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find dort Filialen der christlichen Gewerkschaften gegründet bungen der Münchener Kollegen. Zum Schluß wurde folgende worden. Bei der Gründung stand die katholische Geist- Resolution einstimmig angenommen: lichkeit Pate, in der frohen Hoffnung, die Arbeiter" Gegenüber dem Beschluß des Ausschusses vom Schutzverband dauernd am Gängelbande halten zu können. Auf die deutscher Steindruckereibefizer, in örtliche Verhandlungen nicht eher Dauer wurden die Arbeiter es aber müde, in den Gewerk- klären die ausgesperrten Lithographen und Steindruder Berlins mit einzutreten, als bis überall die Arbeit wieder aufgenommen ist, er­schaften nur religiöse Themata zu behandeln, sie sprachen auch gleicher Entschlossenheit, die Arbeit nicht früher aufzunehmen, bevor einmal von der Verbesserung ihrer Lebenslage. Um die nicht die lokalen Forderungen durch Verhandlungen geregelt sind. Herrschaft über die Massen nicht zu verlieren, gaben die Sie sind nach wie vor entschlossen, die Opfer des Kampfes, die sie Führer, wenn auch widerwillig, ihre Zustimmung zu Lohn- bereits 8 Wochen getragen haben, auch für die Zukunft bis zum forderungen, und die Folge waren die Kämpfe dort am Nieder- Erfolge auf sich zu nehmen." chein; sogar in dem frommen Wallfahrtsort Kevelaer kam es, wie wir schon berichteten, zu Streifs.

Die Erfolge des Metallarbeiterverbandes durch den Streit des Gießereiarbeiter, dem die bekannte Metallarbeiteraussperrung in der Metallindustrie folgte, sind von den Christlichen, vornehmlich aber von den Hirsch- Dunckerschen, in Abrede gestellt. Wie gewöhn macher besorgt bezw. haben sie sich deren arbeiterfeindliche Ab­lich, haben diese Organisationen damit nur die Geschäfte der Scharf­leugnungen einer Niederzwingung der Metallindustriellen in Han nover strupellos zu eigen gemacht. Das geschah im wesentlichen wohl deshalb, weil der Metallarbeiterverband es abgelehnt hatte, sich mit den Christlichen und Hirsch- Dunckerschen zu verbinden und weil nun diese beiden Richtungen ihre Jesuitenmoral mit dem besten Willen nicht so betätigen können, daß sie in die Welt hinein­pofaunen, nur ihrem taktischen Geschick sei der errungene Der neue Tarifvertrag für das Buchbindergewerbe. Jetzt scheint es auf die Vernichtung des christ. Erfolg zuzuschreiben. So leugnen sie einfach jeden Erfolg. Wahr Es wird den Berliner Buchbindern und Buchbindereiarbeite- scheinlich wird sich nun die bürgerliche Presse dieser Chriftlich ichen Holzarbeiter und des christlichen rinnen offenbar äußerst schwer, sich mit den in Leipzig getroffenen Hirsch- Dunderschen Lügen bemächtigen. Aus diesem Grunde halten Tabatarbeiterverbandes abgesehen zu sein. Die Abmachungen einverstanden zu erklären. Die Mitglieder mir es für ratsam, die wahren Tatsachen, wie sie vom Vorstand des Unternehmer dieser Branchen haben sich in Verbände zu- bersammlung der Buchbindereibranche, die am Metallarbeiterverbandes in Hannover für den dortigen Bezirk fest ammengeschlossen und sich laut Statut verpflichtet, feinen Sonntag bei Buggenhagen stattfand und hauptsächlich von den gestellt sind, hier zu veröffentlichen. Die gewaltige Niederlage" streifenden, wegen Streits entlassenen oder in Aussperrung Arbeiterinnen besucht war, verlief, ohne daß es zu einer Abstimmung Feststellungen für die Gießereibetriebe erhalten: 105 Lohnarbeiter nicht von der Aussperrung betroffen gewesenen Arbeitern und des Metallarbeiterverbandes sieht danach so aus: Es haben laut befindlichen Arbeiter einzustellen. Es sollen die unberech über den Vertrag kam. tigten" Forderungen und die ungefeßlichen" Uebergriffe der Organisation, besonders die Verbandsmitglieder Brückner und 152 Arbeiter 3 Pf., 63 Arbeiter 2 Pf. und 142 Arbeiter 1 Pf. Ez Und doch hatten sich die Vertreter der eine Erhöhung von 5 Pf. pro Stunde, 117 Arbeiter 4 Pf., Arbeiter und der Vereinigungen zurückgewiesen werden. Den aueisen, alle mögliche Mühe gegeben, den Versammelten die waren vor dem Streit in 4 Betrieben Löhne unter 30 Pf. Arbeitern werden von den katholischen Unternehmern, um Ueberzeugung beizubringen, daß unter den gegebenen Umständen zu verzeichnen, jezt dagegen in einem Betriebe, und zwar in Ruhe" zu schaffen, Verträge von fünfjähriger und im allgemeinen Interesse der Kollegenschaft Deutschlands die einem Falle, es erhält nämlich ein Gießereiarbeiter der Han Dauer mit gleichbleibenden Löhnen vorgelegt, die zu unter Beendigung des Kampfes auf Grundlage des neuen Vertrages not- noverschen Maschinenfabrik, der dort jahrzehntelang beschäftigt ist, schreiben sich die ersteren weigern. wendig sei. Wie bereits früher erwähnt, haben die Prinzipals- 25 Pfennige Lohn. Die Fabrik zahlte zwei Millionen Mark Von seiten der Führer der Gewerkschaften wurden die vertreter alles versucht, um den Vertrag für die Arbeiter so un- Dividende aus! Jede Kritik dieser Tatsache würde die Wirkung Arbeiter veranlaßt, dreijährige Verträge in Vorschlag zu auch unbedingt an dem 30. April als Ablaufszeit des Vertrages fest- Diese girta 600 Lohnarbeiter erhalten außerdem die 25 Pro3. günstig wie nur irgend möglich zu gestalten. Natürlich wollten sie nur abschwächen, lassen wir diese daher für sich selbst sprechen. bringen, doch ließen sich die Unternehmer auf solche Vor- halten und sich auf keinen Fall wieder mit dem 31. August einver- aufschlag für Ueberstunden. Ferner waren vor dem schläge nicht ein und warfen die Arbeiter aufs Pflaster. standen erklären. Der Vertrag sollte eben in einer Zeit des flauen Streit tüchtige Former mit Wochenverdiensten von 12 bis 18 Mark Die Spannung zwischen den christlichen Gewerkschaften Geschäftsganges ablaufen, wo in vielen Großbuchbindereien mit abgespeist worden, deshalb die Forderung nach festen, zu gewähr und den katholischen Unternehmern ist infolge der Vor- vermindertem Personal nur halbe Tage oder auch nur einige leistenden Stundenlöhnen für alle Affordarbeiter. Vor dem Streit kommnisse sehr groß. Erbittert sind die katholischen Stunden täglich gearbeitet wird. Sie gaben aber dann dem Drängen waren solche zu verzeichnen in vier Betrieben von vierundzwanzig, Unternehmer auch über die Leitung des Volksvereins der Arbeitnehmervertreter erst insofern nach, daß sie den 1. Juni jetzt dagegen sind in allen Gießereien feste Stundenlöhne für das katholische Deutschland , weil diese hin und wieder mit als Ablaufzeit vorschlugen. Es blieb jedoch nicht wie wir irr- vereinbart und zwar auf folgender Grundlage: Mit 329 Afford­den Streifenden oder Ausgesperrten sympathisierte. tümlich in der Sonntagsnummer des Vorwärts" berichteten Dem arbeitern ist ein Lohn vereinbart von 30--35 Pf., mit 524 Arbeitern bei diesem Datum, sondern der Ablauf des Vertrages wurde auf 36-40 f., mit 173 Arbeitern 41-45 Pf., mit 27 Arbeitern Volksverein wird Einseitigkeit vorgeworfen, es käme den den 1. Juli 1911 festgesetzt, also eine Uebereinkunft, die genau 46-50 Pf. Die sich hieraus ergebende gewaltige Niederlage" wird Führern nur darauf an, die Arbeiter in Organisationen die Mitte zwischen dem von den Arbeitern und dem von den Unter- noch erhöht durch die Tatsache, daß die in den Einigungsbedingungen zusammenzuhalten, um sie besser leiten zu können. Die nehmern geforderten Termin enthält. Auf Grundlage der in vorgesehene 59stündige wöchentliche Arbeitszeit in katholischen Unternehmer wären bis jetzt stets für den Verein Berlin nach dem 15. Juli gefaßten Resolution zu verhandeln, hatten einer Anzahl Werken nicht nur den Gießereiarbeitern, sondern auch eingesprungen, aber fein Finger wäre für sie gerührt worden, die Prinzipale von vornherein abgelehnt, und demgemäß bildeten den übrigen Abteilungen mit dementsprechenden dieses müsse anders werden. die Leipziger und Stuttgarter Resolutionen die Grundlage der Lohnzulagen für die Lohnarbeiter zugute fommt. übersteigen den in Leipzig zuletzt geforderten Stundenlohn für Ar- Metallarbeiterverbandes zu freuen, statt sich zu entrüsten über die Verhandlungen. Die Lohnerhöhungen, die dann bewilligt wurden, Die Hirsch- Dunderschen scheinen sich über eine Niederlage des beiterinnen um 1 Bf., bleiben um 2 Pf. hinter dem ursprünglich für Brutalität der Metallgewaltigen, denn sonst würden sie nicht die Gehülfen geforderten und um 1 Pf. hinter dem für Arbeiterinnen Tatsachen zuungunsten der Arbeiter in das Gegenteil verkehren. ursprünglich geforderten Lohn zurüd, allerdings abgesehen davon, mit solchen Verunglimpfungen der Arbeiter sehen sich jene Arbeiter daß der Vertrag auf fünf Jahre gilt und die letzte Erhöhung der organisationen aber selbst ein Denkmal der Schande. Gewiß ist Löhne erst am 1. Januar 1908 eintritt. Eine Verbesserung gegen der Erfolg nicht groß, das lag aber nicht am Metallarbeiterverban über dem Vertrage vom 15. Juli besteht auch darin, daß bei den sondern an der Schamlosigkeit der Scharfmacher. Aber von einer regelmäßigen Tarifberatungen, die alljährlich viermal stattfinden Niederlage zu reden, das ist eine Dreistigkeit, die man bisher sollen, nicht, wie es damals hieß: der Vorstand des Buchbinder- nur bei den Trabanten des Scharfmachertums voraussetzte. verbandes, sondern der Verband selbst durch 8 Delegierte ver­treten sein muß, so daß also außer dem Vorstand die drei Tarif­städte durch eigene Delegierte vertreten sein können.

In einer Versammlung des Handwerkervereins in München­ Gladbach , die dieser Tage stattfand, wurde dem Volksverein in einer Resolution die entschiedenste Mißbilligung wegen seiner Haltung ausgesprochen. Es wird also der offene Kampf gegen den Volksverein für das katholische Deutschland ge­predigt; die katholischen Bauern in Westdeutschland, die auch nicht gut auf den genannten Verein zu sprechen sind, erhalten Bundesgenossen.

Die Führer des Zentrums werden, um es nicht ganz mit den beiden großen Schichten zu verderben, nachgeben müssen und wird die katholische Arbeiterschaft der leidende Teil bei der Versöhnung sein. Wenn nur durch diese Klassenscheidung im Zentrum die katholischen Arbeiter so viel an Einsicht ge­winnen, um zu erkennen, daß ihr Platz in den freien Gewerk- Wort schaften und in der sozialdemokratischen Partei ist.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Schmiede! Der Streit der Schmiede bei der Firma H. F. Eckert zu Friedrichsberg ist am Sonnabend durch Vergleichs unterzogen werden, wodurch eine Erhöhung des Verdienstes um 5-7 Proz. eintritt; des ferneren wurden die übrigen Wünsche der Kollegen anerkannt. Sämtliche Kollegen werden wieder eingestellt.

Zentralverband der Schmiede. Zahlstelle Berlin . Achtung, Steinarbeiter der Filiale Berlin I.! Wir fordern unsere Kollegen auf, nach wie vorher das Anfertigen von Streit­arbeit( Kalfstein) zu unterlassen. Zu unterbleiben hat das Be arbeiten von Rauhstein, das Bearbeiten und Versehen halbfertiger Arbeit.

Deutfches Reich.

Die Ortsverwaltung.

Die ausgesperrten Lithographen und Steindruder hielten am Montag wieder eine Versammlung im Gewerkschaftshause ab. Der Referent asse sagte, wir treten heute in den dritten Monat der Aussperrung ein. Es handelt sich nicht darum, ob wir einen Pfennig mehr Lohn erhalten, sondern die Aussperrung ist ein Klassentampf, in dem die Organisationen der Arbeiter und der Unternehmer ihre Kräfte messen. Man hielt unsere gewerkschaftliche Organisation bisher für unbedeutend und glaubte, sie würde einen längeren Kampf nicht bestehen können. Nun hat aber der gegen­wärtige Kampf den Beweis geliefert, daß unsere Gewerkschaft eine der festesten und stabilsten ist, und daß sie den Kampf mit der größten Energie führt. Wir können auch heute wieder feststellen, daß auch nicht einer von uns wankend geworden ist. Die Prinzipale werden sich daran gewöhnen müssen, daß keiner von den Aus­gesperrten umfällt. Die Unternehmer in unserem Berufe machen es gerade so, wie seinerzeit die Unternehmer in Crimmitschau , sie lassen lieber eine blühende Industrie zu Grunde gehen, ehe sie von ihrem Herrenstandpunkt abgehen. Der Schaden, den die Industrie durch diesen hartnäckigen Standpunkt der Unternehmer erlitten hat, beläuft sich schon auf Millionen und es ist gar nicht abzusehen, bis zu welcher Höhe er noch anschwellen wird. Der Umstand, daß die Firma Heymann u. Schmidt von ihren 21 Maschinen 7 durch die Bereinigung der Streitbrecher hat in Betrieb seßen fönnen, fonnte ja den Kampf ein wenig in die Länge ziehen, aber die Situation wird dadurch nicht wesentlich beeinflußt. Bergebens bemühte man sich in voriger Woche auf seiten der Unternehmer, Kollegen unter der Einwirkung des Alkohols zum Abfall zu bringen. Die Arbeit drängt, und mit jedem Tage des Kampfes wird der Schaden der Unternehmer, besonders der kleinen, größer. Die Ausgesperrten fönnen dem weiteren Verlauf des Kampfes ruhig entgegensehen. Sollte der schließliche Erfolg auch nicht alle Wünsche unserer Kollegen erfüllen, so ist doch das eine sicher, daß die feste Saltung unserer Organisation uns vor Angriffen unserer Unternehmer in der Zus funft schüßt. Ein zweites Mal werden sie den Kampf mit uns nicht aufnehmen.

Den Vertretern der Organisation wurde es in der Sonntags versammlung äußerst schwer gemacht, zu Worte zu kommen, und abgeschnitten. Sante stellte die Behauptung auf, in dem dem Verbandsvorsitzenden wurde durch Debattenschluß das neuen Vertrage sei ein Bassus enthalten, worin der Verbands­borstand den Prinzipalen sein Bedauern über irgendwelche ihnen während des Streits angetane Beleidigungen ausbrüdt. Berlangt hatten das die Prinzipale wohl, aber dieser Passus war schon aus des Originalvertrages wiesen denn auch die Vertreter des Vorstandes dem Vertrage vom 15. Juli gestrichen worden. Durch Vorlegung nach, daß jene Behauptung falsch ist. ante stellte dann einen Antrag, der die Ablehnung des Vertrages und außerdem die Auf­forderung enthielt, die Vorstandsmitglieder sollten ihre Aemter niederlegen, weil sie eigenmächtig bei Abschluß des Vertrages ge­handelt hätten. Der Antrag kam jedoch nicht zur Abstimmung. Die Versammlung wurde vertagt. Es war der Wunsch geäußert worden, daß eine zweite Versammlung schon innerhalb dreier Tage ein­berufen werde. Dem kann jedoch, wie der Vorsitzende Klar be­merkte, nicht nachgekommen werden, da am Dienstag die General­bersammlung der Zahlstelle stattfindet.

Die Stuttgarter Buchbinder nahmen ebenso wie die Leipziger den Vertrag an.

Achtung, Buchbinder allerorten!

Zwar ist der Friede offiziell für die Tarifstädte abgeschlossen, allein ein Teil der Ausgesperrten wird nicht sofort, sondern erst im Laufe der nächsten Zeit wieder eingestellt werden. Einzelne Arbeit geber scheinen auch das nicht halten zu wollen, was bei den Ginigungsverhandlungen in Leipzig vereinbart wurde, sondern eine Art Auslese in Aussicht zu nehmen, wie wenigstens ein Inserat im Allgemeinen Anzeiger für Buchbindereien" vom 27. Juli vermuten läßt. Es heißt dort:

