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an die Frankfurter Volksstimme". Aus dem gesamten in gewerbetreibenden wollen zwar meist nicht Sozialdemokraten| dedizieren sich gegenseitig Liebenswürdigkeiten, die sich gewaschen Selbstüberhebung schwelgenden schwelgenden Artikel spricht deutlich die sein, aber sie hassen das Großkapital. In religiöser Hinsicht haben. Der Vorwärts" hat ja bereits einige Beispiele angeführt demagogische Tendenz, unter dem Scheine eines Wächters der sind sie vielfach in freidenferischen Traditionen aufgewachsen. und dazu bemerkt, daß beide Antisemitenlager recht haben in der Prinzipien der Partei und unter völliger Verkennung der Tatsachen, Hier haben wir die Erklärung dafür, weshalb die gegenseitigen Einschätzung. Parteigenossenschaften gegen einander zu hetzen. Der Verfasser appelliert Mehrzahl der freisinnigen Wähler feinen Augenblick Für die Nationalliberalen kandidiert der Handelskammersyndikus an die rückständigsten Instinkte der Voreingenommenheit kleinbürgerlicher daran dachte, der Stichwahlparole ihrer Parteileitung zu Dr. Ro de aus Hannover , für die Freifinnigen" aller Schattierungen Provinzler gegen Berlin . Er vergißt dabei nur, daß unsere Partei- folgen. Eugen Nichter hat es prächtig verstanden, an dem der Berliner Rechtsanwalt Stöhrig. Die fozialdemokratische Partei genossen in Deutschland nicht rückständige Kleinbürger, sondern Sarge seiner Partei zu zimmern, seine Epigonen erweisen sich hat wiederum den Parteigenossen Oskar Betterlein von Hel­Sozialdemokraten sind, die die Niedrigkeit einer derartigen Heze als gelehrige Schüler. marshausen aufgestellt. und Duertreiberei gegen die Berliner Genossen zu würdigen wissen.-

Die Revolution in Rußland .

Neue Judenheten?

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Warschau , 11. Juli. Heute haben zahlreiche jüdische Familien bie Stadt verlassen, da ein Gerücht in Umlauf kam, daß am morgigen Peter- und Pauls- Tage ein Pogrom stattfinden solle. Alle Züge find überfüllt; es herrscht große Erregung. Es wird gesagt, die Behörden hätten sich für machtlos erklärt, infolge der durch die jüngsten Mordtaten gegen Schuhleute eingetretenen Desorganisation Von Berlin aus­

der Polizei.

Petersburg, 12. Juli. ( B. 5.) Trotz Dementis behaupten einige Blätter, daß von Berlin aus die Anregung zu einer Zu­fammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren gegeben wurde. Der Zar habe jedoch bisher darauf nicht geantwortet.

Warschau , 12. Juli. ( Von einem besonderen Korrespondenten.) Bis heute mittag war die Ruhe hier nicht gestört; fast alle jüdischen Läden sind geschlossen, der Verkehr ist gering. Die Erregung hat gestern bis spät in die Nacht angehalten; Tausende von Juden haben die Stadt, mit der Eisenbahn und Dampfern, zum Teil auch zu Wagen, verlassen. Am späten Abend veranstalteten die jüdischen Beitungen Extraausgaben, die auf Grund von Versicherungen des Oberpolizeimeisters die jüdische Bevölkerung beruhigten.

Petersburg, 12. Juli. Nach Meldungen aus Tagonrog und Elisabethgrad ist die Lage dort eine Hochernste. Trotz der be­ruhigenden Erklärungen der Behörden wird der Ausbruch von Judenhezen stündlich erwartet. Alles flüchtet.

Ein stolzer Minister. Petersburg, 12. Juli. ( B. H. ) Der Kriegsminister beschloß, in der Duma feinerlei Interpellationen betreffend Aufhebung der Todesstrafe mehr zu beantworten.

Zwei Parlamente.

London , 12. Juli. Das Unterhaus sandte gestern abend fol­gendes Telegramm an die russische Reichsduma:

,, 226 Mitglieder des ältesten Parlaments der Welt entbieten dem jüngsten Parlamente Gruß und hoffen, Vertreter desselben bei dem interparlamentarischen Kongreß in Westminster zu

empfangen."

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Tschuknin tot.

Admiral Tschutnin, der Kommandierende des Schwarzmeer Geschwaders, auf den wie wir gestern mitteilten in Sewastopol von einem Matrosen ein Attentat verübt wurde, ist seiner Ver­wundung erlegen.

Maria Spiridonowa .

Wir lesen im Schweizer Peuple":

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Maria Spiridonowa ist zusammen mit vier anderen Ge­fangenen nach Sibirien geschickt! Der Gefangenenwagen, der sie zum Bahnhof brachte, war von Dragonern umgeben. Die Men schen, die sich auf dem anderen Bahnsteig hefanden, riefen ihr zu: ,, Auf Wiedersehen! Den Mut nicht verlieren!"

Maria Spiridonowa antwortete: Auf Wiedersehen! Wir werden bald zurück sein."(!)...

Die Sympathien aller Menschen begleiten das edle Mädchen in die sibirische Eiswüste.

Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 12. Juli.

Zum Wahlfieg in Altena - Iserlohn . Aus dem Wahlkreis Altena- Iserlohn wird uns noch ge­schrieben:

Hoffentlich sehen unsere Parteigenossen im Kreise alles daran, um die nicht zum besten bestellte Organisation gut auszubauen, damit die Agitation kräftig einsetzen und der Wahlkreis in Zukunft behauptet werden kann.

Die Kulis kommen!

Bis auf unsere Partei, die im Wahlkreise an Händen und Füßen gebunden ist, entfalten alle Parteien eine nie zuvor dagetvefene Ver­fammlungstätigkeit. Der Kreis selbst, um das nebenbei festzustellen, ist ein wahlgeometrisches Musterwerf. Die Kreise Hofgeismar und Wolfhagen sind unmittelbar im Norden, Westen und Süden dem Kasseler Kreis angegliedert. Der Kreis Rintelen ist indessen räum­Die Doppelzüngigkeit des Zentrums, das alle Solonialforde lich vollkommen getrennt von den genannten Kreisen, er liegt Von Kassel aus hat man rungen bewilligt und dadurch bei allen Kolonialgreueln tätige Mit- zwischen Herford , Hameln und Minden ! hülfe leistet, dafür aber von Zeit zu Zeit in Lamentationen aus- weit bessere Eisenbahnverbindungen nach Barmen, Hamburg , Frank­bricht über die Kulturfeindlichkeit der Kolonialpolitit, haben wir furt und Berlin als nach Rinteln . Die Nationalliberalen und wiederholt gekennzeichnet. Augenblicklich ist wieder mal die Zeit der Deutsch - Sozialen haben in Rinteln und Hofgeismar Wahlbureaus Gewissensbisse da. Gegenüber der Behauptung der Alldeutschen ", errichtet, die eine äußerst intensive Wahlagitation entfalten. Beide daß das Deutsche Reich eine Expansionspolitit treiben müsse, weil Parteien haben ihre Sefretäre und verschiedene Abgeordnete im es durch einen jährlichen Ueberschuß an Geburten um 800 000 Ci- Streiſe. Tag für Tag finden Versammlungen der Nationalliberalen wohner zunehme und nicht in der Lage sei, diese alle im Inlande statt, täglich sechs bis acht Versammlungen halten die Deutsch­zu ernähren, weist die Germania " darauf hin, daß Sozialen ab. Der Abg. Lattmann stellt seinen Kandidaten Herzog tvir schon seit 20 Jahren Kolonien befizen, welche insgesamt täglich in mindestens zwei Versammlungen vor. Die Touren etwa viermal so groß find, als das Deutsche Reich, daß alle sind so arrangiert, daß eine Versammlung nachmittags, eine abends diese Kolonien zusammen jedoch noch teine stattfindet. 5000 deutschen Kolonisten aufnehmen konnten, und Die deutsch - soziale Kandidatur ist sozusagen die offizielle, von daß diejenigen, welche fich dort aufhalten, zum weitaus größten den Behörden approbierte, und man darf wohl sagen, daß der amt­Teil noch heute vom Mutterlande ernährt werden liche Dorfapparat nahezu lückenlos für den Bürgermeister Herzog in Demgegenüber müssen. In Deutschland selbst jedoch liegen noch große Gebiete Bewegung gesetzt worden ist, zweifellos aber wird. Kulturfähigen Landes brach, welche Millionen von Menschen er­In nur sechs Wahlorten, das nähren fönnten, wenn man dafür nur den zehnten Teil des Geldes ist unsere Partei nahezu wehrlos. aufwenden wollte, welches jetzt alljährlich für die Kolonien ausge- runter vier nur recht fleinen, stehen uns Säle für Versammlungen Sowie Genosse Scheidemann in einer deutsch­zur Verfügung. geben wird". sozialen Nachmittagsversammlung den Abg. Lattmann und seine Partei in die richtige Beleuchtung gerückt hat, gibt es in den gegne­rischen Versammlungen nur noch höchstens fünfzehn Minuten Redes 3eit. Zumeist erfahren wir von diesen Versammlungen erst dann, wenn sie stattgefunden haben, da sie zumeist nur wenige Stunden zubor durch die Ortsschelle bekannt gemacht werden, in anderen Fällen aber jede Benachrichtigung unterbleibt, da von sozialdemo fratischen Organisationen in manchen Orten nur die dürftigsten Spuren vorhanden sind.

Und weiter nennt das tapfere Blatt als mindestens hypothetischen Grund, weshalb diese echt nationale heimische Kulturarbeit" in maßgebenden Kreisen so wenig Beachtung findet: bielleicht weil bei ihr der Anreiz fehlt, der an anderer Stelle für die sogenannten olonialsch norrer" gegeben ist, wo sie Millionen für Lieferungen, Provisionen und Ron­zefsionen in die Tasche steden tönnen".

Auch fehlt nicht in der Kapuzinerpredigt der Germania " der Hinweis darauf, daß alljährlich Hunderttausende von ausländischen Arbeitern( Polen, Nussen, Galizier und Italiener ) eingeführt werden, und daß gleichwohl angeblich ein allgemeiner Mangel an Arbeits­fräften in ganz Deutschland besteht troz aller Bevölkerungszunahme.

Alles recht schön und gut. Aber das Zentrum als ausschlag­gebende Bartei hat es ja in der Hand, der Kolonialpolitik die Mittel zu verweigern und die Regierung dadurch zu jener heimischen echt nationalen" Kulturarbeit zu zwingen. Warum tut es das nicht?

Troß der trostlosen Zustände ist es der Partei 1903 in diesem fleinbäuerlichen Wahlkreise gelungen, mehr als 3400 Wähler für den Sozialdemokratischen Kandidaten an die Wahlurne zu bringen. Das Wahlergebnis der Hauptwahl im Juni 1903 war folgendes: Antisemit Reventlow 6426 Stimmen Sozialdemokrat Betterlein Nationalliberal

Freisinnige Volkspartei Zentrum

3488 2154

" 7

"

748 542

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Indessen, nicht dieser schon oft gekennzeichnete Jesuitismus ver­anlaßt uns darauf einzugehen, sondern eine weitere Mitteilung, die unser Genosse erhielt 4030 Stimmen.- das Blatt bei dieser Gelegenheit der Frankfurter Beitung" entnimmt, und die wie folgt lautet:

In der Stichwahl siegte dann der Antisemit mit 9543 Stimmen,

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" 1

Kriegervereins- Politik.

