Nr. 181. 23. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.
Die Wahlen der Arbeitervertreter zum Maifeier erfreulicherweise immer größere Beteiligung finde, aber
Reichsversicherungsamt
für die fünftige fünfjährige Wahlperiode, die am 1. Januar 1907 beginnt, sind vom Reichs- Versicherungsamt gegenwärtig ausgeschrieben und ist der Endtermin für für die Wahl auf den 15. September cr. festgesetzt.
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Dienstag, 7. Auguft 1906.
Wie die vorliegende Abstimmung beweist, hat die große Mehrheit der Zentralvorstände sich diesen Gründen der Generaltommission angeschlossen. Mit Barteigruß!
Die Generaltommission. A. Knoll.
Parteivorstand für verpflichtet, den Genossen durch wörtliche BeTrotz dieses erneuten ablehnenden Bescheides hält sich der und Gewerkschaft" behandelt, eine sichere Unterlage für ein kanntgabe des Teiles des Protokolls, der das Thema„ Partet Urteil zu geben.
Martens- Wandsbeck begründete den Antrag wegen Maifeier. Diese müsse schon deshalb ertra behandelt werden, weil dic die Organisation wegen der Unterstüßungen auch immer mehr in Mitleidenschaft gezogen werde; auch durch die Aussperrungen anderer Branchen, wovon unsere Verbandsmitglieder mitbetroffen würden. Es entspann sich hierbei eine Debatte darüber, wie diese Punkte der Reihe nach verhandelt werden sollten. Beide Anträge wurden angenommen. Die Landarbeiterfrage wird als 6., die Maifeier Als Vertreter der Arbeiter sind für die Industrie, im Kölner Gewerkschaftstongreß mit zu verhandeln, wurde abgelehnt. als 7. Tagesordnungspunkt behandelt werden. Ein Antrag, den Bergbau, im Eisenbahnbetrieb und das Baugewerbe 2 nichtständige Mitglieder und für jedes nichtständige Mitglied als Delegierten gewählten Gauleiter telegraphisch herbeizuEine längere Debatte entspann sich über den Antrag, die nicht Der Parteivorstand teilt durchaus die Auffassung der General36 Stellvertreter zu wählen. Für die Land- und Forstwirt- ziehen, damit sie den Verhandlungen mit beratender Stimme bei- fommission, daß es sowohl für die Gewerkschaften wie auch für die schaft sind gleichfalls 2 nichtständige Mitglieder und für jedes wohnen. Der Antrag wurde schließlich angenommen. nichtständige Mitglied 24 Stellvertreter zu wählen. Für die Der Vorsitzende teilte noch mit, daß ein Kollege aus Nedarau Partei Gegenstände geben kann und geben wird, die interne BeDer Vorsitzende teilte noch mit, daß ein Kollege aus Nedarau ratungen notwendig machen. Er pflichtet der Generalkommission See- Berufsgenossenschaft sind 2 nichtständige Mitglieder und anwesend ist, der die dortigen lokalen Verhältnisse vertreten soll. auch darin völlig bei, daß es weder den Gewerkschaften noch der für jedes nichtſtändige Mitglied 2 Stellvertreter zu wählen. lekalen Organisation an, die sich die Aufgabe gestellt hat, die„ tor- Partei beikommen kann, lediglich auf die Judiskretionen eines VerEin Teil der dortigen Verbandsmitglieder gehört nämlich noch einer Die Wahlen erfolgen einheitlich für ganz Deutschland rupten" Zentralverbändler zu reformieren und beim Fabritarbeiter- räters hin den internen Charakter solcher Verhandlungen preisbon den Beisitzern der Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung; verband damit anzufangen. Es ist nicht anzunehmen, daß der zugeben. für die benannten drei Berufsgruppen gesondert. Verbandstag diesen Kollegen als Gast mitberaten läßt, weshalb Jm vorliegenden Falle jedoch hält der Parteivorstand die wortDie Vorbereitungen zur einheitlichen Vornahme der ich vorschlage meinte Breh, die Angelegenheit der Mandats- getreue Bekanntgabe der Verhandlungen über den Punkt„ Partei Wahlen sind von dem Zentral- Arbeitersekretariat in Berlin , prüfungskommission zur Entscheidung zu überweisen. Merkwürdiger- und Gewerkschaft" geradezu im Interesse von Partei und der Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands und weise ist der Hauptstänker und Hauptmacher der Lokalisten in Gewerkschaften für geboten. Die Diskretion dieser Berder Zentrale für das deutsche Krankenkassenwesen gemeinsam biete feine Handhabe zu seinem Ausschluß, werde ihm doch Gelegen handlungen besteht ja in Wirklichkeit längst nicht Nedarau Verbandsfunktionär. Obgleich dieser meint, das Statut getroffen. Es ist den Gewerkschaftskartellen und Arbeiter- betreiben. heit gegeben werden müssen, seine Reformarbeit draußen zu mehr, zumal zahlreiche bürgerliche Blätter die Judiskretionen der " Einigkeit" mit Behagen nachgedruckt haben. Es handelt sich also sekretariaten am Site der einzelnen Landes- Der Verbandstag stimmte dem.Borschlage Brehs zu. einfach darum, ob Partei und Gewerkschaften es ruhig mit ansehen bersicherungsanstalten der Auftrag zuteil ge- Der österreichische Bruderverband hat mitgeteilt, daß wegen follen, daß zur Verwirrung der Massen tendenziös zuworden, die nötigen Vorbereitungen zu treffen für die Auf- Arbeitsüberbürdung kein Vertreter gesandt werden könne, wünscht sammengestellte Bruchstücke berbreitet werden, stellung geeigneter Kandidaten. Die von diesen Korporationen aber den Arbeiten des Verbandstages bestes Gelingen. oder ob es nicht besser ist, diesen Quertreibereien durch Bekanntgabe vorgeschlagenen Kandidaten sind auf einer gemeinsamen Liste Ueber die Entwickelung des Verbandes des vollen Tertes des betreffenden Teils des Protokolls entgegenzutreten. Der Parteivorstand hat sich angesichts dieser Situation der Auffassung der Redaktion des Vorwärts" nicht verschließen zu sollen geglaubt, daß es notwendig sei, den erwähnten Punkt des Protokolls im Vorwärts" abzudrucken, um dadurch dem partei- und gewerkm" Vorwärts" abzudrucken, um dadurch dem partei- und gewerkschaftsschädigenden Treiben entgegentreten zu können. Herzogtum Sachsen- Altenburg hielten am Sonntag in Gera ihren Landesparteitag in Sachsen- Altenburg. Die Parteigenossen im Landesparteitag ab. Daß fie in das Ausland gehen, hat seinen Grund darin, daß in dem frommen muderischen Altenburg vor 3 Uhr nachmittags feinerlei öffentliche Veranstaltungen, welcher Art sie auch sein mögen, stattfinden dürfen. Die Verhandlungen waren vom besten Geiste getragen. Der Bericht des Landesvorstandes erbrachte den Beweis, daß die Parteibewegung im Herzogtum im bergangenen Jahre einen erfreulichen Aufschwung genommen hat. Die Zahl der organisierten Parteigenossen betrug am 1. April 3500. Die Einnahmen stiegen von 6400 M. im Vorjahre auf über 10 000 m. Die Ausgaben sind von 5500 M. im Vorjahre auf 7700 M. gestiegen. Die im Juni eingeleitete Wahlrechtsbewegung, während der über 40 Versammlungen abgehalten wurden, ist jetzt bei der Sammlung von Unterschriften unter eine Petition angelangt, die an Ne gierung und Landtag geht und in der das allgemeine, gleiche, geheime und indirekte Wahlrecht gefordert wird. Für die nächstes Frühjahr stattfindenden Landtagswahlen wird die Forderung nach Einführung des demokratischen Wahlrechts zum Landtage als Parole ausgegeben. Ebenso günstig wie die Parteiorganifation hat sich die Altenburger Volkszeitung" im abgelaufenen Jahre entwickelt. Sie hat um über 1000 Abonnenten zugenommen und hat jetzt über 6000 Abonnenten. Entsprechend dem Abonnenteneine sehr günstige. Der Landesparteitag, der von 62 Delegierten ſtande ist auch die finanzielle Lage des Preßunternehmens beschickt war, nahm zum Schlusse seiner Beratung eine scharfe Resolution an, die sich gegen die Regierung wendet. Sie führt ihr zu Gemüte, daß sie alle Staatsbürger gleichmäßig zu behandeln hat, daß es ihr aber nicht anstehe, die sozialdemokratischen Staatsbürger schlechter zu behandeln als die Staatsbürger anderer Gesinnung und Weltanschauung. Die Regierung wird gleichzeitig schriftlich mit der Einreichung der Protestresolution aufgefordert, ihre Gründe anzugeben, die sie bestimmen, die ihrer Obhut anbertrauten Staatsbürger ungleichartig zu behandeln.
den Schiedsgerichtsbeisißern zur Wahl empfohlen. Wir gibt der gedruckt vorliegende Geschäftsbericht flare und erfreuliche richten deshalb auch an dieser Stelle an die Schiedsgerichts- Auskunft. Seit dem Hamburger Verbandstage vor 2 Jahren beifizer das dringende Ersuchen, für jene Liste zu stimmen. hat sich die Mitgliederzahl mehr als verdoppelt; sie stieg bon 45 535 Die Schiedsgerichtsbeisiger haben selbst genügend Gelegen- auf 98 386, darunter 2865 meibliche Mitglieder. Am 31. März 1904 heit, Einsicht zu nehmen, wie wertvoll in der Rechtsprechung war der Verband an 434 Orten vertreten, am 1. April 1906 an 505 die Vertretung der Arbeiter ist. Wir brauchen Männer, die Orten, also eine Zunahme von 176 neuen Zahlstellen. Davon gingen objektiv ihres Amtes walten und in der Lage sind, einseitige, anderen Orten schlossen sich die Kollegen zu größeren Bahlstellen allerdings an 47 Orten die Mitgliedschaften wieder ein. An 58 unzutreffende Darstellungen, die zuungunsten der Arbeiter zusammen, so daß das Mehr im ganzen 71 Bahlstellen beträgt. gegeben werden, zurückzuweisen. Mehr wie je ist heute in ge- In der Berichtszeit sind 123 429 Aufnahmen zu verzeichnen, ein wissen Kreisen, die von jeher Feinde sozialpolitischer Re- Beweis für die starke Fluktuation. formen gewesen sind, die Neigung vorherrschend, von einer Rentensucht der Arbeiter zu sprechen. Daß nicht auch die Rechtsprechung immer mehr sich in den Bann dieser einseitigen Anschauung stellt, wird mit die Aufgabe einer tüchtigen Arbeitervertretung sein.
Das Verbandsorgan
Streiks und Aussperrungen!
Der Proletarier" erscheint in 106 000 Exemplaren Auflage, daneben bekommen die Verbandsgenossinnen„ Die Gleichheit"; außerdem wurde au 962 Verbandsmitglieder das polnische Gewerkschaftsorgan„ Oswiata" und das italienische L'Operario Italiano". Zur Von den vorgeschlagenen Kandidaten haben viele schon Agitation ließ der Vorstand mehrere Auflagen des„ Weckruf" in feit Jahren als Beisiger im Reichsversicherungsamt mit einer Gesamtzahl von 340 000 Gremplaren verbreiten; den Kol. gewirkt und sich als fachkundige Vertreter bewährt. Die leginnen wurden 130 000 Exemplare abgegeben. Ein Flugblatt in neuen Vorschläge, die notwendig wurden, weil die Zahl der polnischer Sprache wurde wie im vorigen Jahre in 120 000 Eremgewerblichen Beisiter von 50 auf 74 erhöht ist, einige Bei- aren ausgegeben. Besonders wirksam war die Agitation in der chemischen, Papier- und Ziegelei- Industrie. fizer freiwillig ausschieden oder nicht mehr in versicherungs- Außerordentlich günstig hat auch die geschaffene Gaueinteilung pflichtigen Betrieben beschäftigt waren, sind mit peinlicher gewirkt. Rücksichtnahme der wichtigen Aufgaben, die die Arbeiterbertreter beim Reichsversicherungsamt zu erfüllen haben, erfolgt. Die Zahl der Streits ist von 89 auf 258 gestiegen. Während Die Liste der vorgeschlagenen Kandidaten geht den Schieds- im vorigen Geschäftsbericht für Streifs 172 278 m. als Ausgabe gerichtsbeisitzern zu, wo dies nicht geschieht, müssen sich die verzeichnet wurden, beträgt die Summe diesmal 601 777 M. Von Betreffenden an das nächste Arbeitersekretariat oder Ge- 120 Angriffsstreits waren 54 von Erfolg, 30 von teilweisem Erfolg und 36 erfolglos. Von 79 Abwehrstreits waren 29 erfolgreich, werkschaftskartell oder an das Zentral- Arbeitersekretariat wenden. Desgleichen bitten wir da, wo der Abstimmungs- 5 für die Arbeiter erfolgreich, 10 teilweise und 24 erfolglos. 17 teilweise und 33 erfolglos. Von den 39 Aussperrungen waren modus den Schiedsgerichtsbeisigern unflar erscheint, sich an das nächste Arbeitersekretariat oder direkt an uns zu wenden. Um den Wahltermin nicht zu versäumen und auch zu erforderte insgesamt 250 882,05 M. Die Gesamteinnahme des Ververhindern, daß das den Schiedsgerichtsbeisigern zugesandte bandes betrug 1919 644,27 M., die Gesamtausgabe 1484 431,81 2. amtliche Zirkular verloren geht, bitten wir dringend, die Wahl sofort vorzunehmen.
Das Unterstütungswesen
Hus der Partei.
Da die Stimmzettel, ohne daß von anderer Seite Einsicht genommen wird, direkt an das Reichsversicherungsamt ge- Das Korrespondenzblatt der Generalfommission der Gewerkfandt werden, so haben die Schiedsgerichtsbeisiger nicht zu schaften Deutschlands " veröffentlicht in seiner letzten Nummer den befürchten, daß Personen, die ihnen in ihrem Arbeits- Briefwechsel, der zwischen der Generalfommission und dem Parteiverhältnis Schaden zufügen können, von ihrer Abstimmung vorstand wegen Freigabe des Punttes, Partei und Kenntnis erhalten. 23. Februar d. J. tagenden Vorständekonferenz Gewerkschaft" aus dem Protokoll der vom 19. bis stattgefunden hat.
Bei der großen Bedeutung, die die Wahlen für die durch Unfall zu Schaden gekommenen oder durch Krankheit invalide gewordenen Arbeiter haben, bitten wir dringend, die Abgabe der Stimme nicht zu versäumen und für unsere Vorschlagsliste einzutreten. Berlin , den 6. August 1906.
8.
Das Zentral- Arbeiterfekretariat, Engel- Ufer 15 IV.
Den Lesern ist dieser Briefwechsel bereits bekannt, ausgenommen das lezte Antwortschreiben der Generalkommission, das folgender maßen lautet: Berlin , den 31. Juli 1906.
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Die Landeskonferenz der sozialdemokratischen Partei im Großherzogtum Sachsen( Weimar- Eisenach) fand am Sonntag in Jena statt. Den Beschlüssen der einzelnen Wahlkreise, selbständig ohne Vereinbarungen mit einer anderen Partei in den Landtags. Organisation ausgebaut haben, aufgehoben werden. wahlkampf einzutreten, wurde zugestimmt. Die bisherige Form der Organisation soll nunmehr, da die einzelnen Wahlkreise ihre Bei gemeins samen Aktionen bilden die Kreisleitungen den Ausschuß, der unter der Leitung des Kreisvorsitzenden vom Jenaer Wahlkreise die betreffenden Arbeiten vorzunehmen hat. In einer Resolution wurde der Wunsch an die einzelnen Kreisleitungen gerichtet, den nächsten, 1907 in Stuttgart stattfindenden internationalen Sozia listen Kongres in einer der Stärke der deutschen Partei entsprechenden Weise mitbeschicken zu helfen. Die Konferenz war aus 14 Orten des Landes mit 25 Delegierten besucht.
Generalversammlung des Verbandes der Fabrik-, verbände vom 19. bis 23. Februar d. Js. zur Veröffentlichung Mühle den Boykott, weil die Direktion bas Koalitionsrecht ber Land- und Hülfsarbeiter Deutschlands .
In einer stattlichen Anzahl tamen heute die Vertreter des Fabrik- und Landarbeiterproletariats im Boltshaus in Leipzig zufammen, um, wie der Vorsitzende des Lokalfomitees sagte, die Waffen zu prüfen, die die Organisation im ferneren Kampfe anzuwenden hat.
In seiner Begrüßungsansprache hob der Vorsitzende, Genosse Brey, hervor, daß es ihn freue, die Delegierten an dem Orte au den Verhandlungen begrüßen zu können, wo die Kollegen in den Kämpfen ihren Mann gestanden hätten. Die zwei Jahre seit dem Hamburger Verbandstage seien solche der schwersten Kämpfe, aber auch solche der Siege gewesen. Die Beschlüsse des vorigen Verbandstages feien zum Vorteil der Organisation ausgeschlagen. Für die Rämpfe mußte das Dreifache der Summe gegen die der vorigen Berichtszeit ausgegeben werden. Die Kampfesperiode der letzten zwei Jahre stehe in der Verbandsgeschichte, was Hartnädigkeit und Umfang der Kämpfe anlange, einzig da. Es gelte jezt, die Organisation zu träftigen, weil der Verband nicht am Ende, sondern am Anfang der großen Kämpfe stehe. Die bisherigen Kämpfe feien nur Vorspiele der fommenden. Dies möchten die Delegierten bei den Beratungen im Auge behalten, damit das Richtige getroffen werde. Zur Festsetzung der Tagesordnung beantragte der Gau Brandenburg, die Landarbeiterfrage als separaten Punkt zu behandeln.
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Rehbein Berlin begründet den Antrag, indem er zunächst auf die Wichtigkeit dieser Frage für die Arbeiterbewegung im allgemeinen und für den Verband im speziellen hinweist. Der Verband babe dieser Frage die ihr gebührende Beachtung bisher noch nicht schenten fönnen. Der letzte Kongreß der christlichen Gewerkschaften habe sich mit dieser Frage beschäftigt, um den freien Gewerkschaften das Wasser abzugraben; es sei unumgänglich notwendig, daß die Frage diesmal nicht nur so nebenher behandelt werde, er bitte des halb um Annahme des Antrages.
Brey machte auf die schon vorgesehene reichhaltige Tagesordnung aufmerksam, sowie darauf, daß noch ein Antrag vorliege, der verlange, daß die Maifeier ebenfalls als besonderer Punkt behandelt werben folle.
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An den Parteivorstand! Werte Genossen! Die Generalfommission hat auf Ihr Schreiben vom 12. Juli d. Js. durch ein Rundschreiben vom 14. Juli die Anfrage an die Vorstände der Zentralverbände gerichtet, ob Siegreich beendeter Boykott. Vor etwa zehn Jahren verhängte das Protokoll der Verhandlungen der Vorstände der Bentrals die Hallesche Arbeiterschaft über die Produkte der Böllberger und Besprechung in der Bresse freigegeben werden soll. Mühlenarbeiter nicht anerkennen wollte. Aus dem Boykott ents Das Ergebnis diefer Umfrage ist, daß bis heute 46 Vorstände wickelten sich damals für die Partei und besonders für die Redaktion gegen die Freigabe, 13 dafür gestimmt haben; 5 Vorstände haben unseres Halleschen Parteiblattes die schwierigsten Prozesse. Gegen bis heute auf die Umfrage nicht geantwortet. Damit ist die einen Genossen wurden auf einem Brett wegen Boykotts sechsmal Freigabe des Protokolls abgelehnt. Angesichts der erheblichen sechs Wochen Haft beantragt, und der damalige Verantwortliche des Mehrheit, die sich gegen die Freigabe erflärt hat, glaubt Boltsblattes", Genosse Mannigel, wurde wegen Boykotts die Generalfommission weitere Maßnahmen in der Angelegenheit und Beleidigung der Mühlenleitung mit einem Jahre Gefängnis benicht treffen zu sollen. straft. Der Staatsanwalt wollte den Genossen Redakteur Thiele aus Anlaß des Mühlenboykotts nur auf zwei Jahre" ins Gefängnis schicken, was allerdings nicht gelang. Die gute Absicht" war aber da. Die Strafe war beantragt, aber das Gericht mußte zur Freisprechung tommen. Neuerdings beschäftigten sich die Mühlenarbeiter und auch die Parteiinstanzen wieder mit dem Boykott, da die Direktion der Mühle gebeten hatte, munmehr die Streitagt zu begraben. Dies fonnte selbstverständlich nicht bedingungslos geschehen. Nachdem die Direktion aber am Sonnabend einer Parteifommission das bündige Versprechen gegeben hatte, in Zukunft den in der Mühle beschäftigten Arbeitern woeder bezüglich der gewertschaftlichen noch der politischen Organisation hindernisse in den Weg zu legen, die Arbeitsordnung nicht schifanös zu handhaben und für die Arbeiter eine allgemeine Lohnerhöhung in Aussicht gestellt hatte, wurde der Boykott für aufgehoben erklärt.
Bemerken wollen wir, daß die Generalfommission in ihrem Rundschreiben an die Vorstände erklärt hat, daß fie nach wie vor daran festhält, daß das Protokoll eine interne, zur Information der Konferenzteilnehmer bestimmte Drudsache ist und deren Freigabe fich nicht empfiehlt. nicht empfiehlt. Für diese ihre Stellung nahme hat die Generalfommission folgende Gründe angegeben. In der Gewerkschaftsbewegung sowohl als auch in der Partei werden sich immer, wie schon von jeher, interne Beratungen notwendig machen; aber weder der Partei noch den Gewerkschaften wird es einfallen, wenn sich etwa ein Lump findet, der von solchen Ver handlungen etwas in die Deffentlichkeit bringt, den internen Charakter derselben aufzuheben und dieselben nunmehr der Deffent lichkeit preiszugeben. So werden die Gewerkschaften in Zukunft vielleicht noch mehr als bisher gezwungen sein, über Abwehrmaßnahmen gegen die Uebergriffe der Scharfmacherorganisationen in vertraulichen Zusammenfünften zu beraten und zu beschließen. Soll auch in solchen Fällen, wenn jemand sich findet, der ehr und gewiffenlos genug ist, Verräterei au fiben, der interne Charakter folcher Beratungen preisgegeben werden? Wir meinen, daß sich teine Körperschaft in solchem Falle dazu verstehen wird. Würde in dem vorliegenden Falle das Protokoll freigegeben, Zu den Institutionen, deren eminent- segensreiche Wirksamkeit so wäre die notwendige Konsequenz, daß in allen Fällen, wo ein wenig an die Helle des Tages gezogen werden, gehören die HandVerräter fich findet, derartige Berhandlungen ihres internen wertstammern. Wie wertvoll diese Organisationen für die Macher Charakters entkleidet und den intimsten Feinden der Arbeiterklasse find, lehrt der Geschäftsbericht für 1905/06, dem wir einige Angaben zur Kenntnisnahme freigegeben werden müßten. Es würde das entnehmen. Der Kammer find angeschlossen der Stadtkreis Berlin au eigentümlichen Buständen in der Arbeiterbewegung führen, und der Regierungsbezirk Botsdam. Die Organisation im Handwerk unter denen nicht nur die Getverkschaften, sondern auch die Partei hat im Verhältnis zu der gewaltigen wirtschaftlichen Entwidelung bewegung zu leiden hätte. Die Generalfommission will aber fast gar keine Fortschritte gemacht, wie nachfolgende Zahlen be unter feinen Umständen diejenige Körperschaft sein, die solche Zuweisen. Am 31. Dezember 1902 bestanden im Bezirk stände herbeiführt und ist der festen Ueberzeugung, daß auch der 678 Innungen mit 46 787 Mitgliedern und Parteivorstand bazu seine Hand nicht bieten will. 682 Innungen mit 48 282 Mitgliedern. Die freien Innungen
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