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Nr. 141.

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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1983.

Donnerstag, den 21. Juni 1906.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.

Politische Briefe aus Petersburg . trebten, entſagten fie der Forderung der gleichen, direkten, Arbeiterklaſſe den Stura der beſtehenden Ordnung", er­

( Von unserem Korrespondenten.) Die Reichsduma. I.

Sechs Wochen sind nun verflossen, seitdem Rußland in die Periode des sogenannten fonstitutionellen Regimes ein­getreten ist. In diesen sechs Wochen hat die Duma schon zwei Phasen der parlamentarischen Entwickelung überlebt, die wir

hier untersuchen wollen.

wollten, also auch die Stimmen der äußersten Rechten, des der Regierung. Um den sich zwischen der Duma und der Grafen Heyden und anderer adeliger Reaktionäre, zu erhalten Kamarilla entwickelnden Konflikt auszunußen, fordert die geheimen Wahlen und verlangten bloß das allgemeine strebend, daß die Duma diejenigen Kräfte des Landes organi­Stimmrecht". Die sozialistische Presse und riesige vom Prole- fiere, auf welche sie sich noch zu stüßen gezwungen sein wird. sariat abgehaltene Versammlungen haben diese Klassenpolitik Den ersten Schritt auf dem Wege der Annäherung der Kadetten sofort beleuchtet. Die Arbeitergruppe, zwischen Volt und Duma hat wiederum die Arbeitergruppe die sich schon zu jener Zeit in der Duma gebildet und die sich getan, die folgendes Manifest an die Arbeiter Rußlands ver­von der Arbeitsgruppe" getrennt hatte, stimmte nicht für öffentlichte: die Antwortadresse und wies unter anderem darauf hin, daß An alle Arbeiter Rußlands ! das Proletariat schon einmal Adressen gesandt habe, daß am 9.( 22.) Januar 1905 all sein Vertrauen zu Adressen zunichte geworden sei und daß das Proletariat es seitdem nicht mehr für nötig halte, fich an die Volksfeinde zu wenden.-

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Unsere Leser wissen, daß die in der Duma herrschende Partei die Kadetten"( fonstitutionelle Demokraten) find, deren Taktik durch ihren Parteitag bestimmt wurde, der kurz Aber noch mehr! Im letzten Augenblick verließen Graf vor der Eröffnung der Duma stattgefunden hat. Diese Taktik Heyden und seine Gesinnungsfreunde- ihrer waren im fann in zwei Worten wiedergegeben werden: sie wird durch ganzen sechs den Saal, indem sie erklärten, für die ihre völlige Unbestimmtheit bestimmt. Ihre Haupteigenschaft Kadettenadresse nicht stimmen zu können! So gelangten denn ist die des Kautschuks. Hier muß noch darauf hingewiesen die Kadetten, welche die Grafenstimmen der Rechten ge­werden, daß am Tage vor dem Kadettenparteitag die auto- minnen wollten und die Arbeiterstimmen mißachteten, zu fratische Bureaukratie einen geschickten politischen Schritt nichts und zeigten nur noch einmal angesichts der weiten getan hat, den die Kadetten ganz und gar nicht verstanden. proletarischen Massen all die Unzulänglichkeit und Unzuver­Und da sie ihn nicht verstanden, so sind sie in das Net ge- lässigkeit ihrer Partei und ihrer Taktik. Auch diesmal schwieg gangen, das ihnen die Reaktion geworfen hat. Kurz vor die Arbeitsgruppe. dem Barteitag nämlich hat die regierende Clique das Gerücht die des Reichsrates wurde eines Empfanges gewürdigt. Zum Die Adresse der Duma wurde nicht entgegengenommen, von dem Rücktritt des Ministeriums Witte- Durnowo aus- die des Reichsrates wurde eines Empfanges gewürdigt. Zum gestreut und bald hat sich dies Gerücht bestätigt. Im Sturze" zweitenmal also gab die Bureaukratie der Volksvertretung dieser Scharfrichter Rußlands sahen die Kadetten den Wunsch eine Ohrfeige. Endlich kam der 13.( 26.) Mai. Die regierende der Regierung, den Weg der Kompromisse zu betreten und Clique entschloß sich, den Fehdehandschuh zu werfen: In der vor allem sich mit den Kadetten als der in der Duma absoluten Stille der Dumafizung, in Gegenwart des gesamten herrschenden Partei zu verständigen. Dieses Faktum in Stabinetts und der Mehrzahl der Glieder des Reichsrats las Betracht ziehend, empfahl Herr Professor Miliukoff, Referent Goremyfin seine berühmte Deklaration vor, die der ganzen über die Taftiffrage auf dem Parteitage, jene Unbestimmt. Duma, dem ganzen russischen Reiche, diesem während seiner heit", die einerseits die Charybdis der Konstituante, anderer- Jahrhunderte währenden Sklaverei an viel feinere" bureau­seits die Scylla der sogenannten organischen" Mitarbeit mit fratische Ueberraschungen gewöhnten Rußland einen einzigen dem absterbenden Regime zu vermeiden schien, Sich in den Schrei des Erstaunens entlodte. Grenzen des über die Reichsduma veröffentlichten Utases Wir dürfen behaupten, ohne Gefahr zu laufen, uns zu halten, nichts gegen die Vorrechte der Krone unternehmen, irren, daß, wenn die Regierung frech genug war, den Volks. friedlich parlamentarischen Weges mit Hülfe beiderseitigen bertretern und dem ganzen Volke dieses Papierchen ins Ge­Nachgebens die Auflösung der alten Ordnung erzielen und ficht zu schleudern, daran in erster Linie jene Halbheit in der ein konstitutionelles Regime schaffen- das war die Parole. Taktik der Kadetten Schuld trug, die wir oben charakterisiert Vermittler sollen wir sein zwischen dem alten und dem haben. neuen Rußland ," das war der taktische Hinweis, der von dem Parteitage für die parlamentarische Fraktion der Kadetten gegeben wurde.

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Das dreiste Gebaren der Regierung war nur die logische Folge des unsicheren und diplomatischen Gebarens der Kadetten. Die Reaktion hat die Sprache der Bitten und Rat­schläge nie verstanden. Sie versteht bloß die kühne Rede der tapferen Kämpfer, die im Bewußtsein ihrer Würde als

Als die in der Stille lauernde, mit Ungeduld die Resultate des Kadetten- Parteitages erwartende Reaktion sah, daß es nicht Feinde waren, die zu ihr sprechen wollten, sondern Ber- Herolde des Volkes sprechen. Dennoch kann man den 13.( 26.) Mai als einen Wende­mittler", da erhob sie das Haupt und erkühnte sich, dem ge­famten Volke ins Antlitz zu schlagen, indem sie am 25. April punkt in der kurzen Periode unseres Konstitutionalismus" ( russischen Stils), zwei Tage vor der Eröffnung der Reichs- bezeichnen. Von diesem Moment an beginnt nämlich die duma, die Grundgesete", d. h. eine Konſtitution" veröffent- zweite Phase der Eriſtenz der Reichsduma, eine Phase, welche lichte, die tatsächlich die ganze autokratische Gewalt wieder die Verhältnisse der in der Duma vertretenen gesellschaftlichen herstellt, da sie die Dumades Rechtes der Initia- Gruppen verändert. Tätiger und energischer tritt die sozial­tibe beraubt und außerdem jegliches Gesetz nur dann demokratische Arbeiterpruppe und die Gruppe der Landleute ins Leben ruft, wenn es des Kaisers Approba- auf den Plan, und es läßt sich die Tendenz bemerken, die tion erhalten hat!- Kadetten zu bugfieren, anstatt sich von ihnen bugsieren zu Durch die Veröffentlichung dieser Grundgeseze zeigte die laffen! Die Gruppe der Arbeiter nebst der der Landleute Reaktion ihr wahres Antlig und erklärte sie sich zum Stampfe beginnt den Reigen zu führen. Man muß am 13.( 26.) Mai bereit. Aber die Kadetten hofften dennoch auf einen fried- in der Duma gewesen sein, um die Stimmung der Land­lichen Ausgang, und in dieser Hoffnung schlossen sie ihren Die Bauern sind erwacht, und wenn sie bis zum heutigen Tage leute zu begreifen." Simson erwacht, spaßt nicht mit ihm! Nach dem bekannten Empfang" im Winterpalais trat an die Regierung glaubten und Land und Freiheit von ihr die Reichsduma in die Ausarbeitung der Antwortadresse auf zu erhalten hofften, so werden sie nach der heutigen Deklara­die Thronrede ein. Aber vorher erhoben die Kadetten in tion des Ministers gleich Simson ausrufen: Es verderben der Duma ihre Stimme zugunsten einer sofortigen Amnestie, meine Feinde!" Diese einfachen aber beredten Worte und zwar wurde die Frage derartig gestellt, daß die Amnestie wurden den Ministern von der Dumatribüne herab von nicht eine einmütige& orderung der Duma wurde, sondern Coffew, einem einfachen Landmanne, ins Gesicht geschleudert. als ihr Wunsch, als ihre Hoffnung zutage trat, daß man dem Die reaktionärsten Landleute liefen danach in den Korridoren allgemeinen Volkswillen nachgebe. der Reichsduma umher, indem sie ausriefen: Kein Land! Fahren wir nach Hause; hier haben wir nichts mehr zu tun! Laßt doch die Bauern selber das Land nehmen!"

Parteitag.

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Wie bekannt, wurde die Resolution der Arbeitgruppe angenommen.

Herr Roditschew, einer der Führer der Kadetten, hielt in der Duma eine Rede, die sogar in den Reihen der Kadetten selber Konfusion und bei allen bewußten und demokratischen Elementen im Lande einen Sturm des Unwillens hervor­rtef. Roditschew erkühnte sich nämlich zu erklären, daß die Unter dem Einfluß der Arbeiter- und der Arbeitsgruppe so­Krone die politischen Verbrecher durch Verzeihung wie einer Reihe von Forderungen und Resolutionen, die von und Milde strafen solle!"- So sprach dieser Kämpfer Arbeiterversammlungen beschlossen wurden, bildete die Duma für die Freiheit, der in allen Wahlversammlungen schwur: eine Kommiffion, welche die Verbrechen der Zentral- und der die ersten Worte der Kadetten in der Duma würden alle Ge- Lokalautoritäten untersuchen soll. Die Regierung setzt ihre walttäter und Scharfrichter vors Gericht ziehen". bisherige Politik fort. Der Duma spottend und dadurch das Band revolutionierend, hört sie nicht auf zu morden und zu verbannen.

Amnestie wurde nicht erteilt, und die Verbrecher" weilen noch in den Gefängnissen, in der Verbannuna. bei der Zwangs­arbeit. Die Duma machte sich an die Ausarbeitung der Antwortadresse. Eine Kommission ward gewählt, und ihr wurden zwei Entwürfe vornelegt: der eine von den Kadetten, ein anderer von der sogenannten Arbeitsgruppe", d. h. von den Abgeordneten von Landleuten und Arbeitern, die sich unter jenem Namen zu einer Gruppe vereinigt haben. Bald aber zog die Arbeitsgruppe aus Gründen, die wir noch erörtern werden ihren Entwurf zurück.

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Die Duma bereitet eine Reihe von Gefeßentwürfen vor. Viele von ihnen, die von den Kadetten ausgearbeitet wurden, rufen unter den Arbeitern Unwillen hervor, wie z. B. Gesetz über die Presse, das mit Recht 3wangsarbeitgefet" genannt wird und offensichtlich gegen die Sozialisten gerichtet ist. Ein neues Aufbrausen der gesellschaftlichen Bewegung, ein neues Aufbrausen der Arbeiterklasse wird alle diese Gesetze hinwegfegen, nachdem deren für den gegebenen Augenblick revolutionierende Bedeutung entsprechend ausgenutzt sein wird.

Der Kadetten- Entwurf wurde der Duma vorgelegt. Ohne diesen Entwurf näher zu erörtern, wollen wir hier nur darauf hinweisen, daß, wenn er auch im großen und ganzen der Die Duma wird an das Land appellieren müssen, und Natur der Kadetten angemessen befriedigend zusammen- das organisierte Proletariat, das die bürgerlichen Barteien gestellt ist, er schon in seinem ersten Absatz einen Abfall der in der Duma nicht aus dem Auge läßt, das ihr Betragen einer Kadetten von ihren Versprechungen enthält; denn da sie bei beständigen Kritik unterwirft und sie auf einen revolutio­fer Abstimmung für ihren Entwurf Einstimmigkeit erzielen näreren Weg stößt, firiert jest hauptsächlich den Kampf mit

Von den Arbeiterabgeordneten der Reichsduma.

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Am 13.( 26.) Mai hat die Regierung der Reichsduma ihre Ant­wort auf die Adresse der Duma an den Kaiser gegeben. Ihr wißt, Genossen, Arbeiter, was die Duma berlangte. Ihr wißt jetzt, wie die Regierung geantwortet hat. Die Duma forderte Amnestie die Regierung hat sie zurück­gewiesen. Die Duma forderte Freiheit des Wortes, der Bresse , der Berson, Abschaffung der Todesstrafe, bes Striegs- und Sc lagerungszustandes. Die Regierung hat alles zurückgewiesen. Die Duma forderte allgemeines Wahlrecht. Die Regierung wies es zurüd. Die Duma forderte, daß das Kronland, die Kabinetts, Kirchen­und Klosterländereien, die Länder der Grundbesitzer in die Hände der Landleute übergehen sollten. Die Regierung wies es ab. Sie Grundbesitz anzutaften.

erklärte, daß sie der Duma nicht erlauben würde, den privaten

Die Regierung verspricht keine Gesetze, die der Arbeiterklasse aus ihrer traurigen Lage helfen könnten.

Nach dieser Antwort auf ihre Forderungen beschloß die Duma einmütig, den jezigen Miniſtern ihr völliges Mißtrauen aus zudrücken, und sie stellte die Forderung auf, daß ein neues Mini­fterium aus Leuten gebildet werde, die das von der Duma in ihrer Antwortadresse aufgestellte Programm zu verwirklichen geneigt

wären.

Genossen, Arbeiter! Wir, Arbeiterabgeordnete, der Duma,

haben mit der gesamten Duma gegen die jetzige Regierung gestimmt. Natürlich hätte die Arbeiterklasse noch vieles zu dem, was die Duma forderte, hinzufügen fönnen, immerhin war in der Duma- Adresse bieles, was dem ganzen Volte und der Arbeiterklasse unentbehrlich ist. Deshalb hielten wir es für unsere Pflicht, mit dagegen au protestieren, daß die Regierung nicht mit der Stimme der Volfss bertreter rechnen will.

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Regierung zu einem Zusammenstoße gekommen, der früher oder So ist es also, Genossen, zwischen der Reichsduma und der Voltssache fann nur dann fiegen, wenn sich das ganze Volk ente später mit der Niederlage der Regierung enden wird. Aber die schlossen in den Kampf mengt, der in der Duma begonnen hat. Genossen Arbeiter! Ihr seht jetzt alle, daß die Duma dem Bolte nicht helfen kann, solange sie von der Regierung aller Rechte einer echten Volksvertretung beraubt werden kann. Ihr seht jetzt, daß jedes gute Beginnen der Duma an der Selbstherrschaft der tümer im Lande, und diese selben Leute benußen unsere allgemeine Regierung zerschellt. Diese Regierung befibt die größten Reich tümer im Lande, und diese selben Leute benußen unsere allgemeine Rechtlosigkeit und allerlei Ausnahmegeseze( Kriegs- und Bes lagerungszustand), um die Landleute und die Arbeiter in Knecht schaft und Erniedrigung zu halten.

Diese Leute Edelleute, Beamte, hohe Geistliche halten in ihren Händen die ganze Herrschaft im Reiche und lassen Rußland feinen Schritt auf dem Wege zur Freiheit machen. es vermögen, alle Forderungen des Boltes zu erfüllen, sondern nur Nicht eine machtlose Duma neben einer Beamtenregierung wird eine machtvolle, auf Grund des allgemeinen, direkten, gleichen und geheimen Stimmrechtes ohne religiöse, nationale oder Geschlechts. unterschiede gewählte Konstituante.

Die lebergabe aller Macht an diese Konstituante zu verfechten, Arbeiterabgeordnete werden energifch dahin streben, daß die Duma das ist zu unserer Zeit die erste Pflicht aller Bürger, und wir die Zusammenberufung einer solchen Konstituante vorbereite. Und Jhr, Genossen Arbeiter, müßt Euch jest gleich dazu borbereiten, die Duma in ihrem Konflikte mit der Regierung zu unterstützen und Eure Interessen zu verteidigen. Enger Eure Reihen! Legt den unbewußten Massen die Be deutung dieses Konfliktes zwischen Duma und Regierung dar, organisiert Guch, vereinigt Euch, sammelt Eure Kräfte- fie werden nötig sein!

Organisiert Euch aber und vereinigt Euch, ohne irgendwelcher Provokation nachzugeben, ohne unnötigerweise vereinzelte Bus sammenstöße mit der Macht hervorzurufen. Laßt nicht unnötiger weise proletarisches Blut vergießen!

Am allernötigsten ist es jetzt, daß ganz Rußland , Klein und Groß, seine Meinung über den Konflikt zwischen der Duma und der Regierung klarlege.

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Ar

Sprecht also Eure innerste Meinung aus, Genossen beiter. Verfaßt Refolutionen und Beschlüsse auf Meetings und Bersammlungen und schickt sie Guren Abgeordneten. Uns Arbeiter­abgeordneten wird das eine Stüße sein in unserem Kampfe gegen die Regierung, die den Landleuten und den Arbeitern nichts Es lebe die Einigung der Arbeiterklasse! Es lebe die Macht und die Freiheit des Volkes! St. Petersburg , den 18.( 31.) Mai 1906. Abgeordnete der Reichsduma:

geben will.

J. Saveljew( Moskau ). B. Didento( Charkow ). M. Michah litschenko( Ekaterinoslaw). A. Smirnow( Kostroma ). W. Rogon ( Benfa). S. Wirowoj( Kiew ). W. Lebeden( Wladimir ). P. Erschon( Kasan ).

Die Revolution in Rußland . Bialystok .

Wolffs Bureau glaubt folgende Meldung der Welt nicht vor. enthalten zu dürfen:

"

Petersburg , 20. Juni. Der Regierungsbote" veröffentlicht ein Telegramm des Prokurators von Wilna an den Justizminister, nach dem der Prokurator von Grodno gemeldet hat, daß während