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borzunehmen, die nach Ablauf dieser Zeit in die höhere Lohnklasse einrücken würden. Die weiteren Forderungen lehnt die Firma mit banalen Redensarten ab. Der Meister hat noch so einen kleinen Zunftzopf; der ihm aber durch den Zusammenhalt der Arbeiter schon etivas gekürzt werden dürfte. Vor Zuzug wird gewarnt.

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Der Tarif selbst soll auf zirka fünf Jahre(!) gelten, und zwar| geschleppten Massentrupps bon talienern sämtlich bis zum 30. April 1911. Während dieser Zeit soll der Buchbinder - nach Aufklärung über den Sachverhalt auf die verband seine Mitglieder anweisen, auf alle beim Streit auf Seite der Streifenden traten und ihre Agenten im gestellten Forderungen, soweit sie nicht durch diesen Vertrag be- Stich ließen. Selbst ein Trupp Kroaten bon 25 Mann erklärte willigt sind, zu verzichten, besonders auch auf die Freigabe des sich mit den Streifenden solidarisch. Nach solchen Proben mußte ersten Mai. das Unternehmertum nach fünfwöchentlichem Kampfe die Waffen Der Lohnkampf der Glaser nimmt einen für die Kämpfenden durchaus günstigen Verlauf. Die Tätigkeit der Streitbrecher- mindestens vier gemeinschaftliche Sitzungen der Vorstände des Eine weitere Bestimmung des Vertrages besagt, daß jährlich strecken. kolonnen, welche die Unternehmer aus Kleinmeistern und Lehrlingen Arbeitgeber- und des Arbeitnehmerverbandes stattfinden sollen, wo Eine Massenaussperrung im Straßburger Baugewerbe . gebildet haben, wird durch die Solidarität der Bauhandwerker fast über Angelegenheiten des Tarifes, sowie über dessen Innehaltung Straßburg , 17. Juli. ( Eig. Ber.) in allen Fällen verhindert. Zu diesem Zweck haben die Bauhand- und Einführung beraten werden soll. Anträge auf Abänderungen Aus Jm hiesigen Baugewerbe beginnt morgen eine werker auf folgenden Bauten die Arbeit niedergelegt: Eldenaer­straße 4( Lichtenberg ), Heinersdorferstraße 15/16, Bau Kuhnert, sich um provisorische Festsetzung neuer Positionen oder um Aende- Bewegung begleitet sein wird. des Tarifes sollen hier jedoch nur insoweit gestellt werden, als es sperrung, die von den tiefgehendsten Folgen für die geplante Sie trifft zunächst 1200 Erd Ecke Driesenerstraße, Essenerstraße 10, Saale - und Zeigerstraßen­Ecke( Rigdorf), Bau Mammusen( Glaserei von Zielke), Donaustraße rungen handelt, die durch Veränderung der Arbeitsmethoden oder und Bauhülfsarbeiter, wird aber in wenigen Tagen etwa durch Einführung neuer Maschinen notwendig erscheinen. Die 3000 im Baugewerbe überhaupt tätige Arbeiter ( Rigdorf), Kottbuserdamm( Schlosser), Sedanstraße 47/48( Weißen- Vertretung des Buchbinderverbandes bei diesen gemeinschaftlichen in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Borgeschichte dieser Maß sce), Bertelsdorferstraße, Ecke Jahnstraße( Rirdorf), Prager­plak 2/3. Die Arbeitsniederlegung hat in allen Fällen den Er- Sizungen soll aus acht gelernten Buchbindern bestehen, von denen nahme der Baugelverksinnung ist folgende: Bereits vor einem Bauhülfsarbeiter nachdem folg gehabt, daß die Streitbrecher abziehen und die Arbeit der Aus- sich fünf in fester Stellung bei Mitgliedern des Arbeitgeberverbandes Jahre stellten die Erd- und befinden müssen. gesperrten liegen lassen mußten. Es arbeiten bis jetzt mehr als eine Lohnbewegung im Vorjahre erfolglos verlaufen war- Die Arbeitgeber haben bekanntlich bei der Aussperrung als an die Junung Forderungen auf Erhöhung des Stunden 200 Glaser zu den neuen Bedingungen. Eine Anzahl von Firmen, bei denen es den Großunternehmern gelungen war, die Grund, weshalb sie den Buchbinderverband nicht mehr für vertrags- lohnes. Auch damals wurde schon mit der Drohung mit Aus Materialsperre zeitweise durchzuführen und deshalb die bei ihnen fähig erachteten, auch angeführt, daß dieser Verband, ohne ihrem sperrung geantwortet. Schließlich aber wurde eine Einigung erzielt Materialsperre zeitweise durchzuführen und deshalb die bei ihnen Verband Mitteilung zu machen, in anderen Städten Tarifverträge auf Grundlage der Stundenlöhne 30 Pfennig für Hochbau- und Beschäftigten gestern entließen, werden in den nächsten Tagen wieder abgeschlossen habe mit geringeren Löhnen als die in den drei Tarif- 33 Pf. für Tiefbauarbeiter. Selbst diese