" Nach dem Streit werden für Stuttgart gesucht: Preßver­golder, Aufträgerinnen, Fertigmacher, Hefterinnen, Marmorierer, Sortimenter. Dauernde Stellen, gut lohnende Stüdarbeit. Näheres unter D. 6475 an die Expedition dieses Blattes." Das Inserat ist zwar vor dem Stattfinden der Einigungs­berhandlungen in Leipzig aufgegeben worden, aber bezeichnend ist es immerhin, daß in demselben Blatte, das für die Veröffentlichung des Friedensvertrages seitens der Arbeitgeber vorgesehen ist, eine solche Annonce erschien. Man darf wohl hoffen, daß nunmehr nach dem Streit" nicht nach jener Annonce verfahren wird, denn aus den Reihen der Ausgesperrten selbst können alle jene Arbeitskräfte genügend genommen werden. Auf keinen Fall wird sich aber der Buchbinderverband eine solche Heranziehung von Arbeitskräften nach den Tarifstädten durch die Prinzipale gefallen lassen, solange noch Ausgesperrte ohne Beschäftigung sind.

Die Tarifstädte Berlin , Leipzig und Stuttgart bleiben daher solange für Buchbinder gesperrt, bis eine Bekanntmachung des Ver­bandsvorstandes in der Buchbinder- Zeitung" die Sperre aufhebt. Bureisenden Verbandsmitgliedern werden daher bei Zuwiderhand­lung die Verbandslegitimationen abgenommen und steht ihnen des weiteren event. der Ausschluß aus dem Verbande bevor. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Nachdruck ersucht.

Die Stuttgarter Buchbinder über den neuen Tarif.

Ausland.

Die Lohnbewegung der schwedischen Eisenbahner. Die Distrikts­verwaltungen der schwedischen Staatseisenbahnen sind dem Ertra personal nun auch insoweit entgegengekommen, als sie die Verhand beraumt haben, und als gleichzeitig sowohl über die Forderungen lungen über die Lohnforderungen schon auf den 10. August an des eigentlichen Bahn wie des Werkstattpersonals beraten werden foll. Die Wahl der Vertreter des Personals soll durch Wahlzetter erfolgen. Bei der Auszählung der Stimmen soll auch ein besonderer Vertreter des Eisenbahnerverbandes anwesend sein, wie ja auch nehmen werden. Abgesehen von der Lohnbewegung bei den Staats besondere Verbandsvertreter an den Verhandlungen selbst teil. bahnen finden gegenwärtig bei nicht weniger als sechs Privat­bahnen, sämtlich in der Landschaft Schonen, Lohnbewegungen statt. Verhandlungen, die geführt wurden, sind gescheitert. Der Borstand des Eisenbahnerverbandes hat nun beschlossen, auf weitere Verhandlungen vorläufig zu verzichten, damit die ganze Kraft des Verbandes auf die Lohnbewegung bei den Staatsbahnen tonzentriert

werden kann.

Aus der Frauenbewegung.

Versammlungen- Veranstaltungen. Rigdorf. Mittwoch, 1. August, bei Thiel, Bergstr. 151-152, Vortrag der Genossin H. Kiesel über: Heinrich Heine .

Verfammlungen.

Die Fliesenleger und Hülfsarbeiter hielten am Freitag eine gemeinsame Versammlung ab. Zunächst wurde die jüngste Ent scheidung des Einigungsamtes über die Arbeitsniederlegung bei der Firma Schmalisch u. Below besprochen. Bei dieser Firma hatten 40 Fliesenleger aufgehört, weil sie überzeugt waren, daß die Firma, entgegen dem Bertrage, in Afford arbeiten lasse. Die Schlichtungskommission unter Vorsitz eines Gewerberichters hatte die Arbeitsniederlegung als einen Verstoß gegen den Vertrag bea zeichnet. Gegen diesen Entscheid hatten die Arbeitnehmer das Einigungsamt angerufen und dasselbe hat am Freitag in der Ans gelegenheit verhandelt und ebenfalls erklärt, daß die Arbeits. niederlegung, weil sie gemeinsam und auf Verabredung erfolgt sei, gegen den Vertrag verstoße. Diese Entscheidung wurde in der Bersammlung besprochen und dagegen geltend gemacht, daß es sich weder um eine Verabredung, noch um ein gemeinsames Vor­gehen gehandelt habe. Die betreffenden Arbeiter hätten einfach eine ihnen nicht mehr zusagende Arbeit aufgegeben. Durch An= nahme einer Resolution erklärte fich die Versammlung mit dem Verhalten ihrer Mitglieder in der Schlichtungskommission ein­verstanden. Die weiteren Erörterungen der Versammlung drehten sich um die in letzter Zeit oft besprochene Tatsache, daß große Firmen Arbeiten an sogenannte Subunternehmer bergeben, was die Fliesenleger als verschleierte Affordarbeit betrachten. man einigte sich dahin, daß gegen dieses System vorgegangen werden müsse. Es soll Material gesammelt und in jedem Falle, wo Affordarbeit vorliegt, das Einigungsamt angerufen werden.

