Einzelbild herunterladen
 

Ballesche Richter, oder um dem Frankfurter   Redakteur die Sache| Handtle) in Verbindung zu treten, um für die Briefe an die Arbeiter auszusagen. Der Verteidiger stellte fest, daß die Polizei möglichst schwer zu machen, das weiß man nicht) nicht etwa in Schlichtungskommission bis zur Neuwahl der gesamten Kommission die Anzeige in leichtfertiger Weise lediglich auf flüchtige Angaben Frankfurt  , sondern in Halle, wo er seinen Wohnsitz hat. Der be- die Adresse des Kollegen Morig beizubehalten. bon dritter Seite hin erstattet hätte. Das schien auch die Ansicht flagte Genosse, Redakteur Wilhelm 3ander von der Frank- Daß der Kollege Wiesenthal mit uns bis zur legten Stunde des Gerichts zu sein. Es lehnte einen Antrag der Staatsanwalts furter Volksstimme", wurde durch Rechtsanwalt Herzfeld- vor der Spaltung an eine Beilegung der Differenz glaubte, geht schaft auf Vertagung zweds weiterer Beweiserhebung ab, sprach die Halle vertreten. Des Privatklägers Bruder, Rechtsanwalt Suchs- auch daraus hervor, daß er noch am 4. Mai 1906 einen Brief an Angeklagten frei, unter Uebernahme sämtlicher Kosten, auch die für land, behauptete, die Klage sei in Halle zulässig, weil die Frant- den Ausschuß des Deutschen Metallarbeiterverbandes richtete, durch die Verteidigung, auf die Staatstaffe. Denselben Ausgang nahm furter Boltsstimme" laut Auskunft des kaiserlichen Poftamtes welchen er diefen ersuchte, seine Entscheidung, die den Ausschluß- ein anderer Prozeß vor dem Dresdener   Gericht, wo ein Tiefbau­auch in Halle verbreitet werde. Um dies eidlich erhärten lassen beschluß gegen Wiesenthal aufhebt, zu veröffentlichen. Wiesenthal arbeiter unter der Anklage stand, beim Gärtnerstreik einen Gärtner­zu können, hatte Suchsland einfach den Genossen Redakteur war also bestrebt, seine Rechte als vollberechtigtes Mitglied zurüd- gehülfen bedroht zu haben. Auch er wurde freigesprochen. Moltenbuhr vom Halleschen Voltsblatt" als Zeugen zuerlangen. Kampf in der Textilindustrie. Wegen rigorosen Vorgehens der laden lassen, der eidlich bekunden mußte, daß die Redaktion des In dieser Zeit schwebten auch auf unseren Antrag hin Ver- Direktion, Zurückgabe des eingereichten Tarifs, Ablehnung jeglicher Halleschen Voltsblattes" ein Exemplar der Volksstimme" aus mittelungsversuche bei der Berliner   Gewerkschaftskommission. Der Verhandlung und Maßregelung der Arbeiterkommission, stellten am Frankfurt   bezieht. Hierauf erklärte Suchsland, die Verbreitung Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission war auch bereit zu Sonnabend sämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen in Sudau, Kreis sei nachgewiesen, ganz gleich, ob hier ein Eremplar oder zehn vermitteln, doch die Berliner   Ortsverivaltung des Deutschen Metall­Sprottau, die Arbeit ein. Gremplare der Volksstimme" gelesen würden. Des Beklagten arbeiterverbandes lehnte den Ausschuß als Vermittelungsinstanz ab. Vertreter, Rechtsanwalt Herzfeld, war jedoch der Ansicht, daß die Trotzdem glaubten wir noch an eine Einigung! Sache nicht so einfach liege. Die Versendung eines Tausch- oder Pflichtexemplares, das ein Redakteur zu seiner Information be­dürfe, könne doch nicht als Verbreitung angesehen werden. Das Gericht vertagte die Sache und beschloß, erneute Auskunft bei dem Postamt darüber einzuziehen, wie viel Eremplare der Frankfurter Boltsstimme" in Halle verbreitet werden. Ueber den Ausgang der nicht uninteressanten Sache werden wir be­richten.

Am 16. Mai 1906 ging der Kollege Wiesenthal mit dem Genossen Eugen Ernst   nach dem Reichstag, um durch Konferenz mit den Genossen Robert Schmidt, Alwin Körsten und Karl Legien   einen Weg zu finden, der eine Bersplitterung des Deutschen Metallarbeiters verbandes verhindern sollte.

Es ist

Dachdeckerstreit in Duisburg  . Vor Zuzug von Dachdeckern nach Duisburg   wird dringend gewarnt, da die dortigen Dachdecker in den Streit getreten sind. Die vor 14 Tagen eins gereichten Forderungen sind von der hiesigen Ortsvereinigung der Dachdeckermeister abgelehnt. Die Dachdecer fordern Erhöhung des Stundenlohnes bon 50 auf 55 Pf. und 20 Pf. Zuschlag für Ueber­Das Resultat war, daß sich der Genosse Legien   erbot, zwecks stundenarbeit, für Sonnabend eine Stunde früher Feierabend und 8urücknahme des Beschlusses, welcher die Rohrleger und Helfer am für die Tage vor den hohen Festtagen um 4 Uhr Feierabend ohne meisten erbittert hat, mit Cohen zu sprechen. Der Beschluß Lohnabzug. Für Hülfsarbeiter wird Erhöhung des Stundenlohnes berbot den Rohrlegern und Helfern die Abhaltung von allgemeinen von 40 auf 45 Pf. gefordert. Im Reichstags- Wahlkreise Zauch- Belzig- Jüterbog- Luckenwalde, Agitationsversammlungen mit dem Kollegen Wiesenthal als Referenten. so wird uns von der dortigen Parteileitung geschrieben, liegt das Der Genosse Körsten erbot sich am 18. Mai 1906, nach Stuttgart  Städtchen Brück. Es sind zumeist Ackerbürger und Handwerker, zum Vorstand zu fahren und dort zu vermitteln. die dort wohnen, doch ist auch eine Anzahl Arbeiter, meist aus den Bau­Am 17. Mai 1906 erhielt der Kollege Wiesenthal nach vers berufen, dort ansässig. Es ist aber bis jetzt weder der Kreisleitung abredeter Anfrage vom Genossen Legien die Nachricht, Cohen habe noch dem örtlichen Vertrauensmann gelungen, diese Arbeiter politisch erklärt, alle Beschlüsse gegen die Nohrleger und Helfer feien mit Su zu organisieren, obwohl eine gewerkschaftliche Organisation der Stimmung des Vorstandes gefaßt. Auch werde die Ortsverwaltung Maurer am Orte ist und obwohl eine Anzahl von Bauhandwerkern gegen die Mitglieder oder Vertreter, welche die Beschlüsse der Ver­aus Brück in Berlin   und seinen Vororten Beschäftigung hat. Da es aber waltung durchbrechen, alle statutarischen Konsequenzen ziehen. im Hinblick auf die nächste Reichstagswahl unbedingt notwendig ist, daß Danach war die Mission des Kollegen Körsten an den Vorstand die Parteiorganisation auch in Brück Boden faßt, ersuchen wir die in überflüssig. Groß- Berlin beschäftigten politisch organisierten Bauhandwerker, auf die in Brück wohnhaften Kollegen einzutvirken, damit diese sich auf ihre Pflicht als Klassengenossen befinnen und sich politisch organis fieren. Dieses Ersuchen richten wir nicht nur an die in Groß- Berlin wohnhaften Genossen, sondern nicht minder auch an die in der Pro­vinz wohnhaften, in Berlin   beschäftigten Genossen aus allen anderen Wahlkreisen.

Die gestrige Erklärung des Bundes der sozialdemokratischen Lese­und Diskutierklubs enthält einen entstellten Sazz. Statt: Aus seinem Artifel ist ohne weiteres zu ersehen, daß sein Artikel von sehr wenig Sachkenntnis beeinflußt ist", ist im letzten Satzteil zu Tesen: daß sein Urteil von sehr wenig Sachfenntnis beeinflußt ist". Wir stellen das auf Wunsch der Einsender hier­mit fest.

Straffonto der Presse. Genosse Joos vom Gothaer " Boltsblatt" wurde vom Schöffengericht Gotha   wegen Be­leidigung des Amtsblattredakteurs Bierbaum zu 300 M. Geldstrafe

verurteilt.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

So sieht es mit der von langer Hand vorbereiteten Organisations­gründung aus! Im übrigen wollen wir noch bemerken, daß der Ausschluß­antrag gegen Cohen begründet war mit dem Vorwurf, er habe wissentlich die unwahrheit gesagt, und sind die Beweise dafür an­geboten worden.

Metallarbeiter und Barteigenoffen, nun urteilt! Die bisherige Agitationskommission

-

der Rohrleger und Helfer Berlius und Umgegend. Der Zentralverband der Schmiede hielt am Montag eine außerordentliche Mitgliederversammlung in den Germania  - Sälen ab. Menge und Schlinsky erstatteten den Bericht bom Verbandstage. Eine Diskussion wurde nicht beliebt, aber empfohlen, in den Bezirksversammlungen die Beschlüsse zu diskutieren. Die Wahl von vier Mitgliedern für den Ver­bandsausschuß wurde darauf vorgenommen und Marten, Schlinsky. Wiechmann und Kriening gewählt. Als Bureaubeamter wurde der bisherige Beamte Hentschel wiedergewählt. Die Wahl des Gau­vorstandes für den Gau II rief eine scharfe Debatte hervor; es wurde wiederholt betont, daß in den Gauvorstand Leute gewählt werden müßten, die eine gute Agitation für den Verband zu ent­falten verstehen. Unter den Vorgeschlagenen fiel die Wahl auf Haberland, Schucauer und Schlinsky.

Ausland. Die Pariser   Streifs. Die Arbeiter der Untergrund. bahn haben die Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen. ihnen nicht gelungen, ihre Forderungen durchzusetzen. Doch haben fie die fefte Busage erhalten, daß fünftig in die Bedingnishefte der Achtstunden tag aufgenommen wird. Sache der sozialistischen  Gemeinderäte wird es sein, über die Einhaltung dieses Versprechens

zu machen.

Die Lithographen haben bedeutende Erfolge zu ber­zeichnen. 45 Häuser, darunter die Firma Chair, die größte des Getverbes, haben den Neunstundentag bewilligt. Ihre Arbeiter be. schlossen die Wiederaufnahme der Arbeit. Die Arbeiter der anderen Häuser verharren mit musterhafter Solidarität im Ausstand. Auch Die träftige die Typographen fämpfen entschloſſen weiter. Organisation und die Solidarität der ausländischen Fachverbände fichern eine ausgiebige Unterstützung der Ausständigen noch für lange Zeit.

Die Wirkungen der Pariser   Streifbewegung sind im ganzen sehr befriedigend. Wohl hat die große Mehrzahl der Arbeiter, die anfangs Mai in den Kampf um den Achtstundentag eintraten, die Arbeit ohne Zugeständnisse der Unternehmer wieder aufnehmen müssen. Aber die Arbeiterschaft hat in diesem Kampf viel gelernt. Die Tatsache, daß nur dort ein längeres, erfolgverheißendes Vers harren im Streit möglich war, wo, wie bei den Buch- und Stein­druckern, die Organisation für eine hinreichende Streifunterstüßung vorsorgte, hat der vordem so verbreiteten Meinung, daß die dirette Aftion" das Anlegen von Widerstandsfonds überflüssig mache, stark Abbruch getan. Die extremsten Syndikalisten sahen fich genötigt, als der Kampf ausgebrochen war, Sammlungen zu veranstalten und kommunistische Suppen", Speisenverteilungen an Streikende zu or­ganifieren. Trotz allem hülfsbereiten Gifer der Arbeiterbevölkerung waren diese improvisierten Unterstübungsaftionen nicht hinreichend, ordentliche Streiffaffen zu erseßen und vorzeitige Rüdfehr zur Ar beit hintanzuhalten. Man hört heute in allen Streisen der Arbeiter­schaft die Notwendigkeit starter Organisationen betonen und man fann sagen, daß die vielen Mißerfolge der Maibewegung die Kampf­lust des Proletariats wie seine sozialistische Erkenntnis nur gestärft haben. Die aufflärende Wirkung des Kampfes läßt sich auch in der syndikalistischen Presse wahrnehmen, die jeßt, von der Einseitig Zentralverband der Fleischer. In der Mitgliederversammlung feit ihres früheren Revolutionarismus abweichend, die errungenen vom 6. Juni referierte Genoffe Schütte über: Die Bünfte im fleinen Erfolge sehr hoch bewertet. Es bedarf allerdings der prin­Mittelalter." Dann wurde zur Sonntagsruhe nochmals Stellung zipiellen sozialistischen Aufklärung, um zu verhindern, daß der mit genommen. Krause führte hierzu aus: Die Protestversammlung der harten Wirklichkeit zusammengeprallte Syndikalismus in einen habe schon einen Erfolg gehabt, indem die Behörde sich endlich wäfferigen Trade- Unionismus zerrinnt. bemüht habe, etwas schärfer zu kontrollieren, um der Sonntags­arbeit etwas zu steuern. Auch die Meisterpresse dringe nun auf Einhaltung der Sonntagsruhe. Die Innung selbst befasse sich an diesem Tage mit derselben Frage. Wenn davon auch nicht viel Gefellen, über die man immer gespottet habe, hier die Triebfeder

Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß der wöchentliche Bei­trag vom 3. Juni 1906 an 70 Pf. beträgt und diejenigen Mitglieder, die über den 3. Juni hinaus Marten zu 50 Pf. geklebt haben, müssen die fehlenden 20 Pf. nachzahlen.

Für die Nohrleger des Metallarbeiterverbandes hatte die Ber­ liner   Verbandsverwaltung zu Sonntag nach Frantes Saal in der Sebastianstraße eine Versammlung einberufen, in der abermals die Differenzen besprochen wurden, die jüngst zur Absplitterung eines Teils der Rohrlegergruppe vom Verbande geführt haben. Zutritt hatten nur solche Rohrleger und Helfer, die mit ihren Beiträgen vollständig auf dem Laufenden waren. Der zweite Bevollmächtigte, Handtte, wies einleitend auf die Schäden hin, die der Branche aus der Absplitterung erwachsen würden. Schon jetzt lasse sich fest­stellen, daß die Unternehmer den entstandenen Konflift unter den Kollegen ausnüßten, um den Tarif nicht mehr in dem Maße inne­zuhalten, wie es sonst der Fall sein müßte. Redner empfahl des halb den Rohrlegern, nach wie vor im Verbande zu bleiben. In Ser Diskussion forderte Cohen u. a. die Erschienenen auf, doch ein­Ortsverwaltung oder gegen die Organisation als Ganzes vorzu­Aus der französischen   Kammer. bringen hätten. Die nachfolgenden Redner verurteilten sämtlich seien. Er forderte die Kollegen auf, alle Fälle von Uebertretungen Paris, 12. Juni.  ( W. T. B.) Das Haus tritt in die Be die teilweise vollzogene Abtrennung vom Metallarbeiterverband. der Sonntagsruhe dem Bureau zu melden, damit von dort für Düwell befürwortete, eventuell durch Vermittelung der General- Abhülfe gesorgt würde. Auch müffe man die öffentliche Meinung ratung der verschiedenen Interpellationen über die Politik der Re­tommiffion oder der Berliner   Gewerkschaftskommission eine Ver- in dieser Sache zu gewinnen versuchen. Die Hausfrauen tönnten gierung ein. Gérault Richard  ( Soz.) gibt der Ansicht Ausdruck, ständigung mit der bisherigen Agitationstommission resp. mit den viel mithelfen. Alle übrigen Redner waren derselben Meinung. man müsse zunächst versuchen, die Hülfsquellen aufzufinden, die absentierenden Rohrlegern anzubahnen, um womöglich auf diesem Durch die Organisation müsse das Ziel erreicht werden. Sodann für die Durchführung der beabsichtigten Reformen nötig feien. Wege wieder eine volle Ginigung herbeizuführen. Er brachte auch gab Bergmann die Abrechnung vom Maien- und Frühlingsfest. Redner wünscht, daß man versuche, zu einer internationalen Ver­eine in diesem Sinne gehaltene Resolution ein. Cohen vertrat den Der erzielte Ueberschuß beläuft sich auf 182,18 m. Im verflossenen ständigung zu gelangen, um die militärischen Ausgaben zu ver: Standpunkt, diese und noch eine andere Resolution dürften nicht Monat wurden verkauft: 780 Marten a 35 f., 52 a 15 Pf. und ringern. Mehrere andere der sozialistischen   Partei angehörige zur Abstimmung gebracht werden, weil sie geschäftsordnungsmäßig 162 Maimarten, 62 Bücher und 6 Protokolle. Schließlich wurde Redner sprechen sich über Reformen aus, die sie vorschlagen, so nicht zeitig genug schriftlich dem Bureau vorgelegen hätten. Eine noch beschlossen, den Versammlungsbesuch durch Abstempelung im besonders Einführung einer allgemeinen, progressiven Einkommen steuer, Berstaatlichung der Bergwerke und der Eisenbahnen usw. vom Bureau zur Abstimmung gestellte folgende Resolution wurde Verbandsbuch zu kontrollieren. gegen wenige Stimmen angenommen. Jaurès  ( Sog.) wirft der Regierung vor, fie befolge gegenüber der Arbeiterklasse eine Politik der Unterdrückung. Sie habe den Aus­stand im Departement Pas de Calais   bemußt, um das Proletariat unter der militärischen Macht zu erbrüden. Der Redner spricht sich ferner tadelnd über die Haltung der Regierung gelegentlich des 1. Mai aus und fragt, welche Lösung die Regierung dem sozialen Problem zu geben gedenke. Redner gibt zu, daß, wenn bezüglich des Besizes der Produktionsmittel die Gesellschaft an die Stelle der Sapitalisten gesetzt werde, die Interessen der mittleren Klassen ge schont werden müßten und diesen Klassen ein gewisses Aequivalent zu sichern sei. Jaurès   spricht dann von der allgemeinen Enteig nung des tapitalistischen Eigentums und erklärt, es sei ihm unmög­lich zu sagen, ob diese Enteignung sich mit oder ohne Entschädigung bollziehen werde. Jaurès   bricht dann wegen Ermüdung seine Rede ab und die Situng wird geschlossen.

mal mitzuteilen, was sie denn an sachlichen Beschwerden gegen die zu erwarten fei, es zeige fich aber doch, daß die sozialdemokratischen Letzte Nachrichten und Depeschen.

Sie lautet:

Lithographen und Steindrucker! Die Firmen Walter Peck, Schöneberger Ufer 36c und. Golisch, Greifswalderstr. 213 find wegen Differenzen gesperrt. Deutscher   Senefelder  - Bund.

Die am 10. Juni tagende Versammlung der Rohrleger und Helfer berurteilt ganz entschieden die Bestrebungen ehemaliger Mitglieder des Deutschen Metallarbeiterverbandes, eine Ber­Die Verwaltungen der Filialen I und III. splitterung unter den organisierten Kollegen herbeizuführen. Die Der Streit der Thyssenschen Hülfsarbeiter auf dem Neubau Bersammelten verpflichten sich, ihrer alten Organisation treu zu bleiben und mit allen Sträften weiter für dieselbe zu agitieren. der Firma Jandorf ist beigelegt. Durch Vermittelung der Die beiden anderen Resolutionen empfahl das Bureau der neu Organisationsleitung des Transportarbeiterverbandes erklärte sich zu wählenden Agitationsfommission als Material zu überweisen, die Firma Thyssen bereit, die Entlassenen wieder einzustellen, auch womit die Mehrheit sich einverstanden erklärte. wurde ein Arbeiterausschuß gebildet, der bei späteren Differenz Zum Schluß wurde noch darauf aufmerksam gemacht, daß den- fällen gehört werden muß. Darauf nahmen die Streitenden gestern jenigen Verbandsmitgliedern, die jetzt infolge des Konflifts aus morgen die Arbeit wieder auf. ber Organisation austreten und sich der neuen Vereinigung an Achtung, Fensterputer! Die Kollegen der Firma Sagonia" schließen, ein späteres Zurücktreten mit vollen Rechten nicht möglich in Dresden   sind in den Ausstand getreten. Wir richten an alle Sol­jein werde. Wer jebt austrete, fönne später nur als neues Mitglied legen das dringende Ersuchen, nach Dresden   borläufig feine wieder eintreten, soweit seine Aufnahme überhaupt zulässig sei. Es Arbeit anzunehmen. Weitere Auskunft erteilt C. Knöner, set notwendig, die Rohrleger hierauf ausdrücklich hinzuweisen, das Engelufer 15, 3immer 14. mit sie nicht leichtfertig ihre durch langjährige Mitgliedschaft er. worbenen Rechte preisgeben. Wer dann trotzdem gehen wolle, nun, der sei eben nicht zu halten.

Den Metallarbeitern und Parteigenoffen zur Aufklärung. Es ist unwahr, daß die Gründung des Allgemeinen deutschen Metallarbeiterverbandes( Siz Berlin) von langer Hand vor bereitet ist.

Zentralverband der Handels- und Transportarbeiter. Sektion der Fensterputzer.

-

Nette Kadetten.

Petersburg, 12. Juni.  ( W. T. B.) Der Arbeiterbeputierte Aladin ruft in einer Rede zur Agrarfrage mehrere Zwischenfälle herbor durch Verlesung von Briefen von Bauern, wobei er verschiedene Ausbrüde ausläßt, sie indessen leicht erraten läßt. Der Präsident ruft den In der Terrakottafabrik der Firma Agnes Gladenbeck in Redner zur Ordnung. Einige Deputierte der tonftitutionell- demo­Friedrichshagen sind Differenzen ausgebrochen. Die Kollegen tratischen Partei verlassen den Sigungssaal unter Protest gegen werden ersucht, dies genügend die Haltung Aladins. Dieser schließt seine Rede mit fol­Maler, Retoucheure, Figuristen zu beachten. genden Worten: Wir dürfen nicht warten. Wir müssen uns seine Unterstützung bitten, Zum Kampf im Barbiergewerbe. Die Freie Vereinigung der an Wahr ist, daß im Einverständnis, ja auf Anregung des Kollegen Barbiere   hat beschlossen, diejenigen Mitglieder, welche die Plakate bevor die Revolution ausbricht und nachdem das russische Volt alle Wiesenthal am 16. Januar 1906 die Vertrauensleute der Rohrleger aushängen, auszuschließen. Damit nimmt der Kampf an Schärfe zu. Ländereien mit Beschlag belegt und alle Hindernisse beseitigt und Helfer Berlins   und Umgegend zwecks Anbahnung einer Ver- Die Platate und die Kontrollfarte bei den Herren Habekost und haben wird, eine neue Boltsvertretung, wie die Frankreichs  ständigung eine Resolution einstimmig angenommen haben, in der es Blaßner, Thaerstr. 35 und 24, find ungültig, obige Herren ver- im 18. Jahrhundert, dieser vollendeten Tatsache eine juristische u. a. heißt: weigern die Herausgabe des lafats. In der Notiz betreffend Form zu geben sucht. Die Duma nimmt darauf mehrere Anträge fliegende Barbierstuben soll es heißen: Aller- nicht Albertstraße. auf Interpellationen an, darunter eine über die Todesstrafe und Die Blafate tragen grünen" Querstrich. vertagt sich dann bis Donnerstag.

Die Konferenz nimmt Kenntnis von dem Bericht ihres Branchen­bertreters und beschließt:

1. Um die bestehenden Differenzen mit der Ortsverwaltung nicht zu verschärfen, verzichten wir, bevor die Differenz erledigt ist, auf eine Berichterstattung über die Verhandlungen wegen der Differenz.

2. Da sich auch selbst in einer Mitgliederversammlung bei der Diskussion über die Berichterstattung die Differenz vielleicht ver­schärfen würde, so verzichten wir auf eine Versammlung der Rohr­leger und Helfer, welche nur Mitglieder des Deutschen Metallarbeiter­berbandes sind.

Achtung, Schuhmacher! In der Schuhfabrik von Braun, Große Frankfurterstr. 84, befinden sich die Kollegen wegen Lohnabzug im Ausstand. Die Ortsverwaltung des Zentralverbandes der Schuhmacher Deutschlands  .

Deutsches Reich  .

Bolizeilicher Uebereifer gegen organisierte Arbeiter. Bei der

wenden das Volk

und

Die revolutionäre Flotte.

Petersburg, 12. Juni.  ( B. H.  ) Da infolge der zunehmenden Agrarunruhen in verschiedenen Gouvernements und wegen der neuer­lichen revolutionären Bewegung unter den Matrosen der Schwarzen Meer- Flotte die Situation fich immer bedrohlicher gestaltet, dürfte der Generalstabschef Poligin die geplante Neise nach Wien   verschieben. Unruhen in Sewaftopol.

3. Aus diesen Gründen ist es notwendig, daß die jetzige Metallarbeiteraussperrung in Dresden   sollten laut polizeilicher Sewastopol  , 12. Juni.  ( B. S.) Infolge zirkulierender Gerüchte Agitationstommission bis zur Erledigung der Differenz mit der Anzeige zwei Arbeiter in das Ebertsche Fabrikgrundstück ein über einen bewaffneten Aufstand verlassen die Einwohner maffenhaft Ortsverwaltung im Amte bleibt. gedrungen sein und Arbeitswillige bedroht haben. Den beiden Ar­4. Um von diesem Streit innerhalb der Organisation den Unter- beitern wurde der Prozeß gemacht. Es erschien auch ein Gendarm die Stadt. Die Eisenbahner beabsichtigen in den Generalftreit zu nehmern teine Kenntnis zu geben, wird hiermit der Kollege Edmund als Zeuge, der die Anklage bestätigte; dagegen wußten vier Arbeits- treten. Morig beauftragt, mit der Ortsverwaltung( bezw. dem Kollegen willige als Belastungszeugen absolut nichts Belastendes gegen die

Berantw. Redakteur: Haus Weber, Berlin  , Inseratenteil verantw.: Th.Glode. Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltunasblatt