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immer noch nicht wieder hergestellt. Major Johannes vergewissert zu haben, daß es sich dabei um Verleumdungen arbeiter. Auch in Gnoien i. Mecklb. ist eine Lohnbewegung eine marschierte infolgedessen mit Verstärkungen dorthin ab. Aus Iraku handelt! geleitet. liegen Meldungen nicht vor.

Ausland. Frankreich .

Berlin und Umgegend.

Former und Berufsgenossen Deutschlands ! Die Deutschen Stahl­werke, Oberschöneweide , sind bis auf weiteres wegen immerwähren­Gefehliche Regelung der Arbeitszeit. Nach einer Entscheidung der Differenzen gesperrt. Da von dieser Firma in aus­des Handesministers wird das neue Gesetz zur Durchführung der wärtigen Zeitungen Former gesucht werden, ersuchen wir, so lange obligatorischen Sonntagsruhe vom 1. September ab wie die Differenzen nicht beseitigt sind, den zuzug streng in Kraft treten. Der Handelsminister hat außerdem einen Gesez- fernzuhalten. entwurf ausgearbeitet zur Durchführung des allgemeinen zehn stündigen Arbeitstages in allen Betrieben, mit ,, notwendigen Ausnahmen". Diese Ausnahmen erstrecken sich auf den Kleinhandel und die Landwirtschaft. Im Klein­handel jedoch soll jeder Arbeiter eine ununterbrochene Ruhepause bon täglich zehn Stunden erhalten. Im landwirtschaftlichen Be­triebe soll während zwei Monaten der zwölfstündige Arbeitstag zu gelassen werden.

England.

Land für die Arbeitslosen. Die Regierung beschloß 4000 Acres Kronländereien, wofür keine Pächter gefunden wurden, in Klein­güter einzuteilen, und den Arbeitslosen zur Bewirtschaftung anzu­bieten.( Boff. 3tg.") Italien .

Bon Treu und Redlichkeit der Kapitalisten". Rom , den 30. Juli. ( Eig. Ber.) Mit welchen Mitteln die Millionen zusammengebracht werden, die die Stahlwerke Terni " an Dividenden verteilen, ersieht man aus folgendem Fall. Die Bergleute der Braunkohlenwerke von Spoleto , die von der " Terni " ausgebeutet werden, haben dieser Tage einen seit 5 Jahren bestehenden Betrug zu ihrem Schaden entdeckt. Die Wagen, auf denen die geförderten Kohlen gewogen werden, haben alle ihr ver­meintliches Gewicht aufgezeichnet und die angegebene Zahl der Kilo­gramme wird als Tara in Abzug gebracht bei der Feststellung des bon jedem Arbeiter geförderten Materials. Es hat sich nun heraus­gestellt, daß die Wagen alle mit viel größerem Gewicht aus­gezeichnet sind, als sie tatsächlich haben, und zwar mit je 15 bis 30 Kilo mehr, die also die im Afford arbeitenden Bergleute fördern müssen, ohne sie bezahlt zu bekommen. Sobald die Arbeiter diese Gaunerei erkannt hatten, benachrichtigten sie den Polizeikommissar und ließen nach Ausfuhr der Morgenschicht in Anwesenheit des Rechtsanwalts Genossen Bezzi den Betrug fonstatieren. Auf Grund des in Gegenwart der Behörden der Bürgermeister von Spoleto , Genosse Arcangeli, hatte einen Vertreter geschickt aufgenommenen Tatbestandes wird nun der Straf- und Zivilprozeß gleichzeitig angestrengt. Die Arbeiter verlangen die nachträgliche Bezahlung der in den 5 Jahren unbezahlt gebliebenen Kohlen­So stiehlt die Terni " nach oben und nach unten. Den Staat, ihren besten Stunden, hat sie um Millionen betrogen, und den armen Bergleuten, die es auf 2 Lire Tagesverdienst bringen, gaunert sie einen Teil ihres Hungerlohnes ab. Noblesse oblige!

mengen.

Amerika.

