ift von großer Wichtigkeit. Im Laufe des Oftober sind nämlich Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Wolfgang Heine , führte aus,| Drohungen hat es dann die geängstigte Frau über sich ergehen im Süden und Südwesten der Stadt sehr viele Einbrüche in der daß der flare Sinn des Artikels eigentlich jeden Zweifel aus lassen, daß der Angeklagte sämmtliche Risten und Kasten in der Weise verübt worden, daß der Dieb mittelft eines Nadelbohrers fchlösse, für alle Fälle aber beantragte er Berlefnng einer Reihe Wohnung durchsuchte, mehrere der Tochter der Frau Mogge vom Flur aus in kleinen Zwischenräumen von einander Löcher anderer Auffäße aus der Redaktionszeit des Angeklagten, um, gehörige Pfandfcheine sich aneignete und mehrere Müzenin Thürfüllungen gebohrt und dann die Thürfüllungen mit wenn wirklich irgend welche Bedenken über den Sinn bestünden, gestelle mit sich nahm. Der weitere Versuch, die Frau einem Meffer herausgeschnitten hat. Aus der eigenartigen Be- darzuthun, daß der Angeklagte häufig in ganz ebensolcher Weise nicht nur, sondern auch deren Bater zur schriftlichen fchaffenheit des Bohrloches wurde mit Sicherheit darauf seine Leser vor der Gewalt gewarnt habe. Anerkennung einer wöchentlichen Abzahlungs Pflicht อน gefchloffen, daß alle Diese Einbrüche von derselben Das Gericht lehnte zunächst diesen Antrag ab, und ver- bewegen, schlug fehl. Mogge ist seiner Zeit wegen Person verübt worden waren. Nun ist der Bohrer, urtheilte Gruft zu 500 Mark Geldstrafe ev. 50 Tagen feiner Unredlichkeit bestraft 1norden, er sorgte aber dafür, daß gegen Der Reinhardt abgenommen worden ist, vollkommen zur Her Gefängniß. Der Vorsitzende verkündete zur Begründung: Herrn David Cohn die Anlage wegen Vergehens gegen§ 253 stellung der Löcher geeignet, die man in den erbrochenen Thüren Selbst wenn der Artifel eine Abmahnung von Gewaltthätig- St. G. B. erhoben wurde. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten im Süden und Südwesten der Stadt vorgefunden hat. Es sind feiten wirklich enthielte, fo enthielte er doch anderer- auch für schuldig, da derfelbe feine Rechte wohl hätte auf den außerdem im Besis von Reinhardt einige Gegenstände auf- feits die Bemerkung, die wirthschaftlichen Kalamitäten ließen sich Bivilwege verfolgen, nicht aber zu so ungefeßlicher Selbsthilfe gefunden worden, welche von einem der erwähnten Einbrüche durch den Uebergang zur fosialistischen Gesellschaftsform be- greifen dürfen. Der Staatsanwalt beantragte 1 Monat Geherzurühren scheinen. Reinhardt ist schon wiederholt bestraft seitigen. Da die sozialistische Gesellschaft bekanntermaßen fängniß, der Gerichtshof erkannte aber auf 6 Wochen Geund erst vor furzem nach Abbüßung einer sechsjährigen Freiheits- nicht monarchisch" sein würde, wäre es nur auf gewalt- fängniß. ftrafe aus dem Buchthaus entlassen worden. famem Wege möglich, sie herbeizuführen, also enthielte der Artifel eine Aufforderung zu Gewaltthätigkeit.
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Der Maurerpolier Sulikowski hatte sich gestern vor der Neber die jüngst erfolgte Verhaftung einer jugend- Wir haben dem nur hinzuzufügen, daß nach dieser Deduktion 128. Abtheilung des Schöffengerichts wegen Beamtenlichen Diebesbande in Moabit erfährt eine Lofalforrespondenz jedes Bekenntniß zu sozialdemokratischen wissenschaftlichen Ueber- Beleidigung und Widerstands gegen die noch Einzelheiten. Als Anführer der Bande bezeichnete sich selbst zengungen eine Aufreizung zu Gewaltthätigkeiten bedeuten würde Staatsgewalt zu verantworten. Sulifonssti hatte eines bei der Behörde der Knabe Karl Matufchet, der das 12. Lebens- und daß es entschieden von einer zu milden Auffassung der Tages die Stadtbahn benutzt. Als er auf dem Bahnhofe jahr eben vollendet hat. Sein" Adjutant" war sein 8 jähriger Staatsanwälte zeugen würde, daß nicht mehr Antlagen aus Alexanderplah dem an der Ausgangstreppe stehenden Beamten Bruder; die übrigen Mitglieder der Räuberbande waren 9 bis diefem berühmten Paragraphen erhoben werden. Revision ist seine Fahrkarte abgab, rügte der lettere, daß die Fahrkarte 12 Jahre alt. Die Jungen haben die Diebstähle stets vorher eingelegt. augenscheinlich muthwillig beschmußt und zerknittert worden sei. ausführlich geplant und mit solchem Geschick ausgeführt, daß die Der Angeklagte überhäuste den Beamten mit Beleidigungen. Polizei annehmen mußte, es feien auch Erwachsene. betheiligt ge In Angelegenheit der polizeilichen Brottage ist, nach Nun sollte er zur Bahnpolizei folgen, er ergriff aber die Flucht wefen. Am Freitag voriger Woche gedachten die jugendlichen Mittheilung der Bäder- und Konditor- Beitung", endlich eine und rannte die Treppen hinunter. Die Beamten verfolgt en ihn Verbrecher dem Garderobenhändler A., Thurmstraße 47a, einen oberinstanzliche Entscheidung gefallen, welche für das Bäcker- und holten ihn in der Gontardstraße ein. Trotz heftigster GegenBesuch abzustatten. Abends gegen 7 Uhr standen vier Knaben gewerbe von hoher Bedeutung und für Preußen fernerhin maß- wehr, wobei einer der Beamten noch einen Schlag ins Gesicht vor dem Schaufenster des Geschäfts; einer weinte bitterlich, weil gebend ist. Am 13. d. M. ist von dem Straffenat des fönigl. erhielt, mußte der Angeklagte nach dem im Bahnhofsgebäude wie er der hinzutretenden Frau des Geschäftsinhabers erzählte, tammergerichts ein Brottaren- Prozeß gegen den Bäckermeister befindlichen Bolizei Bureau folgen. Der Staatsanwalt feine Müge in den Lichtschacht des Kellers gefallen sei. Go Toge aus Neuwied zu Ende geführt. Dortfelbst wurde am beantragte für die grobe Ausschreitung eine Gesammtstrafe von hole fie Dir doch heraus", meinte Frau A. harmlos und als 19. März 1888 eine Polizeiverordnung erlaffen, nach welcher die sechs Wochen Gefängniß. Der Gerichtshof folgte dagegen ben bald tletterte der Junge hinab und preste dabei ein Bäcker angehalten wurden, das Gewicht ihrer Backwaaren durch Ausführungen des Vertheidigers Rechtsanwalt Dr. Flatau und etwa 25 Bentimeter langes Stück Holz in die Fuge der einen von außen sichtbaren Anschlag zur Kenntniß des Publikums verurtheilte den Angeklagten nur wegen der Beleidigung zu einer Rolljalousie, während Die übrigen Burfchen die Frau zu bringen. Zugleich wurden nach dem bekannten§ 74 der Geldstrafe von 30 M. Die amtlichen Befugnisse der Eisenbahndurch allerlei Erzählungen von dem verbrecherischen Thun ihres R.-G.-O. die Bäder angehalten, im Verkaufslotale eine Waage beamten erstrecke sich nur auf das Terrain und die zur Bahn Rameraden abzulenten fuchten. Als Herr H. das Holz an der mit den erforderlichen geaichten Gewichten aufzustellen und die gehörigen Gebäude. Der Angeklagte hatte bereits die Straße er Rolljalousie bemerkte, bolte er einen Kriminalschutzmann herbei Benugung derselben zum Nachwiegen der verkauften Badivaaren reicht und hier hatten die Eisenbahnbeamten nicht mehr Recht und beide stellten sich beobachtend nach Schluß des Geschäfts an au gestatten. Eines Tages erschien nun ein Polizeidiener, um auf wie jede Privatperson und der ihnen geleistete Widerstand könne der Ecke der Thurinstraße auf. Um 1/12 Uhr Nachts tam Karl Grund dieser Polizeiverordnung die Backwaaren des 2. nachzuwiegen, als ein solcher gegen die Staatsgewalt nicht angesehen werden. Matuschek, besichtigte die Rolljalousie und eilte dann nach der was dieser nicht gestattete. Gegen eine ihm dieserhalb auferlegte Wegen dieses Vergehens könne somit eine Verurtheilung des AnBremerstraße zurück, um durch einen Pfiff fünf seiner Genossen, Polizeistrafe erhob er Widerspruch, wurde vom Schöffengerichte geklagten nicht erfolgen. die sich in der Nähe verstedt gehalten, heranzurufen. Er wurde rerurtheilt, von der Strafkammer aber freigesprochen. Gegen dabei verhaftet und auf der Polizeiwache behauptete der Bursche, diese Freisprechung legte die Staatsanwaltschaft Revision beim Crimmitschau. ( Unterschlagungen und Wechseler, der„ Räuberhauptmann", habe zwei vorher vorgenommene Rammergericht ein, den Standpunkt vertretend, daß die Bäcker fälschungen.) Im Jahre 1887 wurde in Crimmitschau eine Diebstähle, bei den Kaufleuten Mackewitz und Bieber, Thurm- verpflichtet seien, ben Polizeibeamten die Badwaaren zum Nach Maschinenfabrik mit 600 000 M. Attienkapital als Aftien- Unter straße 47a und 48, selbständig begangen. In der Wohnung der wiegen vorzulegen und die hierzu erforderliche Waage mit nehmen errichtet. Kaufmann Kühnemann aus Berlin vermittelte Eltern des Matuschet wurden nicht nur die bei den Kaufleuten geaichten Gewichten zur Verfügung zu stellen. Die Vertheidigung das Unternehmen. Kausmann Bruno Franz und Maschinengestohlenen Sachen, sondern auch andere Gegenstände, wie ein Dagegen behauptete, daß die Bäcker nach den§§ 78 und 74 der direktor Georg Franz aus Crimmitschau traten als VorstandsBosten Weihnachtslichte, sowie Gartenlampions gefunden, die Gewerbe- Ordnung nur verpflichtet wären, die Waage zum Nach- mitglieder ein. Am 13. Januar d. J. kam die Aktiengesellschaft aus ähnlichen Einbrüchen herrühren dürften. wiegen der verfauften Bad waaren zur Verfügung zu in Konkurs. Es stellte sich heraus, daß Bruno Franz gegen ftellen. Wenn daher die Polizei die Backwaaren wiegen wolle, 100 000 m. unterschlagen, Wechsel gefälscht und die Bücher unso müsse sie dieselben vorher taufen. Der Senat erflärte nach ordentlich geführt hatte. Derselbe rourde zu 51/2 Jahren Zuchteingehender Berathung, daß nach der Gewerbe- Ordhaus und 450 M. Geldstrafe, sowie 6 Jahren Ehrenrechtsverlust, nung nur verkaufte Back waaren gewogen wer. Rühnemann zu einem Jahr Gefängniß und 1000 M. Geldstrafe, ben dürfen; wolle die Polizei Backwaaren wiegen, so müffe bezw. drei Jahren Ehrenrechtsverlust wegen Bergehens gegen fie felbige erit ankaufen. Die Revision der Staatsanwaltschaft§§ 249 und 249b des Hand.-Ges.-B. verurtheilt, Georg Franz wurde als unbegründet zurückgewiesen, Z. von Strafe und Kosten wegen ungenügenden Verdachts freigesprochen. freigesprochen.
In dem benachbarten Mariendorf ist der Zimmermann F. Schulz wegen Mordverfuchs an seiner Ehefrau verhaftet worden. Schulz hatte feiner Frau, mit der er schon lange in 3wist lebte, wiederholt gedroht, er werbe fie um die Ecke bringen". Ende vorigen Monats brachte der jähzornige Mann feiner Frau fünf erhebliche Wunden bei, von denen eine für lebensgefährlich angesehen wurde. Als die Polizei zur Berhaftung des Thaters schreiten wollte, wurde dieser flüchtig und erst jetzt gelang es, ihn zu verhaften.
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Gegen den früheren Redakteur des Volk", Balla, stand gestern vor der II. Straftammer hiesigen Landgerichts I Polizeibericht. Am 26. b. M. Morgens wurde ein Fuhr- Termin zur Hauptverhandlung in einem Breß- BeleidigungsHerr auf dem Grundstück Exerzierstr. 8 im Stallgebäude und prozesse an. Es handelte sich um einen im Volt" enthaltenen Abends ein Arbeiter in feiner Wohnung, in der Gartenstraße, Artikel, welcher die Vorgänge beim Buschhoff- Prozesse fritisirte. erhängt vorgefunden. An der Ecke der Charlotten- und Fran- Der Angeklagte hatte sich unter Ginsendung eines ärztlichen zöfifchenstraße wurde Bormittags ein Tapezierlehrling durch eine Atteftes mit Krankheit entschuldigt. Der Gerichtshof beschloß Droschte überfahren und anscheinend innerlich schwer verletzt. auf Antrag des Staatsanwalis, den jetzt außerhalb wohnenden Eine Arbeiterin fiel in ihrer Wohnung in der Andreasstraße, in- Angeklagten zur Beibringung eines Physikats- Attestes binnen folge von Krämpfen auf den glühenden Kochofen und erlitt im acht Tagen aufzufordern event, aber ihn vorführen zu lassen. Gesicht und am Arme schwere Brandwunden, so daß sie nach Inzwischen dürfte der große Prozeß Oberwinder, bei welchem dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden mußte.es fich um diefelbe Angelegenheit handelt und zu welchem ein Nachmittags fuhr ein Kutscher beim Einbiegen aus der Großen riesiger Bengenapparat in Bewegung gesetzt wird, bereits verFrankfurter in die Kaiserstraße gegen die Bordschwelle, wurde handelt sein. dabei vom Bock geschleudert und gerieth unter die Räder des Wagens; er erlitt einen Bruch des Unterschenkels und mußte nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden. Im Laufe des Tages und am darauffolgenden Morgen fanden sechs Brände statt.
Theater.
( Burgst.„ Vollsstimme".)
Soziale Itebersicht.
niter Beobachter":" Schon seit längerer Beit ist es in einigen leber einen neuen Unternehmerkniff berichtet der Chem hiesigen Fabriken üblich, die Kosten für das jehlende und leck gewordene Werkzeug dem Arbeiter am Lohn abzuziehen und oft noch mit Brofit. Gine hiesige Fahrräder- Fabrit, welche, seitdem die Affordarbeit eingeführt worden ist, die Preise jedes Jahr bedeutend kürzte, so daß dieselben schon weit unter die Hälfte herabgedrückt worden sind, erwarb sich fürzlich das Verdienst, eine für Chemnitz ganz neue Rubrik zu diesem Rapitel eingeführt zu haben. Es sollen nämlich laut Bekanntmachung für das Aufhauen der stumpf gewordenen Feilen die Arbeiter aufkommen. was das heißt, fann ein jeder in diesem Fach beschäftigte beiter sich vorstellen, wenn er in Betracht zieht, daß die Preise, wie überall, schon bei scharfem Werkzeug sich auf das Niedrigste stellen und an eine Erhöhung der Arbeitspreise nicht zu denken ist. Es zwingt die Arbeiter, um nicht zu viel Feilen zu ve brauchen, mehr mit flumpfen Feilen zu arbeiten, das heißt die Arbeitstraft intensiver auszuühen. Und volle Ausnutzung der Arbeitskraft ist die Parole des Kapitals. Antwort darauf: Arbeiter, organisirt Euch!"
A
Wieder einmal handelte es sich in einer gestern vor der 4. Straftammer verhandelten Anklagefache um ein Opfer der Heirathswuth, von welcher späte Mädchen" bisweilen befallen werden. Unter der Anklage der Untreue, des Betruges und Dieb: stahls befand sich der Backer Guft. Obel auf der Anklagebant- ein Mensch, der schon 11 Mal und darunter verschiedene Male mit Zucht haus vorbestraft ist, einem heiratheluftigen Dienstmädchen aber doch noch als begehrenswerthe Partie erschien. Das Dienstmädchen Haus hatte in langer treuer Dienstzeit bei dem Professor Traut mann fich eine größere Summe erspart, die sie als RettungsDas American Theater hat mit seiner Novität:" Die anfer für ihre alten Tage betrachtete. Da lernte sie zu ihrem Trodenwohner" oder„ Das Kind in der Komode", Unglück den Angeklagten fennen, der sie durch Liebenswürdigkeiten Parodistisch- realistischer Vorgang im Keller, beobachtet vom Hof und Schwindeleien aller Art völlig bethörte und sie schließlich aus von Oslar Wagner, in ber Schlußszene den realistischen durch das Versprechen, fie au heirathen, dazu bewog, ihre sehr Dichtern neuefter Richtung einen Fingerzeig gegeben, wie sie sich gute Stelle schleunigst auszugeben und mit ihm zusammen Industrie, deren Aftienkapital 1 200 000. beträgt, erzielte im Die Dresdener Aktiengesellschaft für Kartonagen auf eine recht natürliche Art und Weise der Lösung des Konfliktes zuziehen. Er hat dem Mädchen dabei vorgeredet, daß er eine Geschäftsjahre 1891/92 einen Gewinn von 360 914 M.; fie verentziehen können. Die Darsteller werden nämlich von dem Juhalt sichere und feste Anstellung habe, eine Frau sehr gut ernähren theilt die Kleinigkeit von 20 pet. Dividende, eben so viel wie im des Stückes und ihrer Schnapsflaschen derartig vergeistigt", daß tönne und auch eine Stüße an seinen wohlhabenden Verwandten theilt die Kleinigkeit von 20 pet. Dividende, eben so viel wie im fie schließlich nicht weiterspielen fönnen, was der einzige Nüchterne befize. Thatsächlich lebte er aber nur von Gelegenheitsarbeit, feit den vier Jahren ihres Bestehens schon 713 150 M. zu AbVorjahre. Die Sächf. Arb.- 3tg." berichtet, daß diese Gesellschaft ( ein Schauspieler, der sich, um realistische Studien zu machen, besaß nicht einen Pfennig und feine ganze Absicht ging dahin, schreibungen verwandte, und ihr jegt fluffige Mittel im Betrage bei dem Meister Kniebel als Schlafburfche eingemiethet hat) bem ver- bem bedauernswerthen Mädchen durch die tollsten Schwindeleien von 1/2 Millionen Mart zur Verfügung stehen, so daß man be ehrlichen Bublifum verkündet, wobei er gleichzeitig feststellt, daß sein ganzes ab und Gut abzulocken. Das ist ihm denn auch reits die Frage erörtere, was mit dem vielen überflüssigen Gelde ber Souffleur und der Vorhang aus denselben Gründen ihre bis auf den legten Grofchen gelungen. Der Gerichtshof ver- angefangen werden folle. Wie hoch sind denn die ArbeitsThätigkeit eingestellt haben. Der büftere.Humor des Stückes und urtheilte den dreisten Schwindler zu drei Jahren Zucht 13hne, welche diese Fabrik zahlt? die Leistungen der Darsteller werden selbst den größten Hypochonder haus, Chrverlust und 300 M. Geldbuse, event. noch 40 Tagen 13hne, welche diese Fabrik zahlt? zum Beifall zwingen, der bei der ersten Darstellung am Dienstag Gefängniß. von dem dicht besetzten Hause im reichsten Maße gespendet wurde. Eine angenehme Erscheinung und tüchtige Soubrette ist die feit einigen Tagen auftretende Wienerin Clotilde Kowala.
Gerichts- Beitung.
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,, Sozialreform" und Bourgeoisie. Aus Meißen be richtet die Sächs. Arb.- 3tg.":" Ein in hiesiger Jutespinnerei beschäftigter Arbeiter, der bisher 1,90 M. Tagelohn erhielt, befommt jetzt Altersrente. Damit er mun dabei nicht übermüthig werde, erhält er jetzt nur noch 1,40 W. Tagelohn. Wer hat in folchem Falle den Vortheil von der Altersrente, der Arbeiter oder ber Unternehmer?"
Was in Berliner Miethskontrakten manchmal steht, geht ins Afchgraue. Stand da gestern eine Frau B. vor der zweiten Straffammer hiesigen Landgerichts, weil sie aus ihrer Wohnung am Weidenweg gerückt" war. In der Verhandlung ergab sich, daß der findige Wirth feinen Sontratten folgende töstliche Bestimmung einverleibt hatte: Wenn der Miether nicht am 1. jedes Quartals, sondern etwa erst am 2. oder noch später leber die elenden Ernährungsverhältnisse der arbeis zahlt, so gelten diese späteren Zahlungen nicht als Miethe, tenden Klassen Rheinlands wirft eine unvorsichtige Paul Eruft, der frühere Redakteur der„ Berliner Bolts. fondern als Konventionalstrafen für die lichtinnehaltung Aeußerung des Burtscheider Stadtverordneten- Borstehers der fontrattlichen Zahlungs- Verpflichtung. Die Angeflagte wieder einmal helles Licht. In Burtscheid besteht, wie auch in einigen tribüne", stand vor einigen Tagen vor der hiesigen Straf- hatte sich ihren durch diese Bestimmung noch vergrößerten anderen Orten Preußens, noch eine städtische Schlachtsteuer. Die fammer II unter einer Anklage, die noch aus seiner Redakteur Verpflichtungen entzogen, indem fie bei Nacht und Nebel aus dortige Metzger- Junung und der rheinische Biehhändler- Verein zeit herrührte. Die Bolts Tribfine" hatte im Juni 1891 einen rückte. Die Rücktompagnie, welche ihr hierbei behilflich war, ersuchen schon seit längerer Zeit um Abschaffung dieser Steuer, Artikel gebracht, in dem anfnüpfend an die hohen Brotpreise hatte sich sogar noch den Scherz erlaubt, vor das Fenster des aber die Burtscheider Stadtverordneten befchloffen am 12. Oktober und die allgemeine Nothlage die Befürchtung ausgesprochen Hausverwalters zu ziehen und demselben ein Ständchen zu die Aufrechterhaltung derselben auf drei weitere Jahre zu bewurde, bie Noth tönnte zu gewaltfamen Empörungen führen. bringen, welches mit cer schönen Strophe austfang: So lebantragen. Um die Steuer zu rechtfertigen, erklärte nun der BorEs wurde dargelegt, wie jeder derartige Versuch eine Dumm- denn wohl, du altes Haus wir zieh'n jest ohne Miethe raus!" sitzende des Kollegiums, der fleine Mann sei gar nicht in der heit sein würde, die nur den Feinden der Arbeiter zu gute Die Angelfagte mußte wegen strafbaren Eigennutes verurtheilt Lage, Fleisch zu effen( Zwischenruf: Sehr schlimm!), für diesen tommen könnte. Auch die Bourgeoiste litte unter der allge- werden, der Gerichtshof hielt aber 5 Mt. Geldbuße für aus sei das Fleischeffen ein gugus, den er sich nicht ge= meinen tapitalistischen Verwirrung, Bankrotte und Krisen häuften reichend. statten könne; der Fabrikarbeiter werde im allgemeinen von der sich und die Kalamität würde immer schwerer. Dagegen gäbe
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es zwar ein Mittel in bem Uebergang zur sozialistischen Unberechtigte Selbsthilfe Tag einer Anklage wegen Gr- Steuer nicht betroffen, sondern nur der wohlhabendere Bürger. Mögen das die Burtscheider Arbeiter bei den Wahlen beBrobuktionsweise, biefen Weg würde aber die Bourgeoisie pressung und diöthigung au Grunde, welche gestern den Pelz- herzigen. Schmalhans bleibt ihr Küchenmeister, wenn sie die nicht einschlagen wollen, und darum gebe es für sie waarenhändler David Cohn vor die 2. Straffammer hiesigen Standidaten der wohlhabenden Bürger" wählen. Bolle Schüsseln allerdings keinen befferen Ausweg mehr, als die Arbeiter Landgerichts I führte. Sin gewiffer Mogge, welcher für den bewegung durch Gewaltmaßregeln, Ginterferung ihrer Führer Angeklagten arbeitete und von demselben die nöthigen Materialien verfchafft einem jeden nur der Sozialismus. Zu solchen ins Haus geliefert bekam, hatte Weruntreuungen an dem ihm und politische Rechtlosmachung zu unterdrücken. Ortsübliche Tagelöhne. Bremerhaven : erwachsene Maßregeln gehöre aber ein Vorwand, und diesen Vorwand, um überlassenen Arbeitsmaterial begangen und war, ohne daß seine männliche Arbeiter 3 W., weibliche 2 M.; jugendliche männliche die Hilfe des Militärs anzurufen, würden berartige Unruhen Ghefrau von dem Thatbestande Kenntniß hatte, ausgerückt. ie 1,20 m., weibliche i m. bieten, vor denen der Artikel deshalb nochmals zum Schluß nach der Gerichtshof als durch die Beweisaufnahme erwiesen erachtete, ist nun der Angeklagte eines Tages in Die Tegtilarbeiter der Nordschweiz beschloffen in Wegen dieses Aussages ist Anklage wegen Aufreizung zu Wohnung der Chefrau erschienen und hat diefelbe durch Biest al die Gründung eines schweizerischen TegiilarbeiterGewaltthätigkeiten"(!) erhoben worden, und der Staatsanwalt Drohungen einzuschüchtern versucht, Er soll gedroht haben, Berbandes und die Absendung einer Eingabe an den Baseler beantragte wegen der Unbescholtenheit des Angeklagten„ blos" baß er nicht nur den Mann, sondern auch die Frau Fabrikantenverein, in welcher eine 20 prozentige Erhöhung ber sechs Monate Gefängniß. ins Suchthaus bringen werde und unter dem Einflusse dieser bisherigen Löhne gefordert werden foll. Die Seidenband Induſtrie
drücklich warnt.
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