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Br. 135. 23. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Boerstag, 14. Juni 1906.

Partei- Angelegenheiten.

Rummelsburg und Friedrichsfelde gehörigen Ortsteile den Lichten- gestellt, daß zunächst 18 Exemplare der unabhängigen Liste oben berger Bostämtern zugeteilt werden. Dagegen verbleiben die zu Lichtenberg gehörigen Häuser in der Borhagenerstraße nach wie vor dem Bezirk des Postamts Berlin O. 112 und O. 34.

lagen. Sämtliche 18 Listen waren treuz und quer durchstrichen, so daß dieselben als ungültig zu betrachten waren. Bei der Aus­zählung am Wahltage waren drei ungültige Stimm­zettel gezählt worden.

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Friedrichshagen . Sonnabend, den 16. Juni, abends 9 Uhr, findet im Saale des Restaurants Wilhelmsbad , Seestraße, die Monats= Die Eisenbahn in Nöten. Die Eisenbahnverwaltung hat an bersammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: die Direktion des Sportparts au Steglit das Ersuchen 1. Vortrag des Genoffen Hans Weber Berlin Aus dem Reiche gerichtet, das auf Sonntag, den 17. Juni anberaumte große der Sozialreform". 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten. Radrennen mit Rücksicht auf die vom 14. bis 19. Juni bei Auszählungskommission stellen wir fest, daß diese Listen am 23. Mai 4. Verschiedenes und Fragekasten. Friedenau stattfindende Landwirtschaftliche Wander­ausstellung auf einen anderen Sonntag zu verlegen. Neuenhagen ( Ostbahn). Für den hiesigen Bezirk findet am Der 17. Juni sei der einzige Sonntag in der Ausstellungszeit und Sonntag, den 17. 6. M., nachmittags 3 Uhr, im Lokale der Witwe somit an diesem Tage ein Massenbesuch zu erwarten; finde nun Klara Grosse in Fredersdorf ( Dorf) eine Volksversamm noch das in Aussicht genommene Radrennen statt, so würde es nicht lung statt. Bortrag der Genoffin Kriesel- Berlin . Nachher in dem- möglich sein, den Verkehr am Sonntag mit dem geplanten Drei­selben Lokale Mitgliederversammlung des Bezirkswahlvereins. minuten- Betrieb Wannseebahnhof Berlin- Steglit zu bewältigen.- Trebbin ( reis Teltow ). Sonnabend, den 16. Juni, hält Die Direktion des Sportparts hat sich bis jetzt noch nicht ent­der Wahlverein feine Monatsversammlung bei D. Wolf, Bahnhof- fchloffen, ob fie der Eisenbahnverwaltung aus der Patsche helfen straße, ab. Das Erscheinen sämtlicher Mitglieder zwecks Um- will oder nicht. Im Intereſſe des Publikums möchte man wünschen, tausch der alten Bücher ist sehr erwünscht. daß sie dem Ersuchen nachkommt. Daß die Eisenbahnverwaltung Die Arbeiterschaft Trebbins wird darauf aufmerksam gemacht, ein derartiges Ersuchen stellen muß, fann wohl auch nur in Berlin zum Schützenfest das Schüßenhaus" sowie das Bierzelt von passieren. Vielleicht hat Petrus ein Einsehen und hilft der be­Bathe streng zu meiden. brängten Berwaltung mit einem Sonntags- Dauerregen aus der

Spandau . Am nächsten Freitag, den 15. Juni, findet eine außer ordentliche Generalversammlung des Wahlvereins im Lokal von Der Vorstand.

Köpnick, Pichelsdorferstr. 39, statt und wird zahlreiche Beteiligung

ertvartet.

Berliner Nachrichten.

Juristische Sprechstunde.

Im Intereffe unserer Leser haben wir die juristische Sprechstunde erweitert. Die Sprechstunde findet von jekt ab täglich, außer Sonntags, statt. Sonnabends beginnt die Sprechstunde bereits um 6 Uhr; an den anderen Wochentagen wie bisher um Uhr.

Ein nervöser Lehrer

Klemme.

Diese reichsverbändlerische Wahlfälschung war denn auch den eigenen Freunden zuviel Erregt er­lärten denn auch zwei derselben zu Protokoll: Als Mitglieder der nicht in der Urne waren, vielmehr haben sich dieselben alle in sauberem Zustande befunden." Es wurde nun sofort Polizei geholt, welche die Urne beschlagnahmte. Inzwischen haben die Vernehmungen durch die Kriminalpolizei ihren Fortgang genommen. Schneider gegenwärtig Leute ihr Wesen treiben, welche vor dem Ber­Nach diesem Protokoll steht also fest, daß in der Ortskasse der brechen einer gemeinen Wahlfälschung nicht zurückschrecken. Bon einer Kommission der Arbeitnehmer ist unter Hinweis auf die Wahlborgänge die Aufsichtsbehörde angegangen worden, den Borstand der Drtstasse anzuweisen, die Auszählung der Listen un­berzüglich vorzunehmen und zu diesem Zweck den gesamten Vorstand zu berufen. Am 5. Juni ging die Beschwerde ab, aber bis jetzt haben die Beschwerdeführer über das Schicksal ihrer Beschwerde tein Sterbens­wörtchen gehört.

Der Stadtverordnete Kämpf hat aus Anlaß der wegen seines Wird die Aufsichtsbehörde sich endlich aufraffen, geordnete Bu Angriffe in der letzten Sigung der Fraktion der Linken folgende längst diese Pflicht gehabt, und jeder Tag, der ins Land geht, kann Auftretens bei Beratung der Wertzuwachssteuer gegen ihn gerichteten stände in der Kasse herbeiführen zu helfen? Sie hätte zwar schon Erklärung abgegeben: In Verfolg der Ausführungen, die ich vor noch größeren Schaden für die Kassenmitglieder stiften. Kommt die einigen Wochen in der Stadtverordneten- Versammlung gegen die Behörde nicht bald zu einem Entschluß, so wird Gelegenheit ge­Einführung einer Wertzuwachssteuer in Berlin gemacht habe, bin ich funden werden, wo sie für die Verzögerung Rede und Antwort in einem gewissen Teile der Presse heftigen Angriffen ausgesetzt gewesen. stehen muß. Statt meine Ausführungen zu widerlegen, hat dieser Teil der Presse sich

damit beschäftigt, mich persönlich zu verdächtigen. Diese Verdächti- Mit polizeilicher Auflösung und mit der Sistierung ihres gungen gipfeln im wesentlichen darin, daß ich meine Kenntnisse von Vorsitzenden endete eine start besuchte Büdlerversammlung, geplanten städtischen Unternehmungen verwendet habe, um Terrain- die zu Dienstag abend nach Buggenhagen am Moribplak ein gesellschaften zu gründen und meine eigenen Terrainspekulationen zu berufen war. Graf Bückler sprach über das Thema:" Mehr Ernst!" fördern. Demgegenüber habe ich zu bemerken, daß ich von städtischen Nach seiner Ansicht lassen es alle Handwerker, Kaufleute und Be­Unternehmungsplänen niemals früher Kenntnis erhalte als irgend amte an dem nötigen Ernst bei der Lösung der Judenfrage fehlen. ein anderer Berliner Bürger. Ich bin weder Mitglied der Bau- Nur die Schußleute, führte er aus, find alle zielbewußte deputation, noch der Grundstücksdeputation, noch der Verkehrs- oder Antisemiten. Auch die Polizeileutnants gehören zu meiner ist Herr Viktor v. Rutkowski, der an der 240. Knaben- Finanzkommission, noch irgend einer anderen Deputation, in der ich Familie. Ich bin der Vater vons Ganze und Polizeileutnants Gemeindeschule( Waldenserstraße) in der 7. Klasse seines Amtes früher als irgend jemand anders Kenntnis von städtischen Plänen und Schußmänner sind meine tatkräftigen famosen Söhne. Nächstens waltet. As nervös bezeichnet er sich, wenn Eltern zu ihm kommen erhalten kann. Zu dieser Kenntnis gelange ich vielmehr ebenso wie müssen wir mal eine fidele Hirschjagd" im Tiergarten und Grune­jeder andere Berliner durch die Zeitungen oder durch die Vorlagen wald veranstalten und alle Hirsche" und" Kälber" niederknallen. und klagen, daß er ihre Kinder zu arg prügele. Er entschuldigt sich des Magistrats an die Stadtverordnetenversammlung. Ich kann Ich komme fofort mit einer Doppelflinte und führe Guch an. In mit seiner Erregbarkeit und weist darauf hin, daß man Nachsicht mit daher auch diese angebliche Kenntnis nicht für meine eigenen Ge- diesem Augenblick löfte der überwachende Beutnant die Versamm ihm haben und ihn schonen müsse. Als nervös empfiehlt auch der schäfte ausgenugt haben. Tatsächlich eriſtieren aber auch solche lung auf. Der Borsigende Breitenbach fiel dem Beamten ins Wort, Rektor ihn der Nachsicht der Eltern, die fich an diese höhere Stelle eigenen Geschäfte meinerseits zurzeit im Weichbilde der Stadt erklärte die Versammlung nur für bertagt und suchte sie sofort wenden und über den rasch und träftig zuhauenden Lehrer sich be- Berlin überhaupt nicht und haben seit Jahren nicht bestanden. wieder zu eröffnen. Hierzu tam er jedoch nicht, denn der Polizei­schweren. Nun ist das für Herrn v. R. gewiß sehr traurig, daß er An den Terrains, die zu der Gründung einer Terrain- leutnant erklärte den Vorsitzenden für verhaftet. Die Folge hiervon frant ist. Aber trauriger noch ist es für die Kinder, die ihm an- Gesellschaft in Berlin geführt haben, deren Aufsichtsratsvorsitzender war ein starter Tumult. Etwa ein Dußend Schuhleute drangen bertraut sind und unter seiner Krankheit zu leiden haben. Uns find ich bin, habe ich niemals eine Beteiligung irgendwelcher Art ge- in den Saal ein und bewirkten dessen Leerung, die sich indes nur habt, ebensowenig habe ich jemals eine Attie dieser Gesellschaft langsam vollzog. Unter dem Schube verschiedener Polizisten konnte ein paar Fälle mitgeteilt worden, die es uns als ratsam erscheinen beseffen oder befize jetzt eine solche. Auch an anderen Terraingeschäften fich Bückler diesmal ungehindert nach seinem Wagen begeben. laffen, daß dieser nervöse Herr sich erst mal austurieren möge innerhalb des Weichbildes der Stadt Berlin bin ich weder jetzt be wenn nich. in seinem eigenen Interesse, so wenigstens um seiner teiligt, noch seit Jahren beteiligt gewefen. Hiernach fallen die gegen hörden, die staatlichen wie die städtischen, wenn es sich um ihre Langsam im Geben zeigen sich doch immer wieder unsere Be­Schüler willen. mich ausgestreuten Verdächtigungen gänzlich zu Boden." R. neigt dazu, seine Schüler schon wegen geringer Versehen Diese Erklärung richtet sich gegen die Angriffe, die in der schlecht bezahlten Unterbeamten und sonstigen Angestellten oder Arbeiter handelt. Diesmal find es wieder einmal die Unter= nicht nur wegen ungezogenen Betragens, sondern auch wegen unzu­Deutschen Voltsstimme" gegen Herrn Kämpf erhoben wurden. beamten der Post, die darüber zu klagen haben, daß man länglicher Leistungen- recht nachdrücklich zu prügeln. Wir haben dieselben in unserem Blatte bereits auf den wahren sie warten läßt. Die Erhöhung ihres Wohnungs­Einer Mutter hat er auseinandergesetzt, er könne doch nicht die Wert zurückgeführt, ohne damit zurückzuhalten, daß Herr Kämpf fie warten läßt. Die Erhöhung ihres Kinder bloß ligeln. Er müsse so hauen, daß Spuren zurückbleiben. das Interesse der Grundstücksspekulanten und damit das seiner" geldes gilt vom 1. April ab, aber bis heute, wo wir dies schreiben, In der Erregung mache er es wohl mal zu grob, aber manchmal als die Hausagrarier ihre Haus- und Grundbesigerinteressen haben, zu zahlen. Warum nicht? Glaubt man oben", daß die Terraingesellschaft ganz offen vertreten hat aber nicht anders, haben sie noch nichts davon zu sehen gefriegt. Eine Nachfrage bei den Hauptkassen ergab, daß die Aemter noch keine Anweisung feien eben auch die Hosen der Kinder ein bißchen dünn. Er fügte bertreten. Unterbeamten der Post zu übermütig" werden könnten, wenn sie hinzu, von den Frauen würden die Striemen, die es da gebe, gern gar zu rasch in den Besitz der Niesensummen kommen, die sie da zum Anlaß übertreibender Schilderungen genommen. Aber anhaben einsacken dürfen? könnten sie ihm deshalb gar nichts. In diesem letzten Punkt hat er recht, der Herr v. Rutkowski. Die Schulbehörde wird ihm bei­stehen und kein Gericht wird ihn verdammen, solange die Aerzte, denen die Eltern die geprügelten Kinder zur Untersuchung vorführen, nur bescheinigen können, daß auf den üblichen Körper­teilen blutunterlaufene Striemen zu sehen sind. Doch der Stock des Lehrers kann schlimmeren Schaden stiften als denjenigen, den ein

Arzt zu konstatieren weiß.

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Die Einführung der vielberufenen Billett- und Luftbarkeits­tener hat der Magistrat in seiner gestrigen Situng beschlossen. Den Tarif für beide Abgaben hat das Kollegium nach den Vor­Beim Einsteigen in einen Schacht vom Tode überrascht wurde schlägen der Steuerkommission angenommen. Danach unterliegen die Eintrittskarten zu Theatervorstellungen, Konzerten, Zirkus- gestern abend der Gasarbeiter 8. aus der Veteranenstraße. 8. war vorstellungen, Spezialitätenbühnen usw. einer mit den Eintritts in den städtischen Gaswerken in der Danzigerstraße mit dem Legen preisen steigenden Abgabe. Die Luftbarkeitssteuer baut sich auf von Gasröhren beschäftigt, und als er in einen Schacht hineinsteigen den Umfang der Grundflächen auf, den die zu einer festlichen Ver- wollte, brach er plöglich bewußtlos zusammen. Auf Anordnung des von der Unfallstation IX hinzugerufenen Arztes wurde der Arbeiter anstaltung benutten Räume haben.- Ueber die beiden an- in ein Strankenhaus gebracht, starb aber bald nach seiner Einlieferung. genommenen Steuern wird der Stadtverordneten- Versammlung Tod durch Verbrühen. In der chemischen Fabrik von Riedel, Wiederholt ist von uns ausgeführt worden, daß Lehrer, die fofort eine Vorlage zugehen. Wir kommen dann auf die Sache zurück. Gerichtstraße, war der 18 Jahre alte Arbeiter Brunshagen nicht ohne Schläge fertig werden" und selbst Kleinigkeiten gleich mit Prügeln ahnden, nur zu leicht aus den Kindern die im Anschluß an die Straßenbahnlinie Spandauer Bod- Dönhoffs. jungen Mann gleich mit der Beaufsichtigung eines großen Bottiche Für die neue elektrische Bahnlinie Spandau - Spandauer Bock seit drei Tagen beschäftigt. Leichtfertigerweise hatte man den Riebe zum Lehrer und die Lust zur Schule herausplatz ist die Gleisverlegung bereits fertig gestellt, und in ben betraut, in welchem die aus scharfer Salzlauge bestehende hauen. Eltern haben uns versichert, daß auch St. mit seinen nächsten Tagen wird mit der Legung der Stromzuführungskabel Imprägniermasse durch Dampf erhitzt wird. Neben dieser an sich Prügeleien diesen Erfolg bei ihren Kindern gehabt habe. Ein Kind begonnen werden. Die neue Bahnstrede hat einen eigenen Bahn- schon sehr verantwortungsvollen Arbeit mußte er inzwischen noch Nebenarbeiten verrichten. Als er am Sonnabend von solcher war aus der achten Klasse mit leidlicher Benfur zu N. in die siebente förper erhalten, welcher längs der Spandauer Chaussee führt und Nebenarbeit kommend nach dem Bottich sah, gewahrte er, daß die Selaffe gekommen, hier aber kriegte es im nächsten Halbjahr eine fomit für den lebhaften Fuhrverkehr dortselbst keine Erschwernis darin befindliche Imprägniermasse bereits überhitzt war. Schnell miserable Zensur. Beispielsweise war jetzt die Aufmerksamkeit bilden dürfte. Auf der am 1. Oktober zur Eröffnung gelangenden wollte er die Dampfleitung abstellen und kletterte zu diesem Zwed nicht mehr" gut", sondern nicht immer zur Zufriedenheit", Strecke werden borläufig in Halbstundenabständen nur Motorwagen auf den halb bedeckten Bottich. Sier glitt er jedoch aus und stürzte der Fleiß nicht mehr gut, sondern nicht ausreichend". berkehren, die jedoch im Bedarfsfalle mit Anhängern versehen in die siedende Masse. Da er sich in seiner Angst an die im Bottich Ebenso verwandelte sich das Urteil über die Leistungen befestigten Dampfschlangen antlammerte, war es ihm noch möglich, Die Lehrer müssen noch warten. Der Magistrat hat sich vor- Hülferufe auszustoßen. Am halben Leibe total verbrüht, wurde im Anschauungsunterricht aus gut in genügend", über die Leistungen im Rechnen aus genügend" in mangelhaft", über gestern in seiner außerordentlichen Sizung mit dem Beschluß der er aus der kochenden Lauge hervorgezogen und nach der Charité Stadtverordneten- Versammlung beschäftigt, der unter Ablehnung gebracht. Seine Verlegungen waren jedoch derartig schwere, daß die Leistungen im Schreiben aus" gut" in" mangelhaft" ust. Die der Magistratsvorlage dahinging, die Gehälter der Rektoren, Lehrer er dort am Sonntag unter entfeßlichen Qualen verstarb. Zahl der Nachbleibestrafen stieg von eins auf sieben! Aus diesen und Lehrerinnen an den Gemeindeschulen und Fachschulen nach dem Vielleicht fümmert sich die Gewerbeaufsicht mal ein wenig beiden Zensuren geht ja noch nicht hervor, ob der Junge nachließ, darum, ob in dem Betriebe genügende Schutzvorrichtungen vor­tveil N. prügelte, oder ob N. prügelte, weil der Junge nachließ. handen sind. Von der Betriebsleitung ist aber mindestens fahr­Aber die Gegenüberstellung läßt mindestens das eine erkennen, daß lässig gehandelt worden, daß sie einen so wenig eingearbeiteten die Prügel den Jungen nicht gefördert haben. R. erklärte ihn für Wann an einen so verantwortungsvollen Posten stellte. faul, die Mutter aber behauptete, er sei nur verschüchtert und müsse es bei der Prügelmethode nur noch mehr werden. Die Mutter forderte die Umschulung, und diese wurde ihr- gegen alle Regel. gewährt.

Das war ein Radikalmittel, aber nur selten wird es in solchen Fällen den Eltern bewilligt. Nichtiger wär's ja auch, lieber den nervösen Lehrer für einige Zeit auszuschulen", damit er versuchen kann, wieder gesund zu werden. Srante Lehrer gehören nicht in die Schule. Sie fönnen hier schwersten Schaden an richten, der nie wieder gut zu machen ist. Da sollten die Eltern, fofern sie für berechtigte Klagen das wünschenswerte Entgegen Tommen weder beim Lehrer noch beim Rektor finden, sich baldigst an die Schuldeputation wenden, damit diese pflichtgemäß prüft, ob nicht der frante Lehrer zu beurlauben oder gar zu penfionieren ist. Die Schule ist eine Bildungsanstalt für Kinder, nicht eine Ver forgungsanstalt für Lehrer. Mitleid gegenüber einem franken Lehrer fann unter Umständen ein Verbrechen gegen die eigenen Kinder sein. Wenn ein Handwerksgeselle seiner Aufgabe nicht gewachsen ist, so verdirbt er nur Leder, Tuch, Holz usw., aber kein Meister wird Mitleid mit ihm haben und ihn bei sich behalten. Ein Lehrer, der sich zum Pädagogen nicht eignet, verdirbt foftbareres Material- das kostbarste, das wir haben.

Das Poftamt Friedrichsberg wird vom 1. Juli ab aufhören, einen eigenen Bostbezirk zu bilden. Von diesem Termine ab wird es die Bezeichnung Postamt Lichtenberg bei Berlin 1 und das Amt in Lichtenberg Postamt Lichtenberg bei Berlin 2 erhalten. Gleichzeitig wird auch das Fernfprechami Friedrichsberg nach dem Hauptorte als Fernsprechami Lichtenberg bezeichnet werden. Ferner wird die postalische Grenze Lichtenbergs dadurch einer Aenderung unterzogen. daß die jest zu den Bestellbezirken der Bostämter in

werden.

Vorschlage der Schuldeputation bezw. des vorberatenden Stadt­verordneten- Ausschusses neuzuordnen. Der Magistrat hat be­schlossen, die Stadtverordneten- Bersammlung zu ersuchen, in ge­mischter Deputation nochmals die Reuordnung der Gehaltsbezüge der Rektoren und Lehrer sowie Lehrerinnen an den Gemeinde- und Fachschulen zu beraten.

Demnach scheint der Magistrat nicht geneigt, den Beschlüssen der Stadtverordneten- Bersammlung nachgeben zu wollen. Ob die Stadtverordneten- Versammlung bereit sein wird, ihre in diesem Falle einmütig gefaßten Beschlüsse in einer gemischten Deputation zu korrigieren, scheint uns sehr zweifelhaft.

Die Anlegung eines neuen Vorortbahnhofes zwischen den Stationen Steglitz und Groß- Lichterfelde der Wannseebahn ist von der Bahnverwaltung in Aussicht genommen worden. Der projektierte neue Bahnhof soll den Verkehr nach dem Botanischen Garten bei Dahlem erleichtern und in der Nähe desselben, jedoch auf Groß­Lichterfelder Gebiet angelegt werden."

Opfer mangelnder Bankontrolle.

Bei einem Gerüsteinsturz sind gestern morgen givel Arbeiter schwer verletzt worden. Auf dem Neubau Soldinerstr. 23 hatten die Steinträger gebeten, die Rüstung im Hochparterre zu festigen, da sie sonst die schweren Lasten nicht tragen könnte. As nun gestern morgen der 39 jährige Wilhelm Cacharia, Stutt garter Platz 2, und der 23jährige Karl Jehrice, Neue Albrechtstr. 48 wohnhaft, mit Steinlaften über die Rüstung hinweggingen, brach diefe plöglich ein und beide Personen wurden mit in den Keller hinabgerissen und unter den einstürzenden Bautrümmern begraben. Hinzueilende Kollegen befreiten die Verunglückten und brachten sie nach der Unfallstation XVII. C. hatte schwere Rippenquetschungen Die Wahlfälschung der Reichsverbändler in der Ortskaffe der Schneider. und mehrere Duetschwunden und Verlegungen am Kopf sowie an Auch J. hatte sich schwere Ver Ueber die Vorgänge bei den Wahlen zur Ortskrankenkasse der Armen und Beinen erlitten. Schneider haben wir schon eine ganze Reihe Tatsachen mitgeteilt, legungen zugezogen. Der Neubau ist vorläufig polizeilich gesperrt die beweisen, daß heutzutage ein Kassenvorstand sich alles erlauben worden. fann, wenn derselbe sich dem Reichsverbande verpflichtet. Die bei den Arbeitnehmerwahlen vorgekommenen Uebergriffe des Vor­standes werden unseren Lesern noch im Gedächtnis sein. Heute einiges über die Arbeitgeberwahl.

Ein folgenschwerer Zusammenstoß im Straßenbahnbetriebe hat auch gestern nachmittag wieder stattgefunden. An der Ede des Kurfürstendammes und der Wichmannstraße treuzte der Stutscher Hegel mit seinem Viehtransportwagen des Fuhrunter­nehmers Jakob aus Schmargendorf den Fahrdamm, obwohl in un mittelbarer Nähe ein Straßenbahnzug, bestehend aus dem Motor wagen Nr. 268 und dem Sommer- Anhängewagen Nr. 109, herana gesaust tam. Es erfolgte ein heftiger Zusammenstoß, wobei be sonders der Anhänger in Mitleidenschaft gezogen wurde. Infolge des starken Anpralles wurde der in dem Sommerwagen befindliche Student Hans Wolff aus der Uhlandstr. 40-41 so unglücklich auf Am Sonnabend, den 9. Juni, sollte die definitive Auszählung die Straße geschleudert, daß ihm der rechte Unterschenkel gebrochen stattfinden beziehungsweise sollte geprüft werden, ob die Gewählten wurde. Der Berunglückte erhielt die erste Hülfe auf der Unfall auch wählbar waren. Bei der Eröffnuma der Wahlurne wurde feft- station am Boologischer Garten und wurde dann nach der Charité

Bekanntlich fanden am 23. Mai die Arbeitgebervertreterwahlen zur Ortsfasse der Schneider statt, bei welchen die Liste der un­abhängigen Arbeitgeber über die des Reichsverbandes mit 182 gegen 122 Stimmen siegte. Nur mit Widerstreben ließ sich damals der Wahlleiter Schmidt zur Auszählung der Stimmen im Wahl­lokal bevegen. Nachträglich erfährt die Mitwelt auch den Grund, weshalb eine fofortige Auszählung nicht stattfinden sollte und weshalb die Arbeitnehmerliste nicht ausgezählt wurde.