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Nr. 172. 23. Jahrgang.

erwartet

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Schenkendorf. Der Wahlverein hält am Sonnabend, den 28. Juli, abends 8 Uhr bei Pätsch seine Mitgliederversammlung ab. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Lohnender Erwerb.

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Freitag, 27. Juli 1906.

Vorort- Nachrichten.

Die Gemeindewählerliste, die seit dem 15. Juli im Wahl­bureau des Magistrats( Poststraße 16) an den Wochentagen bon 9-3 Uhr und an den Sonntagen von 9-1 Uhr Charlottenburg . Den Delegierten zur Generalversammlung von öffentlich ausgelegt ist, kann nur noch bis Charlottenburg . Groß- Berlin zur Nachricht, daß die Mandatskarten bei Müller, einschließlich 30. Juli( Montag) eingesehen und In der letten Sigung der Gewerkschaftskommission, zu der auch Rosinenstr. 3, in Empfang zu nehmen sind. Auch sind daselbst noch geprüft werden. Wer Irrtümer darin findet die Liste die Vorsitzenden der der Kommission angeschlossenen Gewerkschaften etliche Gastkarten zu haben. wimmelt stets von allergröbsten Fehlern Der Vorstand. der möge sogleich eingeladen waren, wurde zuerst der Kaffenbericht pro 2. Quartal Die Einnahmen nebst altem Bes Ober- Schöneweide. Die Genoffen werden aufgefordert, sich mit im Wahlbureau ſeinen Einspruch zu Protokoll geben und Be- bom Genossen Scheible erstattet. ihren Familien und Kindern recht rege an dem am Sonnabend, den richtigung fordern. Anträge auf Berichtigung, die nach dem stand betrugen 1160,56 M., die Ausgaben dagegen 114,94 m., so 28. Juli, nachmittags 3 Uhr, bei Höflich im Krug zum grünen 30. Juli eingehen, werden nicht mehr berücksichtigt. Wie not- daß ein barer Kassenbestand von 1045,62 M. vorhanden ist. Den Kranze" stattfindenden Kinderfest zu beteiligen. Es werden Kinder- wendig es ist, daß jeder Wähler sich der Mühe unterzieht, die Hauptpunkt bildete die Beratung des neuen Regulativs, welches vom Genossen Flemming einleitend begründet wurde. In der Haupt spiele und Belustigungen veranstaltet, Fadelpolonäse; abends für Liste zu prüfen, oder einen anderen damit betraut, für ihn fache gleicht dasselbe dem der Berliner Gewerkschaftskommission. die Erwachsenen Tanz. Die Kaffeeküche ist geöffnet. Rege Beteiligung das zu tun, das ist von uns wiederholt dargelegt worden. Eine wesentliche Neuerung bedeutet die Einführung der Der Vorstand. Auch in Jahren, für die keine regelmäßigen Ergänzungs- proportionalen Vertretung der Delegierten der einzelnen Mahlsdorf . Sonnabend, den 28. d. M., abends 81%, Uhr, findet wahlen angesetzt sind, sollte jeder Wähler diese Vorsicht üben, Gewerkschaften, wonach Gewerkschaften bis hundert Mits im Lokale von Wernede, Hönowerstr. 6, eine Protestversammlung weil jederzeit eine unerwartete Ersatzwahl notwendig werden glieder einen Delegierten, von 100-500 Mitglieder zwei Dele­gegen den Beschluß der Gemeindevertretung in Sachen des Be- fann. Wer in der Liste mit falschem Vornamen, falscher Be- gierte und über 500 Mitglieder zählende Gewerkschaften drei Dele bauungsplanes Lange- Grunow statt. Es ist Pflicht aller Genossen, rufsangabe usw. aufgeführt ist oder ganz in ihr fehlt, kommt gierte in die Gewerkschaftskommission zu entsenden haben. Bezüglich in dieser Versammlung zu erscheinen. der Aufbringung der Mittel wurde der Satz von 15 Pf. pro Mits um sein Wahlrecht. glied und Jahr festgelegt. Bei diesem Sazze hofft der Ausschuß, in Entlaubte Bäume. Ein großer Teil der in den Straßen Berlins Bukunft teine Extrasteuern zu den Gewerbegerichtswahlen mehr er auf den Bürgersteigen angepflanzten Bäume, besonders Kastanien heben zu brauchen. Das vom Ausschuß vorgelegte Regulativ wurde und Linden, besigen keinen Blätterschmuck mehr. Die Blätter dieser mit fleinen Abänderungen angenommen. Bäume sind vollständig vertrocknet und fallen ab, obgleich die Ueber den Stand der ausgesperrten Buchbinder gab der Ver städtische Parkverwaltung alle Bäume regelmäßig begießen läßt. treter der Buchbinder, Schweizer , einen Situationsbericht, wobei Bemerkenswert ist nun, daß andere Bäume, darunter auch er nochmals um die moralische und materielle Hülfe der Arbeiters Linden, die zwischen diesen dürren Bäumen stehen, noch üppiges schaft ersuchte. Als Mitglieder in die Volkshaus- Kommission Grün haben. Dies ist darauf zurückzuführen, daß einzelne wurden die Genossen Bohla und Scheible neugewählt, während als Bäume sich besonderer Pflege der Anwohner erfreuen, d. h. drittes Mitglied Genosse Flemming weiter fungiert. Eine Anregung Sieht man gewisse Zeitungen durch, so staunt man über nicht nur öfters begoffen, sondern auch gedüngt werden. Wenn jeder des Genossen Winter, daß bei Streits und Ausständen sofort Berichte die Fülle von Inseraten, in denen edle Menschenfreunde Hauswirt sich die Mühe geben würde, bei der herrschenden Size an die Einkaufsvereinigungen der Konsumgenossenschaften gegeben beiderlei Geschlechts sich bereit erklären, ihren lieben Mit- die vor seinem Grundstücke befindlichen Bäume täglich einmal abends werden, soll der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands menschen allerlei Künste und Fertigkeiten beizubringen, auf ausreichend mit einigen Eimern Waffer zu begießen, würden die überwiesen werden. Nach einer lebhaften Debatte über die daß die lernbegierigen Schüler und dito Schülerinnen sich mit Bäume bis im Spätherbst frisches Laub befizen und den Passanten Wiesenthalsche Vereinsspielerei, in welcher Genosse Nikolaus vom dem Gelernten ihr Brot verdienen können. Von den eben Schatten ſpenden. Metallarbeiter- Verband die Vorkommnisse, die sich in der neuesten aus der Schule entlassenen Knaben und Mädchen, die da ein- Kinderspiele des Arbeiter Turnvereins Fichte". Die nächsten Beit in seiner Organisation abgespielt, genau schilderte, trat der geladen werden, sich dem Lehreifer besagter Menschenfreunde Spiele werden veranstaltet am Sonntag, 29. Juli, Schluß der Sitzung ein. Es fehlten die Handlungsgehülfen und die anzuvertrauen, wollen wir hier nicht reden. Man weiß ja, in den Vormittagsstunden auf den Spielplägen: 1. Treptower Maschinisten und Heizer. daß im Gewerbe und im Handel die Zahl der Lehrjungen Park, 2. Friedrichshain , 3. Behmstraße, 4. Jungfernheide. Treff Rummelsburg . und Lehrmädchen Legion ist, und daß mancher Lehrherr in 3. Bahnhof Gesundbrunnen und Bahnhof Schönhauser Allee , über welches Genosse Maurenbrecher in einer gut besuchten Mit­punkte: 1. Oberfreiarchenbrüde, 2. Landsberger Tor( Kriegerdenkmal), Deutschland und die russische Revolution" lautete das Thema, all seiner treuen Sorge um die Lernenden und Werdenden 4. Bahnhof Beuffelstraße. Willkommen jeder Knabe und jedes gliederversammlung des Wahlvereins referierte. schließlich ganz vergißt, auch wieder mal einen der Fertigen, Mädchen auch folcher Eltern, die nicht Turner find. Beteiligung 1% stündigen Vortrage führte der Referent ungefähr folgendes aus: In seinem die längst ausgelernt haben, bei sich einzustellen. Daß diese selbstverständlich kostenlos. Die am 21. Juli vollzogene Duma- Auflösung ist ein weltgeschichtlich­lehrfreudige Vorliebe so vieler Arbeitgeber für den un­Die Milch im Hochsommer. Gegen die Gerinnung der Milch historischer Moment und wird wahrscheinlich den Anlaß zu neuen fertigen Nachwuchs sich auch in dem Inseratenteil der in der heißen Jahreszeit werden vielfach Chemikalien verwendet. Kämpfen und Blutvergießen geben. Mit dieser Möglichkeit Beitungen widerspiegeln muß, das versteht sich von selber. Nach amtlicher Feststellung gibt es feine chemikalische Substanz, rechnend, hat sich die russische Regierung wohlweislich vorher der Aber auch Erwachsenen wird durch Inserat noch manche durch die es möglich wäre, die Milch frisch zu erhalten und vor dem Unterstüßung von Oesterreich und Deutschland versichert, wenn Gelegenheit angeboten, in die Lehre" zu gehen und Gerinnen zu bewahren, ohne die Gesundheit zu schädigen. Das sich die russische Armee als unzuverlässig erweisen sollte. Wenn dort zu versuchen, ob sie noch etwas lernen können, womit einzig empfehlenswerte Mittel, die Milch vor dem Sauerwerden zu nun dies bon verschiedenen Seiten in bestimmter Form folportierte sich Brot verdienen läßt. schüßen, ist, sie so frisch wie möglich zu kaufen, sofort abzufochen Gerücht offiziös dementiert wird, so will das nicht viel besagen, da und sie dann schnell abgefühlt in einem Gefäß mit überfassendem solche Pläne so lange dementiert werden, bis sie ausgeführt werden. Dedel ohne Umgießen aufzubewahren. Wenn Milch kleineren Der Gedanke einer solchen Intervention ist ja nicht mehr neu; Kindern gegeben wird, so soll sie jedesmal erst von einem Er- die Geschichte hat verschiedene Beispiele dafür. Eine Aktion, wie wachsenen gekostet werden, ob sie nicht sauer oder bitter schmede. Die vom Sommer 1792, dürfte den Regierungen kaum vorgeschwebt Wer Milch mit einem Konservierungsmittel einführt, feilhält oder haben; weit eher schon die Interventionen von 1849 und 1763. Es verkauft, wird außerdem wegen Nahrungsmittelverfälschung be- gibt ja verschiedene Wege, auf denen es möglich ist, unter Um­straft. Das alte Berfahren, Brennesseln in die Milch zu legen, gehung einer Kriegserflärung dem Barismus Hülfstruppen zu senden. Sei es nun, daß die Bildung eines autonomen Bolens als fördert das Gerinnen und gefährdet die Gesundheit. Vorwand benutzt wird, weil ein solches auch die großpolnische Be wegung in den preußisch- polnischen Provinzen neu beleben würde oder daß zum Schuße der Grenze die in Ostelbien stationierten Truppen mobilisiert werden. Auch eine dritte Möglichkeit ist vor­handen, nämlich, daß unter der Parole, um deutsches Leben und Eigentum zu schüßen, deutsche Truppen die Grenze überschreiten, um Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, weil sich die russische Regierung hierzu als unfähig erklärt. Unter derartigen Vor­wänden könnte die deutsche Regierung eine Intervention vornehmen, ohne einen Einspruch von England oder Frankreich befürchten zu müssen. Aus diesem Grunde ist es dringend erforderlich, daß sich die deutsche Arbeiterschaft die Frage vorlegt, was sie in diesem Falle zu tun gedenkt, ob sie freiwillig noch die Kosten für die Nieder­inüttelung ihrer russischen Brüder tragen will, oder ob sie der Regterung ein kategorisches" halt" zuruft, indem sie in den Massenstreit eintritt.

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Namentlich Frauen, die mit der Nadel arbeiten wollen, Namentlich Frauen, die mit der Nadel arbeiten wollen, find als Lernende" sehr gern gesehen und werden viel ver­langt. In den Inseraten werden sie als" ehrdamen" bezeichnet. Zwar ist da manchmal nicht groß was zu lehren und zu lernen. Aber wenn die Lehrmeister bezw. Lehr­meisterinnen zugleich lohnenden Erwerb für die Aus­gelernten" und womöglich sogar dauernde Beschäftigung in Aussicht stellen, so finden sie stets eine genügende Zahl von Personen, die eine Lehrzeit" von acht Tagen, von vierzehn Tagen und mehr mit in den Kauf nehmen. Natürlich müssen die Lehrdamen" ohne Lohn arbeiten, bis sie aus­gelernt haben. Und da doch kein Mensch etwas umsonst ver­langen tann, so haben sie für die freundlichen Bemühungen des Lehrmeisters oder der Lehrmeisterin auch noch ein Lehr­geld zu zahlen. Sie trösten sich damit, daß dauernde Beschäftigung und lohnender Erwerb das schon wieder ein­bringen werden. Es kommt zwar mitunter ganz anders, als bringen werden. Es kommt zwar mitunter ganz anders, als die Lehrdame sich's gedacht hatte. Nur zu bald merkt sie, daß die Beschäftigung weder lohnend für sie noch von längerer Dauer ist, und sie muß anderswo Arbeit suchen. Aber da es an Frauen und Mädchen, die mit ihrer Hände Arbeit ihr Brot verdienen wollen, nie fehlt, so ist dafür gesorgt, daß immer wieder Nachschub kommt und die Lehrdamen nicht alle werden. Jene Frauen und Mädchen, die gern so tun, wie wenn sie es eigentlich gar nicht nötig haben, fürs Brot zu arbeiten", sind am ehesten geneigt, auf solche Inserate ein­zugehen. Zu ihnen gehören z. B. auch die Ehefrauen und Töchter der kleinen Gewerbetreibenden, von schlecht bezahlten Unterbeamten usw. Wenn sie ausgelernt" haben, so brauchen sie nicht in einer Arbeitsstube zu sitzen, sondern kriegen Arbeit nach Hause- und entwickeln sich dann rasch zu den brauchbarsten Lohndrückerinnen, die sich ein Arbeitgeber wünschen kann.

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Verschönerung der Frankfurter Allee . Auch die letzte Strecke der Frankfurter Allee , von der Weichselstraße bis zur Ringbahn­station, erhält jetzt eine breite Mittelpromenade mit zwei Schmuck­streifen. Mit den Arbeiten ist schon begonnen worden.

Arbeiterlos. Gestern nachmittag erschoß sich der 30 Jahre alte Buchdruckereiarbeiter Karl Lichtenberg aus der Bellermannstr. 81. Der Lebensmüde wohnte mit feiner Mutter zusammen. Er hatte wegen eines Lungenleidens seine Arbeit vierzehn Tage unterbrochen und diese gestern zum erstenmal wieder aufgenommen. Um 4 Uhr tam er betrübt nach Hause; er teilte einer Nachbarin mit, daß es nicht mehr gehen wolle. Dann rief er seine in der Badstraße wohnende Braut durch eine Depesche zu sich und begrüßte sie vom Balfon aus, während sie über die Straße lief. Als das Mädchen die Treppe hinaufstieg, hörte es einen Schuß fallen. G3 fand dann den Bräutigam noch lebend mit einer Wunde in der rechten Schläfe auf dem Sofa fizend vor. Zehn Minuten später starb er. Von seiner Mutter hatte er auf einem Zettel mit den Worten Abschied genommen: Liebe Mutter, verzeihe den Schritt; beffer ein Ende mit Schreden als ein langes Leiden mit Qualen."

An der Diskussion über den mit lebhaftem Beifall aufgenom menen Vortrag beteiligten sich die Genossen Berger und Wagner im Sinne des Referats. In seinem Schlußwort betonte der Referent noch, daß er eine Diskussion über den Massenstreit für absolut notwendig erachte, damit dieser Gedante eine Vertiefung erfahre und sich die Arbeiterschaft mit der Handhabung dieser Waffe vertraut mache.

Wegen Uebertretung des Vereinsgefeßes hatten sich vor dent weiß zu verantworten. Sie waren beschuldigt, auf einem Bahl­Lichtenberger Schöffengericht die Genossen Dertel, Stahlbaum und abend" Reden" gehalten zu haben. Der Gendarm Schelble aus Biesdorf will auf der Straße vor dem Fenster des Lokals die Stimme der einzelnen Redner erkannt haben. Obwohl die Genossen dies in Abrede stellen, hielt sie das Gericht für überführt, daß sie eine Versammlung ohne polizeiliche Anmeldung abgehalten hätten. Sie wurden dem Antrage des Amtsanwalts zufolge, der bei dieser Gelegenheit eine kleine sozialistentöterische Rede hielt, zu 30 M. Geld­strafe oder 6 Tagen Haft verurteilt.

Ein schwerer Automobilunfall haft gestern abend an der Ede der Kleist- und Lutherstraße stattgefunden. Der 30jährige Konditor Johann van Bergen wollte an diesem Kreuzungspunkte einen Auf Antrag Stikky wurde auf die Entgegennahme des Berichtes haltenden Straßenbahnwagen besteigen und wurde von einem vor- von der Kreisfonferenz berzichtet, weil zur Genüge bekannt. Zum übereilenden Automobil zu Boden gerissen und überfahren. Der Schluß machte der Vorsitzende Genosse John noch auf den am verunglückte erlitt einen schweren Unterschenkelbruch sowie andere 12. August stattfindenden Familienausflug aufmerksam. erhebliche Verletzungen und wurde, nachdem er auf der Rettungs­wache in der Eisenacherstraße die erste Hülfe erhalten hatte, in das Mahlsdorf . Krankenhaus am Urban eingeliefert. Die Ehefrau eines Arbeiters teilt uns die Erfahrungen Ueberfallen und schwer verletzt wurde in der bergangenen Nacht mit, die sie als Lehrdame" gemacht hat. Ihre Lernbegier der Restaurateur Mar Jakob, Scharfe Lanke 1 in Spandau wohn­war rege geworden durch verlockende Inserate, die mit ziem- haft. 3. paffierte die Elsasserstraße, und als er in die Borsigstraße licher Regelmäßigkeit in der Morgenpost" zu finden einbog, famen plöglich zwei Männer auf ihn zu und brachten ihm waren. Da wurden von einem ungenannten Jemand, der furchtbare Kopfverlegungen bei. Blutüberströmt mußte J. die Unfall im Hause Lothringerstr. 62 wohnte, Lehrdamen gesucht, und station in der Eichendorffstraße aufsuchen, wo ihm die ersten Not­es wurde dauernde häusliche Handarbeit an berbände angelegt wurden. gekündigt. Die Frau ging hin und erfuhr, daß sie zu­Die alte Unfitte, vom fahrenden Straßenbahnwagen ab nächst mal 10 M. abzuladen habe. Das tat sie und nun be- aufpringen, hat gestern morgen wieder einen schweren Unglüdsfall herbeigeführt. Der 22jährige Schlosser Karl Reinhardt aus der gann die Lehre. Lernen sollte sie, wie man Besäge aufnäht. Gipsstr. 14 war nach seiner Arbeitsstätte in der Badstraße gefahren Marienfelde . Sie versichert, sie sei gelernte Schneiderin. Für eine solche und sprang furz vor der Haltestelle während der Fahrt vom Straßen- In der am Montag stattgefundenen Gemeindevertretersitzung kann es am Ende kein großes Kunststück sein, Vefäße auf- bahnwagen herab. Er blieb mit den Hofen am Trittbrett hängen, wurde der neugewählte Gemeindeschöffe Rittergutsbesizer Stiepert, zunähen. Aber sie mußte, wie verabredet war, für ihre 10 M. stürzte und schlug mit dem Kopf auf das Straßenpflaster auf. Im ein vor kurzer Zeit von den Tanzhusaren in Krefeld heimgekehrter ihre Woche hindurch lernen. Sie meint, daß die unbezahlte bewußtlosen Zustande wurde der Unvorsichtige nach der Unfall- Referbeleutnant, in sein Amt eingeführt. Bei der vor 14 Tagen Arbeit, die sie der Lehrmeisterin leisten mußte, für diese von station XVII getragen. stattgefundenen Wahl stand demselben der Kaufmann Adermann nicht geringem Wert gewesen sei. Als die Woche um war, Zu dem Bersammlungsbericht der Gastwirte in der Neuen Welt gegenüber, doch blieb lepterer mit 4 Stimmen in der Minderheit. gedachte die ausgelernte Lehrdame mit der dauernden Be- erhalten wir von der Berliner Weißbierbrauerei Gebhardt folgende Adermann ist aus der Landeskirche ausgeschieden, und das können schäftigung zu beginnen, von der sie für sich selber lohnenden Buschrift mit der Bitte um Beröffentlichung: In Nr. 169 Thres unsere Dorfbäter bekanntlich nicht bertragen. Gegen die Wahl des Erwerb erwartete. Jest friegte sie plötzlich Borten zu machen. geschäßten Blattes 2. Beilage findet sich in dem Referat über die Hauptlehrers a. D. Belß zum Schulvorstand