Nr. 180. 23. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Sonntag, 5. August 1906.
Partei- Angelegenheiten.
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feit teilnehmen läßt, für die( nebenbei bemerkt) doch wirklich| sehener Kinderarzt darauf aufmerksam, daß die Fußverlegungen, di iederzeit wenigstens bei nicht zu jammervoller Entlohnung den barfüßigen Kindern zustoßen können, feineswegs so leicht 31 eine ausreichende Zahl erwachsener Personen zu finden ist. nehmen sind. Er schreibt une, gegenwärtig in den Schulferien ver Zur Lokalliste. Am Sonntag, den 5., und Montag, den 6. d. M., Das merkwürdigste ist, daß Frau M. den Jungen sozusagen gehe fast kein Tag, an dem nicht bei barfuß gehenden Kindern schwer Verlegungen durch Eintreten in Glasscherben usw. vorkommen findet in Französisch- Buchholz das diesjährige Erntefest statt. Wir direkt aus den Händen des Erziehungs " Diese Verlegungen", fügt er hinzu, sind deshalb so seh ersuchen alle Parteigenossen, welche aus dieser Veranlassung ge- direktors Neubauer selber bekommen hat. Herr gefährlich, weil sie die Ausgangsstelle der fast sicher zum Tod nannten Drt besuchen wollen, ganz besonders die Lokalliste zu Neubauer hat offenbar diese Pflegestelle für so vorzüglich ge- führenden Starrfrämpfe" werden können." Er bittet uns beachten. Frei find nur die Lokale: Klimas Restaurant Zum halten, daß er da nicht erst lange gefragt, sondern einfach ver- auf diese Gefahr hinzuweisen und vor ihr zu warnen. Der Rat is Storch", Hauptstr. 59, und Kähnes Gesellschaftshaus, Berlinerstr. 39. Folgende Lokale stehen der organisierten Arbeiterschaft nicht zur Verfügt hat. Wir hoffen, daß jezt auch Herr Neubauer persönlich gut gemeint, und wir veröffentlichen ihn gern. Aber aus den ober fügung und find daher streng zu meiden: Bartrestaurant sich die Mühe machen wird, einmal nachzusehen, wie es dem angeführten Ursachen wird es für viele Eltern doch recht schwer und faum möglich sein, ihn zu beherzigen. Uebrigens spricht der Arz ( E. Sid), Victoria- Garten( J. Kreitling), Schützenhaus( C. Kind), Jungen ergeht. Wilh. Schmidt, Chausseestr. 14. Wir weisen noch besonders selber davon, daß die Gewohnheit des Barfußgehens aus„ Sparsam darauf hin, daß leztgenannter Herr Inhaber des früheren Lotals feitsgründen" zu erklären sei. Jägerhaus", Berlin , Schönhauser Allee , war und ersuchen wir daher speziell die Genossen des sechsten Kreises, dies zu beachten. Die Lokalfommission.
Die Lokalkommiffion teilt mit: Auf wiederholte Anfragen teilen wir mit, daß das Lofal Loreley", Nieder- Schöneweide, für die organisierte Arbeiterschaft nicht zu haben ist.
Köpenid. Am Dienstag, den 7. August, abends 8 Uhr, findet im Kaiserhof, Grünstraße, eine Voltsversammlung mit der Tages ordnung: 1. Vortrag des Genossen Friz Zubeil über:„ Die Stellung der Sozialdemokratie zur Religion und Kirche und wie follen wir agitieren." 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Um recht zahlreiches Erscheinen auch der Frauen ersucht Die Einberuferin.
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Eingeweihte werden uns antworten, an unseren Mit teilungen sei nichts, was überraschen könne. Das ist leider wahr. Sehr viel öfter, als die Herren in der Alten Jakobstraße es sich träumen lassen, soll es vorkommen, daß Waisenkinder von Pflegeeltern zum Mitverdienen angehalten werden. Sie helfen" ja bloß den Pflegeeltern, das müssen ja in so vielen Familien auch die eigenen Kinder tun, nicht wahr? Die Waisenverwaltung sollte einmal festzustellen versuchen, wie vielen der von ihr ausgegebenen Kinder eine solche Tätigkeit zugemutet wird. Am Ende könnte sie da ein sehr wertvolles Material zu einer sehr notwendigen Reform des Kinderschutzgesetzes zusammenbringen.
