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Nr. 140. 23. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse

genossenschaftlicher Arbeiter.

der Achtuhrladenschluß in 611 Vereinen. Doch finden hiervon meist an bestimmten Tagen, bei einigen Vereinen auch für die ganze Sommers oder Winterszeit Ausnahmen statt. 307 Vereine, die aber zirka drei Viertel aller Lagerhalter repräsentieren, geben Sommer­ferien, gewöhnlich in der Dauer von 8 Tagen.

Der Zentralverband deutscher Konsumvereine hat für das Arbeitsverhältnis der in Konsumbereinen tätigen Personen den Ab­schluß von Tarifverträgen mit den Genossenschaftsverbänden an- unter 50 m. gebahnt. Diese Verträge sind für die einzelnen Genossenschaften 50-99 nicht absolut bindend, aber ihr Vorhandensein bedeutet doch einen 100-124 ,,*) starten Druck auf die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse in dieser 125-149 Nichtung. 150-200

"

Anfangsgehalt Vereine Lagerhalter

Höchstgehalt

Vereine Lagerhalter

12

13.

1

171

340

35

42

221

495

57

127

57

333

60

246

"

16

106

54

450

"

über 200

99

4 111

5 1292

3

22

210

888

**)

Der erste Tarifvertrag wurde im Jahre 1905 mit dem Verband ber Bäder und Berufsgenossen abgeschlossen. Die wesent­lichen Bestimmungen desselben sind folgende: Arbeitszeit in fon­tinuierlichen Betrieben 8 Stunden inklusive einer Essenspause von 20 Minuten, in nicht kontinuierlichen 9 Stunden; pro Woche sechs Schichten. Jährlich eine Woche Sommerferien unter Fortzahlung des Gehaltes. Kost und Wohnung außerhalb des Hauses. Löhne im Minimum 21 m. wöchentlich für Gesellen; für Schichtführer das Höchstgehalt 376 Vereine mit 718 Lagerhaltern nicht angegeben. **) Das Anfangsgehalt hatten 47 Vereine mit 52 Lagerhaltern, 3 M. mehr. Hierzu treten Drtszuschläge von 22 bis 25 Prozent.

Summen( 100, 125 M. 2c.) zu der nächst höheren Gehaltsgruppe *) Die vom Bearbeiter angewandte Einteilung, die die runden zieht, ist nicht empfehlenswert.

Mittwoch, 20. Juni 1906.

" Der 15. Verbandstag protestiert gegen die Aus. legung der Beschlüsse der Konferenz der Zentralvorstände vom 25. Januar 1904 seitens des Verbandes der Handels- und Transportarbeiter, wonach die Bierfahrer und Stalleute dieser Organisation zugewiesen sein sollten.

der

Der 15. Verbandstag betrachtet nach wie vor den Brauerei arbeiterverband als die Organisation aller im Braugewerbe tätigen Personen, als welche der Verband ausgebaut und von Generalkommission anerkannt ist. Zum mindesten erwartet der Verbandstag, daß der Handels- und Transportarbeiterverband dem Konferenzbeschlusse vom 25. Januar 1904 Rechnung trägt.

Der Delegiertentag fordert die Kollegen allerorts auf, die Bierfahrer und Stalleute auf die Schädlichkeit der 8 splitterungsbestrebungen für die Gesamtheit der Brauereiarbeitkr hinzuweisen und mit aller Energie in loyaler Weise nach ne bor die Agitation unter dieser Kategorie von Arbeitern zu bes treiben."

Nach dem Bericht über die Generalversammlung des Brauerei

Ueberstunden erhalten entsprechende Mehrvergütung. Einwandfreie In etwa der Hälfte aller Fälle erhalten die Lagerhalter außer- arbeiterverbandes( in Nr. 138) soll ich gegen die Beitragserhöhung technische und sanitäre Einrichtungen sollen vorhanden sein. Ge- dem Wohngeldentfchädigung oder freie Wohnung, deren Wert auf gewesen sein, für den Extrabeitrag zum Streitfonds jedoch gestimmt Zur Schlichtung von Differenzen tritt ein paritätisch zu wählendes hat außerdem noch eine besondere Umfagprovision oder sonstige noch 4 Delegierten der Berliner Hülfsarbeiter( Sektion II) für Legenheit zum täglichen Gebrauch der Badeeinrichtung ist zu geben. 55-240 W. angegeben wird. Eine größere Zahl von Lagerhaltern haben. Das ist nicht richtig, ich habe bei der namentlichen Ab­stimmung über prinzipielle Beitragserhöhung in Gemeinschaft mit Schiedsgericht mit einem Mitglied des örtlichen Gewerkschaftskartells Extraeinnahmen, die das Gehalt nicht unwesentlich erhöhen. als Vorsitzenden in Kraft. Die Lagerhalterinnen arbeiten im allgemeinen unter dieselbe gestimmt. Robert Neumann . Man vergleiche nun die hier vereinbarten Arbeitsbedingungen den gleichen Bedingungen; jedoch steigt hier das Gehalt nicht mit den in Privatbäckereien üblichen. Wir brachten ja erst vor kurzem so hoch. ( 31. Mai 1906) die Ergebnisse einer in Thorn aufgenommenen Von besonderem Interesse sind die Ergebnisse der Enquete hin Statistik über die Verhältnisse in den dortigen Bäckereien. Es fichtlich der Verhältnisse der Bäder, weil hier bereits eine Tarif­wurde da eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von vereinbarung vorliegt, über deren Durchführung wir sonach Auf­89 Stunden in 7 Schichten a 124 Stunden festgestellt. Der Durchschluß erhalten. Wir geben in nachstehendem die Mitteilungen schnittslohn betrug unter Umrechnung des allgemein üblichen Kost bezüglich der Bäcker gesellen wieder, gegenüber denen die Bäcker­und Logis in Geld: 17,80 m., also 20 Pf. pro Stunde. Dazu die meister ja kaum ins Gewicht fallen. Es handelt sich dabei um geradezu unerhörten sanitären und Reinlichkeitsverhältnisse, die 101 Vereine, die 708 Gesellen beschäftigen. Die Arbeitszeit der­ebenso die Konsumenten des Brotes wie die Gesellen tangieren. selben betrug: Der Abstand ist ein recht frasser.

Auch mit den taufmännischen Angestellten wurde eine Vereinbarung getroffen, durch die den Vereinen der Achtuhr­ladenschluß, der achtstündige Arbeitstag für die Kontor- und Lager­angestellten, Sonntagsruhe und Ferienwoche für alle Angestellten empfohlen wird. Mit den Lagerhaltern liegt erst eine Abmachung bezüglich der Einsetzung von Schiedsgerichten vor. Dagegen ist mit dem Verbande der Handels-, Transports und Verkehrs­arbeiter ein Lohn- und Arbeitstarif ausgearbeitet, der voraus­sichtlich die Zustimmung des in dieser Woche stattfindenden Zentral

Stunden

Gruppe Ia

Gruppe IIa Gruppe IIIa wöchentlich Vereine Gefellen Vereine Gesellen Vereine Gesellen 45-483/ 4 14

50-60

290

93

22

152

20

68

8

10

61-70 71-80

4

22

28

1

1

3

12

10

10

43

476

39

199

14

21

69559

*) 5 Vereine mit 12 Gesellen gaben die Arbeitszeit nicht an.

berbandstages finden wird. Dieser Verbandstag soll außerdem Es ist hier die Gruppeneinteilung der Vereine beibehalten, weil über die Schaffung eines Tarifamtes beschließen, das der daraus ersichtlich wird, wie wiederum die größeren, leistungs­Durchführung und Weiterbildung der geschlossenen Verträge fähigeren Vereine es sind, die die tariflichen Bedingungen erfüllen dienen soll. oder ihnen doch sehr nahe kommen, während es bei den kleineren Um für die Verhandlungen, die zum Abschluß weiterer Vorträge noch sehr damit hapert. Es ist insbesondere gegenüber der sonst in führen sollten ,, eine praktische, einwandfreie Grundlage zu schaffen, Bäckereien herrschenden Arbeitszeit recht erfreulich, daß von 696 von wurden im Herbst 1905 von seiten des Verbandssekretariats ein- den Konsumvereinen beschäftigten Bädergesellen 603 eine Arbeitszeit gehende statistische Erhebungen bei den Verbandsvereinen von 60 Stunden und darunter, und 383 sogar eine solche von unter veranstaltet. Die zu beantwortenden Fragen erstreckten sich einmal 50 Stunden, also den Achtstundentag haben. Etwa 85 Proz. aller auf die allgemeinen Verhältnisse, unter denen der Verein arbeitet Bäckergesellen erhalten Sommerferien. ( Größe der Stadt, ortsübliche Tagelohn, Größe und Betriebs­intensität des Vereins usw.), andererseits auf die speziellen Arbeits­berhältnisse der einzelnen Angestelltenfategorien( Arbeitszeit, Ueber­stunden, Sonntagsruhe, Ladenschluß, Ferien, Anfangs- und Höchst­gehalt, Mantovergütung u. a. m.) Die ausgegebenen Fragebogen wurden von 774 Vereinen mit 8611 Angestellten ausgefüllt, während sie bei 32 Vereinen mit nur 99 Angestellten, also einer ganz belang­Losen Minorität unbeantwortet blieben.

Anfangsgehalt

Vereine Lagerhalter

unter 50 m. 50-74 75-99 100-124 125-149 über 150

1

1

7

10

"

48

181

"

39

504

"

*)

95

676

Höchstgehalt Vereine Lagerhalter

22831

47

1

2

55

347

22

41 468

das Höchstgehalt 55 Vereine mit 241 Gesellen. *) Das Anfangsgehalt gaben nicht an 7 Vereine mit 12 Gefellen,

Erfte Konferenz der Kartonnage- Arbeiter und-Arbeiterinnen.

Limbach i. S., 17. Junt. bad"( Gewerkschaftshaus) die Konferenz abgehalten. Im Anschluß an den Buchbinder- Gautag wurde im Johannes

Folgende Tagesordnung wurde angenommen: 1. Die wirts schaftliche Lage der in der Kartonnageindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen. 2. Agitation und Taktik bei Lohn­bewegungen. 3. Verschiedenes.

Die Kollegen Lohr Wurzen und Reichel. Chemnitz hatten das Referat über den ersten Beratungspunkt übernommen. Lohr gab seine Ausführungen an der Hand einer Statistik, die sich über die Betriebe von 23 sächsischen Orten erstrecte. 315 Betriebe mit 4907 Beschäftigten tamen hierbei in Betracht. Eine Musterkarte, wie sie buntscheckiger nicht gedacht werden kann, bietet das statistische Material bezüglich der Lohn-, Arbeitszeit- und anderen Verhält nisse. Es arbeiten in den 23 Orten männliche Arbeiter zu Wochen­löhnen von 4(!!) M.( Klingental) bis 33 M.( ganz bereinzelt), weibliche von 2(!!) M.( Wurzen ) bis 20 m. Die Kinder ausbeutung ist noch in einer Reihe von Städten an der Tages­ordnung. 4-7 Stunden pro Tag während der Ferienzeit 13 Stunden werden die Kinder beschäftigt. An Lohn erhalten fie 5-6 Pf. die Stunde, 30 Pf. den Tag, 1,50-3 m. pro Woche. Die Schußbestimmungen scheinen für manche Ausbeuter nicht vor­handen zu sein.

-

Die Arbeitszeit schwankt zwischen und 13(!) Stunden täglich. An anderen Mißständen ist in Martonnagebetrieben kein Mangel. Die Reinlichkeit läßt viel zu wünschen übrig. 8-14 Tage bergehen mitunter in manchen Betrieben, ehe gefegt, ja ehe die Papp und Papierabfälle beseitigt werden. Die Abort- und die Ventilationsverhältnisse spotten zum Teil jeder Beschreibung. Waschgelegenheit und Garderoberäume sind oft nicht vorhanden oder mangelhaft. Ueberstunden- und Sonntagsarbeit wird von den Unternehmern nicht selten verlangt, auch kommt es vor, daß Mehr­bezahlung für diese Arbeitszeit nicht gewährt wird. Für einige Glas Bier oder ein Abendbrot verlangen Unternehmer Ueberzeit arbeit und, was das schlimmste ist, erhalten dieselbe auch geliefert. Heimarbeit kommt vor, die teilweise noch geringer als dieselbe Arbeit in der Fabrik entlohnt wird.

Die Ergebnisse dieser Statistit liegen nunmehr, vom Verbands. fekretär H. Kaufmann bearbeitet, in einem stattlichen 494 Seiten starken Bande vor, dessen Titel wir unserer Arbeit voransetzten.*) Dieses Buch ist für alle Sozialpolitiker von hohem Werte: gibt es doch in einer sonst selten zu findenden Detaillierung die Arbeits­Hier ist ein Vergleich mit den Tarifbedingungen nicht so leicht Redner beleuchtete noch durch die Ausfuhrziffern die Be­schäftigten Personen wieder; es ist den Arbeiter-, insbesondere den Ortszuschlag berücksichtigt werden müßte. verhältnisse von mehreren Tausend in Arbeitsunternehmungen be- angängig, weil bei jedem einzelnen Verein der in Frage kommende deutung der Kartonnagebranche Deutschlands, in der im Reiche Gewerkschaftsbibliotheken als eine reiche Quelle der Belehrung, leberwiegen der Gehälter in der Lage von 100 bis 124 M., daß fundheitlichen Nachteile, die die übergroße Anstrengung und Aus­Immerhin zeigt das gegenwärtig etwa 25 000 Berufsangehörige beschäftigt find. Kollege Reiche I beleuchtete die volkswirtschaftlichen und gea Drientierung und unter Umständen- als nicht zu unterschätzendes der tarifliche Mindestlohn( 21 M.) meist überschritten ist. Koft und beutung der Kollegenschaft einbringt. Das rücksichtsloſe Unter­Waffenarsenal zu empfehlen. Statistit zu ermöglichen, sind die berichtenden Vereine je nach Größe gehen der vorliegende Raum verbietet, weisen in ihrer Mehrheit müsse Aufgabe der Kollegenschaft sein um ihrer selbst willen. Um eine bessere llebersicht und Beurteilung der Ergebnisse der Logis wurde nirgends verabreicht. nehmertum ebenso rücksichtslos zur Respektierung der Arbeiter­Auch die übrigen Angestelltenkategorien, auf die näher einzuschußgeseke zwingen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, das und Betriebsintensität in sechs Gruppen geteilt. Die maßgebenden das Bestreben der deutschen Konsumvereine nach, in bezug auf die Kriterien waren dabei: das Vorhandensein einer im Hauptberuf Behandlung ihrer Angestellten an der Spitze des Fortschritts zu Orte, durch die das von den Referenten gezeichnete betrübende Bild tätigen Leitung, eines Bentrallagers und einer umfangreichen Eigen- marschieren. Mit dem Anschluß immer größerer Arbeitermassen an noch mehr verdüfteri wurde. Es folgten die Einzelberichte der Delegierten aller vertretenen produktion. Die Gruppen Ia und Ib entsprechen dabei etwa den die Bewegung und damit der wachsenden Leistungsfähigkeit der Vereinen mit über 300 000 m. Umjaz, IIa und IIb folchen mit Vereine, wächst für sie auch die Pflicht und die Möglichkeit, immer 100 000-300 000 m., und IIIa und IIIb solchen mit unter mehr fich zu sozialen Musterinstituten zu entwickeln. 100 000 M. Umsatz. In den einzelnen Gruppen sind nun wieder

die Vereine zusammengezogen, die in Drten mit dem gleichen Orts­zuschlag nach dem Buchdruckertarif exiſtieren. Es stehen also die­

jenigen Bereine beieinander, die unter den gleichen inneren und XV. Generalversammlung des Verbandes der Brauerei­

-

äußeren Bedingungen arbeiten, eine sehr praktische Einteilung! Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, im Rahmen eines furzen Artikels eine auch nur allgemeine Uebersicht über die Ergebnisse der Statistik zu geben. Handelt es sich doch um nicht weniger als

und zu besprechen.

Arbeiter.

Es gelangten zwei Resolutionen zur Annahme, in denen es u. a. heißt: Um die wirtschaftliche Lage der Kartonnagearbeiter und-Ar­beiterinnen zu heben und die gröbsten Mißstände zu beseitigen, bezeichnete die Konferenz als erstrebenswertes Ziel zunächst:

1. Eine den gesteigerten Lebensmittelpreisen und der Arbeits­leistung entsprechende Erhöhung der Löhne. 2. Verkürzung der Arbeitszeit auf höchstens 9 Stunden. Köln , den 17. Juni. 3. Beachtung der Arbeiterschutzgesetze und Einrichtung besserer 20 verschiedene Angestelltenkategorien. Wir müssen uns daher darauf streitigkeiten" zur Erörterung. Das Referat hat Bauer. In der heutigen Schlußsizung steht nur noch der Punkt Grenz- fanitärer Werkstattverhältnisse. Er 4. Die Errichtung einer provisorischen Zentralstelle, der die beschränken, einige besonders wichtige Berufsgruppen herauszugreifen führt aus, daß schon 1892 in Braunschweig beschlossen sei, a Ile Aufnahme einer das Deutsche Reich umfassenden Statistik über die Die der Zahl nach und auch in sonstiger Beziehung bedeutungs- Auch schon der erste Gewerkschaftskongreß habe sich mit der Ein- Sammlung von allem zur Beurteilung der wi aftlichen Lage Arbeiter in den Brauereien in einem Verbande zu vereinigen. Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Kartonnagebranche sowie die bollste Angestelltenkategorie ist die ber ag erhalter. Hier ist richtung von Indust tieverbänden befaßt. Als dann 1897 geeigneten Material zu übertragen ist, um damit die nötigen infolge der Eigenartigkeit der Verhältnisse die Arbeitszeit oft noch der andels- und Transportarbeiterberband ge- Unterlagen für eine allgemeine Kartonnagebranche- Konferenz zu eine recht lange. Besonders trifft das auf Kleinere Vereine an gründet sei, habe dieser die Kutscher und Flaschenkellerarbeiter für schaffen. fleinen Orten zu, die weitgehende Rücksicht auf die schlechten Orts- sich beansprucht und so der Agitation und Organisation der An gefeßlichen Maßnahmen forderte die Konferenz: gewohnheiten der frühen Eröffnung und einen späten Laden Brauereiarbeiter Schwierigkeiten bereitet, so daß schon 1900 eine Kindern unter 14 Jahren, c) Einführung eines Marimalarbeits­a) Berbot der Heimarbeit, b) Berbot der Beschäftigung von schluß nehmen zu müssen glauben. einzige oder doch verantwortliche Verkaufskraft muß da natürlich habe. Die Streitigkeiten seien indes geblieben, da der Handels- tages von 10 Stunden für Arbeiterinnen. die ganze Zeit über gegenwärtig sein. So kommen Arbeits- und Transportarbeiterverband seine Tattit beibehalten habe. Am Bezüglich der Lohnbewegungen wird in einer angenommenen ist demgegenüber 25. Januar 1904 habe dann weiter eine Konferenz unter Hinzu- Resolution gesagt, daß zunächst die örtlichen Verhältnisse durch mildernd angeführt, daß in solchen Verkaufsläden fast nichts zu tun ziehung der Generalfommission nach langen Auseinandersetzungen statistische Erhebungen untersucht und bei Einreichung der Forde­ist, daß die Wohnung des Lagerhalters meist hinter dem Laden liegt, eine Resolution angenommen, in der festgelegt sei, daß die rungen nach genügender Stärke der Organisation gegenseitige Ver­in die er sich zurückziehen kann, daß ihn bei Ausgängen seine Frau Sülfsarbeiter in den Brauereiarbeiterberband ständigung mit den Unternehmerorganisationen behufs Schaffung vertreten könne usw. Aber als befriedigend kann eine solche Arbeits- gehörten und daß der Handels- und Transportarbeiterverband seine tariflicher Verhältnisse versucht werden soll. zeit feineswegs bezeichnet werden. So sehr einzelne Konsumbereine Agitation unter dieser Kategorie von Brauereiarbeitern einzustellen Durch angenommene Anträge sprach sich die Konferenz für die gezwungen sein mögen, den örtlichen Umständen vorübergehend in habe. Da bezüglich der Bierfahrer teine Einigung zu erzielen ge- Einführung von Staffelbeiträgen im Deutschen Buchbinderverbande etwas Rechnung zu tragen, so wenig tann eine solche Länge ver- wesen, so sei den beiden in Betracht kommenden Organisationen aus, um auch den schlecht entlohnten Berufsangehörigen den Bei­antwortungsvoller Arbeitszeit als berechtigt anerkannt werden. empfohlen, in liberaler Weise nebeneinander zu arbeiten. Redner tritt zu ermöglichen, ferner sprach sie sich aus gegen die Lehrlings­Ebenso soll und kann durch eine mindestens zweistündige Mittags- feht nun eingehend auseinander, daß der Handels- und Transport- züchterei und für die Schaffung von Lohnausschüſſen. pause eine volle Arbeitsunterbrechung erzielt werden. arbeiterverband sich um diese Resolution in der Praxis nicht fümmere.

zeiten bis zu 15 Stunden bor.

Die wöchentliche Arbeitszeit der Lagerhalter beträgt: 40-50 Stunden in 6 Vereinen mit 67 Lagerhaltern

51-60

62

"

388

61-70

, 175

"

600

71-80

, 161

"

286

"

81-90

53

"

75

"

96

1

"

1

"

458

1417

Die längsten Arbeitszeiten finden wir, wie gesagt, meist bei den fleineren und fleinsten Vereinen. Doch tommen auch in größeren noch Verhältnisse vor, die unbedingt einer Reformierung bedürfen. Mittags­pausen bon 1-3 Stunden( gewöhnlich 1-2 Stunden) sind ein­geführt in 506 Vereinen, der Sonntagsladenschluß bei 322 Vereinen, *) Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse genossenschaftlicher An­gestellten und Arbeiter. Verlag des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine. Hamburg 1906.

Eine größere Anzahl Delegierter liefert weiteres Beschwerde. Bezirkskommandeur Major a. D. v. Zander u. Genoffen

material und fordert ein Einschreiten der Generalfommission. Krieg stellt aus dem Courier" in einer ganzen Anzahl von Artikeln oder Berichten fest, daß der Handels- und Transport arbeiterverband selbst für den Zusammenschluß zu großen In­dustrieverbänden eingetreten sei.

9% Uhr.

vor den Geschworenen.

( Telegraphischer Bericht.)

3weiter Tag der Verhandlung. Kube( Vertreter der Generalfommission) berbreitet sich in Breslau , den 19. Juni. längeren Ausführungen über den Gegenstand und sucht die Stellung der Generalfommission zu rechtfertigen. Im Prinzip sei es Landgerichtsdirektor Studem und eröffnet die Situng um zweifellos richtig, daß geschlossene Industrieverbände eine größere Macht bildeten, da indes bei unseren heutigen technisch- wirtschaft b. Zander nach Schluß der Berhandlung im Gefängnis zu unter­Vors.: Die Herren Aerzte haben den Wunsch geäußert, Frau lichen Verhältnissen keine engen Grenzen zwischen den einzelnen suchen. Frau v. Bander, sind Sie damit einverstanden?- An Industriezweigen gezogen werden könnten, so sei die Ansicht des geflagte b. 8ander: Jawohl. Handels- und Transportarbeiterverbandes, daß die Bierkutscher zu ihnen gehörten, nicht von der Hand zu weisen.

"

Die Debatte über die Grenzstreitigkeiten" endet schließlich in der Annahme folgender Resolution:.

Beweisaufnahme.

Als erster Zeuge wird Rechtsanwalt Grothe- Hannover , ein naher Berwandter des Angeklagten, aufgerufen: Er habe dem