Am Sonntag haben unsere Genossen das erste Flugblatt bere| Jahren so viele Mittel aufzubringen, daß eine deutsche Flotte erstehe, und auf wahrhaft freiheitlicher und humaner Grundlage aufgebaut. breitet. 95 000 Exemplare waren binnen einer halben größer als die englische. Bugleich erhält jeder ein die Flottenvermehrung Erst nach Erfüllung dieser Forderung werden die allen Gesezen der Stunde in jede Wohnung hineingetragen. Damit ist unserer empfehlendes, von Scharfetter selbst verfaßtes Gedicht ausgehändigt Stultur und Zivilisation des 20. Jahrhunderts hohnsprechenden polizeiseits der Wahlkampf eröffnet.- und eine Liste zum Einzeichnen eines Betrages zum Flottenbau lichen Willtürakte ein Ende haben. borgelegt. Der Handabhacker von Breslau soll nach amtlicher Erklärung In einigen Ortschaften haben, wie es heißt, einige Befizer Be- doch noch nicht gefunden sein. Der Breslauer Polizeipräsident hat träge von 50-1000 M. gezeichnet, wenn auch noch nicht gezahlt. dem Rechtsbeistand Biewalds, dem Justizrat Mamroth, mitgeteilt, es sei durch die polizeilichen Ermittelungen ein. wands frei festgestellt, daß der Schuhmann Tschursch mit dem Täter nicht identisch sei.
Die württembergische Verfassungsrevision vor dem Forum der geborenen" Gesetzgeber.
Stuttgart , 22. Mai. ( Eig. Ber.) Die Entscheidung über das Schidial der Ber- Gelb nimmt der Herr Scharfetter nämlich vorerst noch nicht an; fassungsreform rückt näher. Heute begann die Plenar er will erſt ſehen, wie seine Rederei zieht. Aus dem 20 Berse beratung der Vorlage in der Rammer der Standes- enthaltenden Gedicht seien der Kuriosität wegen einige wieder herren. Die Bedeutung des Tages dokumentierte sich bereits gegeben: äußerlich; es fehlten nur zwei fönigliche Prinzen und sechs Standesherren an der vollen Besetzung des" hohen Hauses". Fürst QuadtWykradt sny, der steifnadigste und zielbewußteste unter den schwäbischen Junkern machte als Berichterstatter noch einige Bemerkungen zu dem schriftlich vorliegenden Bericht und dann trat man in die Generaldebatte ein.
Das interessanteste Moment in dieser Debatte war, daß sie die Bedeutung der einzelnen Streitpunkte, die bis jetzt zwischen den beiden Kammern bestehen, wesentlich verschob. Nach dem Bekanntwerden des schriftlichen Kommissionsberichts wurde allgemein angenommen, daß man in der Ersten Kammer vor allem nicht daran denke, der Zweiten Rammer außer den Bezirks- und Städte- Abgeordneten noch die 17 Abgeordneten auf Grund des Landesproporzes zu bewilligen. Sei es mun, daß der Bericht die Absichten der Erlauchten Herren" nicht ganz korrekt wiedergab, sei es, daß die schroffe Aufnahme ihres Berichtes durch die Presse fast aller Parteien ihnen Anlaß gab, die Möglichkeit eines Nachgebens anzubeuten furz, in der heutigen Debatte wurde diese Bestimmung als minder bedeutungsvoll hingestellt und Fürst Löwenstein Freuden berg stellte, wenn auch vorläufig nur für seine Person, ein Ente gegenkommen in diesem Punkte in Aussicht, und als der Ministerpräsident b. Breitling seine Freude hierüber aussprach, da hierdurch dem Entwurf ein besserer Weg" geebnet sei, wurde ihm von feinem Mitgliede der Kammer widersprochen.
