Nochmals Jesto.
Jeber die Disziplinaruntersuchung gegen Jesko b. Putttamer läßt sich die Braunschw. Landes 3 tg." von ihrem Berliner Korrespondenten, der auch als Zeuge in der Sache vernommen wurde, einige Mitteilungen machen. Am Mittwoch vormittag hatte der Herr, wie er schreibt, das„ Vergnügen", auf eine freundliche Ladung hin vor dem Untersuchungsrichter im Zimmer Nr. 221 der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes zu erscheinen und unter seinem Eide Zeugnis abzulegen. Bei dem streng geheimen Charakter der Disziplinaruntersuchung war es dem Korrespondenten, wie er bemerkt, leider nicht möglich, Einzelheiten aus der Schule zu plaudern. So viel steht aber fest, daß mit einem ungeheuren Gifer daran gearbeitet wird, die legte berschwiegene Stelle aufzudecken, und daß der Abschluß der Untersuchung nicht allzu lange auf fich warten lassen wird. Die Kugel ist nun im Rollen: weder Freund noch Feind hält sie mehr auf. Drei ganze Stunden hat sich der Schreiber dieser Zeilen einem Kreuzberhör unterwerfen müssen, und man kann hier nicht dasselbe sagen wie im Falle Göz, Schneider und Genossen, es sei nichts dabei herausgekommen. Wer so lange Zeit mit der untersuchenden Stelle verhandelt, tut unwillkürlich tiefe Einblicke in Anflage und Entlastungsmaterial. Und da muß gesagt werden, daß dem Gouverneur von Kamerun nichts unerwünschter tommen fonnte wie diese Dis3iplinaruntersuchung. Schon damals, als eben erst der Fall Buttkamer aufgerollt worden war, war man versucht, das Wort anzuwenden:" Herr schüße mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden will ich mich schon selber schützen!" Heute ist das womöglich noch mehr am Blake. Hätte nicht Dr. Arendt und seine Gefolgschaft um jeden Preis aus ihm ein Lämmlein weiß wie Schnee machen wollen, so hätte die Opposition gegen Buttkamer niemals einen Umfang angenommen, wie sie ihn später erreicht hat. Man hielt ihn in weiten Streisen für einen Schädling und wünschte feine Ersetzung auf dem Kameruner Posten durch eine andere Bersönlichkeit. So weit aber wollte keiner die Dinge treiben, wie sie heute getrieben sind. Nun ist nichts mehr daran zu ändern, das Schicksal schreitet seinen Gang." Wir wollen doch lieber die Entwickelung der Affäre erst ab
warten!
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Soziales.
legierten" haben ihn im ganzen Lande gefeiert als den Mann der Bari , Alexandria und Mailand zersplitterten sich weitere Zukunft! Bei den letzten Reichstagswahlen erhielt er von der 34 Stimmen, die Rom die absolute Mehrheit nahmen. Ueber dankbaren Nation drei Mandate! Das Mandat von Nagyvarad die Anfagung einer Stichwahl durch Urabstimmung muß der ( Großwardein ) hat er bald niedergelegt, hingegen das von Arad und Budapest VII beibehalten, aber verabsäumt, in der gefeßlichen gesamte Parteivorstand befragt werden. Frist einem der beiden zu entsagen, wodurch das Mandat von England. Budapest VII erlosch. Demzufolge legte er beide Mandate Vom Unterhause wurden am Freitag die Voranschläge der Res nieder und unterwarf sich einer Neuwahl bloß in Budapest VII, gierung einstimmig angenommen, nachdem der Konservative Lee wo dieser Tage die Wahl stattfand und mit dem überraschenden gierung einstimmig angenommen, nachdem der Konservative Lee Resultate endete, daß Barabas mit 1000 Stimmen in der Minorität sich gegen die Einschränkung der Rüstungen erklärt und Premierminister Campbell Bannerman im Namen der Regierung dem blieb und somit über kein Mandat mehr verfügt! Diese Niederlage des Barabas ist von großer Bedeutung; denn Wunsche Ausdruck verliehen hatte, dem Wettkampfe in den sie gilt viel weniger ihm als der Regierung, die alle Hebel in Rüstungen ein Ende zu machen. Bewegung setzte, ja sogar Pression ausübte, um das Mandat für Barabas zu retten. Sein Gegenkandidat war Karl Eötvös, der bereits eine 35jährige parlamentarische Vergangenheit hinter sich hat und Mitbegründer der achtundvierziger Kossuthpartei ist. Bei Die Staatsanwaltschaft gegen Sittlichkeitsforderungen der der letzten Hauptwahl hat er nicht kandidiert, da ihm die KoalitionsLandarbeiter. politik nicht gefiel, woraus er kein Geheimnis machte. Dies geVor dem Halleschen Schöffengericht stand dieser Tage das Lands nügte, daß die Regierung jetzt den Sieg des bedeutendsten ungari- arbeiterehepaar Maloff aus Posen unter der Anklage, das beschen Politikers vereiteln wollte. Doch vergebens! Götvös hat rüchtigte preußische Ausnahmegesetz vom April 1854 durch unbegefiegt, und die Regierung und das Klassenparlament werden gerechtigtes Berlassen des Dienstes verlegt und sich dadurch strafbar zwungen sein, ihr Sündenregister aus dem Munde eines Kernmagyaren" anzuhören; denn Götvös ist ein entschiedener Befür- gemacht zu haben. Die Beschuldigten sollen den Dienst bei dem Gutsbesiger Huyke in Bruddorf ohne gesetzmäßigen worter des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechtes. Eine weitere Niederlage erlitt die Regierung in Arad , wo Grund verlassen haben. Sie behaupteten, fie wären zweifelsohne drei Kandidaten um die Balme stritten. Der offizielle Kandidat zur fofortigen Lösung des Arbeitsverhältnisses berechtigt gewesen. Ihre Schlafstellen hätten sich unter dem Dach befunden und da erhielt hier die wenigsten Stimmen!- wären Mann und Frau bei jedem Regenwetter vollständig durch näßt worden. Der Ehemann habe sich infolgedessen eine Augenentzündung zugezogen. Nach jener Erkrankung habe man ihnen zwar ein kleines Zimmer angewiesen; in diesem habe Paris , 29. Juli. Dem Temps" zufolge hat der mit der aber noch ein anderes Ehepaar mit schlafen Untersuchung der Katastrophe von Courrières betraute Richter müssen. Das Essen sei unzureichend und zutveilen ungenießbar Béthune in einem amtlichen Bericht die Niederschlagung des gewesen; der Eßraum war derartig eng, daß gewöhnlich zwei bis Verfahrens gegen die der fahrlässigen Tötung angeklagten brei Personen hätten stehen müssen. Der Herr Staatsanwalt Staatsingenieure empfohlen. Der Untersuchungsrichter stellt bezeichnete die Angeklagten als sehr anspruchsvolle in dem Bericht fest, daß die Ingenieure ihre Pflicht getan Geldstrafe.- Das Gericht erfannte an, daß die Beschwerden Menschen und beantragte gegen Mann und Frau je 15 Mark hätten. Der„ Temps" teilt ferner mit, daß die Arbeiten der Angeklagten wohl berechtigt fein mögen, meinte aber, zum zur Bergung der Leichen der verunglückten Arbeiter ihrem fündigungslosen Verlassen des Dienstes habe immerhin noch tein Ende entgegengehen. 1064 Tote feien bis zum 25. Juli ge- ausreichender Grund vorgelegen. Die Angeklagten borgen worden. Die Leichen der noch fehlenden 31 Arbeiter wurden milde" mit je 3 Mart bestraft. Das Urteil ist noch rückständiger als das Gesetz von 1854 und werden können. Vielleicht empfiehlt der Richter Béthune noch, die paar Landarbeiter regeln sich nach den Vorschriften des Bürgerlichen Geretteten wegen Fahrlässigkeit zur Verantwortung zu der Arbeiter, denen Wohnung gewährt wird, in Ansehung des WohnGesetzbuches. Nach§ 618 B. G.-B. hat der Arbeitgeber rücksichtlich und Schlafraums, der Verpflegung sowie der Arbeits- und Erholungszeit diejenigen Einrichtungen und Anordnungen zu treffen, welche mit Rücksicht auf die Gesundheit, die Sittlichkeit und die Religion Paris , 26. Juli. ( Eig. Ber.) Das Zirkular Clémenceaus über die Anwendung des Alters- des Arbeiters erforderlich sind. Der den Angeklagten gewährte unterstüßungsgefeßes hat eine solche Aufregung und Erbitterung Schlafraum widersprach diesen Anforderungen sowohl nach der hervorgerufen, daß sich der Herr Minister zum Rückzuge veranlaßt hygienischen wie nach der sittlichen Seite aufs gröblichste. Die gesehen hat. Der Generalrat des Departements der Rhonemündung andarbeiter waren demnach nach§ 626 Bürgerliches Gesetzbuch, der da sagt: fandte eine Delegation an den Minister, die diesem barlegte, daß Das Dienstverhältnis fann von jedem Teile ohne Einhaltung das Departement schon jetzt den Greisen 7,50 Frank, also mehr als das von Herrn Clémenceau vorgeschriebene Maximum" von der Kündigungsfrist gekündigt werden, wenn ein wichtiger Grund 5 Frant monatlich gezahlt hat. Clémenceau schob die Schuld auf borliegt", den Finanzminister Poincaré , der von ihm dringend Ersparnisse berechtigt und als Menschen verpflichtet, den Dienst sofort auf gefordert hätte, und er erklärte sich bereit, alles zu tun, um diesen zugeben. Die Staatsanwaltschaft bestritt das Recht der Angeklagten zum Verzicht auf seine Forderung zu bewegen. Er telegraphierte und bezeichnete diese gar als sehr anspruchsvolle Leute, weil sie ihr in diesem Sinne an Poincaré , der sich jetzt in der Sommerfrische mit Rücksicht auf die Gesundheit und Sittlichkeit vom Gesetz ausdrücklich befindet. Die Budgetfommission der Kammer hat auf Antrag eingeräumtes Recht ausübten. Da bei dem Vertreter der StaatsanwaltBerteaug einstimmig erklärt, daß sie die volle Anwendung des Alters- schaft hervorragender Mangel an Senntnis der Gesetze nicht vorausgesetzt unterstübungsgesetes als unbedingte Pflicht betrachte, und sie hat werden kann, so kann die total irrige Ansicht des Halleschen StaatsBerteaug zugleich mit dem Dank für seine Initiative den Auftrag antwalts wohl nur darauf beruhen, daß in der Hallenser Gegend von Arbeitgebern auf Gesundheit und Sittlichkeit der Arbeiter Rücksicht erteilt, in diesem Sinne weiter auf die Regierung einzuwirken. nicht genommen, vielmehr dauernd die Vertragspflicht von den ArBelgien. beitgebern aufs gröblichste verletzt wird. Es ist für den Unternehmerturs, unter dem die Anschauungen der Behörden über Recht und Sittlichkeit segeln, bezeichnend, daß eine Staatsanwaltschaft es für anspruchsvoll erachtet, wenn Landarbeiter die vertragliche Erfüllung der bescheidensten Forderungen, die an Gesundheit und Sittlichkeit zu stellen find, begehren. Gegen das Urteil des Schöffengerichts legt der Landarbeiter hoffentlich Berufung mit Erfolg ein.
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haben den Antrag eingebracht, die Elementarschulen aus fon. würden wahrscheinlich innerhalb 14 Tagen heraufgeschaft ist auch nach dem Gesetz ein ungerechtes. Die Rechtsverhältnisse der
Die Simultanſchule in Straßburg . Straßburg , 29. Juli. ( Gig. Ber.) Die drei demokratischen Mitglieder des hiesigen Gemeinderats fessionellen in interfonfessionelle zu verwandeln. Da der Gemeinderat noch 16 sozialdemokratische unter 36 Mitgliedern zählt, wurde an der Annahme dieses Antrages von den Antragstellern nicht gezweifelt. Tatsächlich aber entbehrt er jeder recht lichen Grundlage, da in Anwendung der im Reichsland noch geltenden, in Frankreich praktisch nach dieser Richtung antiquierten Ler Fallout vom 15. März 1850 die Gestaltung der Elementarschulen als konfessionelle die Regel bildet und jede Aenderung von der Zustimmung des Bezirksunterrichtsrats und der Schulverwaltung abhängig ist. Nur die übrigen Schulen, also die höheren Schulen( Gymnasien usw.), die Mittelschulen, Kleinfinderschulen können als Simultanschulen eingerichtet werden. Wären die Demokraten also etwas vorsichtiger zu Werke gegangen, so hätten sie ein Ersuchen des Gemeinderats an die Schulverwaltung und ein Vorgehen zweds Modifizierung der Gefetzgebung fordern müssen und sie hätten sich nicht blamiert! Jedenfalls wird auch nach Ablauf der Ferien des Gemeinderats der Antrag in diesem Sinne aufgenommen werden. Bei der reaktionären Zusammensetzung unseres Musterparlaments", wie Herr bon ŏller den Landesausschuß einst nannte, ist allerdings eine derartige Reform sehr unwahrscheinlich.
Auf wie geradezu standalöse Art und Weise die Konsumenten betwuchert werden, zeigt die Bierpreiserhöhung in Leipzig .
Die vereinigten Leipziger Bierbrauereien haben vor dem 15. Juli durch Niesenannoncen angekündigt, daß sie vom 15. Juli ab, veranlaßt durch die Biersteuer, den erhöhten Malz-, Hafer, Holzund Pferdezoll, um 2 M. pro Hektoliter das Bier teurer verkaufen werden. Damit haben sie das glatt durchgeführt, was sie den Gastwirten schon vorher angefündigt haben, nämlich daß die Brauereien die erhöhte Biersteuer auf die Gast wirte abwälzen würden.
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Und die Leipziger Gastwirte, anstatt sich mit gähnen und Klauen dagegen zu wehren, haben nicht nur was ja immerhin noch begreiflich erscheinen könnte nicht nur die 2 M., die sie pro Hektoliter an die Brauereien mehr bezahlen müssen, auf die Konsumenten abgewälzt, sondern gleichfalls ein Ertraprofitchen machen wollen. Sie erhöhten den Preis des Glases Bier von 13 auf 15 Pfennige,
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ziehen.
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Ein Rückzug Clémenceaus.
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Brüssel , 29. Juli. ( Eig. Ber.)] Das vor einem Jahre von der Stammer beschlossene Gesetz über die Sonntagsruhe trat heute in Kraft. Daß ihm kein übertriebenes Lob zukommt, läßt sich schon daraus schließen, daß es von einer Stammer mit flerifal- realtionärer Regierungsmajorität beschlossen ist, von einer Kammer, deren Herz zu warm für die Kapita listen schlägt, um der Arbeiterschaft ein allzu großes und ehrliches Maß sozialer Fürsorge zu gewähren. Auch haben gerade bei der Beratung dieses Gesetzes die Liberalen, die doch gern als der Hort des Fortschritts in dem schwarzen Lande gelten wollen, eine nichts weniger als sozialpolitische Rolle gespielt, vielmehr ihre echt man bes Taufenden Jahres eine fräftige Steigerung gegenüber der VerDie Kohlenversorgung Deutschlands hat im ersten Semester cheſterliche Auffassung bei der Beschlußfassung durch ihre Abstimmung des laufenden Jahres eine kräftige Steigerung gegenüber der Vergleichszeit 1905 erfahren. Nimmt man nämlich zu der inländischen mehr Geld ab, als sie selber an die Brauerein bezahlen müssen. des Prinzips, daß der Arbeiter ein gesetzliches Recht auf einen Ruhe- die Ausfuhr in Abzug, so ergibt sich eine Versorgung des Inlandes forderten also dem biertrinkenden Publikum fundgetan. Der Hauptwert des Gesetzes besteht in der Verkündigung gleichszeit 1905 erfahren. Nimmt man nämlich zu der inländischen Produktion die Menge eingeführter Kohle hinzu und bringt davon Dagegen hatte die„ Leipziger Volkszeitung" in der vorigen tag in der Woche hat. Daß dieses Recht durch Stonzessionen an die von 92 741 562 Tonnen im ersten Semester 1906 gegen 82 112 101 Woche losgeschossen. Die Gastwirte erwiderten damit, daß sie zum Unternehmerklasse genügsam durchbrochen wird, ist ja bei unserem Tonnen in den ersten sechs Monaten 1905. Das bedeutet eine ZuMittwochabend eine öffentliche Versammlung einberiefen, um dem Parlamente und unserer Gesellschaft begreiflich genug. An Kon= nahme von rund 13 Proz. Die bedeutende Steigerung entfällt ganz zessionen an die Unternehmer oder wie es euphemistisch heißt Bublifum ihre wirtschaftliche Lage auseinanderzufezen. In der Diskussion wurde mitgeteilt, daß 90 Pro3. aller an die Produktion", mangelt es diesem Gefeße also nicht, und die und gar auf die inländische Produktion, die um nicht weniger als Es wurden nämlich Leipziger Gastwirte in der Schuldknechtschaft der Leipziger Groß- Ausnahmebestimmungen werden zweifellos Anlaß zu Mißbräuchen 14 Proz. über die vorjährige hinausging. brauereien find. Ferner, daß die Brauereien auch den Preis der und Uebertretungen aller Art geben. Das Gesetz hat seine Gültig- 94,17 Millionen Tonnen Kohle gewonnen gegen 81,57 im ersten Flasche Bier um einen Pfennig erhöht und gleichzeitig den Inhalt feit für Privat- und Staatsbetriebe( für deren Ruhetag ein be- Halbjahr 1905. Pro Kopf der Bevölkerung berechnet ging die der Flasche um 1 Pf. verringert haben. Die Versammlung ver- sonderes Reglement sorgt) und umfaßt alle Arbeiterkategorien mit Sohlenversorgung Deutschlands bon 1368,8 Silo im ersten Halburteilte diese Handlungsweise von Großbrauereien und Gaſtivirten, Ausnahme der mit dem Schiffstransport zusammenhängenden und jahr 1905 auf 1522,7 Stilo in der Parallelzeit 1906 hinauf. Es nahm aber von einem Boykottbeschluß Abstand, da demnächst die der in Fischereiunternehmungen und in den verschiedenen Zweigen stellte sich nämlich die Kohlenversorgung Deutschlands in Tonnen Sozialdemokratie Leipzigs zur Frage der Bierpreiserhöhung der Landwirtschaft beschäftigten Arbeiter. Die Sonntagsruhe der pro Kopf der Bevölkerung berechnet Arbeiterinnen war bereits in dem Gesetz aus dem Jahre Stellung nehmen wird." 1. Vierteljahr 2. Vierteljahr 1889 über die Frauen- und Kinderarbeit geregelt. Für die industriellen Unternehmungen ist ein ganzer Tag und ausnahmslos der Sonntag als Ruhetag festgesetzt. Für die Arbeiter und Angestellten der Lebensmittelgewerbe, der Sotels und Restaurants, der
angenommnn:
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auf:
1902
592,9
618,1
1903
649,2
.
626,1
1904
705,6
660,1
1905
668,0
700,8
1906
795,4
727,8
Der Bierkrieg in Chemnik spitzt sich immer mehr zu. In sechs start besuchten Versammlungen nahm die Chemnitzer Arbeiterschaft Stellung gegen die Ringbrauereien und die mit ihnen marschierenden Schank- und Gastwirte, die zwar den Preisaufschlag Drogerien, Apotheken usw., sowie für die Betriebe, deren Arbeit von zwei Pfennigen halbiert haben, aber auf den Preis von 16 Pf. ihrer Natur nach weder Unterbrechung noch Aufschub erleiden darf", für das 0,4- Literglas bestehen. In allen Versammlungen wurde ist ein ununterbrochener halbtägiger Ruhetag einmal wöchentlich oder Die Vereinigung der Habelschen Brauerei mit der Brauerei nach scharfer Kritik der Profitsucht der Brauereien folgende Resolution ein voller Tag innerhalb 14 Tagen vorgesehen. Die Sonntagsruhe Königstadt. Bekanntlich plant die Verwaltung der Brauerei Königder Angestellten der Detailgeschäfte sowie die der Friseure beginnt stadt, Attiengesellschaft, den Ankauf der Brauerei Habel. Sie hat " Die heute tagende Boltsversammlung hat mit Entrüstung um 12 uhr mittags, doch können die Ruhestunden bei besonderen deshalb zum 1. Auguſt eine Generalversammlung ihrer Aktionäre Kenntnis genommen von der rigorosen Erklärung der Ring- Anlässen eingeschränkt oder„ nach Bedarf" verlegt werden. Auch zur Bewilligung der nötigen Kapitalserhöhung berufen. Die Vers brauereien , wonach diese nicht gewilt sind, von den angekündigten werden einzelne Unternehmer, bei denen die Arbeiter im Tagelohn waltung macht über ihren Plan folgende Angaben:„ Die Brauerei Breiserhöhungen zurückzutreten. Die Versammlung begrüßt bes- stehen, infolge der unbestimmten Fassung des Gesetzes die Arbeiter Sabel foll für 3 700 000 W. erworben werden, wozu noch 500 000 halb die seitens des Agitationskomitees vorgeschlagenen intensiven um den halbtägigen Lohn zu prellen suchen. Diese und andere Mart für Bestände und Außenstände hinzukommen. Der Kaufpreis Maßnahmen und verspricht, mit Energie und Ausdauer dahin zu Lücken und Unvollkommenheiten des Gesetzes wird die Arbeiterschaft soll