Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Eine neue Unternehmerorganisation.

Ein Bertrauliches Rundschreiben ist auf den Redaktions­Hich eines Parteiblattes geflattert. Da fein Inhalt für mehrere Arbeitergruppen verwandter Berufe, die sich bis jetzt chwer oder gar nicht organisieren ließen, von aller­größter Bedeutung ist, sei dies Schriftstück nachstehend wieder­gegeben. Es lautet: Betreff: München , den 26. Juni 1906,

Bereinigung der deutschen Glasmalereien.

Vertraulich!

Zu diesem Zwecke richten wir hiermit an Sie die Anfrage, ob Sie grundfäßlich der Schaffung einer derartigen, über das ganze Reich sich erstreckenden Vereinigung zu stimmen und ihr beizutreten gewillt wären.

In der Annahme, daß Sie gleich uns von der Notwendigkeit der Schaffung des angeregten Berbandes überzeugt sind, bitten wir Sie, die anliegende Erklärung zu unterzeichnen und bald­gefälligst an die Freie Vereinigung der Münchener Glasmalereien zu Händen ihres Vorsitzenden,

-

-

Glück und Glas, wie leicht bricht das!

" In der Sizung am 21. Juni, in der die Vertreter der Arbeiter sich nur in ungenügender Weise über die Angelegenheit auslassen fennten, wurden die Mitglieder der Vereinigung der Fliesenleger, welche bei der Firma Schmalisch u. Below die Arbeit aufgaben, für tarifbrüchig erklärt."

Schmalisch u. Below.

Deutfches Reich.

Bei der Singer- Nähmaschinen- Aktiengesellschaft in Köln sind die Eintassierer in den Ausstand getreten, nachdem während der Kündigungsfrist eine Einigung nicht zustande kam.

Der Ausstand bei der Kölnischen Baumwollspinnerei und Weberei ist erledigt. Es wurde die Verkürzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde erreicht.

Bei der Zeiger Eisengießerei und Maschinenbauanstalt in Köln- Ehrenfeld find infolge Maßregelung des Fabrik­ausschusses ernste Differenzen ausgebrochen.

Ausland.

haupt nicht bor. Jene Personen meist Oberdruder, Ober, fierte Arbeiter eingestellt haben und bei einem Arbeiterbestand von lithographen und Prinzipale. waren offenbar nur die Geschobenen 97 Mann nur 7 Christliche Arbeiter bei uns arbeiteten. Auch hatten der Unternehmer. Hat doch der neue Senefelderbund bewiesen, daß wir mit dem Arbeitsnachweis der freien Organisation, August Kirsch, er in jeder Hinsicht seine Pflicht erfüllt und überall für Ver- vormals Baberschke, Petersburgerstraße 81, ausdrücklich vereinbart, befferung der Lebenslage seiner Mitglieder sorgt, so daß die Unter- daß uns etwa vorhandene arbeitslose Fliesenleger sofort zugeschickt nehmer fich schon veranlaßt fühlten, die Schaffung eines Reichs- werden und haben zwei uns zugeschickte Leute auch tatsächlich einge­tarifes anzubieten, der dann freilich an dem erbärmlichen Minimal- stellt. Ferner schreiben Sie in Ihrer Nr. 150 vom 1. Juli 1906: lohn von 16,50 Mart scheiterte. Die Absicht der Unternehmer, der Gehülfenschaft den ießigen Kampf durch Lahmlegung ihrer Finanz­traft unmöglich zu machen, ist bekanntlich an der Solidarität der gesamten Arbeiterschaft zerschellt. Der neue Bund kann den Kampf auch ohne Freimachung des alten Vermögens noch auf lange Zeit fortseßen. Gleichwohl ist es selbstverständlich ein Vorteil, wenn Die hierin enthaltene Behauptung, daß die Fliesenleger sich nicht Wie Ihnen vielleicht bekannt geworden ist, sind die Blei- diese Gelder flüssig gemacht werden. Sie sollen nicht in die Kasse genügend äußern konnten, ist unwahr. Wahr ist vielmehr, daß der glaser der meisten hiesigen Glasmalereien in eine Lohnbewegung Kampf freigemacht werden. Nach der Aufforderung zur Dis. wiederholt befragt wurde, ob ihm die beabsichtigte Arbeitsnieder des Bundes fließen, sondern lediglich für den gewerkschaftlichen Vertreter der Organisation, Puttlis, seitens des Gewerberichters eingetreten, welche die Niederlegung der Arbeit in verschiedenen fussion meldete sich nur ein Redner zum Wort, und dieser sprach legung und der Grund derselben bekannt gewesen sei. Er erwiderte hiesigen Betrieben zur Folge hatte. Die hierdurch betroffenen für den Antrag. Die Abstimmung erfolgte, da der Saal die Menge darauf, daß er von der Arbeitsniederlegung erst durch unseren Glasmalereien Münchens haben sich infolgedessen zu einem der Versammlungsbesucher nicht zu fassen vermochte, in zwei Ab- Brief vom 11. Juni Kenntnis erhalten habe und dieselbe zu seinem Rokalverbande zusammengeschlossen, welchem es gelungen ist, in teilungen. Der Antrag wurde beide Male einstimmig angenommen. Bedauern nicht verhindern konnte. Unwahr ist es auch, wenn in der wirksamer Weise den unbegründeten Ansprüchen der Arbeit­nehmer entgegenzutreten. Die in dem Verbande vereinigten Zuschrift behauptet wird, daß festgestellt sei, daß die Arbeitsnieder. Glasmalereien haben sich jedoch nicht bloß auf ein gemeinschaft­legung nicht wegen der christlichen Arbeite erfolgt sei. Wir hatten, liches Vorgehen in der Lohnfrage beschränkt, sondern verfolgen linge tragen. In ihrer, allerdings nur schwach besuchten Ver- brüchigen laden lassen. Von den Erschienenen vermochte jebod Große Pläne finds, mit denen sich die gläsernen Sperr. um eine Erklärung herbeizuführen, 15 Arbeiter von den Tarif= den Zweck, die gemeinschaftlichen Interessen der deutschen Glas­malereien auch in sonstigen Beziehungen zu vertreten und her- sammlung am Donnerstag verkündeten sie als ihr vornehmstes Ziel: niemand irgend etwas vorzubringen, was gegen den Tarif verstößt, vortretende Uebelstände abzustellen. Als derartige gemeinschaft- ie 3ertrümmerung des Glaserverbandes. Min- vielmehr brachten nur drei Arbeiter Beschwerden gegen den Wert­liche Interessen haben insbesondere zu gelten: die Frage der bestens sechs Wochen wollen sie aussperren, um, wie Herr meister vor. Wie auch aus dem amtlichen Protokoll hervorgeht, Vergütung für die zeichnerischen Stizzen, die Stellung der Röhlich meinte, die Berliner Glasergesellen derartig auszu- wurde seitens der Schlichtungskommission lediglich die Entscheidung Staatsregierung zur Verwendung von Glasmalereien in öffent- hungern, daß sie ihren Meistern aus der Hand fressen" und zu den gefällt, daß bei unserer Firma keine Affordarbeit stattgefunden hat lichen Gebäuden und Kirchen, Fragen der auswärtigen Handels. Lohnjähen arbeiten, die ihre Arbeitgeber für angemessen erachten. und daß auch sonstige Verstöße gegen den Tarif nicht festgestellt feien, und Bollpolitik( insbesondere Abschluß eines Handelsvertrages Der verderbliche Einfluß der Gesellenorganisation müsse ein für mit den Bereinigten Staaten von Amerika ) und verschiedene allemal gebrochen werden. Allerdings sei dies nicht leicht, meinte andere unsere Branche berührende Angelegenheiten der Gesetz der Herr Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes, die Situation gebung, des Eisenbahn - und Bostwesens usw. usw. Die Unter- fei fogar für die Arbeitgeber außerordentlich fertigten find nun der Anschauung, daß, wie dies in sämtlichen ernst und schwierig. Doch es sei jetzt eine Ehrenpflicht der übrigen Gewerbszweigen der Fall ist, der Zusammenschluß der Glasereiunternehmer, das einmal begonnene Werk auch zu Ende zu Brancheangehörigen eines einzelnen Platzes nicht genügt, um führen. Der Arbeitgeber müsse unter allen Umständen Herr im in wirksamer Weise die gemeinschaftlichen Interessen zu ver- a use bleiben. So und ähnlich ließen sich auch die übrigen Glas­folgen, daß vielmehr hierzu eine Vereinigung der gesamten ein- männer aus. Alle seine Kollegen übertrumpfte dabei der bekannte schlägigen Kunstbetriebe Deutschlands erforderlich ist. Herr Stampehl aus der Brunnenstraße, der sich noch besonders damit rühmte, daß er als ehemaliger Leiter der Gesellenorganisation beren innere Einrichtungen und Schwächen ja zur Genüge lenne. Dieser gute Mann scheint vergessen zu haben, daß er vor zwei Jahren die Arbeitgeber mit ähnlichen Worten scharf machte, schließ= lich aber doch gezwungen war, den Tarif mit anzuerkennen. Nach 14 monatiger Lohnbewegung haben die schweizerischen Jhren innersten Herzenswünschen gab die Meisterversammlung folgenden Ausdruck: Die Herren wollen die Aussperrung mindestens Brauereiarbeiter einen Erfolg errungen, der zunächst in dem seit zehn sechs Wochen aufrecht erhalten. Organisierte Gesellen sollen ein Jahren erstrebten Abschluß einer Tarifgemeinschaft, sodann der Ein­für allemal nicht wieder in den Betrieben eingestellt werden. Ueber führung des Neunstundentages im Winterhalbjahr, des Minimal­diejenigen Meister, die jetzt noch organisierte Glaser beschäftigen, soll lohnes für alle Arbeiterkategorien( bisher war er auf die gelernten die Materialsperre verhängt werden. Wenigstens wollen sie Arbeiter beschränkt) und der Aufstellung der Bestimmung besteht, auf die Verkaufsgenossenschaft und die Glashandlungen einwirken, daß auf je 2500 Hektoliter Ausstoß ein gelernter Brauer beschäftigt Mit vorzüglicher Hochachtung den tariftreuen Meistern nichts zu verkaufen. Nicht einmal sitt werden müsse. Wegen dieser Bestimmung gab es hartnädige Rämpfe, J. P. Bockherni, Hofglasmalerei. Gg. Boos, Glasmalerei. sollen die Aermsten erhalten. Ferner gedenken sie mit den un so daß schließlich die organisierte Arbeiterschaft Basels den Boykott Karl de Bouché , tgl. bayer. Hofglasmalerei. Otto de Crignis, organisierten Gesellen und Kleinmeistern eine Streitbrecher über das Bier der Baseler Brauereien in der ganzen Schweiz be= Glastechnische Kunstanstalt. Ludw. Kirchmeir, Kirchliche Glas- organisation nach dem Muster der gelben Gewerkschaften" schloß, worauf die Bierbarone einlenkten und die definitive Ver­malerei. Mayerfche tgl. Hoffunstanstalt. Ostermann u. Hart- zu gründen. Besonders den Kleinmeistern suchten die Herren Honig ständigung erzielt wurde. Die mit dem Bierboykott von 1896 ge wein, fgl. bayer. Hofglasmalerei. Steiniden u. Lohr , Kunstgew. um den Bart zu schmieren, indem sie ihnen ausmalten, wie vorteil- machten Erfahrungen waren demnach solche, daß die Bierbarone Werkstätte und Glasmalerei. G. van Treed, tgl. bayer. Hofglas- haft es für jene doch sei, wenn sie jetzt mit den fapitalfräftigen eine Wiederholung derselben nicht wünschten. Und wie haben sie malerei. Karl Ule, Anstalt für Glasmalerei, Verglasung und Firmen" Hand in Hand gingen. Als ganz besondere Belohnung damals über ihren Sieg" gejubelt! So birgt eine Niederlage der Glasmosaik. F. X. Zettler, tgl. bayer. Hofglasmalerei. wurde den etwas ungläubig dreinschauenden Kleinmeistern dann die Arbeiter den zukünftigen Sieg in sich. Ausführung von Flick und Reparaturarbeiten für Da dies Rundschreiben außer den Glasmalereien Sie Großen in Aussicht gestellt. Endlich sind sich die Herren stundentag und 70 Rappen minimalen Stundenlohn, Kommen 3000 Maurer und Handlanger in Zürich fordern den Neun auch noch den Glasägereien, Schleifereien und schlüssig geworden, bei ihrer Kundschaft, sowie bei allen Baubehörden, die Bauunternehmer nicht entgegen, so wird die Arbeit ein­Sandbläsereien zugegangen sein wird, weil ja vielfach Baugeschäften und Architekten um Aufschub der liegengebliebenen gestellt. alle Zweige der Glasdekoration in einem Betriebe vereinigt oder übernommenen Arbeiten vorstellig zu werden. Zu diesem Zweck sind, so kommen die Interessen folgender qualifizierter Ar- haben sie ein 8irkular zusammengefittet, worin sie über die Ur­beiter in Frage: Glasmaler, Glasäßer, Glasschleifer, Ursachen der Aussperrung förmlich das Blaue vom Himmel herunter. Letzte Nachrichten und Depefchen. beiter für Sandgebläse, Aegmaler, Schildermaler, Vergolder, fabeln. So sagen sie darin dreist und gottesfürchtig:" Als am Selbstmordverfuch. Einen großen Auflauf verursachte gestern Bleiglaser, Anmacher, Zeichner für Schrift, Ornamente und 15. Juni uns der neue Lohntarif bekannt gegeben wurde, war gleich­Grabplatten, sowie die verschiedenen Hülfsarbeiter, deren zeitig der Befehl von der Organisation erteilt, daß sämtliche un- ein junger Selbstmordkandidat am Wörtherplay. In dem Reſtau­berheiratete Glaser Berlin zu verlassen haben, was tatsächlich auch rant von Karge, am Wörtherplaz gelegen, erschien gegen 8 Uhr Bofitionen durch die fortgeschrittene Spezialisierung innerhalb geschehen ist." Die Wahrheit ist, daß heute noch einige Sundert un abends ein junger Mann und bestellte einen Schnaps und ein Glas dieses Kunstgewerbes geschaffen worden sind. Den 3eich verheirateter Glaser in Berlin sind. Erst zirka 80 sind abgereist, und Bier. In die ihm gereichten Getränke goß er heimlich eine Flüssig nern und Glasmalern insbesondere sei die Lektüre des dabon nur rund 20 vor der Aussperrung. Ferner stellen es feit. Der Geruch von Lysol machte sich im Lokal bemerkbar, die Rundschreibens warm empfohlen. Betrachten doch heute noch die Herren so dar, als hätte die Gesellenorganisation eine so- anwesenden Gäste verhinderten den Lebensmüden, die Getränke zu nicht wenige sich als Künstler, die der Verpflichtung ent- fortige Lohnerhöhung von 65 bis auf 85 Pf. gefordert. In Wahr - sich zu nehmen, worauf dieser in ein anderes Lokal( Köhnte) ging. hoben seien, sich einer modernen Arbeiterorganisa- heit lautete die Forderung auf eine dreijährige Vertrags- Aber auch hier erreichte er seinen Vorfah, das Lysol einzunehmen, tion anzuschließen. Die geplanten Maßnahmen der Glas- bauer mit einer Lohnsteigerung auf 75 Pf. im ersten, auf 80 Pf. im nicht. Seine Geschwister und Mutter ließen den Lebensmüden streiten und auf 85 Pf. im dritten Jahre. Wenn zudem noch be- durch den Reviervorstand festnehmen. Der Vater des jungen malereibefizer müßten den organisationsfeindlichen Ange- hauptet wird, die gegenwärtigen Löhne seien bereits höher, als die Mannes verübte vor 14 Tagen Selbstmord; es liegt die Vermutung hörigen dieser Berufe nun doch endlich zum Bewußtsein der anderen Bauberufe, so genügt ein einziger Hinweis auf die nahe, daß der Sohn erblich belastet ist. bringen, daß es nicht länger angeht, zwischen den Löhne der Maurer, Zimmerer, Buzzer usw., um solche Flunkereien Alaisen schweben zu wollen. Die künstlerische Befähigung auf ihren wirklichen Wert zurückzuführen. Zum Schluß wurde der Der Straßenbahnerstreik in Rom. der im Kunstgewerbe tätigen qualifizierten Arbeiter hat zwar Vorstand des Arbeitgeberverbandes dann einmütig beauftragt, der Rom , 5. Juli. ( Privatdepesche unseres römischen erheblich dazu beigetragen, der modernen Glasdekoration ein Polizeibehörde die bedrängte Lage der tarifbrüchigen Glas Die Situation des Streiks ist un­spezifisches Gepräge zu verleihen, sowie dem Unternehmer, frauter zu schildern und um den wirksamsten polizeilichen Schutz Korrespondenten.) der vielfach gar nicht einmal Fachmann ist, Ruhm, Ehre und während der Dauer der Aussperrung zu bitten. Nun, diese Bitte verändert. Die Straßenbahngesellschaft bot den Streifenden Hoflieferanten- Wappen einzutragen; aber die Wertung hätten sich die Herrschaften jedenfalls sparen können; der polizeiliche Gehaltsaufbesserungen im Gesamtbetrage von 72000 Lire pro Jahr an. Die Streifenden lehnten jedoch die gebotene der künstlerischen Produktion qualifizierter Arbeiter unter Schuß ist ihnen auch ohnehin ficher. Aufbefferung als unzulänglich ab. Die Gesellschaft versucht, liegt denselben ökonomischen Gesezen wie die eines jeden an­Streifbrecher von auswärts heranzuziehen. Die Stimmung deren Arbeiters auch. unter den Streifenden ist vortrefflich.

des Herrn Hofglasmalereibesizers Anton Ostermann, München , Schwanthalerstr. 88, einzusenden.

-

-

-

-

9

-N

Folgenschwere Explosion.

Trotz aller dieser liebevollen Maßnahmen werden die Ausge­sperrten der Entwickelung der Dinge mit fühler Ruhe entgegensehen. Einstweilen hat die Verbandsleitung der Glaser beschlossen, auch den Die in Glasmalereien und verwandten Berufen tätigen unverheirateten Ausgesperrten Streitunterstübung zu Rünstler mögen sich sträuben dagegen, den Lohnarbeitern zu zahlen, da Geldmittel in genügendem Maße vorhanden sind, so daß gezählt zu werden; die neu geschaffene Kampforganisation der es des jüngst geleisteten freiwilligen Verzichts der Unverheirateten Arbeitgeber wird sie zwingen, sich zu vereinigen, ehe es zu spät auf unterstützung nicht mehr bedarf: Die Herren Aussperrer aber einer Sprengmaschine wurde hier ein entfeßliches Unglück herbei­dürften bald einsehen, daß nur diejenigen Meister Freude an der ist. Was die Bleiglaser heute, kann die Glasmaler morgen Aussperrung haben, die flugerweise ihre Gesellen behielten und nicht geführt. Zwei Ingenieure und ein Werkmeister und ein Arbeiter tarifbrüchig wurden.

angehen. Beider Tätigkeit ist auf das engste verbunden. Mögen es auch ihre Interessen sein, jezt und in Zukunft. Darum hinein in die Fachbereine. Ihr seid gewarnt.

Berlin und Umgegend.

Achtung! Bauhandwerker!

Donauwörth , 5. Juli. ( B. H. ) Durch vorzeitige Entladung

wälzten sich in ihrem Blute. Sie erlitten am ganzen Körper ents fetliche Verlegungen.

Ministerkrisis in Spanien .

Die Duma.

Die Aussperrung in den Norddeutschen Stahlwerken" zu Ober- Schöneweide ist durch Vergleich beendet worden. Am Mittwoch fanden in dieser Angelegenheit zwischen Vertretern des Madrid , 5. Juli. ( W. T. B.) In dem heutigen Ministerrate Metallarbeiterverbandes und der Metallindustriellen Verhandlungen traf der König noch keine Maßnahmen zur Lösung der Krisis. Er Wegen Nichtbewilligung der Forderung auf Verkürzung der im Borsighause zu Berlin statt. Die Einigung erfolgte auf nach nahm die Darlegungen der Minister über die Notwendigkeit der Arbeitszeit und Erhöhung des Stundenlohnes find am Montagfrüh stehender Grundlage: Dem Arbeiterausschuß wird eine Former Auflösung des Parlaments entgegen und erklärte den Vorschlag in sämtliche bei Berliner Firmen arbeitende Badofenmaurer in fommission angegliedert, welche die Spezialinteressen der im Erwägung ziehen zu wollen. Madrid , 5. Juli. ( W. T. B.) Das Ministerium hat seine Ents den Streit getreten. Etwa die Arbeit aufnehmende Maurer er- Wert beschäftigten Former zu vertreten hat und besonders bei der fuchen wir, auf obiges aufmerksam zu machen und der Verbands. Festsetzung der Affordpreise gutachtlich zu hören ist. Ferner wurde laffung eingereicht. Der König hat den General Lopez Dominguer leitung der Maurer, Engelufer 15, gefl. von solchen Fällen Mit die Wiedereinstellung von drei gemaßregelten Formern zugesichert, mit der Kabinettsbildung beauftragt. auch ist abgemacht worden, daß weitere Maßregelungen nicht statt­teilung zu geben. finden dürfen. Damit waren die ursprünglichen Forderungen der Former, wegen deren die unverständliche Aussperrung erfolgte, im Petersburg , 5. Juli. ( W. T. B.) Arakantseff verliest den von wefentlichen erfüllt. Mit diesem Einigungsvorschlage er- den nach Bialystok entsandten Abgeordneten verfaßten Bericht über flärte sich denn auch eine Versammlung der Ausgesperrten ein- den dort stattgehabten Pogrom mit allen Einzelheiten der schreck­berstanden. Demnach hätte die Wiederaufnahme der Arbeit bereits lichen Szenen. Der Redner richtet Anschuldigungen gegen die Re­gestern morgen erfolgen können. Da der Direktor jedoch abwesend gierung und erklärt, er erwarte nichts von der gerichtlichen Unter­war und sein Vertreter feine Bollmacht zur Betriebsöffnung hatte, fuchung. Das russische Volf begünstige niemals Bogroms, es er­so mußten die Arbeiter unnüberweise den Einfällen des etwas laube allen Nationalitäten im Frieden mit den Russen zu leben. nervösen Herrn noch einen halben resp. einen ganzen Tagesverdienst Nur die Regierung sei schuldig; diese habe bereits die Armee vers opfern. Erst im Laufe des gestrigen Vormittages fonnte mit dem dorben, das teuerste Gut, das die Russen besaßen. Aber die Armee Direktor auf Grund des oben erwähnten Vergleichsvorschlages ver- werde erwachen, wenn sie das ganze Unheil sehe, welches sie ge­einbart werden, daß die Hülfsarbeiter am Donnerstag nachmittag swungen worden fei, anzurichten. Wehe denen, ruft der Rebner, und die übrigen Arbeiter des Wertes am Freitagmorgen die Arbeit welche sie verderben und sie zu einer Masse wilder Tiere machen. wieder aufnehmen sollten. Damit dürfte die eigenartige Differenz Der Redner schlägt vor, sich zu Ehren der gemordeten Opfer von Bialystok zu erheben. Die ganze Versammlung erhebt sich von ihren ihre Erledigung gefunden haben. Sißen,

Verbandsleitung der Maurer Berlins und Umgegend. Der Kampffonds der Lithographen und Steinbruder. Am Mittwoch fand in den Arminhallen eine sehr zahlreich be­fuchte Versammlung der Mitglieder des alten Verbandes der Litho­graphen und Steinbruder statt, um über die Verwendung des alten Verbandsvermögens zu beschließen. Es lag ein Antrag ber bei der Auflösung des alten Verbandes aus dessen Hauptvorstand und Aus­schuß zusammengefeßten Liquidationstommission vor, das Vermögen für den Zweck flüssig zu machen, für den es von vornherein bestimmt war, und das ist der gewerkschaftliche Kampf. Hierzu follte die Versammlung der Liquidationskommission die Vollmacht erteilen. Zu dem gleichen Zwed waren Versammlungen der alten Verbandsmitglieder über das ganze Reich einberufen worden. Der Referent Bartel schilderte furz die bekannten Quer­treibereien der winzigen Gruppe von 31 Mitgliedern des alten Bundes, die schließlich gerade als die Unternehmer zur Aussperrung griffen, jene Verfügung erwirkten, durch die das Vermögen der Gehülfenschaft für den ihr aufgezwungenen Rampf lahmgelegt wurde. Der Sturm der Entrüstung, der in der ganzen Gehülfen­schaft Deutschlands über diesen Streich ausbrach, ist es offenbar gewesen, was die 31 Personen veranlaßte, nun das Vermögen frei­zugeben. Ob fie, nachdem eine gerichtliche Verfügung vorliegt, dazu ein Recht haben, ist ja zweifelhaft. Irgend ein triftiger Grund für den Protest gegen die Verwendung des Vermögens lag ja über Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil berantm.: Sh.Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Die Firma Schmalisch u. Below sendet uns folgende Zuschrift: Auf Grund des§ 11 des Reichsgesetzes über die Presse vom 7. Mai 1864 ersuchen wir Sie, folgende Berichtigung in die nächste Nummer Ihrer Zeitung aufzunehmen:

22 Gefangene entflohen. Petersburg, 5. Juli. ( B. H. ) Aus dem Gefängnis in Schaulen flüchteten 22 politische Gefangene, nachdem sie den Wächter enta waffnet hatten.

In Ihrer Nr. 145 bom 26. Juni 1906 bringen Sie einen Ar­tikel, der durchaus unwahr ist. Insbesondere ist es unrichtig, daß Wieder ein Attentat. immer mehr Chriftliche eingestellt würden, andere Leger aber, trotz­Petersburg, 5. Juli. ( B. H. ) Auf den Stadthauptmann von dem sie von der Firma vorgemerkt waren, nicht benachrichtigt wurden, daß die Firma Leger gebrauche." Wahr ist vielmehr, daß wir in Mostau, General Rimbot, wurde ein Attentat verübt. Einzelheiten den letzten vier Wochen vor der Arbeitsniederlegung 22 freiorgani- fehlen noch.