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mitwirkte, einen hohen Orden, und als er später noch eine Anzahl weder die Freiheit noch die Ordnung befestigt werden kannt, fallen lassen, mußten die Forderungen größtenteils bewilligen, ben Arbeiter, die versucht hatten, sich durch Ankündigung von Streifs ohne die Gleichheit aller Bürger vor dem Gese b. Metallarbeiterverband als Tarifkontrahenten anerkennen und den höhere Löhne zu ertrogen, wegen Erpressung zu schweren Gefängnis- Daher wird die Duma ein Gesetz ausarbeiten, nach dem alle berüchtigten Organisationsrevers zurückziehen. Und das trob strafen verurteilte unter anderen den Maurer Duda zu sechs Bürger gleichberechtigt sind und gleichzeitig alle der Hülfe der Arbeitgeberverbände und trop der Monaten wurde er zum Landgerichtspräsidenten in Zwickau be- ständischen, nationalen und religiösen Vor- Hülfe der Polizei! Vielleicht ziehen die Zunftmeister daraus fördert. Aehnliche Beförderringen dieser Art sind noch mehr zu rechte aufgehoben werden. die Lehre, daß es gescheiter ist, wenn sie sich in Zukunft über die verzeichnen. Und der Fall Mauckisch in Leipzig zeigt, daß man auch Die Klarstellung der Bedürfnisse der Landbevölkerung und Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse mit der Organi­jezt noch bemüht ist, durch besondere Berüdsichtigung schneidiger entsprechende gesetzgeberische Maßnahmen bilden die nächste Auf- fationsvertretung ihrer Arbeiter rechtzeitig verständigen, denn das Richter bei Beförderungen anregend auf die Schreckensjustiz gegen gabe der Duma. Die bäuerliche Bevölkerung harrt ungeduldig umgehängte Löwenfell der Kühnemänner paßt die Sozialdemokratie einzuwirken.- auf Befriedigung der Agrarbedürfnisse. Die erste Reichsduma ihnen nun einmal nicht. würde nicht ihre Pflicht erfüllen, wenn sie nicht ein Gesetz schüfe zur Befriedigung dieser Bedürfnisse mit Hülfe der Kronapanagen

Ausland.

Desterreich.

Goldene Worte.

Im Abgeordnetenhause sagte Ministerpräsident Prinz zu Hohen­Tohe- Schillingsfürst gestern( Dienstag) unter anderem: Den ersten Punkt seines Regierungsprogramms bilde die von allen Völkern Desterreichs mit Spannung erwartete Wahlreform, durch welche dem Grundsage Geltung verschafft werden solle, daß gleichen Pflichten gleiche Rechte gegenüberstehen.( Beifall.). Die Regierung werde alles aufbieten, um dem Hause die rasche Lösung der Wahlreform zu erleichtern, die nicht mehr von der Tagesordnung verschwinden werde und gegen welche jeder Widerstand vergeblich sei, weil in ihr die Staatsnotwendigkeit und das öffentliche Rechtsbewußtsein miteinander zu einem gemeinsamen Ziele verbunden seien.( Lebhafter Beifall.)... Hoffentlich bleibt es nicht bei diesen schönen Worten.

Preußen in der Welt voran!

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Wien , 15. Mai. ( W. T. B.) Dem Abgeordnetenhause ist eine Interpellation Sturm( christlichsozial) zugegangen, die unter Hin­weis auf die Ausführungen des preußischen Ministers des Innern, die durchaus zu billigen seien, die Regierung fragt, was sie gegen­über den Gefahren einer Masseneinwanderung jüdischer Staats­angehöriger aus Rußland zu tun gedenke.-

Frankreich .

Der Dreyfus Prozeß.

In bezug auf die Revision des Dreyfus- Prozesses teilt der " Soir" mit, daß die Verhandlung dieses Brozesses sensationell fein werde und daß nicht nur neue Tatsachen mitgeteilt werden würden, sondern daß auch ein großer Skandal entstehen werde wegen der Fälschung einer großen Anzahl von Aften, welche der Generalstab und das Kriegsgericht 1899 machte, um Dreyfus' Verurteilung in Reims zu ermöglichen. Durch die Fälschung würden viele hohe Be­amte kompromittiert werden. Die Aufregung im Lande werde eine sehr große sein, wenn man erst erführe, mit welchen Mitteln der französische Generalstab gearbeitet habe, um zu erreichen, daß Dreh­fus berurteilt wurde.

Das kann nett" werden!

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Italien .

Und abermals Blutvergießen!

Cagliari , 14. Mai. ( W. T. B.) Aus Anlaß einer Streitfage wegen der Einführung lokaler Steuern auf dem öffentlichen Markt­plage wurde hier eine tumultartig verlaufende Kundgebung ver­anstaltet. Man zwang die Kaufleute, ihre Läden zu schließen und die Arbeiter, die Arbeit einzustellen. Auch sonst wurden Ausschreitungen begangen. Ein starker Trupp von Manifestanten zog nach dem Bahnhof und schleuderte von ferne Steine auf die Soldaten, so daß ein Oberst, ein Hauptmann und mehrere Karabinieri durch Steinwürfe verlegt wurden. Die Truppen wurden fo genötigt, von den Waffen Gebrauch zu machen. Ein Manifestant wurde getötet und zwei verwundet.

Cagliari , 15. Mai. ( W. T. V.) Bei dem gestrigen Zusammen­stoß auf dem Bahnhof hatten das Militär und die Polizei 25 Ber­lezzte; auf feite der Manifestanten wurden 18 verwundet, von denen zwei, nachdem sie ins Hospital geschafft waren, starben.

Die Lohnbewegung der Schuhmacher.

der Klosterländer und durch zwangsweise Enteignung der Land- In einer zahlreich besuchten öffentlichen Schuhmacherversamm­grundbesizer. Die Duma hält es auch für notwendig, ein Gesetz lung, die am Montag im Englischen Garten stattfand, berichtete zu schaffen, welches die Gleichberechtigung der Bauern bestätigt hammacher über den Verlauf der Lohnbewegung. Es haben und sie von Druck, Willkür und Vormundschaft befreit. Für über 200 Arbeitgeber, die ungefähr 400 Gehülfen beschäftigen, die ebenso unaufschiebbar hält die Duma die Befriedigung der Be- Forderungen be willigt. Außerdem find in vielen Werkstätten dürfnisse der Arbeiterklasse. Der erste Schritt auf diesem Lohnzulagen freiwillig gewährt worden. Die meisten Bewilligungen Wege muß die Sicherstellung der Organisationsfreiheit fommen auf Moabit , wo die Gehülfen am stärksten organisiert aller Arbeiter sein behufs Selbsttätigkeit zur Hebung ihres find. Dagegen sind gerade in den Arbeitervierteln im Norden und materiellen und geistigen Wohlstandes. Auch die Hebung der Osten am wenigsten Bewilligungen zu verzeichnen, obwohl die Voltsaufklärung stellt sich der Duma als Aufgabe dar. Das erste Arbeitgeber hier doch schon mit Rücksicht auf ihre Kundschaft für Wort, welches in der Duma erschallte, und mit Sympathierufen anständige Lohnverhältnisse sorgen müßten. Besondere Schwierig der ganzen Versammlung aufgenommen wurde, es war das Wort feiten machten die Besizer verschiedener Besohlanſtalten; sie meinten, Amnestie! Das Land lechzt nach voller politischer der Lohntarif sei für ihre Betriebe zu hoch. Natürlich konnten keine Amnestie, die eine Forderung des Boltsgewissens ist und die besonderen Vergünstigungen für diese Geschäfte gemacht werden, die nicht versagt, deren Erfüllung nicht verzögert werden darf. Die nur zu oft auf Grund erbärmlicher Löhne als Preisdrücker gegen die Duma erwartet von Eurer Majestät volle politische Amnestie als Kleinmeister auftreten. Der Erfolg, den die Lohnbewegung bis erstes Unterpfand gegenseitigen Verständnisses und gegen- jezt gehabt hat, kann nicht als voll befriedigend bezeichnet werden, seitiger Uebereinstimmung zwischen Kaiser und Volk. doch hat es sich gezeigt, daß etwas Gutes erzielt werden kann. Mit Rücksicht darauf, daß bei dem jezigen Stand der Organisation ein voller Erfolg nicht zu erreichen ist, empfahl der Redner der Ver­ſammlung, den Generalstreit aufzuheben, und dann in allen Bezirken, wo die Organisation noch mangelhaft vertreten ist, Wer audere an freiwilliger Arbeit hindert" usw. eine unermüdliche Agitation zu entfalten, damit später eine wirkliche Der den sozialdemokratischen Zeitungsredaktionen bekannte allgemeine Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der günstige Wind hat uns wieder mal eine Verrufserklärung längerer Diskussion in diesem Sinne. Schoßbranche möglich wird. Die Versammlung beschloß nach An der Debatte be­einer größeren Anzahl Arbeiter durch das Unternehmertum teiligten sich auch einige Meister, Mitglieder der Vereinigung vorm auf den Redaktionstisch geweht. Die Verrufserklärung ist eine Halleschen Tor. Diese Meisterorganisation hat den Gehilfen so brutale, daß sie nicht gut mehr zu überbieten ist. Sie Bermittelungsvorschläge zum Lohntarif gemacht. Die Meister bildet ein weiteres Glied in der Nette der Gesezesverachtung wünschten nun zu wissen, wie sich die Bersanimlung dazu stellte. des Unternehmertums. Das Beweisstück des zweierlei Ihnen wurde geantwortet, daß sich zunächst eine Bezirksversamm Rechts in Preußen- Deutschland datiert aus der vorjährigen lung mit den Vorschlägen befassen soll und daß dann jedenfalls Ver­handlungen mit den Vertretern der Meistervereinigung stattfinden Flensburger Konfliktszeit und hat folgenden Wortlaut: werden. Im übrigen wurde darauf hingewiesen, daß überall, wo Flensburger Schiffsban- Gesellschaft die Forderungen noch nicht eingereicht sind, dies mum unverzüglich geschehen soll. Das Ergebnis ist bei Feind in der Weinstraße 11, bei Faber, Stephanstraße 11, oder im Bureau in der Waßmannstraße

Gewerkschaftliches.

Flensburg .

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zu melden.

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Flensburg , den 29. Juli 1905. Nachdem seit Herausgabe unserer legten Liste wiederum eine größere Zahl unserer streifenden Arbeiter ihre Papiere ab­gefordert haben und wir deshalb annehmen dürfen, Achtung, Färber! Die Färber und Hülfsarbeiter der Seiden. daß dieselben anderweitig Arbeit gesucht und gefunden färberei von Alterhoff, Stralauerstr. 39, befinden sich im Streif, haben, gestatten wir uns, anbei eine neue vervollständigte und bitten wir, Zuzug fernzuhalten. Liste dieser streifenden Arbeiter zu übersenden. Zentralverband deutscher Textilarbeiter. Filiale Berlin . Achtung, Steinarbeiter, Schrifthauer!

Wir bitten dringend, diese Leute nicht zu beschäftigen, auch dann nicht, wenn sie einen Entlassungs­schein anderer Arbeitgeber vorzeigen!

Sollte einer der namhaft gemachten Lente versehentlich ein­gestellt sein, so bitten wir, denselben sofort zu entlassen. Unsere Hauptstreifliste nebst allen Ergänzungslisten behält selbstredend Gültigkeit.

Hochachtungsvoll

Flensburger Schiffsbau- Gesellschaft

Flensburg.

Diesem Schreiben beigefügt ist eine Liste von 767 Ar­beitern, alphabetisch geordnet nach Namen, Beruf, Geburtstag und Geburtsort! Das die Gesetze mit Füßen tretende Flensburger Unternehmertum hat also die Schlinge so gelegt, daß die in Verruf erklärten Arbeiter derselben gar Wir werden erst, wenn außer diesen berüchtigten offiziösen nicht entrinnen fönnen, wenn sie innerhalb des Arbeitgeber­Depeschen authentische Darstellungen vorliegen, ersehen können, wie verbandes der Metallindustriellen bezw. der deutschen Werften es mit diesen Ausschreitungen" hergegangen ist. Daß die anderweitig Unterkommen suchen. Streitfrage" der lokalen Lebensmittelverteuerung entsprungen, ver= schweigen die offiziösen Depeschen. Und so höchstwahrscheinlich noch manches andere.

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Vor langer Zeit hieß es einmal von hoher Stelle aus, daß derjenige, welcher andere an freiwilliger Arbeit hindere, mit Zuchthans bestraft werden jolle. Doch das ist schon lange her und gilt im Reiche der ,, vollendetsten Rechtsgarantien" auch wohl nur für Ar­beiter. Das deutsche Unternehmertum steht so turmhoch über den Gesetzen, daß es sich um diese Zwirnsfäden nicht zu fümmern braucht.