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Wie oft und viel ist es verkündet, Daß schwach die deutsche Flotte sei; Wie tausendfach ist es begründet, Und dennoch bleibt es einerlei Wir gehen unfern Schneckengang Und bleiben schwach jahrzehntelang! Das muß nun endlich anders werden! Nicht länger mehr die Händ' im Schoß! Doch nicht mit freundlichen Gebärden Macht man die Flotte stark und groß. Greift in den Geldsack nur hinein, Dann wirds in Deutschland besser sein. Gedenkt der Armen, die da schaffen Im Schweiße für das täglich Brot. Ein einziger Schlag der deutschen Waffen Und alles stürzt in bittere Not! Sind unsere Küster erst blockiert, Das letzte mancher gar verliert! Ihr Großen, nehmt es in die Hände Und führt die Sache herrlich aus, Zu einem guten sichern Ende
Die Liste zieh von Haus zu Haus! Und wer sich davon drücken kann,
Das ist fürwahr kein deutscher Mann!
Die Fahrkartensteuer in der badischen Kammer. Die badische Zweite Kammer beschäftigte sich heute mit dem
Die fürstlichen Herren bemühten sich auch, fein böses Wort mehr darüber zu verlieren, daß die Zweite Kammer durch das Ausscheiden der Privilegierten zu einer reinen Volkskammer auf Grund des allgemeinen Wahlrechts gestaltet werden solle. Der Erbprinz von Löwenstein- Rosenberg Antrage unserer Fraktion, die Regierung zu ersuchen, im Bundeshatte sogar die Güte zu bemerken, daß sich sehr viel zugunsten des rat gegen die Fahrkartensteuer zu stimmen. Genosse Kolb beallgemeinen Wahlrechts sagen lasse". Im Reichstage habe es„ aller- gründete den Antrag. Gießler( Zentrum) und Prinz( nationaldings" zu einer sehr starken Vertretung der Sozialdemokratie geführt liberal) erklären, daß ihre Parteien dem Antrage nicht zustimmen ( wie schmerzlich!), aber es fei doch gelungen, zu verhindern, daß können; sie betonen, daß die vom Reichstage angenommene Reichsdie Sozialdemokratie einen schädigenden Einfluß auf den Gang der Geschäfte ausübe. Der Reichstag habe vielmehr ganz ausgezeichnet finanzreform, zu der die, wenn auch unerwünschte, Fahrkartensteuer funktioniert. gehöre, eine Notwendigkeit sei; Heimburger( Demokrat) und Diese Bemerkungen des Herrn Erbprinzen sind erklärlich. Liegt Frühauf( freisinnig) erklären sich für den Antrag. Dieser wird ihnen doch die Freude zu Grunde, daß im Reichstage immer noch schließlich gegen eine Mehrheit von 17 Stimmen abgelehnt. die Bollwucherparteien die Mehrheit haben, die ihren voltsfeindlichen Standpunkt erst bei den Steuerbewilligungen der legten Woche uneingeschränkt zum Ausdruck brachten. Diesen Parteien gilt Wie das Gegacker einer Henne mutet ernste Menschen das in Wahrheit das Lob des schwäbischen Junkers, nicht aber dem all- Geschrei an, das sich jedesmal erhebt, wenn irgend eine noch so gemeinen Wahlrecht; denn dieses wird in immer steigendem Maße die Möglichkeit bieten, die Politik dieser Parteien durch eine unbedeutende Maßregel im Deutschen Reiche getroffen wird, die wahrhaft volksfreundliche Politik zu ersetzen. Wie der Erbprinz sich als Arbeiterfürsorge" registrieren läßt. aber bann über das allgemeine Wahlrecht denken wird, ist eine" Fürsorge für Lokomotivbeamte" lautet die stolze andere Frage. Ueberschrift einer Notiz, die gegenwärtig die Runde durch die ganze staatserhaltende Presse macht. Begierig, diese Fürsorge" kennen zu lernen, liest man die Notiz, und was stellt sich heraus? Es sollen auf den Lokomotiven Apparate angebracht werden, auf denen sich die Beamten Speisen und Getränke wärmen können!
