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Deutsches Reich  .

Das ganze Syftem ist korrupt!

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geändert tratischer Blätter" Leute, die für Geld ihre Ver Und noch mehr:" Da saßen in den Redaktionen demo gangenheit und ihre ganz und gar nicht demo fratischen Instinkte verleugneten, da fanden sich um­gekehrt in den Redaktionen rechtsstehender Blätter Kryptos fozialdemokraten in nicht unbeträchtlicher Zahl."

gefeßbuches mit Zuchthans bis zu fünf Jahren bedroht wird. Freilich, auch wenn sich die große Reinigung" selbst( Bis 1 und strupellose Sensationsjäger befleideten einflußreichste Redaktiona Durch Verordnung des früheren Reichskanzlers, Fürsten Hohenlohe, auf den höchsten Reichsbeamten erstrecken sollte an dem posten großer Blätter. ist übrigens die Anwendung von Zwangsmitteln zur Erzielung völlig forrupten Kolonialsystem wird dadurch nichts von Geständnissen auch Eingeborenen gegenüber ausdrücklich werden! verboten worden. Da die Folterung des Zedu nichts fruchtete, ließ Horn den Unglücklichen an den im Stationshofe auf einem erhöhten Plaze errichteten Flaggenmast binden. Die Hike war an jenem Tage so gräßlich, daß ein zum Expeditionspersonal Horns gehöriger farbiger Dolmetscher, der turze Zeit neben Zedus Marterpfahl gestanden hatte, ohnmächtig zu Boden fiel. Zedu blieb nun an dem Flaggenmaß hängen, und Horn kam von Zeit zu Zeit herbei, um den nach Wasser wimmernden Menschen zu fragen, ob er endlich gestehen wolle. Dabei ahmte er höhnisch das Winseln des Gefolterten nach. Zedu blieb den ganzen Tag und die ganze Nacht an dem Marterpfahl, unablässig nach Wasser wimmernd. Aber Horn hatte seinen schwarzen Soldaten in Zedus Nähe postiert, der den Auf­trag hatte, zu hindern, daß dem Unseligen ein Labetrunk gereicht

werde.

Am nächsten Morgen reiste Horn ab, ohne sich um das Schicksal des immer noch am Flaggenmast Hängenden zu kümmern. Er begab sich nach dem Nachbarbezirk Mangu- Jendi, und Hauptmann b. Döring gab ihm eine Strecke Weges das Geleite. zurückfehrte, war Zedu seinen Qualen erlegen.

Als er Inzwischen waren aber bereits Anzeigen gegen Horn er­stattet worden, und von dem Gericht in Lome   wurde nach Beendi­gung der Voruntersuchung ein Termin zur Hauptverhandlung gegen Horn angesezt. Als Leiter der Hauptverhandlung fungierte ein Gerichis assessor, und als Staatsanwalt trat der Gerichtsaftuar Mohr aus Berlin   auf. Der Herr Aftuar beantragte ein halbes Jahr Gefängnis gegen den Herrn Gouverneur. Dieser wurde jedoch wegen Mangels an Beweisen" freigesprochen. Horn aber strebte eine glatte Freisprechung we gen erwiesener Schuldlosigkeit an und legte Berufung beim Kameruner Obergericht ein. Der Herr Aktuar als Staats­anwalt tat desgleichen, und das Ende vom Liede war, daß Horn in Kamerun   wegen fahrlässiger Tötung zu 900 M. Geldstrafe berurteilt wurde.

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Man sieht, der Fall Horn schließt sich würdig den Fällen Peters, Leist, Wehlan, Schröder und Konsorten an!

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Solche Behauptungen gehen denn doch der Deutschen Tagesztg." Kolonialstandale gelangt jetzt auch die Zu dieser Auffassung der nachgerade zum Himmel stinkenden wider den Strich. Feierlich erklärt sie, daß ihr davon, daß in den Redaktionen rechtsstehender Blätter geheime Sozialdemo Germania  ", das traten säßen, nichts bekannt sei. Das Hamburgische Bismarc reptil sei ein bornehmes und ernsthaftes Blatt", das jenen Artikel führende Zentrumsblatt. Es schreibt in seiner neuesten Nummer: Wenn der verhaftete Major Fischer wirklich Gelder von sicher nicht veröffentlicht haben würde, wenn sein Gewährsmann Db aber dieser der Firma v. Tippelskirch angenommen haben sollte, die in nicht vollkommen einwandsfrei" gewesen sei. solchem Falle selbstverständlich als Darlehen qualifiziert werden, Gewährsmann seine Behauptung beweisen könne, erscheine doch sehr so müßten ihm wohl mildernde Umstände zugebilligt werden, fraglich.

Der geärgerte Reichsverband.

weil das System, welches in der Kolonialverwaltung Auch uns ist von sozialdemokratischen Redakteuren in rechts­herrscht, gewissermaßen zu solchen Begünstigungen hindrängt. Die stehenden Blättern nichts bekannt. Wir hielten bisher die Dumm Hunderte von Millionen, welche die Kolonialwirtschaft seit sechs heiten und brutalen Schimpfereien dieser Presse für Ausflüsse natür­Jahren verschlungen hat, sind zum großen Teil auf Grund von licher Begabung und ordnungsparteilicher Moral. Den zuweilen ja Monopolverträgen für Lieferungen ausgegeben verführerisch naheliegenden Gedanken, daß diese Sorte Journalistik worden, bei denen einige wenige Unternehmer ungehenre Summen sozialdemokratischer Gesinnungstüchtigkeit entspränge und den be­verdient haben und dadurch leicht in die Lage tamen, Begünstigungen wußten Zweck verfolge, die Ordnungsparteien und das Scharfmachers jeder Art zu gewähren; es wäre gewiß kein Wunder, wenn einzelne gesindel zu diskreditieren, haben wir bisher immer als zu phantastisch Personen, die geschäftlich mit diesen privilegierten Lieferanten zu zurückgewiesen. Aber die Hamb. Nachr." mögen doch vielleicht nicht tum hatten, der Versuchung unterlagen. ganz unrecht haben. Wir werden deshalb die vermeintlichen Bost" Weshalb jezt aber nur gegen untergeordnete Beamte und anderen Eseleien" fünftig mit verständnisinniger Nachsicht borgegangen wird und nicht gegen die verantwortlichen beurteilen! Chefs der betreffenden Verwaltungen, die diese Verhältnisse doch hätten kennen müssen, ist uns nicht recht verständlich. Wir halten es für unmöglich, daß die Kolonialangelegenheit in der Weise aus­Der Reichsverband schickt abermals Herrn Hellmann gehen wird, daß einige untergeordnete Schreiber bestraft werden, mit einer langen Erklärung gegen die Sozialdemokratie vor. weil sie die nach ihrer Ansicht herrschende Korruption nicht Nach dieser Erklärung hat sich Hellmann zunächst mehr länger mit ansehen konnten, ohne ihrem Herzen Luft zu zu machen, wir find vielmehr überzeugt, daß diese Sache noch an Bebel mit der Anfrage gewendet, ob es für die sozial­weite Kreiſe ziehen und die wirklich Schuldigen ans Tageslicht demokratische Partei von Interesse sei, Material über den bringen muß, ehe das Vertrauen zurückkehren kann. Reichsverband zu erhalten. Bebel habe diese Frage bejaht Wir sind auch überzeugt, daß die Vernehmung von und ihn mit dem Bedeuten entlassen, daß er weitere Nachricht einzelnen Abgeordneten als Zeugen dahin führen erhalten werde. Nach vierzehn Tagen habe ihn dann Fischer wird, daß noch ganz andere Personen in die Untersuchung ein- unter Bezugnahme auf die Unterredung mit Bebel zu fich bezogen werden und dann auch andere Abgeordnete sich melden beschieden und ihn mit dem Journalisten Ba a te bekannt werden, um über mancherlei Dinge Aufschluß zu geben, die man Auf bisher im Jntereffe des deutschen Ansehens. nicht an die Deffent- gemacht, der sich für das Material interessiere. Fischers Frage, ob er, Hellmann, eine Gegenleistung Fürft Bülow Mitschuldiger der Kolonialkorruption? lichkeit bringen wollte." Ueberaus schwere Anklagen richtet das Berliner Wir werden ja sehen, ob das Zentrum wirklich Energie genug erwarte, habe er erklärt, Geld nicht zu beanspruchen, wohl Tageblatt" gegen den deutschen   Reichskanzler. befigt, einen Bruch mit dem ganzen" System" nicht nur zu fordern- aber rechne er auf Beschäftigung durch Uebertragung schrift­Im Anschluß an die oben skizzierte Standalaffäre Horn das wäre sehr wohlfeil!, sondern auch durchzusetzen. Auch licher Arbeiten. Baake habe ihm solche Arbeiten auch in Aus­richtet es folgende Anfragen an den Fürsten Bülow: wäre es sehr hübsch, wenn die Germania  " verraten wollte, auf wen ficht gestellt und ihm eine Schreibmaschine dafür zum Privat­gebrauch überlassen. Das Material habe er dann an Baake Es wäre nicht unmöglich, daß bei dem Fall Horn, ebenso fie mit den Worten noch ganz andere Personen" hinzielt. wie es bei den anderen Fällen geschehen ist, seitens der Kolonial- Die Angriffe des Berliner Tageblatts" werden ihr ja vielleicht geliefert. verwaltung behauptet wird, man habe die Untersuchung diese Indiskretion erleichtern! dieser Fälle sofort eingeleitet, eingeleitet, sobald man bon den Anklagen gegen die betreffenden Beamten Kenntnis erhalten hatte. Nun befinden sich aber in unseren Händen Aktenstücke, die das Gegenteil beweisen können. Wir möchten an den Herrn Reichs- Oberst Ohnesorg, der Stabschef beim Oberkommando der tanzler die Frage richten, warum erst jest das Disziplinarverfahren Schußztruppen, der in die Affäre Tippelskirch- Fischer insofern gegen den Gouverneur v. Puttkamer und gegen den Gouverneur verwickelt sein soll, als ihm mangelhafte Kontrolle feines Unter­Horn eingeleitet wird, obgleich dieselben schweren Anklagen, gebenen zum Vorwurf gemacht wird, hat, wie bürgerliche Blättter be­die diesen Verfahren zugrunde liegen, schon in einem Haupten, ein Sanatorium aufgesucht. Der Kaiser soll über Schreiben des Geheimen Sekretariatsassistenten Böplau vom aus- Oberst Ohnesorg einen besonderen Bericht eingefordert haben. wärtigen Amt an den damaligen Grafen v. Bülow unter dem 22. November 1904 in aller Ausführlichkeit erhoben und sub­stantiiert worden sind? Aus Anlaß der Ermordung des Haupt­

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16. September jenes Jahres wurden in

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Ein Nervenchoc infolge Tippelskircherei.

Auch ein Beitrag zur großen Reinigung".

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Später habe er mit Fischer die von diesem geschilderte Irterredung wegen seines unentschuldigten Fortbleibens vom Bureau des Reichsverbandes gehabt. Er habe dabei das Gefühl gehabt", als ob es Fischer sehr darum zu tun gewesen sei, daß er, Hellmann, weiter beim Reichsverband verbleibe, wenngleich er die Redensart dabei fallen ließ, er könne es mir allerdings nicht verdenken, wenn ich mich nach einer an­deren Beschäftigung umsehe." Seit Mitte Mai habe er nichts mehr an Baake geliefert, weil er feine Gelegenheit mehr da zu gehabt habe und ihm die ihm von Fischer und Baake zuteil gewordene Behandlung nicht zugesagt habe. Dies der wesentliche Inhalt der neuen Erklärung Hell­Es ist höchst bezeichnend für die große Reinigung", die nach manns. Inwieweit die Erklärung richtig ist, vermögen wir manns Gaston Thierry   vom Gouvernement Kamerun   am ben Versicherungen unserer liberalen Presse zurzeit in unserem zurzeit nicht zu kontrollieren, da weder Fischer, noch Baake, Schreiben nicht nur dem Getöteten die fürchter- folonialen Augiasstall im Gange sein soll, daß gerade in diesem zurzeit nicht zu kontrollieren, da weder Fischer, noch Baake; lich sten Grausamkeiten gegen Eingeborene Augenblid wieder konservative, freifonservative und nationalliberale noch Bebel augenblicklich in Berlin   weilen. Aber auch die Darstellung Hellmanns selbst ergibt für zum Vorwurf gemacht und Thierry auch der Vielweiberei Politiker ernstlich an der Arbeit sind, einen Menschen wie den diese Genossen nicht das mindeste Belastende. Sie bestätigt und zahlreichen Tötungen von Eingeborenen beschuldigt, berüchtigten Hänge Peters zu rehabilitieren, um ihn wiederum vielmehr Fischers Erklärung, daß keine Rede davon sein könne, es wurden ähnliche verbrecherische Handlungen auch dem Gouver in ein Kolonialamt hineinzulancieren. Nach der Ansicht und daß Hellmann zu seinem Vertrauensbruch verführt worden neur Horn, den Hauptleuten v. Besser, Wegener und Absicht dieser einflußreichen Kreise foll die Ausmiftung sei. Er hat sich freiwillig an die Genossen gewendet und Kannenberg, dem Prinzen Arenberg und dem Landes- also darin bestehen, daß die Fischer Fischer und Buttfanier für sein Material kein Geld erhalten, sondern nur einige er­- einem betene Gefälligkeiten, die es ihm ermöglichten, sich später eine jest fast zwei Jahren wurde in jenem Schreiben dem Reichskanzler aus ihren Posten hinausgeworfen werden, um der Fall der Frau b. Edarbtstein" unterbreitet und der Hänge- Peters Platz zu machen! Jeder einsichtige Mensch wußte andere Stellung zu suchen. Gouverneur v. Buttkamer der vorsäglichen Urkundenfälschung be- freilich auch ohnehin, daß die Preisgabe etlicher Sündenböcke an dem Es ist also lächerlich, von einer Genossen- ,, Moral" fchuldigt. Es wurde zu gleicher Beit an das Beugnis des früheren folonialen System absolut nichts ändern würde. Im Gegenteil: zu faseln. Die Sozialdemokratie hat nicht die mindeste Ur­folo- u Dienſtvorgesezten v. Butttamers, des nachmaligen württembergischen das eifrige Fahnden auf die vermeintlichen Enthüller der kolo- fache, ihr freiwillig angebotenes politisches Material zurüd­Ministers v. So den, erinnert, Herr v. Buttkamer hätte sich schon nialen Schurtereien bewies ja schon zur Genüge, daß es der Re- zuweisen, so wenig es ihr auch einfallen würde, gleich Re­längst den Hals gebrochen, wenn er nicht eben Herr v. Buttkamer gierung nicht um die Trockenlegung des Kolonialmorastes zu tun war, gierungs- und Scharfmacherorganen Mittel der Beste ch ung und Ministersohn" wäre. Herr v. Buttkamer wurde der wüsteten sondern nur darum, künftig nach Möglichkeit ein Aufrühren dieses und Verführung und Erpressung in Anwendung Spielwut geziehen. Es wurde weiter schon damals behauptet, zu bringen. Wenn die Ndd. Allg. Ztg." und der Reichs­daß er seine eigenen Plantagen von Arbeitern der Re- Morastes zu verhüten! verband sich gleichwohl sittliche Entrüstung abquälen, so gierung und auf Kosten der Regierung bewirts fchaften lasse usw. gönnen wir ihnen von Herzen das mehr als kindliche Ver­gnügen!

hauptmann Brandeis zum Vorwurf gemacht. Schon vor

Der neue Vertreter des alten Fiskalismus.

Wie sehr dem Hänge- Peters durch die Protektion jener Drd nungs" Politiker der Stamm geschwollen ist, beweist nicht nur seine Schon unter dem 22. November 1904 wurde der Reichskanzler freche Anzapfung Bebels, sondern auch eine in der neuesten Nummer auf die ungefeßliche Pensionierung des dienstentlasseneu Haupt- der Kronsbeinschen Kloake veröffentlichte Drohung gegenüber der manns Kannenberg aufmerksam gemacht, schon damals wurde Köln  . Zeitung." Weil dies Blatt seinerzeit behauptet hatte, es be dem Reichskanzler die Darstellung des Falles Horn gegeben, die finde fich bei den Peters- Akten ein Brief des Peters an den Bischof Eine Abordnung einer stattlichen Anzahl preußischer Großstadt­wir weiter oben umrissen haben. Es wurde dem Reichskanzler woodwood aus Manila  , der einen ganz ähnlichen Inhalt habe wie und Vorortgemeinden ist am Dienstag bei dem neuen Eisenbahn­angezeigt, daß der Stationsleiter Schmidt vor Ge= richt wegen einer ihm ungünstigen Zeugenaussage des der nichteristierende sogenannte" Tuckerbrief", erklärt jetzt Hänge- minister Breitenbach wegen Schaffung von Vororttarifen nach Gouverneurs Horn gegen diesen seinen Dienſtvorgesetzten einen Peters, daß er durch seinen Vertreter, den Rechtsanwalt Sell Io, Berliner Muster vorstellig geworden. Sie erhielt von Breitenbach tätlichen Angriff versuchte und dem Gouverneur zurief: gegen die Kölnische Zeitung  " die Beleidigungsflage habe folgende echt fiskalisch motivierte Absage: Das Aas friegt eine Stugel in den Balg", daß dieser Drohung erheben lassen. Aber mehr noch: Wenn er, Hänge- Peters, in entsprechend Schmidt den Gouverneur durch den Hauptmann einigen Monaten zu längerem Aufenthalt nach Deutschland   zurück­v. Döring fordern ließ, und daß auf die Ablehnung dieser Forde kehren werde, werde er nicht nur mit den Hintermännern der Köl­rung Hauptmann v. Döring den Gouverneur nischen Zeitung", sondern auch mit dem alten ergrauten Gewohn­der untergebene seinen Vorgesepten ab= mit jedem nach seiner Weise- Drohung, den Fall Zedu zur Anzeige zu bringen, zwang, fich heitserzähler Bebel" rechnen. fchriftlich zum sofortigen Verlaffen des Schuß. Offenbar redet aus dem Hänge- Peters nicht etwa ein Anfall gebietes zu verpflichten. Bei seiner Abreise sei dann der kaiserlich deutsche Gouverneur auf Anstiften des Regierungs- von Tropenkoller, sondern das erhebende Bewußtsein, einflußreiche arztes Dr. Kulz   von den Schwarzen verhöhnt und von diesen mit Kreise hinter sich zu haben und das als zeitgemäß empfundene Be­dem Liedchen: Muß i denn, muß i denn" buchstäblich zum Tore dürfnis, sich in gewissen Streifen als kommender Mann in empfehlende hinausgepfiffen worden. Erinnerung zu bringen.

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wiederum mit der

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Warum ist auf diese Anzeigen die ganze Zeit über nichts oder Nun, wenn es dem Hänge- Peters nach einer neuen moralischen Ein neuer so gut wie nichts geschehen? Warum ist nicht gegen die Herren v. Butt- Stäupung gelüftet, mag er nur zum Kadi laufen. tamer und Horn, nicht gegen die Herren Schmidt und v. Döring ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, wohl aber gegen den Peters- Prozeß kann zwar den Ruf des Hänge- Peters nicht mehr Sekretariatsassistenten Böplau wegen böswilliger oder leicht verfchlechtern, wohl aber kann er feinen strupellosen Protektoren fertiger Beschuldigungen gegen Beamte im Geschäftsbereich der recht unangenehm werden! Insofern kann er nur zur Bereicherung Kolonialabteilung"? Das Verfahren gegen Pöplau hat bekannt- des Kapitels Kolonialmoral" einen neuen, dankenswerten Bei­lich mit seiner Dienstentlassung geendet, erst jetzt aber be- trag liefern!- ginnt das Verfahren gegen Putttamer und Horn, und über all die anderen, doch höchst befremdlichen Vorgänge scheint Gras ge­wachsen zu sein und noch immer höher wachsen zu sollen."

Wir sind gespannt darauf, was die offiziöse Norddeutsche Allg. 8tg." auf diese Anfragen antworten wird!

Verkappte Genossen.

Er müsse aus allgemeineu und im besonderen aus wirtschafts lichen Gründen das Gesuch der Gemeinden zurückweisen. Aus a II­gemeinen Gründen, weil der Vorortverkehr, wenn er seinen Zweck erreichen solle, nur mit besonderen Gleisen betrieben werden könne. Es sei aber kein Grund ersichtlich, die Allgemeinheit mit Aus wirts derartig folossalen Anlagekosten zu belasten. schaftlichen Gründen sei der Antrag für ihn nicht diskutierbar, weil der Vorortverkehr für die Eisenbahn das denkbar unrentabelste Geschäft sei. Auch Berlin   mache hiervon keine Ausnahme. Bei dem Berliner   Vororts berkehr lege die Verwaltung reichlich Geld zu. Gewiß wäre es in sozialer Beziehung wünschenswert, wenn die Großstädter in den Vororten bessere Wohnungsbedingungen fänden. Er verkenne daher nicht den sozialen Gesichtspunkt des Antrages, fei aber außerstande, irgendwelchen Hoffnungsschimmer erwecken. Müsse denn der Staat alles leisten? bleibt der Möge private Unternehmungsgeist? dieser durch die Anlage von Straßenbahnen und sonstigen Kleinbahnen die gewünschten Verkehrsbedingungen herbeiführen. Das einzige, was er, der Minister, versprechen könne, sei die ge legentliche Einlage dieses oder jenes Eisenbahnzuges bei ein­tretendem Bedürfnis. Jede Tarifherabsehung im Vor­ortverkehr lehne er jedoch zurzeit glatt ab.

zu

Wo

Das preußische Eisenbahnwesen, das sich mit 6 Prozent vers Wilhelm II.   soll sich auf seiner jetzt beendeten Nordlandreise einer französischen   Reisegesellschaft gegenüber sehr abfällig über die zinst, ist bekanntlich für das preußische Finanzwesen die milchende Presse geäußert haben. Sie fei an viel Schlechtem schuld. Kuh. Und Herr Breitenbach hat nicht den geringsten Zweifel darüber Namentlich befize fie fein Verantwortlichkeitsgefühl. Ein junger gelassen, daß die schnöde Blusmacherei auch fünftig das Mann von 22 Jahren fönne in dem größten, geachtetsten Blatte der und der preußischen Eisenbahnpolitit bleiben wird, ohne Rück Welt einen Artikel schreiben, der den stärksten widerhall finden und sicht auf die sozialen Bedürfnisse der Großstadt­ben mächtigsten Eindruck auf die Zeitgenossen machen könne. In entwidelung!- jedem anderen Beruf( die erblichen ausgenommen. Red.) könnten nur Leute nach bestandenem Examen tätig sein, anders in der Presse,

Die polnischen ,, Kaninchen".

Um eine Antwort wird die Regierung diesmal schwerlich Herumtommen, denn der Stein scheint jetzt unaufhaltfam ins Rollen gekommen zu sein. Wenn auch Fürst Bulow die Anklagen der Preffe ignorieren sollte, so wird er im Reichstag zur Antwort gezwungen werden. Die Berliner   Neueste Nachrichten" bezeichnen das Vor Nunmehr wird ja auch Herr Erzberger Gelegenheit wo nbefuate und Unbefähigte den größten Einfluß ausübten. finden, selbst dann mit seinem Material aus zupacken", wenn Und diese Aeußerungen geben Blättern der Rechten wie der bringen des Polentums in Ostpreußen   als nach man ihm, wie nicht unwahrscheinlich, aus gebotener Vorsicht Linken Stoff zu den langatmigsten Betrachtungen! Feierlichst ver- gera de beängstigend". In den letzten beiden Jahren habe nicht die Gelegenheit zu einer Zeugenaussage geben sollte! wahrt man sich gegen den Vorwurf der Jugendlichkeit und Sach- fich die Kaufluft des Polentums in beträchtlich größerem um jeẞt in den Herr Erzberger   wird jetzt reden müssen, auch wenn ihm die untenntnis. In der deutschen   Presse kämen nur Leute von ein fange als früher den südlichen Kreisen der Provinz Dst­Osterode Kreisen und eine Neidenburg ganz erhebliche Herren Roeren, Gröber und die übrigen Zentrumsdiplomaten, dringendster Sachkenntnis und ausgeprägtestem Verantwortlichkeits- preußen zugewendet. Namentlich mache sich jest gefühl zum Worte. die ihm aus Rücksicht auf den ihnen ans Herz Bollends lustig wird die Sache durch einen Artikel der Hamb  . Nachfrage nach Gütern jeder Größe von polnischer Seite bes gewachsenen Reichskanzler einen Maultorb Nachr.", der behauptet, Wilhelm II.   habe in den Jahren 1898 und 99 merkbar. Daß lediglich landwirtschaftliche Interessen für dieses Vor­anzulegen für geboten hielten, noch so eifrig zu Ermittelungen über journalistische Personalien anstellen gehen maßgebend sein könnten, sei umsoweniger anzunehmen, als zum Teil recht minderwertigem sezen sollten! laffen. Das Ergebnis habe höchlichst befremdet: unwissende Schwäger auch Güter mit zum Teil