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Berlin und Umgegend.

Bei Hahn in Neu- hohen Schönhaufen haben unfere Kollegen die Arbeit eingestellt. Zuzug ist strengstens zu vermeiden. Die Ortsverwaltung Berlin I.

Deutfches Reich.

Die heißen Kastanien. Ueber die Absichten der Scharfmacher in der Metallindustric meldet die Voss. 3tg.": Gestern hat am hiesigen Platz eine weitere Sigung des Ver­bandes der deutschen Metallindustriellen stattgefunden, in welcher noch einmal die Differenzen der auswärtigen Verbände mit ihren Arbeitern zur Beratung und zur Beschlußfassung standen. Wie wir nun in Erfahrung bringen, haben die gestrigen Beratungen die zukünftige Stellung des Verbandes deutscher Metallindustrieller zu den Arbeitern schärfer präzisiert. Die gestern in dieser An­gelegenheit gefaßten Beschlüsse gehen über die früheren hinaus und machen ein gemeinsames Handeln der Ber= liner Verbände( Verband der Metallindustriellen und Verband der Metallwarenfabrikanten) und der Provin= zialverbände zur Vorbedingung. Der letztere Punkt ist um so beachtenswerter, als sich die Berliner Verbände mit dem Gedanken einer allgemeinen Aussperrung bisher( vor der gestrigen Konferenz) nicht recht befreunden fonnten. Man wies nämlich hier darauf hin, daß die Berliner Metallindustrie durch die lektjährigen Ausstände, von denen der eine etwa ein halbes Jahr dauerte, stärker in Mitleidenschaft gezogen seien und damals trotzdem nicht an die Unterstützung des Gesamtverbandes appelliert hätten. Außerdem betonten die Berliner Fabrikanten, daß sich einer Aussperrung in dem seitens der Provinzialverbände ge­wünschten Umfange insofern Schwierigkeiten entgegenstellen, als allein in der Berliner Metallwarenbranche 67 Proz. der Arbeiter nicht organisiert sind. Anscheinend hat man diese Bedenken neuerdings fallen lassen. Dem Vorgehen des Gesamtverbandes deutscher Metallindustrieller dürften sich übrigens auch die kleineren zu ihm gehörenden Vereinigungen anschließen. Was den Tag einer eventuellen Aussperrung, deren Umfang von Termin zu Termin bestimmt wird, anlangt, so ist für diesen die in Süd­ deutschland übliche 14tägige Kündigungsfrist mit dusschlag­gebend."

