n
t
9
t
F
Mr. 248.
Gefcheint täglich außer Montags. Preis pränumerando: Viertelhrlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 mt, wöchentlich 28 Pfg. fret n's Saus. Einzelne Nummer Pig. Sonntags- Nummer mit illufir. Sonntags- Beilage Neue Selt" 10 Pfg. Post- Abonnement: 3,30 Mt.pro Quartal. Unter Kreuz band : Deutschland u. DesterreichUngarn 2 Mt., für das übrige Ausland 3 Mit.pr.Monat. Gingetr. t der Poft- Zeitungs- Preisliste für 1892 unter Nr. 6652.
Vorwärts
9. Jahrg.
Snfertions- Bebühr beträgt für die fünfgespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pfg., für Vereins- und Bersanimlungs- Anzeigen 20 Bfg Suferate für die nächste Nummer müffen bis 4 Uhr Nachmittags in ber Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 7 Uhr Abends, an Sonnund Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet.
Fernsprech- Aufdlu Amt I, Nr. 4186.
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Die direkte Gesetzgebung
Den
Sonnabend, den 22. Oktober 1892. Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
93
"
"
Gut gesprochen! Bruder Desterreicher! Aber warum denn auch in diese leichte Waare" den Schwerpunkt verlegen? Warum" dieser Schwefelbande" den kostbaren Zündstoff anvertrauen?
" 1
als Boltsrechten fest, so fest, daß die obern Schichten die sog. einen Großgrundbesitzer, Geistlichen oder höheren Beamten, classes dirigeantes, denen diese Rechte doch so wider den Strich wenn sie konservativ sind. Daß ein derartiger Abgeordneter, gehen, es nicht wagen dürfen, dieselben in Frage zu stellen. auch wenn er die ehrlichsten Absichten hat, nicht den richEinst, vor mehr als einem Dußend Jahren, warf der tigsten Vertreter der Handwerker- und Bauerninteressen Genfer Staatsmann Carteret im Nationalrath in seinem bildet, ist klar. Aber sehr oft hat er gar nicht ehrliche Zorn gegen die Volksrechte den deutschen Neferendums Abst chten. Einmal im Parlament, tann er machen, was er Aber gerade dieses Natürliche, Einfache ist der große fantonen die Insulte an den Kopf, das Referendum sei die will; seinen Wählern fehlen alle Mittel, ihn zu beeinfluffen. Fehler in den Angen der gesammten Bourgeoisie, die ihr Phyloxera de la législation", er meinte natürlich der Sie können höchstens den Verräther bei der nächsten Wahl bides Parlaments- Brett vor der Stirn trägt und auch da Bourgeois- Legislation, aber diese„ Reblaus der Gesetzgebung" durchfallen lassen, um einen anderen Verräther zu mit Blindheit geschlagen ist. Alle ihre Regierungsmänner fam alsobald auch über Genf , und logirte sich dort, froßdem die wählen. Kein Wunder, daß Bauern und Kleinbürger auf und Staatsgelehrten, Professoren und Doktoren, Juristen sich sträubenden Staatsmänner das Schicksal Sodom's und den Parlamentarismus schlecht zu sprechen find und Kameralisten, in Summa alle Gebildeten und Reichen Gomorrha's prophezeiten, ganz pomadig ein, so daß dermalen berschreien die direkte Gesetzgebung als Utopie, verrücktes alle Kantone, außer dem stockultramontanen Freiburg , das lozialistisches Hirngespinnst, sie sei über alle Maßen un- noch am plumpen Repräsentativsystem festhält, von dieser natürlich, roh, ein moderner Einbruch der Barbaren, fom Reblaus mehr oder weniger angesteckt sind und sogar der pliziet, überhaupt ganz und gar un möglich( als ob der Bund, neben dem seit 1874 bestehenden Bundes- Referendum, Nach dieser trefflichen Beschreibung des parlamenFortschritt nicht aus lauter möglich gemachten Un- nun letztes Jahr auch noch die Bundes Jniative eingeführt tarischen Generalstabes sollte Kautsky auch ausrufen, wie möglichkeiten bestünde). hat. Seitdem kommt es feinem Staatsmann mehr in den jener Wiener Proletarier, der, als