Nr. 120. 23. Jahrgang.
111. Sigung bom Freitag, den 25. Mai,
nachmittags i Uhr.
Am Bundesratstische: Graf Posadowsky, Dr. Nieberding. Debattelos werden einige Rechnungssachen erledigt.
Abg. Blos( Soz.):
Ich will die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Standal lenten,
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zu lassen. Aber man schlug ihm die Hand ab. Ein anderer Arbeiter, ein Arbeitswilliger und das ist charakteristisch namens Baum, ben die wurde von den Bolizisten so mißhandelt, daß er bald darauf seinen Mißstände in den braunschweigischen Konservenfabriken Wunden erlegen ist. Eine Stunde lang sprach der Geistliche an seinem bilden. Die Unternehmer fümmern fich dort um die Reichsgesetze Grabe, und was fagte er? Der Verstorbene sei durch seinen überhaupt nicht. Die Arbeitszeit wird auf 16, 18 und mehr Stunden frühen Tod den Gefahren der Großstadt entrissen worden, denen er ausgedehnt! Ich will Sie nicht durch die Schilderung der Uebel- sonst sicher erlegen wäre!! Jst eine niederträchtigere Heuchelei mögstände ermüden, die durch die Ueberlastung und Ueberhaftung in den lich?( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Alle Kategorien der Be einzelnen Betrieben entstehen, doch weise ich darauf hin, daß im völkerung haben Opfer zu beklagen, die Zeugnis ablegen von dem
Es folgt die Fortsetzung der dritten Beratung des Etats und Zusammenhange damit das erhöhte Defizit der Drtstrantentaffe brutalen Vorgehen der Polizei. Man fann vielleicht noch für awar beim Kapitel Reichsversicherungsamt .
Abg. Beus( Soz.):
Ich möchte Ihnen an einem ellatanten Beispiele zeigen, wie die preußische Regierung es berhindert, daß die organisierte Arbeiterschaft Verbesserungen am Krankenkassenwesen
steht, das von 1200 auf 6000 M. gestiegen ist. Es sind nur 20 Proz. mildernde Umstände für die Schußleute plädieren, die in einem Anber Betriebe von der Fabritinspektion revidiert worden. Die Arbeiter fall wahnsinniger Wut diese Brutalitäten begangen haben in einem haben sich an den Braunschweiger Landtag gewendet, der ihnen durchaus wahnsinnsgleichen Zustande. Aber Sie werden begreifen, hat eine fanfte Grmahnung an die Unternehmer ergehen laffen: Gipfel stieg, als die Versammlungsverbote kamen, selbstverständlich Recht gegeben hat. Weiter ist aber nichts geschehen. Die Regierung daß die Entrüstung der Arbeiterschaft auf den höchsten Sie möchten fich etwas mehr um die Reichsgeseze fümmern, aber wie immer im letzten Augenblick. Wir baten die Arbeiter vor allen bornimmt. Es handelt sich um einen typischen Fall, der beweist, Ich möchte nur das Reichsamt des Innern bitten, seine Autorität die Sympathiefundgebungen nicht durch neue Zwischenfälle gestört man hat in letzter Zeit bemerkt, daß dies weniger als je geschieht. Dingen, den Ordnern mit der weißen Binde fich zu fügen, damit daß gerade der Mangel sozialdemokratischer Leitung schlimme Bu- dahin geltend zu machen, daß wenigstens die schlimmsten Uebel- würden. Muß sich aber in ihnen nicht alles empören, wenn auch diese stände in den Krankenkassen verschuldet.( Hört! hört! bei den stände abgestellt werden. Sozialdemokraten.) Die Regierung will lieber das Fortbestehen un- Herren im Reichsamt werden dem wohl nicht im Wege stehen. Wenn werden? Ich bin villeicht der letzte, der für Gewalttätigkeiten Die sozialpolitischen Anschauungen der Sympathieversammlungen grundlos im letzten Augenblid untersagt geordneter Zustände als sozialdemokratische Leitung in Kranken- das Reichsamt des Innern seine Autorität in dieser Richtung geltend schwärmt. Aber ich muß doch sagen: Als ich in Breslau an den fassen! Am 28. Juli v. J. faßte die Allgemeine Ortskrankenkasse in demokraten.) macht, wird es sich ein Verdienst erwerben.( Beifall bei den Sozial- Anschlagfäulen das Verbot las, da hat sich in mir alles empört. Brandenburg a. H. mit 160 gegen 3 Stimmen den Beschluß, bei der Soll denn der Regierung ihre Auflösung zu beantragen. Dieser Beschluß war durch unnötiger Weise bereits erörterte Fragen wieder aufgerollt. Es alles erlaubt sein? Der Polizeipräsident hat öffentlich erklärt:" Ich Abg. Müller- Sagan( frs. Vp.): Der Abg. Malgan hat ganz Willfür des Breslauer Polizeipräsidenten die schlechten Kassenverhältnisse notwendig geworden. Im Jahre„ Ich die schlechten Kassenverhältnisse notwendig geworden. Im Jahre läuft doch immer darauf hinaus, daß die Konservativen sich als habe Kenntnis davon genommen, daß die Schußmannschaft bei der vorher mußten 10 000 m., im laufenden Jahre fogar 21 000 m. Mittelstandsretter aufspielen möchten. Indessen verteuern sie selbst Unterdrückung der tumultarischen Ausschreitungen mit großer Vordem Reservefonds entnommen werden. Die schlechten Kaffen verhältnisse waren nicht durch irgend welche Unordnung ver- die Lebensmittelpreise und möchten dann den Zwischenhandel für sicht und Entschiedenheit vorgegangen ist( hört! hört! bei den Sozialschuldet, sondern dadurch, daß die Mitgliedschaft ungünstig zusammen- alle diese Verteuerungen verantwortlich machen. alle diese Verteuerungen verantwortlich machen. demokraten.) und daß es lediglich diesem Umstande zu danken gesezt war, und hieran trug die Behörde die Schuld, weil sie zu ist, wenn weitere Exzesse vermieden wurden."( Hört! hört! gelassen hatte, daß einzelne Arbeitgeber eine große Anzahl fleiner bei den Sozialdemokraten.) Das erklärt der Polizeipräsident, nachdem Berufstrantentassen und außerdem noch Betriebskrankentassen gealle die Vorgänge schon bekannt waren, nachdem bekannt war, daß gründet hatten. Infolgedessen waren 60 Proz. der Mitglieder weibein friedlicher Arbeiter zum Krüppel geschlagen ist, daß Männer und lichen Geschlechts, sowie sehr viele alte Mitglieder in der Kasse, Die Angelegenheit, welche ich Ihnen vorzutragen habe, hat die Frauen Wunden anf dem Rücken, also beim Fliehen, bekommen furzum, es waren verhältnismäßig zu wenig Zahlungs- Arbeiterschaft in ganz Deutschland aufs tiefste erregt. Es handelt haben! Kein Wort des Bedauerns hat der Polizeipräsident, sondern fräftige in der allgemeinen Drtstrantentaffe. Immer mehr sich um den Vorfall vom nur Lob! Wenn ein hochgestellter Beamter- ich will seinen Namen fant die Möglichkeit, die Kasse lebensfähig zu erhalten. Es tam noch hier festnageln: Dr. Biento heißt er in einem solchen Momente eine solche Erklärung abgeben kann, so handelt er nicht wie ein Mann mit feinem Pflichtbewußtsein, sondern er handelt wie ( Stürmischer Beifall bei den Sozialdemokraten. Große Unruhe rechts. Rufe rechts: So eine Frechheit!)
des
Abg. Böttger( natl.) fragt an, ob die vom Reichstage angeregte Enquete über die Reform des Patentwesens bereits Erfolge auf zuweisen habe. Abg. Bernstein( Soz.):
ein Bandit!
