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Eine recht lebhafte

Die Explosion eines Automobilomnibuffes der Linie Chaussee  - Eine Aufbefferung der Magistratsgehälter wird jeht im An- feiten im Seebad Reinickendorf  ( Jnh. Braun) veranstaltet. Da vers fraße- Hallesches Tor erregte gestern abend in der Chausseestraße schluß an die vorgenommenen Erhöhungen der Beamtenbesoldungen sucht wird, die Billetts in Arbeiterkreisen umzusetzen, müssen die Aufsehen. An der Haltestelle Ecke der Liesenstraße war ein geplant. Der Etatsausschuß hat der Stadtverordnetenversammlung selben entschieden zurückgewiesen werden. Chauffeur damit beschäftigt, auf den Motor Benzin zu füllen, als empfohlen, das Gehalt des Oberbürgermeisters von 17 000 auf Debatte zeitigte der Antrag des 4. Kreises, die Philharmonie auch plötzlich unter heftigem Knall der Motor explodierte. Gleichzeitig 19 000 M., das des Bürgermeisters von 11 500 auf 13 000 2. zu für den Einzelverkehr zu sperren. Sämtliche Redner sprachen sich schossen Flammen an dem Vorderteil des Gefährtes hervor. Die erhöhen. Das Anfangsgehalt des Kämmerers soll auf 8500 M., dagegen aus. Es wurde vom Genossen Lorenz folgender Antrag alarmierte Feuerwehr war mit dem 16. Zuge schnell zur Stelle, der beiden Bauräte auf 10 000 m. und der beiden befoldeten Stadt- dazu gestellt: die Philharmonie für den persönlichen Verkehr freis brauchte aber nicht in Tätigkeit zu treten, da es den Angestellten der räte auf 7500 M. festgesetzt werden. Außer dem Oberbürgermeister zugeben und die Delegierten zu beauftragen, in der General­Omnibusgesellschaft bereits gelungen war, durch kräftiges Wasser- und den beiden Bauräten sind die besoldeten Magistratsmitglieder versammlung des Kreises und Groß- Berlins dafür einzutreten. aufgießen das Feuer zu erstiden. Das Auto war aber derart be- erst ganz kurze Zeit in ihrem Amte tätig. Die Stadtverordneten Genosse Zechlin stellte hierzu den Erweiterungsantrag, die Phil­schädigt, daß es aus dem Betriebe gezogen werden mußte. Wie versammlung hat sich in nichtöffentlicher Sizung mit diesen Vor- harmonie auch für die beiden Volksbühnen nicht zu sperren. Beide die Explosion entstanden ist und ob etwa der Führer nicht mit der schlägen nicht einverstanden erklären können, sondern hat die ganze Anträge wurden mit großer Majorität angenommen. Hierauf gehörigen Vorsicht verfahren hat, ist noch nicht festgestellt. Angelegenheit nochmals an den Etatsausschuß zurück verwiesen. erfolgte die Wahl von zwölf Delegierten zur Generalversammlung Durch die Explosion einer Spiritusflasche ist gestern in der Rhein- Groß- Berlins  . Der vorgeschrittenen Zeit wegen wurde der Punkt straße 52 in Schöneberg   ein schrecklicher Unglücksfall hervorgerufen Bezirksangelegenheiten von der Tagesordnung abgesetzt. worden. In dem dortigen Konfitürengeschäft zur füßen Spende" Zum Schluß richtete der Vorsigende noch den Appell an die hatte das vierzigjährige Fräulein Lorenz auf einen Spiritustocher Versammlung, eifrig für die Partei zu werben und sich im Wahl­Spiritus zugießen wollen. Dabei muß sie wohl unvorsichtig zu verein recht rege zu betätigen. Werke gegangen sein, denn plöglich explodierte die Flasche und die mächtigen Stichflammen trafen Frl. 2. Am ganzen Oberkörper brennend raste die Unglückliche Hülferufend auf die Straße hinaus. Sofort eilten mehrere Passanten hinzu, denen es auch gelang, die so schwere Brandwunden am Oberkörper, an den Armen und am Fräulein hatte jedoch inzwischen bereits Hals erlitten, daß es fraglich erscheint, ob sie mit dem Leben davon

Ein schwerer Automobilunfall hat sich gestern nachmittag an der Ecke der Stülerstraße und der Hofjäger- Allee zugetragen. Der 15jährige Lehrling Otto Pollac, Nürnbergerstraße 70 wohnhaft, hatte auf einem Zweirade die genannte Stelle passiert und war mit der Automobildroschte Nr. 2810 zusammengefahren. Er wurde unter den Kraftwagen geschleudert, dessen Räder ihm über beide Unterschenkel hinweggingen. Der Schwerverlette fand im Kranten haus Moabit Aufnahme.

Der rätselhafte Borfall am Dönhoffplak, über welchen wir gestern ausführlich berichteten, hat bereits eine teilweise Aufklärung gefunden. Der Erkrankte ist, wie festgestellt wurde, identisch mit dem als bermißt gemeldeten 76 jährigen Rentier Posselt, der sich in Hohenbinde auf Sommerwohnung befand und dort am Sonntag gelegentlich eines Spazierganges verschwunden war. Wo sich P. die Gehirnerschütterung zugezogen hat, konnte immer noch nicht ermittelt werden. Möglicherweise ist der Greis bei seinem Spazier gange verunglückt, in einem Wahnanfall nach Berlin   gefahren und in der Reichshauptstadt umhergeirrt. Die Folgen des Unfalls machten sich dann erst am Montagnachmittag unter Einwirkung der förper­Lichen Schwäche bemerkbar, indem P. auf dem Fahrdamm am Dön hoffsplatz zusammenbrach.

Der Doppelselbstmord eines Liebespaares wird uns aus dem Vorort Erfner gemeldet. Am Dienstagnachmittag mietete ein junger, etwa 19jähriger Mann, der sich in Begleitung eines 15- bis 10jährigen Mädcheng befand, bei einem Bootsverleiher in Wolters­dorferschleuse ein Ruderboot, und die beiden fuhren nach dem Flatensee hinaus. Etwa drei Stunden später wurde das Fahr­seug führerlos auf dem Wasser treibend aufgefunden. In dem Boote lag der Hut und das Jackett des Mädchens, Hut, Stod und Manschetten des jungen Mannes, sowie verschiedene andere Gegen­flände, welche das Liebespaar bei sich geführt hatte. Gestern morgen suchte eine Dame aus Berlin   in Ertner nach ihrer Tochter, welche brieflich mitgeteilt hatte, daß sie gemeinsam mit ihrem Ge­liebten in den Tod gehen wolle. Die Frau erkannte den in dem Boote aufgefundenen Hut als Eigentum des gesuchten Mädchens. Die Leichen des jugendlichen Liebespaares fonnten bisher noch nicht gelandet werden.

Ebenfalls auf einen Selbstmord deutet ein Fund, welcher Mittwochmorgen auf dem Tegeler See   gemacht wurde. Dort wurde bei der Insel Reiswerder ein Ruderboot angetrieben, in welchem Wie die polizeilichen Er­mittelungen ergaben, gehören diese Gegenstände dem 49 Jahre alten mittelungen ergaben, gehören diese Gegenstände dem 49 Jahre alten Kellner Johann Kadler, in Spandau   wohnhaft, welcher am 23. d. M. dortselbst ein Ruderboot gemietet hatte und seit dieser Beit als verschwunden gemeldet wurde. Es ist anzunehmen, daß K. Selbst

mord verübt hat.

Ein Unglücksfall im Straßenbahnbetriebe rief gestern abend in der Müllerstraße große Aufregung hervor. Der Schlosserlehrling Georg Abraham aus der Sprengelstraße 10 war auf einem Zwei­rade die Müllerstraße zwischen den Schienen entlang gefahren und bor dem Grundstück Nr. 10 fam ein Straßenbahnzug der Linie 29 auf dem Nebengleis vorübergefahren. Durch eine unglüdliche Wendung mit dem Rade geriet A. gegen den Anhängewagen Nr. 1165 und wurde unter denselben geschleudert. Der Ver­unglückte hatte einen Schädelbruch, Rippenbrüche und andere schwere Verlegungen erlitten und mußte nach Anlegung von Notverbänden auf der Unfallstation VI in die Charité aufgenommen werden. Fener in dem Warenhause von Wertheim  , Leipzigerstraße  , alarmierte gestern abend gegen 7 Uhr ein großes Löschaufgebot der Feuerwehr. Auf dem Hofe an der Voßstraße hatte sich ein Quan tum Bohnermasse entzündet, wobei dicker Qualm entwickelt wurde. Da auf die Meldung Mittelfeuer" innerhalb weniger Minuten ein halb Dußend Löschzüge zur Stelle waren, so gelang es bald, jede Gefahr für das Warenhaus zu beseitigen.

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tommen wird.

Charlottenburg  .

Vermischtes.

Kritiker kontra Schriftsteller. Vor dem Schöffengericht V in Ernst( Schmidt) wegen Beleidigung des Theaterkritikers Anton Hamburg hatte sich gestern der bekannte Hamburger Dichter Otto Lindner zu verantworten. Zur Hundertjahrfeier der Hamburger Gesellschaft der Freunde des Schul- und Erziehungswesens" hatte Otto Ernst   ein Schulmeisteridyll Das Jubiläum" verfaßt. Der Die Charlottenburger   Stadtverordneten hatten am Mittwoch, Einafter wurde im Altonaer Stadttheater aufgeführt. Die Kritik der letzten Sitzung vor den Ferien, eine umfangreiche Tagesordnung behandelte das Stück teils günstig, teils ungünstig. Anton Lindner, zu erledigen, es standen nicht weniger als 28 Punkte zur Beratung. der auch für auswärtige Blätter schreibt, äußerte in seiner Rezension Da aber die weitaus meisten Vorlagen debattelos angenommen in der" Neuen Hamb. Zeitung", das Stück habe wohl einen äußeren wurden, nahm die Sigung nicht allzu lange Zeit in Anspruch und Erfolg erzielt, befize aber keinen inneren Wert. Schärfer noch be­die vorsichtigerweise für Donnerstag vorgesehene außerordentliche handelte er das Stüd in auswärtigen Blättern, so in der Deutschen Sigung fonnte wieder abgesagt werden. Zunächst erfolgte die Ein- Tageszeitung" und im Düsseldorfer Generalanzeiger", wo es u. a. führung des wiedergewählten Stadtrats Samter, des Leiters des heißt, Otto Ernst fönne auf seinem Schreibtische kein Stüd Charlottenburger Armenwesens. Von den Vorlagen wurde die be- Löschpapier liegen sehen, ohne es nicht bekrigelt in die Welt zu treffend Bewilligung einer Beihülfe an den Verein zur Fürsorge schicken. Mancher Gymnasiast habe sich schon mit größerem Glück bie weibliche Zugens bis nach den Ferien vertagt, weil sich bieber Otto Ernst   schrieb darauf Versammlung und auch der Magistrat noch nicht darüber flar sind, ob es sich um einen Verein auf evangelisch- orthodoxer Grundlage handelt. Alle anderen Vorlagen wurden genehmigt, darunter die betr. Aenderung des Drtsstatuts über die Verpflichtung zum Besuche der Fortbildungsschule, betr. Beschaffung der Mittel für den Erwerb der Charlottenburger Wasserwerke, betr. Einführung der General­bormundschaft, betr. Regulierung mehrerer Straßen und betr. den Bau einer neuen höheren Mädchenschule in der Danckelmannstraße und einer Gemeindedoppelschule in der Spielhagenstraße. Die erste Sigung nach den Ferien findet am 12. September statt. Mariendorf  .

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darauf an den Verlag und die Redaktion der Neuen Hamb. Zeitung" folgenden Brief:" Hierdurch mache ich Ihnen die Mitteilung, daß Ihr Theaterreferent, Herr Lindner, den unzweifel­haften, von allen anderen Blättern einstimmig fonstatierten Erfolg meines Einatters Das Jubiläum" in mehreren auswärtigen Blättern lügender Weise in einen Mißerfolg gefälscht hat. Ich muß es Ihrer Auffassung von ehrenhafter Journalistit überlassen, ob Sie Herrn Linoner auch fernerhin Schmähartikel über mich schreiben bemerke aber, daß ich bei jeder geeigneten lassen wollen, Veranlassung Ihren Theaterreferenten öffentlich als Lügner tenu­zeichnen werde, der er ist." An die Deutsche Tageszeitung" schrieb Otto Ernst   einen ähnlichen Brief. Darin heißt es u. a., für Herrn Gestern nachmittag ereignete sich im Seebad Mariendorf" ein Lindner sei es bezeichnend, daß er als Jude für antisemitische Blätter trauriger Unglücksfall, dem der im 18. Lebensjahr stehende Karl schreibe. In einer an dasselbe Blatt gesandten Berichtigung verweist Otto Dittmann, Bergmannstr. 13, zum Opfer fiel. Des Schwimmens Ernst auf den ganz unzweifelhaften Erfolg" feines Stückes, denn unkundig wagte er sich doch mit seinen Kameraden ins Schwimm- Verfasser und Darsteller seien am Schlusse desselben fünf- oder und einigen Mitgliedern des Schwimmklubs Germania  " vor- Blätter, mit Ausnahme der von Herrn Lindner bedienten, hätten bassin, woselbst er unterging und bei den vom Bademeister Hahn sechsmal ohne den leisesten Widerspruch gerufen worden. Alle anderen genommenen Rettungsversuchen in dem großen Schwimmbassin nicht dies fonstatiert. Diese Schreiben bilden den Untergrund der von sobald gefunden werden konnte. Erst nach zirka 20 Minuten konnte Lindner angestrengten Privatflage wegen Beleidigung. Dr. Suse, mit Hülfe des Rettungsnetzes der Körper geborgen werden. Der der den Privatkläger vertritt, will den Beweis dafür erbringen, daß hinzugerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Otto Ernst   wiederholt versucht habe, die ihm unbequeme Kritik vers Johannisthal. stummen zu machen, wobei er sich ähnlicher Mittel bedient habe.

Eine auch von Gegnern besuchte Volksversammlung beschäftigte sich am 19. d. M. mit der Neuwahl des Gemeindevorstehers. Die Genossen Dühring und Diesener übten an dem Verhalten des Ge­meindevorstehers scharfe Kritik und erinnerten namentlich an die un­günstige Festsetzung der Wahlzeit anläßlich der Gemeindewahlen. Auch ging man mit den bürgerlichen Gemeindevertretern nicht in der fanftesten Weise um. Der Schöffe Dr. Rick verteidigte den Gemeinde­vorsteher in längeren Ausführungen. Wegen eingetretener Polizei stunde mußte alsdann die Versammlung abgebrochen werden.

In der letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins wurden die Vorbereitungen der Streisgeneralversammlung sowohl wie auch Erörterungen gab der Punkt Maifeier Veranlassung. Es wurde ver­der Generalversammlung für Groß- Berlin getroffen. Bu lebhaften schiedenen Genossen der Vorwurf gemacht, daß sie sich nicht den Be­überwiesen. Zum Schluß wies der Vorsigende auf das am 15. Juli schlüssen gefügt hätten. Die Angelegenheit wurde dem Vorstand von den drei Wahlvereinen im Lindenhof, Friedrichstr. 61, arrangierte Sommerfest hin und ermahnte zu reger Agitation für den Besuch desselben. Weißensee  .

Feuerwehrbericht. Am Alexanderufer am Humboldthafen brannte Heute früh der Bohlenbelag der Eisenbahnbrücke über diesen Hafen. Die Feuerwehr löschte die Flammen. In der Wörtherstr. 13 hatte die Wehr längere Zeit mit der Löschung eines Kellerbrandes zu tun, der durch Unvorsichtigkeit entstanden sein soll. Backmaterial und Während der Abwesenheit seiner Frau erhängt hat sich gestern Riften wurden ein Raub der Flammen. Ein zweiter Kellerbrand abend gegen 1/10 Uhr der 29jährige Tischler Karl Strafe in seiner beschäftigte die Wehr in der Alten Jakobstr. 189. Dort brannten Wohnung Charlottenburgerstr. 144 I. R. ist finderlos. Herbei große Borräte an Stroh usw. der Auer- Glühlichtgesellschaft. Bor gerufene Nachbarn fanden den Lebensmüden am Bettpfosten hängend. Sem Hause Chauffeeſtr. 55 geriet durch Explosion ein Automobil- Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg und omnibus in Brand, der von der Wehr durch Aufwerfen von Sand fonnte der herbeigeeilte Arzt nur noch den bereits eingetretenen Tod schnell gelöscht werden konnte. Wegen eines Wasserrohrbruches er- fonstatieren.

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folgte ein Alarm nach der Kommandantenstr. 29 und wegen eines Heute, in der Zeit von 5-8 1hr, findet im Lokale von Lehmann, Achsbruches an einem Viehwagen wurde die Wehr nach der Ecke der Prenzlauer Chaussee 5-6, die Ersagwahl zur Gemeinde Landsberger  - und Kurzestraße gerufen. Mehrere Wohnungsbrände bertretung statt. Kandidat der Sozialdemokratie ist Tischler Beschäftigten die Wehr in der Wallner- Theaterstr. 27, Stoppenstr. 35, Julius Borted. Die Berliner   Genossen werden ersucht, ihre Brizerstr. 77, Zwinglistr. 14 und anderen Stellen. Preßkohlenbrände Weißenfeer Kollegen aufzufordern, zur Wahl zu gehen, wie wir wurden aus der Hennigsdorferstraße, Prinzenstraße und verschiedenen es auch von den Weißenseer   Genossen erwarten, daß sie dieser Auf­anderen Straßen gemeldet. forderung nachkommen.

Schöneberg  .

Vorort- Nachrichten.

Zum Wahlbezirk gehören folgende Straßen: Brauhausstraße, Charlottenburgerstr. 44-142, Friefidestraße, Generalstraße, Göbens straße, Goethestraße, Gustav Adolfstraße, Heinersdorfer Weg, Lang­hansstr. 30-121, Lehderstr. 26-96, Pistoriusstr. 49-111, Udermark­straße, Rennbahnstr. 70 bis Ende, Rölfestraße, Scharnweberstraße, Streustr. 26-103, Boigt- Rhegstraße. Pankow  .

Die freie Jugendorganisation macht auch in Pankow   erfreuliche Fortschritte. Heute abend ist bei Abendroth, Mühlenstr. 25, Ver­sammlung. Es werden die Genossen ersucht, ihre schulentlassenen Kinder dorthin zu schicken. Tegel.as  

Die Polizeiattade bei dem Osterbergnügen des sozialdemokra. tischen Wahlvereins, über die wir seinerzeit eingehend berichteten, fcheint jetzt ihren Abschluß finden zu sollen. Man hat nämlich gegen den Genossen Obst, als Lokalinhaber, und gegen den Genossen Däumig die Klage erhoben, weil sie hinreichend verdächtig er scheinen, eine Tanglustbarkeit veranstaltet zu haben, durch welche den gegen die Störung der Sonn- und Festtage erlassenen Anordnungen guwider gehandelt wurde. Der Termin ist auf den 11: Juli bor dem Schöffengericht Berlin- Tempelhof festgesetzt. Auffällig ist, daß Beim Baden ertrunken ist am Mittwochabend im Tegeler See  neben den als Zeugen auftretenden Schußmann Prohl und Polizei- der 18 jährige Schlossergeselle Müller, welcher mit einem Kollegen Leutnant v. Hooven auch der Vorsitzende des Wahlvereins als nach Tegel   gefahren war, um dort ein Freibad zu nehmen. Die 8euge geladen ist. Im besonderen richtet sich die Anflage gegen beiden jungen Leute, vorzügliche Schwimmer, wagten sich weit in Obst, weil er gewerbsmäßig ohne die erforderliche Genehmigung das Wasser hinein und schwammen bis zur Rohrinsel hinüber. zu der öffentlichen Veranstaltung von beflamatorischen Vor- Als sie wieder nach dem Ufer zurückschwammen, erklärte M. plöglich, trägen und theatralischen Aufführungen, ohne daß ein höheres daß er noch einmal nach der Insel wolle, und wandte sich um. Sein Interesse der Kunst oder Wissenschaft dabei obwaltete, seine Räume Kollege beabsichtigte ihn zurückzuhalten, bemerkte aber zu seinem hat benuten lassen und als Inhaber des Lokals die Veranstaltung Schrecken, daß M. plötzlich in den Fluten verschwunden war. Alle dieser Luftbarkeit auf gemeinschaftliche Rechnung der Teilnehmer seine Bemühungen, den jungen Mann, der vermutlich von einem in seinem Lokal und als Wirt das Verweilen seiner Gäste über die Strampfanfall betroffen und untergegangen war, zu retten, waren gebotene Polizeiftunde geduldet hat. Däumig ist angeflagt, weil vergeblich. Die Leiche konnte noch nicht gelandet werden.

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Der Schwimmklub Vorwärts", Reinickendorf  , bittet mitzuteilen, daß er mit dem Schwimmklub, der am gestrigen Tage in dem ge­sperrten Lokal Kaiser Friedrich- Garten sein Schwimmfest abgehalten halten hat, nicht identisch ist.

Das Vorgehen Otto Ernsts bezeichnet Dr. S. als giftige Schlangen­bisse", weil er sich an die Verleger, an die Brotgeber des Klägers gewandt habe, um eventuell dessen Kündigung herbeizuführen. Das Stück hält Dr. S. für literarisch wertlos. Das Hamburger Premierenpublikum sei nun einmal auf Beifall geeicht, das Berliner  auf Zischen. Bei Otto Ernst   sei es ein pathologischer Zustand, daß er feinen Widerspruch und feine Kritik vertragen könne. Eine Kunst­fritik habe doch mit Semitismus und Antisemitismus nicht das geringste zu tun. In Rücksicht auf die Schwere der Beleidigung und auf die üble Nachrede müsse auf eine hohe Geldstrafe erkannt werden, Otto Ernst   erwidert, er habe nie auf ästhetisch ungünstige Urteile reagiert, wie andere Dichter, Sudermann, Dreyer usw., ja auch ber Mitteln der Verleumbung greife, durch die seine Interessen ge modernen Kritik" ausgesetzt seien; nur wenn man zu den fährdet würden, habe er es für geboten erachtet, fich zu wehren. zeitung" in Verbindung steht, sondern daß er für ein Breßbureau Festgestellt wird, daß Anton Lindner nicht mit der Deutschen Tages­arbeitet, das selbständig über die eingehenden Arbeiten disponiert. Die Verhandlung endet mit der Verurteilung des Dichters Dtto Ernst wegen Beleidigung und übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 100 M. Die üble Nachrede wird in dem Vorwurf erblickt, daß Herr Lindner als Jude für ein antisemitisches Blatt arbeite. Des Beklagten   Pflicht wäre es gewesen, hierüber erst Informationen ein­auziehen.

Bom Blik getroffen. Groß- Wardein, 28. Juni. In der Ortschaft Bajda schlug der Blitz während des Unterrichts in das Schulgebäude. Ein Kind wurde getötet, mehrere schwer verletzt.

Berliner   Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen 0,00, dän. Bullen 0,00. IIIa 53-56, IVa 46-51, engl. Bullen

Markthallen- Direktion. Rindfleisch Ia 65-68 pr. 100 Pfund, Ila 58-64, holl. Bullen- 0,00. Kalbfleisch, Doppelländer 100-110, Ia 80-85, a 70-75, Ifa 57-68. Hammelfleisch Ia 72-76, IIa 62-70. Schweinefleisch 61-67. Kaninchen per Stüd 0,40. Hühner, alte, Stüd 1,40-1,80, junge, per Stüd 0,50-0,85. Tauben, junge 0,35-0,50, alte 0,00. Enten, prima, per Stüd 2,00-2,50, Hamburger, junge, per Stüd 2,25-2,90. Gänse, junge, per Pfd. 0,60-0,70, per Stüd 2,75 bis 4,25. echte 85-100, groß 0,00. Schleie 55-70. Bleie 55. Male, groß 125-132, mittel 112-120, flein 69, uns. 96-107. Blögen 0,00. Flundern, bonim. I, p. Schod 3,00-6,50. Rieler, Stiege Ia 4-6, do. mittel per stifte 2-4, bo. flein per Stifte 0,00. Büdlinge, engl.   per Wall 4. Stieler 2,00-4,50, Stralsunder 4-5,50. Aale, groß p. Bib. 1,10-1,30, mittel 0,80-1,00, fl. 0,50 bis 0,60. Sprotten, Kieler, 2 Wall 0,00, Elb per Kiste 0,00. Sardellen, 1902er, per Anker 85,00, 1904er 85,00, 1905er 80,00. Schottische Bollheringe 1905 0,00, large 40-44, full. 36-38, med. 35-42, deutsche 37-44. Heringe, neue Matjes, per ½, 20. 60-120. Hummern, IIa, 100 Bfd. mittel 0,00, fleine 5,50, unsortiert 7,50 0,00. Strebie, per Schock, bis 10,50, Galizier, mittel 0,00. Gier, Land-, per Schod 0,00, frische 0,00. Butter per 100 Pfund, Ia 109-112, IIa 103-106, IIIa 100-103, abs fallende 95-100. Saure Gurten, Schod 4,00-4,25, Pfeffergurten 4-4,50 m. Startoffeln per 100 Bid. magn. bon. 2,25-2,40, rote Daberiche 2,10-2,25, runde weiße 1,80-2,10, Malta   0,00, Sommer- Malta 10-11,50, ital. 4,-6,00, ung. 3,50-45,0. Neue, hiesige per 100 Pfund 4,00-4,50. Spinat, per 100 Pfund 5,00-8,00. Starotten per Schock 2,00 bis 2,50. Kohlrabi, per Schod 0,75-1,25. Rettig, bayr., per Schod 2,40-4,80. Rhabarber, Hamb., per 100 Bd. 0,00. Radieschen, per Schod- Bd. 0,60-1,25. Salat, per Schod 1,00-1,25. Spargel I per Pfd. 0,25-0,30, II 0,15 bis 0,18, III 0,05-0,10, Beeliger I 0,35-0,46, II 0,20-0,28, Bohnen( grüne), per 100 Bfd. 30-35. Schoten, Bruchspargel 0,00. hiesige, per 100 Bfd. 10-12. Pfefferlinge per Pfd. 0,30-0,35. Mohrrüben per Schock- Bd. 2,00-2,50. Blumenkohl per Mandel 1,50-2,50. Wirsinglohl per Mandel 1,00-2,00. Steinpilze per Pfd. 0,33. Teltower   Rüben per Pid. 0,22-0,25. Stachelbeeren 100 pfd. 14-15. Kirschen, ital., 100 f. 5-8, 0,00, schlesische 0,00, Natten, Werdersche Gubener 0,00, Werdersche 22-24. Blaubeeren per Pfd. 0,10-0,15. Erdbeeren, holl. per 100 Bfd. 25-30, franz. per Pfd. 0,00, Beelizer per Pfd. 0,00, Werdersche per Pfd. 0,00, Dresdener Wald per Pfd. 0,00, Dresd  . Garten per 100 Pfd. 0,00, hiesige alds per Bfd. 0,15-0,25. Pflaumen, ital. runde, per Bfd. 0,10-0,11. Bitronen, Messina  , 300 Stüd 12,00-15,00, 360 Stüd 10,00-12,00, 200 Stüd 7,00-12,00, 420 Stüd, flein 7,00. Weintrauben, Brüsseler, per 100 Pfd. 0,00.

III 0,10.

er in dem Botal des Mitangeschuldigten eine Luftbarkeit veranstaltet Reinickendorf  . hat, ohne die hierzu erforderliche besondere Erlaubnis der Orts­Schon damals haben wir darauf hin­polizeibehörde zu besitzen. gewiesen, daß es sich gar nichi um eine öffentliche Veranstaltung handelte, sondern es war eine Vereinsfestlichkeit, zu der nur mit alieber und deren Angehörige Zutritt hatten. Wundern muß man Wetter- Prognose für Freitag, den 29. Juni 1906. fich ferner darüber, daß der Genosse Daumig mitangeklagt worden Am Dienstag fand die kombinierte Generalversammlung der Etwas fühler, zeitweise heiter, aber veränderlich mit Gewitterregen und ist, der nicht im mindesten mehr an der Festlichkeit beteiligt oder Wahlvereine Wilhelmsruh und Reinickendorf  - Ost und West im Lokale mäßigen westlichen Winden. berantwortlich war, wie jeder andere Festteilnehmer. Berliner   Wetterbureau. bon Knebel statt. Aus dem Vorstandsbericht ging hervor, daß die Die feinerzeit von dem Vorstand des Wahlvereins eingelegte drei Vereine im letzten Halbjahr einen ganz erheblichen Zuwachs Wafferstand am 27. Juni. Elbe   bei Auffig+0,65 Meter, Bet Beschwerde gegen die an der Polizeiattade beteiligten Beamten ist von neuen Mitgliedern zu verzeichnen haben. Den Bericht der Dresden   0,83 Meter, bei Magdeburg  +1,49 meter. 11n strut bet von dem Polizeipräsidenten zurückgewiesen worden, weil die Beamten Lokalkommission erstattete Genosse Lorenz, derfelbe ermahnte die Straußfurt  +1,45 meter. Dber bei Ratibor+ 1,66 Meter bei ihrer Instruktion gemäß gehandelt haben, sich also keine Verfeh- Genossen, die gesperrten Lokale streng zu meiden, wogegen hier am Breslau Oberpegel  +5,20 Meter, bei Breslau Unterpegel 0,06 Meter, Lungen zu schulden kommen ließen. Drte noch viel gesündigt würde; unter anderem machte derselbe bei Frankfurt  +2,39 Meter. Weichsel   bei Brahemünde+ 3,88 Meter. Inoch bekannt, daß die Arbeiter- Samariter- Kolonne ihre Festlich-- ar the bei Polen  +1,08 Meter.

Wir werden abwarten!

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