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zur Verwaltung dieser Kolonien sich im Jahre 1905 auf ungefähr Absicht, dem vorzubeugen, die Aufforderung zum Weggehen aus 113 millionen Mark stellte und zu dieser Summe noch spreche. Dann schon sei es eine verkehrspolizeiliche Maßnahme im 14 Millionen Mark Ausgaben für Riautschou und die Kosten für Sinne der Verordnung. Das Landgericht müsse nun die Sache in die Kolonialverwaltung hinzukommen. der Richtung nachprüfen. Sur Geschäftslage der Maschinenindustrie. Obgleich die Hoffentlich tut das Landgericht dem Kammergericht nicht Maschinenindustrie von allen Zweigen des Eisengewerbes am den gewünschten Gefallen, sondern stellt tatsächlich fest", daß spätesten an dem allgemeinen gewerblichen Aufschwung, der im der Schutzmann den Mann als Streitposten fortgewiesen Jahre 1904 einsette, teilnahm, war sie bisher im laufenden Jahre hat. Es liegt in der Hand des Landgerichtes, wie es die mehr als die meisten anderen Gewerbe der Schauplatz zahlreicher Erbeitskämpfe. Dabei trat die Streifbewegung gegenüber dem Zeugenaussage des Schuhmannes bewerten will, selbst wenn starken Umfang, den die Aussperrungsbewegung während der letzten derselbe sein Zeugnis in den Formen hält, welche das Kammer­Monate angenommen hatte, fast ganz zurück. Von den durch diese gericht streifpostenfortweisenden Schußleuten als zweckmäßig Kämpfe herbeigeführten Betriebsstörungen abgesehen, war und ist für die Rettung des Kapitals empfohlen hat. der Geschäftsgang in der Maschinenindustrie äußerst befriedigend. Die Lebhaftigkeit des Beschäftigungsgrades teilt sich allen Zweigen Berlin und Umgegend. des Maschinenbaues mit; besonders gut sind einzelne Branchen des Spezialmaschinenbaues beschäftigt. Einen belebenden Einfluß auf die Herstellung von Bergwerksmaschinen übt gegenwärtig das Be­streben auf Ausdehnung der Kohlen- und Koksgewinnung aus. Auf der einen Seite ist der Bedarf an Bohrmaschinen sowohl durch die Gründungstätigkeit in der Kaliindustrie als auch durch den Eifer, mit dem im Ruhrrevier nach Kohle geschürft wird, sehr rege; andererseits werden gerade jetzt mehrere Schächte betriebsfertig und erfordern neue Maschinerie. Außer dem Bergbau tritt auch im laufenden Jahre das Tertilgewerbe mit größerem Begehr an den Spezialmaschinenbau heran. Lange Jahre hindurch hatte das Tertilgewerbe unter der Ungunst der Konjunktur zu leiden und dementsprechend weder Neigung noch Mittel zum Ausbau seines Betriebsapparates gehabt. Da nun schon seit Beginn des vorigen Jahres mit nur kurzen Unterbrechungen eine flotte Tätigkeit in der Textilindustrie Herrscht und auch die Gewinnergebnisse bei steigenden Umsätzen wieder günstiger waren, geht man im laufenden Jahre eifriger an Betriebsverbesserungen und Vergrößerungen her­an, was in einer lebhafteren Nachfrage nach Textilmaschinen zum Ausdruck kommt. In den Betrieben, die landwirtschaftliche Maschinen herstellen, ist der Geschäftsgang zwar gegenwärtig auch flott, doch hängt die weitere Gestaltung der Absatzverhältnisse ganz von dem Ausfall der diesjährigen Ernte ab. Da bis jetzt die Ernte­aussichten günstig sind, so ist auch eine Fortdauer der augenblicklichen Konjunktur oder noch eine weitere Aufwärtsbewegung zu erwarten. Eine äußerst befriedigende Rückwirkung auf den Eisenbahnwagen­bau übt die allgemeine Verkehrssteigerung aus, die in den letzten beiden Jahren eingetreten ist; die gesteigerten Betriebsergebnisse fast aller deutschen Bahnen im Jahre 1905 begünstigen die Aus­gestaltung des Wagenparts um so mehr, als der lebhafte Güter­berkehr vor der Hand keine Beeinträchtigung erfahren dürfte.

Soziales.

Zur Billett- und Lustbarkeitssteuer.

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worden, daß bei Arbeiten, die nach Berlin gehen, der Berlince Einsetertarif gilt. In Brizwalt erfolgte eine Arbeitszeit­berkürzung von 66 auf 60 Stunden pro Woche. In Lindow i. Mark kam es ebenfalls zu einem zweijährigen Vertragsabschluß gleichzeitiger sofortiger Lohnerhöhung von 2 bis 5 Pf. pro Stunde, bei einer Arbeitszeitverkürzung von 60 auf 57 Stunden unter die sich im nächsten Jahre abermals um 2 Pf. pro Mann erhöht. walde gestellt. Verlangt wird die Festsetzung eines Minimal Lohnforderungen haben die Tischler in Ebers. lohnes von 35 Pf. unter gleichzeitiger sofortiger Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Mann und Stunde und einer Verkürzung der Arbeits­zeit von 57 auf 54 Stunden pro Woche. Da mit den Meistern eine Berständigung nicht erzielt werden konnte, so find sämtliche Tischler am Montag in den Streit getreten. In Schönlante sind die Drechsler der Augusmöbelfabrik von Levin ausgesperrt, weil sie sich weigerten, auf Verlangen des Fabrikanten aus der Orga­nisation auszutreten. In Fürstenberg a. Oder wurde den Korbmachern der Akkordpreis auf 36 M. pro Dußend Reise­förbe erhöht. Während des letzten Streits hatten sie diese Er höhung nicht durchzusehen vermocht. In Fürstenwalde hat die auch in Berlin bekannte Firma Märkische Holzindustrie" ihren Arbeitern zum 1. August den Tarif gekündigt. Achtung, Metallarbeiter!

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Die Züchtung einer gelben Gewerkschaft" im Siemens- Schuckertwert, Franklinstraße. Vor einigen Wochen berichteten wir über das untertänigste" und gehorsamste" Gesuch von unorganisierten Arbeitern des genannten Werks an die Direktion um Genehmigung einer Zuſchuß­kaffe, die dem Einfluß der organisierten Arbeiter entzogen werden und nur Nichtorganisierten zugute kommen solle. Die Zuschußkasse war also als der Grundstock einer Organisation der Nicht­organisierten gedacht. Jetzt hat das Ding greifbare Gestalt Gießerei für Gas-, Wasser- und Dampfanlagen, haben sämtliche Bei der Firma Brust u. Post in Darmstadt , Fabrik und angenommen, die gelbe Gewerkschaft im Werk ist Arbeiter gekündigt. fertig. Gegründet und statutarisch reglementiert wurde sie am arbeiter, Dreher und Schloffer, in diesem Betrieb keine Arbeit zu Wir ersuchen daher alle Former, Gießerei­Donnerstag in Charlottenburg in einer von etwa 200 Unorganisierten nehmen. Die Firma versucht unter Verschweigung der durch die besuchten Versammlung. Mit wessen Hülfe und unter welchen Ein- feitherigen Arbeiter eingereichten Kündigung auswärts Arbeiter zu flüssen diese gelbe Sturmkolonne zu stande gekommen ist, das läßt bekommen. sich mit leichter Mühe aus folgenden Bemerkungen des Versammlungs- Vor Annahme von Arbeit in anderen hiesigen Betrieben er leiters ersehen. Dieser führte nämlich aus, es sei der vorbereitenden suchen wir alle Metallarbeiter erst in ihrem eigenen Interesse bei Kommission von den Direktoren Dielmann und Fellinger uns Auskunft zu verlangen. zugesichert worden, daß wenn die Gründung des Vereins der Un Deutscher Metallarbeiter- Verband, Verwaltungsstelle Darmstadt . eine namhafte Summe als Grundfonds zur Verfügung gestellt werde. Bermittelung des Gewerberichts beendet worden. Die Arbeiter organisierten vor sich gehe, demselben von der Direktion dann auch Der Maurerstreik in Würzburg ist nach achtwöchiger Dauer durch Gleichzeitig haben die Herren Direktoren den Vereinsmitgliedern haben ansehnliche Vorteile erzielt, die sie ihrer strammen Solidarität den nachdrücklichsten Schutz vor den organisierten Arbeitern ver- zu verdanken haben. sprochen. Daraufhin erfolgte dann die Annahme des Statuts. Zur Bewegung in der Metallspielwarenindustrie in Nürn Mitglied der Truppe tönnen nur solche Arbeiter berg- Fürth. Mit den Unternehmern von Fürth ist ein Tarif­der Firma werden, die keiner Organisation an- vertrag abgeschlossen worden, der bis Juli 1908 läuft und in dem In den Vorstand werden nur solche Mit die 56stündige Arbeitszeit, Minimallöhne, Lohnerhöhung von 5 Broz, gehören. glieder gewählt, die seit mindestens fünf Jahren bei höhere Vergütung der Ueberstunden usw. festgelegt sind. Die Arbeit der Firma beschäftigt find. Im Falle der Auflösung des wurde am Montag wieder aufgenommen. Nur in zwei Betrieben Vereins fällt das gesamte Kaffenvermögen der Firma zu. angeschlossen haben. Im benachbarten Burgfarrnbach , wo besonders wird noch gestreift, weil die Inhaber sich dem Uebereinkommen nicht Bei der Erörterung der leggenannten Bestimmung machte sich eine viele Kindertrompeten verfertigt werden, ist alles im Ausstand. gelinde Opposition bemerkbar. Sie wurde jedoch mit den Worten Auch in Nürnberg fonnte bis jetzt noch keine Einigung erzielt beschwichtigt, daß die Gründung des Vereins und der Kasse von der werden. Wir haben( vergl. die Nummern 137 und 143) schon dargelegt, Annahme dieser Bestimmung direkt abhänge. Werde dieselbe wider daß es sich in der Wirkung bei der für Berlin geplanten Luftbarkeits- Erwarten abgelehnt, dann sei der Verein von vornherein ein steuer um nichts anderes als um eine Erholungssteuer handelt. Nun das ist er auch schon so wie so, selbst Zum Teil ist das aber auch bei der geplanten Billettsteuer der Fall. halb totes Kind". Die Billettsteuer soll bekanntlich alle Theater- und Konzertveran- wenn ihm sämtliche Direktoren und Meister der Siemens- Schuckert staltungen, Vorträge usw. treffen, bei denen der Eintrittspreis 40 werke als Ghrenmitglieder beitreten. In der heutigen Beit der Ge­Pfennig übersteigt. Das ist bei allen Veranstaltungen der Fall, waltaussperrungen blidt das Gros der Arbeiterschaft nur mit be­bei denen ein höheres künstlerisches Intereffe vorwaltet. Die Billett- dauerndem Achselzucken auf das verächtliche Beginnen einer kleinen steuer ist eine arge Besteuerung der Kunst. Die Nederei, das libe- Gruppe von Aucharbeitern, die in törichter Verkennung ihrer Klaffen­rale Berlin sei für die Pflege der Kunst und Wissenschaft ist eitel interessen dem Unternehmertum freiwillige Hooligansdienste leisten. Flunkerei, soweit die Stadtgemeinde selbst in Frage kommt. Was tut die Stadt Berlin eigentlich für Kunst und Wissenschaft? Für Wissenschaft tut sie nämlich so gut wie nichts und für die Kunst ist noch mitzuteilen, daß die im Transportarbeiter- Verband organi Zur Aussperrung der Glaser noch weniger, nämlich gar nichts. In der Zeitschrift des Preußischen Statistischen Landesamts fierten ülfsarbeiter der Großfirma Salomonis aus Solidarität mit den ausgesperrten Glasern ebenfalls die Gestern abend lagen die Hauptstraßen von Charlottenburg , so­stoßen wir auf eine statistische Arbeit von Dr. Tezlaff über die Arbeit niedergelegt haben. Die Firma sucht jetzt Haus weit sie auf elettrische Beleuchtungen angewiesen find, im für Theater, Orchester und sonstige musikalische diener und Hülfsarbeiter, wo sie nur welche finden kann. Wie sie Dunkel. Im Rathause wie in den anderen großen Wein- und Biers 3 mede von den deutschen Großstädten und einigen Städten des Auslandes im Rechnungsjahre 1903 bei ihrer Suche nach Personal unterstügt wird, zeigt folgender lokalen saßen die Gäste bei trübem Kerzenlicht. Die Ursache dieser aufgewendeten Beträge. Wenn wir in den Tabellen nach­Fall. Zwei Hausdiener hatten sich fürzlich bei der Firma Stalamität lag in einem Feuer, das gegen Abend in dem um Stellung beworben, sie wurden sehen, so finden wir, daß einige Städte es sich etwas fosten lassen, and orf auch für städtischen Elektrizitätsmerte ausgekommen war. eigene Theater und Orchester zu unterhalten. So betragen z. B. den Bedarfsfall borgemerkt. Jezt befamen plöglich Auf dem Dache des Maschinenhauses waren Klempner beschäftigt die ordentlichen Nettosollausgaben, d. H. die reinen Zuschüsse ab- von der Firma Salomonis ein Schreiben, in welchem es sehr gewesen, die angeblich nach Arbeitsschluß einen noch brennenden Dieser hat einige züglich der Einnahmen höflich heißt, die Firma habe erfahren, daß die beiden Haus Lötofen auf dem Dache zurüdgelassen haben. diener Stellung suchten; solche sei bei Salomonis jetzt vorhanden. Bretter, die in der Nähe lagen, in Brand gesezt. Durch die hierbei Bei ihrer Vorstellung wurde ihnen dann die übliche Lebensstellung entwickelte size tam das Wellblechdach an einer Stelle zum versprochen. Als die beiden organisierten Leute aber erfahren hatten, Schmelzen, und dadurch griff das Feuer auf die Holzverschalung wie die Dinge bei Salomonis stehen, verzichteten sie natürlich über, die unter dem Wellblechdache angebracht ist. Das trockene dankend auf die Lebensstellung". Merkwürdig berührt es sie nur, Holz brannte wie Bunder, so daß die Feuerwehr bei ihrem Ein­wie die Firma Salomonis erfahren konnte, daß sie sich bei treffen die Hälfte des Daches in Flammen fand. Branddirektor Jandorf um Stellung beworben hatten. Bahrdt ließ von zwei Straßen aus mit einem halben Duhend Schlauchleitungen vorgehen und brachte innerhalb einer Stunde das Feuer zum Stehen. Das Dach muß erneuert werden. Verschiedene raftmaschinen hatten durch Wasser gelitten und müssen erst sorgfältig wieder gereinigt werden, bevor sie wieder in Betrieb Es steht aber zu erwarten, daß die gesetzt werden können. Stalamität heute abend wieder vollständig beseitigt sein wird.

in

Wiesbaden

für Theater

auf den Kopf der Bevölkerung 2,78 M. 2,46

Mannheim .

9

Frankfurt a. M.

Mainz

Augsburg Köln

239 316 m. 347 796 473 405 110 106 55 113 213 100

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1,64

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1,31

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0,62 0,57

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Achtung, Gummiarbeiter! In der Berliner Volkszeitung" und anderen bürgerlichen Blättern werden technische Gummiarbeiter aller Branchen gesucht.

Auch für Orchester und musikalische Bestrebungen geben Mann­ heim ( 123 874 M., das sind 0.88 m. auf den Kopf der Bevölke= Die Arbeiter sollen angeworben werden für die Hannoversche rung), Straßburg ( 89 000 m.= 0,59), Mainz ( 31 178 m.= 0,37), Gummiwaren- Attien- Fabrit, Hannover - Linden, in welcher fast die Düsseldorf ( 70 675.= 0,33) und Essen ( 27 900= 0,24) nicht gesamte Arbeiterschaft sich schon seit über drei Wochen im Streit ganz unbeachtliche Summen aus. Im Durchschnitt der Rechnungs - befindet und von seiten der Direktion jede Vermittelung zur Bei­jahre 1883 bis 1901 wendeten Mannheim , Frankfurt a. M., Köln , legung, desselben abgewiesen wird. Bon seiten der Streifenden Wiesbaden , Straßburg . Düsseldorf und Nürnberg am meisten für wird eine Lohnerhöhung von 8-10 Proz. gefordert. Bisher ist es Theater und sonstige musikalische Zwecke auf. Auch ausländische uns gelungen, die Angeworbenen bis auf wenige wieder zur Ab Städte wie Genf und Amsterdam haben größere Posten für derartige reise zu bewegen. Da aber dem Anscheine nach Agenten sich in Zwecke in ihren Budgets. Berlin befindet sich unter allen Orten Deutschlands aufhalten, wo Gummiindustrie ist, werden demjenigen Viertel der deutschen Großstädte, alle arbeiterfreundlichen Zeitungen um Abdruck gebeten. das nichts für Theaterzwede, nichts für musita­lische Veranstaltungen ausgibt. In dieser beschämen­den Situation befindet sich Berlin , die musikalische Metropole der Erde. Und nun kommt der freisinnige Magistrat und will diesen ganzen Jammer noch obendrein mit einer Steuer belegen, anstatt daß die Stadt selbst für fünstlerische Zwecke jährlich einige Millionen aufwendete.

Gewerkschaftliches.

Die Allwissenheit und Allmächtigkeit ves Schutzmanns Streifposten gegenüber ist wieder einmal vom Kammergericht bestätigt worden. Der Arbeiter Nauroga, der in Dortmund in der Bahnhofstraße Streifposten ge­standen hatte, war der Aufforderung eines Polizeibeamten, die Straße zu verlassen, nicht gleich gefolgt. Dadurch sollte er die Polizeiverordnung übertreten haben, die es zur Pflicht macht, den zur Erhaltung der Drdnung, Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf öffentlichen Straßen ergehenden polizeilichen Aufforderungen Folge zu leisten.

Verband der Fabrik-, Land- und Hülfsarbeiter. Achtung, Schuhmacher! In der Schuhfabrit von Richter, Barnimstr. 2 und in der Werkstatt von Backhaus, Luisenstr. 4, befinden sich die Kollegen im Streit. Desgleichen noch in der Schuh­fabrit Nosenberg, Dircksenstr. 47 und Schulz, Brunnenstr. 92. Die Ortsverwaltung.

Ausland.

Skandinavischer Hutarbeiterverband. Ein gemeinsamer Kongreß des schwedischen, dänischen und norwegischen Hutarbeiterverbandes, der vor einigen Tagen in Falköping in Schweden stattfand, hat be­schlossen, daß diese drei Verbände sich zu einem allgemeinen standinavischen Hutarbeiterverband zusammenschließen. Dieser neue einheitliche Verband soll als solcher der internationalen Hutmacher­organisation angehören, die in Frankfurt a. M. Mitte August ihren Kongreß abhält.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Charlottenburg ohne Licht.

Beim Baden ertrunken. Gestern abend ertrant der im 52. Lebensjahre stehende Bau­arbeiter Rudolf Laminger in einem kleinen See im Garten des von ihm bewohnten Hauses Mariendorf , Wiesenweg 11. Nach kurzem Aufenthalt im Wasser ging er infolge eines Herzschlages unter. Einige sofort aus der nahen Badeanstalt geholten Mita glieder des Schwimmklubs Germania " fonnten trotz stündigem Tauchen die Leiche in dem sehr morastischen See nicht finden; erst das Rettungsnetz der Badeanstalt konnte den Körper bergen.

Maleraussperrung beendigt.

Lübeck , 9. Juli. Die seit drei Monaten bestehende Aussperrung

Achtung, Schmiede! Die Schmiede der Maschinenfabrit- Attien im Malergewerbe ist heute durch Verhandlungen vor dem Einigungs­Gesellschaft H. F. Ecert in Friedrichsberg haben am Sonn- amt beendet worden. Die Meister haben eine Lohnerhöhung um abend die Arbeit niedergelegt, nachdem ihre Forderungen von der Stündlich 2 Bf., auch für 20jährige Gesellen, bewilligt, worauf die Betriebsleitung rundweg abgelehnt wurden. Es ist das erstemal, Vertreter der Gesellen ihre weitergehenden Forderungen zurüd daß die dortigen Kollegen in den Ausstand getreten find, um die gezogen haben. geradezu jämmerlichen Verhältnisse aufzubessern. Gefordert wurde: stündige Arbeitszeit( bisher 10 Stunden), 20 Proz. Erhöhung der Affordpreise, ferner für Schirrmeister 70 Bf., für Helfer 60 Pf. Lohn, außerdem Verbesserung der Betriebsverhältnisse. Die Firma hatte auf alles nur ein glattes Nein. Wir bitten, den Zuzug streng fernzuhalten.

Zentralverband der Schmiede. Zahlstelle Berlin . Deutfches Reich.

Der Straßenbahnerstreit in Rom .

Rom , 9. Juli. ( Privatdepesche unseres römischen Korrespon­denten.) Heute nachmittag fand bei allgemeiner Arbeitsruhe eine Sympathieversammlung für die streikenden Straßenbahner statt. Gezählt wurden etwa 20 000 Demonstranten und ist trok zahl= reichen Militäraufgebots tein Zwischenfall zu verzeichnen. Die Miß­stimmung der Bevölkerung gegen die im Interesse der Gesellschaft Partei nehmende Stadtverwaltung wächst. Der Zusammenhalt der Streifenden ist vollkommen.

Nationale Kämpfe.

Bukarest , 9. Juli. ( Meldung des Wiener K. K. Telegr.- Korresp.= Bureaus.) Nachrichten aus Konstantinopel zufolge berübten griechische Banden in der vergangenen Woche fieben Mordtaten an Rumänen in Mazedonien . Unter den Ermordeten befinden sich der ftantinopel und der Schwiegervater des Direktors der rurmänischen Vater des Dragomans der rumänischen Gesandtschaft in Kon­ stantinopel und der Schwiegervater des Direktors der rurmänischen Schule in Magarowa.

Im Gau Berlin des Holzarbeiterverbandes sind in jüngster Zeit eine Anzahl neuer Tarifverträge abgeschlossen wor­Das Landgericht Dortmund sprach den Angeklagten frei. den, bei denen das Hauptgewicht auf eine Verkürzung der Arbeits­Es meinte, N. hätte nur Folge zu leisten brauchen, wenn die zeit gelegt wurde. So kam es in Rottbus zu einem zwei­Aufforderung berechtigt gewesen wäre; sie sei aber nicht jährigen Vertrag mit der Freien Innung, wobei die wöchentliche berechtigt gewesen, weil Angeklagter weder eine Störung ver- und im nächsten Jahre auf 55 Stunden verkürzt wurde. Gleich Arbeitszeit vom 1. Juli d. J. ab von 58 refp. 60 Stunden auf 56%, ursacht hätte noch objektiv die Befürchtung, es würde beim zeitig erfährt der Minimallohn eine Erhöhung von 30 auf 33 resp. Verweilen des Angeklagten zu einer solchen kommen, berechtigt 35 Pf. Für die bei Zimmermeistern beschäftigten Tischler ist die gewesen wäre. Das Rammergericht hob jedoch auf Revision der Arbeitszeit in derselben Weise verkürzt worden unter Festsetzung Staatsanwaltschaft das Urteil auf und verwies die Sache mit fol- von Minimallöhnen zu 37 refp. 38 Pf. Außerdem wurde noch in gender Begründung an das Landgericht zurück. Das Landgericht einer großen Möbelfabrik und einer Holzbearbeitungsfabrik eine irre, wenn es annehme, daß die Aufforderung des Polizeibeamten 2- resp. 3stündige Verkürzung der Wochenarbeitszeit durchgesetzt bei Die Revolution im Heere. nur dann gerechtfertigt wäre, wenn die Maßnahme objektiv er entsprechender Lohnerhöhung, die für die Arbeiter der Holz­bearbeitungsfabrik im Durchschnitt 2 M. pro Woche beträgt. Jm Tambow , 9. Juli. ( Meldung der Petersburger Telegraphen forderlich gewesen sei zur Aufrechterhaltung der Ruhe, Ord- ganzen kommen bei diesen Verträgen in Rottbus 365 Tischler in agentur.) In dem 7. Reserve- Kavallerieregiment ist eine Meuterei nung, Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs. Es genüge Betracht, darunter nur 12 Hirsch- Dundersche. In Mustau ausgebrochen. Ein Infanterieoffizier wurde getötet, ebenso wurden vielmehr, daß der Polizeibeamte annehme, die Ordnung, wurde für die Bautischler der Firmen Koch und Blauschmidt, bei einer Schwadron des Dragonerregiments Nejine, das die Sicherheit usw. könnte durch das Verweilen einer Person an die auch nach Berlin liefern, eine Verkürzung der Arbeitszeit von Meuterer angriff, ein Dragoner und 6 Pferde getötet. der fraglichen Stelle gestört werden, und daß er darauf in der 57 auf 53 Stunden pro Woche erzielt. Gleichzeitig ist vereinbart| Meuterer haben sich in ihrer Kaserne verbarrikadiert. Berantw. Bedakteur: Haus Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

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