Rechtsdrehung 90°Linksdrehung 90°
 100%
 100%
 0%
 0%
 0%
 
Einzelbild herunterladen
 

Nachwehen vom Streit der Möbeltransportarbeiter.

Lehmann,

Bau- und Grundstücksschwindeleien.

erlitten habe. Der

"

Mordversuch gegen die eigene Ehefrau.

Es gibt auch milde Richter.

"

15 000 Mart, waren nachgeschoben. Aus der Beweisaufnahme| Polizeibeamte, Gutsherren, Gutsinspektoren, Studenten oder russische[ gewann das Gericht die Ueberzeugung, daß Angeklagter Rosenstein Fürsten und Geistliche. Die infolge der milden Bestrafung des Fürsten Kotschoubeh nicht befugt war, einen freihändigen Ausverkauf einer Konkursmasse hervorgerufene Entrüstung scheint weder Russen von Vandalismus zu veranstalten; da eine Konkursmasse, nachdem sie in dritte Hände auch in Deutschland , noch Dresdener Gerichte von auffallend milden übergegangen, feine Kontursmasse mehr ist. Der Angeklagte machte nur die marktschreierische Reklame, um das kaufende Publikum irre­Der Prozeß gegen den Architekten Agathon Reimann und Bestrafungen roher Bestialitäten abzuhalten. Das dürfte folgender zuführen, resp. den Anschein beim Publikum zu erwecken, als ob es die frühere Befizerin des Haselnuß"-Restaurants Frl. Gallantin Fall beweisen. Der aus Wilna gebürtige, 26 Jahre alte römisch- katholische bei ihm vorteilhaft einkauft. In Wirklichkeit biete jeder reell wegen Betruges bezw. Unterschlagung ist gestern vor der ersten denkende Geschäftsmann mehr als Angeklagter. Der weniger ge- Wie wir schon mitteilten, handelte es sich um Transaktionen, die reise nach Rom vor acht Tagen in Dresden Aufenthalt nahm, das Straffammer nach zweitägiger Verhandlung zu Ende gegangen. Priester Felix Mieszkis besuchte, als er auf der Durch­bildete Käufer liest nur Konkurs" und Ausverkauf" und ist der Sie Eigentums- bezw. Konzessionsverhältnisse der im Hause Jäger- Albertinum. Während er sich in diesem allein glaubte, schlug er Meinung, daß es tatsächlich eine von einer Gerichtsperson ver­Walhalla" und in drei Revieren von je einer Statue Alexander des Großen", anstaltete Bekanntmachung ist. Deshalb wurde Angeklagter Rosen- Straße 68 ſeinerzeit betriebenen Restaurants Die Beweisaufnahme war infolge Merkur auf der Kugel" und" Der sterbende Fechter" die stein zu 200 Mark Geldstrafe oder 40 Tagen Gefängnis und in die" Falstaff Keller betrafen. ab. Er wurde dabei bon einem Kosten verurteilt. der äußerst verwickelten Verhältnisse, die aufzuklären waren. Geschlechtsteile eine sehr umfangreiche. Der Angeklagte Reimann bestritt Aufseher überrascht und erklärte, daß er von einer moralischen Ent­nach wie vor die Beschuldigung, bei dem Verkaufe des rüstung befallen worden, daß man solche Gegenstände öffentlich aus­Restaurants an die zweite Angeklagte diese durch falsche An- st lle. Der Kunstbarbar wurde verhaftet, gegen 200 Goldrubel jedoch Wegen Streifvergebens hatten sich gestern der Arbeiter August gaben über die Konzessionsverhältnisse betrogen oder die Liefe- wieder aus der Haft entlassen. Der ciester hatte sich vorgestern wegen Dielblock und der Möbelträger Gustav Bergmann vor der ranten des Inventars durch Verfügung über das letztere das dem Sachbeschädigung vor dem Dresdener Schöffen 2. Straffammer des Landgerichts I zu verantworten. Im März Lieferanten vorbehaltene Eigentumsrecht verlegt zu haben. Die gericht zu verantworten. Er war geständig. Das Gericht sah dieses Jahres hatten die Arbeiter des Möbeltransportgeschäfts Angeklagte Gallantin versicherte, daß sie sich keinerlei strafbaren von einer Freiheitsstrafe ab und erkannte auf 200 Mart Geld= Der Russe erklärte, daß es sein sittliches Gefühl be­A. Schäfer die Arbeit eingestellt. Die Firma hatte den Umzug des Handlung bewußt sei und bei dem ganzen Geschäft lediglich grobeleidigt habe, daß die Figuren des Merkur , Alexanders des Großen Wirkt. Geh. Rats von Bitter von der Klopstockstraße nach der die Ergebnisse. der Beweisaufnahme in der Weise, daß er und des Fechters von Ravenna im Albertinum jo in ihrer weißen Dranienstraße übernommen, sie konnte ihn aber nicht ausführen, da sie keine Arbeiter zur Verfügung hatte, und wandte gegen Reimann ein Jahr Gefängnis, gegen Fräulein gipfernen Nacktheit dastanden und nicht einmal das im Paradies so sich deshalb an die Möbeltransportfirma A. Gallatin vier Wochen Gefängnis beantragte. Nach ein- beliebte Feigenblatt vor hatten. Der Richter empfahl dem Vandalen, sich die es auch übernahm, für die Firma Schäfer dem Umzug zu bewerk gehenden rechtlichen und tatsächlichen Darlegungen der drei Ver- mit der Kunst zu beschäftigen, dann werde er sehen, daß diese durch stelligen. Die Arbeiter der letzteren wollten dies verhindern und teidiger kam das Gericht nach etwa zweistündiger Beratung zur die Darstellung des Nackten nicht unzüchtig wirke. Eine allgemein stellten Streifpoften aus, die den Lehmannschen Arbeitern vorstellten, reisprechung der beiden Angeklagten, da sich nicht klar fest- übliche Anschauung forrigieren zu wollen, zeige von großer Dreistig­daß es doch eine Gemeinheit sei, den Streifenden in dieser Weise stellen ließ, daß die Lieferanten sich dauernd das Eigentumsrecht feit. Besonders auffällig bleibt es aber, daß der Kunstbarbar die in den Rücken zu fallen. Dabei soll der Angeklagte Bergmann vorbehalten hatten und sich andererseits auch ergab, daß die zweite Teile, die er abgehauen hatte, sich fein fäuberlich- ein­Drohungen und Schimpfworte ausgestoßen und auch Kiel - Angeklagte eventuell auch die Konzeffion für den Keller erhalten stedte! Derartige rohe und schweinische Handlungen mit verlegter block foll in unzulässiger Weise auf die Arbeitswilligen haben würde, mithin in dieser Beziehung der Vorwurf des Betruges Sittlichkeit entschuldigen, ist ein Zeichen einer bodenlosen Heuchelei und raffinierter Spekulation auf das Verständnis ähnlicher Schweinigel eingewirkt haben. Einige Umzugsleute hörten auch auf zu gegen Reimann sich nicht aufrecht erhalten ließ. in Deutschland , deren Unzüchtigkeit so weit geht, daß sie sich über arbeiten und ließen die schon herabgetragenen Möbel auf dem Flur und der Straße stehen, zwei Weiterarbeitende sollen tünstlerische Erzeugnisse entrüstet stellen. besonders stark belästigt worden sein. Es ertönte der Ruf: Schlagt In der bekannten großen Chemischen Fabrik von Cassella u. Co. Ein Kulturbild aus dem 20. Jahrhundert entrollte eine Ver= doch der Bande die Knochen entzwei!" Als der Arbeiter Wilhelm in Mainken bei Frankfurt a. M. hatte der 30 Jahre alte Vorarbeiter handlung gegen den Dienstknecht Jakob Anzinger von Unter­Tiede eine Matratze herunterbrachte, spuckte Bergmann vor ihm Johannes Weidemüller mehrere Arbeiterinnen unter sich. Er ist ein schweinbach vor dem Landgerichte München II. Er hatte sich wegen aus und sagte: Ihr seid das Anspucken nicht wert." Tiede Arbeiter, der sich bis jetzt scheinbar in jeder Beziehung einwandfrei einer Uebertretung der Dienstbotenordnung und eines Vergehens erwiderte, er müsse arbeiten, denn er sei Familienvater und habe geführt hat, von allen seinen Bekannten als ein braver, fünf Kinder zu ernähren. Bergmann soll dann noch die Redens- fleißiger, ruhiger und ordentlicher Mann geschildert wird. gegen die Religion zu verantworten. Die Anschuldigung ging art gebraucht haben: Laßt Euch nicht ankommen, Ihr Streif- Seit sieben Jahren ist er verheiratet, hat drei Kinder und lebte dahin, daß er als Dienstbote am 31. März während der Arbeitszeit im Wirtshause zechte, und am Nach­brecher, man müßte Euch die Knochen zerhauen, Ihr seid gar nicht bis vor kurzem in glücklicher Ehe. Die Wendung in seinem Leben mittage des gleichen Tages, der ihm von seinem Dienstherrn zweds wert, daß man Euch Kollegen nennt, Ihr Streifbrecher". Als der trat ein, als er mit den ihm unterstellten Arbeiterinnen auf Abwege Ablegung der Osterbeichte freigegeben wurde, nicht auf den Flur gekommene Wirkl. Geheimrat v. Bitter den An- geriet. Ganz besonders verhängnisvoll wurde für ihn das Ver- zur Erfüllung seiner österlichen Pflicht verwendete, sondern im getlagten Bergmann fragte, was er denn im Hause zu suchen habe, hältnis mit einem jetzt 20 Jahre alten Mädchen, dem er als schönstes Wirtshause zubrachte und dabei in bezug auf die Beichte äußerte: rief ihm Bergmann zu:" Sie oller Vollgefressener, lassen Sie sich Geburtstagsgeschent" im Februar vorigen Jahres versprochen hatte," Die Kapuziner find auch keine gescheiten, ich...... aufs Beichten, man die Betten nicht verlaufen!" Da der Umzug völlig es spätestens nach einem Jahre zu heiraten. Das Mädchen bestürmte ich beichte nicht!" In dieser Aeußerung soll ein Vergehen wider die stockte, wurde. Polizei herbeigeholt, und erst als die ihn nun fast täglich mit Briefen, in denen es aufs überschwenglichste Religion liegen. Einige Gäste nahmen an der Aeußerung derart beiden Angeklagten zur Wache mitgenommen worden waren, immer wieder seine ewige Liebe zu ihm beteuerte, ihn an sein ging die Arbeit weiter vor sich. Bergmann behauptete, sinnlos be- Versprechen erinnerte und seine Freude darüber aussprach, daß Anstoß, daß die frommen Bauern zum Messer gegriffen, um Sühne trunken gewesen zu sein. Dies wurde aber durch Zeugen nicht sie bald einander ganz angehören werden. Der Arbeiter, der 3 fordern für den beleidigten, alleinseligmachenden Glauben, wenn nicht ein Gendarm dazu gekommen wäre Das Landgericht bestätigt. Kielblock bestritt jede ungeseßliche Handlung. Backer inzwischen zu seiner Frau falt und abstoßend geworden war, München II verurteilte den Anzinger lediglich wegen groben Un­Lubowizky, Vertrauensmann der Arbeiter bei der Firma schwankte offenbar lange. Nach zirka sieben Monaten aber erlag fugs zu 20 M. Geldstrafe oder 4 Tagen Haft, und wegen Zechens Schäfer, befundete, daß den als Streitposten ausgeschickten Mann- er dem Drängen des Mädchens. Im September machte er der An- während der Arbeitszeit zu 10 M. oder 2 Tagen Haft! schaften stets eingeschärft werde, sich jeglichen Erzesses oder ungesetz- tlage zufolge den ersten Versuch, seine Frau zu vergiften. Das Gift während der Arbeitszeit zu 10 M. oder 2 Tagen Haft! licher Handlung zu enthalten. Der Staatsanwalt hielt bei hatte aber die Speise auffallend gefärbt, so daß die Frau stuzzig beiden Angeklagten Vergehen gegen§ 153 der Gewerbeordnung wurde, von dem Essen nichts zu sich nahm, sondern es fortschüttete. und Nötigung für vorliegend und beantragte gegen Kiel Wieder schwankte der Arbeiter offenbar einige Zeit. Im Januar block eine Woche, gegen Bergmann einen Monat dieses Jahres, also vier Monate später, jedoch wiederholte er den Gefängnis. Der Berteidiger hielt die Beugenaussagen Versuch, indem er eine Phosphorlösung in eine Tasse Kaffee tat, Der starke für viel zu unbestimmt und widersprichsvoll, um darauf eine Ver- welche seine Frau für sich eingegossen hatte. urteilung in Gemäßheit des§ 153 zu gründen. Kielblock habe sich Geruch des Phosphors warnte die Frau. dann im nach dem Urteil aller Zeugen ruhig und maßvoll betragen, gegen nächsten Monat wiederum das für die Frau bestimmte Essen Bergmann sei nur eine beleidigende Aeußerung positiv erwiesen, nach Phosphor roch, und als die Frau in einem Schranke ihres Swinemde. 768 N für die eine Geldstrafe angemessen sei. Der Gerichtshof ver- Mannes eine Flasche fand, in der sich fraglos eine Phosphorlösung Hamburg 770 WSW 769 WNW urteilte i el block zu 1 Woche, Bergmann zu 6 Wochen Ge- befunden hatte, da erzählte sie die Sache ihrem Bruder, der sofort Berlin Frankf.a.M. 771 NW fängnis. Die Strafe ist, selbst wenn das Gericht angenommen hat, Anzeige erstattete. So wurde der Arbeiter verhaftet und stand am München alle oben wiedergegebenen, von der Anklage behaupteten Umstände Dienstag vor dem Schwurgerichte in Hanau . Er leugnete zwar, Bien feien erwiesen und die Angeklagten sich demnach Beleidigungen daß er Gift in die Speisen getan habe. Jedoch lagen so viele schuldig gemacht hätten, eine außerordentlich hohe. Man vergleiche Verdachtsmomente vor, daß die Geschworenen ihn des Mordversuches mit der Strafhöhe gegen die Angeklagten, die im schlimmsten Falle schuldig erkannten und das Gericht ihn zu 5 Jahren Zuchthaus und in Erregung bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu weit gingen, die 5 Jahren Ehrverlust verurteilte. Gegen das Mädchen ist das Ver­enorm niedrigen Geldstrafen gegen beleidigende und mißhandelnde i fahren wegen Anstiftung zu dem Verbrechen eingeleitet worden.

-

-

ROMA

Bibliothes

Als

Sun

ROMAN Bibliothek

ROMAN

Suntica Suntic

Der britte

Anika's Brautta

Jugendfreunde.

Witterungsübersicht vom 21. Juni 1906, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind.

Bunzpa

Windstärke

Better

Temp. n. C.

5°.= 4° 9.

2 halb bb. 19 2 bedeckt

16

Stationen

Barometer.

stand mm

Wind­

Haparanda 761 S Petersburg 758 2 19 Scilly 17 Aberdeen

770 N 767 N

3 heiter 2 wollenl 2 bedeckt

15 Paris 2 moltig 20

772 SS

7663

Bunipp

772 NNO

Windstärke

28etter

Temp. n. C.

o Do 7507

15

17

15

19

1 heiter 1 molten! 1 Nebel 1 heiter 2wolfen! 17

Wetter- Prognose für Freitag, den 22. Juni 1906. Etwas fühler bei ziemlich frischen westlichen Winden und zunehmender Bewölkung, nachher leichter Regen. Berliner Wetterbureau.

nlicht

ROMAN

Jugendfun

Otto Marche

1588L

Sunlicht

ROMAN bat nichts gemein mit jenen auf niedrigem geistigem Niveau Bibliothek

stehenden Erzeugnissen billiger litterarischer Fabrikarbeit. Vornehm im Charakter, gediegen in der Ausstattung kann ihr in jedem Familienkreise unbesorgt Hufnahme gewährt werden. Sie beginnt mit Original­werken unserer populärsten Romanschriftsteller( Maximilian Böttcher, Carola

don Eynatten, Ernst Georgy, Otto Höcker u. a.). Konsumenten der Sunlicht Seife wird sie gratis und portofrel zugesandt. Die Bezugsbedingungen sind aus jedem Paket Sunlicht Selfe ersichtlich.

Lieferant

des

Rixdorfer Lehrer- Vereins

90

Pf.

Warenhaus H. Joseph& Co.

Berlinerstraße 55 RIXDORF Ecke Jägerstraße. FKK Größtes Geschäft am Platze.

Infolge vorgerückter Saison: Von Freitag, den 22. d. Mts. an:

Zu nebenstehendem Einheitspreise sind wir in der Lage, einen großen Posten Ware, welchen wir weit unter regulärem Wert erstanden haben, abzugeben.

90

Pfennig

I

Es bietet sich daher dem geehrten Publikum die beste Gelegenheit, nur wirklich gediegene Waren zu dem enorm billig angesetzten Preise einzukaufen.

Verkaufs- Tage!

Lieferant

der

Berliner Beamten-Vereinigung

90

Trotz der äußerst kleinen Preise verabfolgen wir auch auf alle diese Artikel Rabatt- Marken!

Wir bitten die Auslagen in unseren Schaufenstern zu beachten!

Pf.

Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.