Gegen die Luftbarkeitssteuer wandten sich die Tanzmeister Berlin und Umgegend in einer öffentlichen Versammlung am Freitagabend in Vortrag des Stadtverordneten Genossen Voigt über die ge plante neue Steuer, die von uns in verschiedenen Artikeln scho eingehend behandelt worden ist, fand die lebhafte Zustimmung de Bersammelten. Folgende Resolution wurde einstimmig an genommen:
Die am Freitag, den 3. August, tagende öffentliche Versamm lung der Tanzmeister Berlins und Umgegend protestiert auf das entschiedenste gegen die geplante Luftbarkeitssteuer und erklärt, das die Tanzmeister dadurch in ihrem Berufe auf das schwerste ge schädigt werden, wenn sie nicht gänzlich ihrer Eristenz verlustig gehen. Die Versammlung erwartet von der Majorität der Stadt berordneten die Ablehnung der Vorlage."
Fünf schwere Gewitter sind am Donnerstagabend, in der verBriz- Budow. Dienstag, den 7. August, abends 19 Uhr, gangenen Nacht und gestern morgen über Berlin und die Umgebung Wahlvereinsversammlung im Restaurant„ Landhaus", Brig , Chaussees niedergegangen. Das erste Unwetter trat vorgestern abend gegen Einige Tanzmeister meinten, sie würden versuchen, die Steuer Straße 97. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen E. Dittmer 7 Uhr ein und wurde nach den außerordentlich heißen, schwülen über: Darwinismus und Arbeiterschaft." 2. Diskussion. 3. Bericht Tagen als eine Erlösung begrüßt. Der begleitende Regen brachte auf die breite Masse abzuwälzen, wie das immer geschieht, wen von der Generalversammlung Groß- Berlins . 4. Vereinsangelegen jedoch noch nicht die ersehute Abkühlung in der Temperatur. Es eine neue Steuer eingeführt wird. Man müßte sich wundern, dak trat dann stundenlanges Wetterleuchten ein und am späten Abend die breite Masse nicht schärfer gegen die neue Maßregel Front macht Der nächste Zahlabend ist auf Mittwoch, den 15. August sowie in der Nacht enlluden sich noch drei Gewitter. Aber erst nach denn hier sei eine Steuer auf die Erholung geplant. Warun dem schweren Unwetter, welches gestern morgen in der achten werden die Lustbarkeiten der oberen Zehntausend berlegt worden. Gleichzeitig fei hiermit auf den am Sonntag, den 19. August, Stunde eintrat, erfolgte der sehnsüchtig erwartete Umschlag in die in ihren Privatpalästen die schönsten Feste feiern, nicht besteuert: der Temperatur. der Der wolfenbruchartige Regen, das Andere Redner fragten spöttisch, ob man etwa auf diesem Umwege stattfindenden Urania Besuch aufmerksam gemacht. Billets lette Gewitter begleitete, hatte auch wieder zahlreiche versuchen wolle, die leeren Sirchen zu füllen. Man werde sich, a 65 Pf. find noch in der Versammlung zu haben. Der Vorstand. Ueberschwemmungen in Berlin und in den Vororten zur Folge. Die die Stadtverordneten wohl merken, die für die Steuer eintreten unt Sozialdemokratischer Wahlverein Gr.- Lichterfelde- Lankwik. Mitt bekannten Ueberschwemmungsgebiete am Fuße des Kreuzberges werde wissen, wem man seine Stimme bei der Wahl zu geben habe woch, den 8. August, abends 8 Uhr, bei Reisen, Chaussee- standen vollständig unter Wasser. Gleich einem rauschenden Bache Die Entrüstung über die Steuervorlage war unter den Versammelten straße 104, Mitglieder Versammlung. Tagesordnung: stürzten die Wassermengen die Katzbachstraße hinunter und ergoffen allgemein. Der nächste Parteitag." Referent Genosse Störmer. fich in die Yorkstraße. Auf dem Plaz vor dem Bahnhof Groß- Ein blutiger Borgang spielte sich gestern früh 52 Uhr an der Diskussion. Anträge zum Parteitag, Berichterstattung von der Görschenstraße hatte sich ein förmlicher See gebildet, so daß die Ecke der Kreuzberg - und Bellealliancestraße ab. Dort wurde der Generalversammlung Groß- Berlins . Wahl der Delegierten zur Kreis- Fahrgäste mur unter Schwierigkeiten und teilweise durchnäßt das Monteur St. Jentsch aus der Kreuzbergstraße 22 von dem FeuerGeneralversammlung. Stationsgebäude verlassen konnten. Ebenso waren durch den wehrmann Wilhelm Ploeg aus der Culmstraße 30 durch mehrere Die Broschüre des Genossen Göhre gelangt zur Gratis- Gewitterregen im Osten und Norden der Stadt gefährliche Ueber- Revolverschüsse verlegt. Hinzueilende Passanten überwältigten den Ausgabe. schwemmungen herbeigeführt worden. Der Verkehr hatte darunter Attentäter und übergaben ihn der Polizei. Diese machte sofort der natürlich wieder außerordentlich zu leiden und fand stellentveise für Abteilung für Feuerwehr Meldung, worauf Ploetz seine sofortige Er wäre aber auch ohnedies entlassen furze Zeit eine gänzliche Unterbrechung. Die Feuerwehr mußte Dienstentlassung erhielt. bei mehren Kellerüberschwemmungen helfend eingreifen. Auch in worden, da er drei Tage nicht zum Dienst erschienen war. den Vororten hat das Inwetter arg gewütet. Ueberflutungen werden Dem Attentat foll eine Liebesaffäre zugrunde liegen. wieder aus Schöneberg , Stegliz , Charlottenburg , Weißensee, Rig dorf usw. gemeldet. Auch Bligichläge erfolgten in der Umgebung. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern nachmittag Zwischen Adlershof und Köpenick wurde durch einen Blitzschlag das auf dem Neubau des Königin Luisenstift in Dahlem . Der Mon Gebäude eines fleinen Sommerrestaurants entzündet. Am Finow- teur König, Adalbertstraße 62 wohnhaft, wollte mittelst einer kanal wurde der Schiffer Bielefeld, der auf einer Zille als Boots- Eisenstange eine sogenannte„ Lasche" festdrehen. Hierbei glitt die Stange aus und traf König mit aller Wucht am linken Untermann tätig war, vom Bliz erschlagen. schenkel. Dem Bedauernswerten wurde durch das schwere Eisenstück der Schenkelknochen vollständig zerschmettert. Nachdem N. einen Notverband erhalten, wurde er mittelst Krantenwagens in das Lichterfelder Krankenhaus gebracht,
Steglit. Die Versammlung des Wahlvereins findet am Mittwoch, den 8. August statt. Tagesordnung: 1. Bericht von der Generalversammlung des Kreises und des Verbandes Groß- Berlin. 2. Aus dem Gemeindeparlament. 3. Verschiedenes. Reinickendorf - Oft. Der Diskutierabend findet am Dienstag, den 7. August, abends 81, Uhr, bei Brüdner, Provinzstraße 79 statt. Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand. Wilmersdorf ( 5. Bezirk Friedenauer Ortsteil ). Laut Beschluß wird am nächsten Zahlabend( Mittwoch, den 8. d. Mts.) mit den Vorträgen über unser Parteiprogramm begonnen. Es ergeht daher an alle Mitglieder des Wahlvereins die dringende Aufforderung, bestimmt zu erscheinen.
Spandau . Am Dienstag, den 7. August, findet der Zahlabend Der Vorstand. statt. Bahlreiches Erscheinen erwünscht
Gegen Mittag und Abend ging ein erneuter Negen nieder, der aber nur kurze Zeit andauerte.
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Der Blitz im Straßenbahnwagen. Bei dem Gewitter am Som abendmorgen traf ein Blitzstrahl den Straßenbahnwagen Nr. 1287 Das Opfer eines Bootsunfalles ist gestern bei den Papenbergen der Linie Gesundbrunnen- Charlottenburg, auf der Fahrt nach der Vor einigen Tagen letzteren Endstation. Der elektrische Funke ging durch die Kontakt- in der Havel ans Land geschwemmt worden. stange auf die Leitungskabel über, brannte die Funkenlöschspule des wurde ein herrenloses Ruderboot an das Ufer getrieben. Der InTreptow- Baumschulenweg. Am Dienstag, den 7. b. Mts., abends Kontrollers durch und verlief unschädlich am Blizableiter. Der fasse des Fahrzeuges war während des Ruderns ins Wasser gestürzt 8 Uhr, hält der Wahlverein seine Mitgliederversammlung im Lofal Wagen war einen Moment von einem förmlichen Lichtbündel umgeben. und ertrumfen. Die Personalien des Toten konnten bisher noch nicht Beyler, Köpenider Landstraße 22, mit folgender Tagesordnung ab: Die Fahrgäste blieben ruhig im Wagen sigen, weil sie keine Ahnung festgestellt werden. Im Hundekehlensee ertrant beim Fischfange 1. Bortrag über den nächsten Parteitag. Referent Genosse Rieger. davon hatten, daß die Feuererscheinung auf eine elektrische Entladung der 11jährige Schüler Konrad Scholz aus der Sophie Charlotte2. Bericht von der Generalversammlung von Groß- Berlin und Wahl des Gewitters zurückzuführen war. Sie glaubten vielmehr, daß, straße 82. von Delegierten zur nächsten Kreis- Generalversammlung. 3. Vereins- wie es im Straßenbahnbetriebe häufig passiert, die Bleisicherung Ein aufregender Borfall spielte sich am Freitag in der Nähe der angelegenheiten und Verschiedenes. Die Wichtigkeit der Tagesordnung durchgebrannt war und wurden in dieser Annahme wohl noch da- Militärschwimmanstalt am Schlesischen Tor ab. Eine der zahlreichen erfordert das pünktliche Erscheinen aller Mitglieder der beiden Drts- durch bestärkt, daß an dem Wagen keinerlei Beschädigungen zu dort badenden Zivilpersonen hatte sich aus der Anstalt entfernt und teile. Der Vorstand. bemerken waren und eine Betriebsstörung durch das Vorkommnis war in das offene Wasser der Spree hinausgeschwommen. Hier stellte er, wie man genau beobachten konnte, plöglich die SchwimmMariendorf. Am Dienstag, den 7. Auguft, abends 8 Uhr, findet nicht herbeigeführt wurde. Wie bei früheren Gewittern, zeigte sich auch bei dem Unwetter bewegungen ein und verschwand fofort in den Fluten. Man eilte im Restaurant Feldschlößchen eine öffentliche Versammlung statt, in welcher Genosse Dbft über„ Die russische Revolution und die am Freitagabend die noch nicht geklärte eigenartige Erscheinung, daß dem anscheinend Verunglückten zu Hülfe und nach etwa 10 Minuten Stellung der europäischen Mächte" referieren wird. Es ist not- die Trägermasten der Straßenbahn ganz vorzügliche Blizableiter gelang es auch, den Körper desselben aufzufinden und zu landen. Wie wendig, daß die Einwohnerschaft Mariendorfs in Massen in dieser sind und den sichersten Schuß gewähren. Am Freitagabend wurden aus den in der Kleidung des Verstorbenen aufgefundenen Papieren Leitungsmasten der Straßenbahn in der Schönhauser Allee und in zu entnehmen ist, war der Ertrunkene ein vermutlich obdachloser Versammlung erscheint. Tempelhof vom Bliz getroffen. Besonders charakteristisch gestaltete Schneider Kamriz, der erst vor etwa acht Tagen aus Pommern nach sich der Fall in der Schönhauser Allee , wo der Blipstrahl dicht an Berlin gekommen war und in einem Hotel am Stettiner Bahnhof dem Echaufe der Rodenbergstraße herniederfuhr und, das Gebäude logiert hatte. Aus diesem entfernte er fich vor drei Tagen, nachdem verschonend, die Straßenbahnleitungstabel erfaßte. An diesen ver- er seine Rechnung beglichen, und kehrte nicht wieder zurüd. Db K., läuft der Blig stets unschädlich, so daß auch in der Nähe der Nieder durch fehlgeschlagene Hoffnungen zur Verzweiflung getrieben, SelbstWozu ein Waisenjunge gut ist! Soll die Stadt Berlin ihre Waisenfinder vor- gangsstelle der elektrischen Entladung etwa stehende Personen nicht mord verübt hat, oder ob er das Opfer eines Unfalls geworden ist. gefährdet werden. In der Schönhauser Allee standen taum fünf tonnte nicht festgestellt werden. wiegend in Anstalten oder vorwiegend in Familien unter- Meter von der Unfallstelle entfernt eine Anzahl Perfonen, die in bringen? In dem Streit, der um diese Frage geführt worden einer Hausflurnische Schutz gesucht hatten und die eigenartige Blitzist, hat die Berliner Waisenverwaltung die Familien- erscheinung ungefährdet beobachten konnten. pflege mit großem Eifer verteidigt. Zwar hat sie oft genug Bier Hitschläge, darunter einer mit tödlichem Ausgange, werden felber in ihren jährlichen Verwaltungsberichten zugeben müssen, vom Donnerstag gemeldet. Vor dem Hause Schloßstr. 28 in Steglit daß in der Familienpflege zuweilen die sanitären Zustände zu wünschen übrig lassen, die Ernährung mangelhaft ist und die Pflegefinder als billige Arbeitskraft ausgenugt werden. Aber das alles ist ja gar nicht so schlimm, wie wir anderen uns das vorstellen und im übrigen sind in den allerlegten Berichten jene Klagen fast gänzlich verstummt.
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Barfüßige Kinder
Ein Unglücksbau scheint der Neubau Invalidenstr. 16 zu sein. Bekanntlich fand dort vor einigen Wochen die schwere Katastrophe statt, bei der ein Arbeiter getötet und andere schwer verletzt wurden. Inzwischen haben sich noch einige andere Unfälle auf dem erwähnten Grundstücke ereignet. Auch gestern morgen trug sich wieder ein schwerer Unglüdsfall zu. Der 38jährige Maurer Joachim Widow, Sellerstr. 14 wohnhaft, stürzte während der Arbeit von der ersten Etage ab; er wurde, am Kopfe, an den Armen und Beinen schwer berlegt, nach der Unfallstation in der Eichendorffstraße gebracht.
Verhängnisvoller Absturz eines Kindes. Schon wieder ist ein Schulkind aus dem Fenster herausgestürzt und lebensgefährlich ber legt worden. Die 8jährige Schülerin Hedwig Lietz, Ohmstr. 7, hatte sich aus dem Küchenfenster der elterlichen Wohnung zu weit hinaus gebeugt und das Gleichgewicht verloren. Sie stürzte aus der Höhe brach der Maurerpolier Gustav Schober vom Higschlage getroffen ber britten Etage auf den Sof hinab und zog sich einen doppelten zusammen und starb in wenigen Minuten. Glüdlicher verlief ein fomplizierten Schulterbruch sowie innere Verlegungen zu. An dem izschlag, bon dem der Arbeiter Kionke aus der Bellermannstraße Aufkommen der Kleinen wird gezweifelt. R. Lonnte auf der Unfallstation wieder ins heimgesucht wurde. Leben zurückgerufen werden. Auf einem Straßenbahnwagen wurde der Stenograph Lieber aus der Hornstr. 20 vom Gigi hlage gestorben. 2. befand sich auf dem Vorberperron und brach plöglich Es kann nichts schaden, wenn der Waisenverwaltung von zusammen. Die angestellten Wiederbelebungsversuche varen von Zeit zu Zeit immer mal vorgehalten wird, wie's in der Erfolg begleitet. Auf einem Neubau in der Berlinerstraße in Familienpflege gemacht wird und wozu da Charlottenburg erlitt der Arbeiter Franzmann einen schweren Higmanchmal ein Waisenkind gut ist. In dem Hause Reichen- fchlaa. bergerstraße 83 wohnt eine Familie Metiner, die von der Waisenverwaltung der Stadt Berlin einen Waisenjungen Alwin Kahnert in Pflege hat. Dieser Junge wird, so versichert man sind in den Boltsschulen Berlins eine unbekannte Erscheinung. Seit uns, ohne Scheu dazu benußt, der Frau Mettner beim Jahrzehnten schon besteht hier die Vorschrift, daß alle Kinder mit Ob aus erziehlichen Bom Pferde geschlagen und schwer verlegt wurde gestern ber Beitungaustragen zu helfen. In aller Frühe Fußbekleidung zur Schule kommen sollen. kann man ihn in der Luisenstadt beobachten, wie er Haus bei diese Frage soll unerörtert bleiben. Daß sie aber vielen Eltern sehr Bierwagenkutscher Otto Kirst aus der Wartenbergstr. 62. As K. Haus die Morgenpost" abträgt. Alwin ist noch nicht ganz unbequem ist, das beweist die große Zahl von Kindern, die man in mit seinem Fuhrwerk vor einem Restaurant in der Frankfurter Allee 13 Jahre alt. Die Lücken des Kinderschutzgesetzes verleiten den Sommermonaten in der schulfreien Zeit barfuß laufen ficht. borgefahren war, um dort Bier abzuladen, stilrate eins der Fäffer wohl die Frau M. zu der irrigen Auffassung, daß sie Schuhwerk kostet eben Geld, und Kinder pflegen sogar mehr zu bom wagen herab. Das Handpferd wurde dadurch scheu, schlug einen Teil ihrer Arbeit auf ihren Pflegling abwälzen zerreißen als Erwachsene. In den Sommerferien nimmt die nach hinten aus und traf unglücklicherweise den St. am linken Arm. dürfe. Sie könnte indes wissen, daß das doch wohl nicht Bahl der Barfüßer noch zu, in den Straßen der von Arbeitern be- Dem Bedauernswerten wurde ein doppelter komplizierter Armbruch den Absichten der Waisenverwaltung entspricht. Ihr ist be- wohnten Außenviertel Berlins fieht man da nicht viele Stinderfüße zugefügt.. erhielt die erste Hülfe auf der nahen Rettungswache fannt, daß Alwin einer besonderen Fürsorge bedarf. in Stiefeln oder Schuhen. Auch manches Kind, das es vielleicht nicht und kam dann ins Krankenhaus. Bom Bock heruntergeschleudert. In bewußtlosem Zustande wurde Aus diesem Grunde werden ihr auch für ihn nicht bloß 12 m. fo nötig hat, läuft dann barfuß, weil's ihm Vergnügen macht. Selbst. pro Monat gezahlt, wie das sonst für Knaben dieses Alters berständlich ist das nicht immer ganz ungefährlich. Oft gestern morgen der 28jährige Droschfentutscher Baul Schulze, Neue genug fommt es vor, daß ein Kind durch Glasscherben, Nägel ust., Hochstraße 14 wohnhaft, in der Voltastraße aufgefunden. Das Pferd in Berlin üblich ist, sondern 15 M. Alwin ist ein schwach- bie achtlos auf die Straße geworfen wurden, sich die nackten Füße des Sch. war nachts durchgegangen und bei dem Versuch, das wilde befähigter Junge. Einem solchen Kinde wird noch weniger verlegt. Das kennt und weiß jede Arbeiterfrau, die ihre Kinder Tier zu bändigen, war der Kutscher vom Bock auf die Straße ge als normalen Kindern damit genutzt, daß man sie in der Frühe barfuß gehen lassen muß. Doch als Grund gegen das Barfußgehen schleudert worden. Er hatte schwere innere und äußere Verlegungen aus dem Bett herausholt und sie an einer erwerbenden Tätig. ist das wohl felten angeführt worden. Jetzt macht aber ein anges erlitten und wurde in das Lazarustrantenbaus gebracht.
Für die Ausführung der Unterpflasterbahn Potsdamer PlaySpittelmarkt hat der Kaiser seine Genehmigung erteilt.