Stuttgart , 30. Juli. In einer heute abgehaltenen Berfamme eine kurze Diskussion in demselben Sinne. Unter anderem wurde lung beschlossen die ausständischen Buchbinderearbeiter mit 256 Letzte Nachrichten und

Unterdrückung der Presse.

Depefchen.

Petersburg, 30. Juli. ( B. H. ) In Odessa , Kola, Wilna und Taganrog wurde das Erscheinen der Zeitungen verboten, die Druckereien geschlossen, weil dieselben den Wiborger Aufruf der ehemaligen Dumamitglieder veröffentlichten. Warschau , 30. Juli. ( B. H. ) Hier ist wieder die strengste Beitungstelegramm- Zenfur eingeführt worden.

Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Referat folgte mitgeteilt, daß die Firma Hellriegel ihr gesamtes Geschäftspersonal gegen 238 Stimmen, daß der Streit entgegen dem gestrigen Be zum 1. September gekündigt hat, wahrscheinlich, weil sie sich durch schluß, morgen die Arbeit wieder aufzunehmen, so lange fortgesett die Aussperrung so weit gebracht hat, daß sie kein Personal mehr werden soll, bis die Arbeitgeber die schriftliche Erklärung abgegeben braucht. Der Schußverband der Unternehmer hat die Firma hätten, daß sämtliche Buchbindereiarbeiter innerhalb von 2 Wochen Weigand in Baußen, die größte Steindruckerei in Europa , zum Anschluß an die Aussperrung zu bewegen versucht, indem der Firma ausnahmslos wieder eingestellt werden. Der Vorsitzende des Ar die Kundschaft abzujagen versucht wird, weshalb sie, wie es heißt, beitgeberverbandes hat erklärt, daß, falls morgen in Stuttgart die mit einer Klage gegen den Schubverband vorzugehen beabsichtigt.--Arbeit nicht wieder aufgenommen werden sollte, die Buchbinderei. Der Verbandsvorsitzende Sillier machte die mit Beifall auf- arbeiter in Berlin und Leipzig , die heute die Arbeit wieder auf­genommene Mitteilung: Bon gegnerischer Seite werde als ein für genommen haben, wieder ausgesperrt werden würden. die Ausgesperrten ungünstiges Zeichen hingestellt, daß ein Vor­standsmitglied auf die Reise gegangen ist, um Geld flüssig zu machen. Es sei richtig, daß ein Vorstandsmitglied in Hamburg ohne Reifeeffekten- Sattler. In der Reiseeffektenfabrik von Bäckström preßverwaltung Bellegarde wurde, wie verlautet, feines Bostens Mühe 100 000 Mart flüssig gemacht habe. Das sei kein ungünstiges, in Göteborg ( Schweben) ist es zu einem Konflikt gekommen, sondern ein durchaus günstiges Zeichen, wenn der Verband immer weil der Fabrikant die Löhne um 20 Broz. erniedrigen wollte. Da noch Quellen habe, aus denen er schöpfen könne. Das bürge dafür, Bäckström in Deutschland und Oesterreich Arbeiter suchen will, so daß es die Ausgesperrten und Streitenden noch lange aushalten werden die Kollegen gewarnt, nach Göteborg zu reisen. tönnten. Buchner aus München übermittelte der Versamm- Internationale Vereinigung der Sattler und verwandten Berufe. lung unter lebhaftem Beifall die Grüße und Solidaritätsbefun­J. A.: Sassenbach.

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Trotzdem zu liberal". Petersburg, 30. Juli. ( Bureau Herold.) Der Chef der Ober­enthoben.

Ein neues Attentat. Warschan, 30. Juli. ( W. T. B.) In der Stadt Sochatschew ( Gouvernement Warschau) wurde der Kreishauptmann Burags er schoffen. Der Täter entfam.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt