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Zu der Berichtigung der Firma Schmalisch u. Below bemerken wir folgendes: Nach Aussage der betreffenden Fliesenleger wurde auf dem Bau Langnick, Berlinerstraße, Ede der Straße 12k, die Arbeit in Afford ausgeführt, trotzdem in dem mit den Geschäften abgeschlossenen Ver trage Affordarbeit ausgeschlossen ist. Daß die Arbeit im Laufe der jebigen Sperre aufgegeben wurde, ändert jedenfalls an der ursprüng­lichen Sachlage nichts.

Der Vorstand des Zentralverbandes der Maurer Deutschlands . Zweigverein Berlin .

Deutsches Reich .

Ein drastischer Beweis dafür, wie die Unternehmer in der Tinte figen, ist folgende Notiz der" Post":" Wegen des Streits in den Leipziger Buchbindereien wird in den nächsten Wochen die Ausgabe der Sonntags­8eitung für Deutschlands Frauen" nicht recht­geitig erfolgen lönnen.... Bostamt 10..."

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dauert und wurde ein fast vollständiger Erfolg erzielt. Die nüglichen Der Arbeitsmarkt, Nr. 18. Halbmonatsschrift der Zentralstelle für Elemente" müssen entlassen werden und haben zum Teil schon den Arbeitsmarktberichte.( Herausgeber Prof. Dr. J. Jastrow, Berlin . Berlag Ort berlassen. von 3. Neimer.) Dr. Ernst Harmening. Die Bodenreform. 31 Seiten. Preis 45 Pf. Verlag B. Vopelius, Jena , Saalbahnhofstr. 3.

Der Kampf im Baugewerbe zu Düren ( Rheinland ) dauert mit unveränderter Heftigkeit fort. Es ist Zuzug von Maurern, Stutta­teuren, Tischlern und Bauhülfsarbeitern fernzuhalten. Erfolgreiche Lohnbewegung der Maurer und Zimmerer Letzte Nachrichten und Depefchen.

Arbeitseinstellung der Hamburger Klempner. Am Montagmorgen stellte ein Teil der in größeren Betrieben und Werkstätten beschäftigten Alempner die Arbeit ein, weil die Unternehmer einen Stundenlohn bon 70 Pf. nicht bewilligen wollen.

Ein neuer Sieg des Bergarbeiterverbandes.

Eine Kaiserrede.

Prügelnde Christen.

Eine Sozialistendebatte.

bon Hamburg und Umgegend. Die Baugewerksimmungen von Hamburg- Altona - Wandsbed haben in ihrer gestrigen Bers sammlung der Forderung der Maurer- und Zimmerergesellen auf Kughaven, 19. Juni. ( W. T. B.) Bei dem heutigen Festmahl Erhöhung des Stundenlohnes von 75 auf 80 Pf. stattgegeben, wie Zur Buchbinder Aussperrung. Immer verzweifeltere An- fie in einem Schreiben den in Betracht kommenden Arbeiter Hoch auf den Kaiser aus. Hierauf erwiderte der Kaiser mit einer an Bord der Vittoria Luise" brachte Dr. Möndeberg- Hamburg das strengungen machen die Terroristen der Buchbindereiunternehmer, organisationen mitteilen. Der neue Tarif soll ab Montag, den Arbeitswillige zu födern und die Ausständigen niederzuzwingen. 25. Juni, in Kraft treten. Bezüglich der Nebenforderungen, die Rede, welche lautete:" Mit herzlichem Dank quittiere ich die Jetzt wird die Deffentlichkeit durch ein Platat in Erstaunen gesezt, hauptsächlich sanitäre und Unfallverhütungsvorschriften betreffen, foll freundliche Begrüßung, die mir soeben hier namens des Nord­worauf eine sogenannte Rechtsbelehrung über die ungefeßliche Arbeiterorganisationen eine Aussprache erfolgen. am Mittwoch zwischen den Vertretern der Innungen und der deutschen Regattavereins zuteil geworden ist. Es ist mir eine hohe Freude, daß wir uns wieder zu diesem nämlichen Tun haben zu­Unterstügungsauszahlung an die Streifenden" der staunenden Mit­fammenfinden tönnen. Wie schon fonstatiert worden ist, hat sich ja belt berkündet wird. auf dem Wasser das deutsche Vaterland entwickelt, daß man es nur mit Staunen vernimmt. Langfam folgt unsere Flotte des Riesen­schritten, mit denen die Handelsflotte vorausgeht. Zu solcher Ent­wickelung im Wettbewerb auf dem Meere, das die Länder verbindet, ist als erstes aber notwendig der Friede. Gott hat uns den Frieden erhalten, den Frieden in Ehren, den er uns auch weiter schenken Die Aeltesten des deutschen Bergarbeiterverbandes im AII möge. Derjenige aber, der die größte Arbeit in diesem Friedens­gemeinen Knappschaftsberein in Bochum halten werk geleistet hat, der erste Ratgeber des Reiches, den wir alle in Der den vergangenen Wochen mit unseren Segenswünschen und Gebeten Zur Aussperrung der Lithographen und Steindruder. Die hier tüchtig Kehraus mit dem Zechengewerkverein. Situation ist unverändert geblieben. Die Stimmung unter den Knappschaftsverein hielt am Sonnabend, den 16. Juni, im Hotel verfolgt haben, befindet sich, wie ich Ihnen zu meiner Freude mit­Ausgesperrten ist beim Beginn der dritten Woche ebenso vorzüglich Biftoria" zu Bochum seine diesjährige Hauptversammlung teilen kann, und wovon ich mich gestern persönlich überzeugt habe, wie am ersten Tage, trotz aller Bemühungen der Unternehmer und ab. Als Tagesordnungspunkte waren vorgesehen: 1. Ersahwahl im vollsten Wohlsein und bester Gesundheit und wird in der Lage der mit ihnen verbündeten Gehülfen des Rechtsschutzvereins. Die des Vorstandes. 2. Anträge auf Abänderung der sein, wieder im vollen Umfang als mein erster Ratgeber im Lenken Verfügung, die das Frankfurter Landgericht auf Antrag der letzteren Sabungen. Es waren zu wählen fünf ordentliche Vorstands- des Reiches zu wirken." gegen den Senefelderbund erlassen hat, ist auf den Geist, die mitglieder und fünf Ersaßmänner mit einer Amtsdauer bis zum Rampfesfreudigkeit und die Siegeszubersicht der Gehülfenschaft voll- 1. Juli 1912, drei ordentliche Vorstandsmitglieder und zwei Ersatz­tommen einflußlos geblieben, obwohl sich die Unternehmer alles von männer mit einer Amtsdauer bis zum 1. Juli 1908 und noch drei Köln , 19. Juni. ( W. T. B.) Wie die Kölnische Volkszeitung" ihr versprachen. Der Parole des Vereins deutscher Steindruckerei- Ersaßmänner mit einer Amtsdauer bis zum 1. Juli 1910. Sämt aus Jerusalem von heute meldet, wurde am Sonntag nachmittag befizer" an seine Mitglieder, sich der durch den Schutzverband" ver- liche Mandate fielen dem Verbande zu mit je 186 Stimmen, gegen dort eine sakramentale Prozession durch blutige Ausschreitungen ge­anlaßten Aussperrung anzuschließen, ist nur eine Firma in Leipzig 124 resp. 126 Stimmen, die auf die Bechengewerkvereinskandidaten stört. Junge, katholische Araber, durch eine angebliche Unterdrückung mit etwa 17 Gehülfen und die Weltfirma" Walter Beed in Berlin entfielen. Nunmehr siten noch fünf Zechengewerkvereinler im ihrer Sprache erbittert, warfen dem Bischof Biccrada unter mit vollen 7 Gehülfen nachgekommen. Die übrigen blieben besonnen Vorstand. Schmähungen ihre Kerzen vor die Füße. Hierauf entstand eine genug, sich nicht durch Befolgung der Parole zugunsten der groß­Bisher hatte der Verband fünf und der Gewerkverein zehn Schlägerei. Zwei Araber wurden verwundet. Der Tatort war der industriellen Hauptscharfmacher des Schußverbandes ruinieren zu Vorstandsmitglieder, jezt ist das Verhältnis umgekehrt. Damit Korridor des Patriarchats. lassen, trotzdem man ihnen einzureden versucht hatte, die nachträg- ist die Macht des Bechengewertvereins im Knapp= liche Aussperrung ihres Personals sei nach der Sperrung der Ge- schaftsvorstande gebrochen und werden die Herrschaften werkschaftskasse des Bundes durch die erwähnte Verfügung mit nunmehr wohl selbst einsehen, was sie mit ihren damaligen einseiti­Paris, 19. Juni. ( W. T. B.) Deputiertenkammer. In der keinerlei Risiko mehr verbunden! Diese Sperrung hat auf die Aus- gen Handlungen bezweckt haben und wie es nicht gut ist, auch bis jetzt heutigen Sigung setzt der Minister des Innern Clemenceau ſeine ften Einfluß ausgeübt und sie wird ihn auch in Zukunft nicht aus zu haben. Die Behandlung des zweiten Punttes gestrigen Ausführungen fort und hält Jaurès entgegen, der Arbeit suchende Arbeiter habe das Recht auf Beschäftigung; der Arbeiter üben können, da sich die Solidarität der gesamten deutschen Arbeiter der Tagesordnung brachte eine Ueberraschung für die be- aber, der seine Arbeit verlasse in der Hoffnung, einen höheren Lohn schaft und der internationalen Kollegenschaft auf das glänzendste teiligten Aeltesten. Die Werksvertreter hatten hierzu folgende Er zu erhalten, tämpfe für die Verbesserung seiner Lebenshaltung, nicht bewährt. Nachdem den Unternehmern also ein Hoffnungsstrahl nach flärung eingebracht: aber für sein Leben selbst.( Beifall. Zwischenrufe bei den dem anderen so schnell wieder erloschen ist, beginnt die Stimmung " In Erwägung, daß der vom Landtage verabschiedete Gesetz Sozialisten.) Im weiteren Verlauf seiner Rede erklärt Clemenceau , im gegnerischen Lager recht gedrückt zu werden. Es ist für die entwurf betr. Abänderung des 7. Titels des Allgemeinen Berg es sei berechtigt, daß der Arbeiter seine Lage zu verbessern ſuche; Herren aber auch wirklich zum aus der Haut fahren!" Trotzdem gefezes in allernächster Zeit Gefeß wird und dieses Gesetz zum aber der Arbeiter habe nicht das Recht, Berufsgenossen, die Familien­jedem, der sich den Spaß macht, auf eine Chiffre- Annonce zu ant- 1. Januar 1908 in Kraft tritt, daß bis zu lekterem Zeitpunkte also lasten zu tragen haben, zum Feiern zu nötigen. Der Minister geht worten, goldene Berge, Lebensstellung usw. usw. versprochen werden, innerhalb eines Zeitraumes von Jahren eine gründliche sodann auf das Programm der Sozialisten ein, welches nach seiner fanden sich bei den annähernd 800 Berliner Ausgesperrten ganze Aenderung der Sazungen sämtlicher preußischen Knappschaftsvereine, Ansicht ein durchaus bürgerliches Programm sei. Jaurès habe ihm drei Mann als Streitbrecher! Und was für welchel und aus den also auch derjenigen des Allgemeinen Knappschaftsvereins, unbedingt dieses Programm entnommen: den achtstündiagen Arbeitstag, die Privatlithographien und Lohndruckereien fommt jetzt immer ein erforderlich ist, daß auch der Allgemeine deutsche Knappschaftsverband progressive Einkommensteuer und die Verstaatlichung der großen Bosten Steine nach dem anderen, und Auflage nach Auflage zurück, ein normal statut ausarbeiten läßt, welches bestimmt ist, den Monopole.( Beifall bei den Sozialisten.) Aber, fügt der Minister weil die Gehülfen der Lohnbrudereien und Privatlithographien es einzelnen Vereinen als Richtschnur für die erforderlichen Wenderungen hinzu, man könne doch zunächst mit dem Ankauf eines einzelnen mit ihrer Ehre nicht vereinbaren können, die Arbeit ihrer ausge- der Sahungen zu dienen, daß der Inhalt der zu der heutigen Gene- Eisenbahnnekes beginnen, sowie mit der Vorbereitung eines Gea sperrten Kollegen den Unternehmern zuliebe zu machen. Daß dieses ralversammlung angemeldeten Anträge mit den Vorschriften des Fehlschlagen aller Bemühungen für die Herren zum verzweifeln ist, neuen Gesetzes zum großen Teile unvereinbar sind, so lehnen die ees über den Arbeitsvertrag.( Erneuter Beifall bei den Sozia listen.) verstehen wir vollkommen. Aber sie haben es ja nicht anders ge: Werksbefiber heute eine Statutenänderung ab. Clemenceau führt weiter aus, er werde Jaurès ' Vorschläge wollt! Weil die Firma Hagelberg Arbeitsaufträge, die sie am Tage Die gestellten Anträge, welche von dem Vorstande überhaupt noch über die Enteignung prüfen, wenn diefer sie formuliert haben werde. abzuschieben versuchte, nirgends anbringen fonnte, hat sie jetzt dafür nicht geprüft sind, dürften diesem vorzulegen sein. Der Minister spricht indessen die Meinung aus, das individuelle die Nacht zu Hülfe zu nehmen versucht. Sie hatte dabei allerdings Der Vorsitzende, Herr Dr. Weidtmann, wies nach Verlesung Eigentum werde noch lange Zeit Aenderungen durchmachen; den Eifer der Gehülfenschaft außer Betracht gelassen, die ihr durch dieser Erklärung auf die Statutenbestimmung(§ 51 Absatz 2) hin, übrigens gebe es noch zahlreiche andere sozialistische Gedanken über ihre nächtliche Wachsamkeit auch diesen schönen Plan bersalzen hat. wonach bei Abweichung der Erklärungen beider Teile Werks- bezw. diese Frage. Clemenceau führt einen Artikel des Sozialisten Bern­Erwähnen wollen wir noch, daß auch auswärtige Firmen in Arbeitervertreter der in Frage stehende Antrag als abgelehnt gilt. stein an, in welchem gesagt ist, die Bewegung in der Richtung der Berlin lithographieren und drucken lassen wollen, was ihnen, so- Herr Weidtmann schloß hierauf fofort die sozialen Gerechtigkeit sei alles, das Ziel sei nichts. Der Redner fern sie ausgesperrt haben, ebenfalls nicht gelingt. Erst neuerdings Generalversammlung, ohne daß auch nur einer fügt hinzu, die Theorien der französischen Sozialisten seien von den fandte die Barmener Firma Hyll u. Klein Kisten mit Steinen für ber anwesenden Arbeitervertreter zu Worte tam. Deutschen entlehnt. Der Minister erinnert Jaurès daran, daß auch Reklamekarten an die hiesige Anstalt Heine u. Jönt, ferner die Wenn uns eine derartige Behandlung der Knappschaftsältesten Christus die Menschheit habe erneuern wollen, aber daß Gewalt Hallesche Firma C. Warnede zwei Steinkisten und Originale von und somit auch der Knappschaftsmitglieder nicht gleichgültig fein tätigkeit und Blutvergießen nicht aus der Welt verschwunden seien. Serienfarten und Weihnachtspackungen für David Söhne, Aktien- darf, so hat uns die Stellungnahme der Werksbefizer wenigstens icht die Form der Gesellschaft, sondern den Menschen müsse man Gesellschaft, Schokoladenfabrik in Halle, an Berliner Anstalten. In gezeigt, wohin die Reise gehen soll. Und die Knapp beffern; der besser gewordene Mensch werde seinen Gesellschafts Wien will der Drucksachenagent Emanuel Heller deutsche Arbeiten fchaftsmitglieder sowie deren Welteste werden freis zu wählen wiffen. Auf Antrag Maujan beschließt die Kammer gemacht bekommen, was ihm bei der bekannten Solidarität der inter - 8ur gegebenen Zeit auf dem Posten sein. mit 365 gegen 78 Stimmen, die Rede Clemenceaus öffentlich an­nationalen Kollegenschaft nicht gelingen wird. schlagen zu lassen.

Der Deutsche Metallarbeiterverband hatte sich seiner Mitglieder Achtung! Arbeitsuchende! Die Glasreiniger( Fenster- in der Deutschen Apparatebauanstalt in Düsseldorf etwas energisch puzer) in Dresden befinden sich wegen Maßregelung annehmen müssen, weil dort Zustände eingerissen waren, die einer mehrerer Vertrauensleute im Aus stand. Da sich in Dresden enderung bedurften. Seit der Zeit war der Direktion der Verband trotz aller Anstrengungen teine Arbeitswilligen finden, versuchen ein Dorn im Auge und suchte sie nach Mittel, ihre Arbeiter aus die Unternehmer mittels Agenten unter Dedadressen demselben herauszulotsen. Endlich glaubte fie es gefunden zu haben; Leute als Streifbrecher zu kapern. Es ist bereits festgestellt, daß sie machte bekannt, daß jeder Arbeiter, der ein halbes Jahr bei ihr unter anderen für eine Fahrradwerkstätte" Arbeiter gesucht in Diensten stehe, in Krankheitsfällen mit 3 M. pro Woche unterstüßt wurden, die in Dresden als Arbeitswillige für die Reinigungs - werde, das Krankengeld soll durch diese Unterstüßung nicht berührt Institute gebraucht werden sollten. Wir richten deshalb an alle Ar- werden. Bei längerer Dienstzeit steigt die Unterstüßung bis zu einer beiter, welche Arbeit nach Dresden annehmen, das dringende Er- Höhe von 12 M. Von dieser Vergünstigung feien aber die Mit­fuchen, Vorsicht zu gebrauchen und Engagements als Fensterpuper glieder des Deutschen Metallarbeiterverbandes ausgeschlossen. Die Glasreiniger) ftrifte abzulehnen. Die Situation ist für Direktion irrt sehr, wenn sie glaubt, durch solche Mittel dem Metall­Sie Streifenden bis jetzt sehr günstig, wir erarbeiterverband Mitglieder abtrünnig zu machen. warten daher von allen Kollegen, den Zuzug nach Dresden streng fernzuhalten. Eventuelle Auskunft er­teilt gern: C. Anöner, Berlin SO. 16, Engelufer 15, 3immer 13. Zentralverband der Handels- u. Transportarbeiter. Sektion Fensterputer.

Verbrecherische Neigungen". Vor dem Schöffengericht in Alten­ burg stand in der vorigen Woche ein Bergmann , der wider eine Strafverfügung, die er vom Amtsvorsteher in Rofit erhalten hatte und laut welcher er drei Mart in die Staatstafie zahlen sollte wegen Uebertretung einer Wegpolizeiverordnung, Berufung ein­gelegt hatte. Die lebertretung bestand nach Angabe des die An­zeige erstattenden Gendarmen darin, daß der Bergmann einmal mit andern während des vor kurzer Zeit beendeten Bergarbeiterstreits beim Ansichtigwerden des Gendarmen übermäßig laut geschrien" habe.

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Was geschrieen wurde, das konnte der Gendarm mit Be­ftimmtheit nicht angeben, und nur der Umstand, daß der Inkulpat Sem Gendarmen persönlich bekannt war, brachte diefen auf die Anklage­bant. Der arme Sünder bestritt, geschrien zu haben, den Gendarm habe er gar nicht gefehen, es sei gwar in seiner Nachbarschaft geschrien worden, doch wisse er nicht, wer geschrien habe. Der Gendarm behauptete bagegen, gefehen zu haben, wie der Angeklagte die Hand am Munde gehabt habe und das beweise, daß er auch der Schreier sei. Das Gericht tam denn auch zur Ueberzeugung, daß der Angeklagte geschrien hat und erkannte auf eine Woche Haft. Bei der Urteilsbegründung führte der Richter aus, daß in solchen Zeiten wie bei Streits die Arbeitswilligen und die Organe des Staates bes fonders geschützt werden müßten. Der Angeklagte habe durch seine Handlungsweise die Autorität der Gendarmerie zu untergraben ge­sucht und habe dadurch und durch sein Verhalten verbrecherische

Neigungen bekundet.

Bei der Kölner Baumwollspinnerei- Aktiengesellschaft haben die Arbeiter und Arbeiterinnen die Kündigung eingereicht, um nach deren Ablauf in den Ausstand einzutreten. Sie fordern Verkürzung der elfstündigen Arbeitszeit um eine Stunde.

Nach einem vierwöchentlichen Streit haben die Holzarbeiter in Königsberg den Sieg davongetragen. Nach langen Ver­handlungen ist endlich eine Einigung zustande gekommen, so daß am Montag die Arbeit wieder aufgenommen werden kann. Die Arbeitszeit ist um zwei Stunden pro Woche herabgefeßt worden. Eine Erhöhung der Akkordsäge ist im Bautarif um 7%, Broz. und in der Möbelbranche um 8-9 Proz. erzielt worden; in der Sarg­branche ließen sich nicht alle Forderungen durchseßen, hier mußten sich die Tischler mit mäßigen Aufschlägen zufrieden geben. Der Stundenlohn ist für das erste Jahr um drei, für das zweite und dritte Jahr um einen Pfennig erhöht worden. Ebenso fonnte eine Einigung betreffs der Sicherung des Lohnes bei Affordarbeiten erreicht werden. Der Vertrag ist auf mehrere Jahre abgeschloffen. Diesen Erfolg haben die Holzarbeiter nur ihrer zirka 1000 Mann starten Organisation zu verdanken.

Verfammlungen.

Berichtigung. In dem Bericht über die Gastwirtsgehülfen­versammlung in Nr. 137 des Vorwärts" soll es nicht heißen Hofjäger", Hasenheide, sondern" Hofjäger- Restaurant", König gräzzerstraße, Inh. Häller.

Eingegangene Druckfchriften.

Geschichte und Methodit des Gedankens. 36 Seiten. Preis: 50 Pf. Lischnewska, Maria. Die geschlechtliche Belehrung der Kinder. Bur Meyer, Prof. Bruno. Zum Kulturkampf um die Sittlichkeit.( Sonder­

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Baris, 19. Juni. ( W. T. B.) Jaurès erwidert auf die Dars legungen des Ministers Clemenceau . Er erklärt, die Sozialisten feien bereit, zusammen mit der Regierung das Reformwerk weiter. zuführen. Entgegen Clemenceau , der das Individuum von der sozialen Umgebung isolieren wolle, sei der Meinung, daß das In­dividuum und die soziale Umgebung gleichzeitig reformiert werden müßten. Er verlange völlige Aktionsfreiheit für das Proletariat, die Sozialisten wollten nicht die soziale Heuchelei mitmachen; er erinnere die 1400 Leichen von Courrières , die Opfer des Kapitalismus feien. Erstaunlich sei, daß man so spät daran gehe, die Schuldigen zu berfolgen. Minister Borthou protestiert gegen die Ausführungen des Vorredners und sagt, nicht die Regierung, sondern die Bergwerksgesellschaft sei verantwortlich. Wilm( Sozia list) fragt, ob es wahr sei, daß, wie der Untersuchungsrichter in Bethune erklärt habe, eine Persönlichkeit, die Streifgelder nach dem Departement Nord gesandt habe, einstmals auch Geld an Ele menceau geschickt habe.( Große Unruhe.) Jaurès sagt, die Re­gierung werde nach seiner Meinung die nötigen Kräfte nur um sich scharen können, wenn sie mit viel fortschrittlicheren Gefeßentwürfen hervortrete als denen, die in der Regierungserklärung angekündigt feien. Die Sozialisten würden sich aktiv oder passiv an der Reform= tätigkeit beteiligen, aber die Regierungsentwürfe müßten ernst fein. Ein Antrag der Sozialisten Dejeante und Allemane, auch die Rede Jaurès öffentlich anschlagen zu lassen, wird mit 223 gegen 139 Stimmen abgelehnt und die Fortsetzung der Debatte sodann auf Donnerstag bertagt.

Bergarbeiterbemonstration in Rußland .

Petersburg, 19. Juni. ( Meldung der Petersburger Telegraphen­agentur".) In dem im Zentrum des Kohlenreviers belegenen Orte Jusowka , im Gouvernement Jekaterinoslaw, dessen Gruben sich im Befige von englischen und belgischen Gesellschaften befinden, zogen heute etwa 8000 Bergleute mit Gefang und Fahnen nach der dortigen Bahn­station, um dort eine Versammlung abzuhalten. Militär, das dorthin beordert worden war, wurde mit Hurrarufen empfangen, die von den Truppen erwidert wurden. Verlauf. Der Truppenbefehlshaber hat durch Anschläge bekannt Die Versammlung nahm einen ruhigen gegeben, daß Versammlungen in Räumen und unter freiem Himmet berboten sind und mit bewaffneter Hand zerstreut werden. Die Lage ist beunruhigend.

Das hungernde Rußland .

Petersburg, 19. Juni. ( W. T. B.) Die Duma beschloß, eine Kommission von 12 Mitglieder zu wählen, die über die Mittel beraten soll, wie der hungerleidenden Bevölkerung zu helfen ſei.

Streikbeendigung.

Abdrud aus Mutterschutz", Zeitschrift zur Reform der sexuellen Ethit. 5. 9-11. 38 Seiten. Preis: 50 Bf. Frankfurt a. M. J. D. Sauer­länders Berlag. Volkswirtschaftliche Blätter ", Drgan des Deutschen Bolkswirts Columbus( Ohio ), 19. Juni. ( W. T. B.) Nachdem der Bc= schaftlichen Verbandes. Schriftleiter Herm. Edw. Strüger. Karl Heymanns trieb in den Bergwerken zwei Monate geruht hat, ist es nunmehr Berlag, Berlin W. 8. Erscheint monatlich zweimal. Preis: Halbjahr 4 M. Der Streit der Former und Gießereiarbeiter bei der Firma Darlehnsgeschäfte. 30 Seiten. J. M. Kochs Verlag, Gera ( Reuß). Darlehnsschwindler. Broschüre zur Betämpfung aller unlauteren zu einer Berständigung zwischen den Bergarbeitern und den Berg­werksbesitzern gekommen. 35 000 Bergarbeiter haben von der Ar­Kieferling u. Albrecht in Solingen ist heute nach vorausgegangenen Rechenschaftsbericht des Verbandes Deutscher Buchdruder( 1905) beiterbereinigung die Weisung erhalten, die Arbeit wieder aufzu Unterhandlungen beendet. Der Streit hat über ein Bierteljahr ge- Gau Rheinland- Westfalen. 101 Seiten. Selbstverlag. nehmen.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil berant.; Glade, Berlin . Drud u. Berlag: Barwärts Buchdr. y. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblett