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Br. 170. 23. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokallifte. Der Männergesangverein Waldesgrün" in Waidmannslust veranstaltet am 28. d. M. im Restaurant Waid­mannsluft", Inh. Ludw. Köhn, ein fogen. Familien- Sommerfest. Wir weisen speziell darauf hin, daß das betreffende Lokal noch nie der Arbeiterschaft zur Verfügung gestanden hat, und ist es daher ganz besonders die Pflicht der Parteigenossen, alle Billetts zu irgend welchen Vergnügungen, welche dort abgehalten werden, ganz ent­Das Lokal Karl Schrader- Hof", Berlin , Liebenwalderstraße 36, Inh. D. Lehmann, steht der Arbeiterschaft zu den bekannten Be­dingungen zur Verfügung. Die Lokalkommission.

schieden zurückzuweisen.

Berliner Nachrichten.

Vom Volkspark" Grunewald .

Mittwoch, 25. Juli 1906.

Dachstuhl des Quergebäudes fonnten nicht mehr gerettet werden. ein Schornsteinbrand gemeldet. Ferner hatte die Wehr in der Die Ablöschung war infolge der großen Hitze und Qualmentwickelung Wasserthorstr. 53 zu tun. Alarme liefen dann noch aus der Linden­sehr erschwert. Erst gegen Mittag konnten die Löschzüge wieder ab- straße 52, Seestr. 65, Schönhauser Allee 57, Linienstr. 243, Perle­rücken. Die Entstehung dieses Brandes ist noch nicht ermittelt. bergerstraße u. a. Stellen ein. Der Schaden ist bedeutend, indes durch Versicherung voll gedeckt.

100 000 Fernsprechanschlüsse wird der Berliner Bezirk in den nächsten Monaten zählen. Nach der letzten soeben fertiggestellten Auf­nahme vom 1. Juli zählt er bereits 99 173 Haupt- und Neben­anschlüsse. Die Zunahme hat in den letzten sechs Monaten seit dem 1. Januar d. J. 6504 betragen. Von den vorhandenen Anschlüssen entfallen 77 017 auf die Fernsprechämter von Berlin selbst, der Rest mit 22 156 auf die Vororte.

Nixdorf.

Vorort- Nachrichten.

Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich gestern nachmittag gegen 4 Uhr am Kottbuser Damm in der Nähe des Hermannplates. Zur genannten Zeit kam von Rigdorf die Automobildroschke Nr. 280 Eine Protestversammlung der Straßenhändler Berlins beschäftigte straße fommend der Hausdiener Fedtfenhauer, Streliẞerstr. 3 wohn in ziemlich schneller Fahrt herangesaust, als aus der Kaiser Friedrich­sich in der gestrigen Nacht im Englischen Garten mit dem schneidigen haft, auf einem Zweirade den Kottbuser Damm kreuzte. Er ver Vorgehen der Polizeiorgane. Sämtliche Redner wandten sich scharf suchte kurz vor dem Automobil vorbeizufahren, dessen Führer, um gegen die polizeilichen Schikane gegen die Straßenhändler. Es wurde betont, daß die Druckschriftenhändler besonders unter der dammes hinüber steuerte. Hier kam ihm aber der Straßenbahn­einen Zusammenstoß zu vermeiden, nach der linken Seite des Fahr polizeilichen Willtür zu leiden hätten. Die Bevorzugung der seß­Der Radfahrer geriet

haften Händler gegenüber den ambulanten wurde in folgender Re- wagen Nr. 1895 der Linie 29 entgegen. solution verurteilt: Die Versammelten protestieren aufs schärfste ischen beide Fuhrwerke, wurde von dem Automobil erfaßt und gegen die rigorose" Handhabung der Polizei gegenüber dem seitlich gegen den Straßenbahnwagen geschleudert. Gleichzeitig fuhr ambulanten Straßenhandel und die Bevorzugung der seßhaften auch die Automobildroschke gegen die Vorderplattform des Bahn­Händler, die sich des besonderen Wohlwollens der Polizei erfreuen, wagens. Fedtkenhauer, der eine schwere Kopfverlegung erlitten während der erstere unter der Willtür der Polizeibeamten zu leiden hatte, wurde nach dem Krankenhause am Urban übergeführt. babe. Die über den Straßenhändler verhängten Strafen feien un Charlottenburg. erschwinglich. Die Versammelten erwarten deshalb, daß der Polizei­präsident Mittel und Wege findet, um diesen unhaltbaren Zuständen ein Ende zu bereiten."

Täter 400 M. zur Beute.

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Als das Wort Der Grunewald soll Volkspark werden!" bekannt wurde, da schlugen alle Byzantiner Berlins ihre pflichtschuldigen Begeisterungspurzelbäume. Denn jenes ver­heizungsvolle Wort rührte ja, so sagte man, vom Kaiser her; mithin mußte das beglückte Berlin seinen tiefgefühlten Dank im voraus abſtatten. Durch Lysol vergiftet hat sich am Dienstagabend gegen 18 Uhr Seitdem find nun ein paar Jahre hingegangen, und man ein junger Mann im Alter von 18-20 Jahren in dem Lokal von hat nach und nach einiges darüber erfahren, wie die Um­Sauer, Pestalozzi- und Wielandstraße- Ecke. Der Lebensmüde ging wandlung des Grunewalds in einen Volkspark" vor sich den Stationen im Vorortverkehr betrieben. In Betracht tommen Raum. hatte er sich jedoch auf den Stuhl gesetzt, als er zusammen­Eine neue Spezialität im Raubfach wird seit einiger Zeit auf in die Retirade, trant von dem Lysol und kehrte in das Lokal zurück. gehen wird. Vom Wald wird dabei, so scheint es, nicht allzu hauptsächlich kleinere Bahnhöfe, auf denen sich in den Stations- brach. Zwei hinzugerufene Aerzte konnten nur noch den Tod fest­viel übrig bleiben. Es wird dem Grunewald vermutlich nicht gebäuden nur zwei Beamte befinden. Laufen dann zu gleicher Zeit ftellen. besser ergehen, als all den anderen Waldungen, die von der zwei Züge ein, so müssen beide Beamte den Raum dienstlich ver- Ober- Schöneweide . Riesenstadt Groß- Berlin, der unaufhaltsam wachsenden, um- lassen. Diesen Augenblick benutzen die Räuber, um schleunigst in flammert und allmählich erdrückt werden. das Stationsbureau einzudringen und die Hauptkasse zu berauben. ,, Ungebühr". Ein Arbeiter im Kabelwerk Oberspree gestattete Zunächst war das Projekt aufgetaucht, durch das in dem Auf diese Weise wurden in der gestrigen Nacht auf der Station sich am Sonnabend den Lurus, sich frank zu fühlen. Er bat den nördlichen Teil des Grunewalds- da, wo für die famose Eichwalde Schmödwis 386 M. in Gold und Papier aus der Stasse Herrn Blazmeister um die Ausstellung eines Krankenscheines. Da Heerstraße nach Döberit" ein breites Loch hineingerissen geraubt. Das Silbergeld mußte der Täter in der Eile zurüdlassen. er im Laufe des Tages einen solchen nicht erhielt, gestattete er sich, wird ein beträchtliches Gelände der Bebauung erschlossen" Bei einem anderen Raube auf der Station Hirschgarten fielen dem bei der Lohnzahlung noch einmal daran zu erinnern. Die Folge war ein Wortwechsel und schließlich, obgleich fein ausfälliges Wort werden soll. Einen Wald der Bebauung er= von seiten des Arbeiters gefallen war, die Entlassung desselben wegen schließen" heißt: ihn den Erholungsuchenden Beim Rudern ertrunken. Zu den zahlreichen Opfern, die der Ungebühr". Wir finden, daß es ungebührlich ist, wegen derartiger verschließen- den Erholungsuchenden, die es nicht Wassersport in diesem Jahre bereits gefordert hat, ist schon wieder Pappalien einen Familienvater aus Lohn und Brot zu jagen. dazu haben, sich in besagtem Wald ein Grundstück zu kaufen im Heiligensee , geriet ein mit drei Personen befestes Boot in den Bernan. eines hinzugekommen. Auf dem Tegeler See , zwischen Papenberge und darauf eine Villa zu bauen. Den Unbemittelten wird Wellenschlag eines vorüberfahrenden Personendampfers. Das Fahr- Die Genossen von Bernau nahmen in der Generalversammlung der Wald ver schlossen, er schlossen wird er den Wohlhabenden zeug wurde von den Nuderern so ungeschickt durch die Wellen bug- am Sonnabend den Bericht des Borstandes entgegen. Daraus ist und Reichen. So soll's mit dem Grunewald in seinem nörd- fiert, daß es zum Kentern tam. Die Insassen stürzten in die Fluten zu erwähnen, daß während des verflossenen Halbjahres 3 Volks­Lichen Teil geschehen und so wird er dort Volkspark". und nur mit knapper Mühe und Not fonnten zwei der Verunglückten versammlungen, 6 Wahlvereinsversammlungen, 9 Vorstandssitungen Zu solcher Ver- und Erschließung werden selbstverständ- den Wellen entrissen werden. Sie waren bereits bewußtlos. Da- und 2 Kommissionssizungen stattgefunden haben. Die Kassen­lich niemals die schlechtesten Gebiete eines Waldes ausgesucht. gegen versuchten die Retter vergeblich, den dritten Bootsinfassen, der verhältnisse ergaben in Einnahme 349,79 und Ausgabe 223,65 M., Im Gegenteil: da, wo es am schönsten ist, just da sucht man bereits in der Tiefe verschwunden war, zu erreichen. Es handelt sich bleibt ein Bestand von 126,14 M. Als Kassierer wurde Genosse Robert um die Buchhalterin Elise Conrad aus Berlin . Ihre Leiche konnte Mäß und zum zweiten Vorsitzenden Genosse Siemund gewählt. fich den Platz für die Billenkolonien der Reichen. Dem Berichte der Zeitungskommission, über die Vorarbeiten zur Es wird sich daher auch niemand wundern, daß schon jetzt ein bisher noch nicht gelandet werden. zweites Erschließungs"-Projekt kommt, durch das der Grune- Vom Hitzschlage getroffen wurde gestern abend der Billeteur Einführung einer Spedition der Parteiliteratur in eigene Regie, wald dem schönen Ziel, ein Volkspark" zu werden, wieder Franz Florezac aus der Beuffelstr. 39. F. befand sich am Eingange wurde von der Versaminlung zugestimmt. Genosse Heinrich Brose, moch um einen Schritt näher gebracht werden soll. Durch den des Zoologischen Gartens, wo er die Billettkontrolle ausübte. Hohnsteinstr. 74, wurde als Zeitungsspediteur gewählt und die Vorwärts"," Branden­östlichen und südlichen Teil des Grunewalds zieht sich eine Blöglich brach er besinnungslos zusammen und wurde von seinen Genoffen aufgefordert, ihren Bedarf an Kollegen nach der nahen Unfallstation XX gebracht. Dort stellte der burger Zeitung" und sonstiger Parteiliteratur vom 1. August 1906 Kette von Waldseen, der Hundekehlensee, der Grunewaldsee, Arzt fest, daß F. von einem starken Hizschlage getroffen worden war. ab nur bei genanntem Genossen zu bestellen. Zu Revisoren der der Niemeistersee, die Krumme Lanke, der Schlachtensee. Auch Der Verunglückte fand im Krankenhause Moabit Ausnahme und liegt Zeitungsspedition wurden die Genossen Ewert, Hinge und Gustav diesem schönen Stück Erde möchten unternehmende Leute das dort in bedenklichem Zustande danieder. Krüger gewählt. Den Bericht von der Kreisgeneralversammlung erstattete Genosse Intemann. Zu Delegierten für die General­Schicksal bereiten, erschlossen" zu werden. versammlung von Groß- Berlin wurden die Genossen Helbig und Intemann gewählt.

Durch einen herabstürzenden Fensterflügel schwer verletzt wurde Das neue Projekt wird den Berlinern in einer Zu- gestern abend der 41jährige Bürstenmacher August Wieland, Georgen­bereitung serviert, die es ihnen schmackhafter machen soll. Als firchstraße 36 wohnhaft. W. war nach der Drontheimerstr. 2 ge­Hauptsache wird hingestellt der Plan, die Seenkette in einen gangen, um auf einen dort wohnhaften Freund zu warten. Als der Königs- Wusterhausen . Kanal umzuwandeln, der bei Beelithof in den Wannsee und letztere in der zweiten Etage das Fenster öffnete, um auszuschauen, Auf Grund der schweren Anschuldigung eines Gattenmordes ist somit in die Havel münden soll. Wo der Kanal anfangen ob W. schon eingetroffen sei, löste sich plößlich ein Fensterflügel und gegen den Oberamtmann Graichen in Schwerin bei Königs- Wuster­foll, wird nicht gesagt. Offenbar hat hier vor Zeiten ein stürzte auf die Straße hinab. Unglücklicherweise wurde W. von dem Hausen eine Untersuchung eingeleitet worden. Vor etwa sechs Wochen natürlicher Wasserlauf bestanden, der in Charlottenburg aus schweren Gegenstand mit voller Wucht an den Kopf getroffen. Er starb die Frau des G., die längere Zeit frant gewesen war. Der ber Spree austrat, über Ließensee, Halensee , Grunewald - brach bewußtlos zusammen und mußte nach der Unfallstation in Oberamtmann hatte eine Krankenpflegerin engagiert, und dieser erzählte die Frau, daß ihr Mann sie zu vergiften gesucht fee usw. bis zum Schlachtenjee und von da über den jetzt auch der Badstraße gebracht werden. habe. Er hätte am 2. April ihr Büchsenschoten zu essen gegeben

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schon umbauten Nikolassee in den Wannsee hineinführte. Die Großes Interesse erregt zurzeit eine Dampfautomobilsprige der und zwischen die Schoten ein weißes Pulver gestreut, worauf Seen sind Neste dieses Wasserlaufes, dessen Linie durch die Firma E. C. Flader Jöhstadt. Diese Dampfspriße ist für die Feuer- fie erst ernstlich erkrankt sei. Die Krankenpflegerin war geneigt, diese zwischen den Seen noch vorhandenen Niederungen bezeichnet wehr in Meg gebaut worden und ist gestern der Berliner Feuerwehr fie erft ernstlich erkrankt sei. Die Krankenpflegerin war geneigt, diese wird. Die volle Wiederherstellung bis Charlottenburg ist umgegend von Berlin ausgeführt worden, wobei 35 Kilometer in bem ihr von anderer Seite die Giftmordizene bestätigt worden war. Die volle Wiederherstellung bis Charlottenburg ist vorgeführt worden. Vorher sind mit ihr schon Probefahrten in der Erzählung für ein Wahngebilde der fieberfranken Frau zu halten, erstattete jedoch jetzt gegen den Oberamtmann G. die Anzeige, nach­heute ausgeschlossen. Aber der projektierte Kanal" soll ja der Stunde zurückgelegt wurden. Diese Automobildampfspriße Das Dienstmädchen des Oberamtmauns, das kürzlich entlassen auch nicht der Schiffahrt, sondern nur dem Vergnügen dienen. bildet einen ganz neuen Typ. Der Dampfteffel mit der Feuerung worden ist, behauptet nämlich, ebenfalls gesehen zu haben, wie G. Im Berliner Tageblatt" steht zu lesen, nach Ansicht von und dem Pumpwerk liegen auf der Hinterachse. Auf ein weißes Pulver zwischen die seiner Frau vorgesetzten Bohnen ge­Fachleuten werde sich das Kanalprojeft ohne allzu große der Vorderachse liegen die Ballons mit Kohlensäure für den ersten schüttet hätte. Die Staatsanwaltschaft in Königs- Wusterhausen hat stosten ausführen lassen. Das ist glaubhaft, da ja fast nur die Antrieb, und für Petroleum. Die Feuerung ist für Steinkohlen und auf Grund der angestellten Erhebungen die Exhumierung der Ver­oben erwähnten Niederungen, die sich heute als meist ungang- Betroleum eingerichtet. Das Pumpwerk ist für eine durchschnittliche storbenen angeordnet. Die Leichenschau dürfte ergeben, ob es sich Sinzu- Leistung von 1500 Liter in der Minute konstruiert. Troß ihres bare Sümpfe darstellen, vertieft zu werden brauchen. Hinzu- Leistung von 1500 Liter in der Minute fonstruiert. Trotz ihres gefügt wird, wahrscheinlich werde man auch aus dem Verkauf großen Gewichts ließ die Beweglichkeit der Sprize nichts zu wünschen bei der Anzeige um einen Nacheaft gegen G. handelt, oder ob die Anschuldigung auf Wahrheit beruht. anliegender Terrains große Summen erzielen. Dieser Zusatz übrig, so daß fie, einmal im Betriebe, sicher wesentlich zur Er- Anschuldigung auf Wahrheit beruht. ist des Pudels Kern". Der Verkauf anliegender Terrains, höhung der Feuersicherheit beitragen wird und vier Handdruck- Pankow. sprigen ersetzen kann. Durch elektrischen Strom getötet. Bei einem berhängnisvollen d. h. die Schaffung neuer Villenkolonien für Reiche, das ist Schuh gegen Fahrraddiebe. Auf dem Polizeipräsidium wurde Unglücksfall hat der 21 jährige Monteur Karl Hoffmann aus der der Hauptzweck dieses Projektes. Das Berliner Tageblatt" jubelt: Die Ausgestaltung gestern eine Erfindung von dem Ingenieur Janssen von der tech- Bietenstraße sein junges Leben eingebüßt. In dem Schalthaus der des Grunewalds zu einem Volkspark würde durch eine nischen Hochschule in Hannover vorgeführt, die geeignet ist, Fahrrad- Berliner Elektrizitätswerke in der Berlinerstraße zu Pankow waren Ses Grunewalds zu einem Volkspark würde durch eine diebstähle zu verhindern. Der Apparat wird zwischen der Gabel des mehrere Monteure mit Montierungsarbeiten beschäftigt.. arbeitete solche Verbindung noch bedeutend an Wert gewinnen." Und Rades angebracht und gibt bei dem Versuche eines Diebstahls einen an einer toten Leitung. Etwa 20 Bentimeter von ihm entfernt be­es weiß gleichzeitig zu melden: Es ist daher von beteiligten weithin wahrnehmbaren, revolverschußähnlichen Knall ab, wodurch fand sich eine geladene Stromleitung. Mit seinem Werkzeuge kam Seiten auch versucht worden, den Kaiser für jene Idee zu ge- Bassanten aufmerksam gemacht werden. Außerdem findet auch eine er plößlich mit der Leitung in Berührung und ein Starkstrom von winnen." Rauchentwickelung statt, damit man nicht annehmen kann, es handle 6000 Volt übertrug sich auf den Körper des bedauernswerten jungen sich lediglich um das Plazen eines Schlauches. Weder durch List noch Ge- Mannes. Sofort brach der Getroffene zusammen und starb kurz walt kann der Apparat von dem Diebe entfernt oder in der Aus- darauf unter den Händen seiner Kollegen. Die Leiche wurde nach übung seiner Funktionen gestört werden. Nur der Besizer kann die der nahen Friedhofshalle gebracht. Sicherung abstellen und selbst ein mit dem Apparat Vertrauter steht ihm machtlos gegenüber. Um eine schleunige Flucht des Diebes nach dem Knall sicher zu verhüten, springt gleichzeitig mit dem Knall ein Hebel in die Speichen des Rades, sodaß es nicht von der Stelle zu bringen ist.

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Gerichts- Zeitung.

Fener in der Kaserne der Gardedragoner in der Alexandrinen­traße 12/14 an der Neuenburgerstraße alarmierte gestern früh um 91 Uhr die Feuerwehr. Gleichzeitig stand in der Seydelstr. 26 ein Dachstuhl in Flammen. Als Brandmeister Sandberg mit dem 17. Löschzuge an der Brandstelle in der Alexandrinenstraße antam, brannte dort der Dachstuhl des linken Seitenflügels in einer Aus­dehnung von 60 Meter. Die zweite Schwadron, die dort laserniert Zu der Notiz:" Von einem entseglichen Unglücksfall" in unserer Minister Dr. Studts Erziehungsresultate auf der Anklagebant. ist, war zum erstenmal zur Felddienstübung ausgerückt. Die zurüd­Gestern stand Frau Rosalie Förte unter der Anklage des Be gebliebenen Pferde, etwa 50 Stüd, wurden von der Wache aus den Nummer vom Donnerstag teilt uns der Badeanstaltsbesizer mit, daß Die Angeklagte läßt seit Ställen ins Freie gebracht. Die Feuerpiketts des Regiments er der betreffende Schüler Ahrend sich bei dem Unglücksfall in dem truges vor der hiesigen Straftammer. schienen bald nach Ausbruch des Brandes, um sich an der Löschung Bassin für Nichtschwimmer befunden habe und eine Gefahr zu längerer Zeit in mehreren Zeitungen Inserate erscheinen, in welchen zu beteiligen. Da der Brandherd im Dachstuhl des zweistödigen ertrinken nicht vorhanden gewesen sei. Auch hat er den Finger aus sie sich als gottbegnadete Hellseherin empfiehlt, die die Zukunft Gebäudes lag, ließ Brandmeister Sandberg über eine große dem Kettenglied selbst herausgezogen, wobei er sich eine nicht er vorhersehen könne. Sie baut bei diesem Annoncenschwindel darauf, mechanische Leiter und drei Steckleitergänge sowie über die in der hebliche Wunde zugezogen hat. Der Knabe habe von dem Vorfall daß in der Aera Studt die Dummheit dem Volfe erhalten geblieben ist, wählt als Annoncenblätter solche, die den Ruhm Studts preisen Mitte der Kaserne befindliche Treppe vorgehen. Wegen der Ver- nichts merken lassen. qualmung der Bodenräume, in denen große Vorräte an Stroh, Heu, Die Lithographenfifte Nr. 2870 ist in der Nähe der Belle- und deshalb ein Lesepublikum haben, das da glaubet. Ihre Selbst Safer usiv. lagerten, mußte das Ziegeldach an vielen Stellen von alliancestraße verloren gegangen. Der Finder wird gebeten, dieselbe prophezeiung, daß infolge dieser Annoncen Dumme in ihr Netz der Feuerwehr eingehauen werden. Dichter Qualm vermischt mit im Verbandsbureau des Zentralverbandes der Konditoren, Brunnen- laufen werden und daß sie sowie die Studt- frommen Blätter wegen der Schwindelannoncen anflagefrei bleiben würden, hat sie nicht ge­Flammen drang bald aus diesen Deffnungen heraus. Die Feuerwehr täuscht. Auf die Anklagebant tam fie, weil sie gar zu arg eine gab unausgesezt kräftig Wasser und warf gleichzeitig die erreichbaren straße 30, abzugeben. Feuerwehrbericht. Am Dienstag hatte die Feuerwehr tüchtig fromme Stubtgläubige rupfte. Su ihren Kunden gehören höchst Brennenden Bunde Stroh auf den Kasernenhof, wo Dragoner Außer den an anderer Stelle mitgeteilten Bränden hatte feudale Damen von Dumenskirchen und Heuchelbroda, aber auch standen, die das Stroh ablöschten. Es gelang schließlich den Brand zu tun. auf den linken Seitenflügel zu beschränken. Entstanden ist der die Wehr u. a. einen größeren Kellerbrand in der Albrechtstr. 13/14 durch die Misere der Volksschule und Kirchen leider rückständig ge­Brand in einem Fourageraum der zweiten Schwadron. In der zu löschen, wo Brennmaterialien und Hausrat der Mieter brannten. bliebene Arbeiterinnen. Eines Tages erschien die 20jährige Fabriks Seydelstraße 26/27 stand der Dachstuhl des vierstöckigen linten Gleichzeitig hatte die Wehr in der Bischofstr. 6/8 Wasser zu geben, arbeiterin G. bei der Angeklagten. Diese stellte schon nach den auf dem Treppenflur Kisten 2C. in Brand ge- ersten Worten als Motiv der Konsultation" Liebeskummer fest. Seitenflügels mit dem des Duergebäudes in seiner ganzen Aus- wo waren. Wegen einer Gasvergiftung wurde die Das junge Mädchen flagte unter bitteren Tränen, daß ihr dehnung in Flammen. Diese hatten an Büsten der Firma raten der Oberbergerstraße 23 gerufen. Unter Bräutigam immer fühler zu ihr werde und sich jetzt gänzlich P. Baschwitz reiche Nahrung gefunden und gefährdeten die an- Feuerwehr nach grenzenden Gebäude in hohem Grade. Brandinspektor Drausfeld Benutzung von Sauerstoff gelang es, die vergifteten Personen zu von ihr abwenden wolle. Die Angeklagte braute unter allem mög­ließ deshalb sieben Schlauchleitungen von Dampfsprißen vornehmen retten. Risten, Papier u. a. brannten in der Alten Schönhauser- lichen Hokuspokus einen Liebestrant und brachte schließlich aus dem und unausgesetzt Wasser geben. Dadurch gelang es, die Gefahr für straße 59 und eine Küche in der Veteranenstr. 1/2. Aus der Grün- Eidotter eines Huhns auch den Grund des zurückhaltenden Wesens die übrigen Gebäude zu beseitigen. Die Bodenräume sowie der thalerstr. 61 wurde ein Gardinenbrand und aus der Wilsnackerstr. 28 des heißgeliebten Bräutigams heraus. Allen Ernstes versicherte ste

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