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Nr. 179.

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Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

23. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Kolonel geile oder deren Raum 50 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins. und Bersammlungs- Anzeigen 30 Pfg. ,, Kleine Anzeigen", das erste( fett­gedruckte) Bort 20 Bfg., jedes weitere Bort 10 Pfg. Stellengesuche und Schlaf stellen- Anzeigen das erste Wort 10 Bfg., jedes weitere Wort 5 Bfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition is bis 7 Uhr abends geöffnet. Lelegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Catfachen beweifen!

Man schreibt uns:

Die deutsche   Regierungspresse, voran die Norddeutsche Die deutsche Regierungspresse, voran die Norddeutsche Allgemeine Zeitung", zeigt stets die größte Empörung, wenn im Ausland behauptet wird, der deutsche   Kaiser mische sich in die russischen Vorgänge und erteile dem Kaiser Nikolaus reaktionäre Ratschläge. Es wäre viel vernünftiger, wenn die geschäftsmäßigen Entrüstungsschulzes in sich gehen und ihrem Gewissen die Frage vorlegen würden, ob die bewußten Be­hauptungen wirklich so frivol aus dem Nichts konstruiert sind, wie sie der Welt glauben machen wollen.

Sonnabend, den 4. August 1906.

"

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.

Da

auf die Finger und dann wird der Verdacht, daß Nikolaus II.   mehrere andere Offiziere festnahmen und in einen Wagenschuppen ein in Berlin   einen Rückhalt habe, von selbst verschwinden. Also sperrten. Die Sappeursoldaten schlossen sich den Meuterern an. Die her mit diesem Dementi"! Ist es da, so wird das Ausland Meuterer, unter denen sich mehrere Agitatoren in bürgerlicher und auch die deutsche   Sozialdemokratie in Sack und Asche Kleidung befanden, bemächtigen sich eines Festungseisenbahn­zugs und begaben sich nach dem Fort Konstantin  . Buße tun. So lange es aber ausbleibt, muß es sich die die dort diensttuenden Artilleristen sich weigerten, Norddeutsche Allgemeine Beitung" schon gefallen laffen, daß Meuterern anzuschließen, wurden fie festgenommen, die Offiziere sich den sehr viele Leute ihre Beteuerungen und Schwüre nicht für wurden gefesselt. Einigen gelang es aber die Verschlüsse von den bare Münze nehmen. Geschüßen abzunehmen bis auf einen. Nachdem die Meuterer das Fort eingenommen hatten, hißten sie die rote Flagge und gaben einen Kanonenschuß ab. Alsbald wurde vom Damm aus aus Maschinengewehren und den Festungsgeschützen der Garde. Artillerie gefeuert. Buerst erwiderten die Meuterer ins Wasser, während ein anderer Teil auf einem Dampfer zu ent das Feuer, es entstand unter ihnen aber Verwirrung, ein Teil sprang fommen suchte, der alsbald verfolgt wurde. Um 5 Uhr ergaben fich die Meuterer, unter den Verhafteten befinden sich fünfzehn Bivil­

Die russische Revolution.

Aufruhr über Aufruhr.

Der Zar erficht Siege. Die Truppen und Matrosen, die ihm treu geblieben sind, haben diesmal noch zugereicht, um die Meuterer von Sveaborg, von Helsingfors  , von werfen. Auf der ganzen Linie ist die kaiserliche Flagge fieg­Kronstadt, des Kreuzers Pamjat Azowa" niederzu­reich geblieben. Aber Siegesfreude will nicht aufkommen

am Hofe.

"

personen.

