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Dresden

Leipzig

Chemniz.

Zwidau

Aerzte Kurpfuscher"

157

129

753

352

697

200

255

207

245

103

991

Im Königreich Sachfen: 2107

Berlin und Umgegena. Folgen übergroßer Arbeitswilligkeit!

=

Mentagsblättern verbreiteten Nachrichten beruhen auf unwahrheit. Jeder Arbeitsberechtigte hat eine rote Arbeitsberechtigungstarte im Besiz. Die Ortsverwaltung.

Deutfches Reich.

86. Jahresbericht des sächsischen Landesmedizinalfollegiums. Danach find insgesamt 1942 nicht approbierte Personen mit der Ausübung der Heilkunde in Sachsen beschäftigt, davon behandeln 951 nur Zahn­franke. Von den übrigen in Betracht kommenden 991 Personen sind 678 Bei der Firma" Bedag" streikten bekanntlich vor einiger Zeit männlichen, 313 weiblichen Geschlechts, ihr Alter schwankt die Automobilführer. Der Streit ging verloren, weil sich eine zu Ein neuer Tarifvertrag im Buchbindergewerbe. zwischen 20 bis über 80 Jahre, das Gros steht im Alter von große Zahl von Arbeitswilligen fand. Wie die Allgemeine Fahr­40 bis 60 Jahren. Die verschiedensten Berufe find früher von diesen zeitung", das Organ des Vereins der Droschkenführer, berichtet, Durch die Verhandlungen in Leipzig ist ein neuer Tarifvertrag Leuten betrieben worden; man findet 69 Kaufleute, 41 Weber, hat der Anführer dieser Arbeitswilligen, namens Pickardt, welcher zustande gekommen, dessen endgültige Annahme allerdings noch von 39 Barbiere, 24 Schuhmacher, 16 Lehrer und Lehrerinnen ufiv. der Liebling der Direktion geworden und auch seiner Arbeitswillig der Zustimmung der Buchbinderversammlungen in den drei Tarif­unter ihnen. Von einer strafrechtlichen Verfolgung wird abgeraten, feit wegen mehrmals prämiiert wurde, im Monat Mai 448 städten abhängt. Es war dies natürlich nur da nur in feltenen Fällen eine Verurteilung erreicht wird und frei- Mark Lohn ausgezahlt bekommen. Die Verhandlungen selbst waren mit großen Schwierigkeiten sprechende Urteile nur marktschreierisch von den Freigesprochenen möglich, weil P. seine Arbeitszeit dermaßen aus verknüpft. Sie begannen am Sonnabend. Die Unternehmer lehnten ausgenügt werden. Das Zahlenverhältnis der Aerzte zu den Kur- dehnte, daß man ruhig sagen kann, er hat aus einer Woche es rundweg ab, mit Vertretern des Verbandsvorstandes zu ver­pfuschern" beleuchtet nachstehende Tabelle: zehn Tage gemacht. Nun ist dem P. in dieser Woche das handeln. Aber am anderen Tage gaben sie diese schroffe Haltung Regierungsbezirk Malheur passiert, jemanden tödlich zu überfahren. Ob auf und erklärten sich damit einverstanden, daß die drei anwesenden Baußen er an diesem Unfall Schuld hat, können wir nicht beurteilen, Vertreter des Verbandsvorstandes mit beratender Stimme an den Wunder braucht es aber bei einer derartigen Arbeitszeit, wie sie P. Verhandlungen teilnahmen. Der Tarif, der dann nach teilweise beliebt, nicht nehmen. Sollte die Schuld des P. bewiesen werden, scharfen Auseinandersetzungen zustande tam, entspricht in mancher so ist es die höchste Zeit, daß das Gesetz vorschreibt, daß diejenigen Hinsicht nicht den Wünschen der Gehülfen und Arbeiterinnen, und Arbeitgeber, welche ihre Arbeiter dermaßen ausnuten, daß für er wurde von ihren Vertretern nur vorbehaltlich der Zustimmung das Gemeinwohl eine Gefahr besteht, mit bestraft werden. der öffentlichen Versammlungen unterzeichnet. Wenn diese Ver­Sehr richtig! Die Polizei fann aber und muß nach unserer sammlungen sich geäußert haben, wird vielleicht nochmals eine Ver­Ueberzeugung gegen solche Zustände schon heute ohne Eingreifen handlung mit den Unternehmern notwendig werden. der Gesezgebung einschreiten. Sie ist sehr wohl berechtigt, im Für Berlin findet die öffentliche Versammlung am Mittwoch Interesse der öffentlichen Ordnung und Sicherheit die Arbeitszeit abend bei Keller in der Koppenstraße statt. Bekanntlich hat die für die Automobilführer auf ein vernünftiges Maß zu beschränken. Berliner Buchbinderinnung beschlossen allerdings nicht, wie Das Interesse des fahrenden und gefahrenen Publikums ge- in einigen Blättern berichtet wurde, einstimmig am 21. Juli bietet dies, wenn man an die ausgebeuteten Automobilproletarier ihre organisierten Gehülfen und Arbeiterinnen auszusperren, um selbst nicht denken will! Die Zunahme der Automobilunfälle in die großen Unternehmer in ihrem Stampf gegen den Buchbinder­neuerer Zeit ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß niemand verband zu unterstützen. Nachdem jetzt jedoch die Beendigung des ungestraft an seinen Nerven Tag für Tag 15 Stunden lang ein Kampfes bevorsteht, wird wohl auch jener Innungsbeschluß als hin­Automobil pfeilschnell durch die Gefahren der Großstadt führen fällig anzusehen sein. Uebrigens haben einige der bedeutendsten fann. Es mag ein eigener Nervenfißel sein, durch überraschendes Innungsmeister ihrem Personal erklärt, daß sie trok jenes Be­und doch überlegtes Eingreifen sich aus einer schnell auftauchenden schlusses nicht aussperren würden, weil sie eine solche Maßregel für schwierigen Situation herauszuhelfen; wenn dies aber berufsmäßig töricht erachteten. Die Innung hat auch den paritätischen Arbeits­Stunde um Stunde geschehen muß, führt es zur Nervenzerrüttung! nachweis gekündigt; der Nachweis wird jedoch voraussichtlich deffen­Hier könnte unsere Polizei durch ihr Eingreifen zeigen, daß sie ungeachtet fortbestehen. tatsächlich ist, was sie sein soll: eine Sicherheitsbehörde! Aber so unfehlbar eine Verkürzung der Arbeitszeit für die Auto­mobilführer im Interesse der öffentlichen Ordnung und Sicherheit liegt, so unfehlbar gefährdet sie auch die kapitalistische Ausbeutung. und über deren Sicherheit muß eine preußische Behörde zu aller­erst wachen!