Der Adreß- Entwurf der Duma. Petersburg, 15. Mai. ( Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur.) Der Adreßentwurf, über den die Duma in ihrer heutigen Sibung beraten wird, lautet: Eure Majestät beliebte in der an die Volksvertreter gerichteten Rede den Entschluß auszu­drücken, die Institutionen unerschütterlich zu bewahren, durch welche das Volk berufen ist, die gesetzgeberische Gewalt im Das Ende des Schlosserstreits. Nachdem die Schlosser den von Verein mit seinem Monarchen zu verwirklichen. der Gesellen- und Meisterkommission vereinbarten Tarifentwurf am Die Reichsduma erblidt in dem feierlichen Versprechen des Montag angenommen haben, blieb den Kommissionen nur noch Monarchen an das Volk ein sicheres Unterpfand der übrig, die Bedingungen und den Tag der Wiederaufnahme der Arbeit Festigung und Weiterentwidelung einer Ordnung der Gesetzgebung, festzusetzen. Dies ist am Montagabend unter folgenden Verein­welche streng tonstitutionellen Grundlagen entspricht. barungen geschehen: Die Reichsduma ihrerseits wird alles daran sehen, die Grundlagen Die Arbeitsaufnahme beginnt am Mittwoch, der Volksvertretung zu vervollkommnen und Eurer Majestät ein die den 16. Mai, sowohl für die Streikenden, als Voltsvertretung betreffendes Gesetz zur Bestätigung zu unterbreiten, auch für die Ausgesperrten. Der Revers bezüglich das dem einstimmig geäußerten Voltswillen gemäß Zugehörigkeit zur Arbeiterorganisation wird von den Meistern auf dem allgemeinen Wahlrecht basiert. Das Land sah ein, daß der zurückgezogen. In Werkstätten, beziehungsweise Abteilungen, wo wundeste Punkt unseres Staatslebens die Eigenmächtigkeit nicht sämtliche Streifende oder Ausgesperrte sofort wieder an­Unseres Wissens sind es gerade die Berliner Metall­der Beamten ist, welche den Kaiser vom Volte trennt, fangen können, dürfen betriebsfremde Schlosser erst dann wieder industriellen, die ihre Kollegen in der Provinz scharf gemacht haben, und einstimmig erklärte das Land laut, daß die Erneuerung des eingestellt werden, wenn von den Streifenden oder Ausgesperrten sich ie bt aber offenbar die Finger nicht verbrennen wollen. Ihre Lebens nur möglich sei auf den Grundlagen der Freiheit unter feine Beschäftigungslosen mehr vorhanden sind. Falls Streifende Ausrede, daß die Aussperrung in Berlin nicht den von ihren Sol­selbst tätiger Beteiligung des Voltes an der legis- oder Ausgesperrte inzwischen andere Arbeit angenommen haben, legen in der Provinz gewünschten Umfang annehmen würde, weil lativen Gewalt und an der Kontrolle durch die Erekutivgewalt. iv steht ihnen ein Anspruch auf die alten Plätze nicht mehr zu. 67 Proz. der Arbeiter unorganisiert sind, ist oberfaul! Allein Euerer Majestät beliebte es, in dem Manifeste vom 30. Oktober von Viaßregelungen dürfen beiderseits nicht vorgenommen werden. der Metallarbeiterverband zählt in Berlin 60 000 Mitglieder. Wies der Höhe des Thrones die feste Entschlossenheit fundzugeben, eben Sollte in einzelnen Fällen die Wiedereinstellung nicht möglich viel Prozent das von der Gesamtzahl der Berliner Metallarbeiter ergäbe, können sich die Kühnemänner an den fünf Fingern ab­diese Grundlagen zur Basis der ferneren Gestaltung der Geschide erscheinen, so entscheidet darüber die Schlichtungskommission. Rußlands zu machen, und das ganze russische Volt begrüßte mit Vorstehende Vereinbarungen, sowie die von den Meistern ge- zählen. Insgesamt sind mindestens 80 Proz. der Berliner begeistertem Ruf die Botschaft. Doch schon die ersten Tage machten Zugeständnisse in dem neuen Tarifvertrag, zeigen beffer Metallarbeiter organisiert! der Freiheit waren durch schwere Prüfungen wie viele Worte, daß die Berliner Schlossermeister in dem nunmehr verdüstert, welchen das Land von denjenigen unterworfen beendeten sechswöchentlichen Kampf alles andere, nur keine Lor- Sehr interessant ist die Situation gegenwärtig in Augs wurde, die noch immer dem Volte den Weg zum Kaiser verlegen beeren geerntet haben. Wie schroff lehnten sie anfangs die Forde burg. Dort hat die große Maschinenfabrit Augsburg (-Nürnberg ) und alle Grundlagen des Manifestes vom 30. Oftober mit Füßen rungen der Gesellen ab. Mit welcher Bravour verkündeten sie die in den bürgerlichen Blättern bekannt machen lassen, daß Arbeiter, treten und dabei das Land mit der Schmach von Hinrich- Aussperrung" Eine fleine Gruppe verbohrter Innungskrauter welche mindestens acht Tage vor Verkündigung einer Arbeiter­des Vereins der Nicht­tungen ohne Richterspruch und mit Ausschreitun mit ausgesprochenen Scharfmacherallüren wußte in den Innungs- aussperrung Mitglied gen, Füsilierungen und Einkerkerungen bea versammlungen stets ihren Willen durchzusehen und eine rechts organisierten sind, unter feinen Umständen deden. Die Spuren dieser Handlungsweise der Verwaltung sind zeitige Einigung mit dem Metallarbeiterverband hintanzuhalten. ausgesperrt werden. Mitglied des Vereins der Nicht­in den letzten Monaten so tief in die Volksseele eingedrungen, daß Tie Opposition in der Innung wurde beschwichtigt, indem der organisierten fann nur sein, wer weder den freien noch den christ­feine Beruhigung möglich ist, solange dem Volke nicht Innungsvorstand den Generalsekretär Nasse von der Abteilung II lichen Gewerkschaften, noch den Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereinen flar wird, daß den Behörden von nun an jede Ge- des Kühnemännerverbandes herbeiholte, der dann als geschworener angehört. Angesichts der angedrohten Aussperrung hofft man nun walttätigteit untersagt ist, welche den Namen der Feind der Arbeiterorganisationen seine abgedroschenen Scharf- auf einen Massenaustritt aus den gewerkschaftlichen Organisationen Majestät als Deckmantel benutzen, solange die Minister unverant- macherreden vor den Meistern hielt und ihnen Ratschläge" erteilte, und eben so großen Zulauf zum Verein der Nichtorganisierten. Mit wortlich vor der Volksvertretung sind, und solange die ganze Ver- wie sie als Herrn im Hause" mit den Arbeitern umzuspringen der Schwächung der gewerkschaftlichen Organisationen sind nun waltung nicht erneuert wird. Nur wenn die Minister bor hätten. Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß dieser Herr General- alle Industriellen Augsburgs einverstanden, nicht aber damit, daß dem Volte verantwortlich gemacht werden, kann sekretär nur ein Rezept fennt: Nichts bewilligen, und, falls ge- es der Maschinenfabrik Augsburg(-Nürnberg) möglich werde, mit in den Gemütern der Gedanke der vollen Unverantwortlichkeit des streift wird, aussperren. Dieses Rezept empfahl er seinerzeit den Hülfe der Truppen vom Verein der Nichtorganisierten den Betrieb Monarchen Wurzel fassen. Nur ein das Vertrauen der Mehrheit Ba utlempnermeistern, dann den Tischlermeistern aufrecht zu erhalten, während alle anderen Augsburger Betriebe der Duma genießendes Ministerium kann das Vertrauen zur Re- und in jüngster Zeit den Maler und Schlossermeistern. der Metallindustrie, deren Arbeiter 80 bis 100 Proz. gewerk. gierung festigen, und nur bei solchem Vertrauen ist eine ruhige und Er führt deshalb in der Arbeiterschaft den Spitznamen der nasse schaftlich organisiert sind, durch den Unternehmerverband ges normale Arbeit der Reichsduma möglich. Vor allem ist in Rußland Sperrling". Und merkwürdig: Ueberall, wo der Herr Nasse als zwungen würden, ihre Betriebe zu schließen. Sie fürchten mit nötig, die Ausnahmegesebe betreffend den ber- Scharfmacher auftrat, da hatten die Meister Pech in ihren Lohn- Recht, daß ihnen von der lieben Kollegin dabei die Aufträge, die sie stärkten Schutz und den Kriegszustand außer Kraft fämpfen. Wohl oder übel mußten sie sich schließlich zu Berhand- infolge der Aussperrung nicht auszuführen imftande sind, aus lauter zu sehen. lungen mit den Arbeitern bequemen und deren Organisationen an-" Solidarität" weggeschnappt werden. Es haben nun bereits nam Unantastbarkeit der Person, Freiheit des erkennen. Was hat den Schlossermeistern ihr hartnädiges Verhalten hafte Firmen der Augsburger Metallindustrie erklärt, die even. Gewissens, des Wortes, der Presse, der Vernun genügt? Viele von ihnen haben einen enormen Schaden durch tuelle Aussperrung nicht mitzumachen, erstens aus dem eben an­eine, Bersammlungen und Ausstände, das sind den Streit und durch die Aussperrung" erlitten. Das Feuer geführten Grund und zweitens deshalb, weil bei der vorjährigen die Grundlagen, welche schon das manifest bom brannte ihnen zuletzt so auf den Nägeln, daß ein Meister es bei den großen Metallarbeiteraussperrung der Zived nicht nur nicht erreicht 30. Ottober gelegt hat, und ohne die eine Re- Verhandlungen offen aussprach: Die Schlossermeister wurde, sondern weil dadurch die Betriebe laut des offiziellen Ges form der sozialen Verhältnisse und entbar ist. sind ja froh, daß fie ihre Gesellen wieder schäftsberichts schweren Schaden gelitten und trok alledem die an Mitgliedern zu. Die Duma geht von der unerschütterlichen Ueberzeugung aus, daß' triegen! Dann mußten sie schließlich alle ihre Bedingungen Arbeiterorganisationen enorm

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