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Reknickendorf-West. Vom Herzschlag betroffen wurde gestern früh bor dem Franke- schen Lokal. Eichbornstraße 18 ein ungefähr 35 Jahre alter Mann. Ein hinzugerufener Arzt vermochte nur noch den Tod festzustellen. Dem Ausjehen nach zu urteilen schien der Bedauernswerte wohl schon längere Zeit herumzuirren. Legitimationspapiere wurden nicht bei ihm gefunden. Drewitz. Eine» herben Bcrknst haben die Parteigenossen in Drewitz zu oerzeichnen. Dort verstarb am Mittwoch, den 18. Juli, der Genosse Albert Blisse. Mit ihm ist ein wackerer Käinpfer aus dem Leben geschieden. Die Beerdigung findet morgen, den 21. Juli, nach- mittags statt. Zahlreiche Beteiligung wünscht Der Vorstand. Spandau  . Feuer bei Orenstein u. Koppel. Gestern mittag kam in der be- kannten Fabrik für Feldbahnen, Waggons usw. von Orenstein n. Koppel Aktiengesellschast in Spandau   ein größerer D a ch st u h l« >brand aus. Die Gefahr wurde rechtzeitig entdeckt und sofort trat die eigene Fabrikfeuerwehr in Tätigkeit. Innerhalb einer halben Stunde war diese Herr des Feuers, so daß die Spandauer Feuer .vehr nicht herbeigerufen werden brauchte. Ein Teil des Dach stuhleS ist vernichtet. Neber die Entstehungsursache ist noch nichts ermittelt._ Gerichts-Leitung. Zurede» zum Wechsel der Arbeit Entlassuugsgrund? Gegen eine Entschädigungsklage wegen unberechtigter plötzlicher Entlassung, die der Photograph B. gegen dieErste deutsche Photo- graphische Vergrößerungsanstalt" beim Berliner   Gewerbegericht an« gestrengt hatte, machte der Vertreter der Firma geltend, B. habe einige ihrer Arbeiter beredet, zur Konkurrenz zu gehen. Nach um» fangreicher Beweiserhebung wurde dem Kläger   die Entschädigung zu gesprochen. Das Urteil führt begründend aus: Nach den Feststellungen sei Kläger   nicht als Werkmeister beschäftigt worden, sondern nur als gewöhnlicher Arbeiter, wenn er auch eine Art Borarbeiter gewesen sein möge. So- mit kämen nur die Entlassungsgründe des§ 123 der Gewerbe. ordnung in Betracht, und von diesen derjenige, wonach vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit und ohne Aufkündigung entlassen werden könne, wer Mitarbeiter zu Handlungen verleitet oder zu verleiten versucht, welche wider die Gesetze oder gegen die guten Sitten ver- stoßen. Das liege nicht vor. Wenn auch Kläger   Arbeitern zugeredet habe, bei einer anderen Firma einzutreten, so sei nicht erwiesen, daß er verlangt hätte, sie sollten kontraktbrüchig werden. Also habe er sie n i ch t verleitet oder zu verleiten versucht, eine gesetzwidrige Handlung zu begehen. Auch eine Verleitung zu einer Handlung wider die guten Sitten sei nicht dargetan. Es verstoße nicht wider die guten Sitten, wenn Arbeiter unter Junehaltung der Vertrags- mäßigen Zeit wo anders in Arbeit träten, noch dazu, wenn ihnen bessere Lohnbedingungen winkten, wie vorliegend festgestellt sei. Kläger   habe demnach Anspruch auf die Lohnentschädrgung wegen unberechtigter Entlassung._ HimmelfahrtSfolgen. Der Automobildroschkeuführer K. wurde von seinem Arbeitgeber b. Wiesky vor dem Hinunelfabrtstag angegangen, er möge an diesem Tage besonders pünktlich sein, weil ein anderer Führer nicht komme. K. sagte darauf:Ich wollte ja selber nicht kommen", v. Wieskys Antwort lautete:Ach so." K. feierte nun Himmelfahrt. Die Folge war seine Entlassung. Er klagte beim Berliner   Gewerbegcricht auf Lohnentschädigung. Der Beklagte berief sich demgegenüber auf Z 123 Nr. 3 der Gewerbeordnung, wonach plötzliche Entlassung mög- lich ist, wenn Arbeiter die Arbeit unbefugt verlassen haben oder sonst den nach dem Arbeitsvertrag ihnen obliegende» Ver- pflichtungen nachzukommen sich beharrlich weigern. Die Kammer VI verurteilte den Beklagten, die Lohnentschädigung zu zahlen, und führte aus: Es sei hier anzunehmen, daß dem Kläger   vom Beklagten die Erlaubnis erteilt worden sei, am Himmelsfahrtstag wegzubleiben. Denn zum mindesten hätte Be- tlagter bei der Aeutzerung des Klägers:Ich wollte doch selber nicht fahren", entschieden dagegen protestieren müssen, wenn er nicht da- mit einverstanden war. Da er dies nicht tat, müsse die Erteilung einer Erlaubnis angenommen werden, zumal die Aeußerung:Ach io l" eher einer Zustimmung als einem Protest ähnele. 1 stenographischen Fertigkeit als berechtigt erachtete. Es sollte nun auch eine Schreibmaschine aus der Gerichtsschreiberei geholt werden, um das Examen zu vollenden. Die Beklagte entschloß sich indessen auf Vorhalt des Vorsitzeuden, auch ohne Prüfung diese Fertigkeit dem Kläger zu attestieren._ Ist der Arbeiter verpflichtet, minder lohnende Arbeit zu verrichten? Die Arbeit deS gewerblichen Arbeiters ist in der vereinbarten Art und, falls nichts ausdrücklich besprochen ist, nach der Anweisung des Arbeitgebers auszuführen. Diese Anweisung darf aber keine willkürliche sein. Die Ausübung des Rechtes, Arbeit anzuweisen, wird vielmehr wie alle Vertragsverhältnisse von dem Grundsatz von Treu und Glauben unter Berücksichtigung der Verkehrsfitte beherrscht. Dabei darf der Arbeitgeber keineswegs schikanöse oder den Anstand verletzende Anweisungen über die Arbeitspflicht des Arbeiters treffen. Zu solchen ungültigen Vorschriften gehört z. B. die, statt zu arbeiten, ruhig zu sitzen oder sich stündlich zur Kontrolle zu melden u. dergl. Häufiger als Verstöße gegen Treu und Glauben nach dieser Richtung hin kommen Versuche vor, Arbeiter durch Zuweisung minder lohnender Arbeit zu benackiteiligen. Ist die Kündigungsfrist nicht ausgeschlossen, so hat der Arbeitgeber für solche minderwertige Arbeit denselben Lohn für die Kündigungsdauer zu zahlen, der vordem für andere Arbeit gezahlt war. In diesem Sinne entschied dieser Tage das G e- Werbegericht Augsburg  . Es verurteilte einen Fabrikanten zur Zahlung einer Entschädigung an eine Arbeiterin, die ohne weiteres aus ihrer bisherigen Beschäftigungsart herausgerissen und an eine Maschine gestellt wurde, wo sie bedeutend weniger verdiente. Das Gericht erklärte, die Aenderung des Arbeitsverhältnisses, die einen wesentlichen Lohnrückgang bedeutet, hätte vierzehn Tage vorher angekündigt werden müssen._ Ein Jugenderzieher. Der Lehrer Josef Balzer wurde vom Landgericht Memmingen  wegen eines Sittlichkeitsverbrechens an der 14 Jahre alten Tochter eines anderen Lehrers zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Vermischtes. achtens sehr richtig der eigentliche Grund angegeben, der tSB? deutschen   Einwanderer und auch schon dem deutschen   Besucher daS amerikanische   Leben so angenehm und einladend erscheinen läßt; es ist eine Welt höherer Kultur, die allen Schattenseiten der kapitali» stischcn Produktionsweise wenigstens auch alle ihre Lichtseiten ent-- gegenzustellen weiß, zumal die gänzliche Befreiung von allen Schlacken absolutistischer und polizistischer Unkultur, an all jenen feigen und niedrigen Lastern, die in Teutschlands jammervoller Ge- schichte so reichlich aufgewuchert sind und nun erst vom klaffen- bewußten Proletariat ausgerottet werden müssen.... Die helle Freude, die jeder vorurteilsfreie Reichsdeutsche am amerikanischen Leben haben muß, sobald er es kennen lernt, ist gewiß alles andere eher, als ein objektives erschöpfendes Urteil über amerikanische Zu- stände. Allein subjektiv ist sie vollkoimnen berechtigt und sie er- schöpft völlig dieEindrücke", die ich während meines kurzen Aufent« Haltes in diesem Lande empfangen habe... Schon wieder eine Stadt durch Erdbeben vernichtet. New-Dork, 19. Juli. Seit Sonntag morgen wurden 52 Erd- stoße in Soccorro(Texas  ) verspürt, und die aus 2000 Einwohnern bestehende Stadt gleicht jetzt einer Ruine. Die Bewohner leben andauernd in panikartigem Schrecken und entfliehen auf der Santafe- Bahn. Doch auch auf den Zügen sind sie nicht ihres Lebens sicher, weil die Erde in großen Massen bröckelt und auf das Gleis fällt. Das Wasser in den warmen Quellen ist seit Beginn der Erdstöße um zehn Grad gestiegen. Im ganzen Rio-Grande-Tal halten die Erd  - flöße an und die Bewohner müssen auf freiem Felde kampieren. Soccorro ist 100 Meilen von El Paso   entfernt; in der Nähe befindet sich ein erloschener Krater. Rom  , 19. Juli. Aus Capane wird berichtet, daß der Vulkan auf der Insel Stromboli   in Tätigkeit ist. Auch der Aetna   wirft Steine und Asche aus. Bern  , 13. Juli. Aus Martigny-Bourg  (Kanton Wallis  ) wird gemeldet, daß in der Schlucht der Tete-Noire ein Brückenstcg in dem Augenblicke einbrach, als der Bergführer Lucien Balmaz mit einem auf der Hochzeitsreise befindlichen Ehepaar darüber schritt. Alle drei stürzten in die Tiefe. Die Leichen sind bisher noch nicht gefunden worden, auch der Name des verunglückten Ehepaares ist bisher noch nicht festgestellt. Die Gerichtsbehörden haben sich an Ort und Stelle begeben._ Die Aushülfe. Der Stallmann I. verlangte durch Klage beim Berliner   Gewerbe gericht vom Pferdehändler Franke eine Entschädigung wegen un- berechtigter Entlastung. Der Stallmeister des Beklagten beschwor, daß Kläger   ausdrücklichauf Aushülfe" engagiert sei. Darauf wies die Kammer VI die Klage ab, weil ein Engagement auf Aus- hülfe die gesetzliche Kündigungsfrist ausschließe. Die normale Dauer eines Aushülfeverhältnisses sei hier nicht überschritten worden. Diese Entscheidung steht im Widerspruch mit der überwiegenden Ansicht der Rechtsprechung und dürfte aus zwei Gründen unzutreffend sein. Ist bei einem Engagement nicht ausdrücklich die Kündigungsfrist ausgeschlossen, so bedeuten Zusätze wieaushülfs- weise",auf Probe",auf Versuch" rechtlich nichts weiter als den Beweggrund, weshalb der Arbeitgeber den Arbeiter engagierte. Solche Motive sind für die Frage, ob die gesetzliche Kündigungsfrist ausgeschlossen ist, völlig belanglos. Will der Arbeitgeber die Kün- digungsfrist ausschließen, so muß er das ausdrücklich und klar aus- sprechen; selbst nach der Rechtsprechung des Reichs-Obcrhandelsgerichts ist beim Mangel einer solchen klaren Willensäußerung der Vertrag zugunsten des wirtschaftlich Schwächeren zu interpretieren. Das Urteil des Berliner   Gewerbcgerichts ist aber auch aus dem Grunde irrig, weil g 122 G.-O. für beide Teile gleiche Kün- digungsftisten vorsieht. Nimmt man an, bei einem Engagement auf Aushülfe" habe der Arbeitgeber das Recht, ohne Frist zu entlassen, sobald er der Ansicht ist, eine Aushülfe sei nicht mehr nötig, so verletzt man den Grundsatz der Gleichheit der Kündigungsfrist. Die Entscheidung des Berliner   Gewerbegerichts, die mit früheren an demselben Gericht gefällten Urteilen freilich übereinstimmt, steht in Widerspruch zu dem überwiegenden Teil der Rechtsprechung, so z. B. zu Urteilen der Gewerbegerichte zu Offen- bach und Chemnitz   und gelehrter Gerichte wie des Landgerichts Berlin I, des Amtsgerichts Berlin II und des Oberlandesgerichts Hamburg.  _ Praktische Prüfung vor dem KanfmannSgericht. Um sich von den Fähigkeiten des Buchhalters Heinrich B. ein eigenes Bild zu ver- schaffen, griff die dritte Kammer des KaufmannsgerichtS in der gestern stattgehabten Verhandlung zu einem ebenso einfachen wie praktischen Mittel. Der Kläger B. war von der Preußischen Lebens- versicherungs-Aktiengesellschaft als Buchhalter engagiert worden, wurde jedoch� auch mit Korrespondenz beschäftigt. Da er auch Briefe nach Diktat stenographierte und nach dem Stenogramm auf der Schreibmaschine schrieb, so verlangte er von der Gesellschaft, daß sie ihm im Zeugnis bescheinige, daß er auch stenothpiert habe. Die Gesellschaft� weigerte sich in der gestrigen Verhandlung, dem Kläger   ein dementsprechendes Zeugnis auszustellen, indem sie diesem jede praktische Fertigkeit in Steno- graphie und Handhabung der Schreibmaschine absprach. Mit einer derartigen Attestierung würde sie selbst gegen Treu und Glauben verstoßen und könnte eventuell regreßpflichtig gemacht werden. Der Kläger   wandte dagegen ein, daß er Briefe auf der Maschine ge- schrieben habe, die von der Direktion unterzeichnet versandt wurden, und da er im übrigen dabei blieb, daß er Stenographie und Maschine heute noch beherrsche, so nahm der Vorsitzende kurzerhand eine Prüfung vor. indem er dem Kläger einen Abschnitt aus de», Aklcn- stück diktierte. Das Examen fiel derart zu au n st e n des Klage r s aus, daß das KanfmannSgericht die Attestierung der Große Neberschwemmnngen in Japan  London  , 19. Juli.Daily Telegraph  " zufolge find in den mittleren Gebieten von Japan   große Ueberschwemnrungen ein- getreten. Die Eisenbahnen sind unterbrochen. Die Gegend von Kofu   ist in einen ungeheuren See verwandelt. Eine große Anzahl Menschen ist umgekommen. Man glaubt, daß der Sachschaden sich auf mehrere Millionen Den beläuft. Die Bevölkerung hat zu Tausenden in Tempeln und Theatern Zuflucht gesucht. Viele sind auf die Dächer von Häusern geflüchtet und rufen um Hülfe. In Matsumoto   sind etwa 4000 Gebäude überschwemmt. Die Kupfer- bergwerke stehen unter Wasser._ Franz Mehring   über Amerika  . Als unser Genosse Franz Mehring   kürzlich in Amerika   war,(er landete Ende Mai in Baltimore  ), bemühten sich unsere Partei- zeitungen darum, sein Urteil über amerikanische   Verhältnisse und seine Eindrücke zu erfahren. Er willfahrte dem Verlangen und schrieb in recht interessanter Weise, u. a. von demgroßen, freien Zug", der durch das amerikanische   Leben geht; Amerika   imponiert ihm in vieler Beziehung. Er sagt: Sicherlich hat Deutschland   seit einem halben Jahrhundert ge- waltige Fortschritte auf dem Gebiete des Weltverkehrs gemacht, aber dennoch erscheint selbst Berlin   mit seinen paar Millionen Ein- wohnern gegen New Dork nur wie ein großes Dorf. Man darf den Unterschied nicht nach der ja nicht so sehr großen Differenz der Be- Völkerungsziffer abmessen; es bewährt sich auch hier das Gesetz, daß die Quantität auf einem gewissen Punkt in die Qualität umschlägt. Es ist eben eine ganz andere Art des Massenverkehrs, eine wirklich neue Welt voll schwindelerregender Größe, in die der Deutsche  , der in der Leipziger Straße   Berlins   den Höhepunkt wcltstädtischen Getriebes zu erblicken gewohnt ist. auf dem Broadway eintritt. Ge- wiß, Berlin   hat seine elektrischen Wagen, seine Ober- und Unter- grundbahn, aber was will das besagen gegen das gewaltige Ver- kehrsnetz, das sich über New Dork ausdehnt. Es sind dies Bilder überwältigender Größe, die das Urteil des Reichsdeutschen gefangen nehmen, der zum ersten Male herüberkommt, und wenn er nicht vom Wirbel bis zur Zehe ein staubtrockener Philister ist. so wird er diese gewaltigen Gebilde von Menschenhand mit unverfälschter Begeisterung Bewundern.... Fast noch mehr und fast noch fteudiger wird er von der Art und Weise, von dem geselligen Wesen der hiesigen Bevölkerung über- rascht sein. Nichts alberner und törichter, als das Geschwätz von denamerikanischen Gleichheitsflegeln". Viel eher dürste man von deutschen Untertänigkeitsslegeln" sprechen. Denn den Massen der deutschen   Nation sind die Närben vielhundertjähriger Knechtschaft noch tief eingedrückt, und nur dort, wo die sozialdemokratische Partei ihr Erziehungsweri nachdrücklich und planmäßig begonnen hat, scheinen sie allmählich zu verschwinden, während der patentierte Reichspatriot und Reichsprotz wirklich zu dem abgeschmacktesten und fadesten Gesellen geworden ist, der mit seiner aufdringlichen Re- nommisterei sich bei allen zivilisierten Nationen gleich verhaßt ge- macht hat. Wie sehr sticht dagegen Tun und Treiben der hiesigen Bevölkerung abl Sie mag nichts von seiner Gemütlichkeit besitzen, unter welchem konfusen Begriffe der Reichsdeutsche seine angeborene und anerzogene Schlafmützigkeit zu verbergen pflegt, aber dafür hat sie die Sitten einer freien Nation.... Und dann die ruhige Sicherheit, womit sich der Masserverkehr abspielt. Ich habe hier mehr als einmal schlimmen Andrang des Publikums zu Eisenbahn. zügen gesehen, wie er an Sonntagen bei der Eisenbahnstation deS Berliner   Grunewalds stattzufinden pflegt, aber nichts von den wilden Raufereien, von der Entfesselung aller eigensüchtigen In- itinite, wie sie dort zur Regel geworden sind; immer und überall die selbstverständliche Achtung vor den Rechten des Mitmenschen, die recht eigentlich das Kennzeichen menschlicher Gesinnung ist.... Es ist denn doch etwas Großes um die politisch freien Einrichtungen eines Volkes. Als ich kurz vor meiner Abreise im Eisenbahnwagen zwischen Berlin   und Leipzig   mit dem Vorsitzenden einer deutschen  Gewerkschaft zufällig zusammentraf, der einige Jahre hier gewesen lvar, meinte er schließlich:Ter amerikanisch: Ausbeuter ist ver- mutlich der brutalste unter seinesgleichen, aber drüben ist mau wenigstens den elenden Polizeidruck los." Damit ist meines Er- Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 22. Juli cr., vormittags 8'/, Uhr im Rathause(Eingang Jüdenstraßc), Saal 109: Versammlung. Freireligiöse Vorlesung.   Vormittags 10'/, Uhr in der Schulaula, Kleine Franksurterstr. 6: Vortrag des Herrn M. H. Bacge über:Leib und e-eele." Herren und Damen als. Gäste sehr willkommen. Allgemeine Kranken- und Sterbckaffe der Metallarbeiter. (E. H. 29, Hamburg  .) Filiale Berlin   0. Sonnabend, den 21. d. M., abends 9 Uhr, bei Wiesenthal, Ackerstr. 123, Mitgliederversammlung. Tages- ordnung wichtig._ Eingegangene Druckfcbriften. Kommunale Praxis", Wochenschrift für Kommunal« Politik und Gemetndesozialismus. Herausgeber: Dr. Albert S ü d e k u m. Verlag Paul Singer, Berlin  . Soeben erschien die Nummer 30 dieser Zeitschrist. In"dem ArtikelDer Ruck nach links im deutschen   Gcmeindcarbeitcr-Verband" zeigt H.«chäser-Köln, wie es kam. daß die Illusion, als ob sich ein kommunales Arbeiterbeamtentum bilden könne, in den Kreisen der deutschen   Gemeindearbeiter verschwinden mutzte. Dann behandelt der Herausgeber die Frage, wie die Eisversorgung zu einer Ausgabe der Gemeinde gemacht werden kann. Ein dritter Artikel bringt eine Kritik des vom Regierungsrat Dr. Naundorf herausgegebenen Hand- buches für sächsische Gemeindevorstände. In der RubrikGemeindeversassung" verdient ein BeiwagVer- staatlichung der Stuttgarter Polizei" besondere Beachtung; über Finanz- und Steucrwcsen, Gesundheits- und Bildungswesen bringt die Nummer ebenfalls reichhaltiges Material, ebenso über das Gebiet der kommunalen Sozialpolitik und der Rechtsprechung usw. DieKommunale Praxis' ist durch alle Buchhandlungen, Zeiwngs- spedilioncn und Poslanstalten zu bezichen. Probenummern werden gratis und stanko versandt. Phnrus-Plan. Buckow   und Umgegend. Praktischer Führer durch Buckow   und seine Waldungen, in Pharnskolorit ausgeführt. Preis 00 Ps. Pharusveriag, G. m. b. H., Berlin   W. 9, Königin Augustastr. 3. 12. Bericht der Kartellkommission der vereinigten Gewerkschasten Bant-Wilhelmshavcns für das Jahr 1905. Werde gesund! Zeitschrist für VollsgesundheitSpflegc. 7. Heft. Monatlich ein Heft. Preis vierteljährlich 75 Pf. Verlag Th. Krische, Erlangen  . Die russische« Massakers. Herausgegeben von der Redaktion der Russischen Korrespondenz". Preis 20 Ps. Buchverlag der.Hilst", Berlin- Schöneberg. 1906. Annnaire de la Vis Internationale 1908. Monaco  , Institut. international de la paix. Lpton Sinclair.Der Sumpf". Roman aus ßhikagoS Schlachthäusern. l.,Dwe Jnngle"). Autorisierte deutsche Ausgabe. Verlag von Adolf Sponhoiz, Hannover  . Adolf Rotzberg in Trebnitz. Kolonialsoldatenleben. Erzählung eines durch Not nach Asrika zur Fremdenlegion geflüchteten Proletariers. Preis 50 Ps. Dr. med. Wiih. Hammer. Großstadt-Dokumente. Die Tribadie Berlins  . Preis 1 M. Verlag von Hermann Seemann Nächst, Berlin   NW.   87. T. W. Seifen. Die Besitzenden und die Besitzlosen in Oesterreich  . 268 Seiten. Verlag I. Brand, Wiener Volksbuchhandlung, Wien   V. Dr. für. 2. Ruiidstein. Die Tarifverträge und die moderne Rechts« wissenschast. 208 Seiten. Preis 5,40 M. Verlag C. L.   Hirschscld, Leipzig  . Süddeutsche Monatshefte. Hest 7. Herausgegeben von P. N. Cotz. mann. Jahrespreis 15 M., Quartal 4 M., Einzelheit 1,50 M. Verlag A. Bonz lt. Co., Stuttgart._ Berliner   Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen Markthallen-Direktion.(Großhandel) Rindfleisch la 7074 pr. 100 Pfd., IIa 64-09. Illa 58-62. IVa 52-56, englische Bullen. 0,00, dänische Bullen- 0,00, holländische Bullen- 0,00. Kalbfleisch, Doppclländcr 100110, la 8490, Na 7482, Nla 6272, Hammelfleisch la 7680, Na 6874. chwcincfleisch 6369, Rchböcke la p. Psd, 0,600,75, Na 0,25 0,57. Roiwild la m. Abschutzattest p, Psd, 0,66, Na 0,000,00. Damwild Na 0,000,00. Wildschweine per Pfd. 0,300,37. Kaninchen per Stück 0,00. Wildenten la per Stück 0,80-1,05, Na 0,70. Krickenten per Stück 0,45 0,60. Hühner, alte, per stück 1,501,90, junge, per Stück 0,30 0,75. Tauben, junge, per Stück 0,30 0,33, alte 0,35. Ente», la p. Stück 1,602,25, alte, p. Stück 0,00, junge 1,101,50, Hamburger, junge, p. Stück 2,80, Gänse, junge la, per Psiind 0,580,62, per Stück 3,004,50. Hechte per 100 Psd, 90110. Schleie 8287. Bleie 5564. Aale, groß 110115, mittel III, klein 0,00, uns, 0,00. Plötze» 0,00, Flundern, poinm. l, ). Schock 3,006,50. Kieler, Stiege la 46, do, mittel per Kiste 23, >o. klein Per Kiste 0,00, Bücklinge, engl, per Wall 45. Weier 2 4,50, Strahündcr 0,00. Aale, groß pro Psd, 1,101,30, miltelgrotz 0,801,00, klein 0,50 0,60. Heringe per Schock 45, Schellfische Kiste 2 4. Sardellen, 1902er, per Anker 35,00, 1904er 85,00, 1905er 80,00. Schottische Vollhcringe 1905 0.00. large 40-44, füll. 36-38, med. 35-42, deutsche 3744. Heringe, neue MatjeS, per*/, To. 60120. Hummern, Ha, 100 Psd. 0,00. Krebse, per Schock, mittel 13,50, kleine 0,00, unsortiert 00,00, Galizier, mittel 0,00, Eier, Land-, per Schock 2,903,00, frische 0,00. Butter per l00 Psund, la 112114, Na 109111, INa 102105, ab- jallende 95 100. Saure Gurken, neue, Schock 46, Pscsicrgurken 4,505,00. Kartoffeln per 100 Psd, magn. bon. 0,00, rote Dabcrschc 0,000,00, neue runde 2,753,00, neue blaue 2,503,00, neue hiesige 0,000, neue Zcrbster 22,50. Spinat, per 100 Psund 12 15. Karotten per Schock 2,50 bis 3,00. Kohlrabi, per Schock 1,001,50. Rettig, bahr,, per Schock 2,404,80. Rhabarber, Hamb., per 100 Bd. 0,00. Radieschen, per Schock-Bd. 0,600.70. Salat, per Schock 1,252,00, Bohnen(grüne), per 100 Psd. 610, Schoten hiesige, per 100 Psd, 1013. Pstsferlinge per 100 Psd. 2025, Mohrrüben zer Schock-Bd, 2,002,50. Blumenkohl per Mandel 1,002,00. Wirsingkohlper Mandel 1,001,50. Rotkohl per Mandel 23. Weißkohl per Mandel 23. Birnen, italienische per 100 Psd. 1423, schlesische 1020, Tiroler 2124. Johannisbeeren, hiesige, weiße, per 100 Psd. 68, do. rote 8 10. Stachelbeeren per 100 Psd. 915. Kirschen, ital., 100 Psd. 0,00. Natten, Werdersche 1520. Wcrdersche Glas- 1517. Natten 1014, do. sauere 915. Schlesische 616. Himbeeren, Wcrdersche per 100 Psd. 2332. Blaubeeren per 100 Psd. 912. Erdbeeren, Holl, per 100 Psd. 2025, Garten- 0,00, Hamburger 1325, hiesige 1520. Wald- per 100 Psd. 4560. Pflaumen, ital. lange dunkle per 100 Psb. 1820, itab, lange gelbe per 100 Psd. 1520, ital., runde per 100 Psd. 1522. Ziwoncn. Messina  . 300 Stück 11.00-16.00, 360 Stück 14,00-16,00. 200 Stück 7.00-12.00. 420 Stück, klein 7.00. WttterungSübersicht vom lg. Juki 190«, morgens 8 Uhr. Stationen swlnemde, eclin Franki.a.M München  Wie» i I s« 758W 758 SSO 758, SSO 760 SW 763 SW 762 Still Scltei 1 Regen 2 heiter Iheitcr 3wolkig 5 halb bd iwoittg *£ B t, ß". =? H fo Stationen le - f - 3 KS taparanda eterSburg Scilly Aberdeen Paris 756 NO 76l'ffi~ 746 WSW 762 W Wetter 2woMg 3 bedeckt 5 halb bd, 1 wolkenl vis ü* Ä Ii g a m a 14 15 14 20 Wetter-Prognose für Freitag, de» 30. JuU 1900. Kühler, vorherrschend wolkig mit Gewitterregen und ziemlich Icbhaster' wejllichen Winden... Berliner   Wetterbureau. Wasserstand am 18. Juli. Elbe   bei Aussig+ 1,38 Meter, Bei Dresden   0,12 Meter, bei Magdeburg-s- 1,68 Meter. 11» ft r u t bei Swaußsnrt+ 1,40 Meter. Oder bei Natibor , Meter, bei Blcslan Oberpegel-s- 5,44 Meter, bei Breslau   Unterpegel 1,12 Meter, bei Franksurt 4- 1,73 Meter. Weichsel bei Brabcniüude 4- 6,28 Meter. Warthe bei Posen-g 0,44 Meter. Netze bei Usch(16. Juli) + 0,69 Meter. vugytwoktljKer Sitökteau Soul Weber. Bxxljn, Für heg Jnferastlitefl veraütw.: TD, Glpckc, iguflin, Druck u. Verlag: PerwärtSPuKdruckerei u. Nerlaczsonjtglt Paul Singer& Co,. Sellin SW.