Verbandstag der Schuhmacher.
Fünfter Verhandlungstag.
Sonntag, 17. Juni 1906.
der Arbeiterbewegung zusammengeführt, es feien dort hochbedeut- man doch immerhin anerkennen, daß er befruchtend auf die Gee same, wissenschaftliche, allumfassende Reden geführt worden, von werkschaftsbewegung gewirkt hat. Von einer Diskussion über denen er nur wünsche, daß sie den Arbeitern aller Länder in ihrer die Referate sieht die Versammlung ab, ein entgegenstehender Bollständigkeit zugänglich gemacht würden. Besonders auch die Antrag wird nahezu einstimmig abgelehnt. wirtschaftlichen Kämpfe seien dort eingehend erörtert worden. Die
Arbeiter.
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Seute wird in der Beratung der Statuten fortgefahren. Unternehmer find jekt vorzüglich organiſiert, die wirtschaftlichen XV. Generalversammlung des Verbandes der BrauereiEs handelt sich um eine Reihe von Anträgen, die zu den Unterstützungs- Stämpfe werden immer schärfer werden. Das Werk Sozialeinrichtungen gestellt sind. Beschlossen wird, daß Mitglieder, die gesetzgebung fiel in die Beit, da die Arbeiterbewegung im all ausgesteuert, aber noch frank oder arbeitslos und deshalb von der gemeinen noch keinen. bedeutenden Einfluß ausüben konnte. Auf Möln, den 15. Juni. 1 Beitragspflicht befreit sind, 52 Wochenbeiträge bezahlt haben fezialpolitischem Gebiete ist in den letzten Jahren gar nichts ge müssen, ehe sie aufs neue unterstützungsberechtigt werden. Bei schehen. Die reaktionären Parteien beherrschen die Situation. Dritter Verhandlungstag. Arbeitslosigkeit, die länger als eine Woche dauert, soll die drei- Wenn auch die Arbeiterbewegung 4 Millionen Stimmen und über Die heutige Versammlung dreht sich um die vorliegender tägige Wartezeit in Wegfall kommen. Ferner wird ein Antrag 100 Mandate bei den nächsten Wahlen erringen würde, so wäre Anträge. Seitens mehrerer Bahlstellen wird beantragt, den Pirmasens angenommen, wonach Mitglieder, die nach überstandener damit die Entscheidung doch noch nicht gefallen. Die gewerkschaft- Namen des Verbandes in 8entralverband deutscher Krankheit arbeitslos sind, vom ersten Tage der Arbeitslosigkeit an liche Bewegung bildet einen Dorn im Leibe des Kapitalismus, daher Brauereiarbeiter und verwandter Berufs Arbeitslosenunterstützung bekommen sollen, ebenso ein Antrag die großen Anfeindungen des Koalitionsrechts. Die Gegner würden, genossen" umzuändern, was debattelos afzeptiert wird. Gine Leipzig , daß, wenn ein Mitglied innerhalb vier Wochen erneut wenn sie fönnten, nicht nur das Wahlrecht, sondern vor allem auch äußerst lebhafte, teilweise citas erregte Debatte rufen die An arbeitslos wird, eine weitere dreitägige Wartezeit nicht er das Koalitionsrecht abschaffen. An der politischen und ökonomischen träge hervor, die auf Erhöhung der Beiträge, auf Eins forderlich ist. Entwickelung hat die tapitalistische Gesellschaft, das Unternehmer- führung der Beitragszahlung nach Lohntlassen und Zur Reiseunterstützung wird auf Antrag des Vorstandes und tum, das größte Interesse. Auch die Arbeiterwelt hat daran das auf das Unterstützungswesen gerichtet sind. Die Her der Zahlstelle Bremen beschlossen, daß reisende Mitglieder, wenn sie größte Interesse. Der Massenstreit ist nicht ohne weiteres von der absehung des Eintrittsgeldes auf 50 Pf. für männliche und 15 Pf. zum Zwecke des Umschauens nach Arbeit in einer größeren Stadt Hand zu weisen. Redner wendet sich gegen den anarchistischen Ge- für weibliche Mitglieder wird mit 36 gegen 22 Stimmen be Aufenthalt nehmen müssen, eine Aufenthaltsunterstübung erhalten, danten des Generalstreits auf rein ökonomischer Grundlage, der, schlossen. Bezüglich der Beitragserhöhung begründet und zwar in Städten von 50 000 bis 100 000 Einwohnern 1 M., in obwohl er von großen Geistern, wie Bakunin , Krapotkin u. a. ber- Leuschner einen Antrag der Zahlstelle Leipzig , der die Beia Städten bis zu 200 000 Einwohnern 2 M. und in Städten mit über treten wurde und vertreten wird, ein unreifer Gedanke geblieben träge auf 60 Pf. bezi. 30 Pf. festlegen soll. In der Debatte 200 000 Einwohnern 3 M. pro Tag. Die Reiseunterstützung wird sei. Wir haben in gewissem Sinne auch schon Generalstreifs gehabt, wird von einem Teile der Mitglieder die Beitragserhöhung befürauch an die Mitglieder des schweizerischen, dänischen und öster- 3. B. den Bergarbeiterstreit, bei dem leider nicht viel erreicht wurde. wortet mit und ohne Klassenlöhne, während andererseits die Beireichischen Schuhmacherverbandes ausbezahlt. Ein Antrag Pir- Der gewerkschaftliche Zusammenschluß der Arbeiter wird von Tag tragserhöhung recht lebhaft bekämpft wird. Kube( Vertreter masens, wonach zureisende Mitglieder, wenn sie nachweisen, daß sie zu Tag notwendiger, denn unser Endziel ist die Beseitigung der der Generalfommission) tritt für die Beitragserhöhung ein. Nach Arbeit bekommen, aber noch nicht sogleich anfangen können, die kapitalistischen Herrschaft. Daß der Massenstreit unbedingt die den vorliegenden Jahresabschlüssen hätten seit dem legten VerAufenthaltsunterstüßung bis zur Dauer von acht Tagen be- Revolution bedeute, ist durchaus nicht richtig. Der Massenstreik bandstage die Ausgaben die Einnahmen um 45 518 M. überstiegen. tommen sollen, gelangt ebenfalls zur Annahme. tommt nicht von heute auf morgen, aber die Regierungen müssen Die Kämpfe würden in Zukunft stärker werden als bisher. Gine wissen, daß sie den Bogen nicht allzu straff spannen dürfen. Die Stärkung der Kaffe und die Regulierung der Einnahmen gegenüber Generalstreifidee ist ausgegangen von Ländern, die bisher mit dem den Ausgaben sei dringend erforderlich. Generalstreit gespielt haben. Wenn man im Klassischen Lande des Generalstreife, in Frankreich , glaubt mit unorganisierten, undisziplinierten Massen gewaltige Kämpfe durchführen zu können, so ist das durchaus falsch. Redner hat das Vertrauen zur deutschen Arbeiterschaft, daß sie, die bisher alle Kämpfe mit Ruhe und Besonnenheit durchgeführt hat, dies auch in Zukunft tun wird. Die Erörterung des Massenstreits in Versammlungen sei gar nicht gefährlich. Alsdann wendet er sich der Frage der Maifeier zu. Seinem Gefühl entspreche die Arbeitsruhe am 1. Mai am meisten. Die Demonstration am Abend des 1. Mai in Versammlungen sei böllig bedeutungslos. Der 1. Mai habe seine Kraft und seine Bes deutung gerade in der Demonstration durch Arbeitsruhe, das, was uns diese Demonstration so wertvoll macht, ist gerade dies, daß die Kraft, die in den Arbeitern steckt, dabei zum Durchbruch kommt. Die Schuhmacher haben von jeher ein startes Kontingent zu den Demonstrierenden gestellt, das müsse auch fürderhin so sein. Er wünsche und hoffe, daß die Gewerkschaften im gleichen Maße wie bisher erstarken. Wir sind berufen, eine große Kulturaufgabe zu erfüllen, als Träger dieser Kulturbewegung wollen wir zeigen, daß wir unsern Mann stellen, daß wir zu Opfern bereit sind, dann wird der einstige große Moment auch kein kleines Geschlecht finden. Die Schuhmacher werden dabei stets in der ersten Kampfreihe Den Steindrudern und Lithographen, denen in Bod- Gotha zur Berichterstattung über den Amsterdamer stehen. Frankfurt a. M. auf Gerichtsbeschluß am Tage bor der Aus. Kongreß. Gr bemerkte, daß man hier nicht allein zusammen Ueber den Kölner Gewerkschaftsfongreß berichtet herr- perrung das Verbandsvermögen mit Beschlag gekommen sei, um gänzlich in Kleinarbeit aufzugehen, sondern auch mann- Dresden. Er gibt eine chronologische Darstellung der belegt ist, wird nach kurzer Darstellung des Sachverhalts auf Die ganze Gewerkschaftsbewegung von höheren Gesichtspunkten aus Kongreßbeschlüsse und bemerkt am Schlusse, wenn man mit diesen Antrag Bauer eine sofort zu zahlende Unterzu behandeln. Der Amsterdamer Kongreß habe die geistigen Größen| Beschlüssen auch zum Teil nicht einverstanden sein könne, so müsse stüßung von 5000 m. bewilligt.
Eine längere Debatte rufen die Anträge zur Sterbeunterstützung hervor. Ein Vorstandsantrag will eine größere Abstufung der Unterstüßungssäge in der Weise, daß bei je neun Stufen in zweiter und dritter Klasse 10 bis 30 M., in erster Klasse 5 bis 40 M. bezahlt werden. Die Unterstüßungsberechtigung soll nach dem ersten Jahre der Mitgliedschaft beginnen. Beim Tode der Ehehälfte eines Mitgliedes soll nur die Hälfte der obigen Unterstübungssäge ausbezahlt werden, die Ansprüche des überlebenden Mitgliedes sollen um den ausbezahlten Betrag vermindert werden. Schließlich wird die festgesetzte Unterstützungsstala mit 54 gegen 22 Stimmen in namentlicher Abstimmung angenommen. Beim Tode der Ehehälfte eines Mitgliedes wird zwar die volle Unterftüßung ausbezahlt, das betreffende Mitglied gilt aber als ausgesteuert. Ein Antrag Geiler- Straßburg, wonach der Ausschuß lediglich Beschwerdeinstanz und nicht Aufsichtsbehörde über den Vorstand sein soll, wird mit 43 Stimmen angenommen.
Zu den Generalversammlungen kann in Zukunft auf je 500 Mitglieder ein Delegierter gewählt werden, doch dürfen aus einer Zahlstelle nicht mehr als 5 Delegierte entsendet werden. Die Diäten der Delegierten werden auf 8 M. pro Tag bemessen, außerdem wird eine Arbeitsverdienstentschädigung von 4 M. und eine Teuerungszulage von 2 M. pro Tag gewährt. Das Wort erhält
Die namentliche Abstimmung ergibt Ablehnung des Antrages auf Beitragserhöhung mit 29 gegen 29 Stimmen! Charakteristisch ist es, daß durchweg die Vertreter der Hülfsarbeiter für die Erhöhung stimmen, während die gelernten Brauer, nament lich die Süddeutschen, in ihrer Mehrheit dagegen stimmen. Mit der Ablehnung der Beitragserhöhung fallen die Anträge betreffs des Ausbaues des Unterstübungswesens.
Ginesteils lebhafte Heiterkeit und andererseits Unwillen erregt es, als nunmehr von Klippel- Dresden ein genügend unterstüßter Antrag eingereicht und begründet wird, der darauf hinausläuft, einen& gtrabeitrag von 5 Pf. pro Woche zu erheben zur Schaffung eines Streitfonds", der zu anderen Zweden nicht verwandt werden darf. Während für diesen reinen Kriegsfonds" die Berliner Delegierten Tröger und Neu. mann, sowie Weigel- Pfungstadt , die vorher gegen Er. höhung der Beiträge waren, zu haben sind, tritt andererseits Wittich Frankfurt, der für Beitragserhöhung gesprochen und gestimmt hatte, jetzt gegen die Erhebung eines Ertrabeitrages auf. Döllinger- Hamburg befürwortet die Erhöhung des Ertra beitrages auf 10 Pf. pro Woche. Die Debatte muß wegen Schluß der Sizung abgebrochen werden.
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