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Gerichts- Zeitung.

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Eins gefährlicher Taschendieb, der insbesondere in den Waren­häusern operiert hatte, mußte fich gestern in der Person des Schmiedes Franz Weitlowsky vor der 3. Ferienstraffammer des Landgerichts I wegen Rüdfalldiebstahls verantworten. Im März d. J. beobachtete eines Tages eine Frau P. in dem W.schen Waren haufe einen jungen Mann, der sich in auffälliger Weise an taufende Damen herandrängte. Plöblich bemerkte sie, wie sich eine Hand vor­fichtig in die Kleidertasche oder in den Pompadour einer Dame schob, um bald darauf mit einem Portemonnaie beschwert wieder an das Tageslicht zu gelangen. Der auf frischer Tat ertappte Dieb war der Angeklagte. Als er sich beobachtet sah, ergriff er die Flucht und warf unterwegs noch fünf andere leere Portemonnaies fort. Er war jedoch vorher schon beobachtet worden, wie er mit einem Porte­monnaie, welches er soeben gestohlen, die Kippe" gemacht hatte, daß er nämlich die Geldbörse in seiner Tasche entleert hatte. In dieser fanden sich auch allerlei Geldforten, die vermutlich aus verschiedenen Diebstählen herrührten. Vor Gericht bestritt der Angeklagte jede Schuld und behauptete, die Zeugin müsse sich in der Person irren. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten auf Grund des Ergebnisses der Beweisaufnahme für völlig überführt und beantragt neun Monate Gefängnis. Die Straffammer ging jedoch noch hierüber hinaus und erkannte auf ein Jahr Gefängnis.

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Die eigene Schwester als Verführerin. Ein trauriges Sitten­bild wurde gestern in einer Verhandlung vor der 1. Ferienstraf­tammer des Landgerichts I aufgerollt. Wegen wiederholten schweren Sittlichkeitsverbrechens war die 17jährige Arbeiterin Marie Faab angeklagt. Der Vater des jungen Mädchens ist ein fleißiger und tüchtiger Arbeiter, der vor nicht allzu langer Zeit sich das zweitemal verheiratet hat. Aus der ersten Ehe entstammt die An­geflagte, der jetzt 14jährige Karl und die 9jährige Minna. Letztere flagte vor einiger Zeit über Schmerzen. Von der Mutter aus­gefragt, erzählte die Kleine eine haarsträubende Geschichte. Die Angeklagte hatte die beiden 14- und 9jährigen Geschwister unter ihrer Anleitung zu den allerschlimmsten Dingen verführt und sich häufig auch daran beteiligt. Dieses schamlose Treiben sette die Angeschuldigte längere Zeit hindurch fort, bis durch die Erkrankung der kleinen gjährigen Minna die Scheußlichkeiten zur Entdeckung Der Gerichtshof kam trop der Verworfenheit, welche die Angeklagte zutage gelegt hatte, mit Rücksicht auf ihre bisherige Un­bescholtenheit und die große Jugendlichkeit zu dem milden Urteil von 6 Wochen Gefängnis.

famen.

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Zurückgesezte Richter in Sachsen . Ein Aufsehen erregen­der Preßbeleidigungsprozeß des sächsischen

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Vermischtes.

300 Menschen ertrunken.

fie gegen die Braufteuer vorgegangen find, benn aus der Brau-[ Als Delegierte zur Gewerkschaftskommission wurden Schufar, steuer sei eine Gastwirtssteuer geworden, da die Brauereien die Siering, Wichmann, Schlinsky, Battmer und Steuer den Gastwirten auferlegen und diese nicht in der Lage seien, entschel gewählt. Als hierauf zur Wahl der Beisitzer zum die Lasten weiter abzuwälzen. Die Gastwirte tönnten wünschen, Gauvorstand geschritten werden sollte, entspann sich wiederum eine daß die Brausteuer doppelt, ja vierfach so hoch geworden wäre, dann lebhafte Debatte. Die meisten Redner hielten die Haltung des würden sie dieselbe abwälzen können. In der Erklärung des Hauptvorstandes in der Angelegenheit für falsch, weil die Wahl des Vereins der Weißbierbrauereien werde es so hingestellt, als handle Gauvorstandes statutengemäß erfolgt und deshalb anzuerkennen sei. es sich um eine Preiserhöhung von nur 50 Pf. für die halbe Tonne. Schließlich wurde ein Antrag angenommen, die Debatte über diesen Bu dieser Preiserhöhung komme aber noch der Fortfall des Ueber- Punkt abzubrechen und die Wahl der Beisiger so lange zu vertagen, maßes, der vier halben Schenktonnen pro Stock und anderer Ver- bis der Hauptvorstand in Verbindung mit dem Ausschuß die er­günstigungen, so daß in Wahrheit eine Preiserhöhung von 3, 4, ja forderlichen Schritte zur Anstellung eines Gauleiters unternommen 5 Mark pro Hektoliter herauskomme. Die Brauereien hätten hat. Wegen der vorgerückten Zeit mußten die übrigen Punkte der auch behauptet, die Bergrößerung der Tonnen sei auf Un- Tagesordnung wiederum bertagt werden. befugte zurückzuführen. Demgegenüber müsse darauf hingewiesen werden, daß die Vertreter von Weißbierbrauereien, selbst re­nommierter Firmen, den Kunden gegenüber immer darauf hinweisen, daß ihre Tonnen größer seien wie die ihres Konkurrenten. Von un­befugter Aenderung lönne demnach feine Rede sein. Auch bei der In der Nähe von Cartagena ist der Auswandererdampfer Sirio" Abrechnung der angefangenen Stöcke" werde nicht immer, wie die Brauereien behaupten, in der loyalsten Weise verfahren. Der Redner untergegangen. Die Katastrophe ereignete sich am Nachmittag un­berief sich auf bestimmte Einzelfälle, die das Gegenteil einer loyalen weit der Hormigasinseln. Trotzdem sofort Hülfe zur Stelle war, Auseinandersetzung beweisen. Zum Schluß ersuchte der Redner die sind, soweit Berichte vorliegen, ein paar hundert Menschen ums Versammlung um die Ermächtigung, mit der Berliner Gewerkschafts- Leben gekommen. tommission und dem Aktionsausschuß des Verbandes sozialdemo Wir bringen hierüber folgende Meldungen: Madrid , 5. August. Das Madrider Blatt A. B. C." bere fratischer Wahlvereine in Verbindung zu treten, damit in Volks­bersammlungen der Verdienst der Gastwirte dargelegt werden könne, öffentlicht folgende Depesche aus Cartagena : Der von Barcelona ehe die Brauereien mit ihrer Berechnung kommen. Ferner empfahl tommende Dampfer Sirio" mit 800 Auswanderern an Bord scheiterte Der kurze Sinn derselben bei den Hormigasinseln in der Nähe von Kap Balos und fant der Redner eine lange Resolution. ist der; die wirtschaftliche Lage des Gastwirtsgewerbes ist ungünstig und wird durch fortwährende Steigerung der Mieten, schnell. Die Mehrzahl der Auswanderer find Italiener , die anderen Steuern, Lebensmittelpreise usw. immer ungünstiger. Die Ver- Spanier. Die Geretteten befinden sich auf Kap Palos in kritischer jammlung protestiert gegen die rigorose Verteuerung des Bierpreises Lage; es fehlt ihnen an Lebensmitteln und Kleidungsstücken. Mehrere burch die Ringbrauereien. Durch Verkleinerung der Gefäße, Forts Fischer sind bei Rettungsversuchen umgekommen. Madrid , 6. August. Dem Diario espanol" und dem Univerfo" fall der Schenktonnen und anderer Vergünstigungen erhöht sich der Preis des Weißbiers um 3 M. und mehr pro hektoliter. Die Be- zufolge eilten unmittelbar nach dem Schiffsunglückt alle in der Nähe hauptungen der Brauereien, daß dieselben bei den Verhandlungen des" Sirio" befindlichen Fahrzeuge diesem zu Hülfe. Der Kapitän das möglichste Entgegenkommen gezeigt hätten, find falsch kurzer des" Joven Miguel" legte beim Sirio an und zwang mit dem Hand hat man die Verhandlungen abgebrochen. Die Erklärungen Revolver in der Hand seine Besatzung zur Hülfeleistung. Dadurch Ein anderer spanischer sind nur auf Täuschung des Publitums berechnet. Die Versamm­lung verspricht, sich durch Gründung von Genossenschaften von der konnten 300 Passagiere gerettet werden. Fessel der Ringbrauereien zu befreien. Sie richtet an das Publikum Dampfer rettete 200 Personen. Amtlich wird bekannt gegeben, daß die höfliche Bitte, den Gastwirten die Sympathien im Kampfe gegen die große Mehrzahl der geretteten Passagiere Ausländer seien. Der die Bierberteuerung zu bewahren. Die Versammlung hält an dem Erzbischof von Para in Brafilien wurde gerettet, während der Beschluß fest, Weißbier nur aus solchen Betrieben zu beziehen, welche Bischof von Sao Paulo ertrank. Die Verunglückten sind meist annähernd zu den alten Bedingungen liefern. In der Diskussion gab es zunächst eine heftige Auseinander- Frauen und Kinder, Passagiere der ersten und zweiten Kajüte. Justizministers Dr. Otto gegen den Schriftsteller fegung zwischen den Vertretern aus beiden Lagern der Weißbier- Vermißt werden 385 Personen. An den Rettungsarbeiten beteiligten Erich Köhrer- Herz aus Berlin beschäftigte am Sonn- brauereien. Herr Huth, der den Verein obergäriger Brauereien fich dem Heraldo " zufolge auch ein französischer und ein deutscher abend die 2. Straffammer des Dresdener Landgerichts. Im Mai( ringfreie Betriebe) vertritt, erklärte es mit den heftigsten Worten Dampfer, die mit Geretteten an Bord ihre Fahrt fortsetzten. d. J. erfolgte auf Grund von Landtagsbeschlüssen die Ernennung als unwahr, daß sein Verein sich mit dem Verein der Weißbier- Madrid, 6. August. Der Dampfer Sirio" ist, wie weiter ge­einer großen Anzahl sächsischer Richter. Es wurden 5 Oberlandes- brauereien in Verbindung gesetzt habe, um gemeinsam meldet, mit äußerster Schnelligkeit gesunken