Zur Lage der Ziegeleiarbeiter.

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Wie mit Ziegeleiarbeitern umgegangen wird, geht aus folgendem Bericht im Hamburger Echo" über Zustände in Sande im Schles­wig- Holsteinschen hervor: Fünf auf der Ziegelei von Günther be­schäftigte Arbeiter ersuchten um Aufbesserung des Lohnes, der 21 M. pro Woche bei einer Arbeitszeit von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends betrug. An Stelle dieses Wunsches wurde den Arbeitern Attordarbeit überwiesen, wobei sie jedoch trotz angestrengterer Tätigkeit faum mehr als im Tagelohn verdienten. Aus diesem Grunde verzichteten daher die Arbeiter darauf, noch länger in Afford zu arbeiten, sondern sie stellten dem Meister anheim, wieder in Tagelohn und zwar zu dem früheren Lohne von 21 M. pro Woche, zu arbeiten. Dem wurde jedoch nicht stattgegeben. Der Meister und ein Bureauangestellter, der für den verreisten Besiger die Leitung des Betriebes übernommen hatte, fühlten sich vielmehr veranlaßt, diese widerspenstigen Arbeiter, die, teils auf gewöhnlichem Wege, teils durch einen Stellenvermittler in Berlin bei Günther ein Arbeitsverhältnis eingegangen find, furzerhand zu entlassen. Die Arbeiter, die aber glauben, Anspruch auf vierzehntägige Kündigung zu haben, sind nunmehr gegen Günther flagbar geworden. Sie verlangen eine Entschädigung von Von der Firma Bell u. Co. erhalten wir folgende zuschrift: je 42 M. für 14 Tage. Was noch weiter befremdet, ist, daß Bei der Arbeitseinstellung in unserer Fabrit handelt es sich Die Arbeiter Verträge unterschreiben müssen, aber nicht um Lohnabzüge, sondern um Teilung der Arbeit. Der feinem der vertragschließenden Arbeiter eine Ab- Umbau, welcher früher von einem Arbeiter ganz hergestellt worden fchrift des abgeschlossenen Vertrages ausge- ift, wird jest geteilt, und zwar in weiße Umbaue infl. Hohlfehlen händigt wird. Daher kommt es auch, daß die meisten Ziegelei- und Klappentehlen und in Furnierzusammensehen mit Furnieren. arbeiter nicht wissen, was fie vereinbart haben, zumal solche darunter Erstere Arbeit wird von Maschinen- und Lohnarbeitern, lettere in find, die kaum lesen, noch viel weniger den Inhalt solcher ver- Afford gemacht. Wir haben bei Teilung der Arbeit die bisherige zwickten Verträge verstehen können. Wenn die Arbeiter weiter Beitbauer zur Herstellung derselben nach bestem Wissen bemessen, glauben, daß die Vermittlungsgebühren vom Arbeitgeber selbst ge- natürlich unter Berüdsichtigung der Maschinenarbeit. Jedoch sind tragen werden, so dürften sie sich auch hierin täuschen. Vor uns wir davon überzeugt, daß die Löhne jezt noch besser sind als liegt eine Abrechnung der fünf Entlassenen, aus der hervorgeht, daß bisher, so daß von Lohnabzügen überhaupt keine Rede sein kann. den Arbeitern alles, Gebühr an den Stellenvermittler und selbst Ebenso ist es unwahr, daß wir Vermittelungsvorschläge rundweg Wohnungsgeld in Abzug gebracht wird. Zu beachten sind noch die ablehnten. Wir sind stets bereit, zu verhandeln, jedoch Preise an­Abzüge für Logisgeld in Höhe von 2 M. pro Woche für ein Massen zunehmen, welche 30-50 Broz. Lohnerhöhung bedeuten, sind selbst quartier, in dem bis zu 15 Arbeiter logieren. Die traurigen Zu- für uns, die wir Arbeiter waren und unserer Meinung nach noch stände der Ziegler können nur durch Gesez und durch Beitritt zu der sind, unannehmbar. Ferner ist es unwahr, daß wir Arbeiter ge­Gewerkschaft gebessert iverden. Wären alle Ziegler organisiert, so maßregelt haben. Uns Lohndrücker zu nennen, ist eine Böswillig­könnten ihnen so elende Arbeits- und Lohnbedingungen nicht mehr keit, denn laut Lohnbücher können wir beweisen, daß wir uns in geboten werden. unserer Branche, was Löhne und Affordpreise anbelangt, mit jeder Firma messen fönnen.

Aus Induftrie und Handel.

Kohle und Eisen.

Die bekannte Fachzeitschrift Kohle und Eisen" ber­Bffentlicht in der soeben erschienenen Nummer 14 ihres 26. Jahr­ganges ihren Uebersichtsartikel über die Lage des Kohlen- und Eisenmarktes im letzten Vierteljahr( April bis Juni). Sie kon­statiert eine weitere Zunahme der Nachfrage.

Auf dem Kohlenmartte fonnte während der ganzen Be­richtsperiode troß angespanntester Tätigkeit der Zechen der Nach frage nicht in vollem Umfange genügt werden, so daß das Kohlen­fonditat gezwungen war, englische Kohlen hinzuzukaufen. Auch den gesteigerten Anforderungen in Hochofentots fonnte nicht in dem wünschenswerten Maße entsprochen werden. Der Bedarf an R oheisen war sehr start. Für das laufende Jahr ist das Syndikat sowohl in Gießerei wie in Puddel- und Stahleifen ausverkauft; die Hereinnahme weiterer Aufträge ist nur noch durch Verschiebungen zu ermöglichen. Im Interesse der in­ländischen Verbraucher werden Exportgeschäfte vorläufig nicht ab­geschlossen. Die Abrufe der Verbraucher bleiben sehr start und find faum zu befriedigen. Für 1907 gehen die Aufträge in Gießereiroheisen ebenfalls ziemlich zahlreich ein. Die Beschäftigung in Flußstabeisen wie auch in Schweißstab­eisen war eine gute und die Preise behielten eine wenn auch lang­fam, so doch stetig steigende Richtung. In Draht fanden sämtliche deutsche Stahlwalzwerke ununterbrochen reichliche Arbeit."

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Sämtliche Tischler und Holzbearbeitungsmaschinenarbeiter von Erfurt sind gestern wegen Lohndifferenzen in den Ausstand ge­treten.

Im Rettungseifer für das aussperrende Unternehmertum hat in Zittau der Bahnhofsinspektor Zettel die Polizei übertroffen. Er untersagte den Streitposten der ausgesperrten Maurer, die schon seit Wochen im Kampfe stehen, das Betreten des dem Bahnfiskus gehörigen Terrains vor dem Bahnhofsgebäude. Auf diese Weise glaubt wohl der Bahnhofsinspektor den Ausgesperrten jede Kontrolle über etwa ankommende Streifbrecher unmöglich machen zu können. Das wird ihm ja nicht gelingen. Es verdient aber noch hervor­gehoben zu werden, daß unter demselben Bahnhofsinspektor, der so gegen die Ausgesperrten vorgeht, ankommende Streifbrecher vom Bittauer Bahnhofe hintenweg auf sonst verbotenen Wegen in die Stadt gebracht werden.

Die politische Neutralität der christlichen Gewerkschaften.

Gegen die Behauptung, daß die christlichen Gewerkschaften nichts weiter seien wie Anhängsel und Hülfstruppen des Zentrums, wehren sich die Agitatoren und Preßorgane dieser Organisationen immer mit großem Geschrei. Dieses Geschrei ist natürlich noch lange fein Gegenbeweis. Dagegen ist soeben einem christlichen Gewerkschafts­organ einmal das offene Geständnis entschlüpft, wohin bei den Christlichen die Reise gehen soll.

In der christlichen Gewerkschaftspresse wird zurzeit eifrig dafür agitiert, daß sich die christlichen Arbeiter auch politischen Organi­fationen anschließen sollen. Es wird die Gründung von eigenen Arbeiterwahlvereinen gefordert, die die Wahl von Arbeiter­

Ueber obige Angaben sind wir jederzeit bereit, Ihnen Beweise zu liefern, und steht es Ihnen eventuell frei, die betreffenden Lohnbücher einzusehen. p. C. Neugebauer Nachfl. Bell u. Co. Achtung, Bretterträger! Die Bretterträger der Firma Bos- fandidaten erstreben sollen. Recht vorsichtig sagt das Zentralblatt au u. Knauer, Zimmerplaz Halensee, befinden sich im Streit. Zuzug ist streng fernzuhalten. Streit. Zuzug ist streng fernzuhalten.

fommen.

Handels- und Transportarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Charlottenburg .

Die Bufchrift an uns enthält außer jener Forderung noch eine Darstellung der Firma darüber, wie fich nach ihrer Ansicht der Sonflitt entwickelt hat. Und wir wollen diese wiedergeben, um nicht illoyal zu erscheinen, obgleich uns die Form der Berichtigung" zu ihrer Aufnahme nicht verpflichtet. Es heißt in der Zuschrift:

Ausland.

der christlichen Gewerkschaften", diese politische Betätigung solle innerhalb der bürgerlichen Parteien" erfolgen, man will alfo den Schein vermeiden, als ob man Propaganda für eine politische Zentrumsorganisation treiben tolle. Daß es aber tatsächlich darauf Die allgemeine Lage des Eisen- und Stahlmarktes," schreibt Die Firma Ennell", Schraubenfabrik und Apparatenbau, stellt hinausgeht, darüber ist sich natürlich kein Mensch im Zweifel, das Blatt, war in der abgelaufenen Berichtsperiode eine recht an uns das merkwürdige Unsinnen, ihr den Gewährsmann zu der die schwarzen Pappenheimer tennt. Nun haben aber gute. Durchweg war reichliche Arbeit vorhanden und die Nachfrage nennen, der uns über die Verhältnisse dieses Betriebes unterrichtet einige bayerische Zentrumsorgane aus aus Gründen, auf die vom In- und Auslande blieb eine rege, so daß der Aufträgebestand, hat. Natürlicherweise können wir diesem Ansuchen nicht nach man hier nicht weiter einzugehen braucht, gegen den Plan der am 1. April ein guter war, bis Ende Juni noch zugenommen hat. Eine unliebsame Erscheinung bildete der zunehmende Mangel besonderer politischer Organisation der christlichen Arbeiter Stellung an Rohstoffen, ganz besonders in Kohle und Kots, teilweise auch in genommen und zwar zum Teil unter persönlichen Ausfällen gegen Roheisen und Halbzeug. den ultramontanen Landtagsabgeordneten Schirmer in München , der ebenfalls für die Schaffung von Arbeiterwahlvereinen Propaganda treibt. Schirmer polemisiert nun in der neuesten Nummer der von ihm herausgegebenen Sozialpolitischen Blätter" ziemlich " Bur Berichtigung erwähnen wir hier nur kurz, daß in unserer gereizt gegen die erwähnten Organe feiner Partei und bemerkt Fabrit Schraubendreher mit einem Stundenlohn von 40 Bf. über- babei, daß es teine andere politische Organisation haupt noch nicht beschäftigt wurden, vielmehr zahlten wir stets nach dem von dem Metallarbeiterverband festgesezten Tarif, nämlich der christlichen Arbeiterschaft gibt als die Arbeiter­45 f. Ebenso ist auch die Nachricht, die Dreherinnen verdienten wahlvereine der Bentrumspartei". Damit ist also nachgewiesen, daß die christlichen Gewerkschaften nur 8-10 m. in der Woche, direkt aus der Luft gegriffen. Unsere Affordsäge sind die gleichen wie in anderen Schraubenfabriken und eine systematische politische Propaganda zugunsten des Zentrums laffen, je nach Geschick und Fleiß der Arbeiterinnen, einen Wochen- treiben. Deshalb bezeichnen sie sich auch als politisch neutral".. verdienst von 15-18 M. zu. Ueberhaupt verhält sich die Angelegen- Aber die christlichen Führer werden ja wohl wissen, was sie ihren heit ganz anders als in Ihrer Notiz geschrieben. Acht Tage vor Anhängern alles aumuten dürfen. der Entlassung wurde von den männlichen Arbeitern schon am frühen Morgen eine regelrechte Kneiperei während der Arbeitszeit in Szene gesetzt. Um Differenzen aus dem Der Straßenbahnerstreit in Rom ist beendet. Gegen die Wege zu gehen, ersuchte sowohl der Geschäftsführer als Zusicherung der Gesellschaft, teine Maßregelung vorzunehmen, auch der Meister im höflichsten Tone Vernunft anzunehmen; dies wurde in der Nacht zum Sonntag die Arbeitsaufnahme beschlossen, wurde auch versprochen, aber trotzdem wurde hinter dem Rücken der die am Montag ohne Zwischenfall erfolgte. Die Streifenden era Vorgesetzten weiter gefneipt, und selbstverständlich nicht gearbeitet. rangen eine Lohnerhöhung von insgesamt 98 000 Lire pro Jahr. Im Laufe des nächsten Vormittags legten plötzlich alle Arbeiter und Der Zehnstundentag in der italienischen Textilindustrie. In Arbeiterinnen ohne vorherige Motivierung die Arbeit nieder und Legnano ereignete sich der gewiß seltene Fall, daß die Unter­entfernten sich; erst am nachmittag begannen die Unterhandlungen nehmer der Textilindustrie( Spinnereien, Webereien, Drudereien, wegen einiger Affordfäße der Arbeiterinnen. An stands los be Färbereien), die zusammen zirka 12 000 Arbeiter und Arbeiterinnen willigten wir diese Forderung und die Arbeit wurde beschäftigen, ohne es zu einem Streif fommen zu lassen, den Zehn= am nächsten Tage wieder aufgenommen. Trotz dieses unseres Ent stundentag für ihre Betriebe einführten. Bisher betrug die Ar­Durch die Kreise der Schuhmannschaft von ganz Bayern gegenkommens, wurde statt zu arbeiten, die Zeit vertrödelt und beitszeit 11 Stunden. Die Anregung zu der gemeinsamen Sigung geht seit einiger Zeit eine Bewegung, die auf Organi- ber Einrichter Sähn tat fein möglichstes, um das Einrichten war vom Bürgermeister und von mehreren Abgeordneten aus fations Bestrebungen abzielt. In verschiedenen der Bänke in die Länge zu ziehen, damit die Frauen recht gegangen. Es wurde ferner der Beschluß gefaßt, die Löhne so weit Städten sind bereits Schuhmännerbereinigungen wenig in der Woche verdienen sollten; die Frauen wiederum zu erhöhen, daß die Arbeiter auch bei der verkürzten Arbeitszeit entstanden. Nun besteht die Absicht, sie zu einem Landes- unterstüßten ihn in seinem Vorhaben. Aus purem Anstand be- auf den gleichen Tagesverdienst kommen, wie vor dem. berband zusammenzufassen, der seinen Sitz in Nürnberg haben zahlten wir dennoch den Dreherinnen die Wartezeit in Lohn, und foll. Das ist anscheinend den freisinnigen Unternehmern, die zwar mit 30 Pf. pro Stunde, was doch gewiß recht anständig ist. Als diese Mißwirtschaft sich jedoch nicht änderte, blieb uns weiter das Nürnberger Stadtparlament beherrschen, nicht angenehm. nichts übrig, als alle zu entlassen. Sie werden daraus ersehen Vernichts Im November v. J. wurde in Nürnberg ebenfalls eine Ver und zugeben müssen, daß wir nur forrekt gehandelt haben und die Veranstaltungen. einigung der Schuhleute und der aus der Schußmannschaft Entlaffung nicht aus Lohnforderungen entstanden ist, denn solchen Treptow - Baumschulenweg. Mittwoch, 18. Juli: Kinderfest in Speers hervorgegangenen Bediensteten gegründet, die sofort eine große sind wir, wenn sie berechtigt sind, stets zugänglich." Festfälen, Baumschulenstr. 78. Mitgliederzahl erzielte und auch vom Magistrat genehmigt Wir haben in der Angelegenheit Erfundigungen eingezogen, und Tempelhof- Mariendorf- Marienfelde. Mittwoch, 18. Juli: Bersamm lung bei Müller, Tempelhof . Genosse Schmidt spricht über: Damals standen nämlich gerade die Ge da ist uns mitgeteilt, daß der Lohn der Schraubendreher in der Tat Die Jdee des Gottesbegriffes. meinderatswahlen bor der Türe und da unter nicht 40, sondern 45 Pf. beträgt. In dieser Beziehung haben wir 3: den Schußleuten und Magistratsbediensteten immerhin also einen Irrtum zu berichtigen, den wir gern eingestehen. Im Charlottenburg . Mittwoch, 18. Juli, abends 81%, Uhr, Nofinenstr. 3; übrigen bleiben die Tatsachen bestehen, daß der Verdienst der Versammlung. Vortrag von Reg. Kraus. einige hundert Gemeindewähler sind, mochte man die Schraubendreherinnen resp. Arbeiterinnen ein niedriger ist, und daß Teltow . 26. Juli bei Pickenhagen. 18. August Stiftungsfest. Leute nicht vor den Stopf stoßen. Jetzt aber weht plötzlich ein der Inhaber der Firma, ein Herr affan, als die Arbeiterschaft Berlin . Der Ausflug nach Treptow , Bittoriagarten, findet umstände­anderer Wind. Dieser Tage wurden die Schuhleute durch verlangte, daß einige Preise aufgebeffert werden sollten, dies ab­halber am Montag, den 30. Juli, statt. einen Dienstbefehl überrascht, worin ihnen die fernere Zu lehnte und einige Tage später die Arbeiter und Arbeiterinnen plöz­

wurde.

Gewerkschaftliches.

Staatsgefährliche Polizei.

gehörigkeit zur Vereinigung der Schußleute und auch der lich entlassen wurden. Auf eine telephoniſche Anfrage ſeitens bes

fünftige Beitritt zu einem ähnlichen Verein untersagt Metallarbeiter Verbandes lehnte Herr Hassan jede Verhandlung wurde; für den Zuwiderhandlungsfall wird strengstes Ein- ab. Nachdem sein Betrieb gesperrt war, ließ sich der Herr in Ver­schreiten angedroht. Dieser Dienstbefehl ist von demselben handlungen ein. Es wurde nun vereinbart, sämtliche Entlassenen Magistrat erlassen, der auch die Genehmigung zur Gründung einstellung verzichteten. wieder einzustellen, außer drei Arbeitern, welche auch auf die Wieder­des Vereins erteilte. Gegen die Verfügung soll Beschwerde erhoben werden.

Aus der Frauenbewegung.

Versammlungen

Letzte Nachrichten und Depeschen.

Verkürzung der Arbeitszeit. Straßburg , 16. Juli. ( B. 5.) Sämtliche Mühlhauser Tertil fabrijen beschlossen der Reichsländischen Korrespondenz zufolge, am 1. Oktober den zehnstündigen Arbeitstag einzuführen. Der Aus­stand der Firma Stinnau in Rothau endigte mit dem Siege der

Die Glaser beschlossen, überall dort, wo der neue Tarif sofort anerkannt ist, weiter zu arbeiten. Alle übrigen in den Arbeiter.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil berantw.: h. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchbr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt