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Nr. 127.

23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Bom Eisen und Metallmarkt.

an

Sonntag, 3. Juni 1906.

1904

.

März. 32 845 April

34 023

1905 in Tonnen 48 633 34 629

1906

27.998 31 748,

lassen zu müssen. Der Schaller Gruben- und Hüttenverein z. B. Arbeitstage, eine Ursache, die auch in der Weiterverarbeitung tam hat neben den hohen Dividenden in den letzten fünf Jahren bei war, hier die Ansprüche entsprechend einschränkte. Gegenüber dem 10 Millionen Mark Aktienkapital annähernd 10 Millionen Mark Vorjahre ist die Erzeugung im April dieses Jahres um Berlin  , 2. Juni 1906. abgeschrieben. Die Harpener Bergbau- Gesellschaft, deren Aktien- 216 396 Tonnen gewachsen. tapital bis 1902 fich auf 52 Millionen Mark belief, hat in den letzten Für Halbzeug hat sich im April gegenüber März die entgegen Das graufame Spiel mit der Riesenaussperrung ist zu Ende. sechs Jahren die Kleinigkeit von über 43 Millionen Mark zu Ab- gesetzte Entwidelung vollzogen wie bei Roheisen. Der Ausfuhr­Der Bluff der Unternehmer war nicht erfolgreich. Die Hervorschreibungen absezen können. Bis 1901 arbeitete die Gelsenkirchener   überschuß ist gestiegen und zwar von rund 275 000 Doppelzentner Bergwerksgesellschaft mit 54 Millionen Mark Attienkapital, die im März auf rund 315 000 Doppelzentner im April. Demnach ist kehrung des Prinzipienſtandpunktes war der Rückzug in materieller Abschreibungen der letzten 6 Jahre beziffern sich auf 3712 min. m. in Halbzeug die Produktion wieder weit über den Inlandsverbrauch Beziehung. Prinzipiell lehnten die Unternehmer die Anerkennung eines Minimallohnes ab, tatsächlich sind aber in der Hauptsache Außerdem find vielfach aus den Erträgnissen große Summen für hinausgeschoffen, oder aber der starke Export hat hier den Anschein eines Minimallohnes ab, tatsächlich sind aber in der Hauptsache Neuanlagen, sogenannte Wohlfahrtseinrichtungen, für Reserve- und einer über das Angebot hinausgehenden Nachfrage hervorgerufen und durch den Anhang zu dem Sperraufhebungsbeschluß die Forderungen damit die Begründung zu den letzten Preissteigerungen abgeben anerkannt worden. Der schweren Eisenindustrie werden durch den Extra- Reservefonds entnommen worden. Ausgang der großen Aftion wohl einige Hoffnungen zerstört worden schon für die Zukunft aus. Die Unternehmer nugen die Periode flotten Geschäftsganges müssen. Die Arbeiter haben daher alle Ursache, Eine Zusammenstellung mit den Vorjahren ergibt folgendes. sein. Die großen fombinierten Werke waren an der Aussperrung zunächst selbst nicht beteiligt. Die Firma Krupp   z. B. Kündigte wohl wenigstens in der Gegenwart an den hohen Erträgnissen zu parti Bild: Es betrug die Ausfuhr an Halbzeug: für ihre Werke in Kiel   die Aussperrung an, aber bis nach Essen zipieren und mit allem Nachdruck auf Rohnerhöhungen hinzuwirken. reichte die Solidarität nicht. Das hatte gute Gründe. Die großen haltung durch hohe Lebensmittelpreise weiter anhalten, ja viel­Das ist umsomehr berechtigt, als die Verteuerung der Lebens­Werte haben keinen Ueberfluß an Arbeitskräften, im Gegen leicht sogar noch Verschärfung erfahren wird. Die Hoffnung, teil, es mangelt der genügenden Zahl Facharbeiter, daß durch eine sehr günstige Getreideernte in Rußland   der Preis ge um die übernommenen Verpflichtungen glatt erledigen zu drückt werden könnte, wird durch die letzten Saatenstandsberichte Troz der Steigerung im April dieses Jahres bleibt die Aus tönnen. Wäre die Aussperrung perfekt geworden, dann durfte man hoffen, einige allzu schmerzhafte Lüden auszufüllen. Der Traum zerstört. Bis vor kurzem wurden außerordentlich günstige Ergebnisse fuhr doch noch hinter der Menge der Vorjahre zurück. In 1904 war ein erheblicher Rückgang der Ausfuhr zerrann Dafür wird der Friedensschluß der Spekulation etwas in Aussicht gestellt, nach dem letzten Bericht werden aber aus aber auch schon neue Anregung geben. Trotz der glänzenden Marktberichte dürfte Hauptbezirken die zu erwartenden Ernteergebnisse als schlecht oder gegenüber den beiden vorhergehenden Jahren eingetreten und zwar das durchaus nicht unerwünscht sein. Mußte doch das Unternehmer- unbefriedigend bezeichnet, nur teilweise lauten die Schäzungen etwas um über 30 Proz. Da weiter die Produktion bedeutend zugenommen günstiger. Die Agrarier werden solche Kunde als hocherfreulich hat, ist auch die in die Weiterverarbeitung übergegangene Menge organ Rh.- Westf. 8tg." konstatieren, daß in der letzten Zeit in der Abgabe von Spezifikationen eine größere Zurüdhaltung eingetreten sei. aufnehmen. Etwas getrübt wird die Freude vielleicht durch außer start gewachsen, einmal weil der Innenmarkt aufnahmefähiger wurde Als hemmendes Moment stärkerer Kauflust müssen die fort- ordentlich günstige Berichte über die amerikanische   Weizenernte. Dafür und zweitens die Weltmarktlage eine gesteigerte Ausfuhr von ist ihnen das Glück in anderer Weise hold. Die sensationellen Enthüllun- Fabrikaten ermöglichte. gesezten Preissteigerungen angesprochen werden, deren Бе gen über die standalösen Zustände in den amerikanischen   Fleischhäusern Von einer ausschweifenden Preissteigerung ist besonders auch Klemmende Wirkungen eine nicht zu zu unterschäßende Gefahr in sich bergen. Hinzu kam, daß vom englischen Eisenmarkt werden die Fleischzufuhr von dort natürlich stark vermindern, die Binn betroffen worden. Seit 1878 ist der Binnpreis in London   von verstimmende Nachrichten über Preisrückgänge die Spekulation Folgen haben wir in den Fleischpreisen auszutosten. Solche Aus- 52 Pfund Sterling pro Tonne auf 204 Pfund Sterling in die Höhe Mitte Mai dieses Jahres notierte Zinu zirka sichten müssen die Arbeiterschaft stärken in dem Bestreben, die gegangen. ängstigten. Die Verhältnisse in Rußland   haben auch mehr zu Stärkung des Peffimismus als des Optimismus beigetragen, dazu günstige Zeit zu Verbesserungen des Lohnstatus auszunuzen; von 186 Pfund Sterling, gegen 143 Pfund Sterling im Durchschnitt des ber nachfolgenden flauen Periode werden sie ungemeldet ihren Jahres 1905 und 126 Pfund Sterling im Jahre 1904. stellt sich heraus, daß die Bedürfnisse für San Francisco   wohl weit- reichlich zugemessenen Anteil bekommen, in Gestalt von reduziertem uch der Preis für Stupfer ist ganz außerordentlich gehend überschäzt worden sind. Der Frieden vor dem Kriege wird nun bie Zubersicht zu ungestörten Dividenden- und Gewinnernten feftigen. Einkommen bei unveränderten Lebenshaltungskosten. Der erfolgreichste Schnitter ist natürlich die schwere Industrie, die schon seit einer Reihe von Jahren Dividenden verteilte, die im Durchschnitt den ersten Zehner überschreiten.

Zur Jllustration mögen nur von einigen Hauptwerken die Ver­zinsungsquoten des Attienkapitals aufgeführt werden. Es erbrachten in den letzten Jahren Dividenden in Prozent: Bismardhütte

Bochumer   Gußstahl

Donnersmarckhütte

Hoesch A.-G.

Königs- und Laurahütte

24 12 10 11 .. 162 131 7 7

20

12

14 14

12

14 10 11 11 10

6042128OOS

一一

322 30 822 322 101) 27/2

3

15 16

14 14

16 10

0 8

16

Schalter- Hütten

75

Rombacher Hütten

20

10

5

8

92

-

Rheinische Stahltverke

.

Wittener   Gußstahl

Westfälische Drahtwerke

40

16 10 20 12 7 4 15 10 9 8 40

5 8 9

8

13

12

-

25 20 30

30

Aachener Hütten- Verein

122)

In den letzten Wochen hat sich eine bemerkenswerte Veränderung auf dem Roheisenmarkt vollzogen. Die Stimmungsbilder aus der Kohlenindustrie lassen fortgesezt die Schatten einer möglichen Kohlen­not heraufsteigen, ähnlich lauten auch die Bulletins vom Roheisen­Roheisenmangel aber taum die Rede sein. markt. Nach der Gestaltung des Außenhandels fann von einem Die Verbraucher haben ernstlich keinen Anlaß, nach dieser Richtung Besorgnisse zu begen, denn die Ausfuhr an Roheisen ist immer noch ganz erheblich. Aber abgenommen hat sie etwas, wie folgende Zusammenstellung aus­weist. Es betrug in Doppelzentnern

Ausfuhrüberschuß

Einfuhr

Ausfuhr

im März

April

"

116 992 257.910 205 586

286 739

384 249 288 500

169 747 126 339 82 914

hinaufgeschnellt, von 59 Pfund Sterling im Jahre 1904 zirka 90 Pfund Sterling auf heute. Die exceptionell hohen Metallpreise tönnen leicht zu einer Krise den direkten Anstoß geben. Vorläufig haben sie die Aufmerksamkeit auf eine bisher kaum beachtete Verschwendung des Metalles geführt, die darin liegt, daß die Staniolumhüllungen von Schokoladentafeln usw. achtlos fort­geworfen werden. Ein Fachblatt hat berechnet, daß in Europa   auf diese Weise jährlich zirka 15 Millionen Mark verloren gehen. Auf diese Summe wird nämlich der Wert der Staniolumhüllungen für Schokoladen und Stonfitüren berechnet. Aus diesem Grunde regt das Blatt das Sammeln des Staniols an. Die Fabrikanten haben der Anregung auch bereits entsprochen, indem sie den Schokoladentafeln Bettelchen beilegen, die die Aufforderung enthalten, die Staniol padungen nicht fortzuwerfen, sondern zu sammeln. Das gesammelte Metall soll zu Marktpreisen zurückgekauft werden. Demnächst will man in allen Städten zur Durchführung des Planes Sammelstellen D. errichten.

Eingegangene Druckschriften.

vom 1.- 20. Mai Der Rückgang des Ausfuhrüberschusses im April gegenüber März hat im Mai weiter angehalten. Daraus wäre zu schließen, daß der Innenmarkt seine Ansprüche erhöht hat. Das ist für die Arbeiter sicher Die Jahre der ergiebigen Ueberschüsse hat man aber fein Anlaß, in ihren Forderungen bescheidener zu werden. Die erhebliche auch dazu benutzt, durch sehr reichliche Abschreibungen und Einfuhrsteigerung wird veranlaßt sein durch das Abflauen der Preise Rüdstellungen für tommende magere Jahre so viel zu in England, während als Entlaster unseres Marttes hauptsächlich sparen, um den Dividendenstatus nicht allzu sehr sinken Belgien   in Betracht kommt. Ohne die starken Ansprüche von dort würde der Eisenmarkt bald ein ganz anderes Gepräge bekommen. Jm April ist gegenüber dem Vormonat auch die Erzeugung umt Pharus  - Gerichtsführer mit großem Pharus- Gerichtsplan von Groß­40 738 Tonnen zurückgegangen, das ist aber eine Folge verminderter Berlin   und Umgebung. Preis 3 M., geb. 4 M. Pharus- Verlag, Berlin   W. 9.

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