1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 248.
Von der Cholera.
Staat
und
Drt
Bezirk
Sonnabend, den 22. Oktober 1892.
Zadet an ihre Aufgabe gegangen ist. Hier fann von einer Rücksichtnahme auf Onkel- und Betternschaft teine Rede sein, das Material, welches auf diese Weise zusammengetragen wird, be17./10. 18./10. 19./10. 20./10. fchönigt nichts und verschleiert auch nichts, dasselbe ist allein im stande, die Wahrheit zu Tage zu fördern.
Datum:
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9. Jahrg.
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nicht in der Lage, energisch eingreifen zu können. Sie waren es einige findige Berichterstatter fertig gebracht, aus dem noh lediglich ein Angstprodukt der Cholerafurcht und hatten als schwebenden Prager'schen Ehescheidungsprozeß einige pikante Daten Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt vom 20. bis folches wenig zu bedeuten. Den festen Willen, mit solchen und herauszuschnüffeln, trotzdem derselbe nicht öffentlich und unter 21. Oftober, Mittags, gemeldete Cholera- Ertran- Kommission, welche auf Anregung des Stadtverordneten Dr. Leute nicht erfahren konnten, haben sie errathen, und was sie nicht ähnlichen Wißständen remen Tisch zu machen, hat die Arbeiter Broklamirung des Amtsgeheimnafjes verhandelt wurde. Was diese lungs- und Todesfälle: errathen fonnten, wurde dazu gelogen. Diesen Leuten wäre das Handwert sofort gelegt, wenn sich feine Zeitung dazu hergäbe, diese privaten Standalgeschichten mit schwerem Gelde zu hon oriren. Die Reporter aber fennen ihre Pappenheimer und verstehen, mit ihren Klatschgeschichten noch inimer ihr Geschäft" zu machen. Es entwickeln sich aus folchen Sachen manchmal Polemiken, Die asphaltirten Straßendämme in ausgiebigerer Weise welche den bürgerlichen Blättern ganz gelegen kommen, die gemit Sand bestreuen zu laffen, fordert das Organ für die Ge- radezu darauf brennen, ihre Spalten mit solchem Klatsch zu füllen. fammtinteressen des Fuhrwesens, die Allg. Fahr- 3tg." von den Jezt streitet sich der Herr Doktor mit jenen Berichterstattern darüber städtischen Behörden. Wie knauferig der Berliner Magistrat ist, herum, wer eine Szene aus diese niedlichen Ghe richtig wieder bemerkt das Blatt, beweist der Umstand, daß er zu sparen an- giebt. Es handelt sich um einen Vorfall in Ostende und zwa fängt bei den ganz unbedeutenden Materialien, welche bei der darum, ob er sie oder sie ihn geprügelt hat. Wahrscheinli Straßenreinigungs Deputation gebraucht werden, nämlich bei wird's auf beiden Seiten einige handgreifliche Zärtlichkeiten ach den Rehberger und Rixdorfer Erzeugnissen des scharfen gesetzt haben, was uns ganz egal ist, denn diese Beute gehören Sandes. Und zwar zu einer Zeit, wo das Sparen gleich- benen, die sich heute schlagen nnd morgen vertragen. Asir woll zu bedeutend ist mit der künstlichen Erzeugung von Unglüdsfällen an diesem Beispiel nur wieder einmal zeigen, mit welchem 2 en auf den glatten Asphaltbahnen. Um jezige Jahreszeit, wo fast stoff die Bourgeois- Zeitungen ihre Abonnenten füttern. Und efe der Nebel den ganzen Tag auf den Straßen lagert, die Luft also reißt dann den Mund gewaltig auf und räsonnirt über das an und für sich schon feucht ist, wodurch ein Abtrocknen des Verlogenheit" der sozialdemokratischen Presse! Es weiß die Pflasters nur noch zu den Seltenheiten gehört, hält es unser vor sittlicher Entrüstung gar nicht zu lassen, wenn ein Psich Magistrat noch nicht einmal für nöthig, die Straßen mit Sand letarier mal einen Fehltritt begangen hat, und stimmt sofort drobestreuen zu lassen, wodurch unendlich viele Unglücksfälle und Kreuzige, Kreuzige" an. Wenn doch diese augenverdrehenas Verkehrshindernisse entstehen zum Schaden der Fuhrwerksbesitzer Gesellschaft erst vor ihrer Thür tehren wollte, dort liegt so vide und Kutscher. Denn das bischen Sand, das hier und da mal Unrath und wird tagtäglich noch so viel Unrath abgeladen, dael in einer Fülle" hingeworfen wird, so daß die Körnerzahl, eiserne Besen dazu gehören, um den Schmuß auch nur einigerß welche dazu gebraucht wird, ganz gut und ohne Schwierigkeiten maßen bei Seite zu räumen. zu zählen sind, ist als Sandstreuen zum Schuße des Verkehrs der Rede nicht werth.
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Vereinzelte Erkrankungen: Regierungsbezirt Schleswig: in einem Orte des Kreises Binneberg famen am 15. umb 16, b. M. 4 Erkrankungen Dor, welche sämmtlich tödtlich verliefen. Regierungsbezirk Marienwerder : in der Stadt Thorn ein zugereifter Schiffsgehilfe gestorben. Regierungsbeziri Magdeburg: in einem Ort des Kreises Wanzleben 2 Erfrankungen. Hamburg , 21. Oftober. Amtlich werden 3 CholeraGrtranfungen und 2 Todesfälle gemeldet; davon entfallen auf gestern keine Erkrankung, aber 2 Todesfälle. Die Transporte betrugen gestern 3 Krante. Bei einem am 17. Oftober gemeldeten alle hat die nachträgliche batteriologische Untersuchung ergeben. daß feine Cholera vorlag. Thorn, 21. Oftober. Die bakteriologische Untersuchung bei dem gestern verstorbenen Schiffer Ulawsti ergab als Todesursache asiatische Cholera.
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prompt bezahlt hat. Die Miethe ist vielmehr, namentlich in 1. Es ist unwahr, daß der Maurer S. die Miethe stets letzter Zeit, derart unpünktlich gezahlt worden, daß mindestens 2 Monate im Rückstande waren.
Vom Fahrstuhl erschlagen. Ein entsetzlicher Unglücksfall hat sich am Dienstag Nachmittag auf dem an der Landsberger Chauffee belegenen Zerrain der Vereinigten Ziegelwerfe ereignet. schuppen angebrachte Dampf- Fahrstuhl war am Dienstag Nach Der erst vor wenigen Wochen an dem neu erbauten Ziegelmittag defekt geworden und hatte nicht mehr funktionieren wollen. Auf Requisition des Betriebsinspektors wurden nun der 28jährige Monteur Köhler und der Maschinenschlosser Ewald mit der abzusperren, um ein Ausschalten zu verhindern, schoben die beiden Reparatur des Fahrstuhls betraut. Anstatt nun erst den Dampf nur den Riegel unter die Plattform, worauf sie unter das Ge triebe krochen und mit ihrer Arbeit begannen. Raum hatten sie beiden Arbeiter fich retten konnten, stürzte der Fahrstuhl herunter, aber angefangen, da gab es einen lauten Krach, und noch ehe die beide Arbeiter unter sich begrabend. Der Monteur war sofort eine Leiche, er war buchstäblich breit gedrückt, während der Schloffer, der zwischen die Kanten der Plattform gerathen war, in der gräßlichsten Weise verstümmelt wurde. Mit Mühe wurde Ewald aus dem Fahrstuhl herausgezogen und sofort nach dem Krankenhause geschafft, wo er, wie das Kl. J." berichtet, hoffnungslos darniederliegt.
Bon Herrn C. Bolle erhalten wir folgendes Schreiben: Mei, 21. Oftober. Die Nachricht französischer Blätter unter der Spigmarke Wie man vom Hauswirth behandelt wird" In Nr. 242 des Vorwärts" vom 15. d. M. bringen Sie bon choleraartigen Erkrankungen in dem lothringischen Dorfe einen sich auf meine Person beziehenden Artikel. Gemäߧ 11 St. George ist unrichtig. Ruhrepidemie. Es herrscht daselbst lediglich eine des Preßgesetzes verlange ich die Aufnahme folgender Be Pest, 20. Ottober. Von gestern Abend 6 Uhr bis heute richtigung: Abend 6 Uhr sind hier 21 Cholera- Erkrankungen und 16 Todes fälle vorgekommen. Lemberg , 20. Oftober. Bei einem aus Warschau hier eingetroffenen in Bawiejow erkrankten Arbeiter ist durch die bakteriologische Untersuchung asiatische Cholera festgestellt im Betrage von 150 m. leitete ich Anfang September die Klage 2. Wegen des Rückstandes für August und September d. I. worden. Der Erkrankte befindet sich auf dem Wege der Besse- ein und machte gleichzeitig von meinem Burückbehaltungsrecht Gebrauch. Erst hiernach wurde der Miethsrückstand bezahlt, und Petersburg , 20. Oktober. Der letzte Cholera- Wochenbericht weist eine größere Abnahme der Epidemie in den Städten nunmehr wurden die Sachen bis auf eine Nähmaschine, deren auf. Die Seuche herrscht hauptsächlich noch in den Gouvernements G. anbot, sofort freigegeben. Einbehaltung zur Deckung wegen der entstandenen Kosten Frau Sfamara, Sfaratom, Tambow , Woronesch , Kurst, Ljublin, Bolle. Achtungsvoll C. Bolle. J. V.: Schitomir , Orenburg , Bessarabien , Bensa, Stimbirsk und Ufa, Als ob wir etwas Anderes behauptet hätten, als was hier Do wöchentlich gegen 200 und mehr Erkrankungen vorkamen. berichtigt" wird! Mit solchen Berichtigungen kommt man nicht Die Sterbefälle betragen etwa 50 pet. Amsterdam , 20. Oftober. Aus Jutfaas und Vianen wird ie ein Cholera- Todesfall gemeldet.
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Zu dem Fall Otto in Oranienburg wird uns weiter ges meldet: Der durch Selbstmord im Augenblick seiner Verhaftung Der Entwurf zu einer elektrischen Hochbahn von der geendete Defraudant hat seit Jahren ein für dortige Verhältnisse Warschauer Brüde bis zum Nollendorfplatz ist in drei höchst luxuriöses Leben geführt und ist auch dem Spiel nicht Sizungen, an welchen die Mitglieder einer besonders eingesetzten abhold gewesen. Man fragte sich bereits längst, woher Otto die Ministerialfommission, die Vertreter des Polizeipräsidiums, des Mittel zu feiner Lebensart mohl haben mag. Doch niemand Magistrats und der Firma Siemens u. Halste theilnahmen, ein- wagte öffentlich seine Bedenken zu äußern, denn jedermann mußte gehend durch berathen, in fleinen Punkten abgeändert und schließ sich in Acht nehmen, es mit Otto zu verderben, der als Aeltefter lich genehmigt worden. Der Entivurf ging dann an das Eisen- der Stadtverordneten- Versammlung, Mitglied des Kreisausschusses, bahn- Minifterium zurück, welches nunmehr die Genehmigung des Kreistags- Deputirter, Sparkassen- Vorsteher und Inhaber an Kaisers einholen wird. Die Aenderungen, welche an den von gesehener Posten sich überall einen ganz bedeutenden Einfluß zu Achtung, Parteigenossen des 5. Wahlkreises! Die zu der Firma Siemens u. Halste zuerst eingereichten Entwurf vor- verschaffen wußte. Als Kreisausschuß- Mitglied gehörte Otto morgen, Sonntag, geplante Agitationstour fann an diesem Tage genommen sind, beziehen sich ausschließlich auf die Führung der sogar zum Kuratorium für die Kreis Spartaffe neter Weise bekannt gemacht. Die Kommission. Nieder- Barnim , deren Unter- Rezeptur Oranienburg er gestellt ist: Von der Haltestelle Warschauer Brücke von der Stadt- seit 1887 inne hatte. Seine Unterschleife beschräntten Genoffen des VI. Wahlkreises, welche die Agitationstour bahn übersetzt die Hochbahn die Spree neben der Oberbaum- fich, wie mehr und mehr flar wird, nicht einmal auf die bereits nach Templin mitgemacht haben und deren Namen dort auf dem brücke, geht durch den Kommunalweg und verfolgt dann den in den Büchern entdeckten 70 000 m., sondern dürften sich vielBürgermeisteramt festgestellt wurden, werden hiermit ersucht, Mittelstreifen der 32 bis 58 Meter breiten Staligerstraße leicht auf das Doppelte belaufen, es wird nämlich nicht ohne falls ihnen Strafmandate zugestellt werden, diese umgehend dem bis zum Wasserthor, von wo sie in der Gitschinerstraße bis Grund befürchtet, daß Otto auch einer städtischen beziehungsGenoffen Gustav Koopmann, Wollinerstr. 69, zur weiteren Be- zum Halleschen Thor weiter geführt wird. An der Möckernbrücke weise der Genossenschaftstaffe gefährlich geworden ist. Sobafo Be- zum förderung zu überweisen. überschreitet die Hochbahn den Landwehrkanal und schwenkt vom demselben die Bücher der Kreis- Sparkasse abgenommen worden Tempelhofer Ufer nach Süden ab, um hart an dem runden waren, trat seine polizeiliche Obfervirung ein. Dies blieb der 2% Sonntag Nachmittag 2 Uhr findet im Saale des Ber- Lokomotivfchuppen der Anhalter Bahn vorbei die Geleise der Einwohnerschaft nicht unbekannt, weshalb bald allerlei BerHandwerkervereins, Sophienstr. 15, eine Versammlung aller Anhalter und Potsdamer Bahn in der Richtung nach dein Denne muthungen und Gerüchte über Otto in Umlauf kamen. Als er burch die Manipulationen des Borstandes der verschiedenen wigplatz zu kreuzen. Diese Ueberschreitung wird durch eine große ferner seine Tochter, die sich übrigens im Orte feines guten Raffen des Vereins Zukunft" Geschädigten statt, in welcher Brücke mit 3 Spannweiten von 100 bis 180 Metern erfolgen. Rufes erfreut, plötzlich ins Bad schickte, da wußte man genug. Serr Gros über die gegen die gesetzlich verpflichteten Vorstands- An dieser Brücke sollen, wenn möglich, Fußsteige hergestellt Schon verlautete, Otto sei in Untersuchungshaft genommen, aber Mitglieder zu unternehmenden Schritte referiren wird und ist werden, welche die Trebbinerstraße mit dem Dennewitzplatz ver- derselbe befand sich immer noch in seiner 28ohnung, und Wunder Deshalb zahlreiches Erscheinen aller Betheiligten und Interessenten binden würden. In einem Abstande von 20 Metern an der im muß es nehmen, daß er nicht flüchtig geworden ist, oder doch trwünscht. Bau begriffenen Lutherkirche vorbeiführend, folgt die Bahnlinie eher Hand an fich gelegt hat, als bis feine Verdann dem Promenadenstreifen der Bülowstraße bis zum Nollen- haftung erfolgte. Viele fragen sich, ob er am Ende gar noch Elend in der Großstadt. Als die Choleragefahr Berlin dorfplatz. Haltestellen sollen angelegt werden: Warschauer gehofft hat, daß die vorgefehte Behörde ihn schonen wird auf den Leib rüdte, besannen sich unsere braven Bürger, daß es Brücke, rechtes und linkes Spreeufer, Görliger Bahnhof, Waffer- sutrauen war ihm so etwas.- Uebrigens wußten am Donnerstag un an der Zeit sei, die sanitären Verhältnisse zu verbessern und thor, Hallesches Thor, Möckernbrücke, Dennewisplay, Potsdamer- in Oranienburg die wenigsten, daß sich Otto schon seit fast namentlich für die ärmere Bevölkerung etwas zu thun". Es straße und Nollendorfplatz. Die Haltestellen sollen so einfach vierundzwanzig Stunden vor den Augen des Landraths, Bürgerbildeten fich u. a. auch Sanitäts- Kommissionen, welche die in die wie möglich angeordnet werden und nur Augen springendsten Mißstände beseitigen follen. Jetzt ist die bestehen, welche erforderlich sind, um unmittelbar von der bildete sein Zusammenbruch und seine Verhaftung in OranienCholeragefahr wieder etwas geschwunden, und da haben sich denn Straße auf den Bahnsteig zu gelangen, wie aus den Bahn- burg und Umgebung sowie auf der Eisenbahn ausschließlich den auch die Sanitäts- Rommissionen wieder in Wohlgefallen aufsteigen selbst. Letztere werden beiderseits außerhalb der Gesprächsstoff. Auch fanden sich bereits Personen ein, welche gelöft. Ginige derselben haben Entdeckungen gemacht, welche auf Geleife angebaut und mit den Geleisen gemeinschaftlich durch durch seine Unterschleife um ihr Geld gebracht worden find.- e Berliner Wohnungsverhältnisse ein sehr trübes Licht werfen. eine leichte Halle überdacht werden. Wo es die Dertlichkeit zu Diesen möge zum Troste dienen, daß die Kreis- Spartasse erfatGo wurde der Sanitäts- Kommission im 29. Polizei- Reviere ge- läßt, soll an jedem Ende des Bahnsteiges eine zwei Meter breite pflichtig ist, wenn nicht unverantwortliche Unterlassungen der meldet, daß in der vierten Etage des dem Lederhändler Ostar Treppe angelegt werden, so daß auch der Zugang und Abgang Sparer vorliegen. leibholz gehörigen, Dresdenerstraße 118 belegenen Hauses der getrennt gehalten werden können. Der Fahrkartendienst foll in tehende Wohnung inne hatte, die jeder Beschreibung spotten treppe ein Beamter die Fahrkarten vom Block, wie bei der Alexanderuser laute Hilferufe. Es stehen dort mehrere mit Stroh follte. Der als Stube benutzte Raum hat teine Fenster, sondern Pferdebahn, verkauft, während an der Abgangstreppe ein und Heu beladene Kahne, die des Nachts von obdachlosen Leuten r an der Decke eine verglaste Deffnung, die wenig Licht, Beamter die benutzten Fahrkarten abnimmt. Die Fahrbahn des als Schlafstätte benutzt werden. Unter diesen befand sich ein unregnerischem Wetter mehr Feuchtigkeit Viadukts soll in der Weise hergestellt werden, daß zwischen den bekannter Mann, welcher wahrscheinlich dem Rande zu nahe geLiegt Schnee auf dem Dache, so sien die Quer- und Längsträgern in deren Oberkante Drahtneße aus- tommen und dann ins Wasser gestürzt war. Auf die lauten Bewohner dieser guten Stube" in egyptischer Finsterniß. gespannt und mit Zementmörtel oder Beton umgossen werden. Hilferufe wollten drei junge Leute von der in der Nähe befindons Drywa mit seiner fast erblindeten Ehefrau und fondern auch das Dröhnen beim Befahren der Biadulte ver- Mühe die Leiche des Unglücklichen aus Land bergen. Sofort vorJeitweise mit zwei Schlafburschen seit dem 1. April mieden. Ein besonderes Augenmerk wird darauf gerichtet genommene Versuche, den Mann ins Leben zurückzubringen, waren diefe elende Wohnung von 8 Thlr. 15 Sgr. auf 23 M. pro einzelnen Theile, wie auch in bezug auf die gesammte Form- Jahre alt zu fein. 869 bewohnt. Infolge der Steigerung der Miethspreise stieg werden, die Viadukte sowohl in bezug auf die Ausschmückung der erfolglos. Derfelbe scheint Hafenarbeiter und ungefähr 35-40
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onat! Das Polizeipräsidium hat nun unter dem 15. d. M. gebung fünstlerisch auszugestalten, so daß die Bahnnalage zu einer
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Das Prager'sche Ehebruchsdrama ist für die bürgerliche
bem D. das fernere Vermiethen in jenem Raume unter An- Zierde Berlins werden wird. brohung einer Strafe von 100 M., im Unvermögensfalle von ehn Tagen Haft für jeden Fall des Zuwiderhandelns
unterfagt.
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Ertrunken. Vorgestern Abend um 10% Uhr erschollen am
Eine vergiftete Torte hat der ,, Staatsbürger- Zeitung" zu folge 3 Menschenleben in Gefahr gebracht. Die Köchin eines Kaufmanns im Süden der Stadt, die vor einigen Tagen ihren Presse ein sogenanntes gefundenes Fressen". Es vergeht taum Geburtstag feierte, bekam zu ihrer Ueberaschung eine Torte aus Ob die Polizei dem Hausbesitzer, der für eine solche Wohnung" eine Woche, ohne daß nicht der oder jener pifante Bug" aus Altdamm zugeschickt. In der dazu gehörigen Schachtel lag ein oh 23 m. monatlich einstedt, auch irgend eine Strafandrohung dieser Bourgeois Musterehe noch nachträglich registrirt wird. Brief, worin ihr nachträglich zum Geburtstag gratulirt und guter zukommen lassen, wiffen wir nicht. Es scheint aber nicht fo Heute erfährt das Publikum, mit welcher erhabenen Seelenruhe Appetit beim Verzehren des Kuchens gewünscht wurde. UnterDie Köchin tennt einen so wird der Schneider mit seiner blinden Frau in dem Loche die verurtheilte Frau im Zuchthause Wolle zupft, morgen wird zeichnet war der Brief„ Lefèvre". ach fernerhin wohnen. Es ist ihm ja nur das fernere Ber ihm die Neuigkeit aufgetischt, daß der an Besseres gewöhnte Menschen solchen Naniens nicht, wie überhaupt niemanden in burschen verboten worden. Wie verlautet, hat sich übrigens die und in der zärtlichsten Liebe ihres Gatten gedenke, und übermorgen auch einen Kinde ihrer Dienstherrschaft, sowie einem anderen miethen in jenem Raume", d. h. also das Nehmen von Schlaf- Magen der Dame den blauen Heinrich" nicht vertragen fann Altdamm , hat sich aber doch die Torte gut schmecken lassen und Brivatwohlthätigkeit des armen Schneiders angenommen und fommt zur Abwechslung mal wieder der Herr Doktor an die Dienstmädchen etwas davon zu toften gegeben. Alle drei Perdemselben wenigstens eine menschenwürdige Wohnung verschafft. Reihe, der sich vor Verzweiflung über das harte Loos seiner treuen fonen erkrankten an dem Genuß; bei dem Dienstmädchen Daß dieser Fall nur vereinzelt dasieht, braucht niemand zu Lebensgefährtin rein selbst auffreffen möchte. So ist diese traten sogar Starrfrämpfe ein. Der herbeigerufene Arzt verglauben. Er ist eben nur durch einen Zufall an die Oeffentlich- Standalpresse unablässig bestrebt, zu der schmutzigen Ge muthete eine Vergiftung und pumpte die Magen der drei neuen Schmuh hinzuzutragen, anstatt dieselbe Patienten aus, worauf auch sofort eine Befferung eintrat. In fourben. Die bürgerlichen Sanitätskommiffionen sind überhaupt I dem Orfus der Vergessenheit zu überliefern. Jetzt haben der Apotheke, wohin die Reste der Torte zunächst geschickt
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