Nr. 127. 23. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Treptow - Baumschulenweg. Am zweiten Feiertag früh hält der Gesangverein Liedesfreundschaft"( M. d. A.-S.-B.) im Speerschen Lokale, Baumschulenstraße 78, ein Frühkonzert ab. Da dieser Verein bei Barteifeftlichkeiten sich der Partei bereitwilligst zur Verfügung stellt, ist es erwünscht, daß die Parteigenoffen diese Veranstaltung nach Möglichkeit unterstützen. Der Eintritt kostet nur 20 Pfennig. Ferner sei darauf hingewiesen, daß sich die Parteispedition für Treptow vom 1. Juni an beim Genossen Robert Gramenz, Kiefholzstraße 412 im Zigarrengeschäft, befindet. Der Vorstand.
Steglitz . Die Wahlvereinsversammlung am 6. Juni fällt aus zugunsten der öffentlichen Versammlung an demselben Tage bei
Schellhase, und findet erst am 13. Juni statt.
Reinickendorf - Ost. Am Dienstag den 5. Juni findet im Lotal bes Genossen Brüdner, Provinzstr. 82, der Diskutier abend statt. Genosse Nethling spricht über: Weltall und Menschheit". Zahlreichen Besuch erwartet
Der Vorstand.
am Dienstag den 5. Juni ausfällt, er findet am Dienstag den Der Wahlberein unternimmt am 3. Pfingst feiertage eine große Dampferpartie mit Musik nach Bichelswerder. Abfahrt 9½ Uhr von der Langen Brücke( Stern- Gesellschaft). Fahrpreis 70 Pf., Kinder 35 Pf. Billette sind beim Genossen Wilhelm Staab und im Restaurant Ladenthin zu haben. Zahlreichem Besuch sieht entgegen Die Kommission. Die am nächsten Mittwoch fällige Versammlung des Wahlbereins findet erst am Mittwoch, den 13. Juni statt. Der Vorstand.
Nowawes- Neuendorf. Die Versammlung des sozialdemokratifchen Wahlvereins findet nicht am 6., sondern am 13. Juni, abends 82 Uhr, bei Schmidt statt. Die Genossen wollen hiervon Kenntnis nehmen.
Pfingstvergnügen.
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Pfingsten im Regen soll es uns diesmal beschieden sein? Sollen all die schönen Pläne, die lange vorbereiteten, die der Erholungsuchende sich für diese Ruhepause von zwei oder drei Tagen gemacht hatte, zu Wasser werden?!
Wenn etwa das ungemütliche Wetter der letzten Woche bis über das Pfingstfest hin dauert, so hätten wir uns allerdings auf berregnete Feiertage einzurichten. Und mit dem erhofften Pfingstvergnügen, dem Frühkonzert im Gartenrestaurant und dem Nachmittagsausflug ins Freie hinaus, wäre es dann vorbei. Wieviel wird durch so einen Feiertagsregen hinweg. geschwemmt! Daß er den Gastwirten den Gewinn nimmt, den sie von den Feiertagen erwartet hatten, das mag manchem als das Erste einfallen. Der Schaden ist für sie in der Tat groß genug, wenn ein Pfingstfest verregnet. Denn Pfingsten muß vielen von ihnen die Haupteinnahme bringen, ohne die sie nicht bestehen können. Aber größer ist der Verlust, den die Hunderttausende von Erholungsuchenden erleiden, wenn in den Feiertagen Regen ohne Unterlaß herabströmt. Er schwemmt ihnen nicht nur die rechte Feiertagsstimmung hinweg, die zu Pfingsten doch nur in lachendem Sonnenschein gedeihen kann. Er beeinträchtigt oder verhindert den üblichen Pfingstspaziergang, den Ausflug ins Grüne, auf den sie sich so lange im voraus gefreut hatten. Er betrügt sie um das bißchen Erholung, die ihnen so nötig ist, wie das liebe Brot."
Sonntag, 3. Juni 1906.
ganz andere Erwägungen zurückzuführen ist. Der Verein hat in" Hat Ihr Herr Vertreter sich nur durch eine Vollmacht legitimiert? den letzten Jahren sich tatkräftig beteiligt an der Agitation( Ja oder Nein?)" gegen die weitere Einschränkung der Anstalts- Welche Legitimationspapiere hat Ihr Herr Vertreter außer der erziehung, die von der Berliner Waisenverwaltung beabsichtigt Vollmacht noch der Wahltontrolle vorgelegt?: wurde und inzwischen schon teilweise durchgeführt worden ist. Er Vor- und Zuname: hat sehr nachdrücklich protestiert gegen die dreisten Ver= Wohnung:" unglimpfungen, die die Verwaltung gegen die Zöglinge ihrer Herr Broda hätte es sehr leicht gehabt, eine Antwort auf diese eigenen Anstalt ausgesprochen hatte, um die Anstaltserziehung zu Fragen zu erhalten. Er hätte nur an seinen Freund Schmidt von diskreditieren. Es wird angenommen, daß der Verein bei dem der unterlegenen Arbeitgeberpartei die Frage zu richten brauchen, Magistrat und feiner Waisenverwaltung in Ungnade gefallen ist. wieviel Personen er nicht zur Wahl zugelassen habe und aus Vorläufig ist ihm wenigstens das eine noch gestattet worden, daß welchen Gründen. er aus Anlaß seines Erinnerungsfestes die Anstalt besichtigen darf. Durch diese Machinationen soll der Schein erweckt werden, als Aber vielleicht erleben wir's bald, daß ihm selbst das noch ver- ob die fiegende Partei die Wahlhandlung geleitet habe. Ein boten wird. frecherer Schwindel ist wohl kaum mehr möglich. Der Friedrichs- Verein" wird nun sein diesjähriges
Die Aufsichtsbehörde aber fragen wir: Wie lange soll es noch Grinnerungsfest zum ersten Male in einem anderen Lokal abhalten. dauern, bis die Wahlurne ausgezählt wird? oder ist es dem freien Alle ehemaligen Rummelsburger " und alle Freunde lädt er zum Ermessen des Herrn Broda anheimgestellt, sein Unwesen in der Kasse 3. Pfingstfeiertag ein nach dem Gartenrestaurant Café zu treiben, so lange es ihm beliebt? Bellevue" am Rummelsburger See. Dort wollen die Falsche Hundertmarkscheine. In den letzten Wochen sind sechs " Rummelsburger " in gewohnter Weise der Stätte gebenten, die nachgemachte Hundertmarkscheine im Verkehr angehalten worden, ihnen einst das Vaterhaus ersetzen mußte, der Waisenanstalt ohne daß man bisher des Fälschers oder des Vertreibers habhaft Rummelsburg. werden konnte. Das Reichsbank- Direktorium hat daher eine Bes taper Berliner Gemeindeverwaltung vorgehalten worden, ausgesetzt, die zuerst die Ueberführung des Fälschers ermöglicht. Plazmangel in Berliner Krankenhäusern- gibt es nicht. lohnung von 3000 M. für diejenige Person aus dem Publikum Oft ist daß sie im Krankenhauswesen lange Zeit hindurch nicht ihre Pflicht Vor kurzem versuchte ein Mann in einem Geschäft in der getan hat, so daß nun die auf die Benutzung von Krankenhäusern Gertraudtenstraße einen gefälschten Hundertmarkschein in Zahlung angewiesene minderbemittelte Bevölkerung schon seit einer Reihe zu geben, verschwand aber, als er merkte, daß die Fälschung entvon Jahren schwer darunter leiden muß. Doch der Magistrat be- deckt war und Vorkehrungen zu seiner Festnahme getroffen wurden. hauptet regelmäßig, in den städtischen Krantenanstalten seien Seitdem sind noch fünf Falsifitate angehalten worden. Sie trugen jederzeit noch etliche Betten frei. Erlaubt man sich, daran zu verschiedene Nummern, zeigten aber sämtlich das Datum des zweifeln, so greifen sie im Rathause in ihre Aftenschränke und 10. April 1896. Die Falsifitate sind leicht an folgenden Merkstellen eine Statistit zusammen, die alles nach Wunsch beweist. malen zu erkennen: Das Papier weicht von dem echten Scheine ab Wenn aber in der Stadtverordneten- Versammlung jemand an und weist insbesondere nicht die blauen Fasern auf, die man mit einem bestimmten Falle nachweisen will, daß tatsächlich Ab einer Nadel abheben kann. An deren Stelle haben die Falschstücke weisung wegen Playmangel erfolgt ist, so erklärt der blaue Striche. Die falschen Scheine sind im ganzen heller genie verlegene Magistrat, da habe es sich nicht um Plazmangel über- druckt als die echten. Das Datum, die Unterschrift des Reichsbankhaupt gehandelt, sondern man habe nur für diesen