Den Hauptton legten in der Debatte die hohen Herren auf den Artikel 26, der das Budgetrecht der beiden Kammern regelt. Fürst öwenstein Freudenberg erklärte, daß diefes für ihn die Hauptsache am ganzen Entwurf sei und die anderen Redner schlugen in die gleiche Kerbe. Auch versuchte man die Regierung zum Widerstand gegen die Zweite Kammer in dieser Frage scharf zu machen, indem man hervorhob, daß das bolle Budgetrecht der Ersten Kammer für die Regierung eines Tages bielleicht die Bedeutung eines willkommenen Storrettivs gegenüber dem für die Zweite Rammer nunmehr geltenden allgemeinen Wahlrecht annehmen könnte.
Einzelber atung.-
Wie man für Arbeiter sorgt.
Eine solche Kleinigkeit! Seit vielen Jahrzehnten gibt es in Preußen Eisenbahnen, und bisher haben die Fahrbeamten ständig falte Speisen und Getränke herunterwürgen müssen! Nun, wo dem standalösen Zustand endlich abgeholfen werden soll, geniert man sich nicht, auch noch damit zu prahlen.
Also die Polizei hat wenigstens etwas ermittelt! Nämlich, daß Tschursch nicht der Täter ist. Den Täter aber hat sie nicht ermittelt. Und den scheint sie auch nicht mehr zu ermitteln.-
Paris , 28. Mai. Genosse Jules Guesde erklärte einem Mitarbeiter der République française ", daß seine Partei gemäß den Bes schlüssen des Amsterdamer Kongresses einer Regierungsmehrheit nicht angehören könne. Der Block ſei tot. Damit wolle er allerdings nicht sagen, daß die Sozialisten, falls die Radikalen sich endgültig entschlössen, einige der lange geforderten Reformen in Angriff zu nehmen, einem solchen Werke ihre Zustimmung ber würden. weigern würden Die Sozialisten vielmehr mit allen Kräften dazu drängen, daß die Radikalen ihre tvirtschaftlichen Versprechungen erfüllen, in der Ueberzeugung, daß dadurch die Kampfmittel der Arbeiterklasse vermehrt würden. Sollten die Radikalen ihre Versprechungen nicht halten, dann würden sie den Sozialisten nur um so rascher zur Macht verhelfen.
Ein Ministerium aus lauter Freunden"?
Rom , 23. Mai. ( B. H. ) König Viktor Emanuel beendigte gestern die Besprechungen mit den verschiedenen politischen Persönlichkeiten. Er beauftragte schließlich Giolitti mit der Kabinettsbildung. Giolitti hat bereits mit seinen Freunden Gallo, Majorana, Marcora, Lacaba, Goria und Fortis wegen Uebernahme von Portefeuilles beraten.
Keine Steuererleichterung für die Armen.
Unter den wünschenswerten Reformen, die die Regierung bei Er öffnung des Reichstages in Aussicht stellte, war bekanntlich auch eine Erhöhung des steuerfreien Abzugs von den niedrigsten steuerpflichtigen Einkommen. Das abzugsfähige steuerfreie Gristenzminimum, wie es jetzt noch besteht, wurde 1888 festgesetzt und beträgt für Einkommen bis zu 1200 Kronen nur 450 Kronen, was lange nicht mehr den inzwischen bedeutend gestiegenen Preisen für fast alle Lebensbedürfnisse entspricht. Gleichwohl lehnte die Mehrheit des Steuerausschusses des Reichstages den Regierungsvorschlag ab mit der Begründung, daß die Frage nicht genügend untersucht" worden sei. Eine Minderheit stimmte dem Regierungsvorschlage insofern au, als darin eine Erhöhung des steuerfreien Abzuges an Orten mit besonders teuren Lebensmittelverhältnissen und für kinderreiche Familien vorgesehen war.
Die Erste Kammer entschied, ohne sich erst mit einer Abstimmung Am 12. d. Mts. hat sich der Reichstag mit der Sache befaßt. aufzuhalten, im Sinne der Ausschußmehrheit; die Zweite Rammer gleichfalls, jedoch mit 124 gegen 85 Stimmen, die für den Vorschlag jener Minderheit abgegeben wurden. Unsere Parteigenossen Blomberg und Branting hatten ihr Möglichstes getan, um wenigstens den am schlechtesten gestellten Steuerzahlern die von der Minderheit borgeschlagene Erleichterung zu verschaffen.-
Mittwoch, den 23. Mai, nachmittags 2, Uhr, zu Kristiania . Henrik Ibsen , der greise norwegische Dichter, starb gestern, Eine Würdigung seines Lebenswertes finden unsere Leser im heutigen Unterhaltungsblatt.-
Gewerkschaftliches.
Zur Metallarbeiteraussperrung.
Wie es mit der wirklichen Arbeiterfürsorge aussieht, das wird Als lustige Person", wenn auch unfreiwillig, tritt faft regel durch eine andere Notiz klar, die der Zufall um dieselbe Zeit an die mäßig bei den Beratungen der Standesherren der Fürst Hohen- Oeffentlichkeit bringt. Die Arbeiter der königlichen InIohe Waldenburg auf, der sich als einer der„ Stillen im Lande" bezeichnete. Dieser geborene Gesetzgeber" erklärte, nicht be- stitute in Spandau haben sich bereits vor Jahren an den greifen zu können, weshalb man auf die Standesherren als Striegsminister gewandt und um einen jährlichen Urlaub von minderwertige Leute" herabblice. Dabei sei er doch absolvierter 8 Tagen gebeten. Sie sind aber mit dem Bemerken abschlägig Jurist"! Diese Geistesprozen sollten vor ihrer eigenen Tür beschieden worden, daß der Reichstag erst die dazu erforderlichen Die Verhandlungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeittehren", so beschwerte sich der erlauchte Herr, bem augen Mittel bewilligen müsse. Die Frage kam kürzlich in der Petitions- gebern zu Hannover , die beide durch eine Siebenerscheinlich nicht besonders wohl zu Mute ist, wenn irgend jemand tommission bei der Verhandlung einer Petition zur Sprache, die kommission vertreten sind, haben am 15. Mai und 21. Mai in geistiger Beziehung das Mittelmaß übersteigende Ansprüche an von den Arbeiterausschüssen der königlichen Institute in Spandau nach längerer Zagung noch zu keinem Ende geführt werden ihn ftellt. Die Generaldebatte wurde heute geschlossen. Morgen beginnt die an den Reichstag gerichtet worden ist und um die Bewilligung der können. Die Lohnerhöhung bezw. der Minimalzu diesem Zwecke notwendigen Mittel ersucht. Der von der Re- Iohn ist von den Unternehmern aus prinzipiellen Gründen gierung zu der Verhandlung entsandte Baurat Koch vertrat abgelehnt, obgleich sich die Scharfmacher darüber klar sein Stuttgart , 23. Mai. Die Kammer der Standesherren beschloß den Standpunkt, daß die Gewährung eines Sommerurlaubes an tonnten, daß ohne Aufbesserung der Löhne ein dauernder heute bei Beratung der Verfassungsrevision bezüglich der Budgetrechts- die Arbeiter erhebliche Aufwendungen für mehr einzu Frieden nicht möglich ist. Was materiell bewilligt wurde, frage entgegen der Auffassung des anderen Hauses einstimmig die stellende Arbeiter und die zu erweiternden Maschinenbestände und war minimal, z. B. waren für Ueberstunden und FeiertagsGleichberechtigung beider Kammern bei der Aufnahme von Anlehen sonstigen Betriebseinrichtungen verursachen würde; er berechnete arbeit 20 Proz. Aufschlag bewilligt, sofern diese eine halbe und bei Kammergutsveräußerungen, sowie hinsichtlich der Ab- den Mehraufwand nur an Löhnen bei der Gewährung eines acht- Stunde überschreitet. Dieser Aufschlag soll aber für Affordänderung der gefeßlich festgelegten Steuersätze. Die Regierung er tägigen Urlaubes auf rund 720 000 m. jährlich. flärte sich zur Vermittelung zwischen beiden Kammern bereit. arbeiter nicht bezahlt werden und erst in 2 Monaten in Deshalb geht's nicht! Wie kann auch der Staat 4 Millionen Straft treten. Außerdem soll jede Belästigung der Arbeitsaufwenden, um den Arbeitern einen Urlaub zu verschaffen. Da willigen mit Entlassung bedroht werden. Vorbedingung der Nachdem die„ Finanzreform" unter Dach und Fach gebracht ist, könnte an den 400 Millionen etwas fehlen, die wir für Südwest- Bewilligung ist die Beilegung der anderen Streits in will niemand für sie die Verantwortung übernehmen. Besonders afrika nötig haben. Breslau , Dresden usw. Die Arbeiterkommission sollte nun in den liberalen Blättern nimmt das Protestieren kein Ende. Alle die Arbeiter glatt abzuweisen, und verlegten sich aufs Handeln! Forderung des Minimallohnes Abstand zu nehmen. Dieser Die Herren in der Betitionskommission genierten sich jedoch, den Arbeitern empfehlen, im Interesse der Einigung von der schreien:„ Haltet den Dieb!" Ihnen schreibt die„ Germania ", grob Sie meinten, daß die Berechnungen des Regierungskommissars zu fromme Wunsch der Arbeitgeber hat selbstverständlich aber richtig, ins Stammbuch: " Besonders schön steht die Entrüstung denjenigen Frei- hoch gegriffen feien, umſomehr, als nicht sogleich für nicht erfüllt werden können. sinnigen, die durch ihren Bewilligungseifer in sämtliche Arbeiter ein achttägiger Urlaub notwendig sei; Am Mittwochvormittag hatten die streikenden Former und Militär, Marine- und Kolonialfragen zu der es könne. 3. B. nach dreijähriger Dienstzeit ein Urlaub bon brei Gießereiarbeiter über die Zugeständnisse zu entscheiden. In Finanznot des Reiches beigetragen haben und, Tagen, nach fünf Jahren von fünf Tagen und nach zehn stundenlanger, sehr erregter Debatte gelangten einige Vereinwenn es nach ihnen ginge, sehr bald burch Flottenbauten dafür Jahren von sieben Tagen gewährt werden. In dieser kläglich ab- barungen zur Annahme. Bezüglich der Ueberstunden wurde sorgen würden, daß die neuen Steuern nicht mehr ausreichten." geschwächten Form soll die Petition zur Berücksichtigung empfohlen beschlossen, daß der Aufschlag für Ueberstunden sofort und für Das stimmt. Nur soll werden. Und wenn dann nach langer Zeit wirklich den Arbeitern alle Arbeiter in Kraft treten müsse und zwar in Höhe von schuld für diesen Bewilligungseifer denn doch das Zentrum trifft, ein Urlaub von 2 oder 3 Tagen gewährt wird, dann werden wieder 25 Broz., wenn die tägliche Arbeitszeit um mehr als eine vom Ruhm der
Grob, aber richtig.
Chne dessen Mithülfe wäre auch nicht ein Schiff bewilligt worden. Deshalb macht es fich doppelt komisch, wenn die„ Germania " zugleich
die eigene Schuld abzuwaschen sucht:
" Da nun einmal neue Einnahmen beschafft werden mußten, bessere, d. H. leichter zu tragende und gerechtere Steuern, die auch auf eine Mehrheit hoffen durften, nicht zu finden waren und das ganze Werk nicht zustande kommen konnte, wenn man nicht auch einiges mit in Kauf nahm, was mancher lieber abgelehnt hätte, so hat der Reichstag wohl daran getan, das Ganze anzu
nehmen, wie es war."
Diese faulen Ausreden nochmals zu widerlegen, lohnt nicht der Mühe. Wir begnügen uns, schon jetzt festzustellen, daß auch das Zentrum„ bald durch Flottenbauten dafür sorgen wird, daß die neuen Steuern nicht mehr ausreichen", und daß überdies der Be willigungseifer des Zentrums nicht einmal aus fachlicher Ueberzeugung fließt, sondern nur aus dem Bemühen, regierende Partei zu bleiben, und deshalb der Regierung gefällig zu sein.
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Zu der Ausweisungsschmach, die durch die gestrige Reichstagsverhandlung wieder in den Bordergrund gerückt ist, strömt uns noch immer neues Material zu, dessen völlige Verwertung uns leider der Raum verbietet. Nur das sei hervorgehoben, daß in mehreren Fällen, deren Details wir hier aus naheliegenden Gründen vorläufig unterbrüden müssen, ähnlich wie schon in früheren Jahren bon gewissen Unterbeamten bersucht worden ist, unter der Fuchtel der Ausweisungsgefahr hiesige Russen zu politischen Spizeldiensten gegenüber ihren hiesigen Landsleuten zu bestimmen.
Ferner wird uns folgende Resolution zur Verfügung gestellt, die das Märchen von der Schmutzkonkurrenz der russischen Arbeiter und von der Sehnsucht der deutschen Arbeiter nach Abschiebung der russischen Kollegen aufs gründlichste widerlegt:
Gegen eine erhebliche Minderheit wurde zum Punkt Minimallohn beschlossen:
Der Stundenlohn der Former und Gießereiarbeiter wird ihren Leistungen entsprechend vereinbart und gewährleistet.
Eine Lohnerhöhung, die insbesondere eine ausreichende Ber besserung der niedrigen Hülfsarbeiterlöhne eintreten läßt, wird von der Siebenerfommission bereinbart.
Die Berechnung der Akkordlöhne, insbesondere die Garantie des Wochenlohnes und Bezahlung des Fehlgusses soll noch präzisere Fassung erhalten.
Mit diesen Zugeständnissen haben die Arbeiter den Unternehmern einen gangbaren Weg zur Einigteit vorgezeichnet. Nur Böswilligkeit der Scharf macher kann das Gegenteil behaupten und da Hannover und Breslau noch die letzten Drte der gewaltigen Be wegung sind, bei denen die Einigung noch nicht erfolgt ist, fällt lehnen die Unternehmer alles ab- die Berantwortung für alles Weitere nur auf die Unternehmer zurück. Berlin und Umgegend. Deutscher Metallarbeiterverband! Die Gasmesser- und Gasöfen- Fabrit in Mariendorf ist für sämt Die Ortsverwaltung.
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Die am 10. Mai 1906 in Bachuras Klubhaus, Landsbergerstr. 39, zahlreich versammelten Photographengehülfen, Mitglieder des Deutschen Photographengehülfen- Verbandes, protestieren aufs ener Ein neuer Flottenagitator ist im äußersten Dsten Deutschlands gischste gegen die Ausweisung mehrerer Kollegen( russische Staatserstanden und macht den Flottenschwärmern alten Stils bedenklich angehörige). Dieselben haben sich bisher in Preußen auch nicht das Sie sind auch petuniar in geKonkurrenz. Ein Gutsbesitzer Friedrich Scharfetter aus Quednau geringste zuschulden kommen lassen. bei Königsberg hat mit scharfem Verstande erkannt, daß es mit der sicherten Verhältnissen, so daß sie in keiner Weise dem Staate oder der Gemeinde zur Last fallen würden. Die Versammelten betrachten liche Metallarbeiter gesperrt. Flottenagitation wie bisher nicht weiter geht. Der neue Flotten die Ausweisungen als einen brutalen Verstoß gegen jedes Gefühl apostel reist daher von Dorf zu Dorf, ruft die Vefiger zusammen der Menschlichkeit, der Humanität und der Gastfreundschaft Wehr und hält eindringliche Reden. Wenn jeder wirkliche Patriot nach lofen gegenüber. Die Bersammelten fordern unverzügliche gesetzliche Kräften beisteuerte, dann müsse, so meint er, es möglich sein, in einigen Regelung des Fremdenrechts für das ganze Deutsche Reich einheitlich vereinler gegenwärtig die durch den bekannten Maikonflikt der
Die brünstigen Hirsche" in der A. E. G.
Jm Wert Brunnenstraße suchen die Hirsch- Dunckerschen Gewerk