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Handlungen, denen Soldaten auch ohne diese Eintraanna schon ausgesetzt sind. DieVolksstinune", sozialpolitisches Tageblatt für das werkthätige Volk der badisch- bayrischen Dfalz, welcher wir die schwarzen Listen entnahmen, ver- osscntlicht folgenden.Vertraulichen Erlaß", der ebenfalls durch Zufall in ihre Hände gerieth: «, W ü rz b u r g  , den 20. Oktober 1800. Nr. 19 180. K B. II. Armee-Korps. Geoeral- Kommando. Betreff: Behandlung der Untergebenen. In der letzten Zeit sind wiederholt Fälle von Mißbrauch der Dienstgewalt sogar von Offizieren begangen dem General- Kommando in Anzeige gekommen. Unter den von Unteroffizieren veranlaßten Fällen tritt zum Theil eine ungemein rohe Sinnesart der Beschuldigten und eine fast gewohnheits- mäßige brutaleBehandluna derUntergebenen seitens dieser Organe zu Tage. Trotzdem wurde den betreffenden Unteroffizieren durch ihreChefs der besteLeumund ausgestellt oder Charakter und moralisch« Eigenschaften im Nationale überhaupt nicht weiter erwähnt. Abgesehen davon, daß diese Art der Erstellung der .Führung" den Vorschriften nicht entspricht stehe Absatz 1 des K. KrieaSmimsterial- Reslript» vom 29. August 1678 Nr. 10 697, V. Bl. S. 341 muß hieraus auch gefolgert wer- den, daß die beurtheilteu Unteroffiziere ihren Chefs nicht in dem Maße bekannt sind, wie dies für eine ersprießliche Leitung der Tieustgeschäfte und für die Heranbildung der anvertrauten Mannschaften unumgänglich nothwcndig ist. Angesichts der Eingangs erwähnter. Borkommmffe und im Hinblicke aus die bevorstehende bezw. bereits eingetretene Rekruten. Periode nehme ich Anlaß, darauf hinzuweisen, daß es gerade heul- zutage Pflicht der s ä m m t l i ch e n Vorgesetzten ist. zunächst den Neuzugehenden den Eintritt in die Armee nicht als eine Last sondern alS eine Ehre erscheinen zu lassen, und daß sich hiernach im allgemeinen die ganze Behandlung der Mannschaften und die Einwirkung der Vorgesetzten zu richten hat. Wenn mit humaner und gerechter Behandlung Hand in Hand geht eine auf die Hebung der geistigen und ältlichen Kräfte ves Mannes gerichtete, seinem Fassungsvermögen angepaßte Belehrung und Erziehung dann wird es auch gelingen, in ihm das Gefühl für Ehre. Vaterlandslieb« und i-nen freiwilligen Gehorsam zu wecken und zu besestigen, der nichts gemein hat mit knechtischer Unterwürfigkeit. Hierbei glaube ich übrigens noch besonders darauf auf- merlsam machen zu sollen, daß dem Umsichgreifen der im Eingänge erwähnten, in der Folge den guten Ruf des Armeekorps gefährdenden Vorkommnisse mit Aus- sicht auf Erfolg nur entgegengewirkt werden kann durch eine umsichtige Auswohl der Mannschaften für den Unter- osfiziers- Dienst, durch sorgfältige unb regelmäßig« Belehrung der Unteroffiziere über ihre Stellung überhaupt und über ihr Verhalten gegenüber den Mannschaften, dann durch unaus- gesetzte Uebenvachnng der in bczug auf die Behandlung der Untergebenen noch nicht erprobten Organe, endlich und vor­allem durch das gute Beispiel der Offiziere. Indem ich betone, daß eS in der Pflicht jedes Offiziers gelegen ist, mich in dem Bestreben nach thunlichster Ver- ringerung der beregten Mißhandlungsfälle zu unterstützen, de- merke ich schließlich, daß die Zahl der bei einem Trnppenlheil vorkommender'. Falle des MißbrauchS der Dienstgewalt ein wesentliches Moment bildet für die Beurtheilung des Ein- flnffes sämmtlicher Vorgesetzten auf ihre Untergebenen und damit auch der inneren Tüchtigkeit der betreffenden Ad- theilung. Von vorstehender Ordre hat zeder Offizier Abschrift zu nehmen. Der Kommanduende General: v. Parseval, Generallieutmant und Generaladjutant. Die.Volksstimme" fügt diesem Erlaß die Bemerkung hinzu: Ohne Zweifel führt dieser am 20. Oktober 1890 auS- gegebene Erlaß eine eindringliche Sprache. Er bittet, appellirt an die Ehre und droht mit den höchsten Strafen und der Erfolg'J Daß unterm 13. Dezember 1H9J abermals und zwar seitens des bayrischen Kriegsministeriunis der bekannte Erlaß an dasselbe II. Armeekorps ergehen mußte. Ten jungen Leuten gegenüber, die mit dem Steckbrief in die Ar, nee treten, wird gewiß die.ungemein rohe SinneSart", welche der kommandirende General rügt, sich nicht im Zaum halten und sie werden doppelt schwer an der Soldatcnzeit zu tragen haben. Aber da» ist auch gewiß, daß die.schwarze Liste" sie um so fester an die Sozial- demokratie binden wird. litüten, die Verschiedenheit der Interessen, die Unmöglichkeit, sich über alle Fragen z» einigen .Ist auch nicht nöthig: wo die Zwistigkeiten beginnen, hat ein Schiedsgericht, nicht aber die Gewalt, zu entscheiden." Einem Tribunal iverden sich die souveränen Staaten, werden sich die Völker niemals fügen wollen." Die Völker? Die Potentaten und Diplomaten wollen es nicht. Aber das Volk? Man frage es nur, bei ihm ist der Friedenswunsch glühend und wahr, während die Friedensbetheuerungen, die von den Regierungen aus- gehen, häufig Lüge, gleißnerische Luge   sind oder wenig- stens von den anderen Regierungen grundsätzlich als solche aufgefaßt iverden. Das heißt ja eben ,Tiplomatie". Und immer mehr und mehr werden die Völker nach Frieden rufen. Sollte die allgemeine Wehrpflicht sich verbreiten, so würde in demselben Maße die Kriegsabneigung zunehmen. Eine Klasse von für ihren Berus begeisterter Soldaten ist noch denkbar: durch ihre Ausnahmestellung, die als eine Ehrenstelluna gilt, die ihr für die damit ver- bundeilen Opfer Ersah geboten; aber wenn die Ausnahme aushört, hört auch die Auszeichnung auf Ez schwindet die bewundernde Dankbarkeit, weiche die Heimgebliebenen den zu ihrem Schutze Hinausgezogenen weihen weil es ja Heinigebliebene überhaupt keine mehr giebt. Die kriegsliebenden Gefühle, die dem«oUaten immer unter­geschoben uiid damit auch hänsig erivrckt werden, die werden dann seltener angefacht; denn wer sind diejenigen, die am heldenmüthigsten thun, die am hestigsten von kriege- rischen Großthattn und Gefahren schwärnien. Diejenigen, die davor schön sicher sind die Professoren, die Politiker, die Bierhanskannegießer der Chor der Greise, wie im Faust". Nach dem Verlust der S'cherh-.t wird dieser Chor verslnmmen. Ferner: wenn nicht nur jene dem Militär- dienst sich widmen, die ihn lieben und loben, sondern auch alle jene zwangsweise dazu herangezogen werden, die ihn verabscheuen, so muß.dieser Absche» zur Gel- tung kommen. Dichter, Denker, Menschenfreunde, sanfte Leute, furchtsame Leute: alle diese werden von ihrem Standpunkte aus das aufgezwungene Handwerk ver­dammen!"(Fortsetzung folgt.) Ein vom Zentrum angebotenes Kartell von den Nationalliberale» zurückgewiesen! diese Thatsache zeigt, wie tief das Zentrum schon gesunken ist. Die Germania" schreibt selbst: Gemeinschaftliche Bekämpfung der So- zialdemokratie durch diestaatserhaltenden Parteien". worimter hier Zentrum und Liberale gemeint sein sollen, wird als der Wunsch des bayerischen Prinzregenten bezeichnet, den et_ anläßlich des Oktoberfestes dem Zentrumsabgeordneten B i e h l gegenüber geäußert haben soll. Herr Bieh! hat sich denn auch beeilt, in einer Versammlung eines Münchener  katholischen Männervereins seiner Bereitwilligkeit, diesem prinz- regentlichen Wunsche nachzuleben, Ausdruck zu geben, indem ti erklärte, einemehrlichen loyalen Kompromiß" mit den Nationalliberalen gegen die Sozialdemokraten geneigt zu sein. Konnte man über dieses Entgegenkommen und die Eile, mit der es den Liberalen eutgegengetragen worden, schon getheilter Ansicht sein handelt es sich doch in München   nicht etwa um die Erhaltung und Sicherung des Zentrums-, sondern des liberalen Besitzstandes so erhalten die Be- denken über die Opportunität des Schrittes des Herrn Biehl eine gewichtige Stütze durch die Art und Weise, wie �seine Bereitwilligkeit auf der der Unter­stützung bedürfenden liberalen Seite aufgenommen wird. Die Sache kam in einer am Mittwoch staltgehabten Sitzung des Münchener   nationalliberalen Vereins zur Sprache, und der Führer der hauptstädtischen Nationalliberalen, der Abg. Dr. v. S ch a u ß, gab seine Ansicht darüber zum beste». Nach einem Bericht derFranks. Ztg." sprach er für ein Büudniß aller hiesigen Liberalen bei de» Landtagswahle», aber gegen ein liberal- k l erika les Kompromiß; erbe- zweifele die Einhaltung eines solchen Kompromisses seitens der Ultramontanen. Die Liberalen sollten es zunächst mit eigener Kraft versuchen." DieGermania  " möchte gern den Herrn Biehl allein die Verantwortlichkeit für sein Verhalten tragen lassen und rüffelt ihn ab. Deshalb bleibt er doch am Zentrum haften, dessen inneren Zerfall wir in der Dienstags- Nummer in dem Leitartikel:Der Thurm des Zentrums wackelt" zeigten. Das Zentrum vereinigt die verschiedenartigsten Elemente, die innerlich weit auseinandergehen, in sich. Für die oppositionelle Stellung des Zentrums hat Herr Bichl, der Gesilinungsgenosse des Herrn Ackermann, kein Ver- ständniß, seitdem das Zentrum Regierungspartei geivorden ist. Freisinnige Bauernfängerei in Bayern  . Die Mängel des Alters- und Jnvanditätsgesetzes sind von uns oft genug hcvorgehoben, und unser Streben ist, dieselben zu beseitigen. DieFreisinnige Partei" aber möchte das Gesetz mit Stumpf und Stiel beseitigen und zu diesem Zwecke ver- bindet sie sich mit allen Arbeiterfeinden, denen das Gesetz unbequem ist. 251 853 Unterschriftcn hat die freisinnige Petition an den Bundesralh und Reichstag um die Ab- schäffnng des Alters- und Jnraliditätsgesetzes in Bayern  erhalte». DieMünchener Post" bemerkt hierzu: Diese Zahlen zeigen deutlich, welcher Nupopularität sich das Gesetz in seiner heutigen Fassung noch erfreut, des serneren find die Zahlen ein weiterer Beweis über das Verkennen der thatsächlichen Verhältnisse. von einer großen Masse des Volke?, das, statt einer verbesserten Umgestaltung uud vollständiger Revision des Gesetzes, die Beseitigung desselben überhaupt ver- langt. Daß gcivisse Kreise ein Interesse haben, der Arbeiter- schast die Nutzlosigkeit der ganzen Einrichtung plausibel zu machen, braucht«ich» erwähnt zu werden, denn sonst wäre dieser Ansturm überhaupt unterblieben. Man braucht nur zu erwähnen, in welch plumper Meise diese Uiuecschrlsteii oft er­gattert wurden." Die Beseitigung dcS VerstchentiigsgesetzeZ, das seiner Feit zur Bekämpfnug der Sozialdemorratie bestimmt war, liegt heute außer der Mögllchkcit. Die Sozialdemokratie hat seiner Zeit gegen das Gesetz wegen seiner vielen Mängel gestimmt; jetzt, da es einmal erlassen, ist es aber für sie eine Waffe, die sie nicht mehr aus der Hand läßt. Die Ar- bettet werden unermüdlich kämpfen, die Alters- und In- validenversicherung so umzugestalten, daß sie den gealterten und invaliden Arbeiter auch ein wirklich menscheiiwürdigks Auskommen ermöglicht. Frankceich. Herr Millevoye   hat sich die Abwesenheit der sozialistischen   Abgeordneten, die alle in Earmau� sind, zu Nutze gemacht und seine Interpellation doch hinterrücks eingebracht. Ein Telegramm meldet: Paris  , L9. Oktober. Depntirlenkamnier. Der Deputirte Millevoye   richtete heute eine Anfrage an die Regiernnq wegen der Erklärungen, welche der deutsche Sozinlisi Liebknecht aus dem Kongreß in Marseille   abgegeben halle; er tadelte den deutschen   Sozialisten auf das heftigste, daß«r verhängnißvolle, dem nationalen Geiste wider- strebende Theorien in Frankreich   verbreite. Von jetzt ab solle allen deutsche» Sozialisten der Zutritt nach Frankreich   untersagt und verboten sein, die eliaß- lothringische Frage mit zu diSknliren. Der Miuislcr- Präsident Loubet   erwiderte, die öffentliche Meinung habe bereits ihr Urtheil über die auf dem MarseiUer Kongreß gepredigte» Theorien gefällt. Die Anwesenheit Liebknechts habe gar keine Bedeutung gehabt und die Bevölkerung habe ihm keineswegs den in der Presse mehrfach erwähnten rnihnsiastischen Empfang bereitet.Niemals werden»vir so schloß der Minister   einem Fremden, er sei. welcher Nationalität er wolle, ge- statten, Störung der Ordnung und Ungehorsam gegen die militärischen Gesetze zu prediacn.(Lebhafter Beisall.) Hiermit war der Zwischenfall geschlossen." Dunkel ist der Lonbet'schen Rede Sinn. Welcher Fremde" hat den Ungehorsain gegen die militärischen Ge­setze gepredigt? Die Schweiz   und die Cholera. Die Cholerafurcht scheint in der Schweiz   noch in übertriebenciit Maße bei den Zollbehörden zu existiren. Wie uns von befreundeter Seite mitgetyeilt wird, wurde eine aus Braunschivcsg nach der Schweiz   gelangte Sendung von Fleischwaarin dort zoll- amtlich zurückgewiesen, iveil die Gefahr der Cholera-Anstecknng bestehe. Bekaimtlich ist aber in Braunschweig   kein Cholera- fall vorgekomulen und ganz Teutschland für choleraverdächtig zu erklären, grenzt doch an Schildbürgerei. VarkeinelckU'ilsiken. Telegirtenwahlen zum Berliner   Parteitag. 2. württem- bergischer Wahlkreis(Üntertürkheim); Glaser und S t a m m. Forst: K oir l Urban. Königsberg   i. Pr.: Lorenz. Friede- berg i. d. M.: M i l l a r g- Berlin  . *** Selbständige Betheiligung an den Stadtverordneten- Wahle» beschloffen die Sozialdemokraten in Lüdenscheid  und O f f e n b a ch a. M. *1? Zur Agitation gegeu die Militärlasten- Erhöhung fordert der Porstand der Sozialdemokratie Badens die Partei­genossen auf. Es solle» überall da, wo uns Lokale zur Ber- sügung stehen, in den Monaten November und Dezember Protest- Versammlungen abgehalten werden. Gegen die Militärvorlage und für Einführung der Volks wehr an Stelle der stehenden Heere votirte inDvrnig- heim eine Völksversammlung, in welcher Genosse Hoch aus Frankfurt   a. M. resenrt hatte. Ferner erklärten sich gegen die Militärvorlage Volksvcrsamm- lungen in Neukirchen(Referent H. A lb e r t- Cbemnitz), Forst(Referent Keller- Görlitz), Fürth  (Referenl O e r t e l- Nürnberg). Aus N o w a w e s wird uns unterm 29. Oktober berichtet: Di« gestern Abend hier abgehaltene Volksversammlung, die außer- ordentlich stark besucht war, hatte allerlei Hindernisse zu be- Üehen, ehe sie zu Stande kam. Unser Amtsvorsteher, Mücke mit Namen, machte bei der Anmeldung den Einwand, er genehmige die Versamnilnng nicht, sie müsse auch mindestens 48 Stunden vorher angemeldet werden. Den Hinweis auf das Gesetz, das nur von 24 Stunden vorausgegangener Anmeldung spreche und eine Genehmigung gar nicht kenne, ließ er nicht gelten. Da entschloß sich Genosse Neu mann, der die Anmeldung über- nomine» hatte, sich kurzer Hand an den Regierungspräsidenten nach Potsdam   zu wenden. Dort verlangte man aber erst eine Beschiverdeschrift, ehe man entscheiden könne. Nach Rück- spräche mit Bebel wandte sich Neumann noch einmal an den Amtsvorsieher, um ihn eventuell darauf aufmerksam zu inachen, daß falls er die Anmeldung nach dem klaren Wortlaut des§ 1 der Verordnung über das Vereins- und Versamnilungs- gesetz nicht annehme und die vorgeschriebene Bescheinigung ausstelle, er neben der Beschwerde an die höhere Instanz eine Denunziation wegen Mißbrauchs der Amtsgewall zu erwarten habe. Aber so weit kam es nicht. Der Herr Amtsanwalt mochte mittlerweile von Potsdam   aus telegraphisch den Wink erhalten haben, daß er sich im Unrecht befinde und so crtheilte er sofort die Bescheini- gnng, sich entschnloigend, er habe ganz übersehen, daß das Sozialistengesetz gefallen sei. Eine merk- irdige Entschuldigung für einen Man», der als Wächter der setze eingesetzt in! Die Versammlung fand also statt und war von ca. 1000 Personcu besucht. Bebel hatte das Referat über die neue Militärvorlage übernommen und nahm die Ver- sammlung schließlich einstimmig folgende Resolution an: Die heutige in der Turnhalle tagende Versammlung, welche die Rede des Abgeordneten Bebel mit der größten Aufmerk- samleit angehört hat, spricht die Neberzeugung aus, daß der Militarismus eines der größten unter den vielen Nebeln der heutigen Wirlhschasts- Ordnung ist, indem er den KnUursortschritt verhindert, ein die Volkskraft ans- zehrendes System stützt, verderbliche Ungerechtigkeiten gegen die besitztosen Klassen verewigt und durch die Blut- und Goldstcuer, die er erfordert, das Volk aussaugt und schwächt. Die Ver- ammlung fordert die Volksvertreter im Reichstag   auf, gegen jede Mehrbelastung des Volkes zu gunsten des Militarismus ntschieden Front zu machen und vielmehr auf den Ausbau eines Milizsysteins und die Gründung eines inUruatioiialen Schieds­gerichts hinzuwirken." Da sich kein Gegner zum Wort« meldete, obgleich dieselben zahlreich vorhanden waren, wurde die Versammlung mit einem mit Vcgeisterung ausgebrachten Hoch aus die internativiiale Sozialdemokratie geschlossen. Seitens der Anhaltischen Blei- und Silberwerke ging uns folgendes Schreiben zu: Silberhütte(Anhalt). 27. Oktober 1892. In Ihrer Zeitung brachten Sie unter der SpitzmarkeKönig Stumm im Harze" eine angebliche Verfügung von mir. Ich lasse Ihnen dieselbe beiliegeno in ihrem ivirklichen Wortlaute zugchen und ersuche Sie höflichst, unter Berufung auf das Preßgesetz, Ihre Notiz dahin richtig zu stellen, daß ich meinen Arbeitern nicht das Lesen politischer Zeitungen, sonder» nur das Lesen desDessauer BollsblatteS", welches mein Werk verleumderisch beleidigte, verbot. Höflichst! Dr. F o e h r, Bergwerks- und Hiiltendirektor." DieVerfügung" lautet: Bekanntmachung Ich mache hiermit bekannt, daß gegen den Redakteur und die Verlngshandlung desVolksblattes" in Dessau  , sowie gegen den Agenten Th. Näberl in Harzgerode   Strasantrag wegen Ver- gehens gegen§Z 186 und 187 dcs Strafgesetzbuches eingeleitet ist. Ich warne die Knappschaft, derartige Blätter, welche- nur das gute Verhältniß zwischen Arbeitgeber und Arbeiter unter- graben zu lesen, und verbiete künftig das Lesen und Halte» des Vollsblattes" auf unseren Werken. Jeder der künftig in der Kantine oder bei der Arbeit beim Lesen desVolksblattes" be- troffen wird, erhält seine Arbeit auf den Anhnllischen Blei- und Silberwerken gekündigt. Silberhütle(Anhalt), den 23. September 1892. Dr. Foehr, Berg- und Hüttendirektor." Der von un? gebrachte Text derVerfügung", den wir unter Angabe der Quelle demVoiksblatt sür Anhalt" entnahmen. lautete: Bekanntmachung. Mache hiermit bekannt, daß gegen den Redakteur des Volks- blatte?, sowie gegen den Agenten Th. Nebert und Verbreiter de? Blattes Anklage erhoben ist.(§§ 186 und 187 d. Str.-G.-V.) Wir warnen jeden, weder(!) in der Kantine noch auf unserem Werke das Volksblatt oder andere politische Schriften zu lesen oder zu verbreiten, da diese Blätter nur die guten Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in häßlicher Weise zu (Aren suchen. Zuwiderhandelnde erhalten ihre Arbeit aus den Anhnllischen Blei- und Silberwerkeu gekündigt. Dr. Foehr, Berg- und Hütten-Direktor." WaS hat nun Herr Berg- und Hütten d irektor Dr. Foehr eigentlich berichtigt? Unser Text und der selnige sind Jacke wie Hose. Beide berechtigen uns in gleicher Weise, Herrn Dr. Foehr den Ehrentitel einesKönig Stumm im Harz  " beizulegen. In Oeleuan(Sachsen  ) wurde ein Wahlverein gegründet, dem sofort ca. 2S Genoffen beitraten. Todtenliste der Partei. Genosse Ernst Meier. In Thalheim   verstarb der Polizeiliches, Gerichtliche» rc. Nach einer Bekanntmachung der Schweidnitzer Staats- anivaltschast hat M a x B a g i n s k i, der frühere Redakteur des Lau gen Vielau erProletariers  ", noch 291 Tage und 21V» Stunde» abzusitzen. Bagiuski wird diesenRest" absitzen, wenn seine Gesundheit wieder hergestellt ist. Bis dahitz will er in der Schweiz   bleiben. K o n f i s z i r t wurde am letzten Donnerstag in Halle von der dortigen Polizei die Nr. 240 dos V o l! s b I a-t t s." Angeblich handelt es sich um eine Beleidigung. Es fielen der Polizei 41 Exemplare zum Opfer. DviekirnlZsn vev Dvdskkton. M. Aachen. Dem Arbeiter steht die Invalidenrente leider nicht zu. Er hätte drei Jahre in einem versicherungspflichtigen Verhältniß stehen müssen. W. Gw.«. 2t. Sie müssen diese Angelegenheit Ihrer Gewerkschaft übergeben.