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In New York sind die Politiker eifrig an der Arbeit für die Wahlen im November. Daß William Randolph Hearst sich um das Amt des Staatsgouverneurs von New York bewerben würde, war schon längst bekannt, aber man toußte nicht, ob er versuchen würde, die Nomination von der demokratischen Partei zu erhalten. Jetzt wird bekannt gemacht, daß die von Hearst gegründete" Unabhängige Liga" im September ihre Staatsfonvention abhalten werde, um eine Standidatenliste für die Staatsbeamten und Kongreßbertreter auf­zustellen, natürlich mit Hearst an der Spize als Kandidat für den Gouverneursposten. Seit der letzten Bürgermeisterwahl in der Stadt New York , wo Hearsts Sieg nur durch Wahlbetrug verhindert wurde, wissen die Republikaner wie die Demokraten, daß Hearst ihr stärkster und gefährlichster Gegner in der kommenden Wahl sein wird. Durch feinen Reichtum und seinen Einfluß als Zeitungsfönig fann er allein schon eine große Macht entfalten. Dann hat er es verstanden, sich in den Kreisen der organisierten Arbeiter viele Freunde zu machen, und durch sein Programm von der Ueberführung öffentlicher Nuß­barkeiten in den Besitz der Gemeinden resp. des Staates macht er großen Eindruck auf weite Boltskreise. In der sozialistischen Partei weiß man, daß durch die Hearſtbewegung der Partei viele Stimmen berloren gehen, denn die Wähler sehen bei Hearst die Chancen eines Wahlerfolges, die bei der sozialistischen Partei vorläufig noch aus­geschlossen sind, und auf solche Chancen des Erfolges kommt bei dem amerikanischen Durchschnittswähler sehr viel an. Man hört zu Wahlzeiten häufig die Redensart:" Ich werde doch meine Stimme nicht wegwerfen", das heißt: Ich werde nicht für einen aussichts­lesen Kandidaten stimmen". Trotzdem hat die Partei natürlich eine eigene Kandidatenliste aufgestellt. Die Wahl zum Gouverneur würde für Hearst wieder eine Stufe auf der Leiter zum Präsidenten­stuhl sein, wohin sein politischer Ehrgeiz strebt. Er gilt als Demo­frat, auf dem linken Flügel der Partei stehend. Wie bei der Bürger­meisterwahl, so muß er auch bei der Gouverneurswahl gegen den mächtigen Einfluß von Tammany Hall in New York kämpfen.

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Gewerkschaftliches.

Wie die Post" zitiert.

Daher ersucht die Bezirksleitung des Metallarbeiterverbandes in Stettin , den 3uzug von Klempnern nach Rostock , von Metallarbeitern aller Branchen nach Güstrow , Köslin und Gnoien i. Medlb. streng fernzuhalten.

Und wieder Soldaten als Streitbrecher.

In Jena sind die Transportarbeiter in einen Streif eingetreten. natürlich haben sich die Behörden sofort daran gemacht, den For­Deutscher Metallarbeiterverband.( Ortsverwaltung Berlin .) derungen der Arbeiter entgegenzutreten. Neben den Bahnbeamten hat man, wie uns ein Privattelegramm meldet, auch wieder Bom Lohnkampfe der Glaser . Infolge der Gründung der Fr.Vereinigung oldaten als Streifbrecher abkommandiert. 14 der Marssöhne von Glaſermeistern, welche die Forderungen der Gesellen bewilligt im Königsrock tragen Kohlen usw. Das Gewerkschaftskartell hat da haben, hat sich der Vorsitzende des Verbandes der Glasereien Berlins und der Vororte, Nöhlich, den ihm bekannten Vertreter einer mit gegen sofort öffentlich energisch protestiert. dem neuen Verein im Vertragsverhältnis stehenden Glashandlung Eine gelbe Straßenbahnerorganisation soll in Köln ins Leben rufen lassen und hat ihm erklärt: Fordern Sie, was Sie wollen, gerufen werden. Auf den städtischen Bahnhöfen hängt, ohne Zweifel nennen Sie mir eine Summe in beliebiger Höhe, nur liefern mit Genehmigung der Direktion, das Statut aus, und in den Dienst­Sie nicht an die bewilligten Firmen!" Jener Verzetteln wird besonders auf die neue Organisation hingewiesen. Der treter hat hierauf ablehnend geantwortet. Dieser Coup ist also Name des gelben Verbändchens lautet:" Verein der Angestellten den Scharfmachern nicht gelungen, aber man sieht daraus, zu der städtischen Straßenbahnen zu Köln a. Rhein ". In dem Statut welchen Mitteln die Herren greifen, um die nun einmal durch Gesinnung an den Tag zu legen(!) und zu fördern" wird gesagt, daß der Verein u. a. bezweckt: treue vaterländische brochene Materialsperre von neuem wirksam zu machen und damit sowie ein gutes Einvernehmen mit allen obrigkeitlichen die eigenen wankend gewordenen Reihen wieder zu festigen. Auch Behörden zu unterhalten durch die Verpflichtung der gestern haben wieder Firmen, sogar Mitglieder des Unternehmer- Mitglieder, alle staatsfeindlichen Bestrebungen zu verbandes, den Tarifvertrag unterzeichnet, so daß jezt 287 Glajer erstiden(!) und abzuwehren". Der Verein soll also eine bei 53 Firmen zu den neuen Bedingungen arbeiten. Art politischer Feuerwehr sein. Wie das Ersticken" der staats­feindlichen" Bestrebungen vor sich gehen soll, sagt das Statut nicht; vermutlich wird man sich auf das Anschwärzen, Verleumden und Denunzieren derjenigen Straßenbahnangestellten beschränken, die eine unabhängige Gesinnung an den Tag legen. Auch daß der Verein Zwietracht in die Reihen der organisierten Straßenbahner tragen und im Falle eines Ausstandes Streitbrecher stellen soll, ist in dem Statut nicht ausdrücklich niedergelegt.

Der Streik in der Pianofabrik von Bell u. Co., Andreasstr. 32 und Grüner Weg 79, der für den ganzen Beruf von einschneidendem Interesse ist, dauert unverändert fort. Die bestreiften Unternehmer find eifrig bemüht, Arbeitswillige heranzuziehen, jedoch mit sehr geringem Erfolge. Wie bei den meisten Streits in der Gegenwart hat man auch hier die Polizei gegen die Streikenden mobil gemacht. Neuerdings hat sich auch das Unternehmerorgan, die Musik­instrumentenzeitung" in den Dienst der bedrängten Firma gestellt. In ihrer letzten Nummer gibt dieselbe eine in den meisten Punkten falsche Darstellung über die Ursachen und den Verlauf des Streiks. um die öffentliche Meinung irrezuführen, sucht man von jener Seite die Dinge zu verdrehen und zu entstellen. So wird unter anderem von der Musikinstrumentenzeitung" behauptet, die Firma Bell u. Co. habe bei Neuregelung der Akkordpreise Lohnabzüge nicht ge­macht, und das Blatt weist dabei darauf hin, daß man zur Her= stellung des Umbau, soweit derselbe weiter in Akkord ausgeführt wird, nur die Hälfte der Zeit brauche, wie vorher zur Herstellung des ganzen Akkords notwendig war. In Wirklichkeit sind es ja nur drei Fünftel der ganzen Arbeit, die auch fernerhin in Akkord ge­macht werden sollen. Und dafür boten die Unternehmer den streifenden Arbeitern, um nur einige Positionen herauszugreifen, in einem Falle 60 M.( Preis des ganzen Affords 140 M.), dann für eine andere Sorte 58 M.( Preis des ganzen Affords 140 M.) und so fort. Hieraus geht auch für jeden Laien klar hervor, daß die Firma Bell u. Co. enorme Lohnabzüge zu machen versuchte. Abgesehen von verschiedenen anderen Lügen und Verdrehungen veröffentlicht die Musikinstrumentenzeitung" falsche Zahlen über die bei Bell u. Co. erzielten Verdienste. Wenn auch die Firma über einen Stamm tüchtiger Arbeitskräfte verfügt hatte, sind solche Durchschnitts­verdienste bei Bell u. Co. nicht erzielt worden, wie sie vom Unter­nehmerorgan angegeben sind.

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Erwiderung.

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Die Textilfabrikanten in Euskirchen ( Rheinl.) verharren immer noch auf einem ablehnenden Standpunkt, so daß der Weberstreik mit unverminderter Schärfe fortdauert.

Die Lohnbewegung der Former und Gießereiarbeiter in Eus. firchen hat mit der Bewilligung der Forderungen der Ausständigen geendet, nachdem die Hoffnung auf Zuzug von Arbeitswilligen un­erfüllt blieb.

Die Hartgummidrechsler der Felten u. Guilleaume- Lahmeyer­Werke in Mülheim a. Rhein befinden sich wegen Lohndifferenzen im Streit. Zuzug ist fernzuhalten.

Arbeitswillige als Gesellschaftsstüten.