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Aus Hannover . In den letzten Wochen haben Ham- Die Kriegervereine treiben bekanntlich nach wiederholter offizieller burger und Bremer Agenten für landwirtschaftliche Stellen- Erklärung feine Politit. Tatsächlich ist jedoch ihr Zweck, wenn vermittelung Neger als Arbeiter den Landwirten angeboten und man von der Alkoholvertilgung abfieht, ein rein politischer; denn auch zugeschickt. Ein Landwirt im Hessischen erhielt fürzlich mit unter der Pflege der vaterländischen Gesinnung" verstehen die einem Transport Arbeiter vier Neger, einem anderen Landwirte in einem Orte in Südhannover wurden zwei weibliche Schwarze Dirigenten der Kriegerverbändlerei nichts anderes als die Erhaltung als Tierfütterer zugeschickt. Ein Gutsbesizer im Landkreise Lüne- der Vereinsmitglieder in mordspatriotisch- konservativen Anschauungen burg telegraphierte vor einigen Tagen an einen Vermittler in und den Kampf gegen die Aufklärungsarbeit der Sozialdemokratie. Hamburg um drei Mann, anderen Tages erhielt er eine Einen neuen Beweis dafür liefert die Kyffh.- Korresp.", das Organ Buschrift, daß das gewünschte Personal mit einem be des Kyffhäuserbundes der deutschen Landes Kriegerverbände. Das stimmten Zuge auf dem Bahnhofe Bastorf eintreffen werde. Blatt wendet sich in einem Frischauf zu gemeinsamer Arbeit" Der Gutsbesizer fuhr mit einem Gespann zum Bahnhof, um das überschriebenen Artikel an seine Leserschaft mit der Aufforderung, neue Personal abzuholen. Er traf dort zwei Neger und eine die jetzige parlamentslose Zeit zur Agitation gegen die Sozialdemo Negerin an, die ihm ein Schreiben des Vermittlers überbrachten und sich als die engagierten Hülfskräfte vorstellten. Der Guts fratie zu benutzen, damit diese bei den nächsten Reichstagswahlen besitzer nahm die drei Schwarzen in Stellung. In der Provinz nicht wieder triumphiere, wie 1908. Hannover , wo die Landwirte ganz besonders um Dienstpersonal in Berlegenheit sind, da die neue Del- und Kaliindustrie viel männliches Personal beansprucht, ist man fast nur noch auf aus­So tommt es denn, ländische Arbeiter angewiesen. die sonst von niedersächsischen Bauern einzelne Gebiete, behnt find, heute eine ganz internationale Bevölkerung aufweisen. Zum Beispiel zählt das Dorf Misburg bei Hannover 8000 Polen , andere Ortschaften im Calenbergischen haben mehrere hundert Galizier, Kroaten und Serben. Auch die Industrie hat eine starte ausländische Bevölkerung in die Provinz Hannover gebracht."

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" In faum 2 Jahren finden wieder die allgemeinen Reichstags wahlen statt, und auf die gilt es für die bürgerlichen Parteien, sich mit aller Macht zu rüsten. Dazu ist aber gerade die daß Beit parlamentslose außerordentlich geeignet, der während Parlamentszeit die ganze Aufmerksamkeit von der gegenwärtig zur Frage stehenden Politik Anspruch genommen zu werden pflegt. Freilich wird mancher fagen, bis zu den Wahlen sind es noch volle zwei Jahre, also noch eine lange Zeit, und das wird leider nicht nur gesagt, sondern man handelt auch häufig danach. Und doch zeugt es von unglaublicher Kurzsichtigkeit, von trauriger Gleichgültigkeit der bürgerlichen Parteien, daß sie aus ihren Niederlagen fast gar nichts lernen. Die Reichstagswahl erfordert an Vorbereitungen eine solche Menge Kleinarbeit, so viel Fäden müssen zwischen den einzelnen bürgerlichen Parteien herüber und hinüber ge­sponnen werden, daß es die höchste Zeit ist, mit einer planmäßigen Werbearbeit zu beginnen."

Unser Wahlsieg in Altena - Iserlohn bedeutet vielmehr eine Niederlage der Freisinnigen als des Zentrums. Nur tecke Anmaßung und Herrschsucht konnte das Zentrum bewegen, ernsthaft die Hand nach diesem Wahlkreis auszustrecken. Litten. die Führer der Freisinnigen des Kreises nicht an einer pyrami­dalen Kurzsichtigkeit, so hätten sie nicht eine Selbstkastrierung durch ihre Stichwahlparole begangen. Sie glaubten allerdings, mit dieser Parole recht schlau zu handeln. Sie falfulierten, nur durch einen Zufall sei das Zentrum diesmal in die Stichwahl Diese Mitteilung ist ein weiterer Beweis dafür, wohin die gekommen, das werde sich aber nicht wiederholen und 1908 Kolonialpolitik führt und zu wessen Gunsten sie unternommen wird. würden sie, die Freisinnigen, den Stichwahlkampf wieder mit Bei den Ansprüchen, welche die Agrarier vor allem an die Bedürfnis­unserer Partei auszufechten haben und dann mit Hülfe des losigkeit und Unterwürfigkeit ihrer Arbeiter stellen- Zentrums fiegen. In der Gewißheit, daß es so tommen schilderten sie neulich eingehend an der Hand eines tonser­werde, trafen sie schon Vorbereitungen für die vativen Gewährsmannes werden ihnen die Neger, die sich nächste Wahl, sie stellten ihren Kandidaten Müller wieder vorläufig noch alles gefallen lassen, gerade recht kommen. So geht auf und dokumentierten damit unzweideutig, daß sie von dem die Kolonialpolitit nach beiden Seiten auf Kosten des deutschen von den Nationalliberalen angestrebten Wahlkompromiß Arbeiters: er muß sie bezahlen und zum Dant bringt sie Wilde nichts wissen wollten. Mit dem Zentrum wollte es diese Partei ins Land, die ihm die Hebung seiner Lage auf längere Zeit un­nicht verderben und dem Zentrum zu Liebe waren die Stichwahl- möglich machen. aufrufe der freisinnigen Parteileitung noch ordinärer gegen unsere Partei gehalten als ihr Kampf zur Hauptwahl. Für das Madrider Attentat wurde unsere Partei verantwort­

Deutfches Reich.

wir

lich gemacht, und der bekannte Strolch im Sterben"-Artikel Die preußische Wahlrechtsflickerei. Das Gesetz betreffend Ab­in das Kampffeld gerückt. Die leitenden Personen des Frei- änderung der Vorschriften über das Verfahren bei den Wahlen zum finns waren mit ihrer Sache so sicher, daß ihre Publizisten Haufe der Abgeordneten" ist nunmehr im Reichsanzeiger" ver­dem Zentrumskandidaten 22-24 000, unserem Genossen öffentlicht worden und tritt mit dem 1. Oftober 1906 in Kraft. Haberland aber nur etwa 12 000 Stimmen vindizierten. Durch die Wahlrechtsflickerei, die nicht nur das schimpfliche Drei­Diese schlechten politischen Musikanten dachten feinen lassensystem unangetastet ließ, sondern ebenso nicht einmal eine neue Augenblick daran, daß sich im eigenen Lager stille Wahlkreisgeometrie fonsequent durchführte, wird die Zahl der Ab­Rebellion regen tönne. Ste dachten nicht daran, geordnete um zehn, nämlich von 433 auf 443 vermehrt. Bier dieser daß die Aufforderung, den Wahlkreis dem Zentrum aus- neuen Abgeordneten entfallen auf Berlin . Es hätten demzufolge im zuliefern, dem Freisinn Truppen fosten mußte, die sich bei der Winter Wahlen stattzufinden. De nächsten Wahl für sie wahrscheinlich nicht wieder einfinden

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werden. Nun, das Ergebnis der Stichwahl hat die Richtigkeit zur Reichstagsnachwahl in Rinteln - Hofgeismar - Wolfhagen . dieser Annahme bestätigt. Kaffel, den 11. Juli.

20090

Die Zentrumspresse meint, die religiöse Verhekung" habe Nur noch eine Woche trennt uns vom Wahltag, den 20. Juli. ben Sieg des Zentrums verhindert. Diese Annahme ist aber Da dürfte es angebracht sein, den bisherigen Verlauf des Wahl­falsch. Die Religionsfrage hat gerade in diesem Wahlkampfe tampfes zu stizzieren. Die Leiche des Grafen Reventlow war kaum teine besondere Rolle gespielt, weil sich das Zentrum hüten erfaltet, da ging die Balgerei um seine Nachfolgerschaft in den anti­mußte, damit krebsen zu gehen. Die Hauptursache, weshalb femitischen Lagern bereits los. Die Deutsch - Sozialen erhoben ein beträchtlicher Teil der freisinnigen Wähler für Haberland schließlich den Bürgermeister Herzog von Obernkirchen auf den stimmte, liegt in der Eigenartigkeit der politischen und wirt- Schild, die antisemitischen Reformer den Kasseler Rentner schaftlichen Verhältnisse des Wahlkreises begründet. Ein Helmerich. Ersterer fand die Zustimmung des Bundes gut Teil der freisinnigen Wähler besteht aus der Landwirte und erhielt auch den Segen der konfer Arbeitern, die das sind, was der frühere Abgeordnete des vativen Landräte. Herr Helmerich hat den Vorzug, ein reicher Kreises, Lenzmann, zu sein behauptete: 11/ 12- Sozialdemokraten. Sie Mann zu sein, bedeutet also für die Reformer, die jest unter fanden den Weg zur Partei nicht völlig, weil sie sich vielfach der Firma Freideutsch" den Wahlkampf führen, eine briliante noch der Illusion hingeben, einmal selbständig" werden zu Atquisition, denn so voll sie den Mund nehmen, so leer sind, wie

tönnen.

Die Post"-Kloake.

Die" Post" hat endlich eine Antwort auf unsere Notiz Bost Gefasel""( in Nr. 158 des Vorwärts") gefunden. Ihr Geschwätz bon einer" nationalistisch ökonomischen" Richtung a la Mehring- Stadthagen entschuldigt sie mit einem Drudfehler. " Nationalistisch ", behauptet sie, stände statt materialistisch". Vernünftiger wird dadurch ihr Geschwäb nicht. Doch das ist Neben sache; wichtiger erscheint uns, daß sie ihren verschiedenen früheren Fälschungen eine neue hinzufügt. Wir hatten ausgeführt, daß allem Anschein nach die" Post" aus Parteifreisen mit Mitteilungen über interne Parteivorgänge versorgt werde, daß der Informator aber kein Eingeweihter sein könne, da zwischen halb- und viertel­richtigen Angaben der" Post" sich nicht selten Aeußerungen be­fänden, die eine geradezu zum Spott herausfordernde Einfältigkeit berrieten.

Diese letteren Aeußerungen unterschlägt mit der ihr eigenen bekannten Wahrheitsliebe die" Post" und tut so, als hätten wir bekannten Wahrheitsliebe die" Post" und tut so, als hätten wir zugegeben, daß sie vorzüglich über die Verhältnisse unserer Partei unterrichtet sei. Sie brudt nur folgenden Satz aus unseren Aus­führungen ab:

" Mehrfach schon ist uns aufgefallen, daß die" Post" hin und wieder Artikel und Notizen bringt, aus denen sich ergibt, daß sie aus Parteifreisen( d. h. sozialdemokratischen) inspiriert oder richtiger mit Mitteilungen über interne Vorgänge in der Partei versorgt wird."

Und knüpft daran dann folgende Bemerkung:

"

"

Damit wird bestätigt, wie gutreffend unsere Mitteilungen über sozialdemokratische Verhältnisse find. Im weiteren Verlaufe des Artikels verführt dann aber das beim Vorwärts" chronische Polizeidelirium dazu, die Möglichkeit anzunehmen, daß die politische Polizei uns informiere. In Verbindung mit dem Vor­stehenden ergibt sich daraus, daß auch die politische Polizei nach Ansicht der Vorwärts"-Redaktion recht gut informiert sein muß über Vorgänge aus der Sozialdemokratie." Höher fann man die Verlogenheit taum treiben. Das ist die viclgerühmte Anständigkeit eines Organs des nach Bildung und Befi maßgebenden Bürgertums"! Eine feine Sorte.-

Der Schleifstein.

Wir fahen gestern, wie die Kreuz- Zeitung " die Regierung der Die Kleinindustrie übt hier einen starten Fama erzählt, ihre Geldbeutel. Den Kampf", den die Antisemiten Einfluß auf die politische Parteikonstellation aus. Die Klein- luntereinander führen, ist geradezu ekelhaft. Die Herrschaften Niederlande scharf zu machen sucht selbstverständlich gegen di