Vorort- Nachrichten.
Der Wahl unseres Parteigenossen Freiwaldt in Pankow zum unbefoldeten Schöffen ist die Bestätigung versagt worden. Das vom 25. Mai d. Js. datierte und merkwürdigerweise erst am 7. Juni abgesandte Schreiben lautet in lakonischer Kürze:
Königlicher Landrat
bes Kreises Nieder- Barnim.
Ihrer von der dortigen Gemeindevertretung am 8. Mai d. Js. erfolgten Wahl zum unbesoldeten Gemeindefchöffen habe ich unter Bustimmung des Kreisausschusses die nach§ 84 Absatz 1 der Landgemeinde- Ordnung vom 8. Juli 1891 erforderliche Bestätigung bersagt. Graf Rödern.
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Fort mit den gelehrten" Richtern mitsamt der Stds anwaltschaft!
Vermischtes.
Die Herfomerfahrer
er
ftraße 55 gerufen, wo aus unbekannter Ursache die Dachkonstruktion| ungewohnter Anblid fein, denn bald folgte ein großer Schwarm| nunmehr der enragierte Bekämpfer der Schtr urgerichte, Serts in Brand geraten war. Durch fräftiges Wassergeben gelang es, die Menschen dem in Schlangenlinien vorwärtsstrebenden Blauen". präsident Lindenberg, in der Deutschen Juristenzeitung", zu ten Flammen auf den Dachstuhl zu beschränken. Gleich darauf mußte Da es gerade die Zeit der Hennig- Suche war, so begannen fleißigen Mitarbeitern er zählt, bald darlegen, wie notwendipie in der Grenadierstr. 14 ein Breßkohlenbrand, der durch Selbst- bald mehrere Wigbolde dem Angetrunkenen zuzurufen: Sie wollen Erfüllung der Forderung ist: entzündung entstanden war, gelöscht werden. Um Mitternacht mußte wohl heute noch Hennig'n friegen?" Sie, Hennig hat wohl was eir Brand in der Waldemarstr. 12a gelöscht werden, der in einer zum besten gegeben? usw. Die Uzerei erregte den Angeflagten Bohnung ausgekommen war. Durch eine Gasexplosion fam nachts derartig, daß er den Säbel zog und sich auf die in einem Kontor in der Zimmerstr. 100 Feuer aus, das Gardinen, ihm folgenden Menschen stürzte. Diese stürzten Tapeten usw. ergriff. Der Feuerwehr gelang es, die Gefahr bald in wilder Flucht auseinander. Schwirt lief hinter einem Manne zu beseitigen. Ferner wurde die Feuerwehr nach der Chorinerstr. 55, her, bis er diesen aus den Augen verlor. Diefer eigen wo Fleisch brannte, und nach der Stöthenerstr. 26 gerufen, two ein artigen Jagd, die durch die Weserstraße in Rigdorf ging, fah der ferd gestürzt war, dessen Wiederaufrichtung aber nicht gelang. Schachtmeister Böhm zu. Als er gerade seinen Hausschlüssel hervor- aus Frankfurt a. M. sind bereits in Wien eingetroffen. Scht zog, um die Haustür aufzuschließen, kam der Angeklagte auf ihn zu uninteressant ist die Meldung, daß der Prinz Heinrich, der fidan und berfette ihm ohne jede Veranlassung einen dieser Autoraferei beteiligt, nicht duldet, daß andere an ihm boei Schlag in das Geficht, wobei er dem ebenso Erstaunten wie fahren. Die Rennleitung gab ihm recht, weil die Wagen di in Empörten zurief: Du bist auch so ein Lump!"-Desterreich zulässige Geschwindigkeit von 45 Kilometer überschri: n. Böhm verlangte die Dienstnummer des Angeklagten zu sehen, Die Leitung macht bekannt, daß derjenige disqualifiziert wird, er was diesen noch wütender machte. Mit den Worten: Jch diese Geschwindigkeit überschreitet. werde Dir gleich meine Nummer zeigen," bersetzte er dem B. einen Uebrigens sind neue Unfälle zu melden. Einer ereigneteich mit großer Wucht geführten Säbelhieb gegen die rechte bei Melf. Der Wagen Nr. 148, gesteuert von Direktor Mag Krne, opffeite, so daß B. blutüberströmt und bewußtlos zusammen- Berlin- Grunewald, hat einen schwerhörigen Bauer überfahren, er brach. Dieser Vorgang erregte unter dem sich wieder ansammelnden bald darauf den erlittenen Verlegungen erlegen ist. Bublifum große Entrüstung. Als sich der Monteur Maßfeld um Der Wagen Nr. 40 des Herrn Kroell( Eltville ), der am Moen den am Boden liegenden Böhm bemühte, drang der Angeklagte auf disqualifiziert worden war, da bekannt wurde, daß sein Beler ihn ein und versezte auch diesem einen Säbelhieb. Nunmehr wegen Totfahrens eines Kindes mit fünf Monaten Gefängnise wurde dem wie wild um sich fich schlagenden Beamten der straft wurde, fuhr trotzdem außer Konkurrenz mit und wurd in und entrissen eine ihm selbst mit diesem Säbel fleine einer scharfen Kurve bei Freilassing umgeworfen. ernüchternde Büchtigung zugedacht. Mittlerweile waren zwei Schutz- Chauffeur wurde mit Lungenbluten ins Hospital gebrach leute herbeigerufen worden, die den Kollegen in ihre Mitte nahmen und unter dem Halloh der Menge zur Wache führten. Infolge Bauunfall. Dortmund , 8. Juni. Auf einem Reubau iwer dieses Vorfalls wurde Schwirk vom Amte suspendiert und mußte Reinigstraße wurden mehrere Arbeiter durch herabstürzende: d- nur probeweise bei massen verschüttet. Ein Arbeiter wurde schwer verletzt herausgezen, zu seinem Regiment zurückkehren, da er Hier stellte ein anderer nach einstündiger Arbeit als Leiche. Die Staatsantltder Schußmannschaft angestellt gewesen wurde bald darauf wegen Mihhandlung untergebener Anonyme Briefschreiberei in einer Kleinen fächsischen Brovinzt. sich heraus, daß S. noch etwas anderes auf dem Kerbholz hatte. Er schaft hat den Bau gesperrt. zu acht Tagen Gefängnis verurteilt. Bald darauf Anonyme Brieffchreiberei in einer kleinen fächsischen Provinzt. Das Städtchen Limbach, unweit der Großstadt Cherih mußte sich S. wegen Gehorsamsverweigerung vor dem Kriegsgericht verantworten und wurde zu einer längeren Freiheits- gelegen, das durch seine Handschuhindustrie schon längst Weluf Genoffe Freiwaldt beabsichtigt, auf Grund des§ 122 des Gesetzes strafe verurteilt, die er zurzeit im Fort Hahneberg verbüßt. genießt, wurde seit Jahren durch anonyme Briefschreiberei irt Vor Gericht entschuldigte der Angeklagte sein Tun mit beunruhigt. Besonders waren es angesehene Leute, die sogen. bessen über die allgemeine Landesverwaltung vom 80. Juli 1883 gegen Die Beweis aufnahme ergab, daß Kreise des Städtchens, die darunter zu leiden hatten. Es ist hr den Beschluß des Kreisausschusses bei bem Bezirksausschuß zu Bots- völliger Trunkenheit. dam Beschwerde einzulegen. Helfen wird es zwar auch nichts. S. wohl angetrunken, nicht aber derartig betrunken war, daß ein begreiflich, daß die weitesten Kreise dieser Angelegenheit das gute Ausschluß der freien Willensbestimmung angenommen werden müsse. Interesse entgegenbringen, zumal die Familie des Bürgermeire Sozialdemokraten in der Schuldeputation oder als Gemeindeschöffen, Der Staatsanwalt beantragte mit Rüdsicht auf den überaus in der Affäre eine nicht beneidenswerte Rolle dabei spielt. So te das wäre ja nicht zu ertragen. schweren Erzeß des Angeklagten eine Gefängnisstrafe von sechs bereits die Frau Bürgermeister Dr. Goldenberg am 25. Ail Steglit. Monaten. Das Gericht erkannte unter Bubilligung mildernder vor dem Limbacher Schöffengericht als Beklagte zu erscheinen. in Umstände auf die milde Strafe von drei Monaten Ge- diesem Prozeß, der vom Schuldirektor Beuche in Limbach n gestrengt worden war, handelte es sich um Klatschereien. Sm fängnis. borher hatte ein Beleidigungsprozeß gespielt, in dem aber die Hait. zeugin, die Frau Bürgermeister Dr. Goldenberg, ausgeblien war. Darauf wurde die Sache durch Rücknahme der Klage erledt. Herr Beuche, der mit den anonymen Briefen in Verbindung gebrit worden war, mußte nun, um sich von dem Verdacht zu reinigen, e Beleidigungsflage gegen die Frau Bürgermeister Dr. Goldenbg einreichen. Diese wurde denn auch der Beleidigung nach§ 6 R.-St.-G.-B. schuldig befunden und mit 100 Mark Geldstrac belegt.
Dieser Fall von Nichtbestätigung kennzeichnet aufs neue die Achtung der Regierung vor der Selbstverwaltung der Gemeinden und beweist, daß es lediglich politische Gründe sind, die beim Bemal, bag einer Wahl bes Genossen Freiwaldt die Bestätigung verftätigungsrecht maßgebend sind. Uebrigens ist es nicht das erste daß fagt wird. Schon vor vier Jahren wurde Freiwaldt von der Pantower Gemeindevertretung einstimmig in die Schulkommission gewählt, seine Bestätigung aber versagt.
Die Delegiertenwahlen zur allgemeinen Ortskrankenkasse für Steglitz fanden gestern bei sehr schwacher Beteiligung statt. Zu wählen waren 67 Delgierte. Die von der hiesigen Gewerkschaftskommission aufgestellte Kandidatenliste ging glatt durch, indem sämtliche erschienenen Wähler( nur 51 Mitglieder!!) für dieselbe stimmten. Dieser Mangel an Interesse, der sich auch bei der am Mittwochabend stattgefundenen öffentlichen Versammlung zeigte, ist um so bedauerlicher, als die Klagen über die Kassenverwaltung durchaus nicht felten find.
Schöneberg.
Der frühere sozialdemokratische Stadtverordnete Masuch hat endlich das Biel seiner Wünsche erreicht: seit acht Tagen ist er mit endlich das Ziel seiner Wünsche erreicht: seit acht Tagen ist er mit glieb eines freisinnigen Bezirksvereins. Wir glauben unseren Lesern diese Nachricht nicht vorenthalten zu dürfen, zumal M. eine Reihe von Jahren mehrere Ghrenämter, zuletzt das Stadtverordnetenmandat des dritten Bezirks inne hatte, nach dessen Ablauf mit dem Ende des vorigen Jahres eine Wiederaufstellung nicht mehr erfolgt ist. Die Schöneberger Parteigenoffen werden diesen Verlust" mit Würde zu tragen wissen.
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Berbreitung von Kalendern an Sonntagen und Verfrommungsverordnungen.
In der Nummer vom 15. März( 2. Beilage) haben wir aus führlich dargelegt, wie Flugblätter, Kalender usw. straflos zu verbreiten sind. Nachstehend geben wir den Bericht über einen gestern vor dem Kammergericht verhandelten Fall wieder. In diesem ist zwar die Freisprechung eines Genossen, der wie Hunderte zu Unrecht angeklagt war, bestätigt, aber dabei ist nebenbei von dem Kammergericht ein Grundfag aufgestellt, der die Bahn zur Bestrafung Un schuldiger zu ebnen geeignet wäre, wenn er nicht durchaus falsch wäre.
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Vor dem Chemnizer Landgericht hat sich nun am 8. Ji Fräulein Asta Goldenberg, die Tochter des Limbacher Bürg meisters, zu verantworten. Die Anflage lautet auf Beleidigung Sinne des§ 185 des N.-St.-G.-B. Das Material gegen die& schuldigte hat sich zur Anklage verdichtet. In der Bürgermeister tochter glaubt man die anonyme Briefschreiberin gefunden zu habe mit gespanntem Interesse sieht man in weiten Kreisen dem Aus gange dieses Aufsehen erregenden Prozesses entgegen. Wir werde darüber morgen berichten.
Eisenbahnkatastrophe in Amerika. New York, 8. Juni. Ei fchtverer Eisenbahnunfall hat sich in der Nähe der Stadt Lancaster im Staate Bennsylvania ereignet. Ein Schnellzug stieß mit eine Güterzuge zusammen und beide Züge gingen in Trümmer. D Trümmerhaufen fing an zu brennen. Fünfzehn Personen tamen u Leben und mehr als fünfzig erlitten gefährliche Verlegungen.
Erdbeben in Lyon. In der Gegend von Lyon wurden geste mehrere leichte Erdstöße verspürt. Das Erdbeben erstreckte sich üb 30 Kilometer und dauerte drei Sefunden. Die Fenster mehrer Bauernhäuser wurden zerstört. In Lyon selbst verspürte man nich
von dem Erdbeben.
Die Genossen Jürs und Wolter hatten in verschiedenen Dörfern des Regierungsbezirks Lüneburg an einem Sonntage sozialdemos fratische Kalender verteilt, indem sie von Haus zu Haus gingen und in den Häusern an diejenigen abgaben, die etwas zu lesen haben wollten. Jeder trug ungefähr 50 Stalender in Papier gehüllt bei sich. J. und W. wurden angeflagt, weil sie sich gegen die Den Anwohnern der Sedanstraße dürfte endlich nach jahre Verordnung des Hannoverschen Oberpräsidenten vergangen hätten, Yangem Warten die Erfüllung einer dringenden Forderung in nächster welche am 22. August 1900 zum Schuße der äußeren Seilig Aussicht stehen. Die Regulierung und Umpflasterung dieser in einem haltung" der Sonn- und Feiertage ergangen ist und gleich den entjämmerlichen Zustande befindlichen Straße ist schon ziemlich seit fprechenden Oberpräsidialverordnungen der anderen preußischen ProBeginn der Stadtwerdung ein Schmerzenslind der Verwaltung ge- vinzen an Sonn- und Feiertagen alle öffentlich bemerkbaren wesen, wozu freilich die anliegenden Grundeigentümer ein großes Arbeiten" verbietet.- Die Angeflagten bestritten, daß jene Erfüllung Teil beigetragen haben. In unzähligen Sizungen der Stadt- ihrer Parteipflicht eine Arbeit sei. Das Landgericht Lüneburg verordneten und der eigens zu diesem Zwede eingelegten gemischten als Berufungsinstanz sprach auch die Angeklagten frei, indem es Deputation, troz schriftlicher und mündlicher Berhandlungen mit zutreffend ausführte: Das Verteilen selbst sei nur in den Häusern den Adjazenten, welche sich weigerten das Borgartenland abzutreten, erfolgt, also nicht öffentlich bemerkbar gewesen. Bleibe mußte immer wieder die Nutzlosigkeit eines Verständigungsversuches nur das Gehen von Haus zu Haus mit den etwa 50, in Papier festgestellt werden. Nachdem vor zwei Jahren noch die Regulierung gewickelten Stalendern. Das sei überhaupt teine Arbeit" geHochwasser. Wien, 8. Juni. Wien, 8. Juni. Aus Mähren, Galizien w an der Halsstarrigkeit von vier bis fünf Eigentümern scheiterte, ist wesen. Unter einer Arbeit" verstehe man eine Beschäftigung, die es jezt endlich bis auf einen gelungen, mit diefen eine Einigung mit einer gewissen Anstrengung verbunden sei, und unter einer Steiermart wird infolge des fortwährenden Regens Hochwasser e herbeizuführen. Mit der Jnangriffnahme der Asphaltierung fann öffentlich bemerkbaren Arbeit eine folche, wo eine gewisse Anstrengung meldet. Zahlreiche Flüsse sind aus den Ufern getreten. Der o nunmehr noch in diesem Sommer begonnen werden. äußerlich in die Erscheinung trete. Es sei aber nicht anzunehmen, gerichtete Schaden ist sehr groß, biele Drte sind überschwemmt. Ohne ein equivalent an die Anlieger und ohne Be- daß dieje Voraussetzungen hier zuträfen. Das Verhalten der AnEin Riesen- Tornado. Pittsburg, 7. Juni. Infole d dingungen der letzteren ist es dabei trotzdem nicht abgegangen. geklagten, als sie von Haus zu Haus gingen, habe sich von den der andauernden Regengüsse sind in dem nordöstlichen Teile Bunst Man scheint in gewissen Kreisen sich vorher darüber ver Sonntagsausflügler in nichts unterschieden. Die Frage, ob die baniens bedeutende Ueberschwemmungen eingetreten, durch ie b ständigt zu haben. Es soll nämlich die geplante Straßenbahn- Angeklagten eine öffentlich bemerkbare Arbeit verrichtet hätten, müsse trächtlicher Schaden an Eigentum angerichtet worden ist. Wnscha berbindung von der Kolonnen nach der Torgauerstraße, die jenen deshalb berneint werden, woraus die Freisprechung folge. sind nicht dabei ums Leben gekommen, obgleich in vielen tädte Stadtteil mit dem zu erschließenden Südgelände verbindet, zum Trotz der Selbstverständlichkeit und offenbaren Richtigkeit dieses Leute sich auf Flößen und in Boten retten mußten. Dank für das„ Entgegenkommen" durch die Sedan, Leuthen Urteils legte die Staatsanwaltschaft Revision ein. Diese Auflehnung Ein gewaltiger Tornado richtete in zahlreichen Städn des und Gothenstraße geführt werden. Magistrat und Verkehrsdeputation gegen die Autorität des durch das Gericht verkörperten Staats hat Staates Minnesota schwere Verwüstungen an. Der Sturm ste fich haben sich mit diesem Projekt einverstanden erklärt. Nach der den die Staatsanwaltschaft bekanntlich umsonst. Die Kosten trägt der eine gegen 500 Meter breite und 15 englische Meilen lang Bahn, Stadtverordneten zugegangenen diesbezüglichen Vorlage übernimmt Steuerzahler selbst in den Fällen, wo offenbar völlig unhaltbare auf der er alles vor sich her wirbelte. Viele Personen erlin Verdie Stadtgemeinde die Kosten der Auflaffung des Straßen und Rechtsmittel seitens der Staatsanwaltschaft eingelegt werden. Dies legungen, doch sind bisher nur zwei Todesfälle gemeldet. ie GeBorgartenlandes sowie der Zurücksetzung der Vorgarteneinfriedigungen Untergraben der Grundlagen der bestehenden Gesellschaftsordnung" walt des Sturmes riß eine Eisenbahnbrüde der Chicago- Bungtonin die Bauflucht, außerdem drei Fünftel der Kosten der Bürgersteig um im Sinne der bürgerlichen Heißsporne zu reden, ist das Vorrecht Quincy- Bahn von ihren Pfeilern, wodurch beinahe ein unalhbares regulierung, falls die übrigen zwei Fünftel von den Anliegern ge- der Staatsanwaltschaft. Seine Ausübung macht es sonnenklar, daß Unglück entstanden wäre, da ein gerade herannahender mit 0 Pertragen werden. Damit bei der Sache auch der Humor nicht fehle, wir nicht einmal in einem Rechtsstaate im bürgerlichen Sinne leben, fonen befeßter Bug erst im legten Augenblick am Rande es Abwird der Fahrdamm und der Bürgersteig vor dem Grundstück des fondern daß das Gericht untertan ist den Angriffen einer Ver- grundes zum Stehen gebracht werden konnte. einzigen widerhaarigen Eigentümers, Sedanstraße 79, in feinem waltungsbehörde. Und wenn auch in letter Instanz abermals ein gegenwärtigen Bustand belassen werden, wenn sich Herr Vogel in Gericht entscheidet, so ist für die Zusammensetzung des Kammer- Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlier Bes awischen nicht eines anderen besinnt. Für die Asphaltierung sind gerichts dahin gesorgt, daß es zum großen Teil aus Richtern nutzung für jedermann, SW., Merandrinenstr. 26. Geöffnet tlich von im biesjährigen Etat wiederum 141 000. bereitgestellt worden. besteht, die viele Jahre hindurch als Staatsanwälte 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 und-6 Uhr. fungierten und als solche nach dem Gesetz gezwungen sind, den In den Lesesälen liegen zurzeit 515 Beitungen und Zeitschriften der Art Befehl ihrer vorgesezten Verwaltungsbehörde auch dann zu be- und Richtung aus. folgen, wenn ihre eigene Ueberzeugung ihnen fagt, daß die Behörde Verfolgung ihrer Ansicht nach Unschuldiger von ihnen verlangt. Der erste Straffenat des Rammergerichts berwarf gestern die Revision der Staatsanwaltschaft mit folgender BeEin schwerer Erzeß eines Schußmannes beschäftigte gestern die gründung: Die Revision der Staatsanwaltschaft sei gegenüber den 9. Straffammer des Landgerichts I. Aus dem Festungsgefängnis tatsächlichen Feststellungen des Landgerichts machtlos. Wenn das Fort Hahneberg in Spandau wurde der Unteroffizier im 1. Garde Landgericht tatsächlich feststelle, daß die Angeklagten zirka 50 Stalender bragonerregiment Hermann Schwirt vorgeführt. Der Anges in den Straßen herumgetragen hätten, und daß darin keine Kraft. flagte, welcher sich in der Uniform dieses Regiments befand, hatte anstrengung läge, es sich somit alfo um keine Arbeit handele, zwei Jahre als Rekrut gebient und sich dann als Frei dann sei das unanfechtbar. Das Revisionsgericht tönne daran nichts williger für den Chinafeldzug gemeldet. Hier zeichnete er ändern. Ebenso unanfechtbar würde es sein, wenn fich der Erstürmung aus und des Takuforts und wurde das Landgericht festgestellt hätte, baß in dem mit ber Dienstauszeichnung zweiter Klasse dekoriert. Er Herumtragen bon fünfzig Kalendern eine An tehrte sodann zu feinem Regiment zurück und wurde bald zum strengung läge und eine Arbeit zu sehen wäre. Unteroffizier befördert. Am 16. Dezember 1905 trat der Angeklagte Der durch Sperrbrud hervorgehobene Schlußiaz gehört als„ Probist" bei der Schußmannschaft ein und wurde dem sechsten offensichtlich nicht zur Begründung des freisprechenden Urteils. Er Bolizeirebier in Rigdorf zugeteilt. Sier führte er sich zur vollsten lann nur den Zweck haben, darauf vorzubereiten, daß das KammerZufriedenheit seiner Vorgesezten, bis ihn am 26. Februar d. J. der gericht geneigt fein würde, eine Berurteilung gutzuheißen, die auf( E. Alkohol zu einer schweren Ausschreitung verleitete. An dem der unsinnigen tatsächlichen Feststellung beruht, daß das Tragen von 9, genannten Tage, einem Sonntage, hatte der Angeflagte bis 50 Kalendern eine Arbeit" sei. Eine solche Feststellung gliche der um zehn Uhr abends Dienst. Um fich noch ettvas Behauptung, das Tragen eines Gesangbuches oder der Bibel oder Schwirk erholen, mit atvei begab sich als atvei ebenfalls eingetaufter Sachen die sämtlich schwerer find bienftfreien Kollegen in eine nahegelegene Schankwirtschaft. 50 Stalender sei eine Arbeit. Nimmt das Rammergericht an, Hier wurde eine erhebliche Menge von Bier und Schnaps eine solche geradezu unsinnige" Feststellung" jei tein Rechtsirrtum, fonsumiert. Da seine Begleiter den Heimweg antraten, sezte der so behauptet es damit: wenn ein Gericht offensichtlichen Blödsinn Angeklagte allein die Bierreife fort. Bulegt besuchte er ein Lokal feststellt, so verstößt diese Feststellung nicht gegen eine Rechtsnorm. Das Plutus. Kritische Wochenschrift für Bolkswirtschaft und ganzwesen in der Hasenheide, welches er gegen zwölf Uhr nachts in ziemlich Rammergericht würde also damit zugeben: nach Lage der Gesetzgebung angetrunkenem Zustande verließ. Jufolge des reichlich genossenen ist das Kammergericht, das zu prüfen hat, ob eine Rechtsnorm ver-( Herausgeber: Georg Bernhard). 23. Heft.( Abonnements schließlich Allohols war S. etwas unsicher auf den Beinen, er pendelte bin legt ist, nicht befugt, eine offensichtlich unsinnige, zuungunsten der ber Blutus- Merktafel vierteljährlich per Post und Buchhandel 3,5M., direkt Der Tropenpflanzer. Nr. 6. Zeitschrift für tropische Lawirtschaft. und her, rempelte Bassanten an und sang dabei irgendein Soldaten- Angeklagten getroffene„ tatsächliche Feststellung" als Berlegung einer bom Berlag 4. Berlag Berlin- Charlottenburg, Goethestr. 6 lied. Der Anblick des hin- und herschwankenden und standalierenden Rechtsnorm anzusprechen. Damit gibt das Stammergericht zu, daß Herausg. D. Warburg und Wohltmann. Erscheint monatlid BezugsSchutzmannes mußte wohl doch für das Publikum ein etwas das Kammergericht zum mindesten überflüssig ist. Hoffentlich wird preis jährlich 10 M. Geschäftsstelle Berlin, Unter den Linden 4
zu
Bei
Gerichts- Zeitung.
Schuhmannsfäbeltaten vor Gericht.
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83%, ühr im Rathause( Eingang Jüdenstraße), Saal 109: Verfimlung: Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 10. Juni cr., rmittags Freireligiöse Vorlesung. Bormittags 10%, Uhr in der Schular Kleine Frankfurterstr. 6: Vortrag des Herrn Professor Dr. A. Gehrle er: Der Mensch und seine Götter. Herren und Damen als Gäste hr will tommen. Berschoben auf den 25. Juni ist die beschliefde Ber sammlung. Sozialdemokratischer Diskutierklub Freie Zusammkunft". Heute Sigung im Gewerkschaftshause, Zimmer 16. Tagesordnun 1. Bor lesen und Besprechen eines Artikels aus der Neuen Zeit" überbeiter. bildungsfragen. 2. Slubangelegenheiten und Berschiedenes. Sozialdemokratischer Leses und Diskutierklub" KaMary". heute Sigung bei Globig, stolonieftr. 15. Gäſte willkommen. Verein ehemaliger Gütergoter zur Bekämpfung der Berkulose. Heute abend 9 Uhr Mufilerhaus, Kaiser Wilhelmstr. 18m. Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeite Berlins Chriftianiastraße, Ede der Schulstraße. Bortrag des Kollegens. Lüpnik und Umgegend. Sonnabend, den 9. Juni, abends 8 Uhrbei Wils, über: Kunst. 2. Disfusion. Gäste willkommen.
Allgemeine Kranken und Sterbetasse der Metarbeiter. . 29.) Filiale Baumschulenweg. Sonnabend, den 9. Ji, abends hr, bei 23. Kleinschmager, Baumschulenstr. 67: Generalvemmlung. Ortsverein Charlottenburger Buchdrucker. Somg, den 10. Juni, vormittags 10%, Uhr, im Boltshause, Rosinenstr. 3: Bammlung. Vortrag des Herrn Dr. Borchardt über:" Licht und Beleuchtung. Um recht pünktlichen und zahlreichen Besuch wird gebeten.
Eingegangene Druckschriften.