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Schwetz.

Ultramontane Nächstenliebe.

3ürich, 1. Juni.  ( Eig. Ber.)' Jm Kanton St. Gallen haben die Ultramontanen mit ihrer christlichen Nächstenliebe" einen humanen Fortschritt ver= hindert. Durch ein Gesez sollten die vorsintflutlichen Zustände in den Gefängnissen verbessert werden; es wurde aber nach einer rohen Gegenagitation der tatsächlich sehr unchristlichen Ultramontanen in der Volksabstimmung mit 26 415 gegen 16 320 Stimmen ver= worfen.­

Frankreich  . Präsident Brisson.

Paris  , 2. Juni. Die Wahl Brissons zum Präsidenten der Kammer erfolgte mit 398 Stimmen. 7 Stimmen wurden für Dumer und 12 für Jules Guesde   abgegeben. 18 Stimmen zersplitterten sich. Brissons Wahl wurde von allen Fraktionen, ausgenommen dem Zentrum, mit Freude begrüßt. Rabier und Cailloux wurden zu Vizepräsidenten gewählt. Brisson bestieg alsdann die Rednertribüne und hielt eine Ansprache, worin er den Triumph der Republik fest­stellte.

Sozialistische Interpellation.

Paris  , 2. Juni. Die sozialistische Kammerfraktion beauftragte Jaurès   und Guesde  , in der Kammerdebatte über die allgemeine Politik der Regierung einzugreifen, um über die Haltung der Regierung in den Arbeiterfragen, besonders in Streits zu inter­

pellieren.

Eine neue Bischofsversammlung.

es fich bei unseren entrüfteten Kollegen boch jedenfalls nicht! Erklärung. Paffus 2 unserer Lohnforderungen Eesagt: bet Das ist darum handeln kann und darf, am 1. Mai ein paar schöne Ge- halber Soft 12 Mart und Logis außer dem Hause ertra. danken im Korr." ausgedrückt zu finden, sondern ihre Wünsche so zu verstehen, daß der Arbeitgeber mindestens 3 Mark für Logis müßten nicht in letter Linie darauf fußen, daß die würdigste extra zu zahlen hat. Im übrigen verweisen wir noch auf die weißen Form der Maifeier die Arbeitsruhe" ist, wie auch seit Jena   mit Kontrollfarten mit der Unterschrift Baumgart". Wo die Plakate ganz besonderer Berve darauf hingearbeitet wird. Diese Arbeits- aushängen, da sind die Forderungen bewilligt. ruhe gedenkt der Verband aber gar nicht erzwingen zu wollen, Verband deutscher Barbier, Friseur- und Berüdenmacher- Gehülfen wie die Beschlüsse der Gauvorsteherkonferenz beweisen. Also auch Berlin  . H. Schulze. aus rein praktischen Gründen hängt hier die Korr."- Redaktion in der Luft."

Sodann sagt sie weiter:

Berliner   Gewerkschaftskommission.

Deutfches Reich. Achtung, Schiffszimmerer!

Die Parteiorgane aber, die mit Schmunzeln diese gegen Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission macht darauf uns gerichteten Refolutionen abdruckten, mögen daran erinnert aufmerksam, daß das Sekretariat am 5. Juni( 3. Pfingstfeiertag) sein, daß sowohl das Correspondenzblatt" der Generalfommis- den ganzen Tag geschlossen bleibt. sion wie die Organe der Handels- und Transportarbeiter, der Textilarbeiter und der Gastwirtsgehülfen ebenfalls den dies= jährigen 1. Mai ignoriert haben. Von einer Entrüstung der in Betracht kommenden Parteiblätter gegen die genannten Gewerk­schaftsorgane liest man aber keine Zeile. An solche Proben offen­Der Streit der Schiffszimmerer auf der Vereinigten Aftien fichtlicher Unparteilichkeit" find wir allerdings längst gewöhnt gesellschafts- Werft in Magdeburg   dauert unverändert fort. Alle und nehmen sie daher nicht tragisch. Für die der Korr."- Schiffszimmerer werden gebeten, hiervon Kenntnis zu nehmen. Redaktion gewordene Bevorzugung werden wir uns bei passender Arbeiterfreundliche Blätter werden dringend um Abdruck gebeten. Gelegenheit dankbar erweisen."

Paris  , 2. Juni. Es heißt, daß die Bischöfe in der nächsten Zeit eine weitere Versammlung abhalten wollen, um alle Einzelheiten hätten, maßten wir uns an, den Buchdruckern Vorschriften darüber durfte es erst längerer Verhandlungen, bei denen die Direktion der durch das Trennungsgesetz geschaffenen Lage zu erörtern; doch wurden in der letzten Bersammlung feinerlei Beschlüsse gefaßt, da die Bischöfe erst die Entscheidung des Papstes über die Stultusver­einigungen abwarten wollen.-

Belgien  .

Neue Unruhen im Kongostaat.

Brüssel  , 1. Juni. Der Direktor der Kasah- Gesellschaft im Kongostaat wurde von einem gemaßregelten Beamten erstochen, der darauf Selbstmord beging. Von widerspenstigen eingeborenen Häuptlingen wurde eine Farm des Kongostaates überfallen und geplündert. Der von den eingeborenen Soldaten im Stiche gelassene europäische   Verwalter der Farm konnte sich nur mit Mühe über den Wombafluß retten.( Frantf. 8tg.)-

Italien  .

Ein Bombenfund.

Ancona  , 2. Juni. Bei einer bei einem Friseur namens Antonio Gabbianelli vorgenommenen Haussuchung wurden 3 vollkommen ge= brauchsfertig gemachte Bomben gefunden, die mit Zündern versehen waren. Diese Bomben sollen in der artilleristischen Versuchsanstalt einer Untersuchung unterworfen werden. Außerdem wurden in der Wohnung Gabbianellis zwei Badete mit Sprengstoffen gefunden. Infolge dieser Entdeckung wurden 12 Anarchisten verhaftet.  ­

Spanien  .

Vom Attentat.

Nach neueren Meldungen wird die Zahl der Getöteten auf 24 angegeben( 13 Militärpersonen, 11 Zivilisten). 26 Militär­dem leicht verwundet sein.

personen und 24 Bivilisten sollen schwer, zahlreiche Personen außer Der Engländer Robert Hamilton ist unter dem Verdacht der Weitschuld in Haft; doch fordert die englische   Botschaft zu Madrid  feine sofortige Entlassung, indem sie versichert, daß er weder An­archist, noch an dem Attentat beteiligt sei.

Nach einer nachträglich aufgetauchten Version soll der eigent, liche Attentäter durch die Explosion der Bombe selber getötet sein. Trotzdem hält der Minister des Innern sein Ausschreiben aufrecht, in deur   25 000 pesetas für die Ergreifung des verdächtigen Mateo Morales geboten werden. Schweden  

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König und Bolt".

zu machen, ob sie zu einer Sache Stellung nehmen sollen oder nicht. Berlin  

und Umgegend.

zurücivich. Auf die erst geplante Einladung der zirka 2000 Aus­

Wir möchten dazu nur bemerken, daß wir uns über den Mit einer Niederlage der Scharfmacher unter den Metallindu korrespondenten  " durchaus nicht entrüstet haben. Wenn die in striellen ist nunmehr auch der Kampf in Dresden   beendet worden. Betracht kommenden Gewerkschaften zu der Auffassung ihrer Fach- Alle Firmen, die bei der Wiederaufnahme der Arbeit provozierende blätter keine Stellung genommen haben, fonnten wir ganz felbst- Maßnahmen geltend zu machen suchten und auf Maßregelungen verständlich auch von Kundgebungen teine Notiz nehmen. Das war für uns natürlich kein Grund, die nach unserer Meinung anerken- ausgingen, haben jezt kapituliert. In der Blechtwarenfabrik von nenswerte Meinungsäußerung verschiedener Mitgliedschaften des Eschenbach erfolgte bereits am Freitag die anstandslose Wiederauf­Buchdruckerbandes zu unterdrücken. Daß wir das verschmähten, nahme der Arbeiter, und zwar geschlossen. Bei der Firma Seidel und Naumann( Nähmaschinen- und Fahrräder- Fabrik) be= Schritt für Schritt vor der Macht der organisierten Arbeiterschaft gesperrten mittels Postkarte verzichtete man, es sollten alle geeig­neten" Arbeiter nach und nach wieder eingestellt werden. Schließ­Die Aussperrung der Lithographen und Steindrucker beschäftigte lich strich man auch das Wort geeignete". Die Ausgesperrten er­eine sehr stark besuchte öffentliche Versammlung der Arbeiter dieses klärten sich aber noch nicht befriedigt. Sie forderten abteilungs­Berufes, welche am Freitag in Kellers Saal tagte. Im Vorder- weise Wiederaufnahme der Arbeit innerhalb 8 Tagen. Da erklärte die Firma: Alle Ausgesperrten sollten innerhalb grunde des Interesses stand die vom Referenten a ß gemachte 14 Tagen wieder an ihre alten Pläke tommen und Mitteilung über die in der gestrigen Nummer des Vorwärts" er der aus Streitbrechern zusammengesetzte Arbeiterausschuß sollte be= wähnte Verfügung des Frankfurter   Landgerichts. Es handelt sich feitigt werden. Diese Zugeständnisse wurden am Sonnabendmittag um den Prozeß, den 31 Mitglieder des Senefelderbundes, welche von einer Versammlung Ausgesperrter unter der Voraussetzung Gegner der Verschmelzung des früheren Senefelderbundes mit dem akzeptiert, daß Nichtbeachtung der Vereinbarungen mit ge­Verbande der Lithographen und Steindrucker sind, gegen den schlossener Arbeitsniederlegung beantwortet werden sollte. Diens­gegenwärtigen Vorstand des jetzigen Senefelderbundes führen. tag früh bezw. Dienstagmittag soll die Arbeit wieder aufgenommen werden. Damit ist der Kampf auch in Dresden   be= Der frühere Senefelderbund war lediglich ein Unterſtügungs- en bet. Die Unternehmer haben tapituliert und die organisierte berein. Die Gegner der Verschmelzung wollen bon der gewerkschaftlichen Tätigkeit des jezigen Senefelderbundes nichts den Kampfplatz nach gewaltigem Ringen. Metallarbeiterschaft behauptet siegreich und geschlossener denn je dieser Dbwohl die Unterstügungslasse und Gewerkschaftstasse getrennt verwaltet, behaupten die Kläger  , ihre in den Unterstützungskassen erworbenen Ansprüche würden durch die gewerkschaftliche Tätigkeit des Bundes in Frage gestellt. Geſtügt auf diese falsche Anschauung ist jedenfalls das Frankfurter   Land­gericht zu der genannten Verfügung gekommen, welche dem gegen wärtigen Vorstande des Senefelderbundes bis zur Entscheidung des Rechtsstreites die gewerkschaftliche Tätigkeit untersagt.

wissen.

die

"

Die Mitteilung dieser Entscheidung, oder vielmehr das Verhalten natürlich allgemeine Entrüstung hervor. Ju scharfer Weise verurteilte derjenigen, welche sie veranlaßt haben, rief in der Bersammlung man das Vorgehen der Einunddreißig, dieser Auch- Kollegen, die sich nicht schämen, am Vorabend eines Kampfes, wie ihn die Organi­sation der Lithographen und Steindrucker noch nicht erlebt hat, die gewerkschaftliche Tätigkeit der Organisation mit Hülfe des Gerichts 3u binden. Rusland  

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Ein neuer Scharfmacherverband. In London   hat sich ein Komitee zur Schaffung eines Verbandes der britischen Fabrikinduſtrien ge­bildet, der die Interesien dieser Industrien mit Rücksicht auf die Tätigkeit und den Einfluß der Arbeiterpartei schützen soll. Be­absichtigt wird unter anderem die Aufklärung der Arbeiter über die Wirkung von Zöllen. Die bis jetzt für den Plan gewonnenen Personen repräsentieren viele Millionen Kapital.

.. B. aus Naco in Arizona   sind die Bergarbeiter der Greene Bergarbeiterausstand in Amerika  ! Nach einem Telegramm des Consolidated Copper Mines in Cananea in Mexiko   wegen Lohn­streitigkeiten in den Ausstand getreten. Nach einem Kampfe be mächtigten sich die Bergleute der Minen, wobei eine Anzahl Per­fonen, etwa 50, zumeist Merilaner, getötet wurden, und richteten große Verwüstungen an den Grubenanlagen an. Der merikanische Gouverneur der Provinz Sonora ist mit merikanischen Truppen dorthin abmarschiert, auch amerikanische Truppen sollen abgesandt

werden.

Die Amerikaner in Cananca haben sich zusammengetan, um nach Möglichkeit das Mineneigentum zu schützen. Der Tumult ist durch Ausschreitungen betrunkener Merikaner am Zahltage ent­standen; man denkt, daß durch Eintreffen der Truppen die Ruhe wieder hergestellt werden wird.

Der Vorschlag des Hauptvorstandes, die Tätigkeit, die er laut gerichtlicher Verfügung einstweilen nicht ausüben darf, einer Kom­mission der Berliner   Kollegen zu übertragen, wurde ohne weiteres angenommen, und ist dafür gesorgt, daß der gegentvärtige Kampf nicht die geringste Störung erleidet, und daß auch die Unter­Norrköping, 2. Juni. Bei einem aus Anlaß der hiesigen Aus- stützung der am Stampfe beteiligten Kollegen in feiner Weise ge­schmälert wird. stellung veranstalteten Festmahle hielt der Kronprinz eine Ueber die Situation des Kampfes selbst wurde ausgeführt, daß Mede, in der er unter anderem folgendes ausführte: Die Stellung des Königs, die immer verantwortungs- die Aussichten für die Arbeiter die besten seien. Die Aussperrung Scharfmacher­boller und schwieriger wird, ist besonders in der legten werde nicht den Umfang annehmen, welchen der Gafas Letzte Nachrichten und Depeschen. Zeit schwer gewesen, va man es so barstellte, als stehe er vor der verband beabsichtigte. Wenn auch Dr. Gerschel, der Führer dieses Wahl, sich auf die eine oder die andere Gesellschaftsklasse stüßen Verbandes, alles aufbiete, um die Arbeiterorganisation lahm zu zu müssen. Der König steht immer über den Parteien und muß legen, so werde diese doch als Sieger aus dem ihr aufgezwungenen über ihnen stehen. Es scheint mir, daß man in der Wahlrechts- Kampfe hervorgehen.

frage bergessen hat, daß es sich nicht darum handelt, ob das Wahl­

Riesenaussperrung in Desterreich. Wien  

, 2. Juni  .( Meldung des Wien   er t. I. Rorr.- Bureaus.) Die Zentralorganisation der Arbeitgeber des Baugewerbers hat be recht ein allgemeines sein soll oder nicht. In der Frage fam ca In dem Unternehmen Berliner   Bleiche, Färberei und schlossen, von heute ab sämtliche Arbeiter der dem Zentralverbande auf die Wege an, auf denen man zu demselben Ergebnis gelangen Druderei Oberfpree"( vormals Wolffs Stattunfabrik) find angehörenden Branchen- Vereinigung zu entlassen. Durch die Ge­fonnte. Man kann wohl verschiedene Ansichten über die Vortreff: Differenzen ausgebrochen. Weil die Arbeiter der Einführung einer lichkeit des einen oder des anderen Systems haben. Deshalb braucht neuen Fabritordnung widerstrebten, welche eine große Verschlechterung neralaussperrung werden 50 000 Arbeiter betroffent. In Arbeiter­aber der Streit nicht einen schärferen Charakter anzunehmen, da für sie bedeutet, wurden heute drei Viertel der dort beschäftigten ja alle, wenn auch auf verschiedenen Wegen, dasselbe Ziel ver- Arbeiter ausgesperrt. folgen. Der König will und kann nicht ohne 3u= jammenwirken mit dem Volk arbeiten. Die wich tige und bedeutungsvolle Wahlrechtsfrage muß jedoch vorher von allen Seiten beleuchtet werden, ehe der entscheidende Schritt in der einen oder anderen Richtung getan werden kann."

