Einzelbild herunterladen
 

Der neue Nationalrat hält nun seit dem 6. Juni seine dritte

=

werde. Die

Natal.

Amerika.

"

Selbständige Arbeiterpolitik.

der

Als nun bie Regierung ihre Vermögenssteuervorlage machte,[ worden, so still wie ganz früher, da die Bourgoisvertreter unter mußte sie wohl für den Liegenschaftsbesih auch den Zeitwert zu sich waren und ungeachtet der Parteiunterschiede immer auf die Die alte Leier. grunde legen, was eine Mehreinschäzung der Waldungen Interessen der besigenden Klassen bedacht blieben. um 126,28 Proz., der landwirtschaftlichen Grundstüde um 65,76 London , 26. Juni. ( W. T. B.) Der Daily Mail" wird aus Proz. und der Häuser um 144,28 Proz. zur Folge hatte. Aber sie Session ab, aber für das arbeitende Volt hat er noch nicht das Johannesburg von glaubwürdiger Seite gemeldet, daß die Lage entschädigte den Grundbesih, indem sie Schuldabzug bis zur Hälfte mindeste geleistet, dagegen das agrarisch- wucherische Lebensmittel- in Natal viel ernster sei, als von amtlicher Seite zugegeben des Vermögens zuließ und das landwirtschaftliche Betriebskapital: gefeß und die reaktionäre Lex Sylvestrelli geschaffen. neuen Unruhen seien der Maßnahme Vieh, Maschinen, Gefreidevorräte usw. überhaupt vom Beizug zur Nun hat er sich doch an zwei Tagen, am 21. und 22. Juni, end- Regierung zuzuschreiben, daß sie das Vieh von treu gebliebenen Steuer freiließ. Dagegen sollte beim Gewerbe aller vorhandene lich auch mit etwas Sozialpolitik beschäftigt. Es lagen zwei Eingeborenen mit Beschlag belegt habe. Eine Demonstration von Besit in Anrechnung kommen und von 50 000 m. ab eine erhebliche Anträge vor, der eine von dem bekannten Sozialistentöter und Reichstruppen würde jedenfalls sehr zweckmäßig sein!!- Progression eintreten. Maschinenfabrikanten Sulzer- Ziegler in Winterthur , betreffend die Der Steuerfuß, der gegenwärtig bei Grund, Häuſer- und Schaffung von Arbeiterausschüssen in den Bundes­Gewerbesteuer 15 ẞf. auf 100 M. Steuerkapital beträgt, würde betrieben, der andere vom sozialdemokratischen Regierungsrat bei der neuen Vermögenssteuer vermutlich auf 10 Pf. pro 100 M. Scherrer St. Gallen betreffend die Schaffung bon Wie die englische, so ist auch die amerikanische Arbeiterschaft herabgesetzt werden können. Das Ergebnis der Regierungsvorlage Einigungsämtern. Mit seinem Antrag bezweckt Sulzer - jahrzehntelang den bürgerlichen Barteien gefolgt; fie hat die Wähler­twäre gewesen: bei allem Vermögen eine Entlastung von Ziegler nichts anderes, als die Desavouierung und Aus- massen für die Kandidaten der Bourgeoisie gebildet, ohne eine selbs 33% Proz.; bei dem Grund- und Häuserbefik dafür eine Reu- chaltung der Organisationen der Bundesarbeiter und Angestellten bei ständige Arbeiterpolitik zu betreiben. Die Mahnungen der Sozia belastung, die der Wertsteigerung entsprach, welche sich durch Fest der Vertretung ihrer Intereffen gegenüber der Verwaltung. Es ist listen, sich auf eigene Füße zu stellen, find lange ungehört vers Stellung des Verkehrswertes ergab und bei dem Gewerbefapital ein Danaergeschent, das er den Eisenbahnern, Postlern 2c. bringen hallt. Jezt aber beginnt sich eine Wandlung zu vollziehen. Die bon über 50 000 m. eine Neubelastung infolge der beabsichtigten will. Diese Kommiffionen sollen nur beratenden und petitionierenden, bitteren Erfahrungen, welche die amerikanischen Arbeiter mit den Progreffion. aber nicht beschließenden Charakter haben, also das Personal hübsch Vertretern der beiden großen Parteien gemacht haben, bringen sie all­Die Neubelastung der Landwirtschaft wird indessen völlig tett in rechtloser Sflaverei erhalten. mählich zu anderer Auffassung. Insbesondere aber hat der Ausgang der gemacht durch den neu zugelassenen Schuldabzug. Der Steuer­anschlag des landwirtschaftlich genutzten Geländes belief sich auf rund 1297 Millionen Mart und ist infolge der Neuschätzung gestiegen auf 2150 Millionen Mark also eine Zunahme von 853 Millionen Mark. Die Verschuldung der badischen Landwirtschaft wird auf 500 Millionen Mart geschäßt und es sollen sich die Schulden im einzelnen fast durchgängig innerhalb der abziehbaren Grenze ( Hälfte des Gesamtbermögens) halten, so daß nur noch ein Mehr von zirka 350-400 Millionen Mark gegen die frühere Schäßung vorhanden ist. Diesem Mehr steht nun die voraussichtliche Steuer­ermäßigung von einem Drittel, das sind rund 700 Millionen Mark der neuen Schäßungswerte, gegenüber und so hat man statt einer Mehrbelastung eine Entlastung der Landwirtschaft durch die Vermögenssteuer.

werden.

Die nimmersatten Zentrumsagrarier waren damit noch nicht zufrieden, fie berlangten gefeßliche Bindung des Steuerfußes auf 10 Pf. pro 100 M. und 20 Broz. Abschreibung am Steuerwert des Landwirtschaftlichen Geländes, was den Abstrich von weiteren 430 Millionen Mark Steuerkapital bedeutet hätte; der Ausfall sollte durch schärfere Heranziehung des Gewerbes zur Steuer gedeckt Selbstverständlich wandten sich die Sozialdemokraten gegen eine folche Liebesgabenpolitik und auch die Nationalliberalen schienen Widerstand leisten zu wollen. Aber der Widerstand war nur von furzer Dauer. Die Nationalliberalen machten Kompromiß"- Vorschläge, die bei Lichte besehen noch agrarischer waren als bie Bentrumsanfrage. Natürlich wurden sie angenommen. Das Ge­seb ist nun dahin abgeändert, daß zwar das landwirtschaftliche Be­triebsvermögen in die Bestimmung einbezogen wurde, aber erst von 20 000 M. ab, an den Betriebsvermögen von über 20 000 bis 50 000 Mart wurden stufenweise 20 bis 60 Proz. vom Werte abgeschrieben. Ferner tritt eine degressive Abschreibung vom Werte der land­wirtschaftlich genugten Grundstüde ein, die bei einem Schäßungs­wert von 80 000 M. mit 10 Proz. beginnt und bei einem Schäßungs­wert von 15 000 M. und weiter abwärts mit 25 Broz. endigt. Bei dem Gewerbesteuerkapital ist dagegen die Progression über den Regierungsvorschlag hinaus erhöht worden; sie endigt jetzt bei Gewerbesteuervermögen über 6 000 000 M. mit einer Erhöhung des Steuerfußes um 80 Proz., so daß bei einem normalen Steuerfuß von 10 Pf. pro 100 M. die Gewerbetreibenden, deren Vermögen über 600 000 m. beträgt, 18 Pf. pro 100. zu zahlen haben. Außerdem wurde der Schuldabzug bei dem Gewerbe insofern ein­geschränkt, als sie laufende Geschäftsschulden nur so weit abziehen dürfen, als sie sich auf vorhandene Barmittel und Außenstände aufrechnen lassen. Auf vorhandene Warenvorräte, wie es eigentlich selbstverständlich ist, dürfen laufende Schulden dagegen nicht ab gezogen werden.

Um dem Gesetz den einheitlich agrarischen Charakter zu nehmen und um dem Prinzig der Vermögens steuer mehr zum Durch­bruch zu verhelfen, bei dem nicht nach der Rentabilität der verschiedenen Vermögen, sondern einfach nach der Tatsache des vorhandenen Vermögens zu fragen ist, beantragte die sozialdemo­fratische Frattion, alles Vermögen unter 3000 m. steuerfrei zu laffen und eine allgemeine Progression des Steuer­fußes( für gewerbliches, landwirtschaftliches und sonstiges Ver. mögen gleich!) cinzuführen.

Alle diese Anträge fielen und so wurde der rein agrarische Cha­rafter des Gesetzes gewahrt. Das bestimmte nun aber die Sozial­demokratie, gegen das ganze Gefeß zu stimmen. In der Ersten Kammer dürfte versucht werden, noch etwas mehr agrarischen Einschlag in das Gesetz zu bringen, es ist aber, wie die Dinge liegen, nicht zu zweifeln, daß die Zweite Kammer auch das noch schluckt.

-

In der Diskussion leistete sich Sulzer wiederum einen seiner blöd- legten englischen Wahlen dazu beigetragen, einen Umschwung der sinnigen Angriffe auf Karl Marg, von dem er absolut nichts versteht Meinungen innerhalb der amerikanischen Arbeiterschaft herbeizuführen. und dessen Lehre er daher für alles Unglück in der Welt verantwort von den englischen Gewerkschaftern haben die amerikanischen ihre lich macht. Er setzt seine Hoffnung auf die Revisionisten ", deren Methoden entlehnt, und sie müssen nun sehen, wie ihre Vorbilder Einsicht siegen möge. Aus dem Fiasto mancher Produktivgenossen mit den alten Kampfesmitteln brechen und sich nach neuen umsehen. schaften zieht er den Schluß auf die Unentbehrlichkeit und Nüglich- Allerdings macht sich der Umschwung in Amerika noch in einer teit des einzelnen Unternehmers. ziemlich rückständigen Weise geltend, den Weg bis zum Sozialismus Den Schiedsgerichten steht der Sulzer wegen der damit in finden die Arbeiter noch nicht recht. Von den Gewerkschafts­Australien gemachten Erfahrungen" steptisch gegenüber! Für das organen wird nur die Parole ausgegeben, ausgegeben, ohne Rücksicht eidgenössische Arbeitsamt erklärte er sich jedoch. auf den Parteistandpunkt der Kandidaten mur folche ehr­aufzustellen, welche keine plutokratische würden, wohl noch auf sich warten lassen wird?- Wie lange das eidgenössische Arbeitsamt, das auch wir begrüßen lichen Amerikaner" Kette am Halse tragen". Und mun werden überall Farmer, Handwerker, Arbeiter aufgestellt, um den Advokaten im Kongresse und in den Legislaturen entgegenzutreten.

Frankreich .

Aristide Briand , der Bekenner.

"

Natürlich werden die Arbeiter auch mit diesen ihren neuen Freunden sehr viele schlechte Erfahrungen machen. Leute ohne be­Paris, 25. Juni. ( Eig. Ber.) stimmte politische Grundsäge erliegen leicht der Korruption, die Aristide Briand , der in der Kammer hartnäckig schweigt, hat gerade in Amerika unter den mannigfaltigsten Formen an die Par­gestern in Roanne bei einem politischen Bankett eine Rede gehalten, lamentier herantritt. Aber wie dem auch sei, es ist immerhin ein die in ihrer wiederholten Bezugnahme auf die große Kammerdebatte erster Schritt auf dem Wege zur Selbständigkeit, und unsere der letzten Woche die Absicht des Unterrichtsministers tund- amerikanischen Sozialisten werden es an weiterer Aufklärungsarbeit gibt, seine eigene spezielle Sorte von von Sozialismus" nicht fehlen lassen. zu präsentieren. Er berteidigt natürlich die Blockpolitik, doch gibt er zu, daß die Majorität zu groß sei, um Washington , 26. Juni. ( 2. T. B.) Das Einwanderungsgesetz wirklich republikanische und demokratische Bolitit zu machen. Er wurde vom Repräsentantenhaus mit einem Amendement angenommen, rechnet sich nach wie vor zu den Sozialisten. Seine jetzigen nach dem Einwanderern, die Zulassung begehren, um sich religiösen Ministerkollegen, so sagt er, hätten ihm nicht den Schimpf angetan, und politischen Verfolgungen zu entziehen, dies nicht auf Grund von ihn mit dem Angebote eines Portefeuilles vergessen machen zu Mittellosigkeit oder Ungeeignetheit verwehrt werden soll. wollen, was die Ehre seines Lebens" sei. Er verstehe vollkommen, daß maßgebende Führer der sozialistischen Partei sich nicht mit ihm Die Nachwehen von Algeciras . hätten solidarisieren wollen, ihr Parteigeist hätte ihnen das New- York , 26. Juni. Die Tribune" schreibt in einem längeren geboten; aber feine, Briands, Auffassung sei, daß sich der Sozia- Artikel, es sei möglich, daß der Senat im Namen der Vereinigten lismus nicht isolieren dürfe. Das politische Leben sei ein ewiger Staaten die Bestätigung der Beschlüsse, die auf der Konferenz von Austausch von Gedanken und gemeinsamen Anstrengungen. Die Algeciras gefaßt wurden, nicht erteilen wird. Man sagt, daß der Isolierung in den Wolfen, über dem Leben, kann den Ruhm eines Senator Bacon, der gegen die Vereinbarungen ist, zu denen die Mannes, aber nicht das Leben eines Landes schaffen." Mächte auf der Konferenz von Algeciras gekommen sind, die Absicht hat, die Verhandlungen derart in die Länge zu ziehen, daß die Ratifizierung durch die Vereinigten Staaten unmöglich gemacht wird. Der Senat wird sich diese Woche noch vertagen, so daß eine Ent­scheidung nicht mehr getroffen werden kann. Da würde also die ganze Komödie schließlich elendiglich ins Wasser plumpfen sozusagen an Bord ertrinken.

# 7

"

Soziales.

Mit der Arbeitslosenfürsorge

Man sieht eine Anspielung auf Jaurès , ganz im Jargon Clémenceaus. Briand beteuerte noch, daß er den Sozialismus um seiner Menschlichkeit willen liebe. Er erinnerte daran, daß in der Beit des Dreyfusprozesses die sozialistische Partei für die Sache der Menschlichkeit eingetreten sei, troßdem manche Sozialisten da von einer Bourgeoissache gesprochen hätten, die die Arbeiter nichts angehe. Diese Erinnerung ist immerhin eigentümlich, wenn sie aus dem Munde Briands kommt, der sich während der Dreyfuskrise wirklich nicht besonders engagiert hat. Briand entwarf auch ein soziales Programm": Zwei Grundsäße seien aufgestellt worden: die Expro­priation mit oder ohne Entschädigung und die Verallgemeinerung des Eigentums. Er aber glaube, daß sich das Eigentum und das beschäftigte sich auch der 7. Bayerische Städtetag, der am 24. Junt Lohnsystem gleich allen anderen Dingen entwickle. Dem Landmann in Nürnberg versammelt war. Hierzu hielt der Münchener Rechtsrat müsse man Land zum Besitz geben. Um den gewerblichen Menziger einen längeren Vortrag, in dem er folgende Leitsäge auf­Arbeiter aber in den Besiz der Produktionsmittel zu setzen, dazu bestellte: 1. Die Stadtgemeinden haben ein erhebliches Interesse an dürfe es der Aenderung des Arbeitsvertrages. Warum sollte der der Selbstversicherung der ortsangehörigen Arbeiter gegen Arbeits­Arbeiter nicht in den Verwaltungsräten vertreten fein und warum losigkeit durch genossenschaftlichen Zusammenschluß oder durch Anteil­teine Gewinnbeteiligung genießen?" Dieses Warum nicht?" als nahme an der gemeindlichen Sparkasse. 2. Um die Beteiligten zu Quintessenz eines sozialistischen Denkens ist von erquickender Drigi möglichst umfangreicher Selbsthülfe zu ermuntern, erscheint der Weg eines gemeindlichen mäßig prozentualen Zuschusses zu den Arbeits­Schließlich appellierte Briand an die Opferwilligkeit der losenunterstützungen bezw. Sparkassenabhebungen gangbar unter Bourgeoisie; denn bei allseitigem Verständnis und gutem Willen der Voraussetzung, daß a) die Arbeitslosigkeit durch eine werde es dazu kommen, daß sich Kapital, Arbeit und Produktion völlig unparteiische Stelle durch den paritätisch ges gegenseitig durchdringen und zur Harmonie einer methodischen und leiteten gemeindlichen Arbeitsnachweis im Einzelfall fests gesetzlichen Entwickelung gelangen". gestellt wird; b) die Verwaltung des Ermunterungsfonds und

nalität.

-

"

"

-

-

Aristide Briand hat in seiner Nede auch von der Verwerflichkeit die Auszahlung der Ermunterungsprämie unmittelbar an des Demagogentums" gesprochen: Ich habe die Demagogie immer die Selbstversicherer durch das städtische Arbeitsamt betätigt und wie die abscheulichste und widerwärtigste aller Sachen geflohen. Ich c) die Einrichtung auf die Heimatberechtigten Personen beschränkt Fuchsmühl . In München ist dieser Tage der eigentliche Urheber habe niemals die Arbeiter betrogen und ihnen immer auf die Gefahr wird. Diese sehr vorsichtig gehaltenen Leitsäge" fanden keinen all­ber Fuchsmühler Bauernschlächterei, der fönigliche bayerische bin, ihnen nicht zu Gefallen zu sprechen gesagt: Wenn ihr eine gemeinen Anflang. Der Bürgermeister der durch ihre antisoziale Kämmerer und Rat am Obersten Landgericht Freiherr v. Boller beffere Gesellschaft wollt, befreit euch zuerst selbst durch Arbeit und liberale Stadtverwaltung besonders ausgezeichneten Stadt Nürnberg , an einem Schlaganfall gestorben. Dieser Inhaber des Erkenntnis." Krohnlehens Fuchsmühl hatte jahrelang die Bauern aufs un­Herr v. Schuh, hielt die Arbeitslosenfrage für alle Städte gar nicht Vom Generalstreit, den er ehemals als das einzige brennend" und meinte, man solle es den Städten überlassen, wenn verschämteste um ihr Recht zu prellen versucht. Die bayerische Re- Mittel der sozialistischen Umgestaltung der Gesellschaft ausgegeben sie die Veranlaffung hierfür als gegeben erachten. Die Leitfäze gierung hinderte fein Treiben nicht. Im Gegenteil: als die Bauern hat, sprach er diesmal nicht. wurden schließlich auch nur lediglich zur Kenntnis genommen und hülfefuchend fich an das Finanzministerium wandten, dem die Forst­der Vorstandschaft überwiesen zur weiteren Behandlung für den verwaltung untersteht, brauchte dieses nur ein Jahr zu seiner abweisenden Antwort. nächsten Städtetag.

Als durch die Vorgänge in Fuchsmühl die unwiderleg­

Französische Steuerpolitik.

lichen Feststellungen einer in mehreren hinderttausend Exemplaren Paris , 25. Juni. ( W. T. B.) Im Budget für 1907 werden zur verbreiteten sozialdemokratischen Broschüre und die Landtags- Bestreitung von 150 Millionen dauernder Mehrausgaben folgende Maß. verhandlungen die menschlichen Qualitäten diefes Lehensmannes der nahmen vorgeschlagen: 1. 30prozentige Erhöhung der Erbschaftssteuer Krone Bayerns weltbekannt geworden waren, verfiel er allgemeiner auf Nachlässe von mehr als 10 000 Fr. 2. Steuerzuschlag auf Absynth Verachtung. Am Hofe hingegen scheinen die Fuchsmühler Vorgänge und Litörweine, sowie Erhebung einer Abgabe von Mineralwässern. wie so manches andere unbekannt geblieben zu fein. Denn Shylod 8. Zehnprozentige Erhöhung der Besitzwechselabgabe von auf den Boller stand nach dem Bauernmord noch höher in Gunft als Inhaber lautenden beweglichen Werten. 4. Borgehen gegen die Neue Erfolge" in Deutsch Ostafrika meldet ein Telegramm des Unterschleife im Berkehr mit Branntwein.-

bother.

Italien .

Bom neuesten Komplott".

dortigen Gouvernements. Wie Major Johannes und Frhr. v. Wangen­heim berichten, sind die Operationen gegen die Landschaft Mgende am 11. Juni erfolgreich beendet worden. Der Gesamtverlust der Gegner betrug 36 Tote und 546 Gefangene. Diesseits fielen Rom , 26. Juni. ( B. H. ). Die Entdeckung des Komplotts gegen 5 Askaris und 15 Farbige wurden verwundet. Die Auf das Leben des Königs Viktor Emanuel . bildete gestern in den ständischen wurden in zwei Gruppen zersprengt, die Unter- Wandelgängen der Kammer den einzigen Gesprächsstoff. Unter den werfung hat begonnen. Destlich verfolgen Frhr. v. Wangen - bgeordneten herrschte die Ansicht vor, daß das Parlament heim, v. Schönberg und Graf b. Seyboltstorff, westlich verfolgen nicht länger untätig zusehen könne und daß gesetzgeberische Maß­mit Schabruma und Anhang Major Johannes und Oberleutnant regeln gegen die anarchistische Propaganda getroffen werden müßten. b. d. Marwiz. Freiherr v. Bangenheim sollte nach Einrichtung des Italien müsse hiermit den Anfang machen und fich auch an die Postens bei Mponda nach Mahenge zurüdtehren, um die dortige übrigen Staaten wenden, damit die zutreffenden Maßnahmen einen Station zu übernehmen. Styr, der am 17. Juni im Kondo- Frangi internationalen Charakter bekämen. eintraf, stellte die Verbindung mit Freiherrn v. Reigenstein her. Amtliches Ergebnis der Reichstagsnachwahl in Hannover . Nach amtlicher Ermittelung wurden bei der am 22. Juni stattgehabten Reichstagserfazwahl insgesamt 62 399 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf den Redakteur August Brey - Hannover ( Soz.) 31 803 Stimmen, auf Senator Fint- Hannover( nati.) 16 265, Rechtsanwalt b. Dannenberg - Hannover ( Belfe) 11 033, Redakteur Erzberger Berlin ( 3.) 2412, Hofbefizer Holzgrefe- Elbayfen( B. d. 2.) 182, Schriftsteller Chociszewski- Gnesen( Bole) 74 Stimmen, zersplittert waren 30 Stimmen.

Ausland. Schweiz .

Nun merkt man wenigstens, zu welchem Zweck die Geschichte gemacht worden iſt.-

Schweden .

Wieder einmal ein Wahlrechtskomitee.

In der Staatsratssibung am Freitag hielt der Staatsminister Lindman eine Rede über die Wahlrechtsfrage, deren Lösung er als die gegenwärtig wichtigste Aufgabe der Regierung bezeichnete. Der einzig gangbare Weg zu einer guten Lösung sei, daß mit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts zur Zweiten Kammer die Einführung des Proportionalsystems für beide Kammern des Reichstages verbunden werde. Der Staatsminister schlug dann ein Komitee aus drei Mitgliedern der Ersten und drei der Zweiten Kammer vor, das gemeinsam mit dem Justizminister entsprechende Vorschläge ausarbeiten solle.

Lehrlingszüchterei und Zünftelei.

Am 20. Juni hatten wir den unzulänglichen Erlaß des Handelss ministers vom 2. Juni mitgeteilt, der die unteren Verwaltungs­behörden auf die Notwendigkeit verweist, von der ihnen in§ 128 Gebrauch zu machen. Hierbei hatten wir hervorgehoben, daß der­der Gewerbeordnung beigelegten Befugnis für das Handelsgewerbe selbe Paragraph dem Bundesrat und der Landes- Zentralbehörde die Befugnis beilegt, für bestimmte Gewerbszweige Vorschriften über die höchste Anzahl von Lehrlingen zu erlassen. Von dieser Befugnis sei aber noch kein Gebrauch gemacht, wiewohl das Vorgehen des Tarifamts des Buchdruckerverbandes gezeigt hat, daß eine Ein­Gewerbszweige fehr wohl möglich und nötig ist". Der Stor schränkung der Lehrlingszüchterei durch Vorschriften für einzelne Gewerbszweige sehr wohl möglich und nötig ist". respondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer" druckt unsere Darlegungen ab und bemerkt dazu:

"

Wir sind selbstverständlich mit solchen Maßnahmen der Regierung einverstanden. Bemerkenswert an diesen Ausführungen des Vorwärts" ist uns jedoch im besonderen die Betonung der Notwendigkeit einer Beschränkung der Lehrlingszüchterei in der Weise, wie sie in unseren Tariforganen gefördert und betrieben wird. Es ist nämlich dieser von den Buchdruckern immer ein­genommene Standpunkt in der Parteipresse von jeher scharf be­frittelt worden, und auf dem vorjährigen Parteitage war es ja der Reichstagsabgeordnete Richard Fischer, welcher die Buch­drucker dieses Standpunktes in der Lehrlingsfrage wegen mit allerlei Titulaturen wie Zünftlertum, Krämergeist usw. fräftig um die Ohren schlug. Nun haben wir aber das fozialdemokratische Zentralorgan zum Kronzeugen für die Nichtigs feit unserer Bestrebungen nach einer bernunftgemäßen und dent Gewerbes wie dem Arbeiterinteresse dienlichen Regelung des Lehrlingswesens. Jetzt fomme uns nur noch einmal einer und rede etwas von zünftlerischen Anwandlungen der Buchdrucker!"

Diese Ausführungen des Korrespondent" find durchaus un zutreffend. Seit jeher ist die Parteipreffe dagegen aufgetreten, durch Lehrlingszüchterei die Ausbildung des Lehrlings zu gefährden und die Soglafpofitit" in der Bundesversammlung. Das Komitee, das dem Vorschlage des Staatsministers gemäß Lohn- und Arbeitsbedingungen der Gehülfen zu senten. Denselben Bern , 25. Juni. ( Eig. Ber.) Seitdem durch den brutalen ernannt wurde, bietet in seiner Zusammensetzung keinerlei Gewähr Standpunkt fozialdemokratische Fraktion bei der Wahlrechtsraub der herrschenden und gewalttätigen Radikalen an- dafür, daß es einen für das schwedische Volt annehmbaren Vor- Gewerbeordnungsnovelle bon 1897 eingenommeen. Wogegen läßlich der Nationalratswahlen im Herbste 1905 die sozial- schlag zustande bringt. Alle Umstände sprechen vielmehr dafür, die Presse sich ausgesprochen hat, das ist das zünstlerische Bestreben, demokratische Vertretung im Nationalrat von 6 auf 2 herabgedrückt daß die Arbeiterschaft ihre ganze Kraft einsehen muß, um endlich nicht zwecks Schutzes der Lehrlinge gegen Ausnutzung, sondern zwecks und die Genossen Greulich und Dr. Studer aus dem Parlament das allgemeine Wahlrecht zu erringen und die Macht der Ersten Absperrung des Berufs von einem Kollegennachwuchs in zünft fozufagen hinausgemaßregelt wurden, ist es in ihm unheimlich still ge- Kammer zu brechen. lerischer, der Arbeiterklasse abträglicher Weise tünstlich die Zahl der