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rung zur Ordnung!( Beifall rechts.) Vizepräsident Graf Stolberg: Ich rufe Sie wegen dieser Aeuße
Aeußerung zum zweitenmal zur Ordnung. Bizepräsident Graf Stolberg: Ich rufe Sie wegen dieser
der 1. Mai.
Der
hinzu, daß eine Innungskasse für das Gastwirtsgewerbe gegründet der in Verbindung stand mit einer großen Lohnbewegung im Metallwurde, so daß wiederum der Ortskrankenkasse günstige Mitglieder gewerbe. Ich will mich auf den Breslauer Fall beschränken, da entzogen wurden und nur ungünstige Mitglieder ihr erhalten blieben. Dieser im gewissen Grade typisch ist für all das, was in ganz Es tam dazu, daß die freie Arztwahl eingeführt ward, die in der Deutschland jezt vorgeht, andererseits aber doch über das hinaus Theorie sehr schön, in der Praxis aber sehr teuer ist. Alle diese geht, was wir bisher gewohnt waren. Umstände führten zu dem Beschlusse, die Kasse aufzulösen. Als Am 28. Februar traten die Former in Breslau an die Unter der Auflösungsbeschluß bekannt wurde, schrieb die Deutsche nehmer heran mit der Forderung eines Mindestlohnes von 40 Pf. Freie Presse" da sehe man einmal wieder, wohin es führe, wenn pro Stunde und einer besseren Bezahlung der Ueberstunden. Sie Strantenfassen unter sozialdemokratischer Leitung ftänden.( Heiterkeit erbaten sich Antwort bis zum 8. März. Natürlich erfolgte keine Ordnung!( Bravo ! bei den Sozialdemokraten. Lachen rechts.) Abg. Bernstein( fortfahrend): Und ich rufe Herrn Dr. Bienko zur bei den Sozialdemokraten.) Man fann fich denken, wie dieser Antwort. Aber einige Fabriken bewilligten doch die Forderung. Ich habe eine schlimme Handlung charakterisiert. Beitungsartikel die Brandenburger Arbeiterschaft empörte. Es wurde am 25. März stellten die Arbeiter von vier Fabriken ihre Arbeit ein; Beamter eine solche Handlung begeht, so muß ich ihn mit den entWenn ein festgestellt, daß die Leitung der Kaffe niemals fozialdemokratisch ge- diese Fabriten bewilligten dann auch die Forderungen, und einige sprechenden Worten fennzeichnen. wesen ist. Die Vorsitzenden waren vielmehr immer freifinnige, andere Fabriken folgten ihrem Beispiel. Nur die Breslauer Maschinen- fönnte man mildernde Umstände anführen, nicht aber für diejenigen, Für die Erzedenten felbst nationalliberale oder konservative Arbeitgeber. Die Behauptung der bauanstalt und eine andere Breslauer Firma verweigerten die die an der verantwortlichen Stelle stehen und in voller Ueberlegung " Deutschen Freien Presse" entbehrte also jeglicher Berechtigung. Forderung. Der Direktor der Maschinenbauanstalt, Neumann, ver- folche Polizeierzesse gutheißen.( Sehr richtig! bei den Sozial ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wohl aber war die Folge weigerte jede Unterhandlung. Da traten die Former dieser demokraten.) Auf ihr Haupt die Verantwortung! Der PolizeiAuflösungsbeschlusses, daß sich jetzt die organisierte Anstalt in den Streit. Nun aber geschah das Unerhörte, daß präsident ist schuld an den Erzessen. Das ganze System der Arbeiterschaft in Brandenburg des Krantentassenwesens ans 30 Fabrikanten erklärten: Wenn jene Arbeiter ihre Arbeit Breslauer Polizei ist bestimmt, die Schußleute zu verheßen. Die nahm. Es wurde eine Bersammlung einberufen, einberufen, in der nicht wieder aufnähmen, würde die gesamte organisierte Schuyleute sind von ihren Vorgesetzten systematisch berhezt worden. allerdings ein Sozialdemokrat der Referent war, nämlich Herr Eder Metallarbeiterschaft Breslaus ausgesperrt werden! manns, der Rendant der Rathenower Drtskrankenkasse. Dieser bes schon ein Punkt, der die Aufmerksamkeit des Reichsamts Das ist( Stürmisches Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) wies an dem Beispiel der Rathenower Ortskrankenkasse, daß 5 M. des Innern auf sich lenken sollte. Die Aussperrung ist ein Versuch, pro Person für Medikamente, wie die Brandenburger Kaffe bezahlt die Arbeiterschaft von ihren durchaus gesetzlichen Lohntämpfen abzu hatte, horrend sei und daß die fleinen Raffen, wie sie in Branden bringen, ein Beweis, wie einseitig der§ 153 der Gewerbeordnung Abg. Bernstein( fortfahrend): Den Schutzleuten ist aufgegeben burg bestanden, bon Aerzten und Lieferanten als Spielball be- gegen die Arbeiterschaft ausgenügt wird. Der Paragraph muß durch worden, außer ihren Dienststunden immer noch Extraarbeit zu nuzt würden. Infolge dieses Referats beschlossen sechs Kaffen mit eine Bestimmung ergänzt werden, die den Arbeitgeberterrorismus machen. Sie mußten Bersammlungen überwachen, und die lächer zusammen zirka 10 000 Mitgliedern den Beitritt zu einer unter Strafe stellt. Es kam zur Aussperrung. Demonstrativ ließ lichsten Dinge find vorgekommen. Leute haben sich verproviantiert, neuen allgemeinen Ortstrantentasse. Später traten noch man die Fabrikschlote rauchen, und statt der bisherigen Arbeiter wurden als ob es zum offenen Aufruhr käme, usw. Wenn einem Schußmann die Handschuhmacher und die Gerber hinzu. Seit dem 13. De sogenannte Arbeitswillige eingestellt. Die Polizei hat durch demonstras immer wieder außerordentlicher Dienst zugemutet wird, so muß er zember 1905 hatte der Magistrat die Statuten der neuen Kaffe. Er tibes Aufmarschieren auf den Blägen dafür gesorgt, daß die Arbeiter ja auf den Gedanken kommen, ganz besondere Dinge lägen in der Luft. ließ zunächst verlauten, es würde der organisierten Arbeiterschaft noch mehr gereizt wurden. Die Behörden sollten aber wirklich mehr Dann kam nichts in den Weg gelegt. Man würde sich keinesfalls in die Selbst Verständnis für die Forderungen der Arbeiter haben. Wenn die Arbeiter berwaltung ber Kaffen irgendwie einmischen. Aber der ihre Arbeit einstellen, so tun sie nur das, was heute gang und gäbe Die Erlaubnis zu Umzügen wurde den Sozialdemokraten selbstver Magistrat scheint dann bon oben her beeinflußt worden ist. Sie sagen: Unter dem und dem Lohn arbeite ich nicht! Erst ständlich versagt, während andere Parteien bei allen möglichen Ge zu sein; denn im April erfolgte die Antwort, daß teine durch das tollektive Vorgehen der Arbeiterschaft wird der Vertrag legenheiten ihre Umzüge veranstalten können. Am 1. Mai erschien in Aussicht bestehe, die Genehmigung zur Auflösung der alten Kaffe zur Wirklichkeit. Wenn aber die Arbeitgeberschaft zu Aussperrungen der Volkswacht", wie in jedem Jahre, ein Maigedicht. Der Nedakteur erteilen zu können!! Mit einem Worte: Die Zustände sollten erst greift, dann macht sie umgekehrt den Arbeitsvertrag zur Unwahrheit, wurd verhaftet, und trotzdem man sich erbot, eine beliebig hohe Kaution noch schlimmer werden. Wenn die alte tasse bestehen sollte, so fie vernichtet gerade den freien Arbeitsvertrag. Wenn die Arbeiter zu stellen, nicht aus der Untersuchungshaft entlassen. Man ließ den Mann mußte fie eine Beitragserhöhung vornehmen; das aber mußte das nicht fühlen würden, so wären fie feine freien Männer mehr, fogar ohne Zeitung, schnitt ihn ganz von der Außenwelt ab. Was muß wiederum zu einer Absplitterung gerade von zahlungsfähigen, durch sondern Stlaven.