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Regelmäßig werden kurz vor den Wahlen die Richter bestürmt, Achtung, Arbeiter! Parteigendffen! Die organisierten jarbeit 2,75 M. Tüchtige Arbeiter finden im Laufe der Bürgerpapiere in Massen ausfertigen zu lassen, und nicht selten Brauereiarbeiter der Aktiengesellschaft zum Betriebe von Zeit Gelegenheit, auch an solche Arbeiten zu kommen, bei denen wird viel Schwindel dabei getrieben. Nach dem neuen Gesez dürfen Brauereien, vormals Brauerei von Gebr. Schönbed in Neu- Ruppin  , sich die Tagelöhne durch Prämienzusätze(!) entsprechend der ge in den 30 Tagen vor den allgemeinen Wahlen keine Bürgerbriefe befinden sich im Streit, weil von ihnen der Austritt aus der Orga- leisteten Arbeit noch bedeutend( 1) erhöhen. Für junge mehr ausgegeben werden. Ferner wird ein Naturalisationsbureau nisation gefordert wurde. Am 9. d. M. wurde von einer öffents Burschen( 1) von 16 bis 20(!) Jahren ist der Lohn entsprechend in Washington   gebildet, dem alle Gesuche zu unter- lichen Gewerkschaftsversammlung in Neu- Ruppin   der Boykott über geringer." breiten sind. Wer Bürger werden will, muß wenigstens das Bier der Brauerei berhängt. Die genannte Firma betreibt in 90 Tage vorher ein Gesuch einreichen, ehe ein zuständiges Gericht Berlin   NW.  , Stephanstraße 15, eine Niederlage.( Siehe auch über das Gesuch entscheidet. Die Kenntnis der englischen Sprache heutige Annonce unter Arbeitsmarkt.). wird verlangt.

Ueber die Gründe, welche zur Schaffung des neuen Gesetzes mitwirkten, schreibt die New Yorker Volkszeitung":

" Die Erschwerung der Naturalisation hängt zusammen mit der Erschwerung der Einwanderung. So sehr auch unserer herrschenden Klasse die Zuwanderung billiger Arbeitskräfte erwünscht ist, so wenig ist ihr der aufrührerische Geist, find ihr die sozialistischen  Ideen erwünscht, die diese Einwanderer mit fich tragen und mit denen sie nach und nach auch die amerikanische   Arbeiterklasse durch sezen. Sie glauben zum Teil immer noch daran, daß der Sozialismus etwas" Unamerikanisches" ist, daß er von außen nach hier getragen wird, nicht, daß er aus der wirtschaftlichen Ent­widelung hier im Lande selbst entspringt. Und das ist einer der Gründe, die die Anstrengungen unserer herrschenden Klasse in bezug auf die Beschränkung der Einwanderung, auf Erschwerung der Naturalisation erklären."

Gewerkschaftliches.

Butige Stadtväter.

Die Gebr. Ellern  , Fürth  , besigen in dem oberfränkischen Städtchen Stadtsteinach   eine Papierfabrik. Die Arbeitsverhältnisse sind traurige ( 12stündige Arbeitszeit bei Löhnen von 1,60 bis 1,80 M.), aber die Herren sind fromm. Und sehr entrüstet war der Herr Kaplan, als er bernahm, die Arbeiter seien unzufrieden. Flugs gründete er einen katholischen Arbeiterverein, damit die Arbeiter nicht dem Teufel Sozialdemokratie verfallen würden. Das konnte der Firma paffen, als aber der Unzufriedenheit nachgebend, die Vereinsleitung etwas crbitten wollte, war's vorbei mit der Gnade. Einem christlichen Arbeiterfekretär, der vorstellig werden wollte, wurde die Tür ge­wiesen. Die Behörde stellte sich auf Seite der Unternehmer, sogar die getreuen Ehehälften der behördlichen Spigen, die Frau Bürger­meisterin und die Frau Bezirksamtmännin, stellten sich in den Dienst der Unternehmersache, indem sie Streitbrecher zu gewinnen suchten. Schließlich hielt sich auch noch der Stadtmagistrat für bemüßigt, seinen Senf dazu zu geben, indem er in der dortigen Zeitung folgenden Ukas erließ:

Erklärung.

In Sachen der Streitbewegung der Ellernschen Fabritarbeiter gab die Stadtverwaltung ihre Stellung zu dieser Frage in dem Beschluß vom 27. d. Mits. mit Einstimmigkeit fund. Derselbe lautet: Zwischen der Arbeiterschaft der Ellern'schen Papierfabrik und der Betriebsleitung derselben sind Differenzen entstanden, die vorzugsweise infolge Beeinflussung der Arbeiter von einer Seite, bon der man es am allerwenigsten erwarten sollte, zum Streit eines großen Teiles der Arbeiter führten. Die Stadtgemeinde­verwaltung ist der Anschauung, daß die Differenzen auf fried­lichem Wege hätten beglichen werden können, audem hier durch Erregung, Unfrieden und Feindseligkeiten in die fried­liebende Bevölkerung Stadtsteinach   getragen wurde. Zur Bestätigung.

Stadtsteinach  , den 29. Mai 1906.

Die Stadtgemeindeverwaltung. Schübel, Bürgermeister.

Durch friedliche Beilegung würde feine Erregung in die Bevölkerung getragen, erstens weil noch nichts beigelegt ist, und veitens die Bevölkerung zweifellos nicht so streitsüchtig ist, wegen cines Friedensschlusses feindselig zu werden. Zudem geht die Stadt­verwaltung die Sache nichts an, ihre Anschauung kann sie für sich behalten, mehr ist sie nicht wert.

Christliche Flaumacherei. In einer zahlreich besuchten Versamm lung von Arbeitern und Arbeiterinnen der Papierfabrik J. V. Zander in Berg- Gladbach wurde die Antwort der Firma auf die Forderungen Der Arbeiter gegeben. Man hat nicht nur nichts erreicht, sondern die Arbeiter sind von dem frommen Inhaber geradezu verhöhnt und als Waschweiber" bezeichnet worden. Die Arbeiter verlangten nun ent­fchieben, in den schon beschlossenen Streit einzutreten. Die Führer der christlichen Gewerkschaft rieten von einer Uebereilung ab; wenigstens sollten die Arbeiter von einem Ausstand absehen und nur die Arbeiterinnen streiten laffen! Etwa hundert Arbeiterinnen haben ihre Kündigung unterschrieben. Der in Betracht kommende christliche Hülfs- und Transport arbeiterverband will anscheinend den Zentrumsunternehmer möglichst schonen, oder er hat fein Geld, um einen Kampf durchzuführen. Letzteres dürfte unzweifelhaft sein, mußte doch der Verband, als vor wenigen Wochen 350 seiner Mitglieder im Kampf standen, schon den Bettelsack schwingen. Berlin   und Umgegend. Maschinenfabrik ,, Cyklon". Wegen der bei dieser Firma aus­gebrochenen Differenzen wird um Fernhaltung des Zuzuges gebeten. Achtung! Schmiede. Seit dem 8. Juni stehen die Schmiede der Landwirtschaftlichen Maschinenfabrik Rud. Sack, Leipzig  - Blagwig, im Ausstand. Wir ersuchen unsere Kollegen, in diesem Betriebe feine Arbeit anzunehmen. Die Firma macht erhebliche Anstrengungen, Arbeitswillige zu erhalten, indem sie Inserate in allen möglichen Beitungen erläßt. So befindet sich auch unter anderem in der Nummer 25 der Metallarbeiter Zeitung" ein Inserat der Firma Sad, welches Schmiede bei hohem Verdienst sucht. Wir bitten alle diese Arbeitsangebote nicht zu befolgen.

Zentralverband der Schmiede. Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck gebeten. Bei der Firma Ravenée, Träger- und Stabeisenhandlung Attiengesellschaft, Sidingenstraße 16/17, Abteilung Stabeisenlager, haben Sonnabend früh 64 Arbeiter, die im Zentralverband der Handels, Transports, Verkehrsarbeiter und Arbeiterinnen Deutsch  lands organisiert find, wegen Maßregelung des Vertrauensmannes die Arbeit niedergelegt. Der Zentralverband hat sofort versucht, Einigungsverhandlungen anzubahnen, jedoch verhielt sich die Firma stritte ablehnend.

Streits und Aussperrung in Kolmar  . Die Kolmarer Arbeiterschaft steht zurzeit in einer tiefgehenden Genoffe Cohen teilt uns mit, die von der Morgenpost" er und umfassenden Bewegung, die um so bemerkenswerter ist, als wähnte Vertrauensmännerfizung habe gar nicht daran gedacht, die dortigen Organisationen, wie die meisten im Reichsland, noch in wegen der Rohrlegerangelegenheit eine Kommission zu wählen. den ersten Anfängen der Entwickelung sich befinden. Die Durch Uebrigens fönne man das Abspringen von vielleicht 200 Mitgliedern, führung des Kampfes wird ein Prüfstein für die Kraft der Kolmarer bei einer zirka 60 000 Mitglieder zählenden Verwaltungsstelle, nicht Arbeiterschaft sein. Es scheint auch, daß die Bewegung jetzt noch im als Spaltung betrachten. Alle unrichtigkeiten der Morgenpost" Anfangsstadium ist, und daß sie größere Kämpfe erſt vorbereitet. Die richtigzustellen, berlohne sich nicht, dafür sei das Blatt au be- olzarbeiter verhängten vor einiger Zeit über eine Werkstätte deutungslos. die Sperre; daraufhin beschlossen die Schreinermeister eine allge. meine Aussperrung. Die Zimmerer sind in eine Lohnbewegung eingetreten, da der vereinbarte Tarifvertrag nicht eingehalten wird. Die Weber verlangen eine Erhöhung ihres 2,20 m. betragenden erbärmlichen Tagelohnes um 15 Prozent. Der Verband der Maler und Ladierer fordert eine Aufbesserung des Lohnes um 5 Pf. pro Stunde.

Deutfches Reich.

Zur Aussperrung im Lithographiegewerbe.

Die Berliner Volkszeitung" bringt in ihrer Nummer vom 23. Juni einen Leitartikel, der sich mit der gegenwärtig in einem harten Kampfe stehenden Organisation der Lithographen und Stein­druder, dem Deutschen Senefelderbunde", beschäftigt. Er führt den Untertitel: Ein Wort zur Aufklärung", trotzdem in ihm die Bei den Kesselschmieden der Firma Dubuis" in M. Glad. schon zehnmal widerlegten Lügen über die Bergewaltigung der Mit ba ch ist es zu Differenzen gekommen. Die Firma versucht nämlich glieder des alten Senefelderbundes durch dessen Verschmelzung mit die älteren Arbeiter herauszugraulen, weil dieselben darauf bestehen, dem früheren Verein der Lithographen, Steindrucker und ver- einen mit der Firma abgeschlossenen Tarifvertrag zum Aushang zu wandten Berufe", sowie die gerade in lezter Zeit mehrfach zurück- bringen. Unter nichtssagenden Gründen hat man bereits zwei gewiesenen Unwahrheiten über das Wesen der gegen den Bund ältere Kollegen entlassen und um diesem Hinausgraulen" bors erlassenen gerichtlichen Verfügung noch einmal aufgewärmt sind. zubeugen, haben die Kollegen beschlossen, nötigenfalls die Arbeit Der Zweck des Artikels, den in den Kampf gedrängten ausgesperrten einmütig zu verlassen. Zuzug streng verbeten! Lithographen und Steindruckern zugunsten des ihnen gegenüber­stehenden Unternehmertum3 Knüppel zwischen die Beine zu werfen, In Euskirchen   bei der Firma Stolle find sämtliche Former ist für jeden denkenden Arbeiter so klar ersichtlich, daß es sich über­flüssig macht, ausführlich auf ihn einzugehen und alle Lügen noch ausgesperrt, weil sich die Kollegen weigerten, ohne Bezahlung Ueber einmal richtigzustellen. Wir beschränken uns daher auf die kurze stunden zu machen. Die Kollegen arbeiten in Tagelohn 10%, Stunden. Sie haben, weil zu wenig Räumlichkeiten vorhanden waren, ab und Anführung folgender Tatsachen:

Die Verschmelzung erfolgte in durchaus einwandfreier Weise zu Ueberstunden gemacht, ohne daß der Tagelohn erhöht wurde. durch Mehrheitsbeschluß, der für alle auf demokratischer Grund- Der Firmeninhaber hatte ihnen nämlich versprochen, daß er bauen lage basierenden Körperschaften maßgebend ist. Auf der Berliner   und dann bei genügenden Räumlichkeiten die zehnstündige Arbeits­Generalversammlung des Senefelderbundes im Frühjahr 1905 zeit bei gleichem Lohne einführen wollte. Die Räumlichkeiten find wurde mit 42 gegen 3 Stimmen der Ausbau des Bundes zu einer fezt vorhanden und die Arbeiter glaubten sich berechtigt, Herrn Stolle freien Gewerkschaft beschlossen, worauf der Verband der Litho  - an sein gegebenes Versprechen zu erinnern. Die Kollegen wurden graphen und Steindruder mit allen seinen Mitgliedern zu dem jedoch zurückgewiesen. Die natürliche Folge war, daß sich nunmehr bie Kollegen weigerten, Ueberstunden fernerhin ohne Bezahlung neuen Senefelderbund übertrat. Eine fleine Gruppe alter Bundesmitglieder, unter ihnen zahl zu machen. Darauf erfolgte die Aussperrung. Zuzug ist strengstens reiche Oberdrucker, Oberlithographen, Prinzipale usw., unterordnete fernzuhalten. sich diesem Mehrheitsbeschluß nicht, sondern beauftragte 31 Herren mit der Führung einer Klage gegen den neuen Senefelderbund, in deren Begründung das rote Gespenst den Richtern recht gruselig vor Augen gemalt wurde.

Der Bund wurde denn auch in erster und zweiter Instanz durch das Landes- und Oberlandesgericht in Frankfurt   a. M. ver­urteilt, was sich nur daraus erklärt, daß der Prozeß durch den Ver­treter der Kläger  , Justizrat Wertheim, zu einem politischen Tendenzprozeß gemacht worden ist.

Der Streit der Tegtilarbeiter in Bramsche   bei Osnabrüd dauert unverändert fort. In den letzten Wochen haben Verhandlungen über Verhandlungen stattgefunden, ohne aber einen Frieden herbei­zuführen. Nur von einem der drei im Streit befindlichen Betriebe fann berichtet werden, daß dort eine Einigung erzielt worden ist. Jedoch will diese Firma ihren Betrieb nicht eher aufnehmen, bis bei den beiden anderen Firmen ebenfalls Ginigung erzielt worden ist. Während der Verhandlungen mit den Firmen J. B. Sanders u. Söhne und Gebrüder Sanders bemerkte Herr Johannes Sanders, als die Vertreter der Streifenden darauf bestanden, daß ein Tage­löhner, der über 25 Jahre in dem betreffenden Betriebe beschäftigt ist, mehr verdienen müsse als 1,80 m. pro Tag, er wolle diesem Tagelöhner 20 Pf. pro Tag zulegen, dafür aber seiner Frau, die ebenfalls in dem Betriebe beschäftigt ist, 20 Bf. abziehen. Derselbe Herr meinte, die Textilarbeiter betrieben nur zum Vergnügen neben der täglichen Berufsarbeit noch Acerbau und Viehzucht. Die Diese Verfügung tam am 1. Juni heraus. Am 2. begannen Arbeiter haben in ihrem 19wöchigen Kampfe bewiesen, daß sie nicht die Aussperrungen. Ein einziger Schrei der Entrüstung durchhalte gewillt sind, alles geduldig über sich ergehen zu lassen. In ihren die deutsche Gehülfenschaft des Lithographiegewerbes ob des letzten Fabriksversammlungen beschlossen die Streitenden der Firma Streiches, den ihr eine winzige Gruppe von Auchfollegen zugunsten 3. B. Sanders u. Söhne und Gebrüder Sanders in geheimer Ab. der Unternehmer, die die Verfügung sofort in der weitgehendstenstimmung einstimmig, sich mit den bisherigen Zugeständnissen nicht zufrieden zu geben, sondern weiter zu streiten. Weise, allerdings ohne Erfolg, ausnuten, spielen fonnte.

Da durch die Berufung an das Reichsgericht das Urteil noch nicht rechtskräftig wurde, sette man der Wühlerei gegen die neue Organisation der Lithographen und Steinbruder durch die Er wirkung einer Verfügung die Krone auf, die dem Bundeshaupt­vorstand jede gewerkschaftliche Tätigkeit, die Verwendung der Gelder für Streit- und Aussperrungsunterstüßungen und den Ausschluß von Streifbrechern bei einer Strafe von 1500 M. oder sechs Wochen Haft untersagt.

Als die 31 Kläger   fahen, wie ihr Heldenstüc eingeschäzt wird, gaben sie großmütig die Gewerkschaftstasse frei. Abgesehen davon, daß sie hierzu gar nicht mehr die Macht haben, ist durch die Frei­gabe" gar nichts gebeffert, da die Liquidationskommission des alten Berbandes angesichts der Unsicherheit der Sachlage und angesichts der Streiche, die der Organisation gespielt worden sind und noch gespielt werden können, nicht liquidieren kann, wenn sie die Organi fation den skrupellosen Gegnern nicht völlig preisgeben will. Das Gewerkschaftsvermögen bleibt also trotz aller gegenteiligen Be­hauptungen der Volkszeitung" und ihrer Hintermänner der gegen wärtigen Lohnbewegung entzogen.

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Ausland.

Das Kesseltreiben gegen den Verband der Feldarbeiter in Ungarn   ist auf einem toten Buntt angelangt. Der Minister des Innern hat der Verbandsleitung mitgeteilt, daß das Verfahren eingestellt sei, weil die Untersuchung bezüglich der Tätigkeit des Verbandes absolut nichts Belastendes ergeben habe. Anders stehe es jedoch mit dem Blatte des Verbandes, dem Vilaghsabadsag", benn sein aufreizender Ton stehe im Widerspruch mit den Statuten des Verbandes. Der Minister warnt den Verband auf das ernst lichste, die Tendenz des Blattes in den Verband zu verpflanzen, und Die deutsche Arbeiterschaft hat durch die ausgeschriebenen die Verbandsleitung möge alle ihr zu Gebote stehenden Mittel Sammlungen den Lithographen und Steindruckern den Streich, der anwenden, die Arbeiterbevölkerung zu beruhigen. Gleichzeitig wird ihnen durch eine winzige Gehülfengruppe gespielt werden konnte, es dem Verbande zur Pflicht gemacht, seine Zweigvereine zur Bes parieren helfen. Die Hoffnung der Unternehmer, die kämpfende achtung der Statuten anzuhalten und eine strenge Kontrolle zu Gehülfenschaft werde sich ihr durch die Verfügung auf Gnade und üben. Dieser Rückzug des Ministers denn ein solcher ist es- Ungnade ergeben müssen, wurde dadurch zunichte gemacht. Nun ist wohl namentlich zurückzuführen auf das energische Eintreten erblicken die Unternehmer durch Ausstreuung solcher unwahrheiten, der gesamten Arbeiterschaft Ungarns   für die Feldarbeiter, deren wie sie der Volkszeitungs"-Artikel enthält, ihr legtes Rettungs- Organisation man unter feinen Umständen bernichten lassen wollte. mittel. Sie hoffen, die Arbeiterschaft werde sich dadurch zur Ein- Was die Mahnung anlangt, die Arbeiterbevölkerung zu beruhigen, stellung der Sammlungen veranlaßt sehen. Darin haben sich die so tendet sich der Minister an die falsche Adresse. Nicht die Ber­Herren gründlich getäuscht! Die Arbeiterschaft durchschaut ihr bandsleitung, sondern des Ministers nachgeordnete Behörden, die Spiel und sie wird nur um fo opferfreudiger tatkräftig an der Stuhlrichter, Gespane usw. find es, welche durch ihre Schikaner Seite der Ausgesperrten gegen das Unternehmertum einstehen! allerart die Arbeiterbevölkerung beunruhigt haben.

An die Arbeiterschaft Deutschlands  !

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Stahlarbeiterausstand. In Firminy  ( Frankreich  , Dep. Loire  ) find 15 000 Arbeiter eines Stahlwalzwerkes in den Ausstand getreten. Die organisierten Abzahlungs-, Nähmaschinen, Versicherungs  - Die Ausständigen veranstalteten larmende Kundgebungen vor den und Automatentassierer beschlossen in ihrer letzten Zusammenkunft übrigen Walzwerken. Man befürchtet, daß der Ausstand sich auf zwecks Festigung der Organisation eine Kontrollfarte einzuführen. das ganze Departement ausdehnen werde. Wir erwarten, daß die gesamte deutsche Arbeiterschaft von nun ab nur noch mit modern organisierten Gintassierern und Agenten Geschäfte irgend welcher Art abschließt.

Wer nicht im Befihe der vom Zentralverband der Handels, Transport-, Verkehrsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands  herausgegebenen Kontrollfarte ist, dem weise man ohne weiteres die Tür. Hinaus mit den Leuten, die nicht mit uns fühlen, nicht mit uns denken wollen. Kein Unorganisierter darf Butritt zur Wohnung eines organisierten, modern denkenden Arbeiters finden. Ganz besonders bitten wir auf die sogenannten Sonntagskassierer" zu achten, einer Kategorie von Leuten, welche die vitalsten Interessen der Arbeiterschaft verleben.

Die Karte ist von brauner Farbe und nur dann gültig, wenn dieselbe ordnungsmäßig in jedem Quartal abgestempelt ist. Der Berband der Wäsche- und Krawattenarbeiter und-Ar- Wir richten an Euch das Ersuchen, diesen Aufruf zu beachten beiterinnen, Heimarbeiterinnen der Wäsche, Krawatten-, Blusen-, und streng danach zu handeln. Wir appellieren an Euer Soli­Schürzen, Morsett- und Negligeebranche hält die nächste Zusammen- daritätsgefühl. Tunft für Nordost und Ost am Montag, den 25. Juni cr., abends Zentralverband der Handels, Transport, Verkehrsarbeiter und She, bei Renfer, Heidenfeldstraße 17, ab. Vortrag des Kollegen Seller. Für den Norden findet die nächste Zusammenkunft am Dienstag, den 26. Juni cr., abends 8 Uhr bei Bunzel, Stralsunder­Straße 26, statt. Referentin Fräulein Schaub.

Arbeiterinnen Deutschlands  .

( Sektion der Eintassierer und Kaffenboten.)

J. A.: Friedrich Ludow, Berlin   N. 37, Fehrbellinerstraße 3. NB. Alle arbeiterfreundlichen Blätter, insbesondere aber die

Zentralverband der Dachdecker. In der Mitgliederversammlung Gewerkschaftspresse, werden um Abdrud gebeten.

bom 17. Juni, welche bei Feindt in der Weinstr. 11 tagte, erstattete Kollege Mehrlein Bericht über die Verhandlungen des 6. Gautages. Danach folgte die Neuwahl der Beisiger des Gauvorstandes. Ge­

Die Maurer ift den rheinischen Orten Simmern,

Ein Erfolg der Buchdrucker. Aus Lille   wird vom 23. Juni bea richtet: Die Buchdrucker haben den von ihren Arbeitgebern an gebotenen Lohntarif angenommen, nach welchem ihnen eine zwei einhalbstündige Verkürzung der Arbeitszeit pro Woche zugebilligt wird. Sie nehmen heute die Arbeit wieder auf.

Eingegangene Druckfchriften.

Plutus. Kritische Wochenschrift für Volkswirtschaft und Finanzwefen ( Herausgeber: Georg Bernhard  ). 25. Heft. Abonnements einschließlich der Plutus- Merktafel vierteljährlich per Post und Buchhandel 3,50 M., birett Dr. F. Buomberger, die schweizerischen Fabrikkrankenkassen. 46 Seiten. bom Berlag 4 M. Verlag Berlin- Charlottenburg, Goethestr. 69. Berlag Baßler u. Drerler, Zürich  ( Schweiz  ).

Straube's Spezialkarte der Umgegend von Strausberg   im Maßstabe   1:60 000( 1 Mart) ist soeben im Verlage: Geographisches Institut und Landkarten- Verlag Julius Straube  , Berlin   SW., Neuenburger straße 15 erschienen.

Michael Sinowitz. Weitere Beweise zu dem Schlüffel von Dantes Alighieris Werten. 36 Seiten. Berlag D. Elecner, Zürich  .

wählt wurden die Kollegen Kühn und Mehrlein. Der Filial- castelaun und Kirchberg find wegen Lohnforderungen in Letzte Nachrichten und Depeschen.

borstand stellte an die Versammlung den Antrag, die Kollegen Bein, den Ausstand getreten.

Koloniale Spazierfahrt.

Hahn und Höt, weil sie Attordarbeit ausgeführt haben, aus der In der Kattunfabrik Siegfeld in Siegburg  ( Rheinland  ) Organisation auszuschließen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. ist wegen Maßregelung von Mitgliedern der christlichen" Gewert. Hamburg  , 23. Juni.  ( W. T. B.) Mit dem Dampfer Kron Die betreffenden Kollegen behaupteten, über die Tragweite ihrer schaften ein Streit ausgebrochen. Zugleich haben die Arbeiter For prinz" der Deutschen   Ostafrikalinie sind heute die Reichstags Handlungsweise im Unflaren gewesen zu sein. Sie erhielten eine berungen gestellt. Kürzlich suchte die Firma Arbeiter zu folgen abgeordneten Brunstermann, Kalthof, Lehmann, v. Massow und Rüge, außerdem wurde Kollege Hahn von seinem Posten als Aus- den Hungerlöhnen: Der Grundtagelohn für Männer( 1) Schwarze nach Deutschostafrika   abgereist; ihnen werden sich in schußmitglied entbunden. An seiner Stelle wurde Kollege Konopinsti beträgt im Anfang mindestens 2,20 M., bei der fast stets vor Marseille   die Abgeordneten Arendt, v. Brockhausen und Dietrich en Ausschuß gewählt. handenen Gelegenheit zu zweistündiger Ueber- lanschließen.

Berantw, Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil berantw.: Th.Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Sieran 4 Reilogen,