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Nr. 132. 23. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

3weiter Verbandstag des Zentralverbandes der Blumen-, Blätter, Palmen- u. Pukfederarbeiter und-Arbeiterinnen Deutschlands .

Sonntag, 10. Juni 1906.

möglich Material zusammenzutragen; denn gerade unsere Branche Tüchtigkeit und bei einfacher Lebensweise nicht soviel heraus­bemnächst herausgegeben werden, und zwar eins für die Mitglieder als angemessen im Verhältnis zum aufgewandten Kapital und zur

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Zur Frage Koft- und Logiswesen wurde beschlossen, soviel wie mittlere ebensowohl wie der große, auch bei großem Fleiß, bei sei sehr an dieser Frage interessiert. Zwei Flugblätter sollen wirtschaften kann, daß es im Vergleich zu anderen Betriebsarten und eins für Heimarbeiter. Ein Antrag, unsere Verbandszeitung aufgewandten Arbeit angesehen werden darf. Was soll nun dem in größerem Format und schon am 1. Juli erscheinen zu lassen, gegenüber die Tatsache besagen, daß es eine Anzahl von Agrariern wird angenommen. Der nächste Verbandstag soll in Birna statt- gibt, die schreien, ohne irgend welche Not zu leiden? Erforderlich finden. Nachdem noch viele andere, die Deffentlichkeit wenig inter - war vielmehr der Beweis, daß, soweit Not vorhanden ist, dieser effierende Sachen erledigt worden sind, und die Vorsitzende nochmals fein 3olltarif abhelfen kann, sowie die Angabe der Mittel, die wirk­alle Delegierten aufmunterte, nun zurückzukehren zu frischer und er- lich imstande sind, zu helfen. Theoretisch ist das von unserer neuter Tätigkeit, schloß der Verbandstag unter Abfingen eines Ar- Seite während des Zollkampfes geschehen, insbesondere durch beiterliedes seine Beratungen. Kautskys Broschüre Handelspolitik und Sozialdemokratie", welche zudem nachweist, daß durch den Zolltarif die Lage der wirklichen Landwirte wie der Landarbeiter verschlimmert statt berbessert werden muß. Nachdem nun gegen unseren Widerstand Zolltarif und Handelsverträge zur Tatsache geworden sind, wird es eine Aufgabe der nächsten Zukunft sein, den gleichen Nachweis auch getretenen Tatsachen zu zeigen, wie Landwirte und Landarbeiter praktisch zu erbringen, d. h. an der Hand der inzwischen ein­getretenen Tatsachen zu zeigen, wie Landwirte und Landarbeiter der Bölle gefahren sind. Heute kann das noch nicht gemacht werden, im Gegensatz zu den bloßen Besißern unter der Herrschaft weil die Zölle noch nicht lange genug bestehen, als daß man ihre Wirkung voll abschätzen könnte. Aber Materialſammlungen zu diesem Zweck würden schon heute wertvoll sein. Dagegen kann die Schrift von Schmitt nach unserer Meinung nur von diesem richtigen Wege ablenken.

Literarisches

,, Notleidende Agrarier".

Sebnis, 4. Juni 1906. Pfingsten tagte in der bekannten Blumenstadt Sebnitz der Ver­Sandstag obigen Berufes. Kollege Weichhold- Sebniz begrüßte die Delegierten und gab einen furzen Ueberblick von der Bewegung in Sebniß, der Haupt­affierer über die Kassenverhältnisse. Die Einnahmen betragen 1304 M. Davon entfallen auf Wochenbeiträge 2883 M. Der Rassenbestand beziffert sich auf 1259 M. Die Ausgaben beziffern sich uf 4304 M. Von den einzelnen Ausgabeposten nennen wir: Ver­valtungsunkosten 312,83 M., Krantenunterstügung 88,50 M., Verbands­agsunkoſten 237,65 M., Rechtsschutz 81,20 M., Druckkosten 802,15 M., Münchener Parteiberlag eine Broschüre von Bruno Unter diesem Titel hat unser Streifunterſtüßung 398,95 M., Heimarbeit- Ausstellung 70,54 M., Schmitt( 45 S., Preis 40 Pf.) erscheinen lassen. Was mit der Agitation 719,52 M. Frau Jhrer- Berlin wurde als Vorsitzende des Zentralvorstandes Schrift bezweckt wird, ist uns, offen gesagt, unverständlich geblieben. Frau Ihrer- Berlin wurde als Vorsitzende des Zentralvorstandes Gie enthält eine adreßbuchartige Aufzählung der Besiktümer einer and Kollege Irrgang- Berlin als Hauptkassierer einstimmig wieder- Anzahl adeliger Familien. Die Schlüsse aus der Arbeit soll der gewählt. Sodann wurde beschlossen, die Verbandsbeiträge der männlichen eser selbst ziehen. In der kurzen Einleitung behauptet der Ver­Mitglieder von 15 auf 30 Pf., die der weiblichen von 15 auf 20 Bf. faffer, daß diejenigen Landwirte, deren Leben wirklich ein forgen­volles ist, gar nicht die größten Schreier über die Not der Land­Das Krankengeldzuschußreglement wurde umgeändert und be- wirtschaft feien. Die großen Magnaten, die Grandseigneurs der schlossen, daß in Zukunft folgende Säge gelten sollen: einzelnen Provinzen und Länder, die, weiß Gott , die Not der Zeit nicht gerade drückend am eigenen Leibe empfinden, zetern weit

ind das Eintrittsgeld von 25 auf 30 Pf. zu erhöhen.

männlich weiblich Dauer der Unter­

Dauer der

Mitgliedschaft

M.

M.

stügung

52 Beiträge

3,60

3,-

3 Wochen

104

3,60

3,-

"

208

4,50

3,60

5

"

312

4,50 6,-

3,60

7

"

"

416

4,50

Beschlossen wurde, das neue Statut am 1. Juli und die neue Krantenunterstützung statutengemäß nach 52 Wochen in Kraft treten zu lassen. Hierauf wurde eine sehr umfangreiche Geschäftsordnung ind ein Streifreglement für Zahlstellen beraten und schließlich an­

genommen.

Als Delegierte zum nächsten Gewerkschaftskongreß wurde Frau Shrer, als Stellvertreter Kollege Sinn( Berlin ) gewählt. Kollege Weichhold( Sebnih) wurde dazu bestimmt, an den Ge­werkschaftskursen in Berlin auf Kosten der Generalfommission teil­zunehmen.

mehr und weit lärmender."

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In vielen Fällen besit nämlich der Verfaffer keine Angaben über Dazu kommt ein weiterer sehr wesentlicher Mangel der Schrift. die Größe der Besißtümer, und dann nimmt er feinen Anstand, So soll denn die Aufzählung ihrer umfangreichen Siegenschaften an Stelle von Tatsachen seine Vermutungen zu geben! Alle vermutlich den Nachweis erbringen, daß man bei solchem Besit Augenblick kehrt der Sah wieder: der Besiz dürfte so und so selbst in schlechten Zeitläuften immerhin noch ganz gut leben kann. viel Quadratmeilen umfassen, oder dürfte mit so und so viel Das mag sein. Daß aber hiermit ein irgendwie wertvoller Bei- Quadratmeilen nicht zu hoch veranschlagt sein. Damit ist trag, sei es zur sozialdemokratischen Agitation, sei es zur Auf- doch nichts anzufangen, und man kann es der Deutschen Tages­flärung der Leser geleistet ist, bermögen wir nicht anzuerkennen. zeitung" wahrlich nicht verdenken, daß fie die breite Angriffsfläche, Höchstens wenn irgendwo eine der in dem Heft verzeichneten die der Verfasser hierdurch bietet, bereits gehörig ausgenutzt hat. feudalen Familien sich besonders mausig macht, fann man ihr vor­halten, wieviel sie an den neuen Zöllen verdient. Das ist aber auch alles, und das ist herzlich wenig. Die Agrarier können mit Fug und Recht antworten, was denn damit gegen die Not der Landwirtschaft bewiesen sei? Sie sind ja niemals so einfältig ge­wesen, die standesgemäße Unterhaltung ihrer Jungens" bei den Garderegimentern in den Vordergrund zu schieben, wie der Ver­fasser anzunehmen scheint, sondern sie behaupten, daß der tätige Landwirt, der sein Gut selbst bebaut, und zwar der kleine und

Durch ein derartiges Verhalten fann unser sa chlicher Kampf gegen das Agrariertum nur diskreditiert werden.

J. B.

Dresden -0,82 Meter, bei Magdeburg+ 1,68 meter. Wasserstand am 8. Juni. Elbe bei Auffig+0,58 Meter, bei

Unstrut bei Straußfurt+ 1,70 Meter. Dder bei Ratibor+ 4,48 Meter, bei Breslau Oberpegel+5,06 Meter, bei Breslau Unterpegel 0,94 Meter, bei Frankfurt+ 1,78 Meter. Weichsel bei Brahemünde + 2,54 Meter. Warthe bei Bofen+0,76 Meter.

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