dadurch belegt werden, daß 500 000 m. auf dem Grundstück wirken, daß nur Biere getrunken werden, die aus ringfreien im Auge behalten und überhaupt wird sie scharfe Kontrolle üben ruhende Hypothek übernommen und 1 500 000 m. mit 4 Proz. auf Brauereien zu alten Preifen geliefert werden. Die Parole lautet müssen, um dem Gesetz seine volle Wirksamkeit zu geben. Die Ueber- zehn Jahre hypothekarisch kreditiert werden. Beim Kauf selbst sollen also: Von nun ab wird nur ringfreies Bier auch Flaschen- tretung der Bestimmungen wird mit Geldstrafen von 20 bis zu 1000 500 000 m. und der Rest von 1700 000 M. bei der Auflassung, bier zu alten Preiſen getrunken oder andere Getränke ge- Frant bestraft. Die leberwachung des Gesetzes liegt den Gewerbe- welche ſpätestens am 1. Oktober er. zu erfolgen hat, bezahlt werden. noffen." inspektoren ob. Alles in allem: ein' bescheidener Schritt nach vor. Der Nettogewinn betrug in den letzten zwei Jahren durchschnittlich zirka 240 000 M. und wird für das laufende Jahr mindestens Zur Reichstags- Erfakwahl in Stade - Bremervörde . Die National- wärts in dem Lande der Klerikal- kapitalistischen Reaktion. ebenso hoch geschätzt. Vereinbarungen entsprechend geht dieser Ge. liberalen haben endlich einen Erfazkandidaten für den verstorbenen winn seit dem 1. Oftober 1905 schon für die Rechnung der Brauerei Dr. Sattler gefunden. Die Kandidatur des Buchdruckereibefizers Königstadt. Dementsprechend sollen auch die neuen Attien, deren
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und Herausgebers des Hannoverschen Kouriers" hat nur geringe Obwohl die vorgestern mitgeteilten Zahlen über den Emission in Aussicht genommen ist, mit Dividendenberechtigung bea
Unterstügung gefunden; vielmehr hat die am Sonntag in Geeste münde abgehaltene Delegiertenkonferenz des Kreises den Brauerei- Ausgang des Referendums, die wir dem„ Avanti" entnommen befizer Reese als nationalliberalen Kandidaten aufgestellt. haben, sich fast ganz mit den offiziellen, jetzt bekannt geAuch die Freisiunigen haben ihren Durchfallskandidaten gewordenen decken, haben die Mitglieder der Erekutivkommission funden. Sie haben in einer ebenfalls am Sonntag abgehaltenen Konferenz wieder den Lehrer Otto( Charlottenburg ) aufgestellt.
Gewerkschaftliches.
des Parteivorstandes( Ferri, Biffolati, Longobardi zugegen, Lerda abwesend) nicht Rom als Partei- Katholische Unternehmer und christliche Gewerkschaften. tagssit proklamiert, sondern beschlossen, Stichwahl zwischen Am Niederrhein ist der sogenannte Mittelstand durchweg Rom und Modena anzusagen! Unsere an den Ausgang katholisch und als solcher zählt das Kleinbürgertum politisch des Referendums geknüpften Betrachtungen werden durch zum Zentrum. Diese katholischen Unternehmer werden in diesen Beschluß der Erekutivkommission nicht berührt, da letzter Zeit sehr auffässig gegen die Leitung der ZentrumsDaß der Frieden zwischen„ Nation" und" Herrscher" zustande wie gesagt die Zahlenverhältnisse kaum eine Verschiebung partei, weil diese ihrer Ansicht nach die christlichen Gefam, dazu hat mit am meisten beigetragen der raditale achtund- erleiden. Für Rom stimmten 347 Sektionen, für Modena 189, wertschaften zu sehr protegiert! Um das Einvierziger Kossuthianer Dr. Bela Barabas, der im Parlamente die für Bologna 107, für Modena oder Bologna 33, auf Pisa , bringen der freien Gewerkschaften in die gut katholischen intelligentefte Brovingstadt Ungarns , Arad , vertrat. Die Privis Florenz , Ancona , Neapel , Palermo , Perugia , Livorno , Mantua , Streife in der äußersten Ede des Niederrheins zu verhüten,
Zwei Niederlagen der Regierung.
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