bestimmten Direktoriums und der Sazz: Wer Banknoten nachmacht" usw. Patienten feines der noch verfügbaren Betten hergeben wollen, sind auf den echten Scheinen in so dunklem Druck ausgeführt, daß weil der Fall nicht dringlich genug erschien. fie fast schwarz aussehen. Auf den Falsifikaten sind diese Stellen Zu den Fällen dieser Art wird man wahrscheinlich auch den hellblau gedruckt. Ferner fehlen an dem großen Adler, der sich als folgenden rechnen wollen. Ein Sattler Alfred Brett- Unterdruck auf der Schaufeite befindet, auf den Falschstücken die schneider, an dem in der lezten Zeit deutliche Anzeichen eines Schraffierungen der Krallen. Da bisher nur sechs Falsifikate aufNerbenleidens bemerkt worden waren, so daß ein Arzt Ueber- getaucht sind, liegt nach Ansicht der unterrichteten Behörden ein weisung an ein Krankenhaus für wünschenswert hielt, wurde von Grund zur Beunruhigung des Publikums nicht vor. einem seiner Bekannten mehrere Stunden lang durch Berlin geschleppt, ohne daß es gelang, für den Kranken Aufnahme in einer Iung, die zu Freitagabend nach Buggenhagens Saal am Moriz Der polizeilichen Auflösung verfiel eine Büdler Versamm Anstalt zu erreichen. Im Lazarus- Krankenhause war für den platz einberufen war, da sich die an die Redeblüten Bücklers Mann kein Play, im städtischen Krankenhause Moabit gab man ihm nüpfende Diskussion tumultarisch gestaltete. Der gräfliche Redner und seinem Begleiter diefelbe Antwort, in der Charité hatten fie gab seiner Meinung dahin Ausdruck, daß es ihm noch gar nicht gleichfalls keinen Erfolg, und ebenso wies die Klinik in der Ziegel- einfalle, vorläufig wieder nach der„ Saubude" Weichselmünde zurückstraße fie ab. Schließlich entfloh der Stranke seinem Begleiter, zukehren. machte und auf der Straße einen Schußmann um eine Auskunft als dieser sich mit ihm auf den Weg nach dem Urban- Krankenhause Eine schwere Verkehrstatastrophe, bei welcher eine Person getötet bat. Br. sprang auf einen Straßenbahnwagen und war bald außer und eine verletzt wurde, hat sich gestern nachmittag gegen 4 Uhr in Gesichtsweite. In der Nacht kam er dann nicht nach Hause, auch der Zimmerstraße ereignet. Der bei dem Wolffschen Telegraphenam nächsten Tage ließ er sich nicht sehen, und auch in der darauf Bureau" angestellte Radfahrer Milte war bei einer Fahrt durch die folgenden Nacht blieb er wieder aus. Vermutlich ist er in dieser Bimmerstraße in der Nähe der Wilhelmstraße mit dem Rad zwischen ganzen Zeit in den Straßen umhergeirrt. Nunmehr wird bekannt, dem Straßenbahngleis steden geblieben. Hinter dem Rade war der baz Brettschneider am Dienstag im Humboldthain von der Polizei 46jährige Fuhrherr Friedrich Wilte, Püdlerstraße 11, mit seiner festgenommen worden ist, weil er in einem Anfall von Droichte hergefahren und mit großer Gewalt mußte er sein Pferd es nicht in den Radfahrer hineinlief. lich die eigenen Kleider vom Leibe riß. Er fonnte erst nach harten babei dem Tier in die Seite. Kampfe überwältigt werden und wurde dann nach Dalldorf ge= bracht. Jezt endlich ist der Fall als„ dringlich" erkannt worden. Das Pferd davon und lief in die Prinz Albrechtstraße hinein. Dort Br. soll übrigens sonst ein ruhiger und nüchterner Mann ge- stieß die Droschke mit dem Leerivagen Nr. 2334 der Großen Berliner wesen sein. Er steht im 38. Lebensjahr und hat zuletzt in einer Straßenbahn zusammen, W. wurde vom Bod heruntergefchleudert, Militäreffektenfabrik gearbeitet. Seiner Wirtin, bei der er in fiel unter die Vorderplattform und wurde überfahren. BesinmingsSchlafstelle lag, erschien er schon längere Zeit als sehr nervös. los zogen ihn Straßenbahnbeamte unter dem Wagen hervor und Eines Tages fam er mit der Nachricht nach Hause, er habe bei der brachten ihn nach der Unfallstation in der Kronenstraße. Der BeArbeit einen Kollegen versehentlich mit einem Werkzeug verletzt. dauernswerte hatte einen Wirbelsäulenbruch sowie eine Gehirn Darüber soll er sich so aufgeregt haben, daß er die Arbeit nieber- erschütterung erlitten und starb bereits auf dem Transport. legte. Er quälte sich seitdem mit der Vorstellung, daß man ihn war mit äußeren Verlegungen davongekommen. zur Verantwortung ziehen werde.
Tobsucht auf die Passanten einhieb und sich schließz- zurückreißen, damit Die Deichselstange zerbrach und ein Holzsplitter drang
Unentgeltlicher Unterricht in der Säuglingspflege für unbemittelte Frauen und Mädchen findet wöchentlich einmal statt. Meldungen bierz Mittwoch, den 6. Juni von 2-4 Uhr Blumenstr. 78, of rechts parterre.
Licht rücken.
In seinem Schmerze raste
Milte
Ein Beteran der Presse. Seinen 80. Geburtstag begeht am 8. Juni ein Veteran der Presse, der Journalist Eduard Linden, Es gibt eine gewisse Sorte von Rechnern"- die erachten der sowohl an Lebensjahren, wie an Dienstjahren der älteste es nicht als Verlust, wenn Feiertage' mal gründlich verregnen Berliner Tagesschriftsteller ist und sich noch jest sein täglich Brot und die Welt daheim bleiber muß. Da behalten, so falfudurch die Feder sauer verdienen muß. Bei der großen, anstrengenden lieren sie, die Leute wenigstens ihr Geld in der Tasche. Als und nervenzerrüttenden Tätigkeit eines Journalisten ist dies immers ob das Geld, das man in der Tasche behält", immer am hin eine Seltenheit. Der nun Achtzigjährige, der schon vor mehrerent Wie die Wahlen für die Ortskrankenkasse der Schneider von dem Jahren sein 50jähriges Jubiläum auf den Journalistentribünen des besten angelegt wäre! Keine Ausgabe rentiert sich besser als reichsverbändlerischen Vorstand vorbereitet wurden, darüber gehen Land- und Reichstages sowie der Stadtverordnetenversammlung hat diejenige, die wir zu unserer Erholung machen dürfen. Auch uns noch von Mitgliedern des Schneiderverbandes Mitteilungen zu, erleben dürfen, ist mit Glücksgütern so wenig gefegnet, daß er, wie Feiertagsruhe und Feiertagsvergnügen schaffen Werte; fie die die Machinationen dieses Mustervorstandes in ein recht helles gesagt, noch jetzt auf den Journaliſtentribünen der Barlamente zu fies er, Bei der diesmaligen Wahl wurden Legitimationstarten aus. arbeiten durch die eiserne Notwendigkeit gezwungen ist. gegeben. Die Bermutung eines Teiles der Wähler, daß es sich hier Der Teltowkanal ist gestern unter großen Feierlichkeiten eröffnet nicht um eine Erleichterung der Wahlhandlung sondern um eine worden. Durch die Eröffnung dieses Kanals wird der Verkehr nicht Schikane handele, wird jetzt bestätigt. Soweit Mitglieder des Ver- nur für den Teltower Kreis, sondern weit darüber hinaus eine ers bandes der Schneider und Schneiderinnen" Legitimationstarten hebliche Förderung erfahren. Ueber dieses Unternehmen, das Eigentum wünschten, mußten sie selbst zur Staffe gehen und sich gegen Vor- des Kreises Teltow ist, hat die Nr. 10 der„ Neuen Welt", der Sonndie Karten ausstellen laffen. tags- Beilage unseres Blattes, eine eingehende Darlegung gebracht, eigung des Mitgliedsbuches Vertreter größerer Werkstätten, welche für eine Anzahl so daß wir heute nur darauf zu verweisen brauchen. Staffenmitglieder Legitimationstarten holen wollten, wurden ab- Ueber den Ordensdiebstahl im Zenghause wird berichtet, daß das gewiesen. Es wurde verlangt, daß jedes Kaffenmitglied den Ber- Hanffeil, das der Dieb benutte, um sich aus dem Fenster auf die treter außer dem Mitgliedsbuche noch mit einer Bollmacht, in welcher Straße herabzulaffen, eine Marke des Warenhauses Tick enthielt. In den Kreiſen der Pastoren, der Landjunker und der die Berechtigung zur Abholung einer Legitimationstarte aus- Dieses Seil soll erst am Donnerstagnachmittag gekauft worden sein Schlotbarone hat man es selbstverständlich nicht nötig, all sein gesprochen wurde, auszurüsten habe. So gewissenhaft" man gegen und die Verkäuferin will fich noch genau des Käufers entfinnen. Amüsement von den paar Feiertagen zu erwarten. Diese unseren Stollegen berfuhr, Doha berfuhr man den eigenen Der junge Mann, der die Berliner Mundart sprach, machte einen Herrschaften können, wenn es ihnen so paßt, jederzeit, auch Freunden gegenüber. Diese brauchten keine Vollmacht auszustellen, guten Eindruck. Er hatte es sehr eilig, was begreiflich ist, weil das
geben uns neue Kraft zu neuer Arbeit. Ein Recht auf den Feiertag foll ja freilich dem Arbeiter überhaupt nicht zustehen! Die besitzende Klasse hat es ihm lange genug streitig gemacht, und großen Gruppen der Arbeiterklasse wird es noch heute nicht voll gewährt. Wo es ihm zugebilligt wird, da möchte man ihm zum mindesten vorschreiben, welchen Gebrauch er von seiner Feiertagsruhe machen foll. In Berlin pflegt die Presse der Pastoren, der Landjunker und der Schlotbarone nach Feiertagen ihren Lesern vorzurechnen, wie viele Bergnügungen" wieder für die Arbeiterschaft veranstaltet worden seien.
an Wochentagen Muße finden, sich zu amüsieren. Den Arbeiter, der in der Woche von früh bis spät fronden muß, sähen sie an Sonn- und Feiertagen am liebsten in der Kirche
fiken, in Demut das Haupt senken und andächtig den Worten
des Pastors lauschen zu seiner Erholung.
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Mancher von ihnen wird für heute einen tüchtigen Feiertagsregen herbeisehnen, von dem er hofft, daß seine Fluten vielleicht doch diesen oder jenen in die Kirche hineinschwemmen, der ihr sonst fern bleibt. Möchte ihre Hoffnung zu Schanden werden!
Ehemalige Zöglinge des Berliner Waisenhauses Rummels burg haben vor Jahrzehnten den Friedrichs Verein" ins Reben gerufen, ber sich die Aufgabe stellte, unter den alten ,, Rummelsburgern" das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu erhalten und zu pflegen. Seitdem hat der Verein, dem es an Nach wuchs niemals fehlte, Jahr für Jahr am 3. Pfingstfeier tage sein Erinnerungsfest in der Waisenanstalt Rummelsburg gefeiert und hat regelmäßig einen großen Streis bon alten " Rummelsburgern" samt Angehörigen und Freunden bei sich ber. sammelt. Ziemlich dreißig Jahre hindurch hat die Waisen berwaltung das dem Friedrichs- Verein" gestattet, in diesem Jahre aber ist es ihm zum ersten Male bersagt worden. Warum?
Das ist das Recht", welches die Herren Reichsverbändler an die ihm nach dem Kauf der Leine nur noch zehn Minuten Zeit. VerStelle von Parteifanatismus und Willkür" seßen wollen. langt hatte er eine starke Leine, die 10 Meter lang sein müsse, Wie diese Gesellschaft Proteste gegen eine Wahl zustande bringt, als ihm nun die Verkäuferin die stärkste, die sie hatte, zeigte mag eine Postkarte beweisen, welche in den lezten Tagen an die Arbeitgeber versandt wurde und fälschlicherweise Brode als Vorfienden angibt, während dieser Broda heißt. Diese hat folgenden Inhalt:
Eilt!
erklärte er sie für zu schwach und kaufte nun zwei je 10 Weter lange Enden, die er später zusammenknotete und am Fenster befestigte. Daß der Dieb, als er sich aus dem Fenster herabließ. nicht gesehen wurde, ist kein Wunder. Er hat das nördlichste Eckfenster benutzt und jedenfalls den Posten beobachtet, um einen. geeigneten Zeitpunkt zu wählen. Die Straße dort ist abends und erst recht in der Nacht ohnehin menschenleer. Der Negen mag Bei der am Mittwoch, den 23. d. M., stattgefundenen Wahl der wohl auch noch den letzten Fußgänger vertrieben haben. Die Arbeitgeber zur Vertretung der Drtskrankenkasse der Schneider zu Nachforschungen nach dem Täter führten bis gestern abend noch Berlin find viele Vertreter größerer Geschäftsinhaber nicht zur Wahl nicht zu seiner Ermittelung. Die Juweliere, Althändler, Trödler gelassen, trobem biele im Bei einer ausgefüllten Bollmacht und Pfandleiher feien vor dem Ankauf der Brillanten gewarnt. Wie groß diese sind, läßt sich noch nicht feststellen. Geschnitten find
und sich mittels dieser legitimiert hatten.
Wir bitten Sie daher höflichst, falls Ihr Herr Bertreter zu den sie viereckig. Burückgewiefenen gehören sollte, uns auf beigefügter Starte umgehend Der Zugang zu den Humboldt Gräbern im Tegeler Schloßpark darüber Auskunft geben zu wollen. wird, wie aus Tegel geschrieben wird, während der Pfingstfeiertage und in der Pfingstwoche noch unentgeltlich gestattet sein. Erst in der Woche nach Pfingsten soll mit der Erhebung eines Eintrittsgeldes von 10 Pf. für die Person begonnen werden.
Ferner bitten wir uns noch mitzuteilen, ob Ihr Herr Vertreter, falls er zur Wahl zugelassen wurde, außer der Vollmacht noch eine letzte Anmeldung oder letzte Rechnung zur Legitimation der Wahlkontrolle vorgelegt hat.
Hochachtungsvoll
Ostar Brode,
Borsigender der Ortstrantentaffe der Schneider. Berlin , Blumenthalstr. 13."
NB. Um fofortige Beantwortung der auf beigefügter Starte stehenden Fragen wird nochmals höflichst gebeten!! Die Fragen lauten:
Um Gründe wird die Waisenverwaltung nicht verlegen sein, wenn sie danach gefragt wird. Sie wird sich vermutlich darauf berufen, daß Rummelsburg heute weniger eine Erziehungsanstalt als ein Lazarett ist. Wer aber die Anstalt und ihren ausgedehnten Bart tennt, der weiß, daß hier für die kranten Kinder teinerlei Störung durch das Fest zu befürchten wäre. Im Friedrichs. Verein" ist mancher der Ansicht, daß der ablehnende Bescheid auf oder Nein?)"
Das Opfer
Liebesabenteuer einer Dreiundsechzigjährigen. eines raffinierten Heiratsschwindlers ist die 63jährige( 1) Witwe Wilhelmine. in der Rosenthalerstraße geworden. Frau H., eine noch rüftige und stattliche Witwe, wollte sich, nachdem ihr Gatte,
ein Schlächtermeister, vor einiger Zeit das Beitliche gefegnet hatte, wieder verheiraten. Sie erließ daher ein Inserat in einem Berliner Blatte, wonach eine vermögende Witwe in gesetzten Jahren einen passenden Lebensgefährten suchte. Auf diese Annonce
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Sind Sie bezw. Ihr Herr Vertreter zur Wahl zugelassen?( Ja meldete sich der 58jährige Masseur" Friedrich Sommerfeld aus der Ackerstraße 57, der die heiratsluftige Dame dann umgehend