Wurden dabei Tätlichkeiten verübt, so trifft die Täter und p Mädelsführer Gefängnis nicht unter zwei Monaten, insofern die Tat nicht zugleich unter eine schwerere Strafbestimmung fällt.-
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Das ist russisch ganze Arbeit. Die Vorlage übertrifft fast noch Die 1899 verscharrte dentsche Zuchthausvorlage, bon der sie sich einzig dadurch unterscheidet, daß sie nicht direkt das Wort Zuchthaus enthält.
Die Vorlage bedeutet die Abschaffung des Koalitionsrechts, des Streifrechts, des Streifposten stehens der Arbeiter, fie macht ganze Arbeit, sie ist das unverfälschte Produkt des wegen der Gefährdung seines Profits wütend gewordenen und zu allem fähigen bornierten schweizerischen Bourgois. Was er da will, ist die Abschaffung der Menschenrechte für die Arbeiterklasse, ist die Proklamation der Revolution. Die Aufrüttelung aller Arbeiter und eine ungeahnte Stärkung der Arbeiterbewegung wird und muß die Folge sein.-
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Deutfches Reich.
Fälschung eines Aftenstückes.
Gegen den mehrfach genannten Legationsrat Hellwig war der Vorwurf erhoben worden, er habe ein amtliches Attenstück zugunsten des Majors und damaligen Hauptmanns Fischer gefälscht. Demgegenüber war behauptet worden, Hellwig habe nur eine nicht zur Sache gehörige bissige Bemerkung des Sekretärs Hering ausgestrichen. Nunmehr gibt das Berl. Tagebl." folgende Darstellung des Falles:
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,, Die sprichwörtlich gewordene Trinksucht findet man unser Genosse Hauth hat das letztere getan. Jahrelang brachte er ebenfalls nicht nur bei Buttkamer, sondern auch bei fast allen sich äußerst fümmerlich als Journalist durch, als der er für mehrere anderen Beamten der Kolonie. In der Hauptsache wird deutsche Parteiblätter schrieb. Seit sieben Jahren ist unser Genosse Sett getrunken, und zwar in solchen Mengen, wie man es Hauth Redakteur am sozialdemokratischen Züricher Volksrecht", das taum glauben sollte. Die Folgen dieser Trinkereien sind Bank er rasch auf die Höhe brachte, zum führenden Blatte in der und Streit, Schlägereien, Mißhandlungen an Boys usw., von schweizerischen Arbeiterbewegung machte, das heute gegen 8000 anderen Ausschreitungen ganz abgesehen. Ich hatte in der ersten Abonnenten hat und zum lieben und unentbehrlichen alltäglichen Zeit meiner Tätigkeit viele Unannehmlichkeiten, weil ich mich Kameraden, zum sicheren geistigen Führer der Züricher Arbeiteran den unsinnigen Trinkereien nicht beteiligte, und ich habe es schaft geworden ist. Jahrelang leitete er das Blatt gegen benur meiner Ausdauer zu verdanken, daß ich nicht gleich wieder scheidenen Gehalt allein, seit einigen Jahren hat er in der die Heimfahrt antrat." Nette Zustände!-
wie man
Immer größere Panzerkähne!
Person des Genossen Dr. Tobler, der ein Naturwissenschaftler ist, einen Redaktionskollegen. Durch seine scharfe und rückhaltlose Kritik an Mißständen aller Art auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, durch seine mutige und offene Kritik an der Die Konstruktion der neuen Schiffsgattungen unserer immer frecher werdenden Reaktion, durch seinen Kampf gegen beFlotte, der Panzerschiffe und Panzerfreuzer von er fonders perfide Gegner hat er sich natürlich in gegnerischen Kreiſen heblich vergrößertem Deplacement, ist jetzt so weit gefördert, ebenso viele Feinde als in den Arbeiterkreisen Freunde erworben. daß nähere Angaben möglich werden. Die Wasserverdrängung Ein solcher Feind, der noch sehr jugendlich- grüne Journalist der Linienschiffe wird nicht nur 18 000 Tonnen, Richard Frei, hat nun seine Ausweisung von der Regierung bisher annahm, sondern gegen 19 000 Tonnen verlangt. Dieser Frei ist ein Bursche wie einer der Berliner betragen. Die Schiffe werden daher an Deplacement fast" Post" Redakteure. Unwissend, verständnislos, ein frecher Streber, doppelt so groß werden wie die Panzer vom Branden überschüttet er als Züricher Reporter eine ganze Anzahl Schweizerburg"-Thp, die man noch in der ersten Hälfte der neunziger Jahre blätter mit den giftigsten und verlogensten Berichten über die auf Stapel legte. Der Besagungsetat ist auf 860 Stöpfe für jeden Züricher Arbeiterbewegung, womit er das Züricher Volksrecht" zur Panzer festgesetzt, das heißt 128 Mann mehr als bei den Linien- Abwehr und zum Angriff gegen ihn geradezu provozierte. Das aber schiffen der Braunschweig "- und„ Deutschland "-Klasse; an Offizieren gefällt dem politisch unreifen Burschen nicht, er möchte froh und werden sie 28, an Mannschaften 832 erfordern. frech verleumden und beschimpfen, aber er möchte nicht von den AnSo weit die Meldung eines bürgerlichen Blattes. Interessant gegriffenen dafür geprügelt werden. Nun schreit er zu weise weise diesen Hauth wäre es gewesen, zu erfahren, um welchen Betrag sich durch der Regierung:„ Samiel hilf!" und weil die Erhöhung des Deplacements um weitere 1000 Tonnen die Bau- aus, er im Volksrecht" den Frei nach Gebühr foſten usw. erhöhen! Sicherlich um diverse Millionen! Der behandelt hat. Das Bürschchen, das fich fo findischbewilligte Flottenplan dürfte also bereits überschritten hülflos und weinerlich benimmt, stellt sich der Züricher Bewerden! bölkerung großartig als Offizier der schweizerischen Armee" vor, das zu werden bekanntlich in der Schweiz nicht schwer ist und das nur etwas Kleingeld vom Vater erfordert.
Der Bau immer folossalerer Riesenpanzer ist um so unvorsich tiger, als die französischen Unterseeboote den Wert der Panzerkolosie höchst fraglich gemacht haben sollen! Es wäre gar nicht ausgeschlossen, daß nach ein paar Jahren diese 40 Millionen- Schiffe nur noch den Wert alten Eisens befäßen!-
Der Frei soll für sein schmachvolles Ausweisungsbegehren, durch das er das bekannte Denunziantenlied Hoffmann von Fallersleben auf sich anwendbar gemacht hat, bereits 4000 Unterschriften aufgebracht haben, was in der gegenwärtigen Situation in Zürich , wo die Klaffengegensäge und Klassenfämpfe eine noch nie erlangte Schärfe erreicht haben, nicht überraschend ist. Andererseits sind auch in Winterthur binnen wenigen Tagen 2600 Unterschriften von Arbeitern für eine Gegenpetition aufgebracht. Die Winter thurer Arbeiterunion hat außerdem noch eine Eingabe an die Regierung betreffend die Abweisung des Ausweisungsbegehrens gerichtet. Desgleichen der Vorstand des Züricher Breßvereins, dessen Mitglied unser Genosse ist und ferner persönlich der konservative Redakteur Burlinden. Auch die Neue Bür. 8tg." hat sich im Interesse der Preßfreiheit gegen die Ausweisung Hauths erklärt, freilich nicht ohne verschiedene Ausfälle auf denselben. Ein großer Teil der bürgerlichen Schweizerpresse verlangt ebenfalls die Abweisung des Freischen Ausweisungsbegehrens.
Der
Auf Grund einer vom Zahlmeisteraspiranten Rabe niedergeschriebenen und von dem damaligen Hauptmann Fischer für den abwesenden Stabsoffizier unterschriftlich vollzogenen Auskunft des Oberkommandos der Schutztruppen wurden von der Kolonialabteilung die Gebührnisse eines Stabsarztes zweiter Klasse für den in die Schutztruppe eingetretenen Stabsarzt Jps cher zur Zahlung angewiesen. Diese Zahlungsantveisung ist von vier Beamten, dem Geh. expedierenden Sekretär Hering, dem Hofrat Gragert, Ein militärischer Aufruhrprozeß beschäftigte gestern das dem Geheimen Regierungsrat Liebig und dem Geheimen Kriegsgericht der I. Gardedivision in längerer Verhandlung. Unter Legationsrat v. König unterschrieben, die alle zum Zwecke der der schweren Anschuldigung, sich gegen die Aufruhrparagraphen Anfertigung beziehentlich Prüfung und Vollziehung dieser An- 106 und 107 des Militär- Strafgesetzbuches vergangen zu haben, weisung die Auskunft des Oberkommandos der Schutztruppen erschienen die Luftschiffer Rebmann und Kieper vom Berliner benußen mußten. Als sich einige Zeit darauf herausstellte, Luftschiffer- Bataillon auf der Anklagebant. Die Vorgänge, die der daß Jpicher die Gebührnisse eines Stabsarztes erster Klasse Anklage zugrunde lagen, spielten sich am Abend des 18. Juli im zustanden und Hering eine berichtigende Zahlungsorder anfertigen Baradenlager des Ererzierplazes bei Schwan ab. Rebmann hatte mußte, fab er zu seiner Verwunderung, daß die erwähnte Aus- an dem fraglichen Tage Geburtstag gehabt und abends seinen funft des Oberkommandos so lautete, daß von ihm und von den Kameraden Freibier spendiert. Als er dann abends gegen übrigen Beamten nicht, wie tatsächlich geschehen, die Bezüge eines 11 Uhr auf der Stube beim Essen saß, trat der als Stubenältester Stabsarztes zweiter Klasse, sondern die Bezüge eines Stabs- tommandierte Gefreite Salomon herein und rief:" Wollt Ihr arztes er st er Klasse sofort hätten angewiesen werden Schweinehunde gleich zu Bett gehen!" R. erwiderte, er sei fein müssen. Schweinehund und werde sich schlafen legen, sobald er gegessen Bei näherer Prüfung der Auskunft des Oberkommandos ent- habe. Es kam nun zwischen dem Luftschiffer und dem Gefreiten, Auffallend ist die wiederholte Verschiebung des Entscheides durch deckte nun Hering und hat er besonders feststellen lassen der in seiner Eigenschaft als Stubenältester der Vorgesetzte des die Regierung. Nach der öffentlichen Erklärung Freis soll sein Vordaß die ursprünglich unrichtige Auskunft des Ober-. war, zu einem Wortwechsel, in dessen Verlauf sich der An- gehen den geheimsten Wünschen der Regierung und des Züricher kommandos an den beiden entscheidenden Stellen durch sehr geklagte dazu hinreißen ließ, sich an dem Gefreiten zu bergreifen Stadtrates entsprechen, was wenigstens bezüglich der beiden Polizeifeine Rasuren und neue Angaben in die richtige um- und ihm mehrere Schläge ins Gesicht zu versehen. Hierauf wurde vertreter in diesen Behörden durchaus glaubhaft erscheint. gewandelt worden war. die Lampe gelöscht und die Mannschaften legten sich zu Bett. Da Regierungsrat Nägeli, ein bornierter Agrarier und Reaktionär, und Schon um den Vorwurf zu vermeiden, daß er die erste un es in der Stube noch unruhig war, befahl Salomon den Leuten, der Stadtrat Dr. Welti find echte Polizeiseelen, Buttkamersche Naturen, richtige Kassenorder durch eigene Nachlässigkeit verschuldet habe, sich stille zu verhalten, damit er nicht wieder dem Wachtmeister denen jeder tolle Streich gegen Sozialdemokraten und namentlich wies Hering im Konzept der neuen Order darauf hin, daß die Meldung erstatten müsse. Dem Angeklagten R., einem Elsässer, gegen ausländische zuzutrauen ist. Auch die wiederholte Verschiebung attenmäßig festgelegte Auskunft des Majors Fischers nachträgrief er dann das Schimpfwort Franzosentopf" zu, worauf der erscheint echt putttamerisch. Die Regierung wartet offenbar auf ein lich durch Rajuren und Hineinfegen anderer als der ursprüng lettere antwortete:" Du verfl... Kapitulant, Dir werden„ Ereignis" und seine Wirkungen auf die Stimmung der Belichen Zahlen geändert worden sei. In einer Rücksprache wir es schon anstreichen!" R. ging dann mit seinem Landsmann, völkerung, um für sich und den verbündeten Frei mit einem Schlage hierüber mit dem damaligen Personalreferenten v. König beantragte dem Angeklagten Kieper, an das Bett des Gefreiten heran. Kieper zwei Racheatte an unserem Genossen ausüben zu können. Die AusHering ausdrücklich eine Untersuchung, die sich nach Lage der Sache hatte sich vom Regal die Reitpeitsche heruntergeholt. Während er weisung würde aber bei der Arbeiterschaft Del ins Feuer gießen nur gegen den Hauptmann Fischer und den auf dessen Anweisung nun mit der Peitsche auf den Stubenältesten einschlug, trattierte und ihre Wirkung würden eine dauernde Verschärfung der KlassenHandelnden Zahlmeiſteraſpiranten Rabe richten konnte. Haupt- R. den Vorgesetzten derartig mit Faustschlägen, daß dessen Gesicht und Barteigegenfäße sein. Dieser Folgen muß sich auch die Regiemann Fischer wurde daraufhin von Oberst Ohnesorg" zum blau anschwoll und blutete. Als jetzt der Gefreite aufstand und rung bewußt sein und darum dürfte sie schließlich doch den verberantwortlichen Bericht" aufgefordert. Ueber das Zimmer verlassen wollte, um sich das Blut abzuwaschen und hängnisvollen Schritt unterlassen. alles dieses gibt das Konzept der zweiten Drder den Vorfall zur Meldung zu bringen, riegelte Kieper von innen Auskunft. Nunmehr griff Hellwig als stellvertreten die Tür zu. Bei ihrer Rückkunft nach Berlin wurden die Beiden militärfrei. Aber das Streitpostenverbot der NeDas Bataillon 67 ist nun auch entlassen und 3 ürich wieder der Direktor ein, indem er, wie die Urkunde beweist, zunächst verhaftet und gestern hatten sie sich wegen militärischen Aufruhrs gierung für den ganzen Kanton besteht fort und die Ausbeuter Herings amtlichen Hinweis auf die begangene Urkunden vor dem Kriegsgericht zu verantworten. In dem Vorverfahren jubeln darüber. Die Streitposten der Unternehmer, die Polizisten, fälschung bis zur Unleserlichkeit durchstrich, hatte Wachtmeister Becker stets ausgesagt, daß er den Gefreiten dürfen natürlich ungeniert weiter ihre Funktionen ausüben. Eine dann das Durchstrichene noch überlebte und auf das Salomon als Stubenältesten und somit als Vorgesezten und den neuerliche Anregung des gut bürgerlich- kapitalistischen Stadtaufgeklebte Bapierstück schrieb:„ Diese Sache geht nunmehr als Gefreiten Grtesedid als stellvertretenden Stubenältesten mit der präsidenten Pestalozzi in Zürich zur Beilegung des Maurer erledigt zu den Aften. Referat 1( das ist Herr v. König) zur Einwilligung seines Vorgesetzten kommandiert habe. gefälligen Kenntnis. gez. Hellwig." Unter die überklebte Stelle gestrigen Verhandlung änderte er jedoch seine Angaben dahin, daß behaupten in der Presse, 1200 Streifbrecher zu haben, womit der In der streiks ist von den ruppigen Baumeistern abgelehnt worden. Sie hatte Hellwig außerdem geschrieben:" Vorstehende, nachträglich für die eine Hälfte der geräumigen Mannschaftsstube, die durch Streit beendet sei. Da vor dem Streik zirka 4000 Maurer und überkleste Streichung ist von mir bewirkt worden. einen breiten Gang in zwei Teile zerlegt war, Salomon, und für Handlanger in Zürich beschäftigt waren, weiß man, was von der gez. Hellwig." die andere Hälfte Griesedick als Stubenälteste galten. Da nun die Phrase zu halten ist. Die" 1200" dürften sich in Wirklichkeit Wenn sich die Sache so verhält, hat sich Hellwig zweifellos einer beiden Angeklagten getrennt in den Stubenhälften schliefen, so erheblich reduzieren. Die Wahrheitsliebe bestreifter Unternehmer ist Urkundenfälschung zugunsten des Fischer schuldig gemacht. fam der Gefreite Salomon nur für den einen derselben, den Luft- bekannt. schiffer Rebmann, als Vorgesetzter in Betracht und damit mußte die Vertretung der Anklage die schwerwiegenden Aufruhrpara- Die Regierung hat nun schon dreimal den Entscheid in Sachen graphen fallen lassen. Der Staatsanwalt beantragte nach längerer des gegen unseren Genossen Hauth gerichteten AusweisungsAngriffes gegen einen Vorgesetzten 1½ Jahr und gegen Kieper ift durch Veröffentlichung seines Bildes, auf dem er als Leutnant Beweisaufnahme gegen Rebmann wegen eines zweifachen tätlichen begehrens verschoben. Der„ berühmte" Eidgenosse Journalist Fret wegen gemeinschaftlicher Körperverlegung 2 Monate Gefängnis. paradiert, verewigt worden und nun will er zum Danke dafür das Aber das Kriegsgericht erkannte gegen beide Angeklagte wegen ge-" Boltsrecht" vor den Kadi schleppen. Er ist inzwischen auch aus dem meinschaftlicher Körperverlegung auf je drei Wochen Ge- Breffeverein ausgetreten, der immerhin noch verschiedene gleichwertige fängnis. Bemerkenswert ist der Standpunkt, den der Gerichts- Mitglieder behält. hof in der Urteilsbegründung über das Vorgesetztenverhältnis Obstruktion hat unsere Partei beschlossen für die fonntägige zwischen dem Gefreiten Salomon und dem Angeklagten Rebmann Urabstimmung in der Stadt Zürich gegen die Bewilligung eines einnimmt. Es heißt u. a. in der Begründung:" Tatsächlich war redits von 410 000 Fr. für den Ausbau der Uetlibergstraße, womit Salomon der Vorgesetzte Rebmanns. Er war ordnungsgemäß als den Herren Schüßen eine Freude gemacht werden sollte. Gegen den solcher bestellt und es herrschte hierüber kein Zweifel. Das Kriegs- inneren Feind" ist auch den Arbeitern jedes Mittel recht. gericht hat nicht verkannt, daß Salomon bei seinem ersten Befehl als Vorgesetzter galt. Später hat er sich aber offenbar gar nicht als Vorgesetzter gefühlt. Es ist in keiner Weise erwiesen, daß er feine Autorität als solcher geltend gemacht hat. Danach ist es erlärlich, daß Rebmann nicht das Bewußtsein gehabt hat, daß er einem Vorgesetzten gegenüber stand."
Hellwig war seinerzeit, wie schon erwähnt, öffentlicher Ankläger des Hänge Peters, gegen den er mit aller gesetzlich gebotenen Strenge aufgetreten ist. Später sollen ihm dann seines gefeßmäßigen Vorgehens wegen die schwersten Vorwürfe gemacht worden sein, ja seine Pensionierung führt er selbst direkt auf die Machen schaften der Peters Freunde zurück. Umso betrübender wäre es, wenn Hellwig nach den bösen Erfahrungen im Falle Peters selbst zum Hehler der Kolonialforruption geworden
wäre!-
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Neues aus Puttkamerun.
Der Zuschrift eines früheren Afrikaners an die„ Berliner Morgenzeitung" entnehmen wir folgende Stellen:
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Nach preußischem Muster.
Die Arbeiterunion Zürichs hatte beabsichtigt, am Sonntag, den 5. August, einen Demonstrationszug durch die Straßen der Stadt zu veranstalten und hatte der Polizei zwei Tage vorher davon Mit
teilung gemacht. Nicht etwa um Erlaubnis einzuholen, die nach
" In Südkamerun ist bom Gouverneur soviel wie nichts geleistet worden, dorthin ist er auch selten gekommen. Nicht einmal paffierbare Wege sind vorhanden. Die Sümpfe und Moderlöcher, die man passieren muß, befinden sich ohne Brücken und ohne jeden Steg. Ich spreche feineswegs von dem Innern Kameruns , sondern lediglich von der Küste, wo man gangbare Straßen beziehungsweise Wege doch mindestens erivarten könnte. Im 10. sächsischen Reichstagswahlkreise beschäftigten sich am Büricher Gesetz nicht nötig ist, sondern um Vorkehrungen zur Wie oft kommt es vor, daß man sich, um nicht selbst ein un- Sonntag, den 5. August, in einer sehr zahlreich von den Genossen Regelung des Verkehrs zu ermöglichen. Darauf hat die Regierung freiwilliges Bad zu nehmen, über Gewässer oder Bäche tragen aus vielen Orten des Kreises besuchten Parteiversammlung, die lassen muß, dazu sind die Wege verwachsen und durch um- in Döbeln stattfand, mit der Kandidatenfrage zu der durch den sich das Recht angemaßt, den Umzug zu verbieten und zwar nicht gefallene Baumstämme usw. versperrt. Dagegen ist der Weg Tod des Genossen Grünberg notwendig gewordenen Nachwahl. In nur für den 5. August, sondern überhaupt für die nächste Zeit, weil Es ist das erste Mal, von Vittoria nach Buea, dem Size des Gouverneurs, Vorschlag gebracht wurden die Genossen Karl Pinka u= Leipzig die politischen Leidenschaften erregt" feien. in ganz anderer Beschaffenheit; hier kann man so- und Redakteur Hermann Fleißner - Dresden . Nach längerer, daß die Polizei dergleichen wagt. Da eine offene Rechtsverlegung gar zweispännig fahren, wie ich es selbst beobachtet habe. Diese mit rühmenswerter Sachlichkeit geführter Debatte, wurde Genoffe vorliegt, hat das Verbot unter den Züricher Arbeitern gewaltige Straße ist eine Kunststraße, und ihre Herstellung hat Pinkau mit 377 Stimmen zum Kandidaten gewählt. Auf Aufregung verursacht. Millionen gekostet. Dazu kommt, daß der Weg für die Fleißner entfielen 74 Stimmen. Die Versammlung war von Butunft gar keinen Wert hat; denn erstens soll der Siz bester Kampfesstimmung bescelt.- des Gouverneurs später nach Duala verlegt werden, und zweitens kommt Buea auch für den Handel nicht in Betracht, weil es oben am Kamerunberg ( zirka 1200 Meter hoch) liegt und von hier aus Wege nach dem Innern nicht geleitet werden können. Was der Herr Gouverneur in Südkamerun nicht ge= Pola, 5. August. Bei einem Uebungsmarsch des hiesigen fördert respektive bewilligt hat, das hat er der West a fr ita 84. Infanterie- Regiments wurden 20 Soldaten bei einer Temperatur nischen flanzungsgesellschaft Vittoria" von 41 Grad vom Sizschlage getroffen, glücklicherweise feiner
Liebes und Gutes getan. Dieser Gesellschaft ist fast tödlich. alles bewilligt worden. Während zum Beispiel in Kamerun das
Ausland. Desterreich.
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Für das Wahlrecht der Frauen.
Som, 30. Juli. ( Eig. Ber.) Das Appellationsgericht von Ancona , bei dem von zuständiger Seite Berufung eingelegt worden war gegen die Eintragung von Frauen in die politischen Frauen der Provinz hatten unter Darlegung der vom Gesetze geWählerlisten" hat zugunsten dieser Eintragung entschieden. Behn forderten Requisiten bei der Provinzialkommission die Eintragung beantragt und erhalten. Das Appellationsgericht hat diese nun bestätigt und in seinem Entscheide begründet. Es heißt darin, daß die Frage nur vom rein juristischen Standpunkt erivogen und entschieden Gewehrverkaufsverbot bestand, wurden von der W. A. P. V. In den Kämpfen in Zürich , fchreibt uns unser dortiger Stor- werden dürfe. Der Artikel 24 der Verfassung spreche von der solche in großen Mengen berausgabt, weshalb, das wissen die respondent, ist die scham lose Hege gegen unseren Ge Gleichheit aller politischen Rechte der Staatsangehörigen des KönigKaufleute in Südkamerun, welche noch große Mengen von Genossen Emil Hauth zum Mittelpunkt geworden. Genosse reichs"( regnicoli) und enthalte kein Wort von der Ausschließung wehren auf Lager haben, auch heute noch nicht. Des weiteren Hauth ist ein Badenser, war in seiner Heimath Boltsschullehrer, ist der Frauen. Was aber nicht ausdrücklich gesagt sei, dürfe man ist es auch der Vorstand der Esserschen Pflanzungen, feinerzeit infolge einer schuftigen Denunziation in die Schweiz ge- nicht in ein Gesetz hinein interpretieren. Alle politischen GrundHerr W. van de Loo, der auf Buttkamer starten Einfluß flüchtet und dadurch allerdings auch Militärflüchtling geworden, ob- rechte- persönliche Freiheit, Breßfreiheit, Versammlungs- und hatte. Ueber die Mißstände im Bereiche der Efferschen Gesell- wohl das nicht seine Absicht war. Seit 13 Jahren lebt er nun in Vereinsrecht find beiden Geschlechtern gemein. Wenn die Verschaften, deren holländischer Leiter den Deutschen nicht der Schweiz und zwar in Zürich , und da er schriftenlos, als„ tole- faffung für das politische Wahlrecht eine Ausnahme machen wollte, so sonderlich grün ist, ließ sich ein Ertra kapitel schreiben." rierter Ausländer" Er genießt also das berühmte Schweizer - Asyl, mußte dies ausdrücklich gesagt werden, wie dies im Gesetz Nachdem der Einsender dann weiter die traurige Lage der An- dessen man teilhaftig werden kann, indem man als Verheirateter über das kommunale Wahlrecht geschieht. Geseze seien gestellten der W. A. P. V. und die noch bösartigere Behandlung eine Bartaution von 3000 Fr., als Lediger eine solche von in der Weise zu interpretieren, die dem Geist Der eingeborenen Arbeiter geschildert hat, fährt er fort; 150 Frank stellt, oder zwei Schweizerbürger als Bürgen repräsentiert. Der Beit am besten entspright; im Zweifelsfalle