Ein nicht geringer Teil der Schuld an dem Mißtrauen, das Wilhelm II.   von weiten Kreisen des Auslandes entgegen­gebracht wird, fällt auf die nationalen" Tintenkulis felbst. Sie suchen den Kaiser zu einem irdischen Herrgott zu machen; bei allen großen Aftionen, mögen sie das Deutsche Reich auch nur indirekt berühren, stellen sie den Kaiser als die eigentliche Triebfeder hin. Als z. B. Rußland und Japan   Frieden ge- greift wohl im Kreise der Machthaber, daß sie die Quelle Blutig erkauft sind die ruhmlosen Siege und man be­schlossen hatten, hieß es zuerst, Präsident Roosevelt   gebühre der Revolution nicht verstopfen. Jeder Augenblick fann neue das Hauptverdienst. Schon nach drei Tagen posaunten die Ausbrüche zeitigen. Schon ist aus Warschau   eine neue deutschen Byzantiner aus, nicht Roosevelt  , sondern Wil  - Meuterei gemeldet. Die Arbeiter Petersburgs rüsten zum helm II. habe das Ende des Blutvergießens veranlaßt. Und Generalstreif. Und je mehr die Revolution fortschreitet, um war während des russisch  - japanischen Krieges in der gut- so vollendeter wird das Zusammengehen der räumlich ge­gesinnten Presse von an den Zaren zu lesen? Wenn aber der deutsche   Kaiser von trennten Rämpfer werden. Die Meutereien an der Ojtjee Dftfceflotte erweist sich bereits als tragisches Fiasko. In Kronstadt  ,

seinen eigenen Anbetern als ein Allerweltsmann, als ein deus ex machina gepriesen wird, so darf man sich nicht wundern, daß andere Leute den Faden in einer anderen Nummer weiterspinnen und sagen, Wilhelm II.   sei auch der Urheber weniger löblicher Dinge. Die Byzantiner haben auf der ganzen Welt die Ueberzeugung erweckt, der jetzige deutsche   Kaiser wolle überall spiritus rector sein. Und nun haben sie die Bescherung.

Die telephonische Verbindung mit Petersburg   ist seit gestern abend unterbrochen. Telegramme aus Kronstadt   werden nicht mehr befördert. Petersburg, 2. August.  ( Laffan- Meldung.) Aus Petersburg   ist nach Kronstadt   der Befehl ergangen, die Führer der Menterer sofort hinzurichten. meldungen zufolge feinen Wunden erlegen. Kronstadt  , 3. August. Konteradmiral Beklemhtscheff ist Blätter­Agentur.) Ueber Kronstadt ist der Kriegszustand verhängt worden. Kronstadt  , 3. Auguft.( Meldung der Petersburger Telegraphen­Sieben Meuterer von der Minenkompagnie find wegen Ermordung von Offizieren zum Tode durch Erschießen verurteilt worden. Petersburg, 2. August.  ( Laffan- Meldung.) Die Meuterei der Versuch dar. Als besonders furchtbares Merkmal wird von allen Mannschaften von revolutionärem Geiste erfüllt, hatten von wo die Meuterei ihren Ausgang nehmen sollte, waren die bürgerlichen Beobachtern hervorgehoben, daß die Erhebungen weder aber rein politisch gewesen sind, daß der Schlachtruf lautete: Menterei ist eingestandenermaßen rein politischer Natur. fraftvolle Führer noch einen festen Plan. Die Land und Freiheit", nicht: Besseres Effen!". So läßt sich Meuterer bestehen aus den Mannschaften der Torpedoabteilungen Die der Fortschritt erkennen, den die Bewegung in Armee und und den Genietruppen, die auf der äußersten Landzunge des Festungs­Flotte seit Sewastopol   und der Meuterei auf dem Potemkin" bezirks im Quartier lagen. Beim Ausbruch des Aufstandes über­caschten sie die Offiziere in deren Quartieren, wobei eine Anzahl der Vorgefeßten getötet und die meisten verwundet wurden, darunter der Kommandant und seine Gemahlin. Alle übrigen bemächtigten sich darauf eines Zuges nach dem Fort Konstantin und feuerten eine Granate gegen Kronstadt  . Die Garnison war jedoch auf derartige Ereignisse vorbereitet und sofort ging ein Bataillon Infanterie mit drei Schnellfeuergeschützen gegen das Fort, auf welchem bald die weiße Flagge gehißt wurde. Während der Revolte lehnten Infanterie und Artillerie es ab, sich den Meuterern an­zuschließen.

gemacht hat.

Furchtbare Blutopfer sind aufs neue gebracht worden. und die Nache des Zaren wird ihnen noch Blutströme folgen laſſen. Schon ist der Befehl zur summarischen Justiz gegeben. Bluthunde werden wüten. Abermals geht eine Tragödie auf der russischen Bühne zu Ende. Die Revolution schreitet weiter. Alle Opfer dienen

nur ihr.

Ueber

II. Offiziere wurden von den Aufrührern gefangen gesezt. Außerdem steht fest, daß Wilhelm 11. kein Freund von Wolfsvertretungen ist, die aus allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen hervorgehen. Der Reichstag hat es zur Ge­direkten Wahlen hervorgehen. Der Reichstag hat es zur Ge­nüge erfahren. Obwohl er die politischen Anschauungen des Boltes feineswegs richtig wiederspiegelt, weil man die Städter durch die seit der Reichsgründung unveränderte Beibehal­tung der Wahlkreise schwer benachteiligt hat, und obwohl der Reichstag   so zahm ist wie ein Schoßhündchen, erfreut er sich teineswegs der Gunst des Kaisers. Wir erinnern nur an das Telegramm an Bismarck  , an die Aeußerung über die Diäten, an den Widerstand, den die Einführung der letteren bei ihm gefunden hat. Selbst der preußische Landtag, der els wirkliche Volfsvertretung gar nicht gelten fann, hat schon feinen Mißmut zu spüren bekommen.

Sveaborg

schweigen heute die Meldungen. Die Russische   Telegraphen­agentur hat wahr gesprochen, der Bar ist wieder im Besitz seiner Festung. In

Helsingfors  

Diese

Der Voff. Ztg." wird von ihrem Korrespondenten vom 2. August aus Kronstadt   gemeldet:

Der Aufstand war ausgesprochen politischer Natur; auf den Meutererflaggen standen die aus der Reichsduma bekannten Worte Land und Freiheit". Die Anzahl der Aufständischen betrug 500 Geniesoldaten und 2600 Matrosen. Insgesamt sind acht höhere Offiziere getötet, elf verwundet, darunter Admiral Bellemhfscheff sehr schwer. Die Anzahl der beiderseitig ge­töteten und verwundeten Soldaten ist noch nicht festgestellt, jedoch sehr bedeutend. Unter den Verhafteten ist ein unbekannter Zivilist, der angeblich den Aufstand geleitet hat. Zwei andere Zivilisten wurden bei einem Fluchtverfuch auf einem Motor­boote erschossen. Die allgemeine Ansicht geht dahin, die einem weit größeren Aufstande in Kronstadt  . Man meint, die Rädels­gestrigen und heutigen Geschehnisse seien lediglich das Vorspiel zu führer hätten gestern teine Zeit gehabt, die Artillerie auf ihre Seite zu bringen, was beim nächsten Butsch wahrscheinlich sein wird. Die Einwohner verlassen scharenweise Kronstadt  . Der Kreuzer, Bamjat Azowa".

hat der Kampf länger gedauert. Von dort wird folgendes Und ist die deutsche   Regierungsmethode nicht sehr dazu gemeldet: angetan, die bewußten Gerüchte zu stüßen? Muß diese Helsingfors, 3. August.  ( Meldung von Ritzaus Bureau.) I Methode nicht einen bösen Schatten in dem vorgeschritteneren der alten Nyelandskaserne entstand gestern nachmittag eine Meuterei, Teil des Auslandes werfen? Man fann sich denken, welch bei der sowohl Salven wie einzelne Schüsse abgegeben wurden. geradezu russische   Eindrücke die politischen Prozesse, die un- Die Kugeln fielen zum Teil auf die Straße. Die Ver­unterbrochen im Deutschen Reich, vor allem in Preußen und wundeten wurden in die Militärlazarette gebracht. Von Svea Sachsen, spielen, z. B. in England machen. Schon der Süd- führer Leutnant Kahanstij soll mit etwa 150 Mann an Bord des borg wurden über 100 Verwundete eingeliefert. Der Aufrührer­deutsche wird immer mehr von Zweifeln geplagt, ob Preußen Dampfers Wyshel" geflüchtet sein, um sich dem Großfürsten Michael ein moderner oder halb barbarischer Staat sei. Was mag zu ergeben. Bei den Straßenkämpfen in Helsingfors   wurden 7 Ber­erst ein Engländer denken, der von dem in Preußen und fonen getötet und 7 verwundet. Sachsen   beliebten Einsperren wegen politischer Aeußerungen Helsingfors  , 3. Auguft.( Meldung der Petersburger Telegraphen­hört oder liest? Und ist es nicht ein unbestreitbares Faktum, Agentur.) Einige hundert junge Leute haben der Polizei ihre daß im Deutschen Reich die Feinde des Reichstagswahlrechtes, Dienste zur Herstellung der Ordnung angeboten. Unter Führung Der Potemkin" hat einen Nachfolger erhalten. Ein zweites Schiff ja jogar die Befürworter des Staatsstreiches von der offiziösen der Polizei bemüht sich diese Bürgerwehr, die die Weiße Garde" der ruffischen Flotte ist geraume Zeit in der Macht aufständischer den Ausstand zu verhindern. Ungeachtet der Truppen gewesen. Aber schneller als seinerzeit beim Potemkin" hat Presse, die über die Sozialdemokratie so gern herfällt, nie- genannt wird, den Ausstand zu verhindern. mals zurückgewiesen werden? Gelbst ganze Verschwörungen Forderung der Roten Garde, den Straßenbahnverkehr einzu- die Fahrt geendet. Folgende Meldungen geben die kurze Geschichte stellen, dauert dieser unter Bewachung der Weißen Garde fort. dieser Menterei gegen dieses Recht regt die Regierung nicht auf. Ein ein Leytere wurde von der Roten Garde aus dem Hinterhalt beschossen ziges Mal war in den höchsten Regionen des Reiches ein und erwiderte das Feuer. Beim Eingreifen von Militär wich die Note energisches Eintreten für ein freiheitliches Wahlrecht zu be- Garde zurück. Ein zweiter Zusammenstoß erfolgte in der Nähe des obachten. Diese Rede wurde aber nicht in Preußen, Bahnhofes. Gegenwärtig ist die Ruhe in den Straßen wieder her­sondern in der bayerischen Reichsratskammer vom bayerischen gestellt, doch ist die Lage ernst. Die von der Roten Garde genährte Prinzen Ludwig gehalten. Erregung unter den Arbeitern hält an. Sveaborg ist in den Händen des Kommandanten. Auf den Forts herrscht wieder Ordnung. Die Zahl der Opfer wird auf 100 angegeben. Auf der Reede liegen die Kriegsschiffe Befarewitsch"." Bogathr"." Silawa" und ein Minen­freuzer.

Man täusche sich doch nicht darüber, daß das Aus­Iand für die rückständigen deutschen   Zustände in letter Justanz Wilhelm II.   verantwortlich macht und daraus seine Konsequenzen in bezug auf Rußland   zieht.

Nicht intrigante Ausländer sind daran schuld, daß der deutsche   Kaiser als Nikolaus' böser Geist hingestellt wird, sondern die deutschen   Byzantiner, die deutschen   Schweif­wedler und die deutsche   reaktionäre Regiererei sind die Ur­fache. Es geht jetzt nur die Frucht des jahrelang aus­gestreuten Samens auf.

Petersburg, 3. August.  ( Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur.) Der Anführer der Roten Garde in Helsingfors Cock ist verhaftet worden.

Wild ist der Aufstand in

Kronstadt

-GO

"

Agentur aus Reval   gemeldet wird, bestätigt sich das Gerücht von Petersburg  , 2. August. Wie der Petersburger Telegraphen der Meuterei der Besatzung des Kreuzers" Pamjat Azowa". Der Kommandant und vier Offiziere des Schiffes sind von den Meuterern getötet worden.

Petersburg, 3. August. Das menternde Kriegsschiff Pamjat Azowa" hat sich in die Ostsee   geflüchtet und wird von drei Panzerr und mehreren Torpedos verfolgt.

Reval  , 3. Auguft.( Meldung der Petersburger Telegraphen­Agentur.) Der treugebliebene Teil der Befagung des Kreuzers Bamjat Azowa", der auf der Reede von Reval   angekommen ist, hat über die Meuterer die Oberhand gewonnen und um Hilfeleistung durch Infanterie gebeten. Die Mannschaft lieferte die an der Meuterei Beteiligten etwa 150 Mann den Be hörden aus. Die Meuterer wurden gelandet und verhaftet; die ganze Besatzung wurde entwaffnet. Mit dem Kreuzer trafen auch drei Offiziere, die von den Meuterern gefangen genommen waren, ein. Ein Agitator wurde verhaftet.

-

aufgeflammt. Die Nachrichten find allerdings dürftig die Wenn die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" sich ein- selbst aus diesen gefärbten Berichten ergiebt sich, daß ein heftiger Petersburger Telegraphen- Agentur ist fast die einzige Quelle. Aber bildet, sie könne die Welt mit Schimpffanonaden überzeugen, Stampf getobt hat. Die Nachrichten lauten: Indessen werden schon aus anderen Teilen des Reiches neue so ist sie sehr naiv. An solche Dementis kann man glauben Militäraufstände gemeldet. Dem Tag" wurde telegraphiert: und nicht glauben. Auch haben offiziöse Dementis einen zwischen den Meuterern und den treugebliebenen Truppen fort. Die großen Artillerielager Remberton bei Warschau   herrscht schon ben Petersburg, 3. August. In Kronstadt   dauern die Kämpfe Warschau  , 3. August, 12 Uhr 40 Minuten mittags. In bem üblen Geruch, da mit ihnen schon verschiedene Male die aus Kronstadt   einlaufenden Nachrichten find äußerst knapp und sehr zweiten Tag offene Meuterei. Die Artilleristen jagten ihre Offiziere Wahrheit dementiert wurde. Will man die Gerüchte, pessimistisch gehalten. Die telegraphischen Verbindungen sind vielfach weg und empfingen die gegen sie aufgebotenen Kofaten mit daß Wilhelm II.   den Haren   zu reaktionären Maßnahmen ver- unterbrochen. In Helsingfors   und Petersburg   ist der allgemeine startätschenschüssen. Ueber die Einzelheiten wird noch leite, gründlich widerlegen, so können nur Taten helfen. Ausstand verfügt worden. Man glaubt jedoch, daß die trengebliebenen strengstes Geheimnis bewahrt. Würden die preußische Regierung und die Reichsleitung die Truppen die Oberhand behalten werden. Laffan meldete am 2. Auguft aus Petersburg  : reaktionären Pfade, auf denen sie wandeln, berlassen, so wäre Petersburg  , 2. August. Der Petersburger Telegraphen- Agentur Aus Sewastopol   sind heute keine Telegramme mehr eingetroffen; dies der beste Beweis dafür, daß der Kaiser nicht daran wird aus Kronstadt   über die dort vorgekommenen Unruhen man glaubt deshalb, daß auch dort Revolution ausgebrochen ist. denkt, den russischen Absolutismus zu stüben. Man gebe folgendes berichtet: Gestern abend reboltierten die Soldaten dem preußischen Bolt ein freiheitliches Wahlrecht, das auch Kompagnie Oberstleutnant Allegandrow, seinen Gehülfen Kapitän der Festungsminenkompagnie, fie töteten den Kommandeur der Die Regierung verstärkt ihre Rüstungen. den Besiglosen zu Worte fonimen läßt, man stelle die politische Brotschinsky und dessen Mutter fowie eine Schwester des Kom- und öffentlichen Gebäude, darunter der Post, der Telegraphen- und Petersburg  , 3, August. Die militärische Bewachung der Straßen Inquifition ein, die im Reich wütet, man flopfe den Scharf- mandeurs. Die Meuterer marschierten dann nach der Batterie Telephonämter, ist erheblich verstärkt worden. Seit gestern abend machern, die das Reichstagswahlrecht tonfiszieren wollen, Luette, wo sie den Kommandeur ber Festungssappeurkompagnie und wird die Newa   nachts von einem auf der baltischen Werft liegender