er den österreichischen Dieser Zorn und dieses Geschimpfe ist im Grunde Sinn, dagegen zu remonstriren, kein Nationalrath oder Generalstab vorüberreiten sah, ausrief: Famose General', natürlich, denn es geht diesen der Bourgeoisie dabei an Großer Rath würde je wagen, eine Vorlage für Abschaffung die haben uns alle unsere Schlachten verlieren helfen!" Kragen und der Profit zum Teufel. Man muß human der Volksrechte dem Volke zu unterbreiten, wohl wissend, Na! So gut wie diese gescheidten" Raths herren werden fein; wenn einer seinen Prozeß verloren hat, so sollte er daß die Vorlage grandios verworfen würde. es die" dummen" Bauern und Kleinbürger auch machen auch das Recht haben, nach Herzenslust über das Gericht Gegen das Referendum wird von Wohlhabenden und können." Einst rühmte man die Gescheidtheit Franz Joseph's drei Tage Schimpfzeit" gewährt wurden. ngestraft zu schimpfen; es gab in der Schweiz Orte, wo Gebildeten eingewendet, daß das dumme" Volk oft der vor dem abgedankten" dummen" Kaiser Ferdinand , der darVolkswohlfahrt dienende, sogenannte gute Gesetze veriverfe, auf die gelungene Antwort gab:" Na! So gut wie der Um so besser wird das" Ding" vom Volke, von den und es wird besonders betont, gute Schulgesetze, so vor Franz Sepperl, hätt' ich Venetien und die Lombardei au ch arbeitenden Massen, cleich viel" ob Bauer, Kleinbürger oder 20 Jahren das Züricher Schulgesetz. Thue einmal der verlieren können." Und so gut, ich meine sogar Broletarier, verstanden, das fikt alsobald fest und frißt sich Staat für die Kinder des Volfes, was er seit Jahrhunderten viel besser für die Volkswohlfahrt, wird es das" dumme" bermaßen in den antikollektivistischen Bauernschädel" wie schon thut für die Söhne der Reichen und Wohlhabenden, Bolt auch machen können, als die nur für ihren eigenen in das sozialdemokratische Proleterriergehirn ein, daß auch die an den Mittelschulen und Universitäten für wenig Geld Cad gefcheidten Parlamentarier, denn die Erfahrung lebt, er gelungenste Advokat es nicht mehr herausschratzen kann. auf Kosten des Bolkes ftudiren können, und das gemeine daß sich das Volt weit eher irrt, weit leichter verführt liegt in dieser politischen Idee der direkten Gesetzgebung Wolf wird das Schulgefeß schon annehmen. Wenn man ihm werden kann, wenn es sich um Personen( Parlaments e Propaganda - und Expanſivkraft, welche den die Welt aber zumuthet, seine Kinder 2 Jahre länger in die Alltagswahlen), als wenn es sich um Beurtheilung von Sachen bewegenden sozialen Ideen nicht nur gleich kommt, sondern schule zu schicken, so sagt der Kleinbauer und Fabrikarbeiter,( Abstimmungen über Gefeße) handelt, aus dem sehr einhe dermalen sogar noch übertrifft. Wie mancher grund das wäre wohl schön und recht nühlich, aber das vermag" fachen Grunde, weil Herz und Nieren einer Person ungelehrte Staatsmann in der Schweiz , der das nicht bei ich nicht, ich bin zu arm und daher gezwungen, nach meinem endlich schwieriger zu prüfen sind, als der Kern einer Sache, Seiten einsehen wollte, mußte fliegen". Diese Idee ist auch Intereffe, was ja die Herren auch thun, zu stimmen. Gebe d. h. Sinn und Geist eines Gefeßes, weil es weit Dampf", der die politische Welt umgestaltet, der aber man neben unentgeltlichkeit der Schule auch noch Un- leichter ist, zu beurtheilen, ob ein Gesetz im Interesse der Leinen Spaß versteht, und die deutsche Sozialdemokratie entgeltlichkeit der Lehrmittel und Schreibmaterialien, in den arbeitenden Massen gemacht ist, als, ob ein Rathsherr wird wohl daran thun, diese Kraft bei Zeiten zu ergründen, Arbeitsschulen den Arbeitsstoff, den armen Schulkindern ein immer im Interesse des Volkes reden und stimmen werde. m sich auch da, wenn's' mal losgeht, als guter Maschinist Morgen-, Mittag- und Abendbrot, neben geistiger auch noch ju erweisen. Somit wäre der Prüfstein, womit man das eine fräftige förperliche Nahrung, ein Sommer- und Winter wahre vom falschen Golde unterscheiden kann, folBipfel, Das Volk fühlt bald heraus, auch da wo nur ein Kleidchen( der Militärstaat verpflegt ja auch jahrelang die gender: In der wahren, diretten Demokratie nur eine Verdünnung und Verwässerung der direkten gesammte wehrfähige Jungmannschaft), was gilt's, so ein befaßt sich das Volk nicht nur mit den Personen( RathsBesetgebung, wie in der Schweiz , praktische Gestalt an- Schulgesetz wird dann vom Volke begrüßt und angenommen wahlen), sondern auch und vor alleme mit den Sachen genommen hat, daß das, was man nicht sieht, d. h. werden. ( Gesetzen). In der falschen, repräsentativen negative Theil, eigentlich der Hauptvortheil ist und Aber das Volk hat auf einmal einen gefunden Sinn", Demokratie, der sogen. Bourgeois- Republik darf sich icht das was man sieht, d. h. der positive Theil, nach der Meinung der Bourgeoisie, wenn es im Repräsentativ das Volk einzig und allein nur mit den Personen ter nur zu oft, besonders da, wo das Initiativrecht fehlt, staate recht dumme und schlechte Parlamentswahlen trifft,( Barlamentswahlen) befassen, welche dann die Sachen das Barlament nur ein bischen beschnitten, immerhin aber zu, denn er sagt Seite 222: ager genug ausfällt. Es werden nämlich, auch da wo und daß es solche trifft, giebt ja auch Kautsky unumwunden( Gesetze) machen und zwar nach ihrem eigenen Gutdünken, Ein Handwerker oder gar ein Vortheil und Vorurtheil.- Die Bourgeoisdemokraten wollen, hoch Jude ist, eine Menge Gesetze, die dem Bolte Lasten echter Bauer in einem Parlament ist ein weißer Rabe. daß nur sie das Bolt regieren sollen zum Vortheil aufladen, gar nicht mehr gemacht, weil der Rath ganz Wollen die Bauern und Kleinbürger im Parlament ver- Weniger. Die Sozialdemokraten wollen, daß sich weiß, daß sie bei der Voltsabstimmung„ bachab" getreten sein, dann wählen sie nicht einen ihresgleichen, son- das Volk felbst regiere zum Vortheil Aller. chickt würden. Das Bolt hält daher an seinen errungenen dern einen Advokaten oder Professor, wenn sie liberal; Die Weltgeschichte beweist zum Ueberfluß, daß das Gesetz
Es
ber
ut
Feuilleton.
Machoruc verboten.)
Gine
thre
Die Waffen nieder!
[ 53
-
den Stolz bekunden, den sie darein setzen, die Träger und fehk aus dem Versteck wieder hervorgeholt. Ich saß zwischen Stützen des Jammersystemis zu sein! einem ftattlichen Obersten auf- om und einem schlanken Mein Eintritt unterbrach die in den verschiedenen Lieutenant auf-ig. Lilli selbstverständlich an der Gruppen geführte Unterhaltung, da mir nun unsere Seite ihres Bräutigams; Rosa war von dem prinzlichen preußischen Gäste sämmtlich vorgestellt werden mußten; Heinrich zu Tisch geführt worden, und der bösen Lori war zumeist vornehm klingende Namen auf„ ow" und es doch wieder gelungen, meinen Friedrich zum Nachbar zu Lebensgeschichte von Bertha von Suttner . auf wig"; viele von" und sogar ein Prinz- ein haben. Nur zu! Eifersüchtig würde ich doch nicht werden: Heinrich, ich weiß nicht der wievielte aus dem Hause Reuß.