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) So das für ein furchtbares Gedicht sein! Nun, ich lege es hier auf den die Beitragserhöhung besonders betroffenen Mitgliedern führen. viel hätten die Breslauer Behörden auch wissen müssen und sie Tisch des Hauses nieder. Sie können darüber denken, wie Sie Das Krankenkassenwesen stellt doch gewiß eine eminent prattische hätten danach handeln müssen. Statt dessen hielt sich die Polizei wollen, aber niemand Gegenwartsleistung dar, also nicht die Beteiligung der Sozialdemo- den ganzen Tag über auf dem Blaze auf. Die Ruhe wurde nicht Gedicht Ruhe und Ordnung zu stören geeignet wäre. wird behaupten können, daß das fraten an einer solchen fann den Behörden unangenehm sein, gestört. Als der Abend fam, als die Arbeitswilligen die Fabriken Redakteur blieb in Haft, bis sondern nur ein parteipolitischer Mißbrauch. Ein solcher aber ist berließen, als die Arbeiter der übrigen Industrien auf dem stellte, daß es sich endlich herausdasselbe durchaus nicht nachgewiesen. Der ganze Fall ist ein Zeichen für die Nachhausewege waren, da füllten sich naturgemäß die Straßen, und blättern wiederholt uubeanstandet abgedruckt war, so in München , so Gedicht schon in anderen ArbeiterBerleumdungsmanier der bürgerlichen Presse.( Beifall bei den auch die ausgesperrten Arbeiter mischten sich zum Teil zwischen die in Dresden man dente: sogar in Sachsen !( hört! hört!- Sozialdemokraten.) anderen und suchten hin und wieder einige sogenannte Arbeits- Heiterkeit.) Erst da hat man endlich den Redakteur gegen Kaution In Spandau haben die Behörden gerade umgekehrt gehandelt willige" zu bewegen, bon ihrem unsolidarischen Verhalten ab- in Freiheit gesetzt. Das ist das Verhalten der Breslauer Polizei, wie in Brandenburg . Dort bestand der Plan, mehrere fleine Kassen zulassen. Wollte die Polizei die Ruhe aufrechterhalten, so hätte das Verhalten eines Teiles der Breslauer Justiz! Die Aussperrung zu einem Verbande zu bereinigen. Die Regierung aber erflärte: fie fich nur mit Führern der organisierten Arbeiterschaft in Ver- ist heute noch nicht beendigt, troßdem die Arbeiterschaft wiederholt Sie Bentralisierung in einer einzigen großen Kasse wäre doch viel bindung segen sollen. Aber sie hat das Gegenteil getan. erklärt hat, daß sie nachgeben, daß sie nicht auf dem letzten wirkungsvoller und sparsamer. In Brandenburg dagegen berhindert Die Polizei ist mum einmal beim Bolte nicht beliebt, und das mit Buchstaben ihrer Forderungen bestehen bleiben wolle.( Hört! hört! die Behörde eine Zentralisierung, nur weil sie glaubt, die Leitung Recht. Sie wird bom Bolte nicht gewählt und nicht bei den Sozialdemokraten.) Aber die Arbeitgeber wollen nicht, sie würde in sozialdemokratische Hände fallen! Die Arbeiter tontrolliert. Man mag über die Personen denken, wie man fühlen sich gedeckt durch Polizei und Justiz. Ausgesperrt sind auch feindlichkeit, die in dieser Politit zum Ausdrud kommt, übersteigt will, als Institut wird die Polizei vom Volte mit Mißtrauen die Arbeiter derjenigen Fabriken, die die Kaiserdeputation entfandt alles Maß. Man will die Selbstverwaltung der Krankenkassen ver- angesehen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wo die haben,( Hört! hört!) jene Deputation, zu der einst der nichten. Damit aber schädigen Sie nicht die Sozialdemokratie als Boligisten also in Massen auftreten, wirken sie allein durch ihr Er- Kaiser am Bahnhof fagte:" Durch die herrliche Botschaft solche, sondern nur die Arbeiterschaft als Ganzes und Sie treiben scheinen aufreizend. Nun begannen einige junge Burschen, wie sie immer des großen Kaisers bon Wilhelm I. angeregt, ist durch eine solche arbeiterfeindliche Politik erst recht diejenigen auf den Straßen zu finden sind, zu johlen. Ich will das nicht beschönigen, die sozialpolitische Gesetzgebung weitergeführt worden, durch die Mir Arbeiter in unsere Arme, die vorher noch nicht gewonnen waren. organisierte Arbeiter werden es sogar bedauern, aber wenn man für die Arbeiter eine gesicherte Existenz gewährleistet wird." Darum warne ich Sie: Rühren Sie nicht an der Selbstverwaltung jemanden dafür verantwortlich machen kann, so ist es die Behörde. sprach der Kaiser, aber einer der Arbeiter, zu denen er sprach, So der Krankenkassen.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozial- Die Polizei hat mit einer Brutalität, mit einer Berserkerwut, die an ist jetzt in Anflage versetzt worden wegen der Vorgänge am 19. Semokraten.) Sollte aber der Erfolg meiner Ausführungen der sein, Wahnsinn grenzt, auf die Arbeiter, auf fliehende Massen ein- Gegen 80 Leute hat man Anklage erhoben, aber von einer ernsten daß es zu großen zentralisierten Drtstrantentassen in Brandenburg geschlagen und sie bis in die Häuser hineingedrängt. Nicht Untersuchung gegen die wirklich Schuldigen hat man noch nichts geund in Spandau täme, so wäre das ein Erfolg für die Arbeiter in der Hauptstraße und vor der Fabrik fanden die größten hört. Der Polizeipräsident erklärt:„ Der Täter ist noch nicht erschaft wie für die Regierung. Die Sozialdemokratie ist überwindbar Brutalitäten statt, sondern den Nebenstraßen. Selbst mittelt."( Buruf bei den Sozialdem.: Man will ihn nicht ermitteln.) nur durch die Erfüllung ihrer Forderungen.( Lebhafter Beifall bei fonservative Blätter wie die Schlesische Zeitung" erklärten das Natürlich, man will ihn nicht ermitteln! Und was ist das für ein den Sozialdemokraten.) Verhalten der Polizei für unentschuldbar, ihr Vorgehen für außer Geist, daß der Mann, der die Tat begangen hat, sich nicht selbst Abg. Horn- Goslar( natt.) tritt für die Wünsche von Berg - ordentlich rigoros. melbet, daß er so elend, so feige ist, den Verdacht auf seinen Kame invaliden ein: Es sei bedauerlich, daß die Invalidenrente von der sozialdemokratischen Heze, insbesondere der Boltswacht". Das ist zu melden und seine Tat mit seiner Erregung zu entschuldigen. In Jezt wird man sagen, die Vorkommnisse seien eine Folge der raden, auf der ganzen Schußmannschaft haften zu lassen, statt sich Knappschaftsrente abgezogen werde. Abg. v. Malyan( t.) tlagt über Arbeitermangel in der Land- unrichtig. Die Artikel in der" Volkswacht" in der kritischen Beit anderen Kreisen würde das geschehen, in der Breslauer Schußwirtschaft. Von einer dauernden Fleischteuerung fönne gar feine find bon einer außerordentlichen Ruhe und Sachlichkeit getragen. mannschaft nicht! Und der Dr. Viento läßt es dabei bewenden. Rede sein. Die Prophezeiungen, daß die Landwirtschaft mit der Die