war Protest erhoben, Gastwirts- Versammlung vom 23. Juli in der Neuen Welt folgende weil der Gemeindevorsteher bei der Abstimmung bei Stimmengleich Der Erwerb war für sie so lohnend, daß sie es vorzog, nach Auslaffung: Aufsehen erregte die Mitteilung des Redners: die heit Herrn Belß als gewählt erklärte, also 2 Stimmen abgab. Der furzer Zeit die Arbeit aufzugeben. Brauerei Gebhardt, welche an die Kantine der Mosseschen Druckerei Vorsteher erklärte, nach seinen Informationen richtig gehandelt zu Bei dieser Lehrmeisterin in der Lothringerstraße foll liefert, teilte der Kantinentommiffion mit, daß eine Preiserhöhung haben. Darauf wurde der Protest zurückgezogen. Eine aus­das Lehrgeschäft sehr flott gehen. Das läßt eintreten müsse. Nachdem die Kommission dagegen Einspruch er- gedehnte Debatte fand noch statt bei dem Punkte: Auseinander. sich denken; denn sonst würde sie schwerlich soviel Geld für hoben hatte, schloß die Brauerei mit ihr einen Geheimbertrag, wo jebung zwischen Küsterei und Schule. Im Jahre 1843 schenfte der Annoncen ausgeben. Jene Arbeiterfrau erzählt, sie habe dort nach der Kantine das Bier zum bisherigen Preise geliefert wird." damalige Kirchenpatron zu einem neuen Schulhause ein Stück Land in der einen Woche noch fünf andere Personen kennen gelernt, Wir erlauben uns hierauf mitzuteilen, daß wir weder mit der bon Morgen und 160 Taler bar. Die Kirchengemeinde be die gleichfalls lernten, jede für 10 M. Offenbar ist diese Lehr- Kantine der Mosseschen Druckerei, noch fonft mit irgend einem hauptet nun, was auch in den Aften enthalten ist, beiden Ge tätigkeit ein sehr viel lohnenderer Erwerb als die dauernde unserer Abnehmer einen Geheimvertrag geschlossen haben, wonach meinden, der politischen sowie der Kirchengemeinde. Im Jahre dem betreffenden die Lieferung zu einem billigeren Preise als vom 1879 wurde das alte Schulhaus verkauft und für den Erlös das häusliche Handarbeit, die den Angelernten in Aussicht gestellt Berein der Berliner Weißbierbrauereien festgesezt garantiert wird." heutige Schulgrundstück in einer Größe von 1% Morgen gekauft. wird. Wenn etwa dort Woche für Woche ein gleicher Andrang Zum Bau des neuen Schulhauses, welches einen Feuerfassentvert bon Lernbegierigen herrscht, so ist leicht auszurechnen, was das Feuerwehrbericht. Zur Beseitigung eines Verkehrshindernisses von 21 000 m. hat, gab die Kirche 3500 M. Die Kirche verlangt Geschäft im Jahr einbringen kann. Und ebenso leicht ist auch wurde der 19. Zug nach der Leipzigerstr. 114 gerufen, wo ein Wagen nun von allem die Hälfte, im ganzen einen Betrag von 18 500 W. das auszurechnen, welche unerschöpfliche Fülle von" häus auf den Schienen der Straßenbahn lag. Die Wehr beseitigte das Genoffe Greulich vertrat den Standpunkt, daß man der Kirche doch Hindernis. Zwei Kellerbrände beschäftigten die Wehr in der höchstens die Hälfte von dem im Jahre 1879 erzielten Verkaufspreis licher Handarbeit" die Lehrmeisterin zu vergeben haben müßte, Goldinerstraße 5, Luisenstraße 59 und an anderen Stellen. Stiften, des alten Schulhauses und dann die zum neuen Schulhaus gezahlten wenn all die Ausgelernten samt und sonders bei ihr selber- Kohlen, Holzwolle u. a. brannten bort. Teer brannte in der Laufiger 3500 M. zurückzahle, sonst aber keinen Pfennig, denn wenn die wie das manche Leserin der Morgenpost" in ihrer Einfalt straße 22, Sohlen auf dem Moabiter Güterbahnhof, ein Schornstein Kirche vom Jahre 1879 für ihren Küfter hätte Miete zahlen müssen, gemeint haben wird- dauernde" Arbeit finden sollten. in der Frankfurter Allee 70. wäre sie doch viel schlechter weggekommen, da Hauptlehrer und