Im Januar dieses Jahres fand vor dem Leipziger Landgericht ein Landfriedensbruchprozeß statt, über den mir seiner furchtbaren Strafen wegen und wegen seiner Bedeutung für die Gewerkschafts­tämpfe berichteten. Damals waren im Martranstädter Land­friedensbruchprozeß gegen die Leiter der Kürschnerlohnbewegung in Markranstädt die Arbeitswilligen sektionsweise als Belastungs­zeugen aufgetreten, und das Gericht verurteilte drei wackere Arbeiter­führer, Familienväter und Ehrenmänner, zu je 1 Jahr Gefängnis und 5 Jahren Verlust der Ehrenrechte. Damals hatte der Direktor Schierig von der durch den Streit betroffenen Fabrik wörtlich in feiner Zeugenaussage gemeint: Und was die Arbeitswilligen betrifft, so gehört doch ein foloffaler Mut dazu, trok der alltäglichen Belästi gungen den Unternehmern treu zu bleiben. Das hat sich bis heute Gott sei Dank erhalten!"

Es wird diesen Leuten jedenfalls nicht gelingen, die Deffent­lichkeit über den wirklichen Sachverhalt zu täuschen. Wir bitten, den Zuzug auch ferner fernzuhalten. Die Branchenleitung der Klavierarbeiter.( Deutscher Holzarbeiter- Derselbe Zeuge mußte heute in einem Hehlereiprozeß berband.) als Zeuge auftreten, da einer der treuen" Arbeitswilligen an Von der Vereinigung der Musikinstrumentenarbeiter ging uns geklagt war, Felle aus der Firma Leo Walters Nachfolger in in derselben Angelegenheit eine Zuschrift zu, welche diese Dar- Markranstädt berklitscht" zu haben. Der Angeklagte, ehe stellung in allen Teilen bestätigt. malige Zimmermann Peters will die auf 1500 M. abgeschätzten Felle von der Firma Leo Walters nicht gestohlen, sondern vom großen Unbekannten zum Verkauf erhalten haben. Als einer der eben tuellen Käufer in Weißenfels mit dem Angeklagten mitfahren wollte, weil ihm die ganze Geschichte, wegen des Ursprungs der Waren, nicht ganz sauber vorkam, rückte der treue Arbeitswillige auf dem Bahnhofe aus. Der Direktor Schierig erklärte nun als Zeuge, iene elle seien bei seiner Firma gestohlen worden. In der Dieb­stahlszeit hätte er nur neue Leute gehabt, die alten und ein­Und auf die Frage des Vor­gerichteten seien entlassen worden. sitzenden, ob er denn nicht gewußt habe, daß bei ihm beschäftigte Arbeitswillige schon wegen Eigentumsvergebens bestraft seien, meinte derselbe Direktor, der einst einen Dithyrambus auf die treuen Ar­beitswilligen vom Stapel ließ, jest wörtlich: Ja, leider haben wir Der Ans mit den Arbeitswilligen trübe Erfahrungen gemacht. geklagte wurde zu sechs Monaten Gefängnis und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt.

In Nr. 176 des Vorwärts" befindet sich eine Erklärung des Kollegen Alfred Hanke, in trelcher gesagt wird, daß Hanke die Beschuldigung, die Organisationsvertreter hätten einen Baffus des Vertrages den Mitgliedern gegenüber unterschlagen, um die 3u­stimmung zum Vertrage zu erlisten, zurückgenommen habe. Dem­gegenüber stelle ich fest, daß wegen des durch diese Verdächtigung entstandenen Tumultes der Versammlungsleitung eine formelle Zu­rücknahme nicht bekannt wurde. Ebenso steht fest, daß Hanke die Versammelten aufforderte, nachdem er gesprochen, einen Antrag auf Schluß der Diskussion zu stellen!!!

Sollte der Frrtum wirklich zurückgenommen sein, so war die Aufforderung, sämtliche Organisationsvertreter sollen ihre Aemter niederlegen, hinfällig. Eine Anfrage, ob man diesen Satz aus der Resolution ausschalten wolle, erfuhr von Hanke und dem größten Teil der Versammelten Widerspruch. Erst darauf weigerte ich mich, die Abstimmung vorzunehmen, und zwar weil die Be­schuldigten nicht mehr zum Wort tamen. Eine Verurteilung, ohne die Beschuldigten sich berteidigen zu lassen, widerspricht meinem Ge­rechtigkeitsgefühl und hielt ich es deshalb für meine Pflicht, diese zu verhindern. Ernst Klar.