Aufregung ist durch die Maßregeln der Polizei künstlich in die Dem Vertreter des Arbeiterblattes sagt man: Schweinezucht dem Bedürfnis bald nachkommen würde, hat sich bearbeiterschaft hineingetragen worden. Wie wahnsinnig schlug die ,, Welches Interesse haben Sie denn eigentlich an der Sache?" wahrheitet; aber in den Städten werden die Preise trotzdem von Polizei in die Massen, nicht nur mit den Säbeln. Auch Schüsse sind( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich will Ihnen den Schlächtern nicht herabgefest.( Sehr wahr! rechts.) Die großen offigier hineingefchoffen. gefallen. In das Haus Schweizerstr. 12 hat ein Polizei- die Hier ist Städte, die ja in ihren Krankenhäusern einen großen Bedarf baben, auf den Tisch des Hauses niederlege und die dort gefunden deutschen Reichstag aufgestellt war, hatte der sozialdemokratische eine Rugel, die Resultate Sitems folchen mitteilen: Als ich bor 4 Jahren zum ersten Male in Breslau für sollten nur solche Schlächter berücksichtigen, die auch dem Publikum worden ist.( Lachen rechts.) den gegenüber die Preise herabsetzen. Lachen Sie nicht! Die Sache Verein 1300 Mitglieder, Abg. v. Gerlach( frf. Vg.): Der Leitartikel der Deutschen ist ernst genug, die Kugel hätte einen Menschen töten fönnen. Ich bei den Sozialdemokraten.) heute hat er 8400!( Hört! hört! Damals hatte die Volkswacht" Tageszeitung", der uns soeben vorgetragen wurde( Seiterkeit), und war wenige Tage darauf in Breslau , und ich habe an den Haus- 12000 Abnehmer, jetzt hat fie über 30000!( Hört! Aufmerksamkeit auch auf die Prophezeiungen des Herrn Minifters haben bis zolltief in das Holz hinein. Und darüber lachen Sie unserer Partei aus fönnten wir Ihnen also zurufen: Wom Interessenstandpunkt Nur so weiter! Aber wir sind nicht bloß dazu da, unsere Partei start zu machen, sondern wir sollen für das Arbeiterrecht und das Arbeiter
in welchem von Prophezeiungen die Rede ist,
lenkt die
in
ich
türen gesehen, mit welcher Wut die Polizisten darauf losgeschlagen
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Wie die Polizei gewütet das, das konnte man auf dem Striegauer Plas
eines
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v. Podbielsti, die zeigten, daß er von der Marktlage absolut keine Ahnung hatte. Jedenfalls ist es sehr wohlfeil, au sagen: Seit dem 1. März find die Zölle in Kraft, und die Preise sind doch nicht ge- fehen, wo ftarke Blutspuren 75 Schritt entlang noch am folgenden wohl tämpfen. Eine Partei ist nicht Selbstzwed. Darum hoffe ich, stiegen. Tatsächlich haben die Weizenpreise angezogen. Im übrigen Tage zu sehen waren. Und nun die beiden Fälle der Arbeiter aber werden sich die vollen Wirkungen der Zölle erst in einigen Biewald und Baum. Monaten zeigen. Der Redner verbreitet sich eingehend über den
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Biewald,
Fall des Regierungsrats Martin und ersucht die Regierung um Auf- ein friedfertiger junger Mensch, der den Tag über gearbeitet und dem Härung. man bereits über den Kopf geschlagen hatte, bat, ihn doch in Frieden
der Stantssekretär Graf Posadowsky wird sich heute wenigstens nicht wieder hinter das Wort zurückziehen: Das ist eine preußische Angelegenheit! Nein, es ist eine Angelegenheit, die das ganze deutsche Volt empört hat.( Lebhafte Zustimmung links.) Wir wissen genau, daß Graf Bosadowsty weit davon entfernt ist, in irgend einer