doch gewiß allzu niedrigen weiter arbeiten lassen. Die Bauhandwerker werden ersucht, darauf zu achten, daß nur solche Glaser auf den Bauten arbeiten, die im Besitz städten bestehenden. Um dagegen gesichert zu sein, wurde nun in Säße wurden jedoch von den Unternehmern nicht eingehalten. den Tarif folgender Passus eingefügt: heute werden Löhne bon 26 und einer roten Arbeitsberechtigungskarte mit Wochenmarke sind. 27 Pfennig " Bur endlichen allgemeinen Durchführung des Tarifs ver- pro Stunde bezahlt. Auch die vereinbarte andert pflichtet sich der Arbeitnehmerverband, Sondertarife weder in balbstündige Mittagspause wurde feineswegs bes den drei Tarifftädten noch in anderen Städten des Deutschen obachtet. So richtete denn am 3. April die Organisation wieder Reiches abzuschließen, ehe nicht diese Verträge dem Arbeitgeber- neue Forderungen an die Innung, und zwar sah sie sich namentlich verband vorgelegt sind. Der Vorstand des Arbeitnehmerverbandes angesichts der gesteigerten Lebensmittel- und Wohnungspreise ge Die diesjährige Boykottbewegung im Friseurgewerbe nimmt verspricht, innerhalb drei Monaten Abschriften von allen bisher zwungen, einen Lohn von 40 und 50 Bf. zu fordern, den sie nach abgeschlossenen und noch in Kraft befindlichen Verträgen, soweit mehreren Unterredungen auf 37 und 42 Pf. ermäßigte. Die Innung schärfere Formen an. In den Zahlabenden sieht man sich die sie zu seiner Kenntnis gelangt sind, dem Vorstand des Arbeit- schob aber die Entscheidung bezeichnenderweise Barbierherren etwas genauer an. So ist in einzelnen Bezirfen der Ausschluß aus der Partei über diejenigen selbständigen Barbiere be= geberverbandes einzureichen. Außerdem sind nach Abschluß neuer immer weiter hinaus, wie sie es auch früher getan antragt, welche die Forderungen der Gehülfen nicht anerkennen. G3 Verträge auch diese alsbald einzureichen. Der Arbeitgeberverband hatte, wenn sie sich auf die kommende Hochsaison rüsten wollte. macht sich ja dann auch nach jedem Zahlabend die Wirkung bemerk­hat den Wunsch, nach Kräften zur Verbesserung der Arbeits- und Gerade deshalb, weil die Arbeiter durch die vorher gewonnenen Lohnverhältnisse in allen Orten beizutragen. Dies ist ihm aber Erfahrungen gewißigt waren, ließen sie sich auf die offenbaren und bar. Die Zahl der unterschriftlich anerkannten Forderungen ist auf nur möglich bei einer vertrauensvollen Zusammenarbeit beider äußerst durchsichtigen Verschleppungsmanöver nicht ein, sondern 632 gestiegen. Insbesondere ist in den Vororten eine Zunahme der Verbände. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit soll durch die verhängten über die Werkstatt des größeren Bauunternehmers Bewilligungen zu verzeichnen. Es ist deshalb auch das Verlangen Bestimmungen dieses Paragraphen herbeigeführt werden." die Sperre. Und der Arbeitgeber nach Verträgen bemerkbar. In Weißensee und die Innung antwortete Adlershof schweben diesbezügliche Verhandlungen. In Köpe­Zur Sicherung des Friedens innerhalb der Werkstätten nach dann auf diese Maßnahme mit der Erklärung, daß sie sich auf weitere Verhandlungen nur einlassen werde, falls die nid ist ein Vertrag zustande gekommen. Seine Unterschrift zurüd- Wiederaufnahme der Arbeit soll folgender Paragraph dienen: " Der Arbeitnehmerverband verspricht, mit allen Kräften da Sperre aufgehoben würde, daß sie aber bei Aufrechterhal gezogen hat in Köpenick der Arbeitgeber Joch, Glienickerstr. 36. Die für zu sorgen, daß die während des Streifes in Arbeit gestandenen tung der Sperre die allgemeine Aussperrung vor Geschäfte, die bewilligt haben, sind kenntlich durch ein von der Arbeiter und Arbeiterinnen unbehelligt bleiben. Ebenso ver- nehmen würde. Diese Drohung der Herren im eigenen Hause", Straße sichtbares weißes, mit rotem Rand versehenes Plakat. Die spricht der Arbeitgeberverband, mit allen Kräften dafür zu die heute in allen Straßburger Tagesblättern publiziert worden Gehülfen müssen im Besize einer ebensolchen Kontrollkarte sein. Dieselbe ist nur gültig, wenn laufend gestempelt. sorgen, daß die organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen un- ist, hat in einer noch einer noch am gleichen Abend stattgefundenen begeligt bleiben." Echließlich enthält der Tarifvertrag folgende Bestimmung über die Wiedereinstellung der Ausständigen:

Steinfeger! Die Sperre über die Firma Hauschild, Friedrichsfelde , ist hiermit aufgehoben, da dieselbe den Schiedsspruch der Schlichtungskommission anerkannt hat.

Die Schlichtungskommission. J. A.: W. Wagner.

Verband der Friseurgehülfen.

Achtung, Bretterträger und Blatarbeiter! Die Bretterträger und Plazarbeiter der Firma Bonrau und Knauer befinden sich im Streit. Zuzug ist streng fernzuhalten..

Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter. Drtsverwaltung Charlottenburg.

Achtung, Fensterputer! Der Streit bei der Firma Patenge u. Müller dauert unverändert fort. Buzug ist streng fern­zuhalten. Zentralverband der Handels-, Transport und Verkehrsarbeiter. Die Sektionsleitung.

Deutsches Reich .

Der neue Buchbindertarif.

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" Der Arbeitnehmerverband nimmt davon Kenntnis, daß in­folge der während des Streifs notwendig gewordenen zahlreichen Neueinstellungen eine Anzahl der Streikenden in den Betrieben der Mitglieder des Arbeitgeberverbandes zunächst nicht wieder beschäftigt werden können. Andere Neueinstellungen werden nicht cher wieder vorgenommen, bis die Streitenden in den Be­trieben eingestellt sind."

Es ist leicht begreiflich, daß diese Bestimmung sowohl wie die Bestimmungen über die Löhne, die Tarifdauer usw. zu heftigen Debatten in der Situng Veranlassung gaben. Von den Teil­nehmern an den Verhandlungen mit den Prinzipalen wurde an­geführt, daß ja diese Verhandlungen noch nicht als endgültig abgeschlossen anzusehen seien und Wünsche der in den drei Städten stattfindenden Versammlungen noch Berücksichtigung finden konnten. Gine stritte Ablehnung des Tarifs und Fortsetzung des Kampfes sei, namentlich auch mit Rücksicht auf die Kollegen in den Provinz städten und in den anderen Branchen des Verbandes, nicht zu empfehlen. Die Redner und Rednerinnen aus den Reihen der Werkstattdelegierten sprachen jedoch fast alle entschieden für Ab­lehnung des Tarifs. Nach der heftigen Debatte, die bis Mitter­ nacht dauerte, beschloß die Situng, die in Leipzig getroffenen Vereinbarungen in ihrer jebigen Form abzulehnen.

Inzwischen hat auch eine von 2500 Personen besuchte Ver­sammlung der in der Buchbinderei beschäftigten Arbeiter und Ar­beiterinnen in Leipzig sich mit der Angelegenheit beschäftigt und den Vertrag ebenfalls gegen 12 Stimmen abgelehnt.

Noch

Brückmann

Massenversammlung unter großer Begeisterung aller Anwesenden die gebührende Erwiderung erhalten: die Zumutung der scharf­macherischen Baugewerksinnung wurde glatt abgelehnt! So tritt denn morgen( Mittwoch) die heute schon teilweise vorgenommene Aus­sperrung in vollem Umfange in Kraft.

Die Situation ist für die Ausgesperrten sehr günstig, denn die Unternehmerorganisation hat in ihrer Rechnung auf den mangelhaften Zusammenhalt der Arbeiter lediglich den Wunsch als den Vater des Gedankens wirken lassen. Allerdings waren die Erd­und Bauhülfsarbeiter noch vor einiger Zeit schlecht organisiert. Aber die fortgesetzten Reibungen mit der Innung, deren kontinuierliche Provokationen haben dem Verband gerade in den letzten Monaten einen gewaltigen Aufschwung verschafft. Außerdem stehen die vorzüglich organisierten Maurer, 3immerleute, Steinhauer und Gipser einhellig und solidarisch hinter ihren ausgesperrten Kollegen. Die Stimmung in ber heutigen von 1500 bis 2000 Arbeitern besuchten Ber­fammlung läßt gleichfalls feinen Zweifel darüber, daß die Arbeiter nicht weichen werden. Die Drohung mit der Aussperrung ber halte wirkungslos, und die Aussperrung selbst wird sich als ein Schlag ins Wasser erweisen Außerdem ist auch die gegenwärtige onjunttur äußerst günstig. Die Bautätigkeit dürfte wohl mindestens bis in den Oktober große Ansprüche an die Unternehmer stellen. Die gezwungenen Feiertage der 3000 Bau­arbeiter werden daher zweifellos unserer Bewegung mehr dienen als denjenigen, die sie zum Mürbemachen der Arbeiter mutwillig hervor gerufen haben.

Ausland.

Bergarbeiterstreit in Siebenbürgen . In dem im Besitz einer preußischen Gesellschaft befindlichen Goldbergwerk Brad ( Sieben­ bürgen ) ist heute ein allgemeiner Ausstand ausgebrochen. 1200 Berg­arbeiter zogen in die Ortschaft Brad, um der Direktion ihre Fors

Auf Dienstagabend hatte die Streifleitung eine Delegierten­fizung der Buchbindereibranche nach Augustins Restaurant in Berlin einberufen, um zunächst die Vertrauensmänner der Werkstätten vom Verlauf und Ergebnis der Verhandlungen in Leipzig zu unter­richten und ihre Meinung darüber zu hören. Das, was die Ver­treter der Ausgesperrten berichten mußten, war nicht geeignet, Bu­friedenheit zu erwecken. Mißmut und Entrüftung über den neuen Tarifvorschlag tamen im Verlaufe der Sigung in leidenschaftlicher Form zum Ausdrud. Es fehlte auch nicht an den bei mißlungenen oder halb mißlungenen Lohnbewegungen leider regelmäßig auf­tauchenden Beschuldigungen gegen die leitenden Personen, Berrat oder dergleichen berübt zu haben. Die Vertreter der Ausgesperrten gaben sich alle Mühe, den Versammelten klar zu machen, daß fie in Leipzig nach bestem Wissen und Gewissen ihre Pflicht getan, daß Der von den Unternehmern vorgelegte Vertrag enthält Be­aber die Verhältnisse stärker waren als ihr guter Wille, so daß sie dingungen, die nur ehrlose und feige Arbeiter annehmen können, sich schließlich nach langem Sträuben schweren Herzens entschlossen, wir nicht," so lauteten die Ausführungen der Diskussionsredner, den Tarif unter Vorbehalt der Zustimmung der Versammlungen die von der Versammlung mit stürmischem Beifall aufgenommen der Verbandsmitglieder zu unterzeichnen. Daß die Verhandlungen wurden. Die Streitleitung hatte sich, um die Ansicht der Mitglieder derungen bekanntzugeben. Die Gendarmerie vereitelte den Massen­mit den Prinzipalen von dem früheren Verbandsvorsißenden allein zum Ausdrud tommen zu lassen, jeder Meinungsäußerung aufzug, worauf Delegierte der Direktion die Forderungen unter­breiteten. Die Ausgleichsverhandlungen find bisher erfolglos ges Dietrich angeknüpft wurden, hat seinen Grund darin, daß in enthalten. Stuttgart immer noch eine gewisse Fühlung zwischen den Aus- Obgleich die Generalfommission und die Verbandsleitung den blieben. Aus Arad traf Militär ein, um die Ordnung aufrecht­gesperrten und den Prinzipalen bestand, und daß, als der Buch- Ausgesperrten die Annahme des Vertrages empfahlen, wurde er zuerhalten. Bisher ist die Ruhe nicht gestört. bindereibesizer Erönlein der dortigen Streifleitung anheim- mit Annahme folgender Resolution abgelehnt: stellte, mit dem Hauptvorstand des Prinzipalsvorstandes in Leipzig " Die Versammlung erklärt, daß das Resultat der Einigungs­Eingegangene Druckfchriften. Verhandlungen anzubahnen, Dietrich, als Vorsitzender der berhandlungen in teiner Weise geeignet ist, einen ehrlichen" Kommunale Pragis", Wochenschrift für Kommunala Stuttgarter Streitleitung, als die geeignetste Person dazu erschien Frieden zu garantieren. Das beweisen die Inserate der Prin- politit und Gemeindesozialismus. Herausgeber: Dr. Albert und dann auch von einer am 8. Juli abgehaltenen Konferenz der zipale, die Arbeitskräfte suchen, um die im Ausstande befind- Süd elum. Verlag Paul Singer, Berlin . Soeben erschien die drei Tarifstädte dazu außersehen wurde. Zu den Verhandlungen lichen Arbeiter auf der Straße liegen zu lassen. Nummer 30 dieser Zeitschrift. In dem Artikel Der Rud nach links im selbst wurden dann je drei Vertreter der Ausgesperrten von Berlin deutschen Gemeindearbeiter- Berband" zeigt H. Schäfer- Köln, wie es fam, und Stuttgart und sechs von Leipzig delegiert, abgesehen von daß die Illusion, als ob sich ein kommunales Arbeiterbeamtentum bilden Dietrich, dem einzigen Vertreter des Buchbinderverbandes, mit könne, in den Kreisen der deutschen Gemeindearbeiter verschwinden mußte. dem die Prinzipale verhandeln wollten. Es fostete viel Mühe, die Dann behandelt der Herausgeber die Frage, wie die Eisversorgung zu einer Prinzipale, die doch erklärt hatten, den Buchbinderverband nicht Aufgabe der Gemeinde gemacht werden kann. Ein dritter Artikel bringt eine Kritik des vom Regierungsrat Dr. Naundorf herausgegebenen Hand mehr anzuerkennen und keine Verbandsmitglieder mehr beschäftigen buches für fächsische Gemeindevorstände. zu wollen, zu bewegen, die drei ebenfalls erschienenen Vertreter des Verbandsvorstandes zu den Verhandlungen zuzulassen und endlich den Buchbinderverband anzuerkennen. Dies wurde jedoch bollständig erreicht und in dem ersten Paragraphen des Tarif­vertrages wie folgt festgelegt:

" Der Arbeitgeberverband gewährleistet den Arbeitern seiner Mitglieder vollständige Koalitionsfreiheit und erkennt hiermit ausdrücklich den Arbeitnehmerverband als Organisation seiner

Arbeiter an."

In einem anderen Paragraphen wird dann die Bestätigung des Koalitionsrechtes wiederholt, jedoch mit einer gewissen Ein­schränkung, und zwar so:

" Der Arbeitgeberverband gewährt allen Arbeitern und Arbeiterinnen, die in den Betrieben der Mitglieder des Arbeit geberverbandes beschäftigt sind, vollständige Entschließungsfreiheit betreffend den Eintritt in den Arbeitnehmerverband. Der Arbeit­nehmerverband erklärt und verspricht ausdrücklich, jede Agitation zur Werbung von Mitgliedern innerhalb der Geschäftsräume der Mitglieder des Arbeitgeberverbandes zu unterlaffen." Darauf folgt ein Paragraph, der den Wunsch der Arbeitgeber ausdrückt, daß in den einzelnen Betrieben Geschäftskommissionen" eingesetzt werden, die verpflichtet sind; Beschwerden über Verstöße gegen den Tarif und über sonstige Mißstände den Geschäftsleitungen mitzuteilen und die Beschwerden, wenn nötig, vor dem Tariffchieds­gericht und schließlich vor dem Tarifamt zu vertreten.

Der Zentralvorstand wird beauftragt, durch erneute Ver­handlungen weitere Zugeständnisse von den Unternehmern zu er­ringen. Als Termin für den Ablauf des Tarifes muß der 31. August festgehalten werden. Es müssen Garantien für die Auszahlung der rückständigen Löhne gegeben werden. Ferner ist es unbedingt erforderlich, daß sämtliche Minimallöhne schon vom 1. September 1906 an erhöht und den Arbeiterinnen, sowie allen im Stunden- und Wochenlohn Arbeitenden nach 2 Jahren eine Zulage oder prozentualer Lohnzuschlag gewährt wird. Eine nach gemeinsamer Durchsicht vorzunehmende Beseitigung der im Tarif enthaltenen Mängel ist dringend notwendig. Den Ausgesperrten müssen die alten Bläße eingeräumt werden. Sind die Prinzi­pale nicht bereit, auf dieser Grundlage dem Frieden zuzustimmen, dann verzichten die Versammelten auf den Abschluß eines für sie zum Teil unwürdigen Tarifvertrages."

Sämtliche Former der Firma A. E. Voigt( Inh. Senftleben), Eisengießerei und Maschinenfabrik in Luckenwalde , haben wegen Differenzen mit der Geschäftsleitung die Kündigung eingereicht. Buzug ist fernzuhalten.

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In der Rubrik" Gemeindeverfassung" verdient cin Beitrag Ber staatlichung der Stuttgarter Polizei" besondere Beachtung; über Finanz­und Steuerwesen, Gesundheits- und Bildungswesen bringt die Nummer ebenfalls reichhaltiges Material, ebenso über das Gebiet der kommunalen Sozialpolitik und der Rechtsprechung usw.

Die Kommunale Praxis" ist durch alle Buchhandlungen, Zeitungs­speditionen und Postanstalten zu beziehen. Probenummern werden gratis und franko versandt.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Koloniale Grausamkeiten.

London , 18. Juli. ( W. T. B.) Unterhaus. Bezüglich der Grausamkeiten, die den auf englischer Seite stehenden eingeborenen Truppen während der Operation im Zululand zur Last gelegt wor Mit einem vollen Siege endete der Streit der Holzträger den sind, und der Berichte über eine unwürdige Behandlung des im Duisburger Hafengebiet. Neun Firmen, darunter Leichnams des Rebellenführers Bambaata verlas der Untersekretär die größten und maßgebendsten, haben sowohl den von den Strei- des Kolonialamtes Churchill ein von der Regierung in Natal ein­tenden eingereichten Tarif bewilligt, als auch den Arbeitsnachweis gegangenes Telegramm, in dem festgestellt wird, daß während der der Arbeiter anerkannt. Es stehen zwar noch vier Firmen mit Operationen etwa 3500 Zulus getötet und 2000 gefangen genommen der Bewilligung aus, doch haben diese auf die Gesamtlage des Ar- wurden. Die Regierung habe jedoch keine Mitteilung darüber er­beitsverhältnisses keinen Einfluß. 3 wei der noch ausstehenden halten, daß die eingeborenen Truppen verwundete Bulus getötet Firmen wollen ebenfalls bewilligen, knüpfen jedoch daran den Vor- hätten. Es sei möglich, daß sie zu Zeiten, in denen sie von euro­behalt, daß sie die während des fünfwöchigen Kampfes im Dienst päischen Offizieren nicht beobachtet gewesen wären, die schwer ver­gehabten Arbeitswilligen" weiter beschäftigen wollen. Da die wundeten getötet hätten. Der Kommandeur der Miliztruppen Die größte unzufriedenheit erregten die bei den Verhandlungen Holzträger jedoch begreiflicherweise teine Neigung haben, mit den habe jedoch die Ueberzeugung, daß solche Vorkommnisse sich nicht in erzielten oder vielmehr die nicht erzielten Lohnerhöhungen. Hier- Leuten zusammen zu arbeiten, die während des Kampfes Streit so ausgedehntem Maße zugetragen hätten wie in früheren Zeiten. über besagt der Tarif zunächst, daß die Arbeitgeber freiwillig" brecherdienste geleistet haben, so bleiben vorläufig die vier noch aus- In dem Telegramm heißt es weiter, der Leichnam Bambaatas sei Erhöhungen der Akkordlöhne für das Falzen zugestehen wollen, die stehenden Firmen Emil Nieten, August Nieten, Wintjes nur zum Zwede der Identifizierung enthauptet und der Kopf durch die Mitglieder des Arbeitgeberverbandes unter Hinzuziehung und Schulte gesperrt. Ob diese Firmen sich nun über kurz oder darauf mit dem Körper bestattet worden. In dem Telegramm bon Facharbeiterinnen beraten und festgestellt werden." Der Ber - lang eines anderen belehren laffen, liegt lediglich in deren Interesse wird ferner die Behauptung, daß fein Pardon gegeben worden sei, liner Sondertarif für Vorrichter- und Mädchenarbeiten soll jedoch selbst und kommt für den Ausgang des Kampfes nicht mehr in für unrichtig erklärt und hinzugefügt, den verwundeten Feinden unverändert bestehen bleiben, so daß also jene Erhöhungen nur für Betracht. Durch die Anerkennung des Arbeitsnachweises haben sich sei von britischen Aerzten Beistand geleistet worden, wo es mög. Leipzig und Stuttgart vorgesehen sind. Die Minimalstundenlöhne die Holzträger eine gute Position geschaffen. Die Erhöhung des lich gewesen sei. Die eingeborenen Mannschaften wurden unter der geübten Arbeiterinnen, mit Ausnahme der Spezialarbeiterinnen, Lohnes auf Grund des neuen Tarife beträgt etwa 5 bis 6 M. pro möglichst strenger Kontrolle gehalten. Dalziel stellt darauf eine sollen vom 1. Mai 1907 ab um 1 Pf. erhöht werden, die der Ar- Woche. Es muß anerkannt werden, daß die Streifenden von An- Reihe von Fragen und erklärt, das Telegramm gebe tatsächlich zu, beiter, welche sich im sechsten Jahre ihrer Berufstätigkeit befinden, fang bis zu Ende der Bewegung sich musterhaft verhalten haben. daß die eingeborenen Mannschaften Verwundete getötet hätten. bom selben Tage ab um 2 Pf. und dann am 1. Mai 1909 wieder Als besonders charakteristisch für den günstigen Verlauf der Be- Keir Hardie bezeichnet das Gefecht in Momethale als eing um 2 Pf. wegung verdient noch hervorgehoben zu werden, daß die heran- Schlächterci.

Verantw. Reballeur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glede, Berlin . Qrud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Sierzu 2 Beilagen u, Unterhaltungsblatt