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Soziales.

Treten hat, daß der Malträtierte zu Boden stürzte und von zwei sein feines proletarisches Empfinden und sein parteigenössischer| Von der schweizerischen Sozialdemokratie. Der liberale Klünger anderen Soldaten auf die Beine gestellt werden mußte. Auch beim Anstand nimmt Anstoß schon an Wendungen wie:" Ungerechtigkeit in St. Gallen   hat das Werk der Niedertracht vollendet und Wäschefortieren hat der Unteroffizier B. den Soldaten mit einer der Anklage"-" Wir überlassen das Urteil getrost unseren unserer Partei den Siz im Großen Rat( Landtag) geraubt, weil fie Klopfpeitsche mißhandelt. Dies die minder schweren" Fälle, die die Lesern"" Zur Charakterisierung des Zimmerers" ohne jede fich nicht von den Gegnern einen Vertreter aufoftropieren lassen Angeklagten als sehr harmloser Natur hinzustellen beliebten. Der Prüfung auf seine Stichhaltigkeit" usw.( nebenbei bemerkt, wenn die wollte. Am Sonntag wurde der Kandidat der Liberalen mit 3506 Antläger beantragte die Erhöhung der Strafen auf 3 Wochen bezw. Wendungen gegen ihn gebraucht werden; für sich selbst beansprucht Stimmen gewählt, auf unseren Genossen Böschenstein fielen 18 Tage Mittelarrest. Das Oberkriegsgericht gab aber der Be- der Zimmerer" das Recht, so grob und so hämisch zu schreiben, wie 768 Stimmen, es sind also die Arbeiter zum Teil zu Hause ge­rufung der Angeklagten statt und berurteilte Janzen zu 14 Tagen es ihm seine Talente gestatten). In der Bewertung der äußerlichen blieben. In Außersihl  - 8ürich hat unsere Partei für den und Botje zu 10 Tagen Mittelarrest.-Jeder Kommentar dürfte Anstandsformen darf sich der Zimmerer" also sicherlich rühmen, zweiten Wahlgang keinen von den beiden Genossen, die bedauer­nur abschwächend wirken.- eine Pensionsvorsteherin zu übertreffen. Merkwürdigerweise aber licherweise im ersten Wahlgang einander gegenüberstanden, aufgestellt Begnadigung eines Streitbrechers. Der allerhöchsten Gnade für steht dem ein totaler Mangel an Verständnis für die Pflicht des und gewählt, sondern den Genossen Dr. med. Wehrlin, der 2284 würdig befunden wurde der Steinarbeiter Johann Sertl in ehrlichen Mannes gegenüber, einen Nebenmenschen nicht leichtfertig Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung war also bei etwa 7000 München  . Sertl ist gelegentlich der letzten Bauarbeiteraussperrung, wenn man nicht den Beweis für ihre Wahrheit erbringen kann. Breß prozeßfonds hat die Partei soeben mit 700 Fr. ge zu verdächtigen und eine bestrittene Behauptung zurückzunehmen, sozialdemokratischen Stimmen in diesem Kreise eine sehr schwache. Einen obwohl er große Unterstützungssummen aus der Organisationskasse Von diesen Geboten des wahren Anstands, der hoch über den äußer- gründet, die als Ueberschuß von den Geldsammlungen blieben, die bezog, seinen streifenden Kollegen in den Rücken gefallen und hatte lichen Anstandsformen steht, weiß der Zimmerer" nichts. dann nicht weniger als sechs Anzeigen gegen sie wegen eines Ver- tann sich infolgedessen noch immer nicht bequemen, den Namen des Biegler in Winterthur   verurteilten Genossen Kaufmann veranstaltet Er für den auf die Klage des bekannten Maschinenkönigs Sulzer­gebens gegen§ 153 der G.-D. erstattet mit dem Erfolg, daß die Denunzierten samt und fonders freigesprochen wurden. Aus Merger im Jahre 1905 die Redaktionsgeschäfte der Einigkeit" besorgte, noch Vorwärts"-Redakteurs zu nennen, der nach seiner Behauptung worden waren. hierüber verbreitete der edle Arbeitswillige das Gerücht, die Streit viel weniger aber bringt er es über sich, zuzugestehen, daß er mit kommission habe die Gelder der Organisation verschlemmt und auf dieser Behauptung die unwahrheit gesagt hat. Kosten der Streiffaffe Saufgelage abgehalten. Die Streiffommission stellte gegen den Sertl Klage wegen Beleidigung, und da er in der Auf die verworrene Begründung dieser unanständigen Haltung Verhandlung auch nicht den Schatten eines Beweises erbringen Beschlüssen der Zentralinstanzen seines Verbandes richtet und daß der Zimmerer" beruft sich einmal darauf, daß er sich nach den Zuständigkeit des Kaufmannsgerichts für Lagerhalterklagen. Kürzlich teilten wir mit, daß das Berliner   Kaufmannsgericht konnte, wurde er vom Schöffengerichte zu 50 M. Geldstrafe ver­urteilt. Hierauf richtete er an den Prinzregenten ein Sache verteidigen wolle, und andererseits, daß es sich( bei der gerichte für Streitigkeiten zwischen Konsumgenossenschaften, die dem er nicht eine Art Literatenstreit führen, sondern eine und das Landgericht Berlin I   die Zuständigkeit der Kaufmanns­Gnadengesuch. Der Regent hat den Streifbrecher der aller: Besorgung der Redaktionsgeschäfte der Einigkeit") nicht um die Genossenschaftsgesetz unterstehen, und Lagerhaltern anerkannt haben. höchsten Gnade für würdig befunden und die Strafe auf 10 Mart at eines einzelnen handelte, sondern um ein System gehen Dieser Tage hat das Kaufmannsgericht die Zuständigkeit des Kauf­Tat ermäßigt. Diese Begnadigung wird für gewisse christliche Läster- wir nicht weiter ein. Da dem Zimmerer" gegenüber der wieder mannsgerichts auch für die Fälle anerkannt, in denen es sich nicht mäuler sehr ermutigend wirken. Eine neue Art Arbeitswilligen holte Appell an die Ehrlichkeit versagt, so müssen wir ihn auf um eingetragene Genossenschaften, sondern um Konsumbereine andere Weise zum Sprechen zu bringen versuchen. Da er den handelt, die als freie Vereine sich organisiert haben. Die Bu Namen nicht nennen will, so nennen wir ihn. Die unwahre Be- ständigkeit wurde bejaht, weil nach den Statuten des beklagten hauptung des" Zimmerers" richtet sich gegen den Genossen Vereins( Berliner   Konsumverein) ein Gewinn erzielt und dieser, Stadthagen  , wie aus der weiteren Angabe hervorgeht, daß jener ohne ganz an die Mitglieder zurückzufließen, auch zu anderen Vorwärts"-Redakteur später im Vorwärts" einen Artikel ber- Bweden( Agitation, Bildungszwecke usw.) verwendet werden sol öffentlicht habe, worin die lokalorganisierten Gewerkschaftler auf­gefordert wurden, den Zentralverbänden beizutreten. Der Ver= fasser dieses Artikels ist, wie aus der Unterschrift hervorgeht, der Genoffe Stadthagen  . Er erklärt hiermit ausdrücklich, daß die Be hauptung des Zimmerers" von A bis 3 unwahr ist, daß er weder auch nur mittelbar die Redaktionsgeschäfte der Einigkeit" besorgt hat, noch je an ihr mitgearbeitet hat.

schutz!-

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Das erste Unterseeboot für die deutsche Flotte, das aus Staats­mitteln gebaut worden ist und von dem mehrfach berichtet wurde, daß es bereits seinen Dienst aufgenommen habe, ist jetzt nach dem Berl. Tagebl." erst so weit fertiggestellt, daß seine Indienststellung furz bevorsteht. Man nimmt an, daß das Boot während der Kieler Woche   dem Kaiser vorgeführt werden wird.

Ausland.

Schweiz  .

Der Sieg der Demagogie.

Zürich  , 11. Juni.  ( Eig. Ber.) Das agrarische Lebensmittel­geseb ist also gestern in der Boltsabstimmung angenommen worden. Da die Zahl der Stimmberechtigten in der ganzen Schweiz   über 700 000 beträgt, so hat mit rund 380 000 abgegebenen Stimmen nicht viel mehr als die Hälfte der Wähler den Weg zur Urne gemacht. Aber nicht die Bauern sind zu Hause geblieben, für sie ist ja nach dem Bauernsekretär Dr. Baur das angebliche Lebens­mittelgesetz eine Lohnbewegung", sondern zahlreiche Arbeiter und städtisch- bürgerliche Elemente. Die rund 150 000 Rein" haben aber als Protest gegen den neuen Lebensmittelwucher große Be­deutung, und die demagogische Geldsackspresse sucht nun die Konsu­menten damit zu beruhigen, daß die Durchführung des Gesetzes die befürchtete Verteuerung der Lebenshaltung nicht zur Folge haben werde! Das politische Leben in der Schweiz   wird mit jedem Tage mehr verfälscht; das kapitalistisch- agrarische Regime regiert unter permanentem Voltsbetrug. Wann endlich wird es wohl unter feiner eigenen Niederträchtigkeit zusammenbrechen?-

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Desterreich.

Unkonftitutioneller Eingriff??

Wien  , 12. Juni. Der Wahlreformausschuß nahm für Dalmatien   die von der Regierung beantragte Mandatzahl mit der von Jocewitsch beantragten Wahlkreiseinteilung an, wonach die Serben zwei, die Kroaten   neun Mandate erhalten. Dann begann der Ausschuß die Beratung der Wahlkreiseinteilung für Oberöster reich. Bei Schluß der Sigung wies der Abgeordnete Malik auf die Beitungsmeldung hin, der zufolge der Kaiſer bei dem Empfange der Delegationen die Aeußerung getan habe: die Wahlreform müffe gemacht werden, auf Grund der alten Wahlordnung könne nicht mehr gewählt werden. Der Redner bemerkte hierzu, wenn die Nachricht sich bewahrheite, müßte er darin einen untonstitu­tionellen" Eingriff der Krone in die Arbeiten des Parlaments er blicken. Der Abgeordnete Kramarsch bestätigt die Richtigkeit der Aeußerung. Frankreich  .

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Die Regierungserklärung im Spiegel der franzöfifchen Presse. Die Regierungserklärung wird in der Preſſe ziemlich ber­schiebenartig beurteilt. Die radikalen Organe nehmen sie mit leb­hafter Befriedigung auf. Schon die Tatsache, daß die Regierung der Kammer ein flares und eingehendes Programm habe vorlegen fönnen, sei ein erfreulicher Beweis dafür, daß die Minister einig und entschlossen seien, die Leitung der republikanischen Mehrheit zu übernehmen und die erstrebenswerten Reformen zu berwirk lichen.

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feinen Lesern mitzuteilen? Ob der Zimmerer" sich nun bequemen wird, diese Feststellung Dem feinen Anstand des Zimmerers" entspricht die Ehrlichkeit seines Zitierens. Mit großem Aplomb hat der Zimmerer" in feinen Polemiken auf ein Zitat verwiesen, das angeblich fürchter­liche Pläne der Radikalen in der Partei gegen die Gewerkschaften enthüllen soll. Dieses Zitat hat er folgendermaßen serviert: So äußerte sich gelegentlich einer Polemik gegen die Magdeburger Volksstimme" ein Genosse aus den höheren Regionen dahin:

Strafgefangene als Schmuskonkurrenten.

Aus Löbau   in Westpreußen   gehen uns Klagen darüber zu, daß dort vielfach Gefangene auch außerhalb der Gefangenenanstalt als Arbeiter verwendet werden, So arbeiten in der dort im letzten Jahre errichteten Dampfschneidemühle täglich 15-18 Strafgefangene. Selbst zu vorübergehenden Arbeiten, wie Siesfahren für die Chaussee, wird den Besitzern die Arbeitskraft von 4-6 Gefangenen zur Ver­fügung gestellt. Eine derartige Beschäftigung von Gefangenen als Konkurrenten freier Arbeiter ist eine Ungeheuerlichkeit, die lediglich in einem Klassenstaat möglich ist, dessen herrschende Klasse die Arbeiter nicht als Gleichberechtigte, sondern als Mitglieder einer Klasse erachtet, die zur Verrichtung von Sklavendiensten für die Mitglieder der herrschenden Klasse verpflichtet sind. Die Behörde desselben Staates, der Gesetze gegen den unlauteren Wettbewerb macht und von Wohlwollen" gegen den Mittelstand in Worten überfließt, treibt mit dieser Vergebung der Arbeitskraft von Ge­ Einen Generalstreif, den man nach den Worten der fangenen einen durchaus zu verwerfenden, unlauteren Wettbewerb " Wiener Arbeiterzeitung  " erforderlichenfalls" tut", von dem gegenüber den Arbeitern und dem Mittelstand. Gefangene man aber so wenig wie möglich spricht", kann es nicht geben. Sürfen nach dem Gesetz zu Arbeiten außerhalb der Denn das wichtigste an ihm ist eben seine Propagierung. Die nur Anstalt mit ihrer verwendet Zustimmung werden. Propagierung des Generalstreiks ist aber gleichbedeutend mit Was ist aber eine Zustimmung, die von einem Gefangenen dem Bestreben, den bloßen Stimmzettelabgeber und gewerk zu einer von der Anstalt gewünschten Arbeit gegeben wird, schaftlichen Reformer mehr und mehr durch den wirtschaftlichen in der Regel wert? Weshalb verwendet der Arbeitgeber die Arbeits­Kämpfer zu erseßen, der als Persönlichkeit hinter seiner fraft von Gefangenen? Weil er für diese noch weniger zu zahlen Stimme steht. Dieses Bestreben aber erfordert, da der ein- bat als für die Verwendung der Arbeitskraft des freien Arbeiters. zelne nur im Heeresverbande seine volle Kraft zu entfalten Die bürgerlichen Parteien hätten längst durch Zustimmung zu dem bermag, die allmähliche Ueberführung der gewerkschaftlichen wiederholt von der sozialdemokratischen Fraktion eingebrachten An­Organisation in politische Kampforganisationen mit einheit- trag auf Beseitigung der Schmutzkonkurrenz durch Gefangenen­licher Leitung und unbeschränkter Solidaritätsverpflichtung." arbeit dem Unwesen auf diesem Gebiete abhelfen fönnen. ( Zitiert aus dem Vorwärts" vom 5. August 1905.)" Sie tun es nicht, weil dem und Mittelstand Jedermann muß aus der Aufmachung entnehmen, daß im Vor- Arbeiterklasse durch die Gefangenenarbeit eine unlautere unlautere Kon wärts" von einem Genossen aus den höheren Regionen" also gegen turrenz geschaffen wird. In Löbau   ist infolge dieser illoyalen die Magdeburger Volksstimme" polemisiert worden sei und daß Benutzung der Arbeitskraft Gefangener die Arbeitsgelegenheit für die sich die Redaktion des Vorwärts", wenn nicht gar jener Genosse Arbeiter so gering, daß ein großer Teil auswärts Arbeit suchen eines ihrer Mitglieder war, mindestens durch Stillschweigen für muß. Leider hat auch ein Teil zum Schnaps als Tröster ge­feine Meinung engagiert habe. griffen.

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anderen Orten statt. Auch dieses Ausleihen von Gefangenen ist für Eine ähnliche Beschäftigung der Gefangenen findet auch an Klassenstaat und Klassenjustiz bezeichnend.

Wir machten uns auf die Suche nach dem Artikel, der das Zitat enthalten sollte. Leicht war es nicht aufzufinden, denn anstatt in der Nummer vom 5. August 1905, wie der Bimmerer" angibt, steht das Zitat in der Nummer vom 15. August. Und um was handelt es sich? In welchem Verhältnis steht die ,, Vorwärts"-Redaktion zu Ein Beitrag zum Elend der Anwaltsgehülfen. dieser Stelle? Sie kommt vor in einer Zusammenstellung, die in der Rubrik Aus der Partei" von den Erörterungen der Parteipreffe über Am 24. Mai hingen wir eine in der Potsdamer Tageszeitung" den politischen Massenstreit gegeben wurde, die an das bekannte( Intelligenzblatt") erschienene Annonce tiefer, die unter wucherischen Buch der Genoffin Roland- Holst   anknüpften. In dieser Zusammen- Bedingungen( 20 M. monatlich, bei sehr guten Leistungen bis 30 m. steigend") einen firmen Bureauarbeiter suchte und Offerten an das stellung heißt es: Intelligenzkontor" erbat. Gestern ging uns das nachfolgende Schreiben zu:

In der Magdeburgischen Voltsstimme" hatte sich mr. gegen die Propagierung des Generalstreits gewandt. Ihm tritt ein anderer in einem Artikel entgegen, der zustimmend von dem Anarchistenblatte Der freie Arbeiter" abgedruckt wird. Der Artikel bezeichnet Erziehung zum Generalstreit als das beste Mittel gegen leichtfertige Streitspielerei und unzeitgemäße Er­plosionsstreits." Der Artikel schließt:

Hier folgt dann das im Zimmerer" servierte Zitat!

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Die sozialistischen   und sozialistisch- radikalen Blätter finden, die Erklärung sei zu zaghaft und unzureichend; die Regierung müſſe im Laufe der Debatte ihr Programm vervollständigen und kühner gestalten. Man müsse der republikanischen öffentlichen Meinung in der Magdeburger Boltsstimme" gegen einen Redakteur dieses Also es handelt sich um einen Artikel, in dem ein Unbekannter Vertrauen zu dem Ministerium und zu der Mehrheit einflößen, die sie soeben in die Kammer entsandt habe. Bemerkenswert ist. Parteiblattes polemisierte! Der Zimmerer" macht daraus den Artikel daß die gemäßigte République Française  " die Regierungserklärung eines Genossen aus den höheren Regionen", ferbiert das gitat so, in freundlicher Weise bespricht: man müsse dem Ministerium die daß es den Anschein einer im Vorwärts" erfolgten Meinungs­Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß es, weit entfernt davon, die äußerung gewinnt, für die die Vorwärts"-Redaktion verantwortlich Leidenschaften aufzustacheln, so flug gewesen sei, nach dem heißen ist, und baut darauf die Behauptung, daß eine Art Sonder­Wahlkampfe zur Eintracht und zum Frieden aufzufordern. organisation" in der Partei fürchterliche Pläne gegen die Gewerk­Die fonservative und nationalistische Presse findet die Er schaften schmiedet. Ist das grenzenlose Leichtfertigkeit oder bewußte flärung farblos und leer. Figaro" sagt, das Kabinett habe der Fälschung? Und ein Blatt, das in dieser Weise arbeitet, will uns Kammer tein Bild seiner fünftigen Tätigkeit vorlegen fönnen Vorlesungen über Anstand halten! und sich damit begnügt, den Rahmen zu zeigen.

Italien  .

Das Votum für Giolitti.

Bei der Abstimmung am Dienstag votierten 251 Abgeordnete der Regierung ihr Vertrauen, 92 Deputierte stimmten gegen die Vertrauenskundgebung Die bürgerlichen Blätter innerhalb und außer­halb Jtaliens bejubeln diese Kundgebung als eine Art Garantie dafür, daß die italienische Regierung nun endlich dauernd mit einer regierungstreuen Mehrheit im Parlamente rechnen könne. Als ob nicht Giolitti und andere Ministerpräsidenten ähnlich glorreich" begonnen hätten, um früher oder später schmachvoll im italienischen Sumpf zu enden.

Natal.

Ein englischer Sieg.

Amerika.

Das Ende der Castro- Komödie.

New York  , 13. Juni.  ( W. T. B.) Der New York Herald  " meldet aus Caracas  : Castro wird am 5. Juli die Präsidentschaft wieder übernehmen. Vizepräsident Gomez hat die Erklärung ab­gegeben, daß alle Mißverständnisse zwischen ihm und Castro be­seitigt seien.

Die Märkische Voltsstimme" zu Forst veröffentlichte gestern folgende Bekanntmachung:

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An die Redaktion des Vorwärts", Berlin   SW. 68. Auf Grund des§ 11 des Reichsgesetzes über die Presse vom 7. Mai 1874 ersuchen wir Sie ergebenst um Aufnahme folgender Berichtigung in die nächste Nummer Ihrer Zeitung:

Gegenüber dem in diesem Blatt wiedergegebenen, einer Kritik unterzogenen Inserat aus Nr. 118 der Potsdamer Tageszeitung" ( Intelligenzblatt") erklären die unterzeichneten sämtlichen bei dem föniglichen Landgericht bezw. dem königlichen Amtsgericht zu Potsdam   zugelassenen Rechtsanwälte, daß keiner von ihnen das borbezeichnete Inserat veranlaßt hat oder irgendwie bei demselben beteiligt ist.

Potsdam  , den 9. Juni 1906.

Aßmann, Geheimer Justizrat. Dr. Friedländer, Justizrat. 3iemssen, Rechtsanwalt. Rohde, Rechtsanwalt. Justizrat Aberdunk, durch seinen Vertreter Dr. Giese, Gerichtsassessor. Dr. Lehmann, Rechtsanwalt. Rennes  , Rechtsanwalt. Schlichting, Rechtsantvalt, zugleich für den von ihm ver­tretenen Rechtsanwalt Justizrat Schlichting. Dr. Rosbund, Rechtsanwalt. Behrends, Rechtsanwalt. Stein, Rechts­anwalt. Wolbert, Justizrat. J. Josephsohn, Rechts­anwalt. Altmann, Rechtsanwalt. Dr. Leyder, Justizrat. Altenau  , Rechtsanwalt in Nowawes  . R. Josephsohn, Rechtsanwalt.

Die Preßkommission unseres Blattes faßte in ihrer gestrigen Sigung durch namentliche Abstimmung mit 17 Stimmen gegen eine Stimme bei 3 Stimmenthaltungen den Beschluß, Mard­wald das ihm zustehende Gehalt bis Ablauf Wenngleich die Berufung der Herren Anwälte auf§ 11 des feiner Kündigungsfrist zu zahlen und auf seine Breßgefeßes überflüssig und völlig verfehlt ist, haben wir der Ein­weitere Tätigkeit in der Redaktion zu versendung Raum gegeben. Die von uns mitgeteilte Tatsache bleibt zichten. leider in vollem Umfange bestehen. Das Potsdamer Intelligenz

Die Begründung dieser Maßregel soll wohl in einer Parteis blatt", das solche Annonce aufnahm, könnte allein Aufklärung darüber bersammlung gegeben werden, die in der Volksstimme" für Freitag geben, für welches Anwaltsbureau die in ihm ausgeschriebene mit der Tagesordnung Die Mandatenfrage" angekündigt wird. Stellung gesucht und ob Beiverber sich auf eine solche Annonce hin Hinzugesetzt wird:" Ohne Mitgliedsbuch wird niemand in den Saal gemeldet haben. gelassen. Nur Mitglieder des Forster Ortsvereins haben Zutritt."

Gewerkschaftliches.

Polizeiliche Belästigungen von Streifposten.

Zur Nenorganisation der Partei entsprechend den Beschlüssen des Durban  , 13. Juni.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) deutschen   Parteitages in Jena   und des bayerischen Parteitages in Der Häuptling Sigananda ist mit seinem ältesten Sohne in Schweinfurt   nahm nun auch der sozialdemokratische Verein Ntambhla gefangen genommen und heute in das englische Lager München   in einer außerordentlichen Generalversammlung Stellung. von den ausgesperrten Lithographen und Steindruckern ausgestellten Jm allgemeinen läßt die Polizei, wie es ihre Pflicht ist, die eingeliefert worden.- Es wurde beschlossen, den Monatsbeitrag auf 35 Pf. festzusehen, das Streitposten unbehelligt, jedoch machen zwei Polizeirebiere eine un­Bezirkstassierersystem einzuführen und die Beiträge vier- rühmliche Ausnahme von dieser eigentlich selbstverständlichen Tat­zehntägig gegen Marken mit 20 und 15 Pf. einzuziehen. Da in fache. Das eine dieser Reviere liegt in Schöneberg  . Dort in der folge der großen Ausdehnung der Partei die Geschäfte Bahnstraße befindet sich die Steindruckerei von Fritsche. Die im Nebenamte nicht mehr besorgt werden können, wurde mit allen Bolizeibeamten sind daselbst mit solchem Eifer hinter den Streit­gegen 2 Stimmen die Errichtung eines Parteisetre posten her, daß bereits jeder einzelne derselben Gelegenheit hatte, tariats beschlossen. Die Stellung eines Barteisekretärs soll sich die Räume der Polizeiwache auf kürzere oder längere Zeit von ausgeschrieben werden und die einlaufenden Offerten sollen durch innen zu betrachten, ohne daß für die zahlreichen Siftierungen ein eine siebengliedrige Kommission geprüft werden, die dann einer Grund vorlag, der dem nicht polizeilich geschulten Staatsbürger als Generalversammlung die entsprechenden Vorschläge zu unter- ausreichend für eine Freiheitsberaubung erscheinen könnte. Das breiten hat. andere Revier, wo die Streitposten mit gutem Grund über das Vorgehen der Beamten zu flagen haben, ist das, zu dem die Koch­straße in Berlin   gehört. Dieses Polizeirevier hat sich bekanntlich durch die massenhaften Sistierungen anläßlich des vorjährigen Buch­binderstreits bei Kämmerer in der Kochstraße schon einen gewissen liche Vorgehen gegen die Streifpoften, welche die ausgesperrten

Aus der Partei.

Wegen groben Unfuges", der durch Propagierung eines Saal Der Anstand des Zimmerer" ist groß, so groß, daß er dem boykotts begangen sein soll, wurde Genosse Mucker vom Schöffen­Vorwärts" Vorlesungen über parteigenössischen Anstand und gericht zu Wurzen   zu 150 M. Geldstrafe verurteilt. Fast zur proletarisches Empfinden halten kann. In seiner letzten Nummer selbigen Zeit, wo ein sächsisches Gericht also den Boykott für groben beschwert er sich über den schlechten Ton, den wir gegen ihn an- Unfug erklärte, ist in Erfurt   und Breslau   festgestellt worden, daß Ruf erworben, der jetzt wieder neu begründet wird durch das polizei­geschlagen haben und gibt eine Blütenlese unserer Schimpfworte"; der Boykott unbestrafbar ist! Deutsche   Rechtseinheit!