Aus dieser diplomatischen fronprinzlichen Rede scheint nur so biel ficher hervorzugehen, daß sich die Monarchie in Schweden   zur zeit sehr wenig wohl fühlt. Denn sonst pflegen sich die Monarchen und ihr Anhang nicht auf das" Zusammenwirken mit dem Volte" zu berufen.-

Gewerkschaftliches.

Brave Hirsche!

Die Volts- 3tg." nimmt erfreut Notiz von der neuen Hirsch- Tat

in: Breslan. Sie schreibt:

Die Breslauer Metallindustriellen haben die Aussperrung der Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereinler aufgehoben, worauf diese die Wiederaufnahme der Arbeit unbekümmert um die ausgesperrten Gewerkschaftler beschlossen, weil der Metallarbeiterverband sie als gleichberechtigt im Lohukampf bisher nicht anerkannt habe. Heute haben die Schlosser der beiden Waggonfabriken die Arbeit auf­genommen, am Mittwoch werden alle anderen Gewerkvereinler, an 670 Mann, die Arbeit aufnehmen.

Küß die Hand Euer Gnaden! So sieht der Hirsche Solidarität aus. Sie erfreuen sich eines Sieges über kämpfende Arbeitsgenossen, wenn sie dem Kapital sich hundedemütig unterwerfen dürfen! Allen Scham- und Kiassengefühls bar, posaunt man die Verräterei auch noch als Ruhestat in die Welt hinaus. Und solche Gesellschaft will als gleichberechtigt anerkannt werden! Solchen Gesellen die Gleich­berechtigung zuerkennen, hieße die Selbstachtung preisgeben, die Arbeiterbewegung zu einem Puppenspiel herabwürdigen.

Achtung, Brauereiarbeiter! Die organisierten Brauereiarbeiter der Aktiengesellschaft zum Betriebe von Brauereien, vorm. Brauerei Schönbed in Neuruppin   haben einmütig die Arbeit niedergelegt, weil seitens des Betriebsleiters von ihnen der Austritt aus der Organisation verlangt wurde. Die Brauerei Schönbeck in Neu­ ruppin   ist somit für organisierte Arbeiter gesperrt. Die gesperrte Brauerei betreibt eine Niederlage in Berlin   NW., Stephanftr. 15. Die Gauleitung.

Die organisierten Hausdiener, Kutscher. usw. aus den Handtuch­und Wäsche- Verleih- Instituten Berlins   machen die organisierte Berliner   Arbeiterschaft darauf aufmerksam, daß dieselben seit dem 1. Mai eine braune Kontrolltarte eingeführt haben. Nur von den Firmen wird der Tarif gezahlt, deren Arbeiter im Besitz einer Kontrollfarte sind.

Die Karte ist von brauner Farbe und nur dann gültig, wenn diefelbe ordnungsgemäß jeden Monat abgestempelt ist. Wir appellieren an das Solidaritätsgefühl der gesamten Ar­beiterschaft!

Die Hausdiener, Kutscher usw. der Handtuch- und Wäsche­Berleih- Branche. J. A.: Wilh. Müller, Waßmannstraße 37, IV.

Lohnbewegung der Friseurgehülfen.

Im Norden von Berlin   wird heute ein Flugblatt verbreitet, in welchem behauptet wird, der Gehülfenvertreter Liere sei selbst schon erfolglos felbständig gewesen und er habe gesagt, die Meister tönnten den Tarif nicht bezahlen.

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kreisen schäzt man die Zahl der Arbeiter, welche im Laufe der Woche ausgesperrt werden, auf 150 000. Die Behörden unternehmen energische Schritte zur Beilegung des Konflikts.

Das neue Ministerium. Wien  

, 2. Juni  .( Von einem besonderen Korrespondenten.) Wie die Neue Freie Presse" meldet, sind die kaiserlichen Hand­schreiben betreffend die Ernennung des Ministeriums Bed sind bereits vollzogen und werden morgen veröffentlicht werden. Am Montag erfolgt die Vereidigung der Minister, am Dienstag findet der erste Ministerrat statt.

Der Bombenwerfer" Hamilton. Madrid  

, 2. Juni  .( W. T. B.) Auf die Vorhaltungen des englischen Gesandten hin ist der gestern verhaftete englische Staats­angehörige Robert Hamilton wieder freigelassen worden. Die Ver­haftung war ein auf Uebereifer zurückzuführender polizeilicher Miß­griff.

Die Trauben sind fauer.

Petersburg, 2. Juni  .( B.   H.) Der ehemalige Prokurator des heiligen Synods, Pobjedonoszew, verzichtete darauf, Mitglied des Reichsrates zu werden, da ihm seitens der Revolutionäre mit dem Tode gedroht wurde. Er siedelt gänzlich nach Gussuf in der süd­lichen Krim   über.

Die Unruhen in Cananea. New York  

, 2. Juni  .( W. T. B.) Nach ergänzenden Meldungen über die Unruhen in den Kupfergruben von Cananea, die in Naco( Arizona  ) eingegangen sind, haben die Merikaner Hierzu ist zu bemerken, daß der Vertreter des Gehülfenverbandes Eigentum im Werte von 250 000 Dollar, darunter den Holzplatz der fie Kollege Liere wohl sieben Jahre selbständig war, aber nicht erfolglos, Minengesellschaft und die Bureaugebände, eingeäschert; sondern er hat infolge Berufswechsels sein Geschäft aufgegeben. sprengten mit Dynamit den Zugang zum Pulverhaus, um sich Ferner hat Liere nicht, wie im Flugblatt behauptet wird, gesagt: Waffen und Munition zu verschaffen. Es folgte ein heftiger Die Meister fönnen bei den heutigen Preisen diesen neuen Kampf mit der Polizei, bei dem es beiderseits mehrere Tote gab. ,, Korrespondent  " und Maifeier. Die Redaktion des Korre- Tarif nicht bezahlen, sondern bezugnehmend auf das Flugblatt der Tie Zahl der ausständigen Arbeiter beträgt 50 000. Die von den fpondent" nimmt zu den in verschiedenen Buchdruckerversammlungen Innungsgehülfen, führte er aus, daß in 57 Geschäften die merikanischen Arbeitern bedrohten Amerikaner verbarrikadierten gefaßten Resolutionen Stellung, in denen das Fehlen eines Mai- Lohnforderungen nicht durchgeführt werden können. Im übrigen sich in der Presbyterianerkirche; ebenso wurde das Wohnhaus des festartitels im Fachorgan verurteilt wird, und bemerkt dazu u. a. spricht das Flugblatt für sich selbst und möchten wir noch anfragen, Minenbesitzers Green von ihnen verbarrikadiert und in Ver. sachlich: wie fich die Redereien mit der früheren Behauptung der Arbeitgeber teidigungszustand gesetzt. Von Naco find 100 bewaffnete Amerikaner nach Cananea abgegangen; bei Posse hatten lezte Nacht 25 Mann Ferner kommt in Betracht, daß auch die Dresdener decken, der von uns geforderte Lohn werde schon lange gezahlt? Generalversammlung die definitive Regelung der Maifeier in Wir appellieren an das Solidaritätsgefühl der Arbeiterschaft aus Bisbee  , die die Grenze bewachten, einen Zusammenstoß mit unferer Organisation bis zum nächsten internationalen Stongreffe, und veriveisen auf die Beschlüsse des Attionsausschusses und der merikanischen Zollbeamten, bei dem es zu Blutvergießen tam.- Nach einer weiteren Depesche ist die Nuhe in Cananea wieder auf dem auch die Buchdrucker vertreten sein werden, zurüdgestellt Berliner   Gewerkschaftsfommission. hergestellt. Dann sei man noch so freundlich und bedente weiter, daß Die Lohukommission. J. A.: Adolf Schmidt.

hat.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glede, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Qierzu 3 Beilagen.