und in den Fluten ver­gerichtsräte, 4 Landgerichtsdirektoren und 31 Land- und Amtsrichter die Preiserhöhung zu betreiben, daß aber der Verein ober- schwunden, während sich auf der Brücke noch viele Passagiere be­vom Justizminister Dr. Otto befördert, und diese Ernennungen sollen in Richtertreisen nach einem in der Nummer 23 der gäriger Brauereien vom Verein der Weißbierbrauereien zurüd- fanden. Die über und über gefüllten Rettugsboote gingen sofort " Dresdner Rundschau", deren verantwortlicher Redakteur der An- getiesen sei. Direktor Ulrich, der den letztgenannten Verein vertritt, unter, wobei sich wilde Kämpfe abspielten. Der Sirio" wird als geklagte ist, erschienenen Artikel zurückgesette Richter" hielt die Erklärung desselben, welche Herr Huth bestritten hatte, den Dampfer Perseus " befehligt, der vor kurzem vor Cartagena biel böses Blut gemacht haben. In dem inkriminierten Artikel, der aufrecht, wogegen Huth später erklärte, Direktor Ulrich habe die Un- verloren angesehen. Es wird behauptet, derselbe Kupitän habe auch wahrheit gesagt, er werde sich an anderer Stelle mit ihm sprechen. Wie die Blätter melden, sind die Unteroffiziere jetzt Gegenstand der Anklage bildete, wurde angeblich von einem m weiteren Verlauf der Debatte sprachen mehrere Gastwirte im Schiffbruch erlitt. Richter behauptet, daß bei den vom Justizminister vorgenommenen Sinne des Referenten, während ein Redner des Vereins des Weiß- des Sirio von der Staatsanwaltschaft in Gewahrsam genommen Ernennungen von höheren Richtern in der Gehaltsklasse von 6600, bierbrauereien die Berechnungen der Gastwirte bezüglich der Preis- worden. Die Behörden in Cartagena eröffneten eine Unter­6000 und 5400 m. nicht weniger als 165 übergangen erhöhung anfocht. suchung über die Vorgänge. Zehn Ueberlebende vom Sirio worden seien. Die für die höheren Stellen neuernannten find bald nach der Landung gestorben. Richter seien meist jung, obwohl sich unter den auf einmal falt= Madrid , 6. Auguft. An Bord des gesunkenen italienischen gestellten Richtern sehr viele befänden, die schon seit Jahren dauernd oder zeitweise den Vorsiz in Zivil, Strafe und Handels­Dampfers waren 70 Rajütenpassagiere, 695 Zwischendeckpassagiere Der politische Massenstreik war das Thema eines Vortrages, den und 120 Mann Besatzung. tammern führten. Das Verfahren des Justizministers bedeute eine Das Unglück geschah infolge Auf­schwere Kränkung einer Anzahl pflichtgetreuer Beamten; es sei auch Genosse Albert Stör mer am Freitag in einer Mitglieder laufens gegen die gefährlichen Klippen der Hormigas- Inseln, geradezu eine Schädigung der Rechtspflege. Verbitterung unter den bersammlung der Gruppe der Rabikpuber und Richtern, Unruhe und Sorge in den Familien würde durch das Vor- Träger hielt, die im Gewerkschaftshause stattfand. Ausgehend 18 Meilen von Cartagena . Biele Personen wurden infolge der gehen des Ministers hervorgerufen. Dem letteren wurde ferner von der Jenaer Parteitagsresolution, schilderte der Redner die Keffelerplosion getötet. Von den Kajütenpassagieren wurden sehr Korruptions- und Protektionswirtschaft vorgeworfen und es dürfe Wichtigkeit des Massenstreits als eines Kampfmittels für politische wenige gerettet, weil der Bug, wo die Kajüten lagen, zuerst sank. Rom , 6. Auguft. Die Navigazione generale italiana, der der wohl Pflicht des Landtages sein, vom Justizminister Dr. Otto Recht- Zwecke, zur Abwehr reaktionärer Angriffe und zur Erringung un­fertigung für sein Vorgehen zu fordern und die Grundsätze, nach entbehrlicher Voltsrechte. Sodann erörterte der Redner ausführ bei Kap Palos untergegangene Dampfer Sirio" gehörte, erhielt denen er seine Beförderungen vornimmt, sich darlegen zu lassen. lich, welche Bedingungen erforderlich sind, um dieses Kampfmittel gestern abend von Kap Palos eine Depesche des Kapitäns des Sirio", Am Schlusse des Artikels heißt es: Welchen Eindruck muß es mit Erfolg anwenden zu können, und wies hierbei wiederholt und auf die Leute machen, die das Recht schüßen sollen, wenn sie selbst eindringlich auf die Notwendigkeit allgemeiner Aufklärung über die in der er unter Ankündigung weiterer Mitteilungen sagt, die Schiffs­fich mit trasfer Ungerechtigkeit behandelt sehen. Freilich Minister schreiende ungerechtigkeit der Klassenherrschaft, auf die Unentbehr- mannschaft sei gerettet. Genua , 6. August. Die Passagierliste des untergegangenen werden aus dem Vertrauen der Herrscher berufen und sind, lichkeit starker Organisationen und einheitlichen Wollens sowohl in wenigstens in Deutschland , nur von ihnen abhängig. Da können der Arbeiterklasse selbst wie bei den mit der Leitung betrauten Dampfers, Sirio" enthält folgende deutsche Namen: Leopold Boliger, sie es schon wagen, sich den Teufel um die Interessen ihrer Unter- Körperschaften hin. Wohl sei zur Anwendung des politischen Franz Weber und Christina Reutlinger. Von diesen ist Polizer ge­gebenen und des Publikums zu scheren." Wegen der in dem letzten Massenstreits Empörung der Massen über begangenes oder be- rettet worden. Paffus enthaltenen angeblichen beleidigenden Ausdrüde und Bestehendes Unrecht und Begeisterung für die Ziele des Kampfes er­hauptungen hatte Justizminister Dr. Otto Strafantrag gestellt. forderlich. Mit dem Gefühl allein aber sei ein solcher Kampf nicht Der Angeklagte hob hervor, daß tatsächlich ein sächsischer zu führen. Ginige Personen in der Arbeiterbewegung drängten Richter jenen Artikel verfaßt ha be, dessen Namen ungestüm vorwärts, andere seien mehr bedachtsam und bestrebt, vor er aber nicht nennen werde. Darüber, ob tatsächlich durch die Er­nennungen 165 Richter in Sachsen übergangen worden sind, ergab die Verhandlung nichts. Staatsanwalt Betri beantragte, auf Gefängnisstrafe zu erkennen, da in jenem Artikel Beleidigungen gröbster Natur gegen den Justizminister, dem Bestechlichkeit vor­geworfen werde, enthalten seien. Rechtsanwalt Dr. Wachsner­Berlin plaidierte indessen für Freisprechung. Das Gericht er fannte gegen den Angeklagten auf eine Gefängnisstrafe von fünf Monaten. Dem beleidigten Minister wurde Publikationsbefugnis zugesprochen.

Verfammlungen.

Gegen Erhöhung des Bierpreises.

Nach einem Schlußwort Litfins wurde die von ihm empfohlene Resolution einstimmig angenommen.

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Kaninchen,

Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen Markthallen- Direktion.( Großhandel.) Rindfleisch Ia 70-74 pr. 100 Bjb., IIa 64-69, IIIa 58-62, IVa 52-56, englische Bullen- 0,00, dänische Bullen: 0,00, holländische Bullen- 0,00. Stalbfleisch, Doppelländer 100-110, Ia 84-90, IIa 74-82, IIIa 62–72. Hammelfleisch Ia 77-82, IIa 67-75. Schweinefleisch 65-71. Rebböde Ia per Bfd. 0,55-0,73, IIa 0,30-0,54. Rotwild Ia mit Abschußattest, per Pfund 0,50-0,60, IIa 0,40. Damwild 0,58. Wildschweine per Pfund 0,00. Frischlinge 0,22-0,30. per Stud 0,40. Wildenten la per Stüd 1,00-1,30, Ila 0,60. Hühner, alte, per Stüd 0,00, alte, Ifa 0,00, junge, per Stüd 0,60-0,80. Tauben, per Stück 0,35-0,45, alte 0,00. Enten, junge per Stück junge, 0,80-2,50, alte per Stück 0,00. Hamburger, junge, per Stüd 2,80. bis 4,60. IIa 2,00-3,00. Poulets p. Stück 0,00, do. Hein 0,50-0,80. Gänse, Ia per Pfund 0,62-0,65, IIa 0,55-0,58, Ia per Stüd 3,00 Hechte pr. 100 Bid. 81-106. Bander klein 132. Schleie 106-117. Bleie 51. tale, groß 127, mittel 123, flein 0,00, unfortiert 97-117. Blöten 0,00. Karpfen 0,00. Barse 0,00. Karauschen 61-72. Bunte Fische 58-64. Amerit. Lachs I neuer per 100 Pfd. 110-130, do. II neuer 90-100, do. III Seelachs 12-15. neuer 50-75. Flundern, pomm. I, per Schock 9,00, Kieler, Stiege Ia 4-6, do. mittel per do. pomm. II 2-3, Bücklinge, per Wall Kieler 4-5, Stifte 2-3, do. Klein per Rifte 0,00. Stralsunder 4-6. Aale, groß per Pfd. 1,10-1,30, mittelgroß 0,80-1,00, flein 0,50-0,60. Heringe per Schod 4-5. Schellfische Kiste 2-3, do. 1/2 Stifte 1,50-2,50. Stabliau, geräuchert, per 100 fb. 10-15. Sardellen, 1902er, per Anter 86,00, 1904 er 85,00, 1905er 80,00. Schottische Bollheringe 1905 0,00, large 40-44, full. 36-38, med. 35-42, deutsche 37-44. Heringe, neue Matjes, per/ To. 60-120. Hummern, IIa, 100 Pfd. 0,00. trebje, per Schock, große 15,00-20, mittel 12,00, fleine 3,50, unsortiert Galizier, mittel 0,00. Eier per Schock 2,90-3,00. 6,00-10,00. Saure Gurken, neue, Schod 4,00, Pfeffergurken 4,50. Startoffeln per 100 Bfd. per 100 Bfd. Ia 114-116, IIa 110-113, Ila 105-108, abfallende 92-100. Rosen 1,75-2,00, neue runde 2,25-2,50, neue blaue 2,50-2,75, neue Berbster 2,25-2,50. Spinat, p. 100 Bfd. 10-15. Starotten p. Schock 2,50-3,00. Sellerie, hiesige, p.Schock 1,25-2,00. 8wiebeln 100 Pfd. 3,75-4, Beterfilie, grün, Schockbd. 1,00. Stohlrabi, p. Schock 0,75-1,00. Rettig, bahr., p. Schod 2,40 Schoten bis 4,80. Radieschen, p. Schock- Bd. 0,60-0,70. Salat, p. Schod 1,25-1,70. Bohnen, grüne, per 100 Bfnnd 8-10. Wachsbohnen 10-12. Mohrrüben per 100 fb. 11-16. Pfefferlinge per 100 Pfd. 25-35. per 100 ẞfb. 4,00-4,50. Blumenkohl per Mandel 1,00-2,20. Wirsingfohl per Mandel 1,00-1,50. Rotkohl p. Mandel 2-2,50. Weißtohl b. Mandel 1,50 bis 2,00. Steinpilze p. 100 Bfd. 25-30. Gurken, Berbster, Schod 0,75-1,00, do. Einlege, Schock 2,00-2,50. do. Rothenburger 2-3,25. Kohlrüben, Mandel Birnen, italienische per 100 Bid. 6-35, schlesische 5-20, 1,00-1,25. Tiroler 14-20, böhmische 5-12. Aepfel, ungar., per 100 Pfund 12-15, italienische 8-15, hiesige 8-16. Stachelbeeren 8-13. Preißelbeeren 12-16. Stirschen, sauere 15-25. Blaubeeren per 100 Pfd. 15-18. Pflaumen, ital. 10-12, hiesige 8-25, Reineclaude 10-22. unde dunkle per 100 Pfd. 22-25, ital. lange gelbe 15-22, ital. runde Bitronen, Messina 300 Stud 18,00-20,00, 360 Stüd 12,00-16,00, Wiedergewählt 200 Stüd 7,00-12,00, 420 Stüd, flein 7,00. Pfirsiche, Werdersche per 100 Bfd. 25-35, französische 20-40, italienische I stifte 1,80-2,20, do. II

Butter

der Tat die Bedingungen ihres Erfolges genau zu untersuchen. Beide Richtungen müßten sich ausgleichen und ergänzen, um im rechten Augenblicke die Entscheidung zu treffen. Große Mängel seien noch vorhanden, sowohl in der Organisation der Arbeiterschaft wie hinsichtlich der Einheitlichkeit ihres Wollens und ihrer Leitung. Was die Abmachungen zwischen Parteivorstand und Generalfom­mission und die Konferenz der Zentralvorstände betreffe, so könne man sich, solange das Protokoll nicht vorliege, fein begründetes Urteil bilden. Jedenfalls werde der Parteitag in Mannheim dafür sorgen, daß über diese Sache völlige Klarheit geschaffen wird. Im allgemeinen sei die politische Lage in Preußen- Deutschland so ernst, daß man nicht wissen könne, wie bald die Arbeiterklasse in eine Situation gedrängt werde, die die Anwendung außerordentlicher Der Redner schloß mit der Auf­Kampfmittel notwendig mache. forderung zu unablässiger Agitation und Aufklärungsarbeit über Am Montagnachmittag tagte in Kellers Saal eine von der die Kampfmittel der Arbeiterbewegung und über ihr Ziel: die Einkaufskommission des Verbandes der freien Gast- und Schank Gleichberechtigung aller Menschen. Der wirkungsvolle Vortrag wirte einberufene öffentliche Versammlung der Berliner Gast- und fand lebhaften Beifall. Zur Diskussion meldete sich keiner. Schankwirte. Saal und Galerien waren überfüllt. Der Zweck der Die Versammlung nahm sodann den Bericht über die mit der Versammlung war, Stellung zu nehmen gegen die Erklärungen hiesigen Filiale des Stuffateurverbandes gepflogenen Verhand­der Brauereien, welche in letzter Zeit in der Presse erschienen sind. lungen entgegen, die zu einer Einigung über die Ausführung ge­Der Referent Litfin bemerkte zunächst, diese Versammlung wisser Arbeiten führen sollten, welche teils als Rabib, teils als sei vom Verband der freien Gast- und Schankwirte einberufen, weil Stuffateurarbeit anzusehen sind. Die Differenzen, die hier vor­das Aktionskomitee aller Gast- und Schankwirtsvereine seit der liegen, beruhen hauptsächlich darauf, daß die Stuffateure meist in letzten Versammlung in der Neuen Welt" nicht mehr besteht. Mit Afford arbeiten, während in der Rabißbranche seit 1898 die Lohne den anderen Verbänden habe man sich der kurzen Zeit wegen nicht arbeit allgemein eingeführt ist. Die Einigungsvorschläge, die bei habe man nicht jenen Verhandlungen zustande gekommen waren, lehnte die Ver­mehr in Verbindung setzen können, auch wieder wochenlang warten wollen, ehe in der Sache etwas geschieht. sammlung einstimmig ab. Sie erteilte dem Vorstand den Auftrag, Hiernach wandte sich der Redner der in den Zeitungen veröffentlichten weitere Verhandlungen mit den Stuffateuren anzuknüpfen, aber Erklärung des Vereins der Berliner Weißbierbrauereien zu. Dieselbe auf einer anderen Grundlage als der vorgeschlagenen. Der Zentralverband der Schmiede hielt am Mittwoch in den enthalte einige Unrichtigkeiten, die unbedingt richtiggestellt werden müßten. Zunächst sei zu berichtigen, daß in der am 11. Juni ab- Musikerfälen eine außerordentliche Generalversammlung ab. Der gehaltenen Sizung von Vertretern der Brauereien und der Gast- Vorsitzende Siering verlas das Antwortschreiben des Hauptvor­wirte der Verband der freien Gast- und Schankwirte nicht vertreten standes auf den in voriger Versammlung gefaßten Beschluß, wonach war. Derselbe sei erst nachher auf fein Drängen zu den Verhand- die vom Hauptvorstand für ungültig erklärte Wahl der Berliner lungen hinzugezogen worden. In der dann folgenden Sigung habe Gauleitung bestehen bleiben soll. Aus dem Schreiben des Haupt­Ewald, der Vorfizende des Verbandes der freien Gast- und vorstandes geht hervor, daß derselbe darauf besteht, daß eine Neu­Schankwirte, erklärt, eine Erhöhung des Weißbierpreises um wahl der Beisiber zum Gauvorstand vorgenommen wird. Der Vor­er nicht annehmbar, 10 Pfennige pro Liter sei erfuche fibende empfahl daraufhin der Versammlung die Neuwahl der Bei­die Vertreter der Brauereien, unter sich darüber zu sprechen, fiber. Vorher wurde aber noch die Neuwahl der Ortsverwaltung ob nicht eine Verständigung auf einer anderen Basis möglich und sämtlicher Körperschaften borgenommen. sei. Darauf habe der Vorsitzende des Vereins der Weißbierbrauereien wurden: Siering als erster Bevollmächtigter, Georg Battmer ohne weiteres erklärt, die Bertreter der Brauereien könnten an ihren als zweiter Bevollmächtigter und Wilhelm Hentschel als Kas- Stifte 1,20-1,50, do. III Stifte 1,40-1,50, do. in Körben per 100 Pfd. 35-35. Abmachungen nichts ändern. Damit wären dann die Verhand- fierer. Als Schriftführer wurde Joseph Samereier gewählt. Eingegangene Druckschriften. lungen gescheitert. Also sei die Behauptung der Brauereien, daß sie Als Revisoren wurden Schukar, Schlinsty und Haber= Von der Neuen Zeit"( Stuttgart , Paul Singer) ist soeben das den Gastwirten das möglichste Entgegenkommen gezeigt hätten, nicht land gewählt. Die Wahl als Mitglieder der Beschwerdekommission zutreffend. In ihrer Erklärung hätten die Brauereien gesagt, fiel auf Weiß, Spigmüller, Zimmermann, Jansen 45. Heft des 24. Jahrganges erschienen. Das Heft hat folgenden In­wenn ihnen noch weiter ihr Verdienst nachgerechnet werde, dann und Kriening. Zur Wahl des Vergnügungskomitees machte die halt: Solonialstandale.- Energie und Wirtschaft. Von Ant. Pannekoek. würden sie auch den Gastwirten öffentlich nachrechnen, was diese am Ortsverwaltung der Versammlung den Vorschlag, nur den Vor- Die Gewerkschaftsbewegung in Desterreich. Von Heinrich Beer( Wien .) Weißbier verdienen. Wer die Verhältnisse kenne, der wisse, daß die fizenden zu wählen und die übrigen Mitglieder aus den Bezirken Wandlungen des Antisemitismus. Von Philipp Scheidemann . Dynastie Bernadotte auf dem Aussterbeetat. Von Wilhelm Jansson. Gastwirte eine solche Berechnung nicht zu fürchten haben, sie würden zu entnehmen. Die Versammlung war damit einverstanden. Als Konkurrenzorganisationen der Gewerkschaften. Von August Winnig . Idealismus im Klassenkampf. vielmehr selber in Arbeiterversammlungen Rechnung darüber legen, Vorsitzender des Vergnügungskomitees wurde Basner gewählt. Bartei und Religion. Von H. Salzmann. Literarische Nundschau: Korfiz Holm , Thomas Kerkhoven. welche Lasten ihrem Gewerbe auferlegt sind und was ihnen als Von der Wahl eines Bibliothekars wurde Abstand genommen; die Von J. Stern. Ber enst übrig bleibe. Die Gastwirte tönnten jest bedauern, daß Arbeiten eines solchen wurden der Ortsverwaltung mit übertragen. I Bon C. Storn.

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15-25, ungarische

Die

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