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Endlich hat der Genosse Frante als verantwortlicher Redakteur der Arbeiterzeitung" noch zwvei Anflagen erhalten, weil er zwei Strafbefehle zum Abdruck gebracht hat, ehe sie bezahlt waren. Man ficht, die Dortmunder Staatsanwaltschaft läßt es wahrlich nicht an Gifer fehlen... Straftonto der Presse. Wegen Beleidigung eines Kaplans in zwei Fällen wurde im Privatllageverfahren der Genosse Emil Maier von der Mannheimer Voltsstimme" zu 50 M. Geldstrafe verurteilt. Der Herr Kaplan hatte einen Schulknaben derart geprügelt, daß er im März von der Strafkammer wegen Mißhandlung zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt worden war. Die Voltsstimme" hatte ihm deshalb verdientermaßen die Wahrheit gegeigt und der Herr Kaplan wagte trotz seiner Bestrafung beleidigt zu sein. Und schließlich hatte er gar nicht so unrecht, denn die Voltsstimme" ist schlechter weggekommen, als der Mißhändler. Der Staplan hatte 20 m. Geldstrafe für seine rohe Tat erhalten, der Redakteur der Volksstimme", der diese rohe Tat kritisierte, 50 M. Geldstrafe, weil er nach Ansicht des Gerichts dabei zum Teil rohe Ausdrücke gebraucht haben soll.

Bestrafte Innungsdeunnzianten.

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gar leine Versammlung unter freiem Himmel stattgefunden. Die trug in diesem Falle das Gericht dem Voltsempfinden Rechnung, in 1 Reish- Avis. Genossen hatten fich lediglich durch Zufall auf dem Wall zusammen dem es die Angeklagte fostenlos freisprach. Der Amtsantvalt Die Herren Eisenbahnminister Breitenbach und Handelsminister gefunden und wollten gemeinsam mit den anderen Genossen der selbst beantragte die Freisprechung; er sprach auch seine Ueber- Delbrück befahren am nächsten Dienstag( 3. Juli) den Rhein . Sie Stadt den Maiausflug mitmachen. Aus diesem zufälligen Busammen- zeuging aus, daß die Unternehmer den Wert der Federn bedeutend wollen bei dieser Gelegenheit die Ruhrhäfen bei Duisburg und Ruhrort treffen wird mm eine nicht genehmigte Versammlung unter freiem übertrieben haben. Eigentlich gehörten die Unternehmer auf die besichtigen und kommen sonach unmittelbar an der von uns gestern Himmel" gemacht. Es wird gerichtliche Entscheidung beantragt und Anklagebant, die durch Bezahlung solcher Schundlöhne zum Dieb- geschilderten Gegend mit ihren Seuchenherden und den himmelan­man darf wohl als sicher annehmen, daß diese Justizaktion ins stahl verleiten. stinkenden Zuständen in den neuerbauten Kolonien des Herrn Thyssen Wasser fallen wird. von Zeche Deutscher Kaiser" vorbei. Dieselbe Fahrt macht am Montag darauf der Minister des Innern v. Bethmann- Hollweg . Dieser Wir hatten seinerzeit über die Beleidigungsflage eines Kieler Herr, welcher sich auf einer Informationsreise durch Rheinland - West­Schuhmachermeisters gegen Mitglieder der dortigen Schuhmacher- falen befindet, will nach einer Hafenrundfahrt in Duisburg- Ruhrort innung berichtet. Der Kläger , Meister Hamer, hatte im Laufe des Hamborn , Brudhausen, Oberhausen , Mülheim a. d. Ruhr Schuhmacher streits im Jahre 1904 die Forderungen der Ge- und Essen sich ansehen. Die beregten Gebiete liegen also direkt in fellen bewilligt und war infolgedessen imstande gewesen, seinen seinem Reiseplan. Er hat somit die schönste Gelegenheit, sich ganz Betrieb aufrechtzuerhalten, während seine halsstarrigen Kollegen gründlich zu informieren. Oder geht auch diese Informations­ihre Buden schließen mußten. Darüber erbost, richteten eine Anzahl reise" auf in Festessen, fröhlichen Gelagen und schwungvollen Reden, Schuhmachermeister eine Eingabe an die Kommandos der 1. Torpedo- wie die be- rühmte Reise der Untersuchungskommission nach dem der sie Hamer der Begünstigung der Sozialdemo abteilung, der 1. Matrosendivision sowie des 1. Seebataillons, in Ruhrkohlengebiet zwecks Feststellung von Mißständen? fratie bezichtigten. Der Streit der Gesellen, heißt es bach- Delbrück- Bethmann- Hollweg einigermaßen Jedenfalls darf man auf die Besuche des Dreigestirns Breitens. gespannt sein. in dem Schriftstück, sei sozialdemokratische Ma che mit den Aufräumungsarbeiten, Scheuern, Tünchen und Ausbessern und H. sei, da er die Forderungen der Ausständigen bewilligt habe, an den Hafenanlagen ist bereits begonnen worden. Hoffentlich zeigen nicht mehr würdig, für taiserliche Behörden zu die Inspekteure, daß sie die deutsche Volkswirtschaft etwas weit­arbeiten. Der schäbige Streich hatte auch wirklich zur Folge, fichtiger auffassen, als vom Standpunkt der Hausinteressen einiger daß dem H. sämtliche Militärlieferungen entzogen wurden, und daß Juduſtriedynastien. geschäftlichen Schaden erlitt. Eine Klage wegen Beleidigung und er seine ganze Offizier- Kundschaft verlor, wodurch er beträchtlichen unlauteren Wettbewerbs, die H. gegen die Unterzeichner der zufällig Trotz der gewagtesten Anstrengungen der Interessenten, trotz der Die feinfühlige ungarische Gendarmerie. Der Genoffe Josef zu seiner Kenntnis gelangten Denunziation anstrengte, hatte zwar Interventionskäufe und der Schwindelberichte über Rußlands wirt­Takacs, Redakteur des Budapester Parteiblattes" Nepssava", vor dem Schöffengericht Erfolg, wurde aber in der Berufungsinstanz schaftliche Lage will das Zutrauen zu russischen Werten" nicht stand dieser Tage vor den Schranken des Gerichtes. Er hatte in abgewiesen. einem Artikel, der den Erntestreit von 1905 behandelte, u. a. ge- Nummehr beschritt H. den Weg der Zivillage und machte wieder zurückkehren. Da soll nun wohl die hohe Politik" helfen. schrieben, daß der Gendarm für einen Tagelohn von einem Gulden gegen die Schuhmacher- Innung, die Freie Vereinigung der Schuh - Die hülfsbereite Preſſe will graulen machen vor einem franzöſiſch­und einigen Kreuzern, wenn es sein müsse, selbst seinen eigenen macher von Kiel und Umgegend, sowie gegen zwölf einzelne Meister englisch - österreichisch- spanisch- italienischen Bündnis gegen Deutschland , Vater mit Salvenfeuer empfängt. Die königlich ungarische Gendarmie Schadenersazansprüche geltend, zunächst für die Zeit vom in das man auch Rußland hineinzuziehen versuche. Die treibende fühlte sich beleidigt und strengte gegen unseren Genossen wegen 1. Juli 1904 bis zum 1. September 1905. Den ihm infolge der Kraft soll die englische Eifersucht auf die industrielle Entwickelimg öffentlicher Verleumdung den Breßprozeß an. Bei der Ver- Denunziation in dieser Zeit erivachsenen geschäftlichen Verlust berechnete Deutschlands sein. In den Tagen der Verbrüderungs- Festessen handlung wurde eine Beweisführung nicht zugelassen, die er auf 7381 M. Die Zivilkammer III des Kieler Landgerichts hat jetzt macht sich solche Heze ganz ausgezeichnet. Doch man höre mur, Geschworenen sprachen ihr Schuldig aus und der Gerichtshof ver- nach eingehender Beweisaufnahme die Ansprüche Hamers was weiter folgt und man merkt die Absicht. Wegen der Deutsch­urteilte Takacs zu 8 Tagen Gefängnis und 60 Kronen Geldstrafe. als berechtigt anerkannt. Nur die Klage gegen die Freie land drohenden Gefahren, sei die Absicht der Regierung, mit Rußland Sonderbure Käuze, diese ungarischen Gendarmen. In Deutsch- Vereinigung wird abgewiesen, da diese als juristische Person nicht land gilt es bekanntlich als ganz selbstverständlich, dem Kommando anzusehen sei, während die Innung als öffentlich- rechtliche Körper- sich auf freundschaftlichen Fuß zu stellen, sehr zu begrüßen. Komme unbedingt zu gehorchen und so ist es unter Umständen durchaus schaft und die zwölf namhaft gemachten Meister für die Verrufs eine Annäherung zustande, dann werde auch Desterreich vorziehen, möglich, daß der Gendarm oder Soldat auf Vater und Mutter zu erklärung, die die Eingabe an die Marinebehörden darstelle, sich nicht auf die Seite Englands zu schlagen. Wenn das Publikum schießen hat, und den deutschen Soldaten ist ja bekanntlich einmal in 5aftbar zu machen seien. Der Einwand, daß die Beklagten die für solche Gedanken suggeriert ist, dann wird nach einigen Tagen einer Rede diese Eventualität in besonderer Weise dargelegt worden. Folgen ihres Handelns nicht voraussehen konnten, sei für das Gericht die Schlußfolgerung kommen: Ohne erneuten Kredit für Rußland Und in Ungarn regt man sich hierüber auf. Muß wohl ein wildes unwesentlich, da es lediglich darauf ankam, festzustellen, ob das wird Deutschland die Freundschaft Rußlands nicht erwerben, es wird Land sein dieses Ungarn . Schutzgesetz von ihnen in schuldhafter Weise übertreten sei. Letzteres fich eventuell an England verkaufen; darum rettet Deutschland und

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Soziales.

sei erwiesen.

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Russenpolitit.

Der Kläger wird nun auch für die Folgezeit seine Ansprüche macht für Rußland den Säckel auf. Ob die Mendelssohns wirklich geltend machen, und so kann den pfiffigen Jnnungskrautern ihre glauben, mit solcher Politik den Zarismus schüßen und weitere Patentidee, den roten Lappen zu Zweden der unlauteren Stonkurrenz Millionen auf Kosten des deutschen Stapitals einstreichen zu können? zu verwenden, noch teuer zu stehen kommen. Das Kommando der ersten Torpedoabteilung wird über die Vertrauensseligkeit gegenüber den Herren vom Seonkurrenzleisten und über die hierdurch dem Mittelstand zugefügte Schädigung wohl im Reichstage Auskunft zu geben haben. Sollte als Grundsatz aufgestellt werden, von Sozial­demokraten angefertigte Waren benutzt das Militär nicht, so dürfte das Militär bald im Adamskostüm, allenfalls mit Monokel bewaffnet, herumlaufen müssen. Die leidige militärische Kleiderordnung wäre dadurch auf das einfachste gelöst.

Aus Induftrie und Dandel.

Jedem das Seine!

Textilindustrie sind in den letzten Tagen zwei Darlegungen er­Ueber die Verhältnisse innerhalb der rheinisch- westfälischen schienen, die aneinandergestellt eine aufreizende Sprache führen. Der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" wird geschrieben:

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Deutsche Anleihen in Frankreich . Die deutschen Großbanken haben vor einiger Zeit ein Abkommen getroffen, nach welchem den deutschen Kommunen auf Anleihen zu 32 Proz. feine Offerten mehr gemacht werden sollen. Dadurch kamen zahlreiche Gemeinden in eine Zwangslage und mußten sich dazu verstehen, 4prozentige An­leihen aufzunehmen. Damit, daß das Ausland die Abmachung durch­freuzen würde, rechneten die Großbanken nicht. Sie sind daher einigermaßen durch das Vorgehen der Stadt Frankfurt a. M. erstaunt, der es gelungen ist, eine 31/ prozentige Anleihe zu plazieren, allerdings nicht in Deutschland , sondern in Frankreich , wo die freien Kapitalien lange nicht so start vom Industriemarkt in Anspruch genommen werden wie zurzeit in Deutschland . Eine Pariser Bankgruppe hat 151/2 Millionen Mart proz. Anleihe der Stadt Frankfurt übernommen. Der Vorgang wird von den führenden Banken so zu erklären versucht, daß es sich um einen Ausnahmefall handle, hervorgerufen dadurch, Rothschild sei. Diese Vermutung ist recht wenig stichhaltig. Man daß Frankfurt a. M. die Vaterstadt des mächtigen Bariser Hauses wird erst abzuwarten haben, ob dem ersten Geschäft nicht noch weitere folgen. Jedenfalls wird es nicht an Bemühungen der anleihebedürftigen Kommunen fehlen, zu versuchen, ob sie nicht doch nach wie vor beim 3 proz. Anleihetypus bleiben können. Der hohe Binsfuß im laufenden Jahre ist eine Ausnahmeerscheinung und darum eine Erhöhung des Binsfußes auf 4 Proz. für städtische Anleihen keineswegs begründet.

Bur Kinderausbeutung in der Landwirtschaft. Nach§ 154 Absatz 3 der Gewerbeordnung sind seit dem 1. Januar 1901 die Schutzvorschriften, die für Beschäftigung von Kindern, jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen in Fabriken gelten, auch auf Werkstätten mit Motorbetrieb anwendbar. Zuwider­handlungen sind durch die§§ 146, 146 a der Gewerbeordnung mit Strafe bedroht. Wegen Verstoß gegen diese Vorschrift hatte sich am Mittwoch der Bauerngutsbesiger Wilhelm Bree aus Velten vor dem Spardauer Schöffengericht zu verantworten. Er ist beschuldigt, den am 22. Juni 1894 geborenen, also 12 Jahre alten Schulknaben Ignatz Zielinski in seiner Motorwerkstatt als Arbeiter beschäftigt zu haben. Die Angelegenheit ist dadurch zur Kenntnis der Behörde gekommen, daß der Knabe am 27. September v. J. mit der rechten Hand in die Häckselmaschine geriet und sich diese Hand derartig berletzte, daß sie ihm amputiert werden mußte. Bei der Verhandlung handelte es sich im wesentlichen darum, ob Bree als Gewerbetreibender oder als Landwirt anzusehen sei. Der als Zenge und Sachverständige bernommene Gewerberat, sowie der Anitsvorsteher Giese halten einen Gewerbebetrieb für vorliegend. Bree habe einen sieben­Bei dem starken Kaufandrang, der schon jetzt eine gute Be­pferdigen Motor zum Betriebe seiner Dresch-, Häcksel- usw. Maschinen schäftigung bis zum Jahresschluß gewährleistet, sind die Preise natür aufgestellt, er verarbeite nicht nur selbstgewonnenes Getreide, sondern lich durchaus fest.... Auch die Kanımgarnspinnereien haben gut auch solches, das er kaufe und verkaufe nachher den geschnittenen Hädsel. Der Knabe Zielinski sagt aus, daß seine Mutter und er bei zu tun; die Preise ziehen langsam weiter an. Das­Bree beschäftigt gewesen seien. Seine Mutter erhalte als selbe kann auch von den Stoffſpinnereien in Viersen und Düllen gemeldet werden, welche die Nachfrage taum befriedigen können und Bezahlung eine Ermäßigung der Wohnungsmiete mit Ausnutzung aller Betriebskräfte arbeiten, soweit Ein Riesenprojekt. Daily Chronicle" weiß von einem von der und Essen. Er wurde teils mit Botengängen, teils zur Hülfe in der Mangel an Arbeitern zuläßt. Dieser Mangel Chartered South Africa Company unterstügten riesigen elektrischen der Scheune an der Häckselmaschine beschäftigt und erhielt a Is Be Arbeitern und Arbeiterinnen bildet auch für die Baumwoll- Projekt zu melden. Die genamite Gesellschaft hat eine Interessen zahlung Sonnabends manchmal 10 Pf., manchmal auch 20 Pf. und webereien eine große Kalamität. Viele Weber ziehen es vor, in den Gemeinschaft mit dem African Conzessions Syndikat, welches ein Abendbrot.( Der ist gewiß eine billige Arbeitskraft.) Allerdings Burtins- und Kammgarnwebereien zu arbeiten, da dort die Löhne Abkommen mit der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft schließt. habe ihm nur immer der Sohn des Angeklagten den Auftrag ge- etwas höher find. Trot flotter Beschäftigung der Baumwoll- Demgemäß soll die Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft für eine geben, an der Hädselmaschine zu helfen. Am 27. September 1905 weißwebereien steht daher in manchem Betrieb eine Anzahl Web neue Gesellschaft Debentures im Betrage von 625 000 Pfd. Sterl. habe er nun, weil er zu klein sei, auf einem Klotz an der Häcksel- stühle still. Man hat mehrfach angeregt, Weber und zu einem Emissionspreis von 95 Proz. ausgeben und bekommt maschine gestanden und gearbeitet. Bei einer Bewegung sei der Weberinnen aus Rußland heranzuziehen, doch sind 1 250 000 Pfd. Sterl in bar, wofür fie die nötigen Anlagen und Kloz umgetippt und er wäre mit der rechten Hand in die Kamm- die nach dieser Richtung hin angestellten Versuche anscheinend erfolg- Maschinen liefert. Dieses Projekt steht im Gegensatz zu einem Plan räder geraten, über welchen an diesem Tage teine Schutzvorrichtung los gewesen. gewesen. Nach seiner Verlegung habe er noch gehört, wie der Sohn der Aussichten auf weitere Preiserhöhungen, in mit Elektrizität von Vereeniging zu versehen, welcher Plan eine Die Bestellungen auf Winterstoffe find infolge der bekannten füdafrikanischen Firma Lewit u. Marks, den Nand des Angeklagten dem Knecht zurief, er solle schmell die Schuß den Burlin, Kammgarn- und Cheviotwebereien, bereits derart Geldersparnis bedeuten soll. Ein großer Interessenkampf wird borrichtung über die Kammräder legen. Der Amtsanwalt zahlreich eingegangen, daß die Webereien schon für mehrere Monate erwartet. beantragte 3 Monate Gefängnis. Er führte aus, daß Grubenverstaatlichung. Der Bergarbeiterkongreß nahm einen der Angeklagte unglaublich nachlässig gehandelt, indem er sich gar nicht Dasselbe Unternehmertum, das gegenwärtig reiche Ernte hält, Antrag an. die Gruben zum Nationaleigentum zu erklären und fie darum gefümmert, was bei ihm vorgehe und daß ihm fahrlässige hat erst zu Anfang dieser Woche 600 Arbeiter in Euskirchen aufs durch die verschiedenen Bergarbeiterverbände ausbeuten zu lassen. Körperverletzung zur Laft gelegt werden müsse. Der Verteidiger Straßenpflaster geworfen, weil sich die Arbeiter eines Betriebes nicht Der Gewinn soll zum Besten der Arbeiter Verwendung finden. wies darauf hin, daß der Angeklagte nur wegen Vergehen nach willenlos ihrem Ausbeuter unterwerfen wollten. Nach Rußland

flott zu tun haben."

es ant

§ 154 Absatz 3 angeklagt, man ihn also nicht wegen fahrlässiger sendet man Menschenhändler, um Ausbeutungsobjekte heran zu locken Körperverlegung verurteilen könne. Er plädiert im übrigen auf und sie im Eventuell fall als schwarze Banden gegen die unzufriedenen Freisprechung, da kein Gewerbebetrieb vorliege. Das Gericht heimischen Arbeiter zu mißbrauchen. hielt den Angeklagten für schuldig, sich gegen§ 154 Abjag 3 der

Zum Elend in der Heimindustrie.

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Aus der Frauenbewegung.

Sehen wir nun welcher Gewinn" den Arbeitern zuteil wird! Gewerbeordnung vergangen zu haben und verurteilt ihn dieserhalb Darüber gibt uns der Jahresbericht der Sektion VI der Rheinisch­zu 100 Mart Geldstrafe. Der bedauerliche Erfolg des Verlustes Westfälischen Textilberufsgenossenschaft Kunde. Nach dem Jahres- Ein neuartiger Unterricht ist, wie man aus Chicago meldet, der rechten Hand konnte bei der Strafabmessung nicht berücksichtigt bericht für 1905 umfaßt die Sektion in 343 Betrieben 24 567 Arbeiter. in den dortigen Höheren Mädchenschulen eingeführt worden. Die werden, da der Angeklagte nicht wegen fahrlässiger Körper- Die Zahl der Betriebe hat sich im Berichtsjahr um 2 vermindert, Schülerinnen erhalten jekt Unterweisung, wie sie im Falle der Ver­berlegung angeklagt sei. Es steht dem Verletzten frei, seinen Schaden- die Zahl der Arbeiter dagegen um 800 vermehrt. Bon 632 Un- heiratung eine aus fünf Köpfen bestehende Familie mit 20 M. erfaz im Zivilprozeß geltend zu machen. Nach der Strafprozeßfällen( 9 mehr als 1904) schieden 13 als Nichtbetriebsunfälle aus; wöchentlich verpflegen sollen. Sie lernen den Nährwert- billiger ordnung hätte nach Aufhellung des Sachverhalts, der fahrlässige von den bleibenden 619 wurden 479 in den ersten vier Wochen Nahrungsmittel und ihre appetitliche Zubereitung fennen und er­Körperverlegung erkennen läßt, das Gericht sich für unzuständig er also zu Kosten der Krankenkassen - geheilt; weitere 63 wurden halten ferner Anleitung für den Einkauf sowie für die Unter­klären und die Sache dem Landgericht überweisen sollen. Auch jest von der fünften bis dreizehnten Woche wieder hergestellt. Hier zahlte scheidung zwischen naturreinen und verfälschten Lebensmitteln. tann und sollte noch eine Nachtragsauflage erhoben werden: Die die Berufsgenossenschaft nur den geringen Unfallzuschlag. Als Diejenigen Mädchen, die der Heiratsfrage tein Interesse entgegen­Fahrlässigkeit vieler ländlicher Besizer ist grenzenlos und hat be- entschädigungspflichtig verblieben 77 Unfälle. Die Zahl der Renten- bringen, erhalten Anleitung zur Führung eines billigen Penſionats. kanntlich zu lebhaften Klagen Anlaß gegeben, denen der König von empfänger stieg von 670 auf 723. Gegen die Rentenfestsetzung der Berufs- Ferner werden alle Schülerinnen im Benehmen bei Tisch und in Preußen in der Sigung des Landesökonomiekollegiums vom genossenschaft wurde in 68 Fällen Berufung an das Schiedsgericht den Pflichten der Wirtin unterwiesen. 11. November 1890 beredten Ausdruck gab. Seit diesen Klagen hat erhoben, in 17 Fällen Rekurse an das Reichsversicherungsamt. Die Soweit die Nachricht. Der Unterricht wird, wie man sicht, sich die Fahrlässigkeit ländlicher Befizer vermehrt, die Zahl der Ver- Bahl der Berufungen und Rekurse hat sich gegen das Vorjahr nur in den Höheren" Mädchenschulen erteilt. Allerdings, für legungen im Landwirtschaftsbetriebe ist mehr als sechsmal so hoch mehr als verdoppelt, von 34 auf 68 bezw. 8 auf 17. In Arbeiterkinder in Deutschland und vermutlich auch in Amerika als sie vor 16 Jahren war, geworden. den 20 Jahren des Bestehens der Genossenschaft ist die Zahl der hätte es wenig Wert, so lange man ihnen nicht das Geheimnis Betriebe von 312 auf 343, die der Arbeiter von 20 475 auf 24 571 lehrt, erst mal 20 m. wöchentlich zur Verpflegung der Familie und die Jahreslohnsumme von 13 972 551 M. auf 18 977 076 M. zusammenzubringen. Doch davon abgesehen, zeigt die unscheinbare Die ledige Heimarbeiterin Seiz in Nürnberg war wegen Dieb- gestiegen. Die Verwaltungskosten betrugen 9500 m., also nahezu Notiz mit seltener Schärfe eines der Grundübel, an denen unser stable angeklagt. Sie hatte für die Firma Vydra u. Rudolph Christ- 10 Proz. der ausgezahlten Renten. ganzes Unterrichtsweser trantt. Es hat sich schon lange äußerlich baumschmuck aus Gänsefedern hergestellt. Trotzdem sie von früh Aus den Zahlen ergibt sich, daß im Aachener Bezirk das für die bemerkbar gemacht, aber dennoch fährt man im altgewohnten 6 Uhr bis Mitternacht und zuweilen noch länger arbeitete, verdiente Arbeitgeber fo goldreiche Jahr den Textilarbeitern einen durchschnitt- Gleise fort. Seit Jahren nämlich, ja eigentlich schon seit Jahr­sie durchschnittlich nicht mehr als drei bis vier Mart in der lichen Jahreslohn von 772,70 M. oder pro Woche 14,88 M. gebracht zehnten klagt man allgemein über zu starke Belastung Woche. Manche Woche hatte sie nur einen Verdienst von 1,20 m. hat. Von 1903 bis 1905 ist der Wochenlohn der Aachener Textil- der Schulkinder. Die Kinder lernen eine Unmenge Einzel­Die Heimarbeiterinnen erhalten die Gänsefedern, die in der Fabrit arbeiter um ganze 43 Pf. gewachsen. Damit kann er nicht einmal heiten, zum großen Teil Dinge, die sie später im Leben gar nicht weggeworfen werden, zur Bearbeitung. Da die Seiz ein die gestiegenen Brot- und Kartoffelpreise decken. An die Fleisch- brauchen können und deshalb nach Beendigung der Schulzeit Irantes Kind hatte, war es ihr nicht möglich, mit diesem preise, die Kosten für Schuhe und Kleider, die Wohnungsmieten, die ziemlich schnell vergessen. Man hat ja verschiedentlich Anläufe Gelde auszukommen. Nebenbei hatte sie auch mitunter die alle samt und sonders gewaltig gestiegen sind, ist dabei gar nicht zu genommen, das Schulprogramm von einem Teil dieses unnötigen immer usw. im Betriebe auszuräumen, und einer denken. Der Bericht zeigt uns deutlich, daß die Lage der Textil- Wissens zu befreien, aber viel ist dabei nicht herausgekommen. ichen Gelegenheit nahm fie auch einmal einen Sad guter arbeiter des Aachener Bezirks bei der geringfügigen Lohnsteigerung Auf der anderen Seite jedoch erweitert sich täglich der Kreis dessen, dern mit, dessen Wert von den Unternehmern auf 50 M. an- fich verhältnismäßig bedeutend verschlechtert hat. was der erwachsene Mensch verstehen und können muß. Nicht etwa, egeben wurde. Vor Gericht gab die Angeklagte zu ihrer Ver- Das Unternehmertum erzielt glänzende, steigende Gewinne, die daß nun jeder einzelne alles tennen muß. Aber die Schule foll eidigung an, daß sie die Federn nur deshalb mitgenommen habe, Arbeiterschaft erfreut sich steigender Unfallziffern und bei scharf an ihre Böglinge fürs Leben vorbereiten, und da nun möglicherweise weil es gute waren und sie sie verarbeiten wollte, um etwas mehr ziehenden Lebensmittelpreisen verschlechterter Lohnverhältnisse. So ieder einen anderen Beruf ergreift und die Schule vorher nicht u verdienen und für ihr frantes Kind Arzt und Apotheke bezahlen zu gelangt jeder Teil au dem Seinigen- wie es die göttliche Welt- wiffen kann, welchem Beruf sich jeder einzelne später zuwenden men. Wenn sie hätte stehlen wollen, so hätte sie oft andere, ordnung will. wird, so erblickt sie ihre Aufgabe darin, allen aus allen Wissens. tvollere Gegenstände mihiebmen tönnen. In seinem Urteil gebieten möglichst viel darzubieten. Dann glaubt sie, das nötige