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fcem sltngen Mädchen, dör Treulose befinde sich nur in Geldberlegeir heit und wolle es ihr nicht eingestehen. Er würde es aber sehr übel nehmen, wenn s i e ihm das Geld persönlich anbiete. Die erfindungsreicheWahrsagerin" bot sich an. die Vermittclerrolle zu übernehmen und dem jungen Mann das Geld zu übergeben. Die Studtsche Erziehung und die Liebe mußte das junge Mädchen doppelt blind gemacht haben. Denn vertrauensvoll händigte sie der Angeklagten zwanzig Mark aus, nachdem sie. vorher den Namen und die Wohnung ihres Bräutigams angegeben hatte. Zu ihre», größten Leidwesen blieb jedoch alles beim alten. Sie begab sich deshalb nochmals zu der Angeklagten Diese gab an, der Bräutigam brauche noch mehr Geld. Die ver trauensselige Studtjiingerin opferte nochmals süns Mark. Natürlich wieder ohne jeden Erfolg. Der Bräutigam verblieb bei seinem ab- lehnenden Verhalten. Endlich faßte sie sich Mut und sprach ihn au' der Straße an, ob er denn die 25 Mark nicht erhalten habe. Nun- mehr stellte sich heraus, daß dieAngeklagteda j u n g'e Mädchen in der p I u m p e st e n Weise beschwindelt und das Geld für sich behalten hatte. Zwischen den Liebesleuten kam es zu einer Aussprache und Wiederversöhnung. Gegen die betrügerische Wahrsagerin wurde das jetzige Strafverfahren anhängig gemacht. Der Vertreter der Anklage- beHorde beantragte mit Rücksicht darauf, daß das Treiben derartiger gewissenloser Wahrsagerinnen einen ziemlichen Grad von Gemen, gefährlichkeit erreicht habe, eine Gefängnisstrafe von f ii n, Tagen. Das Schöffengericht nahm von einer Freiheitsstrafe Abstand und erkannte auf 40 Mark Geldstrafe. Die Mit- schuld der preußisch-reaktionären Erziehung und die Aufnahme solcher Schwindelannoncen in Zeitungen an der Ausplünderung der Ver- liebten, mag zu diesen, milden Strafmaß beigetragen haben. Ver- kündet wurde als Strafmilderungsgrund die bisherige llnberührtheit der Angeklagten von staatsanwaltlichen Angriffen. Entschädigung für verspätete Aushändigung der Jiwalidenkarte. Der Arbeiter W., der bei den Rabitzputzern als Kalkträger be- lchäftigt war. hatte mit seinem Arbeitgeber Liebich Differenzen, die im Laufe des Nachmittages zur Lösung des Arbeitsverhältnisses führten. Die Invalidekarte W/s war nicht auf dem Bau. Am anderen Tage sandte sie Liebich ihm per Post zu. W verlangte eine Entschädigung wegen dieser Verzögerung Sie wurde ihm durch die Kammer 3 des B e r- liner Gelverbegerichts in Höhe von sechs Mark als Ersatz eines entgangenen Tagesverdienstes zu gesprochen. Begründend wurde ausgeführr: Nach den, Tarif der in Betracht kommenden Branche sei die vom Arbeitgeber aufbclvahrte Jnvalidenkarte bei der Lösung des Arbeitsverhältnisses den, Arbeiter auszuhändigen, und sofern daS unmöglich sei, ihn, per Post zuzusenden. Der letztere Fall treffe hiev zu. Die Bestimmung sei aber so aufzufassen, daß die Zusendung sofort, d. h. sobald als möglich erfolgen solle. Da hier das Arbeitsverhältnis nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr gelöst sei. so hätte die Karte noch am selben Tage vom Kontor aus abgesandt werden können. Dadurch, daß sie erst am nächsten Tage zur' Post gegeben wurde, sei es dem Kläger , n, möglich gewesen, an ihm Ivo anders zu arbeiten. Hierfür muffe Beklagter Schadenersatz leisten._ Haftung für verspätete ZeugnisauSstellui�. Den, Rohrleger W. war bei Lösung des Arbeitsverhältnisses von seinem Arbeitgeber Honsdorf die Zusendung eines Zeugnisses versprochen worden. Er erhielt auch an, nächsten Tage ein Zeugnis, daS aber auf den Helfer W. lautete. Das Versehen hatte die Tochter des Meisters begangen. Auf sein schriftliches Verlangen erhielt W. alsbald ein richtiges Zeugnis. Für die inzwischen vergangenen drei Tage beanspruchte W. durch Klage beim Gewerbe- gericht eine L o h>, e n t s ch ä d i g u n g. Der Beklagte wurde auch dazu verurteilt, und zwar mit folgender Begründung: Mit dem ersten Zeugnis, das fälschlicherweise auf den Rohrleger Helfer W. ausgestellt war, hätte 5lläger beim Arbeitsnachweis der Rohr leger usiv. kein e Stellung als Rohrleger erhalten können. Er habe deshalb Anspruch auf Entschädigung. Gleichgültig sei es, ob Beklagter freiwillig sich erboten hätte, dem Kläger ein Zeugnis zuzusenden. Auf jeden Fall hätte es richtig sein müssen. Für das Versehen der Tochter müsse er aufkommen. VerlarmnUingeu. eine vom Der Berein der Zimmerer Berlins hielt an, Sonntag Generalversammlung ab. Zunächst wurde die Abrechnung 2. Quartal entgegengenonunen. Dann gab der Vorsitzende Juppenlatz das Resultat einer Erhebung bekannt. Der Verein hat 2138 Mitglieder. Von den 2088 Mitgliedern, auf welche sich die Erhebung erstreckt, gehören 385 den politischen Organisationen der Sozialdemokratie an, 775 sind Abonnenten desVorwärts", 4 halten dieBrandenburger Zeitung" bczw. dieMärkische Volks- stimme", 22 abonnieren anarchistische Blätter, 84 dieMorgenpost", 23 dasDeutsche Blatt", 13 dieBerliner Volkszeitung", 15 andere - bürgerliche Blätter. Im Anschluß an diese Mitteilung führte S ch i e m i n s k i aus: Die Erhebung �eige, daß noch ein tzrotzer Teil der Mitglieder zu den politisch Indifferenten gehöre, sie zu klassenbewußten Ar- beitern zu erziehen, sei die Pflicht der Gewerkschaft. Die Aus- Übung dieser Pflicht werde aber sehr erschwert, wenn dieEinigkeit" Artikel bringe, wie den A. K. gezeichneten in N r. 2 8, der zur Gründung einer neuen Partei auffordert. Dieser Artikel schlage den Prinzipien der Ver- cinigung der Zimmerer ins Gesicht. Der Artikel werde wohl in Berlin nicht viel Schaden.anrichten, er sei aber geeignet, die Agitation außerhalb Berlins zu erschweren und die Kameraden zu verwirren. Es habe den Anschein, als sei den Elementen vom Schlage des Schreibers des A. K.-Artikels nach dem letzten Kongreß der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften, wo man ihnen ja sehr entgegengekommen sei, der Kamm so gewaltig geschwollen, daß sie jetzt glauben, sie seien Herren der Situation. Gegen solches Vorgehen, wie es in dem A. K.-Artikel zum Ausdruck komme, müsse laut und energisch protestiert werden. Das sei auch die Meinung, welche in einer Besprechung der Funktionäre des Vereins herrschte. Die größeren Gewerkschaften des Kartells ständen auf dem Stand- punkt, daß dieEinigkeit" durch Aufnahme dcS Artikels einen schweren Fehler gemacht habe. Das müsse auch Hie Versammlung erklären. Klotz äußerte sich in demselben Sinne. Fritz erklärte sich mit den Ausführungen Schien, inskis nicht einverstanden, es liege kein Grund vor, über dieEinigkeit" herzufallen, der Artikel biete keinen Anlaß zum Protest.©ch äffer führte aus, daß er mit dem Artikel nicht einverstanden sei. Derselbe widerspreche dem Programm der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften. Die Aenderung des Programms durch den letzten Kongreß solle nicht dazu dienen, von der Sozialdemokratie abzurücken. In dem A. K.-Artikel sei zwar viel Wahres, aber die Gesamttendcnz des- selben könne nicht gebilligt werden. �Der Artikel sei der Meinungs- ausdruck eines einzelnen, der kein Sozialdemokrat sei. Wenn aus Anlaß des Artikels den durch dieEinigkeit" vertretenen Getizerk- schaften in der Parteipresse der Vorwurf des Parteiverrats ge- macht werde, so müsse das entschieden zurückgewiesen werden, denn diese Gewerkschaften seien mit dem Artikel nicht einverstanden, er sei nicht- eine Aeußerung aus ihren Reihen. Solche Elemente, wie den Verfasser des Artikels, müßten die Gewerkschaften der Freien Vereinigung abschütteln. Schüler sprach ebenfalls iy, Sinne der Ausführungen Schieminskis. Repschläger meinte, so schlimm sei es mjt dem Artikel nicht. Der Verfasser desselben sei ihm lieber, wie manche Ge- nossen, die imVorwärts" so engelrein tun, oder wie solche, die auf revisionistischem Standpunkte stehen. Den Artikel könne Redner nicht verurteilen, es sei nur zu bedauern, daß derselbe zu un- gelegene� Zeit erschien. Wer sei denn an der ganzen Sache schuld, Perantwonlicher Redakteur: KanZ Weber, Berlm, wer habe denn die Veranlassung zu dem Artikel gegeben? Doch nur die Konferenz des Parteivorstandcs mit der Gencralkommission. Wenn man einen Vertreter der Freien Vereinigung zu jener Kon- ferenz hinzugezogen hätte, dann tväre das nicht geschehen, was jetzt als Folge der Konferenz die Oeffentlichkeit beschäftigt. Die Ansicht, welche Genosse Liepmann imVorwärts" vertrat, daß der A. K.-Artikel von den Gewerkschaften der Freien Vereinigung aus- gehe, müsse zurückgewiesen werden. Nicht gegen den Artikel solle man protestieren, sondern gegen die Tendenzmacherci Licpmanns. L a b i tz k i erklärte sich mit dem Protest gegen den A. K. Artikel einverstanden. Die Veröffentlichung desselben sei eine taktische Unklughcit. Ebenso sei es unklug, daß die Redaktion der Einigkeit" in ihrer letzten Nummer den Artikel noch zu ver tcidigen suche. Die herben Worte, welche hier gegen den Artikel gefallen seien, könne Redner nicht unterschreiben; es komme ihm vor, als wenn sich die Kameraden durch die Hetze der Verbändlcr ins Boxhorn jagen ließen. Daß dieEinigkeit" die geheimen Ab- machungen zwischen Parteivorstand und Generalkommission ver öffentlichte, dafür könne man der Redaktion und den Unterzeichnern der Veröffentlichung dankbar sein. Die Gewerkschaften der Freien Vereinigung seien früher nicht besser behandelt worden wie jetzt, sie könnten deshalb auch der gegenwärtigen Hetze gegenüber kaltes Blut behalten, und wenn sie auch als anarchistisch verschrien werden, so sollten sie nur ihren Weg weiter gehen, unbekümmert um das Geschrei der Preßmeute. Juppenlatz meint, man müsse die Situation betrachten, welche den Anlaß zu dem A. K.-Artikel gab. Die Parteipresse habe nichts getan, um das aufzuklären, was durch die Veröffentlichung der geheimen Abmachungen zwischen Parteivorstand und General kommission aufgedeckt worden sei. Man habe diese Angelegenheit vielmehr mit dem Mantel der Verschwiegenheit zugedeckt. Aus dieser Situation heraus sei der A. K.-Artikel geschrieben. Jetzt habe ja auch der Aktionsausschuß von Groß-Berlin durch den Mund des Genossen Liepmann bekundet, daß ihm dem Aktions­ausschuß das Geheimprotokoll schon lange bekannt sei.(Der Redner irrt: Die Veröffentlichung des Genossen Liepmann war ein rein persönlicher Akt. Aus derselben geht auch mit zwingen der Deutlichkeit hervor, daß' das Protokoll ihm erst jetzt zu Gesicht gekommen ist. Red.) Der Dlktions ausschiiß hätte die Pflicht gehabt, dem Parteivorstande zu sagen: WaS habt Ihr da für Abmachungen getroffen, die stehen ja im Widerspruch mit dem Beschluß des Jenaer Parteitages. Die Einigkeit" habe die Wahrheit gesagt, und deshalb werde gegen sie vorgegangen. Die Angelegenheit mit dem A. K.-Artikel werde viel zu sehr aufgebauscht. Er wende sich mit Recht gegen die Verhand- lung'cn hinter verschlossenen Türen. Wir wollen uns nicht von den" Führern nach Belieben dirigieren lassen, wir wollen selber entscheiden. Weisel führte aus, auch ihm gefalle der A. K.-Artikel nicht. Liepmann habe einseitig über die Sache geurteilt. Die Partei müsse beiden gewerkschaftlichen Richtungen gegenüber neutral sein, sie begünstige aber die Verbände. Unerhört sei es, daß dieselben Leute, die am 16. Februar abmachten, der Massenstreik solle nicht propagiert werden, sich in den Versammlungen am 18. März hin- stellten und mit dem Massenstreik drohten. Diese Leute seien Heuchler. Jetzt, wo das aufgedeckt worden ist, was hinter ver- schlossenen Türen abgemacht wurde, fällt man über uns her. Licp- mann sage, er kenne das Protokoll schon lange, auch die Redaktion desVorwärts" habe das Protokoll gelesen, sie wisse also, daß die Einigkeit" leine Infamie begangen habe, nehme aber trotzdem den Vorwurf nicht zurück. S ch ä f f e r wandte sich gegen den A. K.-Artikel. Anarchisten haben kein Recht, uns aufzufordern, daß wir unsere Partei zer- splittern. Redner wolle sich nicht gegen die Anarchisten überhaupt wenden, es gebe gute Leute und gute Gewerkschafter unter ihnen, auch in den Zentralverbänden seien Anarchisten, aber dort würde man es sich nicht gefallen lassen, wenn sie ihren Standpunkt so zum Ausdruck brächten," wie sie es in der Freien Vereinigung tun. Der A. K.-Artikel habe ein Mittel zur Bekämpfung der Freien Ver- einigung geliefert, deshalb müsse erklärt werden, daß die Mit- glieder dieser Richtung nicht damit einverstanden sind. Wenn der Massenstreik durchgeführt werden soll, dann brauche man doch auch die 20 000 Mitglieder der Freien Vereinigung. Der Partei- vorstand hätte deshalb einen Vertreter dieser Richtung zu jener Konferenz einladen müssen. Wenn et das getan hätte, dann wäre der Kuddelmuddel nicht entstanden uno das Einseisungsmanöver hätte nicht ausgeführt werden können. Theodor Fischer : Es müsse zweierlei auseinander ge- halten werden, nämlich die von den 31 Gewerkschaftsmitgliedern unterzeichnete Veröffentlichung aus dem Protokoll der Zentral- vorstände und der Artikel, in dem A.'K. seine Folgerungen aus den veröffentlichten Tatsachen gezogen hat. Als es sich um die erste Veröffentlichung handelte, haben wir reiflich erwogen, ob die- 'elbe den Interessen der Arbeiter dient, und wir sind zu dem Schluß gekommen, daß die Veröffentlichung der Einunddreitzig im Interesse der Arbeiter geschehen muß. Wir haben bei der Ver- öffentlichung der Protokollauszüge weniger Gewicht gelegt auf die echs, Thesen, sondern vielmehr darauf, was einzelne Verbands- chhrer in der Vorstandskonferenz über die Partei sagten. Hier- über ist wenig in die Oeffentlichkeit gekommen. DerVorwärts" hat bei der Generalkommission höflichst angefragt, ob sie die Be- Nutzung des Protokolls gnädigst gestatte.(Ruf: Schöne Redaktion! Nulpen!) Bitte, solche Bemerkungen zu unterlassen. DerVor- wärts" wartet nun in Geduld, bis die Gencralkommission ihm die Benutzung des Protokolls allergnädigst gestattet. Nach dem Pro- tokoll haben sich Gewerkschaftsführer, die zugleich sozialdemokratische Reichstagsabgeordncte sind, in einer Weise über die Partei aus- gelassen, daß die Parteiinstanzen die Betreffenden zur Rechenschaft ziehen müßten. So sagte Bömelburg, er habe noch nie so gelacht, wie über den Protestrummel am 18. März. Wir hielten es für notwendig, diese und andere Reden gegen die Partei, die in der Vorstandskonferenz gehalten wurden, zur Kenntnis der Arbeiter- 'chaft zu bringen, wenn auch dabei Staub aufgewirbelt wurde und der Parteivorstand ins Gedränge kam. Gegen uns wird nun vor- gegangen. Es wäre aber doch Pflicht der Parteileitung, denen die Leviten zu lesen, welche erklären, sie stellen den Beschluß des Kölner Gewerkschaftskongresses über den Beschluß des Jenaer Partei- tages. Was nun den A. K.-Artikel betrifft, so mutz ich sagen, er ist das stärkste, was ich je erlebt habe.. Dagegen müssen wir uns verwahren, daß in dem Blatte unserer Gewerkschaften zur Gründung einer neuen Partei aufgefordert wird. Die Ver- cinigung der Zimmerer hat sich in ihrer letzten Konferenz aus- drücklich auf den Boden der Sozialdemokratie gestellt. Von diesem Standpunkt aus betreiben wir unsere Agitation. Der A. K.-Artikel muß außerhalb Berlins , wo sich unsere Organisation immer mehr ausdehnt, Verwirrung anrichten. Wenn es so weiter geht, dann werden wir uns die Frage vorlegen, ob dieEinigkeit" noch ferner das Organ der Vereinigung der Zimmerer sein kann. Ich ver- 'tehe es nicht, wenn hier Personen auftreten, die den A. K.-Artikel billigen. Ueber die Sache selbst ist genug geredet worden, auch in der Presse. Es wird Sache des Parteitages sein, sich mit der Stellung des Parteivorstandcs zum Massenstreik zu beschäftigen. Bebel wird seinen Standpunkt darlegen und sich von dem Makel. der ihm angehängt ist, befreien müssen. Dem können wir ruhig entgegensehen. Denen aber, die uns Knüppel zwischen die Beine werfen wollen, müssen wir das Handwerk legen. Fritz. Schieminski und Repschläger nahmen noch- mals das Wort, um ihre ersten Ausführungen zu ergänzen und gegen Einwendungen anderer Redner zu verteidigen. Dann wurde folgende Resolution von der schon stark gelichteten Ver- ammlung gegen eine Stimme angenommen: ..Die' Versammlung spricht den Gewerkschaftsleitern, welche die Sonderabmachungen des Parteivorstandcs mit der General- kommission veröffentlichten, ihre volle Anerkennung aus und er- klärt sich mit der Führung der Polemik der Redaktion derEinig- keit" in dieser Frage einverstanden. Dagegen ist die Versamm- lung nicht einverstanden mit der Aufnahme des Artikels in Nr. 28 derEinigkeit", unterzeichnet A. K. Sie erblickt in der Tendenz dieses Artikels nicht eine Förderung, sondern eine Schädigung für die Ausbreitung der Organisationen, welche der Freien Vor- einigung deutscher Gewerkschaften angeschlossen sind. Die Ver­sammlung erwartet, daß Vorkehrungen getroffen werden, um solchen, das Empfinden und Denken der übergroßen Mehrzahl unserer Mitglieder entgegenstehenden und unseren Konferenz- bcschlüssen zuwiderlaufenden Artikeln die Aufnahme in derEinig- keit" zu verweigern. Die Versammlung protestiert gegen die Auffassung des Genossen Liepmann in Nr. 103 desVorwärts", daß die Mitglieder der Vereinigung der Zimmerer Deutschlands für den A. K. gezeichneten Artikel verantwortlich zu machen sind. Wir weisen den Vorwurf des Parteiverrats mit Entschiedenheit von uns." Tie Versammlung nahm noch einige Wahlen vor; dieselben hatten folgendes Ergebnis: Achtzehnerkommission: Juppenlatz, Th. Fischer. Schüler, Labitzki, Weisel, Reichard. Oldenb urg, G ums. Revisoren: Krüger. Reichard. Vermischtes. Eifenbahniinfall. Woshingtoit, 24. Juli. Infolge eines Schiencndefektes sind die Lokomotive und zwei Wagen des Nordblitzzuges an dem in der Nähe von Spokane belegenen Diamantsee entgleist und über das Geländer in den See gestürzt. 11 Personen sind dabei ums Leben ge- kommen._ Ein Wolkxnbruch. Wien , 24. Juli. Infolge eines Wolkenbruches und Ilebei/- schlvemmung ist die Strecke Brixen Klausen auf der Linie Franzens- feste Ala vorläufig unpassierbar. Voraussichtlich wird bereits morgen früh der Umsteigverkehr und übermorgen der Gesamtverlchr wieder aufgenommen werden können. Paris , 24. Juli. Ueber Paris und Umgegend sind gestern heftige Gewitter niedergegangen. Das Unwetter dauerte bis 2 Uhr morgens, zahlreiche Keller wurden unter Wasser gesetzt, viele Wohnungen mutzten geräumt werden. Marseille , 24. Juli. Eine heftige FeuerSbrunst zerstörte heute vormittag die Oellager der Franeo-amerikanischcn Oel-Compagnie und verursachte erheblichen Schaden. Mehrere Personen wurden verletzt._ ßmfhaften der Redahttoiic Die juristische Tprechstnndc findet Ivochciitäglich von bis S'/z Uhr abends statt,«tcöfinet 7 Uhr. SoiinabcudS beginiit die Sprechstunde um 0 Uhr. Jeder Zlufraac ist ein Buchstabe und eine Zahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. R. L. 61. In der Regel ja. Es kommt aus den Inhalt Ihres Vor- träges an. Sturm 06. 1. Nein. 2. Nein. 3. Der Betreffende ge­hört, da er Lehrling ist und weder Kost, noch Kostgeld, noch irgend welchen Lohn erhält, der Krankenkasse nicht an. E. G. 11. 1. Der Schlajbursche kann aus Schadeneijah klagen. 2. Wo nichts ist, ist nichts zu haben. B. 66. 1. Ja, im Jahre 1395. 2. Wenden Sie sich an den Bctresscnden Zahlung der Zahlung der selbst. Wagen 43. Sie müßten bei dem Amtsgericht aus Kauffumme klagen. Zweckmäßig ist es, vorder schristlich zur ganzen Summe aufzusordcrn. 1006. 28. Ihr Vater könnte gegen Ihren Bruder aus angemessenen Zuschuß klagen, wenn gütige Maßnahmen erfolglos wären. Scholl, W. 14. l. Die Betreffenden sollten den An- trag aus Ersatz der Karten bei dem Polizeirevier stellen oder schristlich an« sragcn, ob dem Antrage des Chess aus Ersatz der Karten noch nicht statt- gegeben ist. 2. DaS ist leider kein Grund zur Auflösung des Vertrages. A. S. in R. Wenden Sie sich an einen Sachverständigen H. F. 170. Nein. G. Sch. 73. Wenn der Vater die deutsche Staatsangehörigkeit während der Minderjährigkeit seines Sohnes nicht ver- loren hatte, so ist der Sohn Deutscher aebltebcn und auch hier wehr- pflichtig. R. D. 100. 1. Ja. 2. Der Arbeitgeber hat'/, zur Kranlen­kasse, die tzälste zur Jnvalidcnmarke beizusteuern. Dnmmköpfc. Be- suchen Sie Ihren Wahloerein und die Zahlabende und unterhalten Sie sich dort über die von Ihnen angeregten Fragen. 103, Neu-Hohenschiin- hausen. Sic können'beide Worte anwenden. In der Regel versteht man unter Masjenstreik: Streik von Massen, also auch nur einer Branche/ während das Wort Generalstreik einen allgcnieinen Streik aller Branchen andeutet. S. 40. Eine Verurteilung ist möglich. P. W. Wenden Sie sich an den Vorstand Ihrer Gewerlschasi* F. 06. Die Tiere müssen Sie zurückgeben und könnten gegen Ihren Nachbar aus Ersatz deS Schadens und Unterlassung lünstigcr Schädigung klagen. O« SS« Nein. Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen Martthallen-Direktion.(Großhandel) Rindfleisch la 7074 pr. 100 Pfd., IIa 6469, Ola 5862, IVa 5256, englische Bullen- 0,00, dänische Bullen- 0,00, holländische Bullen- 0,00. Kalbfleisch, Doppelländer 100 110, la 8490, IIa 7482, IRa 6272. Hammelfleisch la 80-85, Ha 7078, Schweinefleisch 65-71. Rchböcke la p. Psd. 0,60-0,75, IIa 0.30-0,57. Rotwild la m. Ahschußaltcst p. Psd. 0,600,66, IIa 0,300,42. Damwild 0,440,63. Wildschweine per Psd. 0,200,40. Frflchiinge p. Psd. 0,00. Kaninchen p. Stück 0,40 ,0,70. Wildenten la per Stück 0,80-1,15, IIa 0,600,70. Krickenten Stück 0,400,60. Hühner, alte, per«tück 1,50-2,00, junge, p. Stück 0,60 »S 1,60. Tauben, junge, pr. Stück 0,250,55, alte 0,00. Enten, junge la p. Stück 2,253,00, junge IIa 0,601,25, alte, p. Stück 0,00. Hamburger, junge, p. Stück 0.00. Gänse, la, per Psund 0,600,64, per Stück 3,004,25. Hechte per 100 Psd. 108121. Zander 00. Schleie 99 107. Bleie 69. Aale, groß 107 bis 112, mittel 00, klcin-mittel 9094, uns. 00. Plötzen 0,00. Karpfen 100. Flundern, pomm. I, per Schock 9,00. Kieler, Stiege la 46, do. mittel per Kiste 23, do. Nein per Kiste 0,00. Bücklinge, per Wall 00, Kieler 24,50, Skralsunder 56. Aale, groß pro Psd. 1,101,30, mittelgroß 0.801,00, Nein 0,500,60. Heringe per Schock 45. Schellfische Kiste 25. Sardellen, l 902er, per Anker 86,00, 1904er 85,00, 1905er 80,00. Schottische Vollheringe 1905 00, largo 4044, füll. 3638, med. 3542, deutsche 3744. Heringe, neue MatjeS, per'/, To. 60120. Hummern, Ha, 100 Pfd. 0,00. Krebse, per Schock, große 20 24, mittel 14,5016,50, lleine 0,00, unsortiert 5,50, Galizier, mittel 0,00, Eier, Land-, per Schock 3,203,30, Butter per 100 Psd,, la 112114, IIa 109111, lila 102105, abfallende 95 bis 100. Saure Gurken, neue, Schock 4,00, Pseflergurken 4,50, Kartoffeln per 100 Psd., neue runde 2,503,00, neue blaue 3,003,50, Rosen 2,002,25, neue Zerbsler 2,503. Spinal, per 100 Psd. 12 15, Karottenper Schock 2,50 bis 3,00. Kohlrabi, per Schock 0,751,00. Rettig, bayr., per Schock 2,404,80. Radieschen, per Schock-Bd. 0,600,70, Salat, Per«chock 1,502,00, Bohnen (grüne), per 100 Psd. 39. Wachsbohnen 812. Puflbohuen 3 5. Schoten hiesige, per 100 Pfd. 815. Psefferltnge per 100 Psd. 2025. Mohrrüben per Schock-Bd. 2,50 3,00. Blumenkohl per Mandel 1,00 2,00. Wirfingkohlper Mandel 1,001,50/ Rotkohl per Mandel 23. Weißkohl per Mandel 23. Steinpilze per Psd. 00,00. Gmken, Zerbsler, schock 1,752,50, do. Einlege- Schock 2,002,50. Kohlrüben, Mandel 1,001,25. Johannisbeeren, hiesige, weiße, per 100 Psd. 811, do. rote 1012. Birnen, italienische per 100 Psd. 1427, schlesische 1020, Tiroler 2327. Aepsel, ungar. per 100 Psund 1418, italienische 1215. Stachelbeeren per 100 Psd. 10 18. Preißelbeeren 1220. Kirschen, 100 Psd. 00. Natten, Werdersche 1525. Werderiche Glas- 15 17. Natten 20 30, do. sauere 1217. Schlesische 820, Knupper- 1820. Himbeeren, Werdersche per 100 Psd. 2230. Blaubeeren per 100 Psd. 1216. Erdbeeren, per 100 Psd. Hamburger 25-35, hiesige 15-20. Wald- 100 Psd. 4560. Pflaumen, llal. runde dunkle per 100 Psd. 2225, ital. lange gelbe per 100 Psd. 1522, ital. runde per 100 Psd. 1522. Zitronen, Messina 300 Stück 11.00-16.00. 360 Stück 14,0016,00, 200 Stück 7,0012,00, 420 Stück, tiein 7,00._ WttternngSüberficht vom 84. Juli INN «, morgens 8 Uhr. Stationen Swinemde. Hamburg Berlin Frankf.a.M München Wien B H B? Setter 760WSW 760 SO 760Still 760 NO 760 W 760 ONO 1 heiter 2wolkenl wolkig 2wolrenl 2 halb bd. 1 wolkenl vs- n?« » II « Sj 22 19 22 20 21 22 Stationen Scilly ilderdeeii Pari» Wetter-Prognose für Mittwoch, den 82. Juli 10««. Zunächst ziemlich trübe, warm und schwül mit Gewitterregen und mäßigen wcsllichen Winden: später langsam wieder aujklarend und kühler. Berliner W e t t e r d u r e a u. Für den Lnseratenteil veragW,.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanftglt.Paul Singex& Co., Berlin SW.