wohlbegründeten Hoffnung, geber und Arbeitnehmerorganisation, hier also des deutschen Metall- als die einzig richtige Antwort auf den Aussperrungsbeschluß der daß man in allen Punkten zu einer befriedigenden Lösung ge. arbeiterverbandes. Metallindustriellen Deutschlands . langen wird.

Berantw. Redakteur: Sans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.; Ch. Glade, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co, Berlin SW. Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt