-
121
wird auf mehr als 150 geschätzt, unter denen sich nur neun Amerikaner| Bemerkungen des Stadtv. Stapf und des Stadtbaurats offe befinden. Kosterlizkh ist jetzt Herr von Cananea und übt ein eisernes mann angenommen. Regiment aus.
-
Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung.
24. Sikung vom Donnerstag, den 21. Juni, nachmittags 5 Uhr. Die Verhandlungen werden vom Vorsteher Dr. Langerhans um 5% Uhr eröffnet.
Die Vorentwürfe zum Neubau einer Gemeinde doppel. schule in der Brombergerstraße und einer Turnhalle für die 31. Gemeindeschule, Alt- Moabit 23, werden genehmigt.
Nachdem für die Errichtung einer städtischen Fleisaj bernichtungs- und verwertungsanstalt in Blankens beabsichtigt der Magistrat nunmehr den Bau dieser Anstalt auf felde die behördliche Genehmigung nicht zu erlangen gewesen ist, einem für Rieselzwecke erworbenen Gelände bei Rüdnik im Kreise Oberbarnim. Die Anlage soll mindestens 1500 Meter von mensch lichen Wohnungen entfernt bleiben. Der Kostenanschlag schließt mit 1 131 000 M. ab. Da der Bau nicht vor dem 1. April 1908 vollendet sein kann, wird bis dahin der Pächter der fiskalischen Abdeckerei, Neudeck, seinen Betrieb unter gewissen, die Stadt bes lastenden Bedingungen fortführen.
nationalen Arbeiterschußes gerade 50 Jahre verstrichen, und in diesen 50 Jahren wäre dann als Resultat einzig die Regelung von zwei Punkten erfolgt in einer Materie, die Hunderte von Reformpunkten in sich schließt. Bekanntlich hat ja schon in den 50er Jahren der Elsässer Fabrikant Daniel Legrand zur Förderung der Frage des internationalen Arbeiterschutzes Petitionen an alle europäischen Regierungen gerichtet; diese Petitionen wanderten aber alle in die Archive das Schreckgespenst" der Sozialdemotratie pochte damals noch nicht an die Tore der Ausbeutergesellschaft. Offiziell in einem Parlament wurde die Frage zuerst vom schweizerischen Nationalratspräsidenten und nachmaligen Bundesrat Emil Frey im Juni 1876 in einer Präsidialrede aufgeworfen und Die Tribünen sind überfüllt, der Saal dagegen ist nur mäßig sodann auf dem Wege der Motion im Nationalrat eingebracht, besetzt. worauf diese Behörde am 30. April 1881 den Beschluß faßte, den Zunächst referiert Stadtv. Wallach( A. L.) über die MagistratsBundesrat einzuladen, zur Anbahnung einer internationalen vorlage wegen Enteignung einiger zur Verbreiterung der Fabrifgesetzgebung mit den Hauptindustriestaaten Verhandlungen Wallstraße zwischen Grün- und Inselstraße erforderlichen anzuknüpfen. Im März 1890 tagte dann in Berlin die erste Kon- Flächen. Es wird bezüglich der Grundstücke Wallstraße 28, 29, 30, ferenz, auf private Initiative hin eine zweite im Jahre 1897 in Zürich 34, 35, 78, 79 nach dem Magistratsantrage beschlossen. Stadtv. Wehl( Soz.): Die jeßige Vorlage findet unseren u geteilten Beifall, und wir bitten im Interesse der baldigen Er ( zur Zeit des Sozialistengesetes), eine weitere private im Jahre Für die umfangreiche Vorlage betreffend die in den Etat für richtung von einer Ausschußberatung abzusehen. Unsere Bedenken 1900 in Paris . Die einzige Frucht dieser Kongresse war das inter - 1906 aufgenommenen neuen oder abgeänderten Ge- ästhetischer und hygienischer Art gegen die erste Vorlage kommen nationale Arbeiterschuhamt in Basel , das sich bis heute durch halts stalen referiert ebenfalls Stadtv. Wallach. Der Aus- hier in Wegfall. Allerdings enthält der Vertrag mit dem biss hervorragende Untätigkeit auszeichnet und im wesentlichen sich schuß hat in der Zeit vom 9. April bis 12. Juni fünf Sibungen herigen Abdeckereipächter, auf den wir hier gleichzeitig eingehen dadurch bemerkbar macht, daß dessen Vorsteher( Prof. Bauer) den abgehalten und die Vorlage mit einigen Modifikationen an- sollen, einige bedenkliche, ja blamable Bedingungen. Titel„ Direktor des Internationalen Arbeitsamtes" führt und genommen. Der Herr Nach den Magistratsvorschlägen soll der Gehaltsskala verlangt u. a. die Garantie für die Zahlung einer Gebühr von alljährlich ein ganz anständiges Sümmchen zum Studium" der der Oberstadtsekretäre noch eine oberste Stufe über 6600 M. von 10 M. für Gestellung eines Wagens auch dann, wenn die Forts einschlägigen Fragen verbraucht. 6900 M. aufgesetzt werden. Die Bureaudiätare, geprüfte und un- schaffung des Kadavers usw. nicht möglich gewesen ist. Trotzdem Das wäre also die Sozialreform von„ oben" nach dem Rezepte geprüfte, sollen auf 1600 bezi. 1900. und nach bestandener wird die Stadt sich nach Lage der Dinge diesen harten Bedingungen des seligen Agrar- und Staatssozialisten Rodbertus , der für die Sekretärprüfung auf 2000 bezw. 2400 M., die Bureauanwärter auf nicht entziehen können. Erreichung seines kommunistischen Zieles- 500 Jahre in Aussicht 1600 bis 2000 M., die Bureauhülfsarbeiter in der 3. und 4. Stufe sammlung und der Magistrat; wir haben es 1904 nicht an War Schuld daran ist die Mehrheit der Vernimmt. Wenn der Kommunismus im Krähwinkler Landsturm-( die beiden ersten kommen in Fortfall) auf 1700 bezi. 1900. nungen fehlen lassen, man hatte aber damals dafür nur Spott und tempo des internationalen Arbeiterschutzes verwirklicht werden aufgebessert werden; den ständigen Bureaugehülfen ist in den Hohn übrig. Wir bedauern aufrichtig die damalige furzsichtige sollte, müßte man sogar 1000 Jahre ansehen! Und wenn man ersten drei Stufen eine Erhöhung um je 100 M. zugedacht. Für und engherzige Haltung der städtischen Behörden, unter der jett näher zusieht, so geschähe von„ oben" herab aber auch gar nichts zur die Kanzlisten ist die Erhöhung der ersten Stufe um 150 M. und die Steuerzahler leiden müssen. Hätte man mit größerer UnLösung der sozialen Frage, wenn nicht der stramme Vormarsch der die Aufsehung einer Stufe von 2650 M., nach 17 Jahren zu er- befangenheit unseren Darlegungen Rechnung getragen, so wäre dröhnenden Schrittes daherwogenden Arbeiterbataillone unter der reichen, sowie die Herabsehung des Pflichtpenfums von 9 auf die neue Anstalt schon am 1. April 1907 unter Dach und Fach geFahne der Sozialdemokratie die Regierungen zu Reformen zwingen 8 Bogen vorgeschlagen und nach lebhafter Debatte von der Aus- kommen. Eine berechtigte Schadenfreude dürfen wir darüber würde. Vielleicht würde überhaupt gar nichts getan werden, be- schußmehrheit( 8 gegen 5) ebenfalls genehmigt worden. Für die empfinden, daß in die Vorlage und ihre Begründung unsere fänden sich nicht auch Sozialdemokraten in der Vereinigung, die in Grundstücsaufseher, Bollziehungsbeamten, Ratswagemeister und damaligen Anschauungen zum großen Teil haben übernommen ihr wie Hechte im Karpfenteiche wirken und denen es in der Haupt- Steuererheber ist eine Erhöhung in der 1. Stufe um 100, in der werden müssen. 1904 leugneten die Herren Kollegen Kuhlmann sache zuzuschreiben ist, wenn in dieser bunt zusammengewürfelten 2. um 50 M. vorgesehen, so daß die Stala jetzt von 1600 M. in und Baul, daß üble Dünste diesen Anstalten entweichen könnten, Gesellschaft, die ihre Konferenzen mit Champagner begießt und mit 20 Jahren auf 2700 M. und 300 M. Funktionszulage festgestellt wie denn damals überhaupt die Nase des Kollegen Kuhlmann eine Havannazigarren beweihräuchert, überhaupt einmal ein Resultat werden soll. Auch hier hat die Ausschußmehrheit zugestimmt und Rolle spielte; jetzt wird Ihnen vom Handelsminister dasselbe geerreicht wird. weitergehende Anträge abgelehnt. Im Anschluß daran sind die sagt, und die Vorlage akzeptiert einfach diese unsere Ausführungen. Petitionen der geprüften Magistratssekretäre um Erhöhung Der Gang der Dinge in dieser Frage bringt es vielleicht zuwege, der oberen Stufen, der Titularsekretäre um Erhöhung des End- daß in Zukunft unsere Anregungen in dieser Versammlung weniger gehaltes und Fortfall der Bezeichnung" Titular", sowie der leidenschaftlicher Ablehnung begegnen. Wenn hier durch die In Frankreich ist bekanntlich die gefeßliche Sonntagsruhe noch Bureauassistenten 1. um Erhöhung ihrer Stala unten und oben und Staatsorgane in die Selbstverwaltung eingegriffen ist, so ist in nicht durchgeführt; zurzeit wird aber im Senat ein Gesetz beraten, Berringerung des Dienstalters zur Erreichung der höchsten Stufe, diesem Falle der Eingriff und die Haltung der staatlichen das den Arbeitern einen wöchentlich wiederkehrenden Ruhetag 2. um Aenderung ihres Titels in" Sekretär" beraten und Ueber- Bureaukratie geradezu als eine Erlösung betrachtet worden. fichern soll. Unter Artikel 13 hat der Senat einer Bestimmung seiner gang zur Tagesordnung über sie beschlossen worden. In dem Kommission zugestimmt, wonach in solchen Gewerben, in denen Bericht wird das Petitum der Bureauaſſiſtenten besonders scharf unsere damalige Vorlage decken sich feineswegs mit den ArguNachtarbeit notwendig ist, den betreffenden Arbeitern 13 Ruhetage fritifiert und ihnen namentlich vorgehalten, sie seien„ ſelbſt ſo weit menten, die der Borredner und seine Freunde gegen fie geltend innerhalb dreier Monate zustehen. Diese sollen einzeln oder zu- gegangen, bei unserer Aufsichtsbehörde zu petitionieren, um uns zu gemacht haben. Die Interessen ber nördlichen Vororte und der sammen je rach der Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und zwingen, ihnen höhere Gehälter zu bewilligen". Sie seien damit Heilstätte Blankenfelde haben keinen Einfluß auf die behördliche Arbeitnehmer gegeben werden können. Das Syndikat der Pariser freilich in allen Instanzen abgewiesen worden. Bäckergesellen hat hiergegen protestiert und fordert einen regelmäßig Zur Genehmigung empfohlen werden ferner die beantragten Bernauer Gegend ins Zeug gelegt hat, so übersieht er, daß sein Entscheidung gehabt. Wenn Herr Weyl sich schon damals für die wöchentlich wiederkehrenden Ruhetag. In der Eingabe Erhöhungen für die Stadtbaumeister, die akademisch gebildeten Fraktionsgenosse Stadthagen sich sofort dagegen aussprach mit der wird mit Recht darauf hingewiesen, daß eine Ruhezeit, die erst nach Ingenieure, die Ingenieure bei der Tiefbauverwaltung, die Stadt- Begründung, er könnte sich die Verlegung nach Bernau nur denken, breimonatiger ununterbrochener Tätigkeit eintritt, in sanitärer Be- bauaſſiſtenten und die sonstigen zur Aufbesserung vorgeschlagenen wenn man etwa damit einen neuen Einfall der Hussiten verscheuchen ziehung wertlos ſei. Da in ihrem Gewerbe Kündigungsfrist nicht üblich Beamten der Bauverwaltung; desgleichen für die Schuldiener der wollte.( Große Heiterkeit.). Die erwähnten finanziellen Berist, würden bei der Annahme einer solchen Bestimmung die Gehülfen Gymnasien, für den Direktor der 2. Handwerkerschule, für das ihre Stellung vielfach verlieren; sie würden nach Absolvierung der Lehrpersonal in der Waisenpflege und für die Erziehungsgehülfen pflichtungen gegen den Abdecker in der Zwischenzeit belaufen sich 13 tägigen Ruhezeit von den Meistern einfach nicht wieder an-( Aufseher) am Erziehungshause Lichtenberg, für einige Beamte im nur auf einige hundert Mark; Gewinne bei diesem Zweige der Bereich der Polizeiverwaltung, für den Revieroberinspektor der städtischen Verwaltung stehen überhaupt nicht in Aussicht. genommen werden. Gaswerke und für die weiter in dieser Verwaltung bezw. bei der Verwaltung der Wasserwerke, des Viehmarktes, des Schlachthofes, der Fleischbeschau, der Markthallen, des Urbanhafens und der Kassen der städtischen Werke zur Gehaltsaufbesserung vorgeschlagenen Beamten. Im Bereich der Verwaltung der Kanalisationswerke und Rieselfelder will der Ausschuß, abweichend von der Vorlage für den Betriebsdirigenten und den Obermaschineningenieur, eine gemeinsame neue Stala von 5100-7200 M.( nicht Paris , 21. Juni. Im Gegensatz zu der Aufregung, die vor acht bon 5700-7800 M.) festſeben und empfiehlt, für die AdministraJahren anläßlich der Verhandlung des Dreyfusprozesses herrschte, ist toren die bisherige Stala beizubehalten. Abgelehnt hat der jetzt von einer Erregung nichts zu bemerken. Zwar füllen noch Ausschuß sodann die beantragte Gehaltserhöhung für die Magiimmer Neugierige den Verhandlungsraum, doch merkt man in der stratsbauräte und Stadtbauinspektoren; für die Straßenreinigungsaufseher schlägt er eine abweichende Stala von 1700, 1850, 2000, Umgebung des Justizpalastes nichts von Absperrungen oder sonstigen 2150, 2300, 2400 M. vor, zu erreichen in fünf dreijährigen ZwischenDie Sigung wurde furz nach 12 Uhr eröffnet. Der Bericht- räumen; außerdem folgende Resolution:" Die Versammlung erstatter Moras setzte seine Ausführungen über die graphologische ersucht den Magistrat, für die Aufseher und Oberaufseher der Prüfung des Bordereaus fort und schloß: Die Theorien Straßenreinigung periodisch wiederkehrende dienstfreie Tage einzuBertillons seien unbegründet und unwissenschaftlich und führen." wiesen augenscheinlich auf einen vorgefaßten Entschluß hin. Die Petitionen der Oberkontrolleure und WassermesserEr wies dann noch darauf hin, daß die von der Straf- kontrolleure bei den Wasserwerken sollen dem Magistrat als Material überwiesen werden; die Petitionen der Dirigenten der und aus hervorragenden Gelehrten zufammengesetzte Kommission die Rekonstruktion des Bordereaus, Schoßschließer und Zeichner der Wasserwerke, der Oberaufseher deren sich Bertillon einzig und allein bediente, für falsch und die der Straßenreinigung, der Oberaufseherin und der Aufseherinnen Systeme der anderen Sachverständigen als jeden wissenschaftlichen des Arbeitshauses sind als unbegründet erachtet worden. Wertes bar erklärt habe. Daraus folgere er, daß die graphologische der Gehälter der Oberstadtsekretäre vorgeschlagen und die MehrStadtv. Borgmann( Soz.): Die Vorlage hat eine Erhöhung Prüfung des Bordereaus der Revision kein Hindernis entgegensege. Vielmehr spreche die Prüfung dieses Schriftstückes zu Dreyfus' Gunsten.
Das Drängen der franzöfifchen Arbeiter nach einem regelmäßigen Ruhetag ist so groß, daß eine ganze Reihe von Berufsgruppen ihn sich durch den gewertschaftlichen Stampf bereits errungen hat. In der legten Zeit ist dies auch den Barbieren in Paris gelungen. Das Gesetz hinft also auch hier den tatsächlichen Berhältnissen nach.
Maßnahmen.
fammer ernannte
Dreyfus.
heit hat dem zugestimmt. Wir müssen die Erhöhung ablehnen. Als diese Kategorie von Beamten geschaffen wurde, sprach man von der unerläßlichen Notwendigkeit, eine Anzahl besonders befähigter und verdienter Sekretäre aus der Gesamtheit herauszuheben. Das Internationaler Polizeischuk. ist damals auch von der Versammlung gebilligt worden. Jetzt Haakon VII . will bekanntlich nicht auf die altmodische Krönungs - heißt es, man könne nicht ganz und gar an dem Dienstalter vorgeremonie in der Domkirche von Trondhjem verzichten. Sie soll heute, übergehen. Damit wird die Basis der Existenzberechtigung für am 22. Juni stattfinden. Seit acht Tagen befindet er sich mit Weib diese ganze Kategorie verlassen, es fönnten jetzt Leute in diese und Kind bereits auf der Krönungsfährt und läßt sich in ver- Kategorie hineinkommen durch gewisse Glückszufälle, durch Beschiedenen Orten huldigen. Darf man den offiziellen Berichten günstigung usw., die nicht da hineingehören. Wir beantragen Glauben schenfen, so hat das norwegische ,, Volk" die mit seiner neuen daher, diese neuerliche Gehaltserhöhung abzulehnen. Königstreuen Gesinnung verbundenen Pflichten schon recht gut begriffen Die beantragte Erweiterung der Gehaltsstala der Oberstadtund seine alten republikanischen Neigungen und Gewohnheiten sekretäre wird hierauf anscheinend abgelehnt. an den Nagel gehängt. Trotzdem ist man in Trondhjem Darauf wird beschlossen, über die Ausschußanträge en bloc abeifrig tätig, Gefahren für Leben und Sicherheit der zustimmen und nur noch über die gestellten Abänderungsanträge neuen Majestät und seiner Gäste vorzubeugen. Das Polizeikorps der zu diskutieren. Stadt ist von 70 auf 100 Mann verstärkt worden. Außerdem Stadtv. Ullstein( Soz.- Fortschr.) beantragt und befürwortet hat man zum Schutze der fremden Fürstlichkeiten eine Anzahl eine Aenderung der Gehaltsstala für die Bureauhülfs= internationaler Detettivs besorgt. Der König selbst arbeiter dahin, daß diese die höchsten Gehaltsstufen von 2600, soll von einem 25 Mann starten Militärtrupp bewacht werden. 2800 und 3000 M. schon nach 20 bezw. 22 und 24( statt 21, 24, 27) Gerüchte erzählen auch von sensationellen Verhaftungen in Trondhjem, Jahren erreichen. Der Antrag wird abgelehnt. sie werden indessen von anderer Seite als völlig aus der
um
Stadtrat Fischbed: Die Gründe der Regierungsorgane gegen
Stadtv. Dr. Paul( N. L.) verharrt bei der Auffassung, daß von einer Geruchsbelästigung bei der Präzision der Arbeit der be treffenden Apparate nicht die Rede sein kann.
Stadtv. Kuhlmann( Fr. Fr.): Die Beweihräucherungsrede des Kollegen Wehl hat schon vom Stadtrat die gebührende Abfertigung gefunden. Nicht unsere Mehrheit, sondern gerade Herr Weyl mit feiner Rede ist an der Verzögerung schuld; Herr Wehl hat damals nicht die Geschäfte Berlins , sondern die der Vororte geführt. ( Unruhe und Zustimmung.) Wenn Herr Wehl schließlich sich sogar mit meiner Nase beschäftigt, so gebe ich ihm doch den Rat, seine Nase nicht in Sachen zu stecken, von denen er anscheinend gar nichts versteht.
( Heiterkeit.)
Stadtv. Weyl: Mein damaliger Hinweis auf Bernau ist auch im Sinne meiner Freunde gewesen; den Scherz, den damals mein Stollege Stadthagen machte, hat wohl keiner so ernst aufgefaßt, wie heute der Stadtrat Fischbeck. Unter meiner Würde halte ich es, auf die Ausführungen einzugehen, welche sich der Kollege Kuhlmann erlaubt hat. Er machte mir wieder den Vorwurf, ich hätte nicht die Interessen Berlins , sondern die der Vororte vertreten. Ich habe damals ausdrücklich betont, daß die nördlichen Vororte der einzige Ausflugsort sind für die Bevölkerung des Berliner Nordens, und diese Lungen sollten wir uns nicht verpesten lassen. Es hätte nur noch gefehlt, daß Herr Kuhlmann behauptete, ich oder meine Freunde seien Interessenten der Terrainspekulation an der Nordbahn, die Wert verlieren. Die Entscheidung des Kreisausschusses ist mir befürchten müßten, ihre Terrains würden durch diese Anstalt an nicht maßgebend; ganz anders aber liegt es mit den Gutachten der Sachverständigen. Herr Kuhlmann sagte damals, die Luft in der Umgebung der ähnlichen Anstalt bei Köln sei schöner als manchmal hier in unserem Sißungsraum. Diese Aeußerung, die ich der Vergessenheit entreißen muß, gab mir Gelegenheit, heute auf die Nase des Herrn Kuhlmann zurückzukommen.
Die Vorlage wird angenommen.
Im Jahre 1902 hat die Versammlung sich grundsätzlich mit der Uebernahme des 6. Teils der durch den Bau von Familien. wohnhäusern für die Werksarbeiter in dem Rüders. dorfer Kaltsteinbruch entstehenden Kosten einverstanden erklärt, jedoch unter der Bedingung, daß die Mietsverträge mit dre i monatlicher Kündigung von Quartal zu Quartal abgeschlossen werden. Das Oberbergamt in Halle will jetzt von dem damaligen Beschluß Gebrauch machen, verlangt aber die Zustimmung zu monatlichen Mietsverträgen, so daß spätestens am 15. jeden Monats zum Schluß des Monats gekündigt werden kann. Stadtv. Tolksdorf( Soz.): Dieselbe Bedingung ist 1902 glüd licherweise abgelehnt worden; jetzt wird uns wiederum die Zuftimmung zur monatlichen Kündigungsfrist angesonnen. Nach den bort maßgebenden ländlichen Verhältnissen müßten im Gegenteil Jahreskontrakte Bedingung werden. Wir haben gar keine Ver Luft gegriffen bezeichnet. Immerhin scheint es, daß die herrschenden Vom Stadtv. Buchow( Fr. Fr.) wird befürwortet, bei der anlassung, dem Bergfiskus irgendwie nachzugeben. An der dreiStreise von durchaus unmotivierter Furchtsamkeit ergriffen sind.- Betriebsmonatlichen Kündigungsfrist muß im Interesse der Bergarbeiter dirigenten nicht eine mit dem Obermaschinen- festgehalten werden. ingenieur gleiche Stala aufzustellen, sondern das Marimal- Stadtsyndikus Weise: Zu den sozialpolitischen Rücksichten von gehalt für den ersteren auf 7200, das für den letzteren auf 7800 M. 1902 tritt jetzt auch noch die auf die Betriebsnotwendigkeit. Es festzuseßen. handelt sich um eine Belegschaft von über 1000 Arbeitern in einem fleinen Orte. Unser Sozius, der Staat, sorgt durchaus wohlwollend für die Arbeiter; wenn er die dreimonatliche Kündigungsfrist auf keinen Fall akzeptieren zu können erklärt, so müssen wir uns damit abfinden. Die einmenatliche Frist scheint auch uns für die betreffenden Verhältnisse bollkommen ausreichend; die dreimonatige würde die Bewegungsfreiheit des Arbeiters selbst er heblich beschränken.
Amerika.
Standrechtlich erschossene Streikende.
Wir lesen in unserem New Yorker Parteiblatt:
In Cananea( Mexiko ), wo anfangs Juni 5000 merikanische Bergarbeiter in den Ausstand traten, um eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage zu erzielen, sind seitens der merikanischen Gewalthaber, im Verein mit den amerikanischen Ausbeutern, standalöse Maßregeln ergriffen worden, um die Arbeiter gefügig zu machen. Der megifanische Sozialismus hat seine Bluttaufe erhalten: Acht Führer der Streifenden wurden am Morgen des 3. Juni um 9 Uhr von
einer Truppe Milizsoldaten unter dem Kommando des Obersten Kosterligly ftandrechtlich erschossen. Ohne eine Spur von Furcht zu zeigen, rief die kleine, dem Tode geweihte Schar wie mit einer Stimme: Zur Hölle mit der Regierung! Nieder mit Megiko!" Dann gab der Oberst das Zeichen, und die tapferen Freiheitshelden wälzten sich in ihrem Blute, die ersten Märtyrer unserer Sache in Merito. Ueber Cananea ist der Belagerungszustand verhängt worden.„ Jeder, der sich auf der Straße zeigt, wird niedergeknallt", lautete der fategorische Befehl, den der famose Oberst Kosterligty crteilte. Die Zahl der Opfer des blutigen Zusammenstoßes zwischen den merikanischen Arbeitern und ihren amerikanischen Arbeitgebern
Kanalisationsverwaltung
für
den
Stadtv. Borgmann schließt sich unter besonderer Anerkennung der Verdienste des gegenwärtigen Obermaschineningenieurs dem Antrage Buchow an. Vom Referenten wie vom Stadtrat Marggraff wird gegen die einseitige Erhöhung des Marimalgehalts für den Ingenieur gesprochen und plädieren diefelben für völlige Gleichstellung der beiden Beamten. Stadtv. Herzberg( Fr. Fr.) tritt dagegen lebhaft für die Heraushebung des so hochverantwortlichen Obermaschineningenieurs
auch im Gehalte ein.
Der Antrag Buchow wird angenommen.
Stadtv. Ullstein nimmt den vom Ausschuß abgelehnten Antrag wieder auf, das Gehalt der Steuererheber in allen Stufen um je 100 M. zu erhöhen.
Die Mehrheit lehnt den Antrag ab.
Der Rest der Vorlage wird nach den Ausschußborschlägen en bloc angenommen.
Diskussion durchweg den Ausschußanträgen gemäß. Bezüglich der Petitionen beschließt die Versammlung ohne
Stadtv. Tolksdorf: Gegen den Bau der Arbeiterwohnungen sind wir nicht gewesen, sondern nur gegen die einmonatliche Stün digung. Wir können die dreimonatliche Kündigung hier erreichen, da unsere Zustimmung notwendig ist.
Stadtv. Friederici( A. 2.) tritt für die Annahme der Vorlage ein.
Stadtsyndikus Weise hebt hervor, daß die Verwaltung des Kaltsteinbruchs dem Fiskus obliege; für Streitigkeiten habe sich die Stadt einem Schiedsgericht zu unterwerfen, das wahrscheinlich nicht zugunsten der Stadt entscheiden würde.
Stadtv. Hinge( Soz.): Also man will mit außerordentlicher Härte gegen die Arbeiter vorgehen! Der Arbeiter verliert nicht nur Der spezielle Entwurf für die Heimstätte für weib- gegebenenfalls seine Arbeit, sondern er soll in 14 Tagen auch noch. Iighe Genesende in Blankenburg wird nach kurzen seine Wohnung verlieren; er fliegt also eventuell in 14 Tagen auf