- er war ja„ mein" Friedrich, am meinsten... Seit langer Zeit hatten wir uns zum erstenmal wieder Das also waren unsere Feinde! Vollendete Gentlemen Es wurde sehr viel und sehr heiter gesprochen. Die aufgedonnert"; Lori namentlich-die kokette Lori mit den geschliffensten Gesellschaftsformen. Nun freilich Preußen" fühlten sich offenbar höchst vergnügt, nach den elche am selben Tage von Wien gekommen war, hatte auf das weiß man ja, wenn heutzutage mit einer benachbarten burchgemachten Strapazen und Entbehrungen wieder einmal e Nachricht hin, daß fremde Offiziere anwesend feien, Nation Krieg geführt wird, so hat man es nicht mit Huunen an wohlbefekter Tafel und in guter Gesellschaft zu festen; te schönste Toilette ausgepackt und sich mit frischen Rosen und Vandalen zu thun; aber doch es wäre viel natür- und das Bewußtsein, daß der überstandene Feldzug ein Beschmückt. Gewiß war es darauf abgesehen, dem einen oder licher, sich den Feind als eine gewisse wilde Horde vorzu- fiegreicher gewesen, trug jedenfalls dazu bei, ihre Stimmung dem anderen Vertreter des feindlichen Heeres den Kopf stellen, und es gehört eine gewisse Anstrengung dazu, ihn zu heben. Aber auch wir, die Besiegten, ließen von Groll Preußische Bataillone erobern verdrehen. Nun meinethalben mochte sie sämmtliche als ebenbürtigen Kulturbürger aufzufaffen. Gott , der du und Beschämung nichts merken und bemühten uns, die mög - aber Friedrich unbehelligt die Widersacher derer, die dir vertrauen, durch die Kraft lichst liebenswürdigen Hauswirthe zu spielen. Meinem Vater ... Lilli, die glückliche Braut, trug ein lichtblaues deiner Vertheidigung zurückwirfft, höre uns, die wir um mußte dies zwar wie ich seine Gesinnungen kannte wahrscheinlich auch sehr froh, wieder einmal deine Erbarmuisse flehen, gnädig an, damit wir nach der einige Ueberwindung kosten, aber er führte seine Rolle mit jungen Kavalieren sich zeigen zu können auch wenn man niemanden zu betrauern hat, immer Trauer: gebetet. Wie mußte da die Gemeinde sich den wüthenden seiner Sehnsucht, den Feind aus dem Land zu jagen, ging Mouffeline gehüllt; nur ich in der Ansicht, daß Kriegszeit, fönnen." Wuth des Feindes dir in Ewigkeit danken musterhafter Kourtoisie durch. Der niedergeschlagenſte war fei, hatte eine schwarze Toilette angelegt. Feind" vorstellen? Gewiß nicht so, wie diese höflichen Edel- es fichtlich gegen den Strich, diesem selben Feind nun Ich erinnere mich noch an den eigenthümlichen Ein- Leute, die jetzt den anwesenden Damen den Arm boten, höflichst Pfeffer und Salz hinüberreichen zu müssen, statt brud, den es mir machte, als ich an jenem Tag den Salon, um sie zu Tische zu führen... Ueberdies hatte Gott dies- ihn mit dem Bajonnett durchbohren zu dürfen. Dem Blanz, Heiterfeit, vornehmer Luxus die geputzten Frauen, unterdrückt welchem die übrigen schon versammelt waren, betrat. mal das Gebet der anderen erhört und unsere Wuth Thema Krieg wurde im Gespräch sorgfältig ausgewichen; der schäumende, mordgierige Feind, der durch die Fremden wurden von uns behandelt, als wären o turzer Zeit gesehenen Bildern von Jammer, Schmutz und Zündnadelgewehr) zurückgeworfen worden, das waren ja wir sind sie selber vermieden es noch ängstlicher, auf die schmucken Uniformen: welcher Kontrast zu den noch vor die Kraft der göttlichen Vertheidigung( wir nannten es zwar sie unsere Gegend zufällig besuchende Vergnügungsreisende, Echrecken. Und die Gänzenden, Heiteren, Vornehmen selber sind eso du heiliger Widersinn!... Das waren so ungefähr Sachlage- daß fie nämlich als unsere Ueberwinder hier nichts thun wollen, ihn abzuschaffen, welche, im Gegentheil, Fruchtschalen reich geschmückten Tafel uns in bunter Reihe suchte sogar recht angelegentlich, mir den Hof zu machen. mit Blumen und hausten anzuspielen. Mein junger Lieutenant ver
Laffei
Meib; Rosa
Beit
ofe
ign
-
-
freiwillig den Jammer in Szene sehen, welche meine Gedanken, während wir an der glorifiziren und mit ihren Goldborten und Sternen niederließen. Auch das Silber war auf
welche
-w
des Hausherrn Be: Er schior auf Ehre und auf Taille, daß es nirgends so