Deutfches Reich.

Im Eisen- und Stahlwerk Güstrow , 2. Martins, sind am

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Obgleich schon zu Hunderten von Malen Beweise für die mo­ralische" Qualität der Arbeitswilligen geliefert sind, wird sie das Unternehmertum immer wieder gegen ehrliche Arbeiter ausspielen, werden durch Aussagen solcher Subjekte immer wieder ehrliche Arbeiter ins Gefängnis wandern müssen. Und immer von Rechts wegen!!!

In der vorigen Woche mußten wir dem unparteiischen" Freitag, den 27. Juli, die sämtlichen Former und Gießereiarbeiter Letzte Nachrichten und Depeschen.

Wir schrieben damals u. a.:

" Was sonst an nichtigen Kleinigkeiten vielleicht den Gästen des Kaiserhofes" als angenehmer Zimmerschmuck erscheinen mag, hat für die Behausungen der Arbeiterschaft nicht einmal ein gebildeten Wert; es hat für die Arbeiter gar feinen Sinn, sich der­gleichen anzueignen."

In dieser Form paßt der Satz der Redaktion der" Post" nicht für ihre Polemit. Sie macht deshalb daraus:

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Warschau , 2. Auguft.( W. T. B.) General Markgrafsky, der Gehülfe des hiesigen Generalgouverneurs, ist heute in der Sommer frische Otwock bei Warschau ermordet worden. Petersburg, 2. August. Ein glaubwürdiges Gerücht besagt, daß Marineministerium habe aus Kolfo- Wiek( Estland ) die Meldung erhalten, die Besatzung des Panzerfreuzers Pamjat Azowa" habe gemeutert und sei mit dem Schiff ins Baltische Meer auss gelaufer

Ein Dementi.

Ob's war ist?

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Berliner Lokal- Anzeiger" auf die Finger klopfen, weil, er die in den Streit eingetreten. Im Frühjahr wurden die Lohn- und auf dem Kaiserhof" beschäftigten Bauarbeiter beweislos des Arbeitsverhältnisse durch mehrmalige Berhandlungen mit den Be= Diebstahls bezichtigte. Die Sache scheint der Post" wertvoll zirtsleitern des Metallarbeiter- und des Fabritarbeiterverbandes fest­genug, sie noch einmal ans Tageslicht zu ziehen, um die Ver- gelegt. Die Innehaltung der Abmachungen ließ stets zu wünschen übrig.. Es stand in den Abmachungen unter anderem ein Bassus, dächtigung des Lokal- Anzeigers" zu wiederholen und sich nach welchem jugendliche Arbeiter mit 23 Bf. Stundenlohn eingestellt gleichzeitig am Vorwärts" zu reiben. werden sollten. Jetzt legt die Firma diese Bestimmungen so aus, daß sie alle unter 21 Jahre alten Arbeiter zu den Jugendlichen" rechnet! Durch Verhandlungen hatte Herr Martins sich nun dazu verstanden, das Alter der Jugendlichen auf unter 20 Jahre fest­zusehen. Selbstredend konnte auch hierauf noch nicht eingegangen Petersburg, 2. August. Entgegen den hier eintreffenden amt­werden, es muß vielmehr unbedingt darauf gesehen werden, daß jeder über 18 Jahre alte Arbeiter auch als Vollarbeiter gilt. Außerlichen Berichten behaupten aus Kronstadt hier eingetroffene dem aber hat die Firma die Einführung der Akkord- Reisende, daß tatsächlich vier Kriegsschiffe mit Meuterern an Bord arbeit angeordnet. Da der Betrieb absolut nicht darauf ein- in Kronstadt eingetroffen seien, wo sie Geschütze auf die Stadt gerichtet ist und es an dem zur Affordarbeit nötigen Material( Form- richteten, ohne jedoch zu feuern. Die Bevölkerung von Kronstadt Was sonst an wichtigen sleinigkeiten. fasten usw.), an Hülfsarbeitern und vielem anderen fehlt, außerdem ist von einer Vanit ergriffen. Man beachte: Aus den nichtigen werden wichtige Kleinig- aber die Preise, besonders für das Putzen des Stahlgusses, nicht ge­feiten, so wichtige, für die" Post" wichtige, daß ihre Redaktion nügen, da ferner alle die sonst eintretenden Mißstände auch hier zu befürchten, so mußte die Affordarbeit verweigert werden. Nach sie auch noch gesperrt drucken läßt. Und dann wird auf den diesen Vorkommnissen erachteten auch die Arbeiter sich nicht mehr angeblichen Satz des Vorwärts" losgehauen! an die Abmachungen vom Frühjahre gebunden und forderten eine übrigens die nichtigen Kleinigkeiten, die für die Bourgeoisie allgemeine Erhöhung des Lohnes um 3 Pf. pro Stunde. Daß diese einen eingebildeten, für die Arbeiter nicht einmal diesen Wert Forderung berechtigt ist, geht aus der Tatsache hervor, daß jebt un­haben, mit Stunst und Kunstgeschichte zu tun haben, welche die gelernte Arbeiter mit 25 f. pro Stunde(!) bezahlt werden. " Post" gegen uns ins Feld führt, ist unklar. Hotelzimmer, Die Firma bezahlt die niedrigsten Löhne in der auch die des Kaiserhof", sind sicher keine Museen, und ihre ganzen Stadt! Es haben nun am Montag nochmals Berhand­lungen stattgefunden. Diese hatten das Resultat, daß die Afford­Drapierungen nach der Entfernung nüchterne Lappen. arbeit unterbleiben soll, das Alter der jugendlichen Arbeiter auf Uebrigens behauptet auch die" Post" wieder, die Arbeiter 18 Jahre festgesetzt ward und die Abmachungen schriftlich festgelegt am Kaiserhof" hätten den gewonnenen Solidaritätsstreit mit werden sollen. Jede Erhöhung der Löhne wurde je­den Glasern inszeniert, um den polizeilichen Ermittelungen doch strikte berweigert. Die Arbeiter haben darauf be­über die angeblichen Diebstähle aus dem Wege zu gehen. schlossen, den Streit fortzuführen, der sich nunmehr Den Arbeitern war natürlich von derartigen Ermittelungen also nur um die Erhöhung der für die heutigen Verhältnisse geradezu nichts befannt; ein Streit wirkt auch nach ihrer Erfahrung erbärmlichen Löhne dreht. Während in fast ganz Deutschland die Hülfsarbeiter einen Mindestlohn von 30 Pf. durch die Former­nicht zurückschreckend, sondern anziehend für die Polizei. 28 Pf. zu erlangen. Wie dem auch sei: Nachdem jetzt die" Post" diese lügen bewegung erzielt haben, müssen die Güstrower noch streiten, um hafte Behauptung des Lokal- Anzeigers" übernommen hat, ist ihre Unrichtigkeit erwiesen. Die Poſt" bringt bekanntlich über die Arbeiterbewegung nichts, ohne sich vorher sorgfältig Verantw. Rebatt.: Carl Wermuth, Berlin - Rigdorf. Inserate verantw.: Ty.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u, Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagenu. Unterhaltungsbla

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Was

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Petersburg, 2. August. Durch das energische Eingreifen der Schlachtschiff" Slawa" und" Besarewitsch" sowie des Kreuzers Bogathr" ist die Meuterei in Sveaborg vollständig unterdrückt worden. Die Mannschaften dieser Schiffe erhalten große Be lohnungen, da durch ihr loyales Verhalten die Krise abgewandt wurde. Die Gefahr eines Aufstandes in Kronstadt ist beseitigt.

Vorbereitung zur Vergeltung. Petersburg, 2. August. Der Zar hat die Einberufung eines Kriegsgerichts verfügt, welches die Meuterer von Sveaborg abzus urteilen haben wird.

Sie werden gebraucht. Buenos Ayres , 2. August. Der Kriegsminister verfügte die Wiedereinstellung aller an der Meuterei vom 5. Februar d. J. bes teiligt gewefenen Offiziere, mit Ausnahme derjenigen, die sich eines Verbrechens schuldig gemacht haben.

Ein Flammenmeer in Merifo. Außer den Formern und Gießern zu Güstrow sind die Merifo, 2. Auguft. Etwa 60 Quadratkilometer der Oberfläche lempner in No stod in eine Lohnbewegung eingetreten, ebenso des Golfes von Merife stehen in Flammen; man vermutet, daß eine in Köslin die Schlosser, Dreher, Former, Schmiede und deren Hülfs- Petroleumquelle im